Inflation zieht wieder an: Verbraucherpreise in Deutschland steigen im Oktober auf 2,0 Prozent

Preise ziehen wieder stärker an – Der jährliche Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Oktober 2024 wieder beschleunigt.

Die Inflationsrate wird voraussichtlich 2,0 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Im September hatte die Teuerung noch bei 1,6 Prozent gelegen.

Die deutlich aussagekräftigere Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, ist unterdessen voraussichtlich von 2,7 Prozent im September auf 2,9 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im zehnten Monat des Jahres voraussichtlich um 0,4 Prozent.

red

Weitere Hiobsbotschaften von VW: Gewinn bricht im dritten Quartal stark ein

Wolfsburg – VW in der Krise – Kaum ist der Sparkurs verkündet, trudeln auch schon weitere schlechte Nachrichten ein: Der Gewinn von Deutschlands größtem Autobauer bricht im dritten Quartal deutlich ein, meldet der Konzern.

Das operative Ergebnis liege bei 2,86 Milliarden Euro und damit 41,7 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Nach Steuern liegt das Ergebnis demnach bei 1,58 Milliarden Euro und damit im Vorjahresvergleich sogar 63,7 Prozent niedriger.

Im bisherigen Jahr 2024 liegt das Ergebnis laut Volkswagen bei 12,9 Milliarden Euro und damit 21 Prozent unter dem Neun-Monats-Ergebnis 2023 (16,2 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis sei dabei durch die Performance der Markengruppe Core sowie “erhebliche Restrukturierungsaufwendungen” in Höhe von 2,2 Milliarden Euro beeinträchtigt, so der Konzern.

Beim Fahrzeugabsatz meldete Volkswagen einen Wert von 6,5 Millionen Verkäufen in den ersten neun Monaten 2024. Der Wert liegt 4 Prozent unter dem Ergebnis der ersten neun Monate im Jahr 2023 (6,8 Millionen). Insgesamt sei der Wachstum der Fahrzeugverkäufe in Nordamerika (+4 Prozent) und Südamerika (+16 Prozent) durch Rückgänge in Westeuropa (-1 Prozent) und vor allem in China (-12 Prozent) ausgeglichen worden, hieß es.

Die Volkswagen-Gruppe geht für das Gesamtjahr davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden bei rund neun Millionen Fahrzeugen liegen werden (2023: 9,24 Millionen Fahrzeuge). Für den Konzernumsatz erwartet das Unternehmen einen Wert von rund 320 Milliarden Euro (2023: 322,3 Milliarden Euro). In Bezug auf das operative Ergebnis geht Volkswagen weiter davon aus, rund 18 Milliarden Euro zu erreichen.

red

Hohe Sparquote in Deutschland: Nur Haushalte in diesen Ländern legen mehr beiseite

Die privaten Haushalte in Deutschland haben 10,4 Prozent ihres Einkommens im Jahr 2023 gespart. Das sei eine hohe Quote im Vergleich zu anderen Industriestaaten, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.

So haben nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die privaten Haushalte in Italien mit 0,3 Prozent, in Japan mit 2,8 Prozent und in den USA mit 4,7 Prozent im letzten Jahr deutlich geringere Anteile ihres verfügbaren Einkommens auf die Seite gelegt. Nur wenige Staaten wiesen höhere Sparquoten als in Deutschland auf, dazu gehörten die Schweiz mit 19,4 Prozent und auch die Niederlande mit 12,7 Prozent.

Aktuell liegt die Sparquote in Deutschland für das erste Halbjahr 2024 saisonbereinigt bei 11,1 Prozent und damit 1,0 Prozentpunkt über dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. In den Jahren der Covid-19-Pandemie 2020 und 2021 konsumierten die Menschen deutlich weniger als gewöhnlich. Damals war die Sparquote um bis zu sechs Prozentpunkte höher.

Eine Sparquote von 11,1 Prozent bedeutet, dass die privaten Haushalte je 100 Euro verfügbarem Einkommen im Durchschnitt 11,10 Euro sparten. Monatlich entspricht dies einem Betrag von durchschnittlich 280 Euro je Einwohner. Dieser Durchschnittswert lässt den Statistikern zufolge aber keine Rückschlüsse auf einzelne Haushalte zu. Abhängig von Einkommenshöhe, Lebenslage und Sparneigung gibt es sehr deutliche Unterschiede. Während einige Haushalte viel Geld auf die Seite legen können, bleibt bei anderen am Ende des Monats wenig oder nichts übrig.

red

VW-Betriebsrat: Volkswagen-Konzern plant Schließung von drei Werken

Volkswagen plant nach Angaben des Betriebsrats, mehrere Werke zu schließen. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrates soll es sich um drei Werke im Inland handeln. Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo informierte die Mitarbeiter am Montag in Wolfsburg über die Sparpläne.

Laut Medienberichten soll es zudem möglicherweise eine Lohnkürzung um zehn Prozent geben. Hinzu kommen Nullrunden für die Jahre 2025 und 2026. Zudem sollen dem Betriebsrat zufolge 10.000 Arbeitsstellen gestrichen werden. Welche Werke von möglichen Schließungen betroffen wären, war zunächst unklar. Der Konzern selbst äußerte sich bisher nicht öffentlich zu den Sparplänen.

Die aktuelle Diskussion findet auch vor dem Hintergrund von Tarifverhandlungen statt, die am Mittwoch weitergehen sollen. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn für die Mitarbeiter.

red

Volkswagen konkretisiert Sparpläne: Harte Einschnitte für Kernmarke VW

Wolfsburg – Der Autokonzern Volkswagen hat seine Umbaupläne für die Kernmarke VW konkretisiert. Wie das “Handelsblatt” (Montagsausgabe) unter Berufung auf mehrere Konzerninsider berichtet, soll im Führungsgremium des Dax-Konzerns eine Liste von Maßnahmen diskutiert worden sein, mit denen Einsparungen von vier Milliarden Euro erzielt werden könnten.

Laut “Handelsblatt” befinden sich auf der Liste unter anderem eine pauschale Lohnkürzung um zehn Prozent sowie Nullrunden für die Jahre 2025 und 2026. Auch die Bonuszahlungen in der höchsten Tarifgruppe “Tarif Plus” sollen demnach womöglich gekappt werden, genau wie Extrazahlungen für Mitarbeiter-Jubiläen. Außerdem soll es mehrere Szenarien für die Schließung von VW-Standorten in Deutschland geben. Eine Unternehmenssprecherin sagte auf Anfrage der Zeitung, man beteilige sich nicht an Spekulationen rund um die vertraulichen Gespräche mit Betriebsrat und Gewerkschaft.

Am Mittwoch verhandelt VW zum zweiten Mal in diesem Jahr mit der Gewerkschaft IG Metall über einen neuen Haustarifvertrag bei dem Autobauer. Die Arbeitnehmerseite forderte bislang sieben Prozent mehr Lohn und eine bessere Bezahlung für Azubis. Dass es in der zweiten Verhandlungsrunde zu einer Einigung kommt, gilt als unwahrscheinlich.

red

Umsatzrückang bei Boss: CEO-Grieder bleibt trotz sinkender Zahlen optimistisch

Daniel Grieder, Chef von Hugo Boss, sieht das Modeunternehmen trotz schwächerer Geschäftszahlen auf Kurs. “Wir behalten unsere Strategie bei”, sagte Grieder der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ).

Nachdem die im M-Dax gelistete Kleidungsfirma nach Grieders Übernahme im Sommer 2021 deutliche Umsatz- und Gewinnzuwächse verzeichnen konnte, korrigierte Hugo Boss überraschend im Sommer 2024 seine Erwartungen. Der Aktienkurs war zeitweise so niedrig wie seit April 2021 nicht mehr, das Unternehmen soll im Visier von Leerverkäufern sein.

Der FAZ erklärte der Schweizer, “keine” Fehler gemacht zu haben. “Das, was gerade passiert, hat nichts mit unseren Marken zu tun. Dass sich der Umsatz gerade so verhalten entwickelt, liegt an der aktuellen Weltwirtschaftslage und der schlechten Verbraucherstimmung.” Von Stellenabbau oder einer veränderten Strategie will Grieder nichts wissen. Laut der Gewinnprognose im Sommer könnte Hugo Boss allerdings in die roten Zahlen rutschen. Davon ungeachtet hat das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Metzingen große Pläne für die Zukunft: “Der Anzug kommt dann aus dem 3D-Drucker – zuerst bei uns im Laden, bevor Sie sich, noch ein paar Jahre später, den Anzug selbst zu Hause ausdrucken.”

red

Städte- und Gemeindebund fordert mehr Geld von Bund und Ländern

Die Kommunen in Deutschland fordern angesichts der jüngsten Steuerschätzung mehr finanzielle Hilfen von Bund und Ländern. “Die finanzielle Lage in den Kommunen ist prekär”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, der “Bild” (Freitagausgabe). “Folgt man den neuesten Berechnungen der Steuerschätzer, wird dies auch auf absehbare Zeit so bleiben. Dieser Zustand ist aber nicht länger hinnehmbar.”

Bund und Länder müssten “Maßnahmen ergreifen, um den notwendigen Handlungsspielraum für kommunale Selbstverwaltung zu sichern und die lokale Demokratie nicht zu ersticken. Im Klartext heißt das: Keine neuen Aufgaben und mehr gemeindliche Anteile an den Gemeinschaftssteuern”, mahnte Berghegger.

Ansonsten seien die Zukunftsperspektiven in Gefahr. “Dass es hier nicht um neue Prestigeprojekte, sondern um elementare Bestandteile unserer Daseinsvorsorge und der Infrastruktur geht, dürfte auch den politischen Entscheidern auf Bundes- und Landesebene klar sein”, sagte der Verbandschef.

red

Mehr geflüchtete Ukrainer finden Arbeit – Sprachbarrieren und Kinderbetreuung erschweren jedich Einstieg

Die Erwerbstätigenquote unter den geflüchteten Ukrainern in Deutschland ist zuletzt weiter gestiegen. Sie hat sich von 16 Prozent im Sommer 2022 auf 30 Prozent im Frühjahr 2024 fast verdoppelt, wie am Donnerstag veröffentlichte Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigen.

Trotz der gestiegenen Erwerbstätigkeit bestehen demnach weiterhin große Herausforderungen: So gaben 30 Prozent der befragten Schutzsuchenden an, aktiv Arbeit zu suchen. Insbesondere die Betreuung jüngerer Kinder und ein noch bestehender Qualifizierungsbedarf erschweren jedoch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

Dies betrifft vor allem Frauen: So liegt die Erwerbstätigenquote von Müttern mit kleinen Kindern gegenwärtig bei 22 Prozent, bei Müttern schulpflichtiger Kinder sind es 32 Prozent. “Für Männer zeigen sich hingegen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Erwerbstätigkeit und ihrer familiären Situation”, sagte Katharina Spieß, Direktorin des BiB und Mitautorin der Studie. Die Erwerbstätigenquote von Vätern mit minderjährigen Kindern beträgt zum Zeitpunkt der aktuellen Befragung rund 41 Prozent.

Die meisten ukrainischen Schutzsuchenden, die derzeit nicht aktiv nach einer Arbeitsstelle suchen, geben als Grund dafür an, gegenwärtig einen Sprachkurs zu besuchen oder noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse zu besitzen (92 Prozent). Weitere Gründe für die Zurückhaltung bei der Arbeitssuche sind die Betreuung der eigenen Kinder oder die Pflege von Angehörigen (37 Prozent).

“Die Ergebnisse verdeutlichen den großen Weiterbildungsbedarf, insbesondere im Bereich der Sprachkenntnisse”, so Spieß. Eine gezielte Förderung sei weiterhin nötig, um eine noch stärkere Teilhabe am Arbeitsmarkt zu erreichen. Nach Abschluss der aktuell noch besuchten Sprachkurse und den dadurch verbesserten Deutschkenntnissen stehen dem Arbeitsmarkt somit perspektivisch weitere Personen zur Verfügung.

Wie die Studie zeigt, verfügen etwa 50 Prozent der ukrainischen Schutzsuchenden über Berufserfahrungen in sogenannten “Engpassberufen”. Dazu gehören vor allem Pflege- und Gesundheitsberufe sowie das Handwerk. “Diese Tätigkeiten sind in Deutschland bereits heute durch einen Mangel an Fachkräften gekennzeichnet”, sagte der Leiter der Forschungsgruppe Migration, Andreas Ette, der die Studie federführend betreute.

Dennoch werden diese Potenziale der Schutzsuchenden noch nicht ausreichend genutzt, da bisher nur ein geringerer Teil in diesen Berufen tätig ist: “Hohe Sprachanforderungen oder komplizierte Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse erschweren den Einstieg in den Job”, so Ette. Während die Vermittlung in Engpassberufe im Bereich der Informationstechnik bereits besser gelingt, profitieren die Gesundheitsberufe trotz des bestehenden Fachkräftemangels noch deutlich seltener von den vorhandenen Qualifikationen der Ukrainer.

red

Fachkräfte-Chancenkarte floppt: Deutlich weniger Anträge als erhofft

Berlin – Die neue “Chancenkarte” der Bundesregierung wird von deutlich weniger ausländischen Fachkräften beantragt als erwartet. Das berichtet die “Bild” unter Berufung auf Zahlen des Bundesinnenministeriums.

Demnach haben seit ihrer Einführung im Juni bis Ende September knapp 2.360 Ausländer einen Antrag auf die Job-Karte gestellt. Das entspricht im Monat rund 590 Anträgen. Die Bundesregierung war eigentlich von 2.500 Anträgen pro Monat und insgesamt 10.000 Anträgen in dem Zeitraum ausgegangen.

Wie die “Bild” weiter schreibt, wurden 15 Prozent der Anträge abgelehnt. Demnach wurden von den deutschen Behörden 2.052 Chancenkarten ausgegeben. Die meisten Antragsteller kamen laut BMI aus Indien, China, der Türkei, Russland und Tunesien. Die Zahlen stammen aus der Antwort an einen Rechtsanwalt, der die Veröffentlichung im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes erstritten hatte.

red

“Nicht den Standort schlechtreden” – SPD appelliert an Arbeitgeber

PD-Generalsekretär Matthias Miersch hat die deutschen Arbeitgeber dazu aufgerufen, den von Bundeskanzler Olaf Scholz initiierten Pakt für Industriearbeitsplätze aktiv zu unterstützen und nicht schlechtzureden.

“Der Bundeskanzler macht die Sicherung der Industriearbeitsplätze jetzt zur Chefsache – das ist das Signal, das zählt”, sagte Miersch der “Rheinischen Post” (Mittwochsausgabe). “Wir sollten unseren Wirtschaftsstandort jetzt nicht schlechtreden, sondern gemeinsam nach vorne gehen.” Es brauche “keine gegenseitigen Schuldzuweisungen, sondern konstruktive Zusammenarbeit”.

Um Arbeitsplätze zu sichern und die Wirtschaft wieder anzukurbeln, seien stabile und wettbewerbsfähige Energiepreise, weniger Bürokratie und mehr Investitionen die entscheidenden Maßnahmen, so der SPD-Generalsekretär. “Ich appelliere an die Arbeitgeber, diesen Weg mitzugehen.” Gemeinsam schaffe man “die Grundlage für eine starke, moderne Industrie und gute Zukunftsperspektiven für Deutschland.”

red