Frauen auf dem Vormarsch

Seit Ende der 1980er Jahre hat die Beschäftigung von Frauen deutlich zugenommen, am stärksten in hochbezahlten Berufen. So ist der weibliche Anteil in den 20 Prozent der Berufe mit dem höchsten Stundenlohn von rund 21 Prozent auf rund 37 Prozent gestiegen. In Berufen mit geringeren Stundenlöhnen ist der Anstieg an weiblichen Beschäftigten weniger stark – von rund 42 Prozent auf knapp 52 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.

“Im oberen Fünftel der Einkommensverteilung hat sich der Anteil von Frauen ebenfalls erhöht, allerdings nur von 20 Prozent auf 30 Prozent”, heißt es beim RWI. Frauen seien also deutlich häufiger in hochbezahlten Berufen zu finden als Ende der 1980er Jahre, würden aber in diesen Berufen tendenziell schlechter bezahlt als Männer.

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn die Berufe nach Tätigkeitsniveau statt nach Stundenlohn geordnet werden: In Jobs, in denen in der Regel vor allem kognitiv gearbeitet wird und nur wenige Routinetätigkeiten anfallen, ist der Anteil von weiblichen Beschäftigten von knapp 29 Prozent auf gut 42 Prozent gestiegen. In Berufen, die überwiegend durch Routinetätigkeiten geprägt sind, hat sich der Anteil an Frauen seit Ende der 1980er Jahre dagegen nur von rund 33 Prozent auf 36 Prozent erhöht.

Bei der zunehmenden weiblichen Beschäftigung in hochbezahlten Jobs spielen soziale Kompetenzen offenbar eine wichtige Rolle: Besonders stark ist die Beschäftigung von Frauen in interaktiven Berufen angestiegen, etwa der Anteil von Lehrerinnen, Psychologinnen und Ärztinnen sowie von weiblichen Beschäftigten im Personalwesen und in der PR-Branche.

“Diese Entwicklung könnte Frauen auch in Zukunft zugutekommen”, so das RWI. Weil sich kognitive und Nicht-Routine-Tätigkeiten schwerer automatisieren ließen als andere Jobs, dürften Arbeitsplätze von Frauen tendenziell weniger durch den technologischen Wandel gefährdet sein.

Rudolf Huber / glp

Brexit macht das Porto teuer

Der Austritt der Briten aus der Europäischen Union hat Folgen für beide Seiten. Das gilt auch beim Thema Porto: es wird teuer. Bereits vor dem Brexit waren Pakete und Päckchen auf die britischen Inseln vergleichsweise kostspielig. Doch nun gibt es einen Zuschlag.

Ein Päckchen M bis zwei Kilogramm kostet online frankiert 12,70 Euro. Kauft man die Briefmarke in der Filiale, sind sogar 16 Euro fällig. Für ein Fünf-Kilo-Paket muss man online 26,90 Euro zahlen, in der Filiale 29,99 Euro. Zum Vergleich: Nach Spanien beispielsweise kostet ein Paket dieser Kategorie online 15,99 Euro oder in der Filiale 17,99 Euro.

Zudem müssen Verbraucher mit längeren Laufzeiten von Päckchen und Paketen rechnen, da Sendungen künftig zollrechtlich behandelt werden. Dazu muss für die Sendung eine sogenannte Zollinhaltserklärung ausgefüllt und in einer durchsichtigen Versandtasche von außen am Paket angebracht werden. Je nach Art der Waren werden weitere Dokumente nötig, wie etwa Gesundheitszeugnisse bei Nahrungsmitteln. Experten des Versicherers ARAG weisen darauf hin, dass auch der Weg anders herum – also der Paketversand vom Vereinigten Königreich nach Deutschland – zollpflichtig geworden ist.

Wer online shoppt und Ware aus dem Vereinigten Königreich (UK) kauft, sollte nur auf Produkte zurückgreifen, die auch für den deutschen Markt bestimmt sind. Zwar sind die Verbraucherschutzrechte des Vereinigten Königreiches wie Rückgaberecht, Anspruch auf Rückerstattung des Kaufpreises oder Gewährleistungsanspruch identisch oder gar besser als die EU-Regeln. Doch im Streitfall können Käufer ihre Beschwerde nicht mehr über die Online-Streitbeilegungs-Plattform der Europäischen Kommission einreichen, sondern müssen im schlimmsten Fall den mühsamen und teuren Weg über Gerichte in Großbritannien gehen.

Lars Wallerang / glp

Wegen Corona: Daimler verkauft 2020 deutlich weniger Autos

Die Coronavirus-Krise hat auch beim Stuttgarter Daimler-Konzern für einen deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen gesorgt. Von der Marke Mercedes-Benz brachte der Konzern weltweit rund 2,16 Millionen Fahrzeuge an die Kunden, wie Daimler am Freitag bekannt gab. Das war zwar das fünfte Jahr in Folge über der Zwei-Millionen-Marke, im Vergleich zu 2019 aber ein Minus von 7,5 Prozent. Mehr als jeder dritte Mercedes ging nach China – mehr als 774.000 Autos wurden dort abgesetzt. Mit 2.164.187 Einheiten (-7,5%) behauptete Mercedes-Benz die weltweite Spitzenposition im Vergleich zu den Wettbewerbern.

Die Corona-Pandemie hatte dem Stuttgarter Autokonzern vor allem in den ersten sechs Monaten des Vorjahres schwer zugesetzt und die Verkaufszahlen infolge der Schließung von Autohäusern und des Stillstands in einigen Werken zeitweise einbrechen lassen. Im zweiten Halbjahr lief es dann wieder besser, doch am Ende reichte es nicht mehr die Verkaufszahlen vom Vorjahr zu erreichen. Daimler sprach angesichts der Umstände von einer starken Absatzentwicklung in einem herausfordernden Jahr.

Pkw-Absatz Mercedes-Benz nach Regionen und Märkten

Mercedes-Benz profitierte von der fortschreitenden Erholung in vielen Märkten im zweiten Halbjahr. In Asien-Pazifik beliefen sich die Verkäufe auf 1.024.315 Einheiten (+4,7%). Maßgeblicher Treiber war dabei China mit einer beispiellosen Erholung: Durch ein zweistelliges Wachstum von 11,7% konnte ein neuer Absatzrekord mit 774.382 Einheiten erzielt werden. In der Region Europa wurden im vergangenen Jahr 784.183 Pkw von Mercedes-Benz ausgeliefert (-16,4%). In Deutschland hat Mercedes-Benz im vergangenen Jahr insgesamt 286.108 Pkw (-10,1%) verkauft. Die Verkäufe in der Region Nordamerika beliefen sich auf 317.592 Einheiten (-14,7%). Mercedes-Benz lieferte im Kernmarkt USA insgesamt 274.916 Pkw aus (-13,0%). Insgesamt waren die größten Pkw-Absatzmärkte von Mercedes-Benz China, Deutschland sowie die USA, gefolgt von Großbritannien und Südkorea.

red

Das sollten Sie über die Grundrente wissen

Nicht wenige Menschen bekommen in Deutschland weniger Rente, als man zum Leben braucht. Deshalb hat die Bundesregierung die Grundrente verabschiedet, die Rentnern das Leben ab 2021 etwas erleichtern soll. Dennoch sind viele Fragen offen. Was Rentner beachten müssen, erklären jetzt die Experten vom ROLAND Rechtsschutz.

Sinn und Zweck des von der Bundesregierung eingeführten Gesetzes ist es, Rentnern zu helfen, die zwar jahrelang gearbeitet, aber unterdurchschnittlich verdient haben. Doch wer gehört dazu? Anspruch auf die Grundrente haben ab dem 1. Januar 2021 alle, die eine Alters-, Erwerbsminderungs-, Erziehungs- oder Hinterbliebenenrente beziehen.

Es profitieren daher auch Menschen, deren Rentenantrag schon länger zurückliegt. Um die Grundrente in voller Höhe zu erhalten, muss eine Versicherungszeit von mindestens 35 Jahren erfüllt sein.

Antragsteller sollten sich jedoch bewusst sein, dass die Auszahlungen voraussichtlich nicht direkt ab dem 1. Januar 2021 starten können, da die vorbereitenden Maßnahmen andauern können. Realistisch ist eher eine Auszahlung ab Juli 2021. Aber: “Dafür werden die Ansprüche auch rückwirkend wirksam und entsprechend nachgezahlt”, so die Experten von ROLAND Rechtsschutz.

Wie hoch die Grundrente ausfällt, hängt von der Höhe des Verdienstes innerhalb der Grundrentenzeiten ab. Der Verdienst, der in die Berechnung einfließt, darf nicht weniger als 30 Prozent und nicht mehr als 80 Prozent des Durchschnittsverdienstes in Deutschland betragen haben.

Aus diesen Verdienstzeiten ergeben sich sogenannte Entgeltpunkte, wonach sich die Höhe der Grundrente individuell für Rentner berechnet. “Im Maximum kann man so etwa 420 Euro zusätzlich erhalten”, so die Rechtsexperten. Auch die Lebensleistung wirkt sich positiv aus. Auch hier gilt: Wer mehr Entgeltpunkte erwirtschaftet hat, erhält einen höheren Zuschlag.

Wer die Grundrentenzeit von mindestens 35 Jahren noch nicht erreicht, aber mindestens 33 Jahre voll hat, erhält einen gestaffelten Zuschlag der Grundrente.

Um den Grundrentenbedarf zu ermitteln, sieht der Staat vor, das Einkommen der in Deutschland lebenden Rentner zu prüfen. Hierfür tauschen sich Finanzbehörden und Rentenversicherung miteinander aus. Laut Experten wird das monatliche Einkommen auf die Grundrente angerechnet.

Der Einkommensfreibetrag liegt für Alleinstehende bei 1.250 Euro im Monat, für Ehe- und. Lebenspartner bei 1.950 Euro. Liegt das monatliche Einkommen darüber, erfolgt eine 60-prozentige Anrechnung auf die Grundrente.

Ralf Loweg / gap

So viel kassiert der Staat beim Lotto

Viele Menschen träumen beim Lotto vom großen Glück. Für die meisten Tipper bleibt der “Sechser” allerdings ein Traum. Ein Gewinner steht dagegen schon vor der Ziehung der Glückszahlen fest: der Staat.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, nahmen die öffentlichen Kassen im Jahr 2019 rund 1,97 Milliarden Euro Steuern aus Lotto, Sportwetten und Co. ein. Das Lotterierecht in Deutschland – und damit auch die Rennwett- und Lotteriesteuer – ist Ländersache.

Das heißt: Die Einnahmen stehen den Bundesländern zu. Den größten Anteil der Einnahmen hatte mit 21 Prozent das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen (419 Millionen Euro). Es folgten Bayern mit 14 Prozent (274 Millionen Euro) sowie Baden-Württemberg mit zwölf Prozent (234 Millionen Euro).

Die staatlichen Einnahmen aus Lotto, Sportwetten und Co. nahmen in den vergangenen zehn Jahren stetig zu: 2009 wurden noch 1,5 Milliarden Euro an Rennwett- und Lotteriesteuern eingenommen, 31 Prozent weniger als 2019.

Ralf Loweg / glp

Bürovermietung in Deutschland bricht ein – Stuttgart trifft es am härtesten

Die Corona-Pandemie sorgt auch auf dem deutschen Immobilienmarkt für große Verunsicherung: Im vergangenen Jahr ging die Neu-Vermietung von Büroflächen in den sogenannten “Big 7 – Großstädten” nach Angaben des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) stark zurück. Die Schwabenmetropole Stuttgart hat es dabei am stärksten getroffen.

Die Corona-Pandemie war und ist ein unvorhergesehenes und nicht prognostizierbares Ereignis und macht sich immer mehr bemerkbar. Auch der Immobilienmarkt für Büroflächen hat das im vergangenen deutlich zu spüren bekommen. Wegen der Pandemie hätten nach Angaben von JLL viele Unternehmen ihre Umzugspläne verschoben oder streben eine Vertragsverlängerung in bestehende Flächen an.

In der Konsequenz fehlen vor allem die großflächigen Vermietungen ab 10.000 m²

Der Rückgang des Büroflächenumsatzes in den Big 7 beläuft sich auf über 33 Prozent und schließt mit einem Gesamtvolumen von 2,67 Mio. m². In der Konsequenz fehlen vor allem die großflächigen Vermietungen ab 10.000 m². Hier zeigen sich die Zurückhaltung und Nachfrageschwäche besonders deutlich. 32 Abschlüsse mit insgesamt 656.000 m² in der Aggregation über alle Big 7 konnten 2020 in dieser Größenordnung verzeichnet werden, entsprechend einem Minus von 43 Prozent gegenüber 2019 in Bezug auf die Anzahl der Deals“, erläutert Konstantin Kortmann von JLL

Umsatzrückgänge sind bei allen sieben Immobilienhochburgen zu beobachten: mit minus 25 Prozent in München bis zu minus 55 Prozent in Stuttgart. Und auch im erfolgsverwöhnten Berlin sank der Umsatz um 25 Prozent. Trotzdem reichten die 745.000 m², um sich deutlich an die Spitze der Big 7 zu setzen. „Das vielleicht sichtbarste Zeichen der Krise mag das Quartalsergebnis in München sein. Nicht einmal 100.000 m² wurden vermietet, zumindest bis 1998 zurück gab es keinen niedrigeren Umsatz in der bayerischen Landeshauptstadt“, so Helge Scheunemann von JLL.

Leerstände steigen teilweise kräftig

Wie bereits im Jahresverlauf prognostiziert, haben sich die Leerstände in den meisten Städten erhöht. Die Büro-Leerstandsquote hat zum Jahresende im Schnitt 3,7 Prozent (2019: 3,0 %) erreicht und bewegt sich damit aber immer noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. Im Gegensatz zum Umsatz zeigen sich die Märkte in Bezug auf die Leerstandsentwicklung noch uneinheitlich. Während in der Aggregation aller Big 7 das Volumen freier Flächen im Jahresvergleich um 23 Prozent angestiegen ist, verzeichnete Stuttgart noch einen weiteren Rückgang und auch in Hamburg blieb der Leerstand stabil. Überdurchschnittlich mit Raten von jeweils über 50 Prozent zog der Leerstand dagegen in Berlin und München an, dennoch bleiben die Leerstandsquoten auch hier mit 2,8 und 3,5 Prozent weiterhin niedrig.

„In der Tendenz werden die Leerstände bis Ende 2021 weiter zunehmen auf durchschnittlich 4,5 Prozent. Der Büromarkt ist aber weit von einer Angebotsschwemme entfernt, Leerstandsquoten im zweistelligen Bereich wie etwa 2010 wird es mittelfristig nicht geben“, erläutert Helge Scheunemann und mit einem Blick auf die Untermietflächen fügt er an: „Solche Flächen sind in einer Krise immer ein Thema, so auch dieses Mal, lassen sich doch Einsparungen bei erfolgreicher Vermietung generieren.“ Aktuell werden in den Big 7 knapp 12 Prozent (ca. 420.000 m²) des gesamten Leerstandes zur Untermiete angeboten. Im Vergleich dazu waren es in Krisenjahren wie 2009 nur 370.000 m², 2002 aber fast 1,1 Mio. m².

red

Preisvergleich: Heizen mit Öl viel günstiger

Zwischen September und Dezember 2020 mussten Verbraucher in Deutschland rund ein Prozent weniger Energie fürs Heizen aufwenden als im Vorjahreszeitraum. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene schwache Weltkonjunktur sind die Energiepreise 2020 zum Teil deutlich gesunken. So zahlte ein Haushalt mit Ölheizung in der aktuellen Heizperiode 33 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gaskunden zahlten im Vergleich zur Heizperiode September bis Dezember 2019 rund sieben Prozent weniger.

Eine Musterfamilie, die ihr Reihenhaus mit Gas heizt, zahlte dafür von September bis Dezember 2020 insgesamt 449 Euro. Eine Familie mit Ölheizung zahlte in diesem Zeitraum 341 Euro. Mit Öl heizen Verbraucher in der aktuellen Heizperiode also knapp 24 Prozent günstiger als mit Gas.

“Im Dezember ist der Heizölpreis allerdings um knapp ein Drittel gestiegen”, sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24. “Nicht zuletzt durch die neue CO2-Abgabe müssen sich Verbraucher 2021 auf deutlich steigende Kosten bei Heizöl gefasst machen.”

Seit Januar 2021 werden für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid (CO2) 25 Euro fällig. Ein Musterhaushalt mit 20.000 kWh Energieverbrauch zahlt durch die CO2-Abgabe laut Check24 119 Euro (Gas) beziehungsweise 158 Euro (Heizöl) pro Jahr mehr.

Ralf Loweg / glp

Diese Kreditkarten-Regeln sollten Sie kennen

In der Corona-Krise ist bargeldloses Bezahlen gefragt. Schließlich geht es darum, Kontakte einzuschränken oder im besten Fall ganz zu vermeiden. Und deshalb haben Kreditkarten Hochkonjunktur. Verbraucher sollten dabei allerdings auch ein paar neue Regeln kennen, die 2021 gelten.

So ist bei allen elektronischen Zahlungen in der Europäischen Union ab Januar 2021 ein zweifacher Nachweis der eigenen Identität erforderlich. Diese EU-Richtlinie nennt sich nach Auskunft der ARAG-Experten “Payment Service Directive”, kurz PSD 2.

Mit dieser Zwei-Faktor-Authentifizierung soll die Sicherheit beim Online-Bezahlen mit Kreditkarte erhöht werden und Langfingern, die mit gestohlener Kreditkarte auf Shopping-Tour im Internet gehen, das Leben schwer machen. Bislang genügten für Web-Einkäufe in der Regel Nummer und Prüfziffer der Kreditkarte.

Ab Januar, spätestens aber ab 15. März 2021, müssen Kunden bei elektronischen Zahlungen zusätzlich mit einem Passwort, einer TAN oder einem Fingerabdruck ihre Identität bestätigen. Welches Sicherheitsverfahren zur Anwendung kommt, hängt von der jeweiligen Bank ab.

Ralf Loweg / glp

Schnelle Erholung der Wirtschaft erwartet

Die Corona-Krise setzt der Wirtschaft weltweit zu. Dennoch rechnen viele Experten im Jahr eins nach dem Pandemie-Ausbruch mit einer Erholung. So werde die deutsche Wirtschaft 2021 um deutlich mehr als vier Prozent wachsen, sagen jetzt Forscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) voraus.

Ein Wachstum von 4,9 Prozent hatte das Institut bereits im Dezember für 2021 verkündet. Und dabei bleibt es. Damit wird das Minus von fünf Prozent aus dem Corona-Jahr 2020 zwar noch nicht wieder ausgeglichen sein. Die Forscher rechnen aber damit, dass in der zweiten Jahreshälfte keine weiteren Einschränkungen mehr nötig sein werden. Das klingt angesichts der aktuellen Lage allerdings ein wenig zu optimistisch.

“Zum einen ist das vierte Quartal wahrscheinlich etwas besser gelaufen, als es viele erwartet haben, und zum anderen dürften viele der Ausgaben, die im Januar wegfallen, nachgeholt werden im Laufe des Jahres”, sagt Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des Instituts. Das grundsätzliche Konjunkturbild einer kräftigen Erholung ab Frühjahr bleibt aus Sicht der IMK-Experten intakt.

Fließt dann von den Rekordsummen, die die Deutschen im vergangenen Jahr gespart haben, auch nur ein Teil in den Konsum, werde das der Wirtschaft einen enormen Schub geben. Zudem werden Unternehmen Investitionen nachholen, erklärt Dullien: “Die Finanzierungsbedingungen sind zudem noch sehr günstig, von daher gehen wir auch davon aus, dass die Investitionstätigkeit spätestens ab dem Frühjahr wieder deutlich anzieht.”

Auch die Politik müsse weiter großzügig sein: Die IMK-Forscher sprechen sich dafür aus, dass der Staat den am stärksten betroffenen Firmen etwa aus Gastronomie, Handel oder Veranstaltungsbranche 100 Prozent ihrer Fixkosten erstattet.

Ralf Loweg / glp

Das sind die wertvollsten Unternehmen der Welt

In der Rangliste der Super-Unternehmen geben die USA den Ton an. Mit fast 2,3 Billionen Dollar ist der kalifornische Technologie-Gigant Apple der wertvollste Konzern der Welt. Die Aktie hat im Corona-Jahr 2020 um satte 77 Prozent zugelegt und damit den Ölkonzern Saudi Aramco an der Spitze des Börsen-Rankings abgelöst. Dessen Wert ist um acht Prozent auf 1,5 Billionen Dollar gefallen.

Neben Apple kommen insgesamt sieben der höchstbewerteten Unternehmen weltweit aus dem Technologie-Sektor, vier von ihnen erreichen einen Billionen-Marktwert. Neben Apple sind das Microsoft (1,7 Billionen Dollar), Amazon (1,67 Billionen) und die Google-Mutter Alphabet (1,19 Billionen).

Neben den bekannten US-Firmen gehören jetzt auch die chinesischen Tech-Konzerne Tencent (weltweit die Nummer sieben mit einem Börsenwert von 581 Milliarden Dollar) und Alibaba (weltweit die Nummer acht mit einem Börsenwert von 579 Milliarden Dollar) zu den zehn wertvollsten Unternehmen der Welt.

Senkrechtstarter des Jahres 2020 ist der US-Elektroauto-Bauer Tesla, dessen Wert sich auf 631 Milliarden Dollar verachtfachte und das Unternehmen auf Platz neun der wertvollsten Konzerne katapultierte. Zum Vergleich: Toyota, der wertvollste der traditionellen Autokonzerne, kommt mit 215 Milliarden Dollar auf gerade mal ein Drittel.

Deutsche Unternehmen spielen in der Rangliste nur noch eine untergeordnete Rolle. So ist mit SAP erstmals nur noch ein deutscher Konzern unter den 100 wertvollsten Unternehmen, wie aus aktuellen Berechnungen der Unternehmensberatung EY und von Reuters hervorgeht.

Ralf Loweg / glp