2.000 Opel-Mitarbeiter müssen gehen

Opel-Mitarbeiter: Abfindung oder Wechsel

Opel-Mitarbeiter sind stürmische Zeiten gewohnt. Jetzt der nächste Schock: In der Entwicklungsabteilung in Rüsselsheim werden weitere 2.000 Stellen abgebaut. Wie der Autohersteller mitteilt, können die Beschäftigten aber wählen, ob sie zum französischen Ingenieursdienstleister Segula wechseln oder die Firma komplett verlassen.

Dafür hat Opel neue Programme für Abfindungen, Vorruhestand und Altersteilzeit aufgelegt, heißt es weiter. Das Management hatte sich zuvor mit dem Betriebsrat auf diesen Schritt verständigt, um die Überkapazitäten in dem noch knapp 7.000 Beschäftigte zählenden Entwicklungszentrum abzubauen. In dem Entwicklungszentrum, dem technologischen Herzstück der Firma, arbeiten Ingenieure an den Innovationen von morgen für die Marke Opel.

Das Vorruhestands- und Altersteilzeitangebot richtet sich an die Jahrgänge bis 1963. Rein rechnerisch könnten nach Informationen der Fachzeitung “Handelsblatts” aus Unternehmenskreisen mehr als 1.200 Opelaner davon Gebrauch machen. Hinzu kommt vor allem für jüngere Beschäftigte die Option, eine Abfindung anzunehmen.

Segula begrüßt die erzielte Einigung: “Der Weg zur erfolgreichen Umsetzung unseres Projektes ist jetzt frei”, sagt Deutschlandchef Martin Lange. Das französische Familienunternehmen will mit den Opel-Ingenieuren zu einem “Generalentwickler für Fahrzeuge aufsteigen”. mid/rlo

Deutschland gilt als Land der Sparer

Deutschland gilt als Land der Sparer. Legten 2015 etwa 80 Prozent regelmäßig Geld beiseite, so sind es heute bereits 84 Prozent. 37 Prozent stellen dafür sogar mehr als 200 Euro im Monat bereit. 2018 waren es gerade mal 29 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage hervor.

Das niedrige Zinsniveau schreckt offenbar nicht ab. Nur 14 Prozent der Befragten machen ihr Sparverhalten davon abhängig. Im Vordergrund stehen andere Motive. Am häufigsten sparen die Deutschen für den Fall, dass sie schnell Geld ausgeben wollen, zum Beispiel für nicht vorhergesehene Anschaffungen (87 Prozent) oder um sich Wünsche zu erfüllen (74 Prozent). 66 Prozent sparen, weil es sie beruhigt.

Die Angst, in einer Notfallsituation nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, treibt “nur” 58 Prozent der Befragten an. 2018 war der “Notgroschen” mit 86 Prozent Zuspruch noch das dominierende Sparmotiv. wid/rlo

Elektromobilität vernichtet Arbeitsplätze

Elektroautos werden für eine saubere Art der Fortbewegung gehalten. Doch ein flächendeckender Umstieg auf die schnurrenden Stromer hätte wohl auch seine Schattenseiten. Durch die Umstellung auf Elektromobilität könnten etwa 75.000 Arbeitsplätze wegfallen, berichtet die Süddeutsche Zeitung und bezieht sich auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation im Auftrag der IG Metall und des Verbands der Automobilindustrie (VDA).

Der Prognose zufolge dürfte der Personalbedarf vor allem bei vielen Zulieferern in den kommenden Jahren deutlich sinken. Auch die Folgen für kleinere Unternehmen können drastisch sein, wenn sie beispielsweise ihre Komponenten für Verbrennungsmotoren nicht mehr gewinnbringend verkaufen können. Zwar entstehen auch Arbeitsplätze, wenn der Bedarf an Batterien und Technik für E-Autos steigt: Die Ökonomen rechnen mit einem Plus von rund 25.000 Stellen. Diese sind beim Minus von 75.000 Jobs allerdings schon rausgerechnet.

Die Studie basiert auf dem Szenario, dass bis 2030 etwa ein Viertel aller Fahrzeuge in Deutschland rein elektrisch angetrieben wird. Das heißt aber auch: 60 Prozent der Fahrzeuge haben dann noch einen Otto- oder Dieselmotor, der Rest sind Plug-in-Hybride.

Das Szenario setzt gleichzeitig voraus, dass die Komponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge weitgehend in Deutschland hergestellt werden – was keineswegs gesagt ist. In der E-Mobilität ist China einen großen Sprung voraus: Bereits seit 2016 rollen in der Volksrepublik mehr als 650.000 E-Fahrzeuge auf der Straße, und den Chinesen stehen laut Experten aktuell mehr als 70 E-Modelle zur Verfügung. mid/rlo

Immer mehr Unternehmen knacken die Milliarden-Schwelle

Die Zahl der Unternehmen, die pro Jahr mehr als eine Milliarden Euro umsetzen, sind um 35 gestiegen. Die jetzt insgesamt 551 Firmen mit Milliarden-Umsatz machen fast ein Drittel aller Umsätze in der deutschen Volkswirtschaft. Die Zahlen lieferte nun das Statistische Bundesamt (Destatis) über Erhebungen im Rahmen der Umsatzsteuer-Voranmeldung aus dem Jahr 2017.

Insgesamt gaben im Jahr 2017 rund 3,3 Millionen Unternehmen Umsatzsteuer-Voranmeldungen mit einem voraussichtlichen Umsatz in Höhe von fast 6,4 Billionen Euro (ohne Umsatzsteuer) ab. Der Wert der Lieferungen und Leistungen (Umsatz) stieg damit gegenüber 2016 um 4,5 Prozent an. Die Zahl der steuerpflichtigen Unternehmen blieb hingegen fast konstant (plus 0,01 Prozent). Die aus den angemeldeten Umsätzen resultierenden Umsatzsteuer-Vorauszahlungen summierten sich 2017 auf 171 Milliarden Euro (plus 2,2 Prozent gegenüber 2016).

Die mit Abstand höchsten Umsätze wurden im Verarbeitenden Gewerbe (rund 2,2 Billionen Euro) und im Handel einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (rund zwei Billionen Euro) angemeldet. Zusammen erzielten diese Bereiche über zwei Drittel des Gesamtumsatzes.

Mit 4,2 Millionen Euro Umsatz je Unternehmen wurde in Hamburg der höchste Durchschnittswert in einem Bundesland erzielt. In den Flächenländern war der durchschnittliche Umsatz pro Unternehmen in Baden-Württemberg mit 2,5 Millionen Euro am höchsten. wid/wal

Automarkt schwächelt weltweit

Im Februar entwickelte sich der internationale Automobilmarkt schwach, meldet der Autobauer-Verband VDA. Vor allem China musste einen deutlicheren Rückgang hinnehmen. Aber auch in Europa und den USA lagen die Absätze unter dem Vorjahresmonat.

Der europäische Pkw-Markt (EU28+EFTA) lag im Februar knapp unter dem hohen Niveau von Februar 2018. In den USA ging der Light-Vehicle-Absatz leicht zurück. In Europa wurden im Februar gut 1,1 Millionen neue Pkw zugelassen, ein Prozent weniger als vor einem Jahr.

Es gibt aber auch kleine Lichtblicke: Positiv schnitten vor allem die volumenstarken Märkte Deutschland (plus drei Prozent), Frankreich (plus zwei Prozent) und Großbritannien (plus ein Prozent) ab. In Italien (minus zwei Prozent) und Spanien
(minus neun Prozent) wurden Rückgänge verzeichnet. In den ersten zwei Monaten des Jahres lag das Neuzulassungsvolumen in Europa bei knapp 2,4 Millionen Pkw (minus drei Prozent). mid/wal

Verbraucherschützer fordern besseren Fluggast-Schutz

Über Fluggesellschaften kreist immer häufiger der Pleitegeier. Im Fall der Insolvenz guckt der zahlende Fluggast meist in die Röhre. Nach den Pleiten unter anderem von Air Berlin, Niki und Germania sind Verbraucher auf den Vorauszahlungen für ihre geplanten Flugreisen sitzengeblieben. Verbraucherschützer fordern nun eine Stärkung des Fluggast-Rechts.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher eine verpflichtende Insolvenz-Versicherung analog zur Absicherung bei Pauschalreisen. “Flugreisende dürfen nicht länger auf Schäden sitzen bleiben, die ihnen durch Insolvenzen von Airlines entstehen”, sagt Marion Jungbluth, Leiterin des Team Mobilität und Reisen beim vzbv. “Das kann jeden geplanten Sommerurlaub zunichtemachen und sorgt für Frust bei Verbrauchern.” Die vielen Pleiten in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass die staatliche Aufsicht viel zu häufig Insolvenzen nicht verhindern könne.

Vor dem Hintergrund vieler gestrandeter Urlauber und Millionen von Passagieren, die ihr im Voraus gezahltes Geld für ihre Flugtickets verloren haben, seien halbherzige Beschwichtigungen zynisch. Der Großteil der Verbraucher verfüge nicht über die Informationen, um einschätzen zu können, wie solvent eine Airline ist. Deshalb müsse der Gesetzgeber Vorsorge tragen. mid/wal

7.000 Arbeitsplätze bei VW in Gefahr

VW will den Umbruch Richtung E-Auto-Hersteller massiv beschleunigen. Den Investitionsbedarf beziffert die Marke bis 2023 mit 19 Milliarden Euro.

Neben dem Start der Elektro-Offensive stehen vor allem Effizienzmaßnahmen in der Produktion sowie zusätzliche Produktivitätsfortschritte und Margensteigerungen auf der To-Do-Liste für die kommenden Jahre. Zudem soll ein Programm zur Ergebnisverbesserung ab 2023 zu einem nachhaltigen Beitrag von 5,9 Milliarden Euro führen.

Der Chief Operating Officer der Marke Volkswagen, Ralf Brandstätter, sagt: “Wir werden unser Transformationstempo deutlich steigern, um Volkswagen fit zu machen für das elektrische und digitale Zeitalter. Volkswagen soll effizienter, agiler und gerade in der Verwaltung als Arbeitgeber attraktiver und moderner werden. Zur Umsetzung der geplanten Digitalisierungs-Roadmap in der Verwaltung gab es bereits erste konstruktive Gespräche mit dem Betriebsrat.”

Hintergrund für diese Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern ist auch der Wegfall tausender Jobs. Bis 2023 könnten durch Automatisierung von Routinearbeiten etwa 5.000 bis 7.000 Stellen wegfallen, teilt VW mit. Der Umbau solle “entlang der demografischen Kurve” stattfinden, also überwiegend mit altersbedingt ausscheidenden Mitarbeitern gestemmt werden. Gleichzeitig sollten 2.000 neue Stellen im Bereich technische Entwicklung geschaffen werden. mid/Mst

Wenn Miete Luxus ist

Vor allem in den Großstädten können sich immer weniger Menschen die Mieten leisten. Trotz der sogenannten “Mietpreisbremse” zeigt die Kurve stetig nach oben. Doch aufgepasst: Mieter müssen nicht jede Mieterhöhung hinnehmen, die der Vermieter ihnen präsentiert, beispielsweise nach einer Modernisierung.

Dabei muss man nach Ansicht der ARAG-Experten unterscheiden, ob die baulichen Maßnahmen nötig waren, den Wohnwert verbessern oder einfach nur übertriebener Luxus sind. Handelt es sich bei der Modernisierung beispielsweise um einen Fitnessraum oder schmückt der Vermieter die Dachterrasse des Hauses mit einem Pool, handelt es sich eindeutig um eine Luxus-Sanierung, an deren Kosten sich Mieter nicht beteiligten müssen.

Geht es aber um einen Fahrstuhl, der in ein mehrstöckiges Haus eingebaut wird, darf der Vermieter einen Teil der Kosten auch auf die Mieter umlegen. Denn durch den Fahrstuhl entsteht ein Gebrauchsvorteil und der Wohnwert wird verbessert. Dies ist nicht nur relevant für die bereits dort Wohnenden, sondern ist auch für Wohnungssuchende ein Argument (Amtsgericht Brandenburg, Az.: 31 C 298/17). wid/rlo

Handwerk in Deutschland wächst kräftig

Im Jahr 2018 stiegen die gemeldeten Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Internationalen Handwerksmesse mit, die vom 13. bis 17. März 2019 in München stattfindet. Die Zahl der im zulassungspflichtigen Handwerk Beschäftigten stieg im Jahresdurchschnitt 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent.

Sechs der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks meldeten 2018 höhere Umsätze als 2017. Die größte Umsatzsteigerung gab es im Bauhauptgewerbe mit 10,7 Prozent. Am geringsten stieg der Umsatz in den Handwerken für den privaten Bedarf (+0,9 Prozent), zu denen Friseure sowie Steinmetze gehören. Im Lebensmittelgewerbe, das durch Bäcker und Fleischer geprägt ist, stagnierten die Umsätze.

In fünf der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks waren im Jahr 2018 durchschnittlich mehr Personen beschäftigt als im Vorjahr. Im Gesundheitsgewerbe nahm die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr am stärksten zu (+1,2 Prozent), während sie in den Handwerken für den privaten Bedarf am stärksten abnahm (-1,7 Prozent). wid/rlo

Viele Frauen gehen später in Rente

 Ältere erwerbstätige Frauen planen zwar im Durchschnitt einen etwas früheren Ausstieg aus dem Arbeitsleben als Männer. Doch dafür arbeiten sie dann häufig länger als geplant. Dies zeigt eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Altersfragen.

Wie groß ist die Übereinstimmung von zuvor geäußerten Ruhestandsplänen und tatsächlichem Übergangsalter in den Ruhestand? Zu dieser Frage vergleicht die Studie die Ruhestandspläne von 55 bis 64 Jahre alten Berufstätigen mit dem tatsächlichen Alter des Austritts aus dem Arbeitsleben.

Dabei zeigt sich: Die Chancen, die Dauer ihres Arbeitslebens wie geplant zu gestalten, sind nicht für alle gleich. Sowohl ein schlechter Gesundheitszustand als auch ein geringes Ausbildungsniveau erhöhen die Wahrscheinlichkeit, früher als geplant aus dem Berufsleben auszuscheiden.

Im Vergleich zu Männern haben Frauen eine höhere Wahrscheinlichkeit länger zu arbeiten als geplant. Während von den Männern nur 18 Prozent über den ursprünglich geplanten Zeitpunkt hinaus erwerbstätig blieben, haben von den Frauen 28 Prozent länger als beabsichtigt weitergearbeitet. wid/rlo