Darum ist jetzt Diesel an vielen Orten teurer als Benzin

Diesel ist jetzt bundesweit teurer als Benzin. Nach Angaben diverser Preisvergleichsportale übersprang der bundesweit durchschnittliche Preis für Diesel am frühen Abend mit rund 1,90 Euro pro Liter erstmals den Preis für Super E10, das etwa einen halben Cent weniger kostet. In manchen Orten hatte Diesel Benzin schon vorher überholt.

Grund dürften der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland sein. Fast 15 Prozent des hierzulande vertankten Diesels stammen aus russischen Raffinerien. Importeure in der EU möchten derzeit aber auch ohne staatliche Verbote keine Geschäfte mit russischen Handelspartnern machen.

Sei es aus moralischen Gründen, oder weil sie fürchten, dass kurzfristig neue Sanktionen oder Ausfälle die Lieferungen platzen lassen.

red / dts

 

Facebook in Russland nicht mehr zugänglich

Russland sperrt den Zugang zur Social-Media-Plattform Facebook als Reaktion auf die Blockierung russischer Medien-Accounts. Das berichten mehrere russische Medien übereinstimmend unter Berufung auf die russische Medienbehörde Roskomnadzor. Zuvor waren bereits einige andere Internetdienste in Russland blockiert oder verlangsamt worden.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hatte am Montag noch angekündigt, eine Reihe zusätzlicher Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg zu ziehen, darunter die Einrichtung eines “Special Operation Center”, um laufend auf Aktivitäten auf seinen Plattformen reagieren zu können. Es sei mit Experten, darunter auch russische und ukrainische Muttersprachler, besetzt, um die Plattform rund um die Uhr genau zu beobachten und so schnell wie möglich handeln zu können. “Wir haben mehrere Sicherheitsmaßnahmen in der Ukraine eingeführt, einschließlich einer neuen Funktion, die es den Menschen ermöglicht, ihr Facebook-Profil mit nur einem Klick zu sperren und vor dem Einsehen und Durchsuchen ihrer Freundeslisten zu schützen”, hieß es.

Man ergreife “umfangreiche Maßnahmen zur Bekämpfung von Falschinformationen”, indem man Kapazitäten für Faktenchecks auf Russisch und Ukrainisch ausbaue. “Zudem schaffen wir mehr Transparenz im Kontext von staatlich kontrollierten Medien. Russische Staatsmedien können keine Werbung schalten oder Inhalte monetarisieren.”

Darauf reagierte die russische Regierung nun wohl.

red

Deutscher Exportüberschuss in 2021 auf 172,9 Milliarden Euro gesunken

Der deutsche Exportüberschuss ist im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 172,9 Milliarden Euro gesunken. Damit sank der Exportüberschuss im fünften Jahr in Folge, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 ging der Außenhandelssaldo um 22,8 Prozent zurück.

Damals hatte der deutsche Exportüberschuss bei 224,0 Milliarden Euro gelegen. Im Außenhandel mit Russland wies Deutschland im Jahr 2021 aufgrund stark gestiegener Preise für Rohöl- und Erdgasimporte einen Importüberschuss aus, nachdem es 2020 wegen des niedrigen Preisniveaus im ersten Corona-Jahr erstmals seit 1993 einen Exportüberschuss erzielt hatte. Die höchsten Exportüberschüsse wies Deutschland 2021 im Außenhandel mit den Vereinigten Staaten (50,0 Milliarden Euro), Frankreich (40,0 Milliarden Euro) und dem Vereinigten Königreich (33,3 Milliarden Euro) aus.

Für China wies der Außenhandel 2021 dagegen erneut einen Importüberschuss aus: Insgesamt überstieg der Wert der aus China importierten Waren den Wert der dorthin exportierten Waren um 38,1 Milliarden Euro. Der Importüberschuss im Handel mit Russland betrug 6,5 Milliarden Euro. So importierte Deutschland 2021 Erdöl und Erdgas im Wert von 19,4 Milliarden Euro aus Russland.

Das waren 58,7 Prozent aller Einfuhren aus Russland und 26,7 Prozent aller Erdöl- und Erdgaseinfuhren Deutschlands. Nach Handelsgütern betrachtet erzielte Deutschland im Warenverkehr mit Maschinen die höchsten Exportüberschüsse: Der Warenwert der im Jahr 2021 aus Deutschland exportierten Maschinen überstieg den Wert der importierten Maschinen um 104,0 Milliarden Euro. Auf den Rängen 2 und 3 lagen Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile mit einem Exportüberschuss von 95,7 Milliarden Euro und chemische Erzeugnisse mit einem Überschuss von 43,0 Milliarden Euro.

Importüberschüsse wies der deutsche Außenhandel bei Erdöl und Erdgas (-60,8 Milliarden Euro) und landwirtschaftlichen Erzeugnissen (-22,0 Milliarden Euro) aus.

red / dts

Belgische Investorengruppe baut LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Die Projektgesellschaft Tree Energy Solutions (TES), hinter der die belgische Investorengruppe Atlas Invest steht, plant in Wilhelmshaven den Bau eines LNG-Terminals. “Die Bundesregierung hat uns darum gebeten, ein LNG-Terminal in unsere geplante Wasserstoff-Fabrik zu integrieren, um die Importabhängigkeit von Russland so schnell wie möglich zu verringern”, sagte TES-Manager Otto Waterlander dem “Handelsblatt”. Dieser Bitte werde man nachkommen.

In drei Jahren soll das Terminal in Betrieb gehen. Geplant hatte TES in Wilhelmshaven bislang lediglich den Bau einer Wasserstoff-Fabrik im industriellen Maßstab und eine Exportstation für CO2. Jetzt kommt noch ein Terminal für die Anlandung von verflüssigtem Erdgas, Liquefied Natural Gas (LNG), hinzu. Insgesamt sollen in das Projekt bis 2045 knapp 25 Milliarden Euro fließen.

“Technisch macht das für uns keinen Unterschied. Wir können dasselbe Terminal zur Anlandung von LNG aus Erdgas nutzen wie für grünes Gas aus Wasserstoff”, so Waterlander. Langfristig soll das Terminal aber weiterhin ausschließlich für den Transport von grünem Gas genutzt werden, sagte der Manager.

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven könnte schon in den ersten Jahren bis zu 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Deutschland bringen. 2020 verbrauchte die Bundesrepublik 87 Milliarden Kubikmeter Erdgas insgesamt. Aus Russland stammte gut die Hälfte davon.

Mittlerweile sind damit vier LNG-Projekte in Deutschland in Planung.

red / dts

Deutsche Rüstungskonzerne wollen Produktion hochfahren

Berlin (dts) – Die führenden deutschen Rüstungskonzerne wollen angesichts der von der Bundesregierung geplanten zusätzlichen Milliardenausgaben für die Bundeswehr ihre Produktion kurzfristig erhöhen und auch auf Dauer erweitern. Dazu soll die Umstellung auf Mehrschichtbetrieb ebenso wie neue Kooperationen mit externen Partnern beitragen, wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” in ihrer Mittwochausgabe schreibt. Die Zeitung hatte sich dafür unter den großen deutschen Herstellern Airbus, Rheinmetall, KMW, Thyssen-Krupp Marine Systems, Hensoldt sowie Heckler & Co umgehört.

Demnach sei die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den Militärs in Berlin groß: Sollte es in Zukunft “noch größeren Bedarf unserer Streitkräfte und in den Armeen anderer NATO-Länder geben, sind wir in der Lage, mit geeigneten Partnern in Deutschland und Europa Kooperationen einzugehen”, teilte der Waffenhersteller Heckler & Koch mit. Ähnlich die Einschätzung beim Münchner Hersteller KMW, der gemeinsam mit Rheinmetall den Kampfpanzer Leopard sowie die Rad-Fahrzeuge Puma und Boxter baut. Gegenwärtig seien die Kapazitäten mit Aufträgen der Bundeswehr zwar komplett ausgelastet, heißt es in München, aber ein Aufbau weiterer Kapazitäten kurzfristig möglich.

Das Gros der befragten Unternehmen fordert zudem, dass die Einkaufsprozesse des zuständigen Beschaffungsamtes in Koblenz von Bürokratie befreit und etwa durch den Verzicht auf europaweite Ausschreibung beschleunigt werden.

 

 Nord Stream 2 AG insolvent

Die Nord Stream 2 AG ist insolvent. Die Volkswirtschaftsdirektorin von Zug in der Schweiz, Silvia Thalmann-Gut, sagte am Dienstag dem Schweizer Fernsehen, die Firma habe Konkurs anmelden müssen und die ganze Belegschaft von 106 Personen freigestellt. Am Vortag sei fälschlicherweise von 140 Personen die Rede gewesen.

Angesichts der Tatsache, dass noch weitere russische Firmen ihren Sitz in Zug haben, könne dies womöglich erst der Anfang sein, hieß es weiter. Die Nord Stream 2 AG gehört dem russischen Energiekonzern Gazprom, der wiederum mehrheitlich, aber nicht nur, in Staatsbesitz ist. Die Gesellschaft sollte die Gaspipeline durch die Ostsee realisieren, die von der Bundesregierung faktisch gestoppt wurde.

red / dts

Inflationsrate steigt im Februar auf 5,1 Prozent

Die Inflationsrate in Deutschland wird im Februar 2022 voraussichtlich 5,1 Prozent betragen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Im Januar hatte die Inflationsrate bei 4,9 Prozent gelegen.

Gegenüber dem Vormonat steigen die Preise voraussichtlich um 0,9 Prozent. Obwohl die Basiseffekte infolge der temporären Mehrwertsteuersenkung und dem Preisverfall der Mineralölprodukte im Jahr 2020 seit Januar 2022 entfallen, bleibt die Inflationsrate dennoch hoch. Einen Einfluss haben weiterhin coronabedingte Effekte, wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie bei den Energieprodukten.

Die Preise für Energie erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 22,5 Prozent, die Preise für Nahrungsmittel um 5,3 Prozent. Dienstleistungen kosteten 2,8 Prozent mehr als im Februar 2021. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflation von genau zwei Prozent an. Das Ziel ist symmetrisch – negative Abweichungen von dem Zielwert werden als ebenso unerwünscht betrachtet wie positive.

red / dts

Steigende Energiepreise belasten Alleinlebende besonders

Die deutlichen Preissteigerungen bei Heizöl, Gas und Strom werden sich wohl besonders stark auf die Ausgaben Alleinlebender auswirken. Sie verbrauchten im Bereich Wohnen durchschnittlich gut 12.100 Kilowattstunden Energie im Jahr 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Damit war der Pro-Kopf-Verbrauch in Einpersonenhaushalten rund 38 Prozent größer als im Durchschnitt aller Haushalte.

Verglichen mit dem Pro-Kopf-Verbrauch in Haushalten mit drei und mehr Personen verbrauchten Alleinlebende sogar 76 Prozent mehr Energie. Über alle Haushaltsgrößen hinweg lag der durchschnittliche Jahresverbrauch von Wohnenergie bei gut 8.800 Kilowattstunden pro Person. Knapp drei Viertel (71 Prozent) des gesamten Energieverbrauchs im Bereich Wohnen machte das Heizen mit durchschnittlich gut 6.200 Kilowattstunden pro Kopf aus.

Gut 9.200 Kilowattstunden benötigten Alleinlebende zum Heizen ihrer eigenen vier Wände – mehr als doppelt so viel wie jeder Mensch, der mit mindestens zwei weiteren Personen zusammenlebt (4.500 Kilowattstunden pro Person). Neben der Raumwärme machten Warmwasser knapp 15 Prozent, sonstige Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Fernseher 8 Prozent, Prozesswärme zum Kochen, Spülen und Waschen 5 Prozent und die Beleuchtung 1 Prozent des Gesamtverbrauchs von Wohnenergie im Jahr 2019 aus.

red / dts

Lieferprobleme im Einzelhandel verschärfen sich wieder

München (dts) – Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben sich wieder verschärft. Rund 76 Prozent der Einzelhändler klagten im Februar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden können, so eine Umfrage des Ifo-Instituts. Im Januar waren es noch 57 Prozent.

“Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig”, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. “Vereinzelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen.” Deutlich mehr Supermärkte als noch im Vormonat klagten dem Institut zufolge über Versorgungsengpässe: Der Anteil stieg von rund 18 auf 61 Prozent.

Angespannt bleibt die Lage bei den Händlern von Spielwaren, Fahrrädern und Automobilen. Jeweils rund 95 Prozent berichteten von Lieferproblemen. Auch im Möbelhandel hat sich die Lage wieder verschlechtert.

Der Anteil stieg von 67 auf 90 Prozent. “Der Handel muss sich gegenwärtig vielen Herausforderungen stellen”, so Wohlrabe. Auf der einen Seite verbesserten sich die Aussichten mit Blick auf die Lockerungen der Covid-Einschränkungen, auf der anderen Seite belasteten die Lieferengpässe und die Inflation die Lage.

 

ADAC: Krieg in Ukraine treibt Spritpreise auf neue Rekordhöhen

Der Krieg in der Ukraine sorgt für neue Rekordhöhen bei den Spritpreisen in Deutschland. Innerhalb von nur drei Tagen habe es bei Benzin und Diesel einen Preissprung von über fünf Cent je Liter gegeben, teilte der ADAC am Montag mit. Für einen Liter Super E10 mussten Autofahrer am Sonntag demnach im Bundesmittel 1,811 Euro bezahlen.

Das sind 5,4 Cent mehr als bei der Erhebung am Donnerstag. Diesel kostete durchschnittlich 1,729 Euro je Liter und hat sich damit innerhalb von drei Tagen um 5,9 Cent verteuert. Gegenüber der turnusmäßigen Auswertung vom 22. Februar beträgt der Preissprung bei Super E10 7,0 Cent und bei Diesel 7,4 Cent je Liter.

In den letzten zehn Wochen haben sich Super E10 und Diesel laut ADAC um rund 22 Cent je Liter verteuert. Bei Super E10 ist das eine Verteuerung um fast 14 Prozent, bei Diesel um fast 15 Prozent. Bei einer Tankfüllung von 40 Litern entspricht dies einer Preisdifferenz von fast neun Euro.

Die Spritpreise könnten im Zuge des Krieges in der Ukraine zudem weiter deutlich zulegen, so der Verkehrsclub.

red / dts