GDL kündigt 136-stündigen Streik an

Die Lokführergewerkschaft GDL kündigt einen umfassenden Streik im anhaltenden Tarifkonflikt mit der Bahn an. Ab Mittwochmorgen plant die Gewerkschaft einen 136-stündigen Komplettstreik. Bereits ab Dienstagabend um 18 Uhr soll der Güterverkehr zum Erliegen gebracht werden, gefolgt von sämtlichen Unternehmen der Deutschen Bahn, einschließlich der Infrastruktur, ab Mittwoch um 2 Uhr. Der Streik ist bis Montag, dem 29. Januar, um 18 Uhr geplant.

Die Gewerkschaft begründet diesen Schritt damit, dass es seitens der Deutschen Bahn AG lediglich ein “Scheinangebot” gegeben habe. Trotz eines dritten und angeblich verbesserten Angebots zeige die Bahn weiterhin ihren bisherigen Verweigerungs- und Konfrontationskurs, so die GDL. Ein Einigungswille seitens der Bahn sei nicht erkennbar.

red

SPD drängt auf Rücknahme von Entlastungen für Spitzenverdiener

Innerhalb der Ampel-Koalition hat sich neben der Debatte über die Erhöhung des Kindergeldes ein weiteres steuerpolitisches Streitthema entfaltet: Die SPD strebt an, die Steuerentlastungen für Spitzenverdiener im Zusammenhang mit dem Abbau der kalten Progression rückgängig zu machen, die zu Jahresbeginn in Kraft getreten sind.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) beharrt darauf, die Schuldenbremse nicht auszusetzen, und plädiert für Priorisierung. Er schlägt vor, das Geld, das für einen Inflationsausgleich für die höchsten Einkommen vorgesehen ist, stattdessen für die Erhöhung des Grundfreibetrags, des Kinderfreibetrags und des Kindergeldes zu verwenden. Michael Schrodi, der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, erklärte dazu dem “Handelsblatt” (Montagsausgabe): “Diese Entlastung käme in der Mitte der Gesellschaft an.”

Die Ampelkoalition hatte zu Jahresbeginn Steuerzahler um 15 Milliarden Euro entlastet, wobei ein erheblicher Teil auf den Abbau der sogenannten “kalten Progression” entfiel. Dieser Begriff beschreibt den Effekt, wenn ein Steuerzahler trotz lediglich inflationsbedingter Gehaltssteigerung höhere Steuern zahlen muss.

Christian Lindner hatte im vergangenen Jahr gegen Bedenken von SPD und Grünen einen vollständigen Abbau der kalten Progression durchgesetzt. Nur Steuerzahler, die den “Reichensteuersatz” von 45 Prozent zahlen und somit mindestens 278.000 Euro im Jahr verdienen, waren von der Entlastung ausgenommen.

Michael Schrodi plädiert nun dafür, auch Spitzensteuersatz-Zahler von der Entlastung auszunehmen. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent gilt ab einem zu versteuernden Einkommen von etwa 67.000 Euro. Nach Schrodis Vorstellung sollen alle Einkommen über dieser Grenze von den Entlastungen ausgenommen werden. Diese Änderung könnte die Ampel in einem für das Frühjahr geplanten Gesetz verankern, das eine weitere Erhöhung der Steuerfreibeträge vorsieht.

red

Bauernpräsident ruft zu neuen bundesweiten Protesten auf

Agrardiesel-Kürzungen – Bauernverband plant neue flächendeckende Protestaktionen: Bauernpräsident Joachim Rukwied hat mit Blick auf den noch ausstehenden Haushaltsbeschluss des Bundestages neue bundesweite Proteste der Bauern gegen die geplanten Kürzungen beim Agrardiesel angekündigt. “Für den Haushalt gilt wie für jedes andere Gesetz: Erst wenn wirklich alles zu Ende verhandelt ist, ist ausverhandelt”, sagte Rukwied der “Rheinischen Post” (Sonntagausgaben).

“Wir werden weiterhin für eine angemessene Lösung beim Agrardiesel kämpfen. Deshalb wird es weiter bundesweit Aktionen geben”, sagte Rukwied. “Auch über andere Themen müssen wir sprechen, aber das muss im Anschluss erfolgen”, so der Präsident des Bauernverbandes.

Am vergangenen Donnerstag hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die von der Bundesregierung geplante Streichung der Agrardiesel-Beihilfen per Ampel-Mehrheit mitgetragen. Die finale Verabschiedung des Bundeshaushalts 2024 ist in der Woche vom 29. Januar bis 2. Februar geplant.

red

 

Rentenarmut in Deutschland: Jeder Vierte erhält weniger als 1.000 Euro im Monat

Eine aktuelle Berechnung des Statistischen Bundesamtes, auf Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch, zeigt alarmierende Zahlen zur Rentensituation in Deutschland. Fast die Hälfte der deutschen Rentner verfügt über ein Nettoeinkommen von weniger als 1.250 Euro pro Monat, wie aus einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, wie die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Sonntagsausgaben) berichten. Etwa jeder vierte Rentenempfänger hat demnach sogar weniger als 1.000 Euro monatlich. Besonders stark von dieser Entwicklung betroffen sind Frauen.

Laut einer Sonderauswertung der Bundesstatistik haben 7,5 Millionen Rentner in Deutschland ein monatliches Einkommen von weniger als 1.250 Euro, was 42,3 Prozent aller Rentenempfänger entspricht. Unter ihnen sind 5,3 Millionen Frauen, was 53,5 Prozent der weiblichen Rentnerinnen ausmacht. Somit erhält mehr als jede zweite Rentnerin weniger als 1.250 Euro im Monat. Bei den Männern beträgt dieser Anteil 28,2 Prozent.

Die Daten zeigen weiterhin, dass 26,4 Prozent der deutschen Rentnerinnen und Rentner weniger als 1.000 Euro persönliches Nettoeinkommen haben, also etwa jeder Vierte. Unter den Frauen beträgt dieser Anteil 36,2 Prozent, während er bei den Männern bei 13,9 Prozent liegt. Die Zahlen verdeutlichen, dass Rentner im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überproportional von geringen Einkommen betroffen sind. Während 42,3 Prozent der Rentner weniger als 1.250 Euro netto erhalten, liegt dieser Anteil in der restlichen Bevölkerung bei 31 Prozent.

Gemäß dem Rentenatlas 2023 der Deutschen Rentenversicherung betrug die durchschnittliche Brutto-Rente im Jahr 2022 in Deutschland 1.728 Euro bei Männern und 1.316 Euro bei Frauen.

Bartsch bezeichnete die Zahlen als “Armutszeugnis für unser Land” und betonte, dass die Rentner die Hauptverlierer der Inflation seien. Er äußerte die Sorge, dass ihnen im Jahr 2024 bereits das vierte Jahr in Folge mit realem Kaufkraftverlust drohe. Bartsch sieht die Bundesregierung in der Verantwortung und fordert eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung von zehn Prozent im laufenden Jahr, um zumindest die Inflation auszugleichen.

red

Mehr Marktmacht für Bauern: Grüne starten mit Agrar-Offensive

Zum Start der Grünen Woche und vor erneuten Bauernprotesten in den nächsten Tagen haben die Agrarpolitikerinnen der Grünen-Fraktion einen Sieben-Punkte-Plan vorgeschlagen, mit dem die Marktmacht der Bauern gestärkt werden soll. Es sei “unabdingbar”, die anstehenden Zukunftsfragen anzugehen, heißt es in dem vierseitigen Papier, über das die “Süddeutsche Zeitung” (Samstagausgabe) berichtet.

Im Zentrum der Strategie stehen mehr Umwelt- und Klimaschutz, aber auch bessere Marktchancen für Landwirte. So fordert die Fraktion, unfaire Handelspraktiken abzustellen, dafür Agrargesetze zu ändern und etwa eine Preisbeobachtungsstelle einzuführen. Auch kartellrechtliche Möglichkeiten, die Marktmacht in der Wertschöpfungskette zu beschränken, sollten geprüft und so weit wie möglich ausgeschöpft werden.

Man nehme nicht hin, dass Landwirte “teilweise weniger Geld für ihre Produkte bekommen, als sie reingesteckt haben, während der Lidl-Eigentümer und die Aldi-Erben zu Deutschlands Superreichen gehören”, sagte Fraktionsvizechefin Verlinden. “Dass die Vermögen dieser Discounter-Milliardäre weiterwachsen, während viele Landwirte mit dem Rücken zur Wand stehen, ist ungerecht und diese Ungerechtigkeit werden wir angehen.”

Die Grünen fordern auch mehr Geld für den tiergerechten Umbau von Ställen. Die eine Milliarde Euro, die die Regierung bereits zur Verfügung stelle, reiche nicht für eine Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung aus, der “alle Tierarten und alle Vertriebswege umfasst”, heißt es in dem Papier. Damit stärken sie auch dem grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) den Rücken, der für einen “Tierwohl-Cent” eintritt.

Die Grünen drängen beim Umbau zur Eile. “Die Umsetzung dieser sieben Schritte ist jetzt und nicht irgendwann für die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe nötig”, sagte Renate Künast, Fraktionssprecherin für Ernährung und Landwirtschaft, der SZ.

Mit dem Papier bahnt sich auch neuer Streit zwischen Grünen und FDP an. Das Grünen-Papier sieht etwa ausdrücklich strenge Regeln für die Gentechnik und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vor. Die Grünen kündigen nun an, das Wirtschaften ohne Gentechnik zu schützen. “Dafür braucht es Haftungs-, Transparenz- und Abstandsregeln in der Landwirtschaft”, heißt es in dem Papier. Die FDP hatte sich zuletzt für eine Lockerung der Gentechnik-Vorgaben ausgesprochen.

Ähnlich strittig geht es beim Umgang mit Pestiziden zu. “Ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Landwirtschaft im Einklang mit der Natur ist die Reduktion des Pestizideinsatzes”, heißt es im Grünen-Papier. Auch den Export gesundheitsschädlicher Pestizide wollen die Grünen “unterbinden”. Die FDP lehnt dagegen ein Exportverbot ab.

red

Report: Krankenstand erreicht Rekordwert

Der Krankenstand in Deutschland erreichte im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge einen Rekordwert. Laut Zahlen der Krankenkasse DAK stieg die Anzahl der Krankheitsausfälle im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent an.

Demnach lag dieser insgesamt bei 5,5 Prozent. Im Vergleich verschiedener Berufsgruppen hatten Menschen in der Altenpflege den höchsten Wert (7,4 Prozent) gefolgt von Kita-Beschäftigten (7,0 Prozent).

Weit über die Hälfte der Arbeitnehmer hatte den Zahlen zufolge von Januar bis Dezember 2023 mindestens eine Krankschreibung. Nur gut ein Drittel (35,5 Prozent) war 2023 demnach gar nicht krankgeschrieben. Im Gesamtjahr waren es im Durchschnitt 20 Fehltage pro Kopf.

Ausschlaggebend für das hohe Aufkommen waren laut DAK vor allem Atemwegserkrankungen. Zudem habe es mit einem Plus von 7,4 Prozent einen merklichen Anstieg bei den psychischen Erkrankungen gegeben.

“Der Krankenstand hat 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Auch wenn das Ergebnis nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend kommt, ist es für die Wirtschaft alarmierend”, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. “Die hohen Fehlzeiten beeinträchtigen die Arbeitsabläufe vieler Betriebe und Behörden – besonders dann, wenn die Personaldecke durch den Fachkräftemangel immer dünner wird.”

Die aktuellen Kurzzeit-Fälle seien dabei gar nicht mal das größte Problem, sondern die Langzeit-Fälle. “Betriebe haben in den zurückliegenden Jahren immer mehr im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements getan, aber unsere Zahlen zeigen, dass das nicht ausreicht”, so Strom. “Wir brauchen in Deutschland eine Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement.”

red

Handelsbranche skeptisch: Tierwohlabgabe auf Lebensmittel stößt auf Widerstand

Die Handelsbranche reagiert mit Skepsis auf Überlegungen in der Koalition, eine Tierwohlabgabe auf Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Herstellung einzuführen.

“Eine Erhebung an der Supermarktkasse wäre aus unserer Sicht nicht praktikabel”, sagte der Präsident des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels, Björn Fromm, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Der Einzelhandel würde benachteiligt, wenn Großverbraucher und Gastronomie in großen Teilen nicht in die Abgabepflicht einbezogen würden.” Dabei würden dort “große Mengen an tierischen Produkten angeboten und verzehrt”. Dem Lebensmittelhandel werde dagegen gerne “eine sehr weitgehende Lieferkettenverantwortung übertragen, die nicht seiner tatsächlichen Stellung innerhalb der Lebensmittelwertschöpfungskette entspricht”. Die meisten Agrarrohstoffe für die Verarbeitung zu Lebensmittelprodukten werden an die Unternehmen der Ernährungswirtschaft wie etwa Molkereien oder Schlacht- und Zerlegebetriebe verkauft.

Der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands, Christoph Minhoff, forderte neue Berechnungen, um die Wirksamkeit einer Tierwohlabgabe einschätzen zu können. Vor der Einführung sei dies wichtig, “um sicherzustellen, dass nicht ein immens hoher bürokratischer Aufwand betrieben wird, der am Ende des Tages nicht zum Ziel führt”, sagte Minhoff dem RND. Seit den Empfehlungen der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine solche Abgabe hätten sich die Voraussetzungen geändert, so der Verbandschef. Die damaligen Berechnungen entsprächen “nicht mehr den aktuellen Kosten vor dem Hintergrund der gestiegenen Preise”.

red

Bahn-Offenbarung: Interne Unterlage bezweifelt versprochene Pünktlichkeitssteigerung

Die geplante Generalsanierung der Bahn wird auf absehbare Zeit nicht den Effekt bringen, den Bahn und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) versprochen haben. Das legt eine vertrauliche Präsentation aus dem Konzern nahe, die auf den 18. Oktober 2023 datiert ist und die Überschrift “Kunde & Qualität” trägt.

Kern der Unterlage sind mehrere Diagramme zur Pünktlichkeit im Fern-, Güter- und Regionalverkehr, wie der “Spiegel” schreibt. Bis 2030 sollen gemäß einer gemeinsamen Strategie von Bahn und Verkehrsministerium 80 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich sein, also beispielsweise ICE- und Intercity-Züge. 2024 soll die Pünktlichkeit gemäß der internen Unterlage 71,5 Prozent betragen, 2028 dann 74,5 Prozent. Für 2030 sind im Diagramm keine Werte angegeben. Demnach müsste die Bahn bis 2030 eine Lücke von fünfeinhalb Prozent schließen.

Mit Blick auf die geplante Vollsperrung wichtiger Strecken sei diese Lücke “bemerkenswert”, schreibt das Magazin, weil die Bahn in derselben Unterlage einräumt, die Generalsanierung werde die Pünktlichkeit gerade einmal um 1,8 Prozentpunkte (PP) verbessern. Dieser Effekt ist laut der Unterlage so gering, dass er im Jahr 2028 vom zusätzlichen Verkehr (-2,3 Prozentpunkte), den Baustellen (-0,7) und den dann immer noch veralteten Anlagen (-0,4) aufgehoben wird. Außerdem liegt die Bahn bereits heute hinter ihren Prognosen zurück. Laut eigenen Zahlen hatte die Pünktlichkeit 2023 nicht wie prognostiziert 67, sondern lediglich 64 Prozent betragen.

Vom Sommer 2024 an will die Bahn wichtige Strecken sperren. Beginnen werden die Arbeiten auf der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, wo bereits jetzt eine dreiwöchige Testsperrung läuft. Bahn und Verkehrsministerium wollten sich auf “Spiegel”-Anfrage nicht zu dem internen Dokument äußern. Beide verwiesen darauf, dass die Pünktlichkeit im Fernverkehr nach Abschluss der Generalsanierungen 2030 bei 80 Prozent liegen werde.

red

Haushalt 2024 beschlossen: Ausgaben von 476,8 Milliarden Euro geplant

In seiner sogenannten “Bereinigungssitzung” hat der Haushaltsausschuss des Bundestags den Etat für das Jahr 2024 festgelegt, wie die Haushälter der Koalitionsfraktionen am Donnerstagabend bekannt gaben. Dies ermöglicht voraussichtlich die Verabschiedung des Haushalts im Februar durch Bundestag und Bundesrat.

Insgesamt sind Ausgaben von rund 476,8 Milliarden Euro geplant. Mit einer Kreditaufnahme in Höhe von rund 39 Milliarden Euro wird die Schuldenbremse wieder eingehalten. Auch für die sogenannten “Ahrtal-Hilfen” muss die Schuldenbremse wohl nicht mehr außer Kraft gesetzt werden, da diese mit einer unerwartet hohen Rücklage aus dem Vorjahr finanziert werden können.

Der geplante Abbau der Agrardieselsubventionen sowie zahlreiche weitere Kürzungen sollen bestehen bleiben. Neue Spielräume sollen unter anderem im Wohnungsbau genutzt werden. Sven Kindler, Sprecher für Haushaltspolitik der Grünen-Fraktion, bestätigte auf der Plattform X, vormals Twitter, dass eine Milliarde Euro mehr als von der Bundesregierung geplant für klimafreundlichen Neubau bereitgestellt werden soll. Im Vergleich zum Entwurf sind die geplanten Investitionen laut Karsten Klein (FDP) um rund 16 Milliarden Euro auf 70,5 Milliarden Euro gestiegen.

Ursprünglich wollte der Ausschuss sich im November auf einen Haushalt für 2024 einigen. Das Urteil des Bundesverfassungsgericht zum Nachtragshaushalt 2021 hatte allerdings zur Folge, dass Kredite in Milliardenhöhe aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) und dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) nicht mehr genutzt werden durften. Die Bundesregierung entschied sich, für 2023 einen Nachtragshaushalt zu beschließen und erneut zur Schuldenaufnahme eine Notlage festzustellen.

Für 2024 soll nun von der Nutzung der Notlagenregelung vorerst abgesehen werden. Die Ampelspitzen kündigten allerdings im Voraus an, die Schuldenbremse aussetzen zu wollen, sollte dies nötig werden, wenn sich internationale Partner von der Unterstützung der Ukraine zurückziehen.

red

Bosch kündigt weiteren Stellenabbau von 1.200 Arbeitsplätzen an – Werk Schwieberdingen auch betroffen

Der Stuttgarter Automobilzulieferer Bosch plant bis Ende 2026 den Abbau von rund 1.200 Stellen im Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions, wovon 950 Stellen in Deutschland betroffen sind. Diese Informationen wurden vom Unternehmen gegenüber dem “Handelsblatt” (Freitagsausgabe) bestätigt.

Die Entscheidung wird insbesondere mit der deutlich langsamer als erwarteten Entwicklung zum vollautomatisierten Fahren begründet. Das Unternehmen hat angekündigt, Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufzunehmen.

Die betroffenen Mitarbeiter arbeiten laut Unternehmensangaben an den Standorten Abstatt, Hildesheim, Leonberg, Renningen und Schwieberdingen. Eine entsprechende Mitteilung an die Beschäftigten wurde bereits verschickt. Der Stellenabbau soll “sozialverträglich” erfolgen. Die erst im vergangenen Jahr geschlossene Zukunftsvereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen an deutschen Mobility-Standorten bis Ende 2027 aus.

Bosch bietet im Bereich autonomes Fahren Hard- und Software-Lösungen für Automobilhersteller an. Der Stiftungskonzern konzentriert sich nun verstärkt auf die elektronische Architektur moderner Fahrzeuge, die sich von vielen einzelnen Steuergeräten hin zu zentralen Bordcomputern verschiebt.

red

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