Bosch warnt vor Standortkrise und kündigt weitere Investition in den USA an

Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung fordert tiefgreifende Strukturreformen: von der Rentenversicherung über die Schulpolitik bis zur Wirtschaftsförderung. Zugleich investiert der Technologiekonzern gezielt in den USA – nicht aus Abkehr von Europa, sondern aus strategischer Notwendigkeit. Doch der Tonfall ist klar: Die Zeit des Zauderns müsse enden.

Stuttgart (red) – Der Autozulieferer und Technologiekonzern Bosch mahnt Strukturreformen in Deutschland an.

“Ich erwarte von einer neuen Bundesregierung spürbare Impulse und dass auch fundamentale Themen behandelt werden, die uns in Deutschland schon länger herausfordern”, sagte Geschäftsführer Stefan Hartung der “Welt”. Das betreffe Bereiche wie Infrastruktur, Verkehr und Wohnen, aber auch den “zunehmend umfassenden und damit teuren” Sozialstaat. “Wir alle wissen, dass die Rentenversicherung reformiert werden muss. Natürlich ist das nicht angenehm für die Politik, aber daran führt kein Weg vorbei.”

Die Sondervermögen und Investitionsprogramme lobte Hartung als “wichtigen Impuls”. Für die Lösung der Standortprobleme in Deutschland reiche das aber nicht aus. “Zusätzlich zu diesem Geld für Infrastruktur und Verteidigung müssen auch grundlegende Reformen folgen.” Das gelte etwa für den Bereich der “zukunftsorientierten” Schulbildung. “Vor allem aber muss sich die Politik die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft sehr genau anschauen und den Standort wieder attraktiver machen. Es muss einfacher und gewinnbringender werden, in Deutschland zu wirtschaften. Nur wenn Unternehmen hierzulande gute Gewinne machen können, werden sie wieder auf breiter Basis investieren.”

Aufgrund der Zoll-Offensive der USA rechnet Hartung mit zusätzlichem Druck für die deutsche und die europäische Wirtschaft, vor allem für die Automobilindustrie. “Fahrzeuge und Komponenten zwischen Kontinenten hin und her zu transportieren, wird jetzt erst einmal teurer. Das führt auf jeden Fall zu Preissteigerungen und weniger Volumen”, prognostizierte Hartung. “Wir sind ohnehin schon in der Situation, dass es in der Automobilindustrie derzeit nicht rosig aussieht. Nun könnte der Schaden noch viel größer werden.”

Derweil plant Bosch weitere Investitionen in den Vereinigten Staaten. “Wir sind in den USA noch unterrepräsentiert. Wir haben da ein strategisches Thema, auch unabhängig von den Zoll-Fragen”, sagte Hartung. Zuletzt hatte Bosch größere Übernahmen in den USA getätigt. “Das bleibt auch unsere Marschrichtung. Aber das bedeutet nicht, dass wir etwas aus Europa wegnehmen und in die USA verlegen. Es geht eher darum, in den USA größer zu werden.”

Habeck warnt vor Trumps Zöllen – „Politik der Angst können wir nur mit Stärke begegnen“

Vor dem Treffen der EU-Handelsminister warnt Robert Habeck eindringlich vor einem Einknicken gegenüber Donald Trumps Zollpolitik. Statt Nachgiebigkeit plädiert der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister für europäische Stärke – notfalls mit Gegenzöllen und Maßnahmen gegen US-Digitalkonzerne. Europas wirtschaftliche Souveränität, so der Grünen-Politiker, stehe auf dem Spiel.

Berlin (red) – Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fordert vor dem Treffen der EU-Handelsminister an diesem Montag ein Signal der Stärke gegenüber Donald Trumps Zollpolitik.

“Politik der Angst können wir nur mit Stärke begegnen”, sagte der Grünen-Politiker dem “Stern”. “Die US-Regierung will ihre Dominanz nutzen, um Zugeständnisse zu erzwingen und sich Vorteile zu verschaffen.” Mit nicht nachvollziehbaren Zollerhöhungen sollten andere Staaten dazu gebracht werden, Angebote zu machen, um die Trump-Regierung milder zu stimmen – in der Hoffnung, dass dann die Zölle nicht mehr so hoch ausfallen, so Habeck. “Die US-Taktik: möglichst viel Angst machen, damit die anderen aus Angst kuschen.”

Der Wirtschaftsminister forderte eine umfassende Reaktion und deutete an, dass auch Maßnahmen gegen Digitalkonzerne ergriffen werden könnten. “Als EU sind wir der größte gemeinsame Binnenmarkt der Welt. US-Unternehmen wollen mit uns Geschäfte machen, ihre Produkte hier verkaufen, die US-Digitalkonzerne machen große Umsätze in Europa. Geschlossen ist Europa stark, und im Bündnis mit anderen sind wir noch stärker”, sagte er. “Ich unterstütze deshalb die klare Haltung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Bereit sein zu Gegenmaßnahmen und selbstbewusst verhandeln.”

Habeck sagte, dass Europa auch Gespräche mit anderen Ländern führen müsse, um andere Märkte erschließen zu können. “Wir sollten uns mit anderen Wirtschaftsräumen abstimmen – zum Beispiel mit Großbritannien, Japan, Südkorea, Mexiko, Kanada.” Zuvor hatte der frühere EU-Kommissar Günther Oettinger im “Stern” die Einführung einer Digitalsteuer gefordert. “Das würde vor allem Tech-Giganten wie Amazon oder Elon Musks X treffen”, sagte der Christdemokrat.

Deutschlands Exporte steigen wieder leicht – USA immer noch wichtigster Handelspartner

Der Export zieht wieder leicht an – Deutschland verkauft wieder mehr ins Ausland, vor allem in die USA – ein zartes Plus von 1,8 Prozent im Februar sorgt für vorsichtigen Optimismus. Doch ein Blick in die Details zeigt: Während sich der Handel mit Europa stabilisiert, dämpfen rückläufige Geschäfte mit Großbritannien und Russland den Schwung. Die Zeiten stürmischer Exportüberschüsse scheinen vorbei – geblieben ist eine fragile Balance in unsicheren Märkten.

Wiesbaden (red) – Im Februar 2025 sind die deutschen Exporte insgesamt um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Die Importe legten unterdessen um 0,7 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Exporte im Februar um 0,1 Prozent und die Importe um 4,6 Prozent.

Insgesamt wurden im Februar kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 131,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 113,8 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 17,7 Milliarden Euro ab. Im Januar hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik +16,2 Milliarden Euro betragen, im Februar 2024 hatte er bei +22,6 Milliarden Euro gelegen.

In die Mitgliedstaaten der EU wurden im Februar kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 70,2 Milliarden Euro exportiert und es wurden Waren im Wert von 58,6 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Januar stiegen die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten um 0,5 Prozent und die Importe aus diesen Staaten um 2,3 Prozent.

In die Staaten der Eurozone wurden Waren im Wert von 48,5 Milliarden Euro (+0,3 Prozent) exportiert und es wurden Waren im Wert von 39,2 Milliarden Euro (+2,8 Prozent) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden Waren im Wert von 21,7 Milliarden Euro (+1,0 Prozent) exportiert und es wurden Waren im Wert von 19,4 Milliarden Euro (+1,4 Prozent) von dort importiert.

In Drittstaaten wurden im zweiten Monat des Jahres kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 61,4 Milliarden Euro exportiert und es wurden Waren im Wert von 55,2 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber Januar nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 3,2 Prozent zu, während die Importe von dort um 1,0 Prozent sanken.

Die meisten deutschen Exporte gingen im Februar in die Vereinigten Staaten, so die Statistiker weiter. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 8,5 Prozent mehr Waren exportiert als im Januar 2025. Damit nahmen die Exporte in die USA auf einen Wert von 14,2 Milliarden Euro zu. Die Exporte nach China stiegen um 0,6 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken um 3,8 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro.

Die meisten Importe kamen im Februar aus China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 13,7 Milliarden Euro eingeführt. Das waren 7,1 Prozent mehr als im Vormonat. Die Importe aus den USA sanken um 3,9 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 5,2 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro ab.

Die Exporte nach Russland sanken im Februar gegenüber Januar kalender- und saisonbereinigt um 3,0 Prozent auf 0,6 Milliarden Euro, gegenüber Februar 2024 nahmen sie um 13,4 Prozent ab. Die Importe aus Russland sanken gegenüber Januar 2025 um 4,5 Prozent auf 0,1 Milliarden Euro, gegenüber Februar 2024 nahmen sie um 49,4 Prozent ab.

Ex-Ministerpräsident von Baden-Württemberg kritisiert Merz und warnt vor Schuldenfalle

Günther Oettinger warnt inmitten der laufenden Koalitionsverhandlungen vor einem Schulterschluss ohne Substanz: Reformen bei sozialen Leistungen und Arbeitsmarkt seien überfällig, Sondervermögen dürften nicht zur Dauerlösung werden. Der CDU-Politiker fordert von Friedrich Merz eine klare Linie – und mahnt einen Plan zur Rückzahlung der Schulden in Billionenhöhe an. Die Nerven in der Union liegen zunehmend blank.

Berlin (red) – Der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg und Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger macht in den Koalitionsverhandlungen Druck auf die CDU-Spitze um Friedrich Merz.

“Die Finanzierung von Infrastruktur durch eine Ausnahme von der Schuldenbremse ist sehr verführerisch. Wir brauchen dringend Reformen im Bereich soziale Leistungen, Arbeitsmarkt und Subventionen”, sagte Oettinger dem “Stern”. “Ich hoffe, dass sich Union und SPD in den Koalitionsverhandlungen auf eine solche neue Agenda verständigen.”

Oettinger, der früh zu den Verbündeten des CDU-Chefs zählte, zeigte sich auch enttäuscht darüber, dass bislang kein Rückzahlungsmechanismus für die großen Schuldensummen vereinbart wurde. “Ich erwarte einen Gesetzentwurf, ob, wie und wann die 1.000 Milliarden Schulden, die jetzt durch Sondervermögen und Verteidigungsfinanzierung entstehen, getilgt werden. Hier darf man sich nicht auf die Inflation verlassen.”

In der CDU hat sich die Stimmung angesichts sinkender Umfragewerte zuletzt stark verschlechtert. In der Parteizentrale häufen sich die Berichte über Austritte. Der Chef der Jungen Union drohte am Wochenende damit, den Koalitionsvertrag abzulehnen, sollte es nicht zu klaren Verbesserungen kommen.

Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: Mehr Geld in zwei Schritten

Nach zähen Verhandlungen haben sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften auf einen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst geeinigt. Beschäftigte dürfen sich über höhere Entgelte, bessere Zulagen und mehr Flexibilität freuen – müssen dafür aber auch mehr Spielraum bei der Arbeitszeit mitbringen.

Potsdam (red) – In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben sich die Tarifparteien auf eine lineare Entgelterhöhung von insgesamt 5,8 Prozent in zwei Schritten geeinigt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Sonntag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Demnach sind auch “weitere Verbesserungen” in den Bereichen Arbeitszeit und Sonderzahlungen vorgesehen. Die Laufzeit des Tarifabschlusses beträgt 27 Monate ab dem 1. Januar 2025 bis mindestens zum 31. März 2027.

Konkret sollen die Beschäftigten ab 1. April 2025 eine lineare Entgelterhöhung in Höhe von 3,0 Prozent, mindestens jedoch 110 Euro, erhalten, sowie eine weitere Entgelterhöhung ab 1. Mai 2026 in Höhe von 2,8 Prozent. Für Auszubildende erfolgt die Erhöhung mit einem Festbetrag von jeweils 75 Euro zum 1. April 2025 und 1. Mai 2026.

Ab dem 1. Juli 2025 werden zudem die monatlichen Zulagen für die Schichtarbeit von 40 Euro auf 100 Euro und für die Wechselschichtarbeit von 105 Euro auf 200 Euro angehoben. Die Jahressonderzahlung wird ab dem Jahr 2026 ebenfalls erhöht: Für Beschäftigte des Bundes der Entgeltgruppen 1 bis 8 wird die Jahressonderzahlung von 90 Prozent auf 95 Prozent erhöht, für Beschäftigte der Entgeltgruppen 9a bis 12 von 80 Prozent auf 90 Prozent und für Beschäftigte der Entgeltgruppen 13 bis 15 steigt sie von 60 Prozent auf 75 Prozent an. Für Beschäftigte der Kommunen beträgt die Jahressonderzahlung künftig einheitlich für alle Entgeltgruppen 85 Prozent eines Monatsgehalts.

Beschäftigte sollen ab 2026 die Möglichkeit bekommen, Teile der Jahressonderzahlung in bis zu drei freie Tage zu tauschen. Für kommunale Krankenhäuser gelten Sonderregelungen. Darüber hinaus erhalten Beschäftigte ab dem Jahr 2027 einen weiteren Urlaubstag. Ab 2026 wird zudem die Möglichkeit geschaffen, die wöchentliche Arbeitszeit beiderseits freiwillig und befristet auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen.

Die Kosten des Tarifabschlusses liegen laut Innenministerium für die Laufzeit von 27 Monaten bei rund 1,94 Milliarden Euro allein für die Tarifbeschäftigten des Bundes. Die Entscheidung über die Übertragung des Tarifabschlusses auf den Bereich der Beamten des Bundes obliege der künftigen Bundesregierung, hieß es.

Die Verhandlungen waren am Wochenende in Potsdam in die entscheidende Runde gegangen. Im Rahmen des Schlichtungsverfahrens in der Tarifrunde für die mehr als 2,6 Millionen Beschäftigten war Ende März eine Einigungsempfehlung beschlossen worden. Diese sah die jetzt beschlossene Laufzeit von 27 Monaten und Entgelterhöhungen in zwei Schritten vor.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) begrüßte die Einigung: “Wir haben einen Tarifabschluss erreicht, der in schwierigen Zeiten einen guten Ausgleich bringt”, sagte sie. Es gebe “spürbare Verbesserungen und Entlastungen” für die Beschäftigten. Man mache die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst “flexibler, moderner und attraktiver”, so die Ministerin.

Zölle gegen Zölle: China kontert US-Angriff mit massiven Gegenzöllen– Börsen brechen ein

Handelskonflikt eskaliert: China kontert Trumps Zollpolitik: Nach der US-Ankündigung von Strafzöllen auf chinesische Importe zieht Peking nach – mit massiven Gegenzöllen auf US-Waren. Die Entscheidung bringt die globalen Finanzmärkte ins Wanken und verschärft den Ton im Handelsstreit zwischen den beiden Großmächten. Der Dax rutscht ab, Experten warnen vor einer Eskalationsspirale.

Peking (red) – Als Reaktion auf die am Mittwoch von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle hat China massive Gegenmaßnahmen angekündigt.

Auf alle importierten Waren mit Ursprung in den Vereinigten Staaten werde ab dem 10. April ein Zollsatz von 34 Prozent erhoben, kündigte das Finanzministerium in Peking am Freitag an. Trump hatte zuvor ebenfalls US-Zölle in Höhe von 34 Prozent auf chinesische Waren angekündigt.

Das Vorgehen der USA sei mit den internationalen Handelsregeln unvereinbar und untergrabe Chinas legitime Rechte und Interessen ernsthaft, hieß es vonseiten des chinesischen Ministeriums zur Begründung der Gegenzölle. Es sei ein typisches “einseitiges Mobbing-Verhalten”.

Die chinesischen Maßnahmen lösten weitere Unsicherheit auf den internationalen Märkten aus. So ging es etwa für den Dax in Frankfurt kurz nach der Ankündigung zwischenzeitlich über fünf Prozent nach unten.

Führerschein soll günstiger werden – Verkehrsministerien planen Reform

Weniger Kosten, mehr Praxisnähe: Die Verkehrsminister der Länder haben sich auf eine Reform der Fahrschulausbildung geeinigt. Mithilfe von Fahrsimulatoren, neuen Prüfungsfragen und einfacheren Regeln für Lkw- und Bus-Führerscheine soll die Ausbildung effizienter und bezahlbarer werden. Das Ziel: Mehr Mobilität, weniger finanzielle Hürden.

Magdeburg/Nürnberg (red) – Die Verkehrsminister der Länder haben sich auf Eckpunkte zur Reform der Fahrschulausbildung geeinigt. Ziel sei es, die Kosten für den Führerschein zu senken und die individuelle Mobilität zu verbessern, teilte das Verkehrsministerium von Sachsen-Anhalt am Mittwoch mit.

Geplant sind demnach unter anderem der verstärkte Einsatz von Fahrsimulatoren und Erleichterungen beim Erwerb von Lkw- und Bus-Führerscheinen. Auch die theoretischen Prüfungsfragen sollen auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden.

Die Beschlüsse wurden auf der Frühjahrskonferenz der Verkehrsminister in Nürnberg gefasst. Die sachsen-anhaltische Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) betonte, der Führerschein müsse insgesamt günstiger werden, um die Mobilität der Menschen zu gewährleisten.

Stephan Weil tritt zurück – SPD-Regierungschef nennt Alter als Grund

Hannover (red) – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seine Rücktrittspläne bestätigt und diese mit seinem Alter begründet. “Ich werde zur nächsten Landtagssitzung am 20. Mai meinen Rücktritt erklären”, sagte er am Dienstag in Hannover.

Für diese Entscheidung seien “persönliche Motive” in erster Linie maßgeblich. “Ich bin 66 Jahre alt und ich merke das auch.” Die Anforderungen an das Amt eines Ministerpräsidenten seien herausfordernd. “Das ist eine anspruchsvolle und auch eine sehr intensive Tätigkeit, und sie wird immer anspruchsvoller und wird immer intensiver.” So scheine es ihm zumindest.

Wahrscheinlich sei es so, dass er an dieser Stelle auch dem Alter Tribut zolle. “Jedenfalls spüre ich, dass ich in dieser Hinsicht bei mir eine Veränderung feststelle gegenüber dem, was eigentlich jahrelang gewesen ist.” Insbesondere den letzten Bundestagswahlkampf habe er als “besonders kraftraubend” empfunden. “Und das war dann tatsächlich auch für mich der Anstoß, diese Entscheidung zu treffen”, so Weil. “Ich habe den Eindruck, es ist Zeit, kürzerzutreten.”

Der scheidende Ministerpräsident bestätigte zudem, dass Wirtschaftsminister Olaf Lies sein Nachfolger als Regierungschef und Vorsitzender der Landes-SPD werden soll.

Deutschlandticket ersetzt Millionen Autofahrten – doch kaum neue Fahrgäste gewonnen

Rund 560 Millionen Autofahrten wurden durch das Deutschlandticket ersetzt – das zeigt ein Zwischenbericht zur Wirkung des ÖPNV-Abos, der zur Verkehrsministerkonferenz vorliegt. 14,5 Millionen Menschen nutzen das Ticket – besonders in strukturstarken Regionen. Kritisch: Neueinsteiger in Bus und Bahn bleiben die Ausnahme.

Berlin (red) – Die Verkehrsminister der Länder ziehen eine weitgehend positive Bilanz des Deutschlandtickets.

Wie die “Rheinische Post” (Mittwochsausgabe) berichtet, geht dies aus einem Zwischenbericht zur geplanten Evaluation der Wirkung des Fahrscheins hervor, der bei der am Mittwoch beginnenden Verkehrsministerkonferenz vorgestellt werden soll. Darin heißt es: “In den ersten 20 Monaten seit der Einführung des D-Tickets wurden 560 Millionen Pkw-Fahrten durch Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ersetzt.”

Allein im vierten Quartal 2024 sei jede 13. Fahrt mit dem D-Ticket eine Verlagerung vom Auto zum ÖPNV gewesen. Weiter heißt es in dem Papier: “Rund 14,5 Millionen Menschen der deutschen Wohnbevölkerung besitzen im Dezember 2024 ein D-Ticket, das ist rund jeder sechste in Deutschland.” Im Dezember 2024 seien zudem rund 68 Prozent der Befragten dauerhafte Nutzer. “Das D-Ticket wird in allen Bevölkerungsschichten unabhängig vom Einkommen gekauft.”

Zugleich wird in dem von Bremen federführend begleiteten Bericht eingeräumt, dass das Deutschlandticket besonders in strukturstarken Regionen genutzt werde. Außerdem heißt es in dem Papier: “Das D-Ticket gewinnt kaum Neueinsteiger in das System ÖPNV.” Die seit Anfang des Jahres geltende Preiserhöhung von 58 Euro befinde sich allerdings “genau in dem wirtschaftlich für eine Preiserhöhung besonders günstigen Korridor und deckt das Risiko erwarteten Fehlbetrags vollständig ab”. Die Verkehrsminister wollen demnach einen Folgebericht zum Frühjahr 2026 vorlegen.

EU-Kommission rudert zurück: Das Verbrenner-Aus steht auf der Kippe

Brüssel (ag) – Das EU-Gesetz zum Verbrenner-Aus könnte bei der Revision des Gesetzes Ende 2025 kippen. Darauf deutet ein Streit um ein noch nicht veröffentlichtes Dokument zu Abgasvorschriften für Fahrzeuge hin, über das “Handelsblatt” (Dienstagausgabe) berichtet.

In einer ersten Version des Dokumentes gab die EU-Kommission noch ein klares Bekenntnis zu den Flottengrenzwerten ab. Doch diese Passage wurde nun auf Druck des Kabinetts von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestrichen, wie mehrere Kommissionsbeamte der Zeitung erzählten.

In der neusten Version des Dokumentes ist das Bekenntnis zum Verbrenner-Aus nicht mehr enthalten. Am Dienstag soll das Dokument offiziell vorgestellt werden. Konkret hieß es in der ursprünglichen Fassung, es sei von “entscheidender Bedeutung”, dass die festgelegten CO2-Reduktionsziele unverändert blieben. Die Ziele böten “langfristige Sicherheit und Vorhersehbarkeit für Investoren entlang der Wertschöpfungskette” und ließen gleichzeitig “genügend Vorlaufzeit für einen fairen Übergang”.

Am rechtlichen Stand ändert sich durch die gestrichene Passage zwar noch nichts. Mit der bereits angekündigten Überprüfung des Gesetzes könnten weitere Änderungen vorgenommen werden.

Die Flottengrenzwerte sind Teil des “Fit-for-55”-Pakets der Europäischen Union, mit dem die EU von einem Pfad für eine Erderhitzung von über vier Grad Celsius auf einen Pfad umsteuerte, mit dem der Klimawandel auf etwas über zwei Grad Celsius begrenzt werden könnte. Demnach dürfen alle in der EU zugelassenen Neuwagen aktuell durchschnittlich 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der Wert wird nach dem aktuellen Plan schrittweise abgesenkt, 2035 soll er auf null Gramm pro Kilometer fallen.

Seite 15 von 400
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400