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Viele Verletzte: Hunderte Menschen randalieren in der Stuttgarter Innenstadt

In der Stuttgarter Innenstadt kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu erheblichen Angriffen auf Polizeibeamte und Ladengeschäfte. Laut der Meldung der Polizei erlitten bei den Angriffen mehr als ein Dutzend Polizeibeamte Verletzungen. Über die Hintergründe der Auseinandersetzung und die genaue Anzahl der Randalierer ist bislang nichts bekannt. Die Polizei sprach von Hunderten Menschen, die in Kleingruppen unterwegs waren.

Was war passiert?

Viele Feiernde aus dem Bereich des sich vornehmlich in den Abendstunden und Nächten unter anderem am Eckensee sammelnden Klientels solidarisierten sich demnach in Zusammenhang mit einer Polizeikontrolle anlässlich eines Rauschgiftdelikts gegen die Beamten. In der Folge zogen die Menschen in Richtung Schlossplatz und verteilten sich offenbar auch in Gruppen in der Innenstadt. Laut der Behörde wurden dabei abgestellte Streifenwagen massiv beschädigt. Mit Stangen und Pfosten wurde auf die Fahrzeuge eingeschlagen, die Scheiben zertrümmert. Auch auf vorbeifahrende Streifen warfen Randalierer große Steine und andere Gegenstände, auch Pflastersteine, die zuvor aus dem Boden gerissen oder auch von Baustellen aufgenommen wurden. Polizeibeamte wurden äußerst aggressiv angegangen, angegriffen und verletzt.

Mehr als 200 Beamte aus dem Stuttgarter Umland mussten alarmiert und in den Einsatz gebracht werden. Viele Ladengeschäfte in der Innenstadt sind offenbar wahllos beschädigt worden. Vor allem wurden Schaufensterscheiben eingeworfen oder eingeschlagen. In Filmszenen ist auch zu sehen, wie massiv versucht wird, selbst schwere große Scheiben zu zertrümmern. Offenbar um ihre Identität zu verdecken haben sich Täter auch absichtlich mit Sturmhauben und anderen Materialien vermummt. Aus einer noch unbestimmten Zahl von Geschäften wurden die Auslagen entwendet. Polizeihubschrauber kamen zum Einsatz und schwebten über der Stadt. Erst nach Stunden wurde die Situation ruhiger. Die Kriminalpolizei sichert zur Stunde Spuren und vernimmt mehr als 20 vorläufig Festgenommene. Feuerwehrleute und das THW sichern auch zur Stunde noch viele Schaufensterscheiben. Das Polizeipräsidium Stuttgart ist derzeit noch dabei, aus den bereits vorhandenen und weiter hinzukommenden Erkenntnissen eine Gesamtübersicht zu erstellen.

red

Quelle: Polizei Stuttgart

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Bietigheim-Bissingen: Zeuge schlägt Einbrecher in die Flucht

Am Samstag verschafften sich unbekannte Täter gegen 04:00 Uhr Zutritt zu einem Bistro in der Bahnhofstraße. Sie hebelten ein Fenster auf und gelangten hierdurch in einen Nebenraum, wo sie zwei Geldspielautomaten vorfanden. Beide Automaten wurden durch die Täter aufgebrochen und sie entwendeten daraus die Geldkassetten und packten sie in eine Tasche. Ein 27-jähriger Hausbewohner, der sich während des Einbruches in der Wohnung über dem Bistro aufgehalten hat, wurde durch den Lärm auf die Tat aufmerksam. Er überraschte die Täter auf frischer Tat und konnte diesen das Diebesgut wieder entreißen. Die Täter flüchteten daraufhin ohne Beute unerkannt durch ein Fenster. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit mehreren Streifenwagen und der Beteiligung eines Polizeihubschraubers führte nicht zur Festnahme der Täter. Zeugen, die Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, werden gebeten sich beim Polizeirevier Bietigheim unter der Telefonnummer 07142405-0 zu melden.

BAB 8 Gemarkung Leonberg: Auffahrunfall mit zwei leichtverletzten Personen

Am Freitag gegen 18:15 Uhr ereignete sich auf der BAB 8, kurz vor der Anschlussstelle Leonberg-Ost in Fahrtrichtung Karlsruhe, ein Auffahrunfall mit drei Fahrzeugen. Die beteiligten Fahrzeuge befuhren die zweite Spur der Überleitung zur A81 in Fahrtrichtung Heilbronn. Der vorrausfahrende 55-jährige Fahrer eines Volvos musste verkehrsbedingt abbremsen. Der hinter ihm fahrende 21 Jahre alte Fahrer eines Renault Clio konnte noch rechtzeitig bremsen, wohingegen die folgende 25-jährige Fahrerin eines VW Up auf den Renault auffuhr und diesen wiederum auf den Volvo aufschob. Durch den Zusammenstoß verletzten sich die Fahrerin des VW und die Beifahrerin des Volvos jeweils leicht. Alle drei Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf insgesamt ca. 19.000 EUR geschätzt. Für die Dauer der Unfallaufnahme mussten zwischenzeitlich drei Fahrstreifen gesperrt werden, wodurch es zum Rückstau kam.

Tamm: Verkehrsunfallflucht – Zeugenaufruf

Vermutlich beim Rangieren beschädigte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker am Freitag, in der Zeit zwischen 11:45 Uhr und 13:00 Uhr, einen in der Reutlinger Straße am Fahrbahnrand geparkten VW Phaeton und entfernte sich anschließend unerlaubt von der Unfallstelle. Der Spurenlage zufolge könnte es sich bei dem Verursacher um ein rotes Fahrzeug, eventuell auch um einen Lkw mit Aufbau gehandelt haben. Der an dem VW entstandene Sachschaden wurde auf rund 4.000 Euro geschätzt. Zeugenhinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Telefon 07142/405-0, entgegen.

Remseck am Neckar: Verkehrsunfallflucht mit unbekanntem Fahrzeuglenker

Am Freitagabend gegen 20.35 Uhr befuhr ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker in einem Dodge die Neckarremser Straße von Hochberg in Fahrtrichtung Neckarrems. Aus bislang unbekannter Ursache kommt das Fahrzeug bei Starkregen nach rechts von der Fahrbahn ab, streift hierbei einen Leitpfosten, gerät auf der anderen Straßenseite in den dortigen Grünstreifen und fährt dort über ein Verkehrszeichen. Im weiteren Verlauf überquert das Fahrzeug einen Feldweg und überfährt ein weiteres Verkehrszeichen. Hierbei überschlägt sich das Fahrzeug und kommt in einem Erdbeerfeld auf dem Fahrzeugdach zum Liegen. Der 27-jährige Halter des Dodge wurde noch in der Nacht verständigt. Er konnte jedoch keine Angaben zu einem möglichen Fahrzeuglenker machen. Weitere Ermittlungen hierzu dauern an. Der Dodge war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Die Feuerwehr Neckarrems war vor Ort und hat sich um die Beseitigung der auslaufenden Betriebsstoffe gekümmert. Durch den Unfall entstand ein Gesamtschaden von ca. 70.000 Euro. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Kornwestheim, Telefon 07154 / 1313-0, in Verbindung zu setzen.

Gemarkung Pleidelsheim: Zeugenaufruf nach Straßenverkehrsgefährdung

Die Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg sucht nach einem Vorfall auf der Autobahn 81 Zeugen und weitere Geschädigte. Ein bislang unbekannter Fahrer eines schwarzen Mercedes mit Hamburger-Zulassung war am Freitag, gegen 17:35 Uhr von Heilbronn kommend auf dem linken Fahrstreifen in Fahrtrichtung Stuttgart unterwegs. Auf Höhe des Parkplatzes Kälbling überholte er einen vor ihm fahrenden Pkw rechts, indem er zwischen diesem und einem weiteren, auf dem mittleren Fahrstreifen fahrenden Fahrzeug hindurch fuhr. Da der Fahrer des Mercedes unmittelbar nach diesem Überholvorgang wieder nach links wechselte, musste mehrere auf der linken Spur fahrende Fahrzeuge stark abbremsen. Laut Zeugen kam es im weiteren Verlauf zu ähnlichen Überholmanövern. Zeugen, die Angaben zur Fahrweise des Mercedes machen können und weitere Geschädigte werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0711/6869-0, zu melden.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Arbeiten im Freien: Vorsicht, weißer Hautkrebs

Kanalbauer, Dachdecker oder Gemüsegärtner: Für rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland findet der Arbeitsalltag ganz oder überwiegend im Freien statt. Das hat allerdings auch gefährliche Schattenseiten. Denn besonders in den heißen Sommermonaten sind diese Beschäftigen intensiver UV-Strahlung ausgesetzt. Und das kann auf der Haut bleibende Schäden hinterlassen. Darauf soll auch der Tag des Sonnenschutzes alljährlich aufmerksam machen.

Das Problem ist, dass Hautschäden durch UV-Licht mit den Jahren unbemerkt schlimmer werden. Die Folgen zeigen sich oft erst nach Jahrzehnten. Wer berufsbedingt jahrelang der Sonne ausgesetzt ist, hat ein höheres Risiko, an Weißem oder Schwarzem Hautkrebs zu erkranken.

Der Weiße Hautkrebs tritt dabei häufiger auf. Deutschlandweit erkranken pro Jahr fast 159.000 Menschen. Seit 2015 ist er als Berufskrankheit anerkannt. Dadurch haben Betroffene das Recht auf lebenslange, umfangreiche Leistungen ihrer Unfallversicherung.

Der Weiße Hautkrebs ist weniger bekannt als der Schwarze. Dabei hat er eine gut erkennbare Vorstufe, die “Aktinischen Keratosen”. Das sind raue Hautstellen, die sich anfühlen wie Sandpapier. Die Farbe variiert von hautfarben über gelblich bis rötlich. Betroffen sind meist Partien, die häufig mit UV-Strahlen in Kontakt kommen – wie Stirn, Ohren, Wangen und Nasenrücken.

Werden Aktinische Keratosen früh erkannt, lassen sie sich gut behandeln. Meist kommen Betroffene um eine OP herum. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden wie die Vereisung, das Abtragen mit einem Laser oder die Behandlung mit Licht (Photodynamische Therapie, PDT).

Die PDT kommt auch für großflächige Haut-Areale infrage. Dabei wird zunächst ein Medikament auf die Haut aufgetragen, durch das die geschädigten Zellen lichtempfindlich gemacht (“photosensibilisiert”) werden. Durch Belichtung mit Tageslicht oder einer künstlichen Lichtquelle bilden sich spezielle Sauerstoffmoleküle, die die kranken Zellen zerstören. Die abgestorbenen Zellen werden vom Körper abgebaut und die Haut regeneriert sich in kurzer Zeit.

Menschen, die auffällige Hautstellen bemerken, sollten ihren Hautarzt um Rat fragen und dabei ihren (früheren) Beruf erwähnen. Denn die Anerkennung als Berufskrankheit kann auch rückwirkend erfolgen. Bei Risikogruppen ist auch der Arbeitgeber gefragt. Man sollte nicht überrascht sein, wenn Straßenbauer künftig in langen Ärmeln und mit Nacken- und Ohrenschutz arbeiten und ihre Pausen unter einem Sonnensegel verbringen.

Ralf Loweg

“Night of Light”: Ein Zeichen für eine bedrohte Branche

Auch die Veranstaltungswirtschaft leidet an den Folgen der Corona-Krise. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sind Menschen betroffen. Jetzt gibt es Hoffnung. Denn die Aktion “Night of Light” vereint Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft, um ein Zeichen für die bedrohte Branche zu setzen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2020 werden die Teilnehmer an der Aktion bundesweit in mehr als 200 Städten Event-Locations, Spielstätten, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminieren: also viele kleine, leuchtende Beispiele, die sich dann zu einem gewaltigen Licht-Monument arrangieren.

Für den Initiator der Aktion und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek, ist Eile geboten. “Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht.” Denn die aktuellen Auflagen machen seiner Einschätzung nach die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen “quasi unmöglich”. Das treffe nicht nur Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe.

Ralf Loweg

Corona-Krise: So können Pendler sparen

Viele Fahrten sind wegen Corona schlicht entfallen. Das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz zum Beispiel, der Besuch der Tante oder der Kurztrip ans Meer mit der Familie. In der Folge können Auto- und Bahnfahrer unter bestimmten Bedingungen auch noch nachträglich bares Geld sparen, so die Verbraucherzentrale NRW.

Anpassung der Kfz-Versicherung: Autofahrer profitieren aktuell nicht nur von leereren Autobahnen und relativ günstigen Spritpreisen. Sie können auch ihre Kfz-Versicherung anpassen und dadurch bei der Prämie sparen. Denn oft ist die jährliche Fahrleistung ein wichtiges Merkmal zur Preisfindung bei der Autoversicherung. Wer also wegen der Pandemie weniger Kilometer zurücklegt als geplant, sollte sich bei seinem Versicherer melden und wenn möglich eine Anpassung der Fahrleistung vornehmen. “Je nach Tarif und gesparten Kilometern sind da Ersparnisse von 100 Euro und mehr drin”, so die Experten.

Job- und Monatstickets pausieren: Auch wer regelmäßig mit dem öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) unterwegs ist, kann gegebenenfalls sparen. Wer seine Wochen- oder Monatskarte wegen Homeoffice oder Kurzarbeit nicht mehr wie gewohnt nutzt, sollte sich schlau machen, ob die Aussetzung des Abos oder eine anteilige Erstattung des Ticketpreises möglich ist.

Reisegutschein für BahnCard-Inhaber: Für ihre treuesten Kunden hat sich die Deutsche Bahn einen Ausgleich ausgedacht. BahnCard-Inhaber erhalten wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten einmalig einen Reisegutschein, der drei Jahre lang gültig ist. Je nach BahnCard liegt dessen Wert zwischen zehn und 50 Euro.

“Home-Office-Abo” der Deutschen Bahn: Flexibel zeigt sich die Deutsche Bahn außerdem mit der Einführung eines “Home-Office-Abos”. Es soll laut DB bis zu 33 Prozent günstiger sein als die vergleichbare Monatskarte auf derselben Strecke. Das Ticket kann nur online gebucht werden und beinhaltet 20 Fahrten im Monat auf einer festgelegten Relation mit einem Teilstück im Fernverkehr – flexibel und ohne Zugbindung nutzbar für Hin- oder Rückfahrt.

Rudolf Huber

Zahl der Verkehrsunfälle drastisch gesunken

Das durch die Corona-Krise deutlich niedrigere Verkehrsaufkommen auf Deutschlands Straßen hat einen erheblichen Einfluss auf die Unfall-Statistik. Im April 2020 ging beispielsweise die Gesamtzahl der Straßenverkehrsunfälle um 35 Prozent zurück – auf insgesamt 144.500 Unfälle. Das ist die niedrigste Zahl in einem April seit der deutschen Wiedervereinigung.

Auch die Zahl der Verletzten sank im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich, und zwar um 33 Prozent auf rund 21.000. Im März 2020 hatte es sowohl deutlich weniger Unfälle insgesamt als auch deutlich weniger Verkehrstote gegeben als ein Jahr zuvor.

Im April 2020 kamen 236 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland ums Leben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind das drei weniger als im April 2019.

Ralf Loweg

Mit einem Klick ins Gefängnis

Hass und Hetze sind im Internet weit verbreitet. Dem will die Bundesregierung jetzt mit einem umfangreichen Gesetzespaket einen Riegel verschieben.

Ein Punkt des Gesetzespakets betrifft Drohungen, die im Netz geäußert werden, etwa Körperverletzung, sexuelle Übergriffe oder auch Sachbeschädigung. Dafür können künftig Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren verhängt werden. Bisher stand nur auf eine im Internet veröffentlichte Morddrohung eine mögliche Gefängnisstrafe. Die wurde mit den Neuerungen auf ein Strafmaß von bis zu drei Jahre erhöht. Auch für Beleidigungen könnte der Verfasser zu einer Haftstrafe von bis zu zwei Jahren verurteilt werden.

Durch die neuen Gesetze wird auch der Strafrahmen rund um die Billigung von Straftaten erweitert. Bisher war es strafbar, bereits begangene Taten zu befürworten. Das gilt nun auch für angekündigte Taten. Und dabei kann es auch schon reichen, wenn ein User durch ein “Like” oder Ähnliches anzeigt, dass ihm die begangene oder geplante Tat “gefällt”.

Erzielt diese Angabe eine große Reichweite unter anderen Internetnutzern, muss ein Gericht entscheiden, ob damit der “öffentliche Frieden gestört” wird und damit Strafen verhängt werden könnten.

Ralf Loweg

Was Sie über die Einnahme von Tabletten wissen sollten

Der Markt der Medikamente ist riesig. Da können Verbraucher schnell den Überblick verlieren. Zumal fast jedes Produkt seine eigenen Regeln hat. Tabletten werden beispielsweise häufig zerteilt – aber längst nicht jede Tablette ist dafür geeignet.

“Eine Bruchkante alleine heißt nicht, dass das Zerbrechen oder Zerschneiden erlaubt ist. Wenn im Beipackzettel nicht ausdrücklich steht, dass eine Tablette geteilt werden darf, sollten Patienten vorher beim Apotheker nachfragen”, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.

Ob eine Tablette teilbar ist, kann selbst bei wirkstoffgleichen Präparaten je nach Hersteller unterschiedlich sein. Wer zum Beispiel wegen eines Rabattvertrags oder eines Lieferengpasses ein anderes Präparat als gewohnt bekommt, sollte sich beim Apotheker erkundigen, falls eine Teilung vorgesehen ist.

Nicht teilbare Arzneimittel wie zum Beispiel Retardtabletten sind weit verbreitet: 2018 gaben Apotheken 88 Millionen Packungen mit nicht teilbaren festen Arzneiformen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab. Das entspricht etwa 14 Prozent aller auf GKV-Rezept abgegebenen Fertigarzneimittel.

Wenn eine Tablette, die intakt eingenommen werden soll, trotzdem geteilt wird, reichen die Folgen von Unwirksamkeit bis hin zu schwerwiegenden Nebenwirkungen. Beispielsweise soll eine Retardtablette mit einem Blutdrucksenker den Blutdruck über mehrere Stunden moderat absenken. Nimmt man eine solche Retardtablette zerbrochen ein, fällt der Blutdruck kurzfristig zu stark.

Tabletten werden aus verschiedenen Gründen geteilt, zum Beispiel, weil es keine Fertigarzneimittel in der gewünschten Dosierung gibt. Einige Tabletten werden zerteilt, weil das Schlucken der großen Tablette schwerfällt. Oft kennt der Apotheker für diese Patienten alternative Darreichungsformen, zum Beispiel Tropfen. Apotheker können bei einer entsprechenden ärztlichen Verordnung aus großen Tabletten auch leichter schluckbare Kapseln herstellen.

Ralf Loweg

BBL-Finals: MHP-Riesen schalten FC Bayern aus und stehen im Halbfinale

News-Ticker:

Die MHP-Riesen Ludwigsburg schalteten am Freitag im Viertelfinale der BBL-Finals den haushohen Favorit FC Bayern in einem Nervenkrimi aus. Das Rückspiel gewannen die Münchner mit 74:73 (45:36), schieden damit aber nach Addition der Ergebnisse aus beiden Spielen aus. Das Hinspiel hatte Ludwigsburg mit 87:83 gewonnen. Ludwigsburg steht somit im Halbfinale. Bereits am Sonntag geht es für Ludwigsburg gegen Frankfurt oder (viel wahrscheinlicher) Ulm im Halbfinale weiter.

Spielbericht:

„Ich glaube einfach, wir sind besser als der FC Bayern Basketball. Wir haben die bessere Team-Moral, die bessere Einstellung“, gab sich Headcoach John Patrick bereits vor Tip-Off im Live-Interview bei MagentaSport siegessicher und äußerst selbstbewusst. Entsprechend starteten dann auch seine Schützlinge ins Spiel: Engagiert, leidenschaftlich und kämpferisch waren sie direkt auf Betriebstemperatur, griffen sich zahlreiche Rebounds und damit auch die Führung (6:4, 3. Spielminute). Obwohl die Münchner in der Folge viele Foulspiele begingen, blieben sie aber in unmittelbarer Schlagdistanz und eroberten ihrerseits mit erfolgreichen Distanzwürfen von Vladimir Lucic, Maodo Lo und Paul Zipser die Führung, weshalb sich Patrick zur Auszeit gezwungen sah (9:15, 7. Spielminute). Die Ansprache des US-Amerikaners sollte die gewünschte Wirkung entfalten: Angeführt vom außer Rand und Bann agierenden Marcos Knight, der abermals ein Double-Double markieren sollte, kamen die Schwaben immer wieder zu guten Aktionen. Obwohl sie im Hintertreffen blieben, schlossen sie das Viertel mit einem Knight-Buzzerbeater erfolgreich von Downtown ab (18:23, 10.).

Der Start ins zweite Viertel missriet dann nahezu auf ganzer Länge: Die MHP RIESEN begingen an Zipser mehrere Foulspiele, welche dieser unter anderem zu einem Vier-Punkt-Spiel nutzte – und verloren an beiden Enden des Parketts ihren Fokus. Erstmals mussten sie etwas abreißen lassen und lagen in der Folge deutlicher zurück (24:33, 14.). Doch die Nerven der Schwaben hielten dem Druck stand, sodass die Münchner nicht enteilen konnten. Ludwigsburg kämpfte sich durch Jaleen Smith und Jacob Patrick heran, ehe Barthel für die Seinen erneut auf +9 stellte. Unmittelbar vor der Halbzeit setzte sich der FC Bayern immer wieder ab. Die Barockstädter, die phasenweise offensiv überhastet und defensiv zögerlich agierten, waren nur kämpferisch auf Augenhöhe (36:45, 20.).

Ludwigsburg macht die Schotten dicht

Direkt nach dem Seitenwechsel verdeutlichten die Schwaben, dass sie nun defensiv besser standen und offensiv ihren Schwung wiederfanden: Nick Weiler-Babb kam offensiv zu seinen ersten zwei Zähler eingeflogen und nun war auch Knight wieder voll da. Die MHP RIESEN mussten, aufgrund in dieser Phase exzellent auftretenden Bayern, bis auf 12 Zähler abreißen lassen (42:54, 24.). Trotz dessen, dass die Münchner das Tempo kontrollierten, fand Ludwigsburg in seiner komplett stockenden Offensive im 1-gegen-1 nun die benötigten Antworten. Der Rückstand wurde vor allem von der Freiwurflinie verkürzt, zum Turnaround sollte es, trotz eines Buzzerbeaters von Jaleen Smith, aber noch nicht reichen (52:56, 30.).

Patricks Schützlinge, die passend zur Crunchtime an ihrem Leistungsmaximum ankamen und die Münchner viertelübergreifend über beinahe zehn Minuten erfolgreich am Korberfolg hinderten, drehten im Schlussabschnitt binnen kürzester Zeit das Geschehen: Smith und Radii Caisin – der für den angeschlagenen Hans Brase in die Bresche sprang – sorgten aus der Ferndistanz für Punkte und Jubel auf der Gästebank und eine weitere Auszeit von Oliver Kostic. Der Serbe sollte nicht die richtigen Worte finden. Denn die Ludwigsburger waren nun moralisch obenauf, fokussiert und trotz einiger Freiwurf-Fehlwürfe voll da. Sie entnervten Zipser und Lo, die mit fünf Fouls vorzeitig das Parkett verlassen mussten, konnten sich ihrer Sache aber noch nicht sicher sein. Denn der beidseitige Abnutzungskampf sollte erst in der Schlussminute entschieden werden: Während Lucic und Barthel ihre Farben anführten, hielten bei den Schwaben Smith und Knight, unterstützt vom einmal mehr herausragend agierenden Teamverbund, dagegen. Letzterer griff sich vier Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Rebound und sorgte von der Freiwurflinie für den umjubelten Endstand – und den Seriengewinn gegen den amtierenden Meister. Die 73:74-Niederlage gegen München ist damit nicht nur gleichbedeutend mit dem Einzug ins Halbfinale, sondern auch, rein emotional, die schönste Niederlage der Klub-Historie. In der Runde der letzten Vier treffen die Schwaben nun schon Sonntag auf (vermutlich) ratiopharm ulm. Der schwäbische Kontrahent trifft am Abend im zweiten Viertelfinale zwar noch auf Frankfurt, gewann das erste Duell aber bereits mit 40 Punkten Differenz. Gespielt wird im Semi-Finale am Sonntag (15:00 Uhr) und Dienstag (20:30 Uhr).

Statements und Stats

Oliver Kostic | Headcoach München: „Wir hatten eigentlich ein sehr gutes Spiel. Die ersten zwanzig Minuten haben wir erfolgreich kontrolliert. Im dritten Viertel haben wir dann durch unsere schlechte Entscheidungsfindung, vor allem defensiv, zu viele einfache Punkte von Ludwigsburg zugelassen. Durch unsere Entscheidungen in der Offensive hat sich dann der Rhythmus des Spiels geändert, sodass Ludwigsburg dadurch zurück ins Spiel fand. Im letzten Viertel ist es dann ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, von Ballbesitz zu Ballbesitz – mit der Chance, das Spiel für uns bestmöglich zu beenden. Aber das ist Sport. Du musst Deine Chancen nutzen, um weiterzukommen. Das Spiel war gut, tough und spannend, so wie ein Playoff-Spiel sein soll. Aber wenn Du Deine Chancen nicht nutzt, verlierst Du.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Ich bin sehr stolz, mit welcher Intensität wir heute gespielt haben. Es war ein enges Spiel, in dem wir mit neun Punkten zur Pause zurücklagen. Unsere Mannschaft hat nie aufgegeben und heute sehr wichtige Minuten von unseren jungen Spielern bekommen. Radii, Jake und Luki waren super. Hans war aufgrund seines angeschelagenen Knies nicht spielfähig. Das Spiel war heute nicht immer schön anzusehen. Aber die Intensität und die Konzentration, egal was kommt und von den Schiedsrichtern gepfiffen wird, war super – und im vierten Viertel haben wir dann wieder Gas gegeben. Obwohl er heute fast keine Freiwürfe getroffen hat, hat uns WoBo [Jonas Wohlfarth-Bottermann] sehr geholfen. Wir hatten ein +6 mit ihm auf dem Feld. Dennoch sind wir sind hier noch nicht fertig. Wir werden gegen Ulm das Schwaben-Derby spielen, heute Abend aber erst einmal ihr Spiel [gegen Frankfurt] anschauen, relaxen und regenerieren.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 20 Punkte/10 Rebounds, Jaleen Smith 18, Thomas Wimbush 10, Jonas Wohlfarth-Bottermann 8, Nick Weiler-Babb 5, Radii Caisin 4, Jacob Patrick 4, Cameron Jackson 4, Teyvon Meyers und Lukas Herzog.

Für München spielten: Paul Zipser 16 Punkte/9 Rebounds, Danilo Barthel 14/7, Mathias Lessort 12, Vladimir Lucic 11, Leon Radosevic 8, Maodo Lo 6, TJ Bray 3, Ismet Akpinar 3, Petteri Koponen 1 und Alex King.

red

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg: Winterkompletträder gestohlen

Auf Winterkompletträder hatte es ein noch unbekannter Täter abgesehen, der sich am Donnerstag zwischen 10.00 Uhr und 13.00 Uhr zunächst Zugang in eine Tiefgarage in der Jägerhofallee in Ludwigsburg verschaffte. Anschließend stahl er den Satz Räder im Wert von etwa 1.300 Euro. Hinweise nimmt der Polizeiposten Oststadt, Tel. 07141/29920-0, entgegen.

Ditzingen: Unfallflucht mit 4.000 Euro Sachschaden

Nach einer Unfallflucht, die sich am Donnerstag zwischen 10.00 Uhr und 14.30 Uhr in der Höfinger Straße in Ditzingen ereignete, sucht die Polizei noch Zeugen. Ein noch unbekannter Fahrzeuglenker touchierte mutmaßlich beim Vorbeifahren einen am Fahrbahnrand abgestellten Mitsubishi. Ohne sich um den Unfall zu kümmern, setzte der Unbekannte seine Fahrt anschließend fort. Das Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07152/4352-0, bittet Zeugen sich zu melden.

Ingersheim-Großingersheim: BMX-Strecke beschädigt

Zwischen Dienstagabend und Donnerstag 11.00 Uhr beschädigten noch unbekannte Täter in Großingersheim die BMX-Bahn des örtlichen BMX-Vereins. Vermutlich fuhren die Unbekannten mit einem Fahrzeug über die Strecke, die der Verein zu Trainingszwecken nutzt. Die Bahn ist bis auf Weiteres nicht benutzbar. Der entstandene Sachschaden wurde auf mehrere hundert Euro geschätzt. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 07142/405-0, in Verbindung zu setzen.

Ingersheim-Großingersheim: Radfahrer bei Unfall leicht verletzt

Leichte Verletzungen erlitt ein 57-jähriger Radfahrer, der am Donnerstag gegen 19.00 Uhr in der Neckarstraße in Großingersheim in einen Unfall verwickelt wurde. Der Radler wollte an einem Sprinter vorbei fahren, der am Fahrbahnrand stand. Als er sich auf Höhe der Fahrertür befand, öffnete der 30-jährige PKW-Lenker die Tür. Mutmaßlich hatte dieser den heranfahrenden 57-Jährigen übersehen. Dieser prallte in der Folge gegen die geöffnete Tür und stürzte. Er wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der entstandene Sachschaden blieb gering.

Bietigheim-Bissingen: Unfallflucht auf Firmenparkplatz

Am Donnerstag kam es zwischen 08.25 Uhr und 13.30 Uhr auf einem Firmenparkplatz in der Berliner Straße in Bietigheim-Bissingen zu einer Unfallflucht. Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker stieß mutmaßlich beim Rangieren gegen einen Mini Cooper und hinterließ einen Sachschaden von etwa 3.000 Euro. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, bittet Zeugen, die den Unfall beobachten konnten, sich zu melden.

Quelle: Polizei Ludwigsburg