Weniger Frauen in Vorständen

Die Frauen-Quote bleibt ein kontroverses Thema. Denn Aktuell geht der Anteil von Spitzenmanagerinnen in den wichtigsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands zurück. Am 1. September 2020 saßen 23 Frauen in den Vorständen der 30 Unternehmen, die dem wichtigsten deutschen Börsenindex Dax angehören. Das sind sechs weniger als ein Jahr zuvor.

Der Frauenanteil sank damit auf 12,8 Prozent. Das geht aus einer Untersuchung der Allbright Stiftung hervor. Nachdem der Anteil von Managerinnen in den Vorständen der Dax-Konzerne in den Vorjahren stets gestiegen war, fällt Deutschland durch den aktuellen Rückgang weiter hinter andere Länder zurück. In den USA liegt der Frauenanteil im Top-Management bei 28,6 Prozent, in Großbritannien bei 24,5 Prozent.

In Deutschland erreicht keines der 30 wichtigsten Unternehmen im eigenen Vorstand einen Frauenanteil von 30 Prozent. Elf Dax-Konzerne haben sogar keine Frau in ihrem Vorstand und nur vier (Allianz, Daimler, Deutsche Telekom und Fresenius Medical Care) mehr als ein weibliches Vorstandsmitglied. Zum Vergleich: In den USA gilt das für 97 Prozent der Top-Unternehmen und in Frankreich für 87 Prozent.

Ralf Loweg

Kleines Kino in der Corona-Krise

Manche Branchen leiden ganz besonders unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Dazu gehört beispielsweise die Unterhaltungsindustrie. Wegen der Corona-Pandemie schließt jetzt die große Kinokette Cineworld vorübergehend ihre Häuser in Großbritannien und den USA. Davon sind bis zu 45.000 Beschäftigte betroffen, teilte das Unternehmen mit.

In beiden Ländern, den größten Märkten der Kinokette, stellen demnach weit mehr als 600 Spielstätten vorerst ihren Betrieb ein – 536 in den USA und 127 in Großbritannien. “Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen”, sagte Unternehmenschef Mookey Greidinger.

Die Kinobranche hatte zuletzt große Hoffnungen auf den neuen James-Bond-Film “No Time to Die” gesetzt, dessen Start aber erneut verschoben wurde. Statt noch 2020 soll der Film nun erst im Frühjahr 2021 auf die Leinwand kommen. Für die Kinos, die dringend höhere Besucherzahlen benötigen, ist das ein Desaster.

Cineworld ist in insgesamt zehn Ländern vertreten und hatte zuletzt Halbjahresverluste in Höhe von umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro gemeldet.

Ralf Loweg / glp

Online-Handel als Gewinner der Krise

Aus Angst vor einer Infektion verzichten viele Menschen auf ausgiebige Einkäufe in Supermärkten oder Kaufhäusern. Stattdessen gehen sie im Internet auf Shopping-Tour. Das geht schnell und bequem und ist vor allem kontaktlos. Die Gefahr einer Ansteckung droht also nicht.

Da überrascht es nicht, dass der Internet-Handel seinen Umsatz in der Corona-Krise erneut deutlich gesteigert hat. Besonders beliebt sind bei den Kunden im Netz Bekleidung und Schuhe. Die Verlierer dieser Entwicklung sind die klassischen Kaufhäuser.

Allein im August 2020 steigerte der Online- und Versandhandel nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Umsätze gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,9 Prozent. Von April bis Juni 2020 habe der reale Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar bei 32 Prozent gelegen, heißt es.

Aber auch schon vor der Corona-Krise hatte die Branche kräftig zugelegt, wie die Statistiker mitteilten: Von 1999 bis 2019 konnten sie ihre Umsätze mehr als verdoppeln, das Plus betrug 120,3 Prozent. Vor 20 Jahren war übrigens das erste deutsche Warenlager des heute weltgrößten Online-Händlers Amazon eröffnet worden.

Der Boom des Online-Handels geht den Statistiken zufolge mit einem Niedergang der Kaufhäuser einher: Von 1999 bis 2019 büßten sie 42,1 Prozent ihres realen Umsatzes ein. In der Corona-Krise verschärfte sich diese Entwicklung noch einmal: Von April bis Juni lag der Umsatzverlust bei 21,3 Prozent im Vorjahresvergleich. “Vielerorts schließen Kaufhäuser, Innenstädte und Fußgängerzonen verlieren damit weiter an Attraktivität”, sagen die Experten des Statistischen Bundesamtes.

Ralf Loweg / glp

Lichtblicke auf dem Automarkt

Der deutsche Automarkt setzt seine Erholungstour fort. 265.227 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im September 2020 neu zugelassen. Das ist ein Plus von immerhin 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die gewerblichen Zulassungen (63,9 Prozent) stiegen gegenüber dem Vergleichsmonat um +3,5 Prozent, die der Privaten (36,0 Prozent) um +18,3 Prozent.

Bei den deutschen Marken konnte Audi mit +42,4 Prozent einen zweistelligen Zuwachs in der Neuzulassungsstatistik hinlegen. Eine einstellige Steigerung in der Statistik schafften die Marken Mini (+4,7 Prozent), BMW und Mercedes (jeweils +1,9 Prozent) sowie VW (+1,6 Prozent).

Bei den Importmarken wiesen Tesla (+82,7 Prozent), Seat (+71,1 Prozent), Subaru (+70,4 Prozent), Alfa Romeo (+59,5 Prozent) sowie Renault (+58,4 Prozent) Zulassungssteigerungen von mehr als +50 Prozent aus.

Mit einem Anteil von 21,2 Prozent kommen die meisten Neuwagen aus dem Segment der SUV (+9,7 Prozent). Die Kompaktklasse erreichte nach einer Steigerung um +5,7 Prozent einen Anteil von 21,0 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment. Die Wohnmobile (+159,9 Prozent) konnten im September 2020 die meisten Zugewinne verzeichnen, gefolgt von den Kleinwagen mit +28,9 Prozent.

Ralf Loweg / glp

So treu sind Deutschlands Arbeitnehmer

Deutschlands Arbeitnehmer sind treue Seelen. So waren im Jahr 2019 immerhin 44,3 Prozent der Beschäftigten seit mindestens zehn Jahren bei ihrem aktuellen Arbeitgeber beschäftigt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.

Am Arbeitsplatz verbringen Beschäftigte sehr viele Stunden. Das ist häufig mehr Zeit, als mit der Familie oder für die eigene Freizeit. Im Jahr 2019 arbeiteten Vollzeiterwerbstätige durchschnittlich rund 41 Stunden pro Woche. Dabei arbeiteten 9,7 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen regelmäßig sogar mehr als 48 Stunden pro Woche. Dies gilt übrigens als überlange Arbeitszeit.

Männer sind mit 11,7 Prozent etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen (5,8 Prozent). Generell gilt: je älter, desto länger die Arbeitszeiten. Während 1,5 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, lag dieser Anteil bei den Vollzeiterwerbstätigen zwischen 55 und 64 Jahren bei 12,8 Prozent. Einer der Gründe für die deutlichen Unterschiede ist der hohe Anteil überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften, die eher in den höheren Altersgruppen zu finden sind.

Ralf Loweg/ glp

Wege aus der Überschuldung

Schon nach spätestens drei Jahren sollen überschuldete Verbraucher, Selbstständige und Unternehmen die Chance auf einen wirtschaftlichen Neuanfang haben und der Insolvenz entkommen, so ein Gesetzesvorhaben der Bundesregierung.

Hintergrund ist laut der ARAG Experten eine EU-Richtlinie, die in deutsches Recht umgesetzt werden muss. Danach soll keine Erfüllung einer so genannten Mindestbefriedigungsquote der Gläubiger mehr erforderlich sein. Das heißt: Schuldner müssen ihre Verbindlichkeiten nicht mehr in einer bestimmten Höhe tilgen.

Die kürzere Verfahrensdauer soll nach Angaben der Bundesregierung für alle Verfahren gelten, die ab 1. Oktober 2020 beantragt werden. Für Verbraucher gilt diese Regelung zunächst bis Ende Juni 2025. Nach wie vor haben Schuldner aber gewisse Pflichten, um eine Befreiung zu erlangen. Sie müssen zum Beispiel einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder sich um eine solche bemühen.

Rudolf Huber / glp

Armut: Immer mehr Senioren betroffen

Zum “Tag der älteren Menschen” kann das Statistische Bundesamt (Destatis) für diese Bevölkerungsgruppe keine erfreulichen Nachrichten liefern. Im Gegenteil.

Denn: Die Generation 65 plus sieht sich laut der Behörde in Deutschland zunehmend von Altersarmut bedroht. Demnach stieg der Anteil der über 64-Jährigen, die gemessen am Bundesmedian armutsgefährdet sind, in den vergangenen 15 Jahren um 4,7 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent im Jahr 2019.

“In keiner anderen Altersgruppe war der Anstieg seit dem Jahr 2005 so groß”, so Destatis. Insgesamt sei die Armutsgefährdungsquote im selben Zeitraum um 1,2 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent gestiegen. Zuletzt war die Generation 65 plus in östlichen Bundesländern weniger armutsgefährdet als im Westen. Der Anteil der Personen im Rentenalter, die Grundsicherung erhielten, stieg von 1,7 Prozent zum Jahresende 2003 auf 3,2 Prozent im Dezember 2019.

Dabei alterte die Bevölkerung seit 1990 in östlichen Bundesländern besonders stark: Der Anteil der Generation 65 plus stieg von 13,8 auf 26,0 Prozent im Jahr 2019.

Rudolf Huber / glp

Sparen beim Heizen

Das Heizen kann ganz schön ins Geld gehen. Deshalb ist es gerade jetzt zum Start der Heizsaison wichtig, einige grundlegende Verhaltensregeln zu beachten.

Richtig lüften:

Während der kalten Jahreszeit muss das Lüften kurz, aber effektiv sein, heißt es bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Das bedeutet: Öffnen Sie die Fenster so weit wie möglich. Am besten alle gegenüberliegenden Fenster öffnen. Durch den raschen Luftaustausch kühlt der Raum nicht vollständig aus. Sie sparen also auch beim Heizen Energie. Und: Vermeiden Sie gekippte Fenster.

Heizkörper richtig regeln:

Thermostatventile an den Heizkörpern sind inzwischen fast schon selbstverständlich. Und wenn nicht, lassen sie sich meist kostengünstig nachrüsten. Zusätzlicher Vorteil: Moderne Thermostate sind sehr genau und sorgen dafür, dass die Heizkörper nicht mehr Energie abgeben als nötig.

Digitaler Helfer:

Noch mehr Energie lässt sich mit digitalen Thermostaten sparen. Die lassen sich einfach an den Heizkörpern montieren und steuern die Heizkörper zeitabhängig. Auf diese Weise ist es immer kuschelig warm und die Anlage verbraucht nie mehr Energie als nötig.

Geld sparen beim Heizen:

Stellen Sie die Heizung auf Ihren individuellen Wärmebedarf ein. Überprüfen Sie die programmierten Ein- und Ausschaltzeiten Ihrer Heizung. Haben sich die Aufsteh- oder Schlafenszeiten geändert? Dann passen Sie auch die Betriebsphasen der Heizung an.

Rudolf Huber / glp

Wie man beim Heizen sparen kann

Das Heizen ist ein gewichtiger Kostenfaktor. Im Schnitt entfallen übers Jahr 70 Prozent der verbrauchten Energie – und damit auch der Energiekosten – auf die Heizung, deutlich weniger auf Strom und Warmwasser. Wer seine Heizkosten und CO2-Emissionen senken möchte, sollte deshalb zum Beginn der Heizsaison am 1. Oktober über mögliche Sparpotenziale nachdenken. Darauf macht die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online aufmerksam.

Am einfachsten lässt sich ein Einspareffekt während der Heizsaison beim Lüften erreichen. Statt die Fenster lange zu kippen, sollten sie zum Stoßlüften weit geöffnet werden. Ein durchschnittlicher Haushalt im Mehrfamilienhaus kann so pro Jahr etwa 80 Euro sparen und 315 Kilogramm CO2 vermeiden. Und: Mit programmierbaren Thermostaten sind im Schnitt 65 Euro und 250 Kilogramm CO2 weniger möglich.

Eigentümer sollten vor allem drei kurzfristige Optionen prüfen:

Das Dämmen der Heizungsrohre in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus rechnet sich besonders schnell und kann selbst erledigt werden. Mit Materialkosten von etwa 70 Euro lassen sich laut co2online pro Jahr etwa 310 Euro sparen und 1.045 Kilogramm CO2 vermeiden.

Dank 30 Prozent staatlicher Förderung rentiert sich auch der Tausch alter Heizungspumpen oft innerhalb kurzer Zeit. Die Kosten liegen für ein Einfamilienhaus im Schnitt bei etwa 300 Euro, die jährliche Ersparnis bei rund 105 Euro und 210 Kilogramm CO2.

Die gesamte Heizanlage durch einen hydraulischen Abgleich optimal auf das Gebäude einzustellen, kostet im durchschnittlichen Einfamilienhaus etwa 690 Euro. Dafür sinken die Ausgaben für Energie um etwa 85 Euro pro Jahr und um 290 Kilogramm CO2. Auch dafür gibt es 30 Prozent Zuschuss vom Staat.

Wie groß das persönliche Sparpotenzial ist, zeigen Online-Heizkostenrechner wie der HeizCheck auf www.heizspiegel.de. Hauseigentümer sollten auch prüfen, ob ein neuer Heizkessel oder eine Sanierung sinnvoll sind – am besten gemeinsam mit einem unabhängigen Energieberater.

Rudolf Huber / glp

Immer weniger Menschen in Kurzarbeit

Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im September auf 3,7 Millionen Menschen gesunken, von 4,7 Millionen im August (Augustzahl revidiert). Das geht aus exklusiven Berechnungen und Schätzungen des ifo Instituts auf Basis der ifo Konjunkturumfrage hervor. Damit ist ihr Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 11 Prozent geschrumpft, von 14 Prozent im August. „Der Rückgang der Kurzarbeit schreitet stetig voran. Besonders hoch bleibt aber der Anteil an den Beschäftigten in der Industrie“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.

Nach Angaben des Ido-Instituts waren im verarbeitenden Gewerbe im September schätzungsweise noch 1,47 Millionen Menschen in Kurzarbeit, das sind 21 Prozent der Beschäftigten. Bei den Dienstleistern waren es 1,23 Millionen oder 12 Prozent, im Handel 406.000 Menschen oder 9 Prozent. Im Bauhauptgewerbe waren es nur 5000 Menschen oder 1 Prozent. In den übrigen Sektoren schätzt das ifo Institut die Zahl der Kurzarbeiter auf 622.000 oder 5 Prozent der Beschäftigten.

red

Quelle: Ifo Institut