Arbeitgeberpräsident Kramer kritisiert Sozialdemokraten

Wie viel Sozialabgaben verträgt die Wirtschaft? Diese Frage sorgt immer wieder für Streit zwischen den Sozialpartnern untereinander und den politischen Parteien in Deutschland. Aus Arbeitgebersicht ist die Antwort klar: 40 Prozent.

So lautet die Forderung der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. “Neben dem Fachkräftemangel gehört zu den zentralen Herausforderungen die Zukunftsfähigkeit unserer Sozialsysteme. Als Arbeitgeberpräsident fordere ich, eine Sozialabgabenbremse bei 40 Prozent gesetzlich festzuschreiben”, sagt Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer und kritisiert die Pläne der SPD, ein Recht auf Arbeit einzuführen und den Mindestlohn auf 12,00 Euro anzuheben. Damit würden Rücklagen aufgebraucht und die Arbeitgeberseite unnötig belastet. Und ein Recht auf Arbeit habe bereits in der DDR nicht funktioniert.

Einzelhändler und Handwerker, Mittelständler und Hidden Champions, Selbstständige Berufe und deutsche Weltkonzerne würden unter der Abkehr der erfolgreichen Sozial- und Wirtschaftspolitik leiden, und auch die Eingliederung von Arbeitslosen würde erschwert, fürchtet Kramer. wid/Mst

LIDL und Mazda machen gemeinsame Sache

Mazda Carsharing wächst weiter

mid Groß-Gerau – Mazda Carsharing baut sein Angebot erheblich aus. Statt wie bisher an 51 Lidl-Filialen in Nordrhein-Westfalen stehen jetzt an insgesamt 164 Filialen des Discounters in zwölf weiteren Bundesländern Mazda-Fahrzeuge bereit.

Damit ist das mit dem Connected Car Award 2018 ausgezeichnete Mobilitätsangebot an insgesamt 339 Standorten und in 15 Bundesländern verfügbar. Und durch die Kooperation von Mazda, der Deutschen Bahn, Choice und Partnern wie Lidl wächst Flinkster, Deutschlands größtes Carsharing Netzwerk, weiter.

Gebucht werden die stationsbasierten Angebote über die Mazda Carsharing-App oder die Flinkster-App der DB. Angeboten werden voll ausgestattete Modelle vom Roadster Mazda MX-5 über den Mazda2 bis hin zum Mazda CX-5. Insgesamt stellt Mazda 850 Fahrzeuge bereit. mid/rhu

Zahl der E-Autos wächst zügig – BMW und VW in Top Ten

Eine wirklich bedeutsame Rolle spielt Deutschland bei den Elektroautos (noch) nicht. Von den aktuell 5,6 Millionen weltweit zugelassenen Stromern sind hierzulande gerade mal 142.000 zugelassen. Aber immerhin können sich mit BMW (87.000 Exemplare) und VW (53.720) bei den Neuzulassungen im vergangenen Jahr zwei deutsche Hersteller in den Top Ten platzieren.

Die meisten E-Autos, nämlich 2,6 Millionen, sind nach Recherchen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in China unterwegs. Auf dem zweiten Platz folgen die USA mit 1,1 Millionen. Die aktuelle Gesamtzahl bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs um 64 Prozent.

Auch die Neuzulassungen erreichten einen neuen Höchstwert von mehr als 2,2 Millionen Fahrzeugen, ein Anstieg von 75 Prozent. “Die meisten Neuzulassungen, knapp 234.000, stammen von Tesla. Danach folgen die chinesischen Marken BYD und BAIC”, so das ZSW.

“Die deutsche Automobilwirtschaft sollte in den Milliardenmarkt mit einer eigenen Zellproduktion einsteigen”, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß,Vorstandsmitglied des ZSW. “So kann sie sich den hohen Wertschöpfungsanteil von Batterien an Elektroautos sichern und Lieferabhängigkeiten vom Ausland reduzieren.” mid/rhu

Heizen: Preise für Heizöl und Gas steigen kontinuierlich

Seit rund drei Jahren steigen die Preise für Heizöl und Gas kontinuierlich. Eine günstige Alternative ist Holz. Und umweltschonender ist es obendrein.

Bei der Verbrennung von Holz entstehe ein Kreislauf, bei dem die Menge an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt werde, die der Baum während der Wachstumsphase zuvor aufgenommen habe, heißt es in einer Mitteilung des HKI Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik. Zudem sei Heizen mit Holz oft kostengünstiger: Bei einem Durchschnittspreis von rund 70 Cent je Liter Heizöl kommt man bei 200 Litern auf 140 Euro – während ein Festmeter Holz, der dieser Menge Öl im Energiegehalt entspricht, bei Förstern zwischen 35 und 50 Euro kostet, ofenfertig zwischen 100 und 120 Euro.

Holz ist laut Verband bestens geeignet, um es in modernen Verbrennungsanlagen als Hauptwärmequelle zu nutzen oder zusätzlich zu einer Heizungsanlage einzusetzen, um so einen Teil der Kosten für Gas oder Öl einzusparen. Weitere Vorteile: Wer beim örtlichen Forstamt sein Holz bezieht, setzt auf einen Energieträger, der regional verfügbar ist, kurze Transportwege hat und aus überwachtem Anbau stammt. Weitere Informationen zum Heizen mit Holz sind bei den Landesbetrieben erhältlich, die für die Waldpflege sowie für die Vermarktung des Holzes zuständig sind, etwa HessenForst.

regionalen und nachhaltigen Verfügbarkeit von Holz. Kurze Transportwege, regionale Verwertungskreisläufe sowie die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sind gute Gründe für die energetische Holznutzung. wid/Mst

So ticken Anleger

Über 70 Prozent der Anleger aus europäischen Ländern investieren in den amerikanischen Markt. Das ergibt eine Analyse des globalen Finanzportals Investing.com in Zusammenarbeit mit der Marketing-Suite SEMrush. Das Ergebnis ist wenig verwunderlich, denn acht der zehn weltweit größten Unternehmen, gemessen an der Marktkapitalisierung, kommen aus den Vereinigten Staaten.

Ein großes Interesse für Aktien des US-Marktes zeigt sich besonders in osteuropäischen Ländern wie Kroatien, Serbien oder Albanien. Das mag auch an dem vereinfachten Zugang zu Wertpapieren der Wall Street liegen. Mittlerweile können Händler leicht auf Apps und Online-Broker zurückgreifen.

Während die Anleger der kleineren Länder Europas im Allgemeinen amerikanische Aktien favorisieren, ziehen die größeren Länder es vor, in lokale Aktien zu investieren. Robert Zach, der Deutschland-Korrespondent von Investing.com, erklärt: “Die Investoren ziehen lokale Marken vor, weil sie diese ihr ganzes Leben lang kennen und ein grundlegendes Vertrauen besteht.”

Ähnlich geht es Frankreich, Italien, Spanien und Russland. Diese Länder investieren in lokale Aktien, da diese scheinbar zuverlässige und sichere Anlagen sind. Nur ein Land fällt aus der Reihe: Großbritannien. “Zwei Dinge spielen hierbei eine Rolle”, erklärt Clement Thibault, Senior Analyst bei Investing.com. “Erstens sind Großbritannien und die USA kulturhistorisch sehr ähnlich. Zweitens ist die Unsicherheit durch den Brexit definitiv ein großer Faktor.” wid/rlo

Größter Solarpark geplant

Energieversorger EnBW plant, Deutschlands größten Solarpark östlich von Berlin zu errichten. Die Solaranlage soll auf 164 Hektar Land entstehen und Strom für bis zu 50.000 Haushalte produzieren. Die geplante Leistung gibt das Unternehmen mit 175 Megawatt an.

Bei den Investitionen in Höhe von bis zu 150 Millionen Euro will das Unternehmen nach eigenen Angaben ohne staatliche Förderungen auskommen. “Wir sind überzeugt, dass sich erste große Solarparks in absehbarer Zeit wirtschaftlich betreiben lassen – ohne Subventionen”, sagte EnBW-Technikvorstand Hans-Josef Zimmer dem Handelsblatt. wid/rlo

Mehrheit der Menschen für Grundrente

Mehrheit für Grundrente

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die Einführung einer Grundrente vorgeschlagen. Demnach soll die Rente von Geringverdienern mit mindestens 35 Beitragsjahren in der Rentenversicherung künftig deutlich aufgestockt werden. 61 Prozent der Deutschen sind für eine solche Grundrente, 34 Prozent sind dagegen. Das geht aus dem aktuellen ZDF-Politbarometer für den Monat Februar 2019 hervor.

Mehrheitliche Unterstützung für diese Aufstockung, die ohne Prüfung der Bedürftigkeit erfolgen und aus Steuermitteln finanziert werden soll, gibt es bei den Anhängern von SPD (74 Prozent), Grünen (72 Prozent), Linke (70 Prozent) und AfD (59 Prozent). Die Anhänger der CDU/CSU sind eher uneins (dafür: 46 Prozent; dagegen: 49 Prozent) und die meisten FDP-Anhänger (58 Prozent) sind dagegen.

Die eigene finanzielle Absicherung im Alter bezeichnen insgesamt 58 Prozent der Befragten als sehr gut oder gut. 40 Prozent geben an, nicht so gut oder überhaupt nicht abgesichert zu sein, darunter überdurchschnittlich viele Anhänger von AfD (66 Prozent) und Linke (48 Prozent).

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch zwischen jüngeren und älteren Befragten. So fühlen sich nur 44 Prozent der unter 35-Jährigen sowie 48 Prozent der 35- bis 59-Jährigen gut abgesichert, aber 77 Prozent der über 60-Jährigen. wid/rlo

Zahl der Tierschlachtungen in 2018 gesunken

Fleischerzeugung gesunken

Im Jahr 2018 war die Fleischerzeugung durch gewerbliche Schlachtunternehmen in Deutschland rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Fleischerzeugung gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf insgesamt 8,0 Millionen Tonnen.

Mit 56,6 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr 2018 gingen die Schlachtungen der Schweine gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent zurück. Am stärksten sank das Schlachtaufkommen von importierten Schweinen (-17,9 Prozent), die in deutschen Betrieben geschlachtet wurden. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Anzahl der geschlachteten Tiere inländischer Herkunft um 1,9 Prozent.

Die Anzahl gewerblich geschlachteter Rinder sank gegenüber dem Jahr 2017 um 3,1 Prozent auf 3,4 Millionen Tiere. Das entspricht einer Schlachtmenge von 1,1 Millionen Tonnen Rindfleisch im Jahr 2018, das sind 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Entgegen dem rückläufigen Trend bei den anderen Tierarten war die Menge an erzeugtem Geflügelfleisch 2018 mit 1,6 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent höher. Auch die Erzeugung von Enten- (+2,3 Prozent) und Truthuhnfleisch (+0,4 Prozent) erhöhte sich. wid/rlo

Zahl der Apotheken nimmt ab

Zum Jahresende 2018 gab es in Deutschland 19.423 öffentliche Apotheken. 2017 waren es noch 19.748. Der Rückgang um 325 Betriebsstätten (-1,6 Prozent) ist der bislang höchste in einem Kalenderjahr. Die aktuelle Apothekenzahl markiert den tiefsten Stand seit Mitte der 1980er-Jahre. Das zeigen Erhebungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Apothekendichte ist von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnern zurückgegangen und liegt damit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt (31).

“Noch haben wir eine flächendeckende Arzneimittelversorgung, doch wenn sich nichts ändert, wird das bald nicht mehr so sein”, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. “Der Abwärtstrend bei der Apothekenzahl zeigt, dass Apotheken eine bessere fachliche und ökonomische Perspektive brauchen.”

Der Rückgang von 325 Betriebsstätten ergibt sich aus dem Saldo von 97 Neueröffnungen und 422 Schließungen. Während 29 Filialen entstanden, sind 354 Haupt- beziehungsweise Einzelapotheken verschwunden. Dadurch ist die Zahl der Inhaber von 15.236 auf 14.882 gesunken. Deren Betriebe ergeben zusammen mit den 4.541 Filialen die Gesamtzahl von 19.423 Apotheken. wid/rlo

66,2 Milliarden Euro für den Umweltschutz

Die Forderung, mehr für den Umweltschutz zu tun, hören Politiker täglich. Gerne verweisen sie dann darauf, wie viel Geld bereits jetzt dafür eingesetzt wird. Die Ausgaben für Umweltschutzleistungen insgesamt betrugen im Jahr 2016 rund 66,2 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich die Umweltschutzausgaben damit um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unternehmen in Deutschland wendeten im Jahr 2016 für Umweltschutzleistungen 41,1 Milliarden Euro auf, die privaten Haushalte 14,3 Milliarden Euro und der Staat 10,8 Milliarden Euro.

Die Ausgaben für Umweltschutzleistungen verteilen sich auf die Bereiche Abwasserwirtschaft (45 Prozent), Abfallwirtschaft (34 Prozent), Vermeidung und Beseitigung von Umweltverunreinigungen (14 Prozent) sowie auf Arten- und Landschaftsschutz, Forschung und Entwicklung und sonstige Umweltschutzaktivitäten (7,0 Prozent).

Die umweltbezogenen Steuern von inländischen privaten Haushalten lagen im Jahr 2016 bei rund 31,4 Milliarden Euro. Sie trugen damit zu 54 Prozent zum gesamten umweltbezogenen Steueraufkommen bei. Als umweltbezogene Steuern werden solche Steuern bezeichnet, die umweltschädliche Aktivitäten verteuern und somit Anreize zu umweltfreundlichem Verhalten setzen. Am aufkommensstärksten waren im Jahr 2016 die Energiesteuer mit rund 40,1 Milliarden Euro sowie die Kraftfahrzeugsteuer mit knapp 9,0 Milliarden Euro. Weitere bedeutende umweltbezogene Steuern waren die Stromsteuer (6,5 Milliarden Euro), die Luftverkehrsteuer sowie die im Rahmen des europäischen Emissionshandels versteigerten Emissionsberechtigungen (jeweils 1,1 Milliarden Euro). wid/rlo