Die Zahl überrascht: Knapp 40 Prozent der über 50-Jährigen in Deutschland sind dazu bereit, sich noch einmal auf einen neuen Beruf oder eine neue Tätigkeit einzulassen. Nur 29 Prozent können sich das ab 50 überhaupt nicht vorstellen, so die Studie 50plus des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Deutlich erkennbar: Die berufliche Mobilität verändert sich mit zunehmendem Alter. Die Frage, ob sie auch mit über 50 Jahren noch zu einem Berufs- oder Tätigkeitswechsel bereit wären, bejahten nämlich 52 Prozent der Befragten unter 50.
“Es macht also durchaus einen Unterschied, ob ein solcher Wechsel in jüngeren Jahren hypothetisch angenommen oder mit den Erfahrungen im fortgeschrittenen Alter beurteilt wird”, so Klaus Morgenstern, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zu den Befragungsergebnissen.
Mit 63 Prozent sind außerdem nahezu zwei Drittel der über 50-Jährigen bereit, sich noch einmal beruflich weiterzubilden. Dabei gibt es einen klaren Zusammenhang mit dem Einkommen. Je höher es ausfällt, desto größer ist die Neigung, von Berufs wegen noch einmal in ein Lehrbuch zu schauen.
Doch selbst in der Einkommensgruppe unter 1.000 Euro signalisierten immerhin 54 Prozent aller Befragten eine solche Bereitschaft. Bei einem Einkommen über 4.000 Euro sind es sogar 79 Prozent. “Lebenslanges Lernen wird demnach von einer Mehrheit der Bevölkerung als selbstverständlich angesehen. Darauf müssen sich Unternehmen und Bildungseinrichtungen aller Art einstellen und auch entsprechende Angebote vorhalten und unterbreiten”, erklärt Morgenstern.
Rudolf Huber / glp