Die Loyalsten am Arbeitsplatz: Generation X in Deutschland

Berlin – Die Generation X, bestehend aus Personen im Alter von 43 bis 58 Jahren, zeichnet sich in Deutschland durch hohe Loyalität gegenüber ihren Arbeitgebern aus, wie aus einer Auswertung einer Forsa-Studie unter 3.200 Angestellten hervorgeht. 69 Prozent dieser Altersgruppe planen, langfristig bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben, und erstaunliche 55 Prozent können sich sogar vorstellen, bis zur Rente in ihrem aktuellen Unternehmen zu arbeiten. Diese Ergebnisse wurden von den Zeitungen der Funke-Mediengruppe in ihren Montagsausgaben veröffentlicht.

Die Generation X, die aus rund 16,5 Millionen Beschäftigten besteht und Jahrgänge von 1965 bis 1980 umfasst, ist zudem bemerkenswert motiviert. Fast 70 Prozent dieser Gruppe beschreiben sich selbst als motiviert, was sie in puncto Motivation sowohl vor die Baby-Boomer-Generation (1946 bis 1964) stellt, von denen 68 Prozent sich motiviert fühlen, als auch vor die Generation Y (1980 bis 1994), von der sich 61 Prozent motiviert fühlen.

Nur 31 Prozent der befragten Angehörigen der Generation X sind offen für einen Jobwechsel, und ihre Gründe hierfür variieren. Ein Großteil, nämlich 44 Prozent, wünscht sich ein höheres Gehalt, während 33 Prozent angaben, unter zu viel Stress zu leiden, und 25 Prozent keine Aufstiegschancen in ihrem aktuellen Unternehmen sehen. Für viele spielt auch die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle, da 64 Prozent dieser Generation die Unternehmenskultur als besonders wichtig erachten. Dies zeigt sich darin, dass 33 Prozent der Befragten als Grund für einen möglichen Jobwechsel ihre Unzufriedenheit mit ihren direkten Vorgesetzten oder die strategische Neuausrichtung ihres Unternehmens angeben.

Für 73 Prozent der Angehörigen der Generation X ist ein guter Zusammenhalt unter den Kollegen am Arbeitsplatz von großer Bedeutung. Im Gegensatz dazu ist dies für die jüngere Generation Z (1995 bis 2010) mit nur 58 Prozent weniger wichtig. Ebenfalls legen 69 Prozent der Gen-X-Mitarbeiter Wert auf ein gutes Führungsverhalten, während dies in der Gen Z nur für 44 Prozent von Bedeutung ist. Interessanterweise geben jedoch nur 61 Prozent der Generation X an, dass ihr Beruf eine Bereicherung für ihr Leben darstellt, während sowohl die Babyboomer (69 Prozent) als auch die jüngere Generation Z (72 Prozent) dies häufiger bestätigen.

Die Studie wurde von dem in der Personalbranche tätigen Unternehmen “Onlyfy” in Auftrag gegeben

red

Typklassen-Einstufungen 2024: Wie sie Ihre Kfz-Versicherung beeinflussen

Der Kfz-Versicherungsmarkt bleibt in Bewegung, und Autofahrer schauen gespannt auf die Veröffentlichung der neuen Typklassen. Diese jährlichen Änderungen können erhebliche Auswirkungen auf die Versicherungsprämien haben. Einige Fahrzeughalter dürfen sich über erfreuliche Nachrichten freuen, während andere mit steigenden Kosten rechnen müssen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat kürzlich die neuen Typklassen für das kommende Jahr bekannt gegeben. Diese Einstufungen basieren auf der Schadenbilanz der letzten drei Jahre und haben direkte Auswirkungen auf die Versicherungskosten. Aber was bedeuten diese Typklassenänderungen konkret für die Autofahrer?

Beginnen wir mit den weniger erfreulichen Nachrichten: Fahrer eines Toyota Prius sollten sich auf höhere Teilkaskoprämien im kommenden Jahr einstellen. Der GDV hat den Hybrid in der Haftpflicht-Versicherung um eine Klasse und in der Teilkasko um ganze vier Klassen hochgestuft. Das bedeutet, dass die Teilkaskoversicherung für diesen Fahrzeugtyp im kommenden Jahr um satte 34 Prozent teurer wird. Für einen durchschnittlichen Alleinfahrer ergibt das Mehrkosten von etwa 216 Euro pro Jahr.

Auch Besitzer eines Hyundai Tucson werden in die Tasche greifen müssen. Höhere Typklassen führen zu einem Anstieg der Teilkaskoprämie um 33 Prozent, was sich auf jährliche Mehrkosten von etwa 221 Euro beläuft. Und auch Fahrer eines Honda Jazz werden tiefer in die Tasche greifen müssen, da sich die Vollkaskoversicherung um 27 Prozent verteuert. Das entspricht zusätzlichen Ausgaben von rund 293 Euro pro Jahr.

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Fahrer eines Mercedes CLA können aufatmen, da ihr Fahrzeug in der Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung in günstigere Typklassen eingestuft wurde. Das führt zu erheblichen Ersparnissen von 24 Prozent bei der Haftpflicht-Versicherung (entspricht etwa 110 Euro) und 19 Prozent bei der Vollkasko-Prämie (entspricht etwa 256 Euro). Auch die Haftpflicht-Versicherung für einen Fiat Panda wird um etwa ein Fünftel (21 Prozent) günstiger, was eine jährliche Ersparnis von etwa 81 Euro bedeutet.

Interessanterweise können die Typklassen nicht nur durch die Schadenbilanz beeinflusst werden, sondern auch durch andere Faktoren wie die Anzahl der Fahranfänger, die ein bestimmtes Fahrzeugmodell fahren. Sicherheitsfunktionen wie Bremsassistenten und Abstandsregler können sich positiv auf die Typklassen auswirken, da sie das Unfallrisiko reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Typklassen nur einen von vielen Faktoren darstellen, die die Höhe Ihrer Kfz-Versicherungsprämie beeinflussen. Dazu gehören auch die Schadensfreiheitsklasse, die jährliche Fahrleistung und der Wohnort. Dennoch sollten Autofahrer die Möglichkeit nutzen, zu einem anderen Versicherungsanbieter zu wechseln, wenn die Prämien aufgrund der Neueinstufungen steigen.

Die jährlichen Typklassenänderungen verdeutlichen, wie dynamisch der Kfz-Versicherungsmarkt ist. Autofahrer sollten diese Gelegenheit nutzen, um potenzielle Einsparungen zu identifizieren und sicherzustellen, dass sie optimal versichert sind. Die Typklassen sind ein weiterer wichtiger Faktor, den es bei der Suche nach der besten Versicherungspolice zu berücksichtigen gilt.

Abschließend sei gesagt, dass der Kfz-Versicherungsmarkt ständigen Veränderungen unterliegt. Fahrer sollten sich über die neuesten Entwicklungen informieren und sicherstellen, dass sie die besten Entscheidungen für ihre finanzielle Sicherheit treffen.

red

Mein Real beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung – Über 5.000 Jobs in Gefahr

Mönchengladbach – Die SB-Warenhauskette Mein Real hat am heutigen Freitag offiziell mitgeteilt, einen Antrag auf Insolvenzeröffnung in Eigenverwaltung gestellt zu haben. Dieser Schritt wird ergriffen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen, so das Unternehmen.

Hintergrund: Laut der Pressemitteilung betrifft dieser Insolvenzantrag mehr als 5.000 Mitarbeiter in 62 Märkten sowie in der Zentrale in Mönchengladbach. Das Unternehmen betont jedoch, dass die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter weiterhin wie gewohnt gezahlt werden. Die ursprüngliche Berichterstattung über diesen Schritt erfolgte durch die “WirtschaftsWoche”.

Management bleibt an Bord: Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen plant Mein Real, das derzeitige Management weiterhin in der Führung zu behalten. Die Insolvenz in Eigenverwaltung soll dazu dienen, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen und gleichzeitig Gespräche mit Wettbewerbern über eine mögliche Übernahme von Standorten zu ermöglichen. Dieser Schritt steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gerichts.

Hinter den Kulissen: Mein Real wurde im Jahr 2020 von der Metro AG übernommen und befindet sich derzeit im Besitz des Finanzinvestors SCP. In der Folge wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Aufteilung des Unternehmens und der Verkauf von Standorten an Unternehmen wie Kaufland, Edeka, Globus und Rewe. Im Januar 2022 wurde bekannt gegeben, dass die verbleibenden 62 Standorte unter dem Namen “Mein Real” geführt werden sollen. Später ging das Unternehmen an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf über, bevor es im Mai 2023 aufgrund einer “kritischen wirtschaftlichen Verfassung” wieder von SCP erworben wurde.

Mein Real betont, dass die Entscheidung für das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eine Chance zur Fortführung des Geschäftsbetriebs in diesen herausfordernden Zeiten bietet.

red

Porsche AG feiert einjähriges Börsenjubiläum: Rückblick auf einen Erfolgsweg

Stuttgart – Ein Jahr nach dem Börsendebüt am 29. September 2022 zieht die Porsche AG Bilanz. “Wir können rückblickend sagen: Unser Börsengang war ein voller Erfolg”, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Blume. “Er ist gut für unsere Kunden, unsere Aktionäre und auch unsere Mitarbeiter.”

Mit der größeren unternehmerischen Freiheit und Flexibilität könne man eigene Schwerpunkte setzen. “Zudem können wir schneller und fokussierter agieren”, betont Blume. In einem global dynamischen und herausfordernden Umfeld sei das wichtiger denn je.

Am 29. September 2022 hatten Porsches Vorstandsvorsitzender Blume und sein Stellvertreter Lutz Meschke im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse gemeinsam die Börsenglocke geläutet. Es war der nach Marktkapitalisierung größte Börsengang Europas. Nur drei Monate später wurde die Porsche AG im Dezember 2022 im Fast-Entry-Verfahren in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen.

In den ersten sechs Monaten 2023 verzeichnete der Sportwagenhersteller ein deutliches Plus beim Konzernumsatz, beim operativen Konzernergebnis und bei den Auslieferungen. “Die Nachfrage nach unseren Sportwagen ist weltweit stark”, berichtet der Porsche-Chef. “Mit der konsequenten Umsetzung unserer Strategie des modernen sportlichen Luxus investieren wir konsequent in unser Produktportfolio, in Innovationen sowie in unser digitales Ökosystem.”

Porsche wolle die Produkte noch besser, noch einzigartiger, noch begehrenswerter machen. Dabei setze man unter anderem auf limitierte Editionen und erweitere das Sonderwunsch-Programm. Das Unternehmen sehe sich für die Zukunft sehr gut aufgestellt – auch beim wichtigen Thema Nachhaltigkeit.

Trotz der weiterhin sehr herausfordernden makroökonomischen Situation bestätigt Porsche seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr und die darauffolgenden Geschäftsjahre: Sofern sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht signifikant verschärft, erwartet Porsche zum Ende des Geschäftsjahres 2023 eine operative Konzernumsatzrendite in einer Bandbreite von 17 bis 19 Prozent.

mid/wal/red

 

Tankstellenprüfung in Deutschland: Hohe Mängelquote laut TÜV-Verband – Aber wie sicher sind sie wirklich?

Ein aktuelles Bild über den technischen Zustand der Tankstellen in Deutschland liefert der “Anlagensicherheitsreport”, der jährlich vom TÜV-Verband herausgegeben wird.
Im vergangenen Jahr haben die Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) 3.530 Tankstellen in Deutschland geprüft. Gut jedes fünfte Mal (21,1 Prozent) haben die Sachverständigen einen “erheblichen Mangel” festgestellt. Das ist die höchste Mängelquote der vergangenen fünf Jahre. “Geringfügige Mängel” traten in 31,6 Prozent der Fälle auf. 47,3 Prozent waren “mängelfrei”.

Die Tankstellentechnik in Deutschland sei bewährt, außerdem wird die Sicherheit regelmäßig kontrolliert. Deshalb hielten sich Mängel in Grenzen, weshalb sich wiederum nur sehr wenige Vorfälle ereignen”, sagt Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband. Das gelte für alle konventionellen Tankstellenarten in Deutschland – ob man dort Benzin und Diesel zapft, oder Gas oder Wasserstoff tankt.

“Für Tankstellen mit Benzin und Diesel geht noch am ehesten eine Gefahr von heranrasenden Autos aus, die unkontrolliert in die Zapfsäulen einer Tankstelle krachen könnten”, sagt Dinkler. In Deutschland seien mehr als 99 Prozent aller Benzin- und Dieseltanks unterirdisch verbaut – anders als an Tankstellen in vielen anderen Ländern. Für einen Brand oder eine Explosion fehle unter der Erde der nötige Sauerstoff.

Denn nicht das flüssige Benzin ist explosionsgefährlich, sondern der Benzindampf mit einer bestimmten Mischung aus Benzin und Sauerstoff. Rammt ein Auto eine Zapfsäule, wird automatisch die Kraftstoffzufuhr zum Erdtank unterbrochen. So können nur geringe Mengen Benzin oder Diesel in der Zapfsäule oder der Tankstellenfläche in Brand geraten.

Etwas anders ist die Lage bei den Gastankstellen in Deutschland, denn sie verfügen zumeist über oberirdische Tanks. Brand- oder Explosionsgefahr herrscht auch hier nur, wo austretendes Gas mit einem Zündfunken in Berührung käme. “Geeigneter Anfahrschutz ist das Mittel der Wahl, um Gasbehälter vor dem Aufprall eines Autos zu schützen”, sagt Dinkler.

Die Anforderungen an den Anfahrschutz gelten auch für die wenigen Wasserstofftankstellen in Deutschland. Wasserstoff ist explosiv, das Gas wird unter hohem Druck gelagert. Lecks in Tank oder Leitungen sind daher unbedingt zu vermeiden. Doch auch wenn es erst rund 100 dieser Wasserstofftankstellen in Deutschland gibt, sind die Anlagen nichts Neues. “Die Technik im Umgang mit Wasserstoff ist in der Industrie altbewährt. Deshalb droht auch an Wasserstofftankstellen kaum Gefahr”, sagt Dinkler.

Explosionsrisiken werden alle drei und sechs Jahre untersucht. Druckanlagen sind alle zwei, fünf und zehn Jahre fällig. So wird zum Beispiel die Wand eines Wasserstofftanks per Ultraschall auf kleine Risse untersucht. Denn dauerhaft könnte die sogenannte Versprödung dem immensen Druck des Wasserstoffs nachgeben. Ob Schläuche oder Verbindungen dicht sind, muss vom Betreiber der Tankstelle sogar jährlich kontrolliert werden.

Jede der rund 14.500 Tankstellen in Deutschland wird vor ihrer Inbetriebnahme auf die Einhaltung der Vorgaben geprüft. Anschließend erfolgt alle sechs Jahre die Gesamtprüfung einer Tankstelle durch eine ZÜS wie zum Beispiel den TÜV. Einzelne Anlagen werden häufiger geprüft – so sind beispielsweise Zapfsäulen alle drei Jahre an der Reihe. Hier könnten eine fehlerhafte Elektrik das Brandrisiko erhöhen oder Schläuche und Ventile undicht sein.

mid/asg/red

 

Deutsche Energiepreise auf Rekordhoch: Strom und Gas verteuern sich deutlich

Im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten die deutschen Privathaushalte spürbare Anstiege bei den Kosten für Strom und Erdgas. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag berichtete, erhöhten sich die Gaspreise im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 um 31,3 Prozent, während die Strompreise um 21,0 Prozent zulegten. Dabei beliefen sich die Durchschnittspreise auf 12,26 Cent pro Kilowattstunde für Erdgas und 42,29 Cent pro Kilowattstunde für Strom.

Gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 lagen die Gaspreise um 52,5 Prozent, die Strompreise um 26,2 Prozent höher. In den Preisen sind die Preisbremsen für Strom und Erdgas aus dem dritten “Entlastungspaket” der Bundesregierung berücksichtigt. Die Preise für Strom und Erdgas für private Haushalte stiegen auch im 1. Halbjahr 2023 weiter stark an, trotz zuletzt gesunkener Großhandelspreise.

Aufgrund der in der Regel längeren Vertragslaufzeiten für private Haushalte im Vergleich zu Großkunden und der damit verbundenen langfristigeren Energiebeschaffung der Energieversorger werden die Preisentwicklungen im Großhandel verzögert an die privaten Haushalte weitergereicht. Erdgaskunden mussten nicht nur für die Energie deutlich mehr bezahlen als im 2. Halbjahr 2022, auch die Steuern, Abgaben und Umlagen sowie die Netzentgelte trugen zu den Preissteigerungen bei. So stiegen die Netzentgelte für alle privaten Haushalte im 1. Halbjahr 2023 gegenüber dem 2. Halbjahr 2022 um 38,7 Prozent, die Kosten für Energie und Vertrieb um 30,3 Prozent sowie Steuern, Abgaben und Umlagen um 28,6 Prozent.

Private Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 200 Gigajoule und mehr zahlten 40,8 Prozent mehr für Energie und Vertrieb, bei einem Jahresverbrauch von weniger als 20 Gigajoule musste 24,3 Prozent mehr gezahlt werden. Die Strompreise für private Haushalte stiegen ebenfalls deutlich um 21,0 Prozent gegenüber dem 2. Halbjahr 2022. Hier waren vor allem die gestiegenen Preise für Energie und Vertrieb ausschlaggebend. Private Haushalte mussten im Durchschnitt 33,6 Prozent mehr für Energie und Vertrieb zahlen, Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 15.000 Kilowattstunden zahlten 34,6 Prozent mehr, Haushalte mit weniger als 1.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch zahlten 19,2 Prozent mehr.

Nicht-Haushaltskunden, zum Beispiel Unternehmen oder Behörden, zahlten im 1. Halbjahr 2023 für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 7,69 Cent je Kilowattstunde. Das waren 4,6 Prozent weniger als im 2. Halbjahr 2022 und 19,6 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2022. Dabei mussten Nicht-Haushaltskunden mit einem geringen Jahresverbrauch von unter 1.000 Gigajoule 10,84 Cent je Kilowattstunde zahlen, das waren 47,3 Prozent mehr als im 2. Halbjahr 2022. Kunden mit einem Verbrauch von über 4 Millionen Gigajoule zahlten hingegen 50,1 Prozent weniger als im 2. Halbjahr 2022 und mit 5,65 Cent je Kilowattstunde wieder deutlich weniger als kleinere Verbraucher. Im 2. Halbjahr 2022 hatte sich dieses Preisverhältnis umgekehrt, sodass Großverbraucher höhere Preise zahlten als Kunden mit einem niedrigen Jahresverbrauch.

Für Strom zahlten Nicht-Haushaltskunden im 1. Halbjahr 2023 durchschnittlich 20,71 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern. Damit war Strom für sie 0,1 Prozent billiger als im 2. Halbjahr 2022 und 4,4 Prozent teurer als im 1. Halbjahr 2022. Auch bei Strom gab es im 1. Halbjahr 2023 starke Preisrückgänge für Großverbraucher, während Verbraucher mit einem geringeren Jahresverbrauch mehr zahlten als im 2. Halbjahr 2022. So zahlten Kunden mit über 150.000 Megawattstunden Jahresverbrauch mit 15,89 Cent je Kilowattstunde 23,2 Prozent weniger als in der zweiten Jahreshälfte 2022. Bei einem Jahresverbrauch von unter 20 Megawattstunden im Jahr mussten die Kunden im Durchschnitt 32,47 Cent je Kilowattstunde und damit 20,2 Prozent mehr zahlen als im Vorjahreszeitraum, so die Statistiker.

red

Mehr als 700.000 Studierende noch ohne Antrag für Energiepreispauschale

Berlin – Wenige Tage vor Ablauf der Frist hat mehr als jeder fünfte Studierende in Deutschland noch keinen Antrag auf die Energiepreispauschale gestellt. Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gab bekannt, dass bisher nur 78,6 Prozent der Antragsberechtigten einen erfolgreichen Antrag eingereicht haben. Dies bedeutet, dass mehr als 700.000 berechtigte Personen noch keinen Antrag gestellt haben.

Ursprünglich ging die Bundesregierung von über 3,55 Millionen berechtigten Personen aus. Ria Schröder, die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, sieht die Energiepreispauschale dennoch als Erfolg und betonte, dass nicht alle Studierenden oder Fachschüler auf finanzielle Unterstützung angewiesen seien. Oliver Kaczmarek, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, räumte ein, dass automatische Verfahren und zielgerichtete Kommunikation notwendig seien, um sicherzustellen, dass alle Berechtigten ihre Leistungen in Anspruch nehmen können.

Die Frist zur Beantragung der Energiepreispauschale endet nun am Montag, dem 2. Oktober, aufgrund bürokratischer Bestimmungen. Die Einmalzahlung von 200 Euro wurde von der Bundesregierung im März als Reaktion auf gestiegene Lebenshaltungskosten für Studierende und Fachschüler eingeführt.

red

Standortwechsel: Volkswagen erwägt Zwickau für die Fertigung des Trinity-Elektroautos

Wolfsburg/Zwickau – Das Prestige-Elektroauto von Volkswagen mit dem Projektnamen Trinity wird möglicherweise in Zwickau statt in Wolfsburg gebaut. Eine Entscheidung über den Standort soll bei einer VW-Aufsichtsratssitzung am kommenden Freitag getroffen werden, berichtet das “Handelsblatt” unter Berufung auf Informationen aus Unternehmenskreisen. Ursprünglich war geplant, das weitgehend automatisierte Fahrzeug in einem neuen Werksteil in Wolfsburg-Warmenau zu produzieren.

Jedoch führten Entwicklungsprobleme bei der Fahrzeugsoftware wiederholt zu Verzögerungen im Projektverlauf. Vor etwa einem Jahr verschob der aktuelle Konzernchef Oliver Blume das Trinity-Projekt daher auf das Ende des Jahrzehnts. Eine Markteinführung wird nun frühestens für das Jahr 2028 erwartet.

Darüber hinaus wird das Fahrzeug voraussichtlich eine bullige Silhouette erhalten, anstelle der Limousinenform, die ursprünglich geplant war. Das weitgehend automatisierte Elektroauto Trinity wird auf der neuen VW-Plattformarchitektur SSP basieren. Diese Plattform soll das Schnellladen in etwas mehr als zehn Minuten ermöglichen und autonomes Fahren auf Level 4 unterstützen, was bedeutet, dass das Fahrzeug weitgehend eigenständig fahren kann, obwohl es noch Pedale und ein Lenkrad besitzt.

red

Preisanstieg verlangsamt: Inflation in Deutschland bei 4,5 Prozent im September

Die Inflationsrate in Deutschland hat im September 2023 deutlich nachgelassen und wird voraussichtlich bei 4,5 Prozent liegen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag bekannt gab. Dies markiert den niedrigsten Wert seit Beginn des Ukraine-Konflikts.

Im Vergleich zum aktuellen Monat war die Inflationsrate zuletzt im Februar 2022 mit 4,3 Prozent niedriger. Im August lag die Teuerung noch bei 6,1 Prozent und im Juli bei 6,2 Prozent. Die Preise stiegen im September voraussichtlich um 0,3 Prozent gegenüber August, so die Statistiker.

Die Kerninflation, die die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie misst, wird voraussichtlich bei 4,6 Prozent liegen, verglichen mit 5,5 Prozent im August. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen weiterhin überdurchschnittlich um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Hingegen lag der Anstieg der Energiepreise mit 1,0 Prozent deutlich unter der Vorjahresveränderungsrate des Gesamtindex.

Ein Grund dafür ist ein Basiseffekt im Vergleich zum September 2022, der durch die Maßnahmen des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung, insbesondere das Auslaufen des Tankrabatts, beeinflusst wurde. In Bezug auf die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor beträgt die Inflation 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wobei hier der Wegfall des 9-Euro-Tickets, das von Juni bis August 2022 gültig war, im September 2022 als Basiseffekt wirkt.

red

Deutschlands Schuldenberg steigt weiter

Die öffentliche Verschuldung in Deutschland hat im 2. Quartal 2023 weiter zugenommen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) betrug die Gesamtverschuldung des nicht-öffentlichen Sektors am Ende des Quartals 2.417,0 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg der öffentlichen Verschuldung um 2,1 Prozent oder 49,0 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende 2022.

Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 stieg die Verschuldung um 0,4 Prozent oder 10,4 Milliarden Euro. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ab dem 2. Quartal 2023 die Schulden aller öffentlich bestimmten Verkehrsunternehmen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in die Berechnung der öffentlichen Verschuldung einbezogen wurden. Dies geschah im Zusammenhang mit der Finanzierung des 49-Euro-Tickets, bei der öffentliche ÖPNV-Unternehmen Zuweisungen und Zuschüsse von Bund und Ländern erhielten.

Dadurch finanzieren sie sich nicht mehr hauptsächlich über ihre Umsatzerlöse und werden als Extrahaushalte klassifiziert, wodurch ihre Schulden in die Statistik einfließen. Ohne die Einbeziehung dieser neu hinzugekommenen ÖPNV-Unternehmen hätte die Verschuldung im 2. Quartal 2023 bei 2.408,6 Milliarden Euro gelegen, was einem Rückgang von 8,4 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2022 entspricht.

Der Schuldenanstieg des Bundes im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 betrug 3,0 Prozent oder 49,2 Milliarden Euro. Dieser Anstieg wurde teilweise durch seine Extrahaushalte, insbesondere den Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie, verursacht. Die Verschuldung dieses Fonds stieg bis Ende Juni 2023 um 98,0 Prozent auf 59,8 Milliarden Euro.

Die Schulden der Länder verringerten sich um 1,5 Prozent oder 9,2 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2022. Ohne die Schulden der neu hinzugekommenen ÖPNV-Unternehmen wäre der Schuldenrückgang bei 2,1 Prozent oder 12,5 Milliarden Euro gelegen. Die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten hingegen einen Anstieg ihrer Verschuldung im 2. Quartal 2023 um 6,4 Prozent oder 9,0 Milliarden Euro.

Die Schulden der Sozialversicherung reduzierten sich im gleichen Zeitraum nahezu um die Hälfte, von 21,6 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro, was einem Rückgang von 49,6 Prozent gegenüber dem Jahresende 2022 entspricht.

red