Verkehrsbericht Ludwigsburg: Welche Straßen diese Woche gesperrt sind

Bismarckstraße
Hier besteht wegen einer Tagesbaustelle eine Vollsperrung auf Höhe Bismarckstraße 32. Eine örtliche Umleitung ist eingerichtet.

Bönnigheimer Straße
Hier besteht eine halbseitige Sperrung im Bereich der Bönnigheimer Straße / Ingersheimer Straße bis voraussichtlich Ende Februar.

Einsteinstraße
Zwischen der Einsteinstraße 17 und der Daimlerstraße besteht bis voraussichtlich Mitte April eine Vollsperrung in den jeweiligen Bauabschnitten.

Eugenstraße
Hier besteht bis voraussichtlich bis Ende Juni 2022 eine Vollsperrung auf Höhe der Eugenstraße 30/1.

Friedrichstraße Nordseite
Hier steht bis voraussichtlich März zwischen der Solitudestraße und der Stuttgarter Straße (B 27) nur jeweils eine Fahrspur in jeder Richtung zur Verfügung. Die Zu- und Abfahrt aus den Nebenrichtungen ist eingeschränkt oder teilweise nicht möglich.

Grönerstraße
Hier besteht eine Vollsperrung zwischen der Gänsfußallee und der Bushaltestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig  und dauern voraussichtlich bis Ende Februar.

Hermannstraße
Hier besteht am Dienstag, 23. Februar, eine Vollsperrung auf Höhe der Hermannstraße 15.

Johannesstraße
Hier besteht bis voraussichtlich Anfang März eine Vollsperrung zwischen der Wernerstraße und Ulrichstraße.

Karlstraße
Hier kommt es voraussichtlich bis Ende Februar zu Beeinträchtigung im Baustellenbereich kommen,  eventuell ist hiervon auch der Gehweg betroffen.

Kronenstraße (östlich der Bietigheimer Straße)
Hier besteht voraussichtlich bis März eine Vollsperrung.

L 1140
Bedingt durch die Umbaumaßnahmen an der Ostrampe der Autobahn-Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd sind Verkehrsbeeinträchtigungen auf der L 1140 möglich.

Neckarhalde
Hier besteht bis voraussichtlich Ende März eine Vollsperrung auf Höhe der Neckarhalde 39.

Neißestraße / Pregelstraße
Es besteht bis voraussichtlich Ende Februar eine Vollsperrung der Neißestraße ab der Abzweigung Pregelstraße.

Marbacher-/ Heilbronner-/ Schlossstraße (Überprüfung Schaftbauwerke im Kreuzungsbereich)
Hier ist auf der Marbacher Straße die linke Linksabbiegerspur stadteinwärts am Mittwoch, 24. Februar, und Donnerstag, 25. Februar, gesperrt. Auf der Heilbronner Straße und der Schlossstraße sind in diesem Zeitraum jeweils die linken Fahrspuren stadteinwärts gesperrt.

Marderweg
Hier besteht bis voraussichtlich Ende Februar eine Vollsperrung gegenüber dem Marderweg 14.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.   

Schmiedgässle / Kronenstraße (komplett)
Es besteht eine Vollsperrung in den jeweiligen Bauabschnitten bis voraussichtlich
März.

Schwieberdinger Straße
Hier bestehen am Montag, 22. Februar, folgende Umleitungen wegen Kanalsanierungsarbeiten:
Die Linksabbiegespur der Schwieberdinger Straße in die Martin-Luther-Straße entfällt. Außerdem kann von der Ruhrstraße kommend nicht mehr nach links stadtauswärts in die Schwieberdinger Straße abgebogen werden. Von der Martin-Luther-Straße entfällt die Geradeausspur in die Ruhrstraße. Umleitungsstrecken über die Saar-, Kammerer- und Oscar-Walcker-Straße sind ausgeschildert.

Steinbeissstraße
Hier besteht eine Vollsperrung im Bauabschnitt 3 bis voraussichtlich bis Ende Februar.

Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle bis zu Beginn der Schifffahrtsaison, der Radweg ist frei.

Unter dem Hohen Rain
Hier besteht bis voraussichtlich Ende Februar eine Vollsperrung  auf Höhe des Gebäudes
Unter dem Hohen Rain 20.

Untere Kasernenstraße – Parkplatz Untere Stadt
Der Parkplatz Untere Stadt ist im Zuge der Umgestaltung des Walckerparks gesperrt. Im Bereich der Unteren Kasernenstraße, der Oberen Kasernenstraße und der Bietigheimer Straße sind daher die öffentlichen Stellplätze in Anwohnerparkplätze umgewandelt (Bewohnerparkbereich 1).

Untere Kasernenstraße
Es besteht eine Vollsperrung zwischen der Bietigheimer Straße und dem Postgässle.

Westrandstraße (im Bau) – Liebigstraße / Beim Bierkeller / Wöhlerstraße
Hier kann es zu Behinderungen im Bereich Liebigstraße / Beim Bierkeller kommen. Zudem bestehen Halteverbote  in der Wöhlerstraße, Liebigstraße und in der Straße Beim Bierkeller.

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Was in Ludwigsburg und im Kreis am Wochenende los war

Gerlingen: Motorradfahrer geflüchtet – Polizei sucht Zeugen

Am Sonntag gegen 17.10 Uhr war ein 20-jähriger Toyota-Lenker in Gerlingen auf der Panoramastraße in Richtung Innenstadt unterwegs. Hier soll ihm ein noch unbekannter Motorradfahrer, der gerade einen Pkw überholte, entgegengekommen sein. Als sich der Motorradfahrer auf Höhe der “Obere Ringstraße” befand, soll er die Kurve geschnitten haben, woraufhin der 20-jährige Autofahrer mutmaßlich abbremsen und ausweichen musste. Dadurch brach das Heck aus und der Toyota-Lenker verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Entlang der Fahrbahn prallte er schließlich gegen mehrere Mülltonnen und schob diese noch gegen einen geparkten Kia. Unterdessen fuhr der unbekannte Motorradfahrer, der möglicherweise mit einem weißen Zweirad unterwegs war, davon. Der Toyota war infolge des Geschehens nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt. Derzeit wird von einem Gesamtschaden von rund 3.000 Euro ausgegangen. Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu dem unbekannten Motorradfahrer machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156 4352-0, in Verbindung zu setzen.

Korntal-Münchingen: Vorfahrt missachtet

Ein Leichtverletzter und ein Sachschaden von etwa 23.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall, der sich am Sonntag gegen 11:20 Uhr auf der Gartenstraße in Korntal ereignete. Als ein 45-jähriger Toyota-Lenker von der Bergstraße in die Gartenstraße einfuhr, stieß er mit einem von rechts kommenden, vorfahrtsberechtigten 51 Jahre alten Porsche-Lenker, den er mutmaßlich nicht rechtzeitig sah, zusammen. Hierdurch erlitt der 51-jährige Mann leichte Verletzungen. Darüber hinaus waren beide Autos nicht mehr fahrbereit und mussten anschließend abgeschleppt werden.

Sersheim: Fahrzeug aufgebrochen, Handtasche entwendet

Ein bislang unbekannter Täter hat am Samstag zwischen 17.00 Uhr und 17.50 Uhr an einem, im Glattbacher Weg geparkten grauen VW Beetle, die Seitenscheibe eingeschlagen. Anschließend entwendete er die auf dem Beifahrersitz abgestellte Handtasche der 40-jährigen Geschädigten, in welcher sich unter anderem deren Geldbeutel befand. Eine Fahndung nach dem möglichen Täter verlief ohne Erfolg. Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeirevier Vaihingen an der Enz unter der Telefonnummer 07042 941 0 zu melden.

Bietigheim-Bissingen: Pkw-Aufbruch auf Friedhofparkplatz

Am Samstag kam es im Zeitraum zwischen 17.30 Uhr und 17.50 Uhr zu einem Pkw-Aufbruch auf dem Parkplatz am St.-Peter-Friedhof in Bietigheim-Bissingen. Hier wurde die Scheibe eines geparkten Audi eingeschlagen und die im Fahrzeug befindliche Handtasche entwendet. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Rufnummer 07142 405 0 zu melden.

Gemarkung Gerlingen: Verkehrsunfall mit mehreren Beteiligten

Auf dem mittleren Fahrstreifen der A 81 war ein 62 Jahre alter Fahrer eines Citroen C6 am Freitagnachmittag in Fahrtrichtung Heilbronn unterwegs. Gegen 16:10 Uhr musste er sein Fahrzeug zwischen dem Engelbergtunnel und der Ausfahrt Stuttgart-Feuerbach verkehrsbedingt abbremsen, weshalb ein nachfolgender 32 Jahre alter Opel-Fahrer eine Vollbremsung einleiten musste. Eine hinter dem Opel fahrende Lenkerin eines Opel Corsa erkannte die Situation offensichtlich zu spät und fuhr auf das Fahrzeug des 32-Jährigen auf, welches dadurch auf den Citroen geschoben wurde. Der dem Opel Corsa folgende 39 Jahre alter Fahrer eines Opel Astra konnte ebenfalls nicht mehr rechtzeitig anhalten und fuhr letztlich auf den Corsa auf. Durch diesen Aufprall zogen sich die 30 Jahre alte Fahrerin des Opel Corsa und ihre ebenfalls 30 Jahre alte Beifahrerin leichte Verletzungen zu. Drei der vier beteiligten Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Für die Dauer der Unfallaufnahme sowie der anschließenden Bergung war der mittlere Fahrstreifen in Richtung Heilbronn gesperrt. Der Verkehr staute sich deshalb auf bis zu fünf Kilometer zurück. Es entstand Sachschaden von insgesamt etwa 13.500 Euro.

Bietigheim-Bissingen: Einbruch in Supermarkt

Vermutlich zwei bislang unbekannte Täter verschafften sich am Freitagabend Zutritt in einen Supermarkt in der Zeppelinstraße, indem sie gegen 22:30 Uhr zunächst gegen die Eingangstüre traten. Nachdem es den Unbekannten schließlich gelang, die Schiebetüre aus ihrer Verankerung zu drücken, öffneten sie in dem Markt eine unverschlossene Vitrine und entwendeten daraus vermutlich mehrere Flaschen Alkohol. An der Eingangstüre entstand Sachschaden in Höhe von etwa 500 Euro. Der Wert des Diebesguts konnte noch nicht beziffert werden. Hinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Rufnummer 07142 405-0 entgegen.

Besigheim: Handtasche entwendet

Am Samstag kam es zwischen 14.00 Uhr und 14.40 Uhr zu einem Pkw-Aufbruch auf dem Parkplatz des Friedhofs in Besigheim. An einem dort im Friedhofweg geparkten VW Polo wurde eine Seitenscheibe eingeschlagen und die im Fahrzeug befindliche Handtasche der geschädigten 59-Jährigen entwendet. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Rufnummer 07142 405 0 zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Präsidentschaftswahlen beim VfB Stuttgart: Prominente Unterstützer mit Breitseite gegen Beirat

Der VfB Stuttgart kommt nicht zur Ruhe: In einem heute veröffentlichten offenen Brief prangern namhafte Persönlichkeiten aus dem Bereichen Sport, Politik und Wirtschaft, die aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbare Entscheidung des Beirats vom VfB Stuttgart an, Volker Zeh (56) nicht als Präsidentschaftskandidat bei der kommenden Wahl aufzustellen.

Die Absender des Schreibens sind bekennende Unterstützer des abgelehnten Präsidentschafts-Bewerbers Volker Zeh.

In der “Anklageschrift” wird der Beirat heftig kritisiert. Das Gremium hatte ursprünglich nur Amtsinhaber Claus Vogt (51) zur Präsidentschaftswahl nominiert und den Schorndorfer Volker Zeh als einzig verbliebenen weiteren Bewerber ohne Begründung abgelehnt. (Lesen Sie hierzu das Interview von Volker Zeh mit Ludwigsburg24).

Nun machen die prominenten Unterstützer, zu denen Ex-VfB-Profi Zvonimir Soldo, CDU-Bundestagsabgeordneter Eberhard Gienger, Ex-Formel-1-Fahrer Markus Winkelhock sowie 15 weitere Persönlichkeiten gehören, sich für den 56-jährigen Unternehmer Zeh stark und erwarten in ihrem Schreiben, dass der Beirat diese “Fehlentscheidung überdenkt und in Zukunft den Mitgliedern die Entscheidung überlässt”.

Hier der offene Brief an den Beirat des VfB Stuttgart 1893 e.V. im Wortlaut: 

Sehr geehrte Herren,

die Nominierung eines einzigen Kandidaten für das Amt des VfB-Präsidenten entspricht keinesfalls demokratischen Gepflogenheiten.

Es war zweifellos richtig, den gewählten Präsidenten Claus Vogt zu nominieren, aber es war absolut falsch, den Bewerber Volker Zeh in dem Verfahren zu ignorieren.

Wir sind über diese undemokratische Herangehensweise des verbliebenen VfB- Beirats empört.

Volker Zeh ist als Familienvater, erfolgreicher Unternehmer, als Vereinspräsident und als Persönlichkeit im gesellschaftlichen Engagement hervorragend geeignet, den VfB als Präsident zu führen. Dies wurde auch vor kurzem vom VfB-Ehrenpräsidenten Erwin Staudt öffentlich in einem Interview bestätigt.

Dass ihn der inzwischen nur noch fünfköpfige Beirat trotz mehrfacher Bestätigung seiner präsidialen „Tauglichkeit“ schließlich ohne jede Begründung (zumindest wurde diese den Mitgliedern und der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt) aussortiert hat, ist ein unhaltbarer Vorgang.

Und wenn aus dem Beirat Äußerungen in die Öffentlichkeit und in die Medien kolportiert wurden, Herr Zeh hätte „nicht performt“, ist dies nicht nur eine inakzeptable Indiskretion, sondern auch eine unzutreffende und unredliche Diskriminierung.

Im Klartext: Das ist eine an den Haaren herbeigezogene Begründung, die ihm noch nicht einmal persönlich mitgeteilt wurde. Siehe auch Interview mit Volker Zeh in der Bild-Zeitung vom 16.02.2021.

Dass der Beirat Volker Zeh nicht nominiert hat, kann nur bedeuten, einzelne Beiratsmitglieder haben befürchtet, dass Volker Zeh ein zu starker Gegenkandidat für Claus Vogt sein könnte, den einzelne Beiräte entgegen ihrer Pflicht zu einer nachvollziehbaren, plausiblen und mitgliederkonformen Ermessensentscheidung als alleinigen Kandidaten durchsetzen wollten.

Die Behauptung des verbliebenen Beirats, Volker Zeh wäre „nicht mehrheitsfähig“, greift im Übrigen in unzulässiger Weise in einen demokratischen Vereinsprozess ein. Diese anmaßende Haltung antizipiert in unzulässiger Weise ein Wahlergebnis, das – wie man hört – nur von drei Beiratsmitgliedern gewünscht war.

Wir, die Unterzeichner dieses Schreibens, sind davon überzeugt, dass Herr Zeh die besten Voraussetzungen mitbringt, als Präsidentschaftskandidat nominiert zu werden.

Seine Grundlinie „Das Wir schließt alle ein“ teilen und tragen wir uneingeschränkt. Wir halten sein Konzept, nicht nur die Fangruppen und OFCs, sondern auch die Mitglieder, die Inhaber von Dauerkarten, die Business-Kunden mit einzubinden und ihnen eine Stimme zu geben, für richtig und wichtig. Er wird ein Brückenbauer sein. Auch und gerade zu den wichtigen Abteilungen Faustball, Hockey, Leichtathletik, Garde und Schiedsrichterwesen. Nicht zu vergessen auch zum Aktionär und wichtigsten Sponsorenpartner Daimler und deren Vertreter im Aufsichtsrat.

Ein VfB-Präsident muss für alle da sein!

Wir wissen, dass Volker Zeh über ein belastbares Netzwerk verfügt, um den VfB und seine Organe beim erweiterten Zugang zu potentiellen Geldgebern zu unterstützen und Türen zu öffnen.

Wir erwarten, dass der Beirat diese Fehlentscheidung überdenkt und in Zukunft den Mitgliedern die Entscheidung überlässt, wer „mehrheitsfähig“ ist. Herr Zeh sollte auf alle Fälle bei der angekündigten Wahl als Kandidat aufgestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther H. Raiser, Heinz Fohrer, Philip Zeisler, Andreas Waldner, Franco Annunziata, Murat Altuntas, Eberhard Gienger, Thomas Haas, Erich Hägele, Wilfried Haselberger, Prof. Dr. Wolfgang Kuhn, Jörg Schleyer, Axel Schmieg, Zvonimir Soldo, Ralph Weyda, Markus Winkelhock, Prof. Dr.med. Felix Zeifang, Prof. Dr. L. Dominik Michels

Corona-Krise: Baden-Württemberg erstattet Schülertickets

Aktuell können Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg mit ihren Monatsabo für Bus und Bahn nicht viel anfangen. Das Land plant jetzt Familien etwas unter die Arme zu greifen. Aufgrund des ausgesetzten Präsenzbetriebs der Schulen zum Jahreswechsel soll das Abo im April erstattet werden.

Baden-Württemberg entlastet ein weiteres Mal die Familien bei den Schüler-Abos im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Verkehrsminister Hermann sagte am Sonntag: „Das Land Baden-Württemberg erstattet den Eltern in Baden-Württemberg eine Monatsrate der Schülerzeitkarten ihrer Kinder. Diese Maßnahme soll die Familien dafür entschädigen, dass im Januar und auch über weite Teile des Februars die Schulen geschlossen waren und nur die Abschlussklassen Präsenzunterricht hatten.“ Die Schülertickets blieben deswegen zu weiten Teilen ungenutzt. Da nachträgliche Erstattungen immer einen hohen Verwaltungsaufwand auslösen, wird die Erstattung wie im vergangenen Jahr dadurch bei den Eltern ankommen, dass ein späterer Monat nicht abgebucht wird. Konkret wird den Kundinnen und Kunden die Rate für April erlassen, die im Monat März noch im Abo sind.

Tickets werden automatisch von der Zahlung freigestellt

Für die Eltern wird es dabei zu keinem Verwaltungsaufwand kommen. Alle Schüler-Abos, die im März laufen werden im April von der Zahlung freigestellt. Eltern, deren Kinder mit Fahrten außerhalb des ÖPNV befördert werden, werden erneut gleichgestellt. Die gesamte Maßnahme wird mit 20 Millionen Euro beziffert, die das Land aus der Haushaltsrücklage Corona bereitstellt.

red

Quelle: Baden-Württemberg.de

Wein ist seine Leidenschaft – Ludwigsburg24 im Gespräch mit Joachim Kölz

Wenn nicht jetzt, wann dann? Das dachte sich Joachim Kölz als er zum 1. Februar als Vorstandsvorsitzender zur Felsengartenkellerei wechselte. Dafür gab der 57-jährige Vater zweier Töchter nach über elf Jahren mitten in der Corona-Krise seinen krisenfesten Posten als Bürgermeister in Bietigheim-Bissingen auf. „Derzeit arbeite ich mich noch ein und lerne jeden Tag eine Menge dazu“, erzählt der begeisterte Weintrinker. Warum er diesen Schritt gewagt hat und was ihn an seiner neuen Aufgabe reizt, verrät Kölz Ludwigsburg24 in seinem ersten Interview nach Amtsantritt.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Herr Kölz, die wichtigste Frage in diesen Zeiten zuerst: Wie sind Sie bis jetzt durch die Pandemie gekommen?

Ich persönlich habe bislang alles ganz gut hinter mich gebracht. Allerdings gebe ich zu, dass je länger der Lockdown anhält, umso frustrierender empfinde ich die Situation. Auf all die gewohnten Dinge zu verzichten, wie sich mit anderen Menschen zu treffen, Veranstaltungen zu besuchen, Essen, Einkaufen oder zum Sport zu gehen, kann man mal locker für eine bestimmte Zeit einschränken, aber jetzt wird es langsam mit jedem Tag problematischer. Wenn ich derzeit am Wochenende mit offenen Augen durch meine Umgebung laufe, stelle ich fest, dass die Menschen nachlässiger werden und sich nicht mehr so an die Regeln halten. Beispielsweise im Bürgergarten in Bietigheim sammeln sich wieder Jugendliche, als wenn gar nichts wäre.

Wie kommt Ihr neuer Betrieb, die Felsengartenkellerei, mit den Folgen des Lockdowns zurecht?

Für den Betrieb hat die Pandemie natürlich sehr viele Nachteile. Ich nenne nur mal die Stichworte Veranstaltungen oder Gastronomie, denn beide sind wichtige Kundengruppen. Wenn diese über so einen langen Zeitraum wegfallen, dann fällt auch bei uns einiges an Umsatz weg. Der erfreuliche Umstand ist der, dass im Lebensmittelhandel und im Discount mehr läuft, denn sie sind ja der Krisengewinner. Das ist der einzige Vorteil für uns, so dass wir hier höhere Absatzzahlen in beiden Bereichen haben.

Machen diese Einnahmen den fehlenden Umsatz bei Veranstaltungen und Gastronomie wieder wett?

Nein, ganz können wir die Einbrüche dort nicht ausgleichen, aber wir können zumindest einen großen Teil des Rückgangs bei Veranstaltungen und Gastronomie auffangen. Somit leiden natürlich auch wir als Felsengartenkellerei unter der Pandemie.

Wie gehen Sie persönlich mit Ihrem Lockdown-Frust um?

Ich bin Ausdauersportler, also Läufer, und das ist ein Sport, den man sehr gut allein betreiben kann. Dann drehe ich eben für mich meine Runden als Ausgleich, um mal rauszukommen aus den eigenen vier Wänden. Ansonsten bin ich jetzt natürlich hier so eingebunden, dass Corona gedanklich auch mal ein Stück weiter weg ist.

Müssen Sie sehr viel Neues lernen?

Das muss ich durchaus, denn das ist ein doch recht großer Betrieb mit rund 110 festangestellten Mitarbeitern, zur Lese kommen dann noch zusätzlich viele Aushilfen. Auch betrete ich hier beruflich einen völlig neuen Bereich, den ich erstmal erfassen und auch verstehen muss. Daran arbeite ich jetzt, aber ich denke, das geht ganz flott.

Seit 2009 waren Sie Bürgermeister in Bietigheim, also in einem krisensicheren Job. Jetzt sind Sie als Endfünfziger in die Privatwirtschaft gewechselt, dazu gehören Mut und Risikobereitschaft. Was hat Sie zu diesem Schritt motiviert?

Das Thema Wein ist für mich seit vielen Jahren ein Hobby, etwas, was mich immer interessiert hat. Als sich dann die Chance ergeben hat, mich hier für das Amt zu bewerben, habe ich erkannt, dass mich das Thema Wein auch beruflich reizen würde. Aber natürlich habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht und erkannt, dass ich jetzt noch in einem Alter bin, in dem ich nochmal eine solche Herausforderung suchen kann und ich aufgrund der guten Voraussetzungen auch bereit bin, dieses Risiko einzugehen. Deshalb habe ich diesen Schritt tatsächlich gewagt. In vier, fünf Jahren gehe ich einen solchen Schritt sicher nicht mehr. In der Abwägung der Summe von Vor- und Nachteilen war es am Ende für mich klar, dass ich einen zwar riskanten, aber zugleich klugen Schritt wage, der mir viel Spaß und Freude machen wird.

Wie lange haben Sie für Ihren Entscheidungsprozess gebraucht.

Alles in allem hat es bestimmt drei Monate gedauert, beginnend vom ersten Gespräch mit den Akteuren hier bis zur finalen Entscheidung. Es mussten auf beiden Seiten viele Fragen geklärt werden. Unter anderem musste ich die Auswirkungen auf meinen Beamtenstatus klären. Das ist ein sehr komplexes Thema, das ich erstmal in allen Facetten klären musste, weil ich mich zuvor noch nie damit auseinandergesetzt hatte. Ich musste sichergehen können, dass ich nicht ohne alles dastehe für den Fall, dass das hier schiefgeht. Die Klärung all dieser Dinge brauchte Zeit und parallel dazu lief mein gedanklicher Prozess mit der Überlegung: Was verlasse ich dort, wie verläuft es hier. Aber am Ende war es eine gute und richtige Entscheidung.

Wie hat denn Ihre Frau auf Ihren möglichen Jobwechsel reagiert?

Meine Frau war zunächst genauso überrascht von der neuen Möglichkeit wie ich und wir haben dann auch ein paar Abende darüber gesprochen. Aber sie war von Anfang an mit dabei und fand die Wechselidee gut.

Wo sehen Sie Ihre Vorteile durch den Wechsel?

Die Chance, nochmals in einem ganz neuen Bereich tätig sein zu dürfen und das noch in einer verantwortungsvollen Tätigkeit und mit einem Produkt, das ich selbst liebe, ist natürlich der wesentliche und positive Aspekt bei diesem Wechsel. Meine Frau erhofft sich von meinem neuen Job, dass vielleicht weniger Abend- und Wochenendtermine als bisher anfallen werden. 

Was ist der größte Unterschied vom jetzigen Amt zur letzten Tätigkeit?

Der größte Unterschied ist wahrscheinlich nicht das tägliche Doing, da gibt es viele Überschneidungen. Der Unterschied ist vielmehr inhaltlicher Art insofern, als dass die ganze andere Welt des Weins mit all ihren Facetten sowie deren Vermarktung und Absatzfrage in einem genossenschaftlichen Konstrukt etwas ganz Neues, aber auch sehr Kreatives ist. Deshalb befinde ich mich momentan auch in einem unglaublichen Lernprozess, der sehr schnell stattfinden muss. Die Überschneidungen liegen beispielsweise im Bereich Finanzen, für die ich als Erster Bürgermeister bei der Stadt ebenfalls verantwortlich war. Ich war Geschäftsführer bei den Stadtwerken und bei der städtischen Holding. Die grundsätzlichen Themen einer GmbH berühren auch unsere Genossenschaft. Die Gremienarbeit, die hier in der Felsengartenkellerei ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielt, die kenne ich aus dem Effeff.

Mal ganz frech gefragt: Hier sind sie selbst der Chef. Wie sehr hat das Ihre Entscheidung beeinflusst?

Das hat sicher auch eine Rolle gespielt, aber das war nicht der Hauptgrund für meinen Wechsel.

Wie lauten Ihre Ziele und Visionen für die Felsengartenkellerei?

Mein Anspruch und damit eines meiner Ziele ist, die Weingeldauszahlungen an die einzelnen der 1.400 Mitglieder unserer Winzergenossenschaft nach Möglichkeit wieder zu erhöhen, da diese in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen haben. Das geht allen Genossenschaften derzeit so, was mit dem schwierigen Weinmarkt zusammenhängt. Um die Situation wieder zu verbessern, benötigen wir einige strategische Entscheidungen.

Inwiefern?

Wir sind hier wie ein großer Gemischtwarenladen mit 750 Hektar Fläche, der abhängig vom Jahrgang bis zu 10 Millionen Liter Wein jährlich produzieren und vermarkten möchte. Das ist allerdings zunehmend schwieriger, weil uns durch Corona jetzt einige Geschäftsfelder fehlen und weil der Weinmarkt inzwischen ein sehr internationaler geworden ist. Die Weintrinker von heute bestehen nicht mehr auf den heimischen Wein, sondern sind international orientiert. Deutschland ist auch das europäische Land, in dem der meiste Wein-Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel läuft. In Frankreich, Italien oder anderen Ländern kaufen die Menschen viel mehr direkt beim Winzer oder der Genossenschaft. Deshalb stehen wir hier in einem unglaublichen Wettbewerb zur ganzen Welt des Weins. Da weltweit mehr Wein produziert als getrunken wird und dadurch die Preise enorm unter Druck geraten sind, macht es uns das Geschäft schwieriger als früher. Der Preis pro Flasche Wein hat sich nach unten entwickelt, während die Produktion sich verteuert hat. An dieser Herausforderung müssen wir arbeiten.

Wie lautet also Ihre Strategie?

Wir werden sehr stark auf das Thema Qualität setzen. Das heißt, wir werden unsere Marke, die einen sehr guten Ruf hat und Jahr für Jahr sehr viele Auszeichnungen erhält, in den Vordergrund stellen. Es wird auch sehr wichtig sein, noch andere Vertriebskanäle zu erschließen, so wollen wir zum Beispiel den Online-Verkauf stärken. Dann wollen wir noch mehr auf das Thema Regionalität setzen und die lokale Vermarktung und die lokalen Veranstaltungen weiter ausbauen. Und wir wollen im Kreis der Genossenschaften gegenüber den Lebensmittelhändlern und Discountern gemeinsam eine gute Position erreichen. Um die Wirtschaftlichkeit zu stärken, wird es künftig wahrscheinlich weitere Fusionen sowie Kooperationen der einzelnen Genossenschaften geben.

Als Vorstandsvorsitzender setzen Sie also mehr auf Qualität und somit auf einen höheren Preis oder wollen Sie lediglich den schon guten Standard halten?

Qualität ist für uns ein Schwerpunkt und sehr wichtig, denn sie ist eines von wenigen Unterscheidungsmerkmalen im Vergleich zu anderen Erzeugern von Württemberger Weinen und derer gibt es viele. Wir müssen einfach über die Qualität und unsere Marke kommen und dort punkten, anders hat man sonst keine Chance. Würden wir nur auf die Masse setzen, stünden wir in Konkurrenz zur ganzen Welt, wo in den meisten Ländern die Weinproduktionskosten viel günstiger sind als bei uns.

Wagen Sie doch mal einen Vergleich: In der Autowelt gibt es die Top-Marken wie Bentley, Porsche und andere sowie die günstigeren Marken wie Kia, Hyundai etc. Bei welcher Marke würden Sie denn die Felsengartenkellerei positionieren?

Nachdem wir inzwischen Bad Cannstatt in unserer Genossenschaft dabeihaben, kann es eigentlich nur der Mercedes Benz sein. Das ist aber auch unser Anspruch. Wir wollen im Kreis der Genossenschaften an der Spitze stehen und haben dafür in den letzten Jahren sehr viel dafür getan. Bei allen Preisverleihungen und Vergleichstests sind wir immer vorne mit dabei. 2020 waren wir Deutsches Rosé-Weingut des Jahres und wir haben die Auszeichnung für die beste deutsche Rotwein Cuvée erhalten.

Als Sie uns vor zwei Jahren einen sehr persönlichen Fragebogen ausfüllten, wollten wir wissen, welchen privaten Lebenstraum Sie aufgegeben haben. Ihre Antwort lautete: einen Landsitz in der Toscana zu besitzen.

Jetzt habe ich dafür meinen beruflichen Landsitz hier am Wurmberg, das ist doch auch sehr schön. Aber an meiner Antwort von damals können Sie ja ablesen, dass das Thema Wein und Weinbau schon immer eine große Rolle bei mir spielt. Die Toscana ist eine Wein-Gegend, die mich von jeher fasziniert hat.

Heißt das, Sie sind mehr der Italiener als Franzose?

Der Landsitz in der Provence wäre ebenfalls okay. Da mache ich wenig Unterscheide. Wenn Sie allerdings auf den Wein anspielen, dann kann dieser aus allen Ecken der Welt kommen – sofern er gut ist. Beruflich schaue ich auf den Württembergischen Wein, aber privat schaue ich durchaus über den Tellerrand hinaus. Schließlich muss man die Konkurrenz beobachten.

Welche internationalen Weine treffen Ihren Geschmack am ehesten?

Neben den Weinen aus Württemberg liebe ich spanische Weine. Ein langjähriger Freund von mir hat eine spanische Ehefrau, die aus dem Gebiet Rioja stammt. Wir haben deshalb schon sehr früh begonnen, im Freundeskreis spanischen Wein zu trinken, weil die beiden den immer mitgebracht haben. Somit ist der spanische Wein nicht nur für mein Geschmacksempfinden sehr gut, sondern auch emotional positiv besetzt.

Wie würden Sie den Satz beenden: Ein Leben ohne Wein ist….

… möglich, aber etwas trauriger.

Die Genossenschaft hat rund 60 verschiedene Weine im Angebot. Welche sind Ihre Favoriten?

Bei den Weißweinen mag ich einen trockenen Riesling, von dem wir einige gute Produkte haben. Was Rotwein anbelangt, bin ich ein Fan des Spätburgunders. Und auch hier habe ich genug Auswahl an guten Flaschen.

Sie leben weiterhin in Bietigheim. Kommen die Menschen dort weiterhin mit ihren Wünschen und Meinungen auf Sie zu?

Das wird wahrscheinlich nicht ausbleiben, aber ich werde mich ganz sicher nicht in das Geschäft dort einmischen, schon gar nicht, wenn mein Posten wieder besetzt ist. Ich hatte immer gern und viel Kontakt mit den Bürgern, das wird trotzdem bleiben, aber eben als Privatmann.

Könnten Sie sich eine Rückkehr nach Bietigheim als Oberbürgermeister vorstellen?

Die Amtszeit des amtierenden OBs dauert noch sieben Jahre, dann bin ich 64. Deshalb wird diese Frage für mich zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr spielen.

Vermissen Sie etwas aus Ihrer letzten Tätigkeit?

Wir waren im Dezernat ein sehr gutes Team, weshalb ich die Kolleginnen und Kollegen vermissen werde. Hier muss ich erstmal alle Mitarbeiter kennenlernen, die Distanz ab- und die Nähe aufbauen, die ich mit meinem alten Team nach 12 Jahren Zusammenarbeit natürlich hatte. Sicherlich werden mir auch die Zusammentreffen und Gespräche mit den Bürgern fehlen.

Wie viel Genussmensch steckt in Ihnen?

Es steckt viel Genussmensch in mir, da ich jemand bin, der tatsächlich das Leben in vollen Zügen genießt, der gerne reist, gerne isst und trinkt. So koche ich auch gerne zusammen mit meiner Frau, denn Essen und den passenden Wein dazu zu trinken, war mir schon immer wichtig. Auch das war ein Aspekt, der mich zum Jobwechsel bewogen hat.

Ist das jetzt Ihr Traumjob?

Ja, sicher, sonst hätte ich nicht unterschrieben.

Was für ein Typ Chef sind Sie?

Ich denke, dass ich einen sehr kooperativen Führungsstil pflege, ich spreche und entscheide gerne im Team.

Sie wirken sehr ruhig und ausgeglichen. Was muss passieren, dass Sie explodieren?

Das kann schon mal vorkommen, aber es ist eher selten, weil ich auch in schwierigen Situationen versuche, ruhig zu bleiben. Aber wenn es wirklich erforderlich ist, kann ich auch laut und deutlich in der Ansage werden.

Sind Sie nachtragend?

Welcher Mensch ist nicht ein Stück weit nachtragend? Aber ich versuche, es möglichst wenig zu sein. Aber gänzlich ausschließen kann das wohl niemand für sich.

Was ist das Schlimmste, was Mitarbeiter Ihnen antun können?

Da ich versuche, meinen Mitarbeitern möglichst viel Vertrauen entgegenzubringen, mag ich es überhaupt nicht, wenn dieses Vertrauen nicht erwidert wird und der Mitarbeiter eventuell genau das Gegenteil mir gegenüber praktiziert. Das sind so Momente, die ich alles andere als gut finde und die mich regelrecht stören.

Aber Fehler verzeihen Sie?

Ja, natürlich, Fehler kommen immer vor. Hier wird sehr viel von den Mitarbeitern verlangt, Fehler passieren jeden Tag und man muss eben versuchen, dass sie so folgenlos wie möglich bleiben.

Herr Kölz, wir danken Ihnen für das Gespräch!  

Trotz Trend zum Home-Office: Büromieten bleiben in der Region Stuttgart hoch – Zukunft unbestimmt

Von Uwe Roth

Seit Monaten stehen Büroräume gähnend leer. Vereinzelnd kommen Mitarbeitende vorbei, um an ihren Schreibtischen stundenweise zu arbeiten oder sich in einem Konferenzzimmer zu besprechen – selbstverständlich unter Beachtung der Abstandsregeln und mit Mund-Nasen-Schutz. Bei der Wüstenrot & Württembergische (W&W) AG mit ihrem Hauptsitz in Ludwigsburg sind nach Angaben einer Sprecherin derzeit 80 Prozent der Beschäftigten des Innendienstes im Home-Office. In der W&W-Gruppe arbeiten 13.000 Menschen. Allein in diesem Unternehmen sind es Tausende von Pendlern, die aktuell nicht auf die Straße und zu ihrem Arbeitsplatz fahren müssen.

Die Frage stellt sich, wie es nach der Covid19-Pandemie weitergeht, wenn die Beschränkungen des Lockdowns (weitgehend) aufgehoben sind. Werden die Arbeitgebenden ihre Mitarbeiter im Home-Office belassen, wenn diese es wünschen? Oder wird das Arbeiten von Zuhause wie vor Corona wieder zu einer Randerscheinung werden? Die Einschätzungen sind sehr unterschiedlich.

Wer von Süden auf der Bundesstraße 27 nach Ludwigsburg kommt, sieht Richtung Westen eine Großbaustelle mit zahlreichen Kränen. Dort baut W&W auf einem großzügig angelegten Firmencampus mehrere Bürogebäude. Seit 2018 ist der erste Bauabschnitt fertig. 1.200 Beschäftigte haben dort ihren neuen Arbeitsplatz bereits bezogen. Bis zur endgültigen Fertigstellung 2023 sollen es 4.000 Arbeitsplätze werden. Der W&W-Vorstand hat die Pläne vor Corona verabschiedet. Dass die Arbeitsabläufe funktionieren, wenn 80 Prozent von Zuhause und nicht in den Firmengebäuden arbeiten, dürfte bei der Kalkulation neuer Büroflächen wohl keine Rolle gespielt haben. Was alles geht, hätte vor Corona sicher keiner für möglich gehalten.

Die Frage, ob W&W ein bescheideneres Nutzungskonzept entworfen hätte, hätte es die Lockdown-Erfahrungen schon gegeben, beantwortet die Unternehmenssprecherin mit einem Nein: „Das Konzept für den W&W-Campus bleibt bestehen: Wir werden die Unternehmen der W&W-Gruppe an einem Standort bündeln und dort moderne, flexible und zukunftsfähige Arbeitsplätze bieten“, stellt sie fest. W&W werde die neu entstehenden Büros „komplett nutzen“. Die Eckpfeiler des Campus-Konzepts seien moderne Büros – „verbunden mit Desksharing, fallweise mobilem Arbeiten und Telearbeit“. 30 Prozent der Belegschaft sollen sich die Schreibtische teilen. Ziel seien flexible Arbeitsformen, die eine „individuelle, selbstbestimmte Gestaltung des Arbeitstages förderten“. Die Beschäftigten sollten dort arbeiten, wo sie am produktivsten seien.

In der Immobilienbranche gehen Schätzungen davon aus, dass in Zukunft 30 Prozent weniger Büroflächen benötigt werden. Für David Grun, einer der Geschäftsführer in der Pflugfelder Unternehmensgruppe, ist diese Annahme „graue Theorie“. Die Praxis werde sich erst in den kommenden zwei bis drei Jahren zeigen, ist er überzeugt. Was ihn nicht wundert: „Die Auswirkungen der Coronakrise sind bisher noch nicht so spürbar, wie sie in Wirklichkeit sind. Bisher leiden nur Teile der Wirtschaft wie zum Beispiel der Einzelhandel, Kunst und Kultur oder die Gastronomie.“ Durch Staatshilfen und vorübergehende Gesetzesänderungen werde die tatsächliche Situation verzerrt. Wie viele Firmen Corona nicht überleben werden und Insolvenz anmelden müssen, werde sich erst in den nächsten zwölf bis 24 Monate so richtig abzeichnen. Bis dahin blieben Prognosen vage, sagt er, zumal es für diverse Probleme unterschiedliche Lösungsszenarien gebe.

Die Pflugfelder-Gruppe hat in Ludwigsburg und Stuttgart insgesamt drei Standorte mit 85 Mitarbeitenden. Über die Hälfte arbeiten derzeit im Home-Office. Corona habe die Digitalisierung im Unternehmen vorangetrieben und die Zusammenarbeit verändert, sagt er. Die Entwicklung sei nicht abgeschlossen. Das dürfte auch in vielen anderen Betrieben der Fall sein. Die Arbeitgeber haben überwiegend noch keine Entscheidungen getroffen, wie sie die Arbeit ihrer Mitarbeiter zukünftig organisieren, wenn die Lockdown-Beschränkungen aufgehoben sind.

Aus einigen großen Unternehmen hat Grun vernommen, dass Home-Office-Arbeitsplätze in jedem Fall bestehen blieben und verstärkt hybride Arbeitsformen geschaffen würden. Das heißt: Die Mitarbeiter verlassen regelmäßig ihr Home-Office, um sich im Unternehmen in ihren Teams zu treffen. Für die wenigsten sei vorstellbar, ausschließlich Zuhause zu arbeiten. Manche wollten und könnten nicht dauerhaft in der Wohnung ihre Aufgaben erledigen. Ihnen müssten die Arbeitgeber weiterhin einen Büroarbeitsplatz anbieten. Es könnte ebenso sein, dass Unternehmen aufgrund der Erfahrungen mit Corona jedem Büroarbeitsplatz wieder eine größere Fläche zuwiesen und die Schreibtische weiter auseinanderstellten, und so der Flächenbedarf genauso hoch ist wie bisher auch.

Dass sich dennoch auf dem Immobilienmarkt einiges ändern wird, davon geht der Pflugfelder-Geschäftsführer aus. „Corona ist ein Katalysator, der Entwicklungen nun viel schneller vorantreibt“, sagt Grun. Das betrifft aus seiner Sicht vor allem den stationären Einzelhandel, der sich von Corona nicht vollständig erholen werde. Was mit leerstehenden Ladenflächen in den Innenstädten geschehen solle, darüber könne im Moment nur spekuliert werden. „Es gibt gute Ideen für Alternativnutzungen“, überlegt er. Diese müssen jedoch auch einer wirtschaftlichen Betrachtung standhalten.

Ladenflächen in Co Working Space umzuwandeln, ist für ihn „grundsätzlich vorstellbar“. Co Working Spaces sind Büro- und Besprechungsräume, die stunden- bis wochenweise unkompliziert wie ein Hotelzimmer angemietet werden können. Vor allem junge Leute aus Startups könnten sich dort zusammenfinden, um regelmäßig ihre Projekte von Angesicht zu Angesicht zu besprechen. In Stuttgart existieren solche Konzepte. Quadratmeterpreise für Ladenflächen seien in den Toplagen im Moment aber noch um einiges höher als für Büroflächen, gibt Grun zu bedenken. Viele Investoren, die ihre Immobilien erst vor Kurzem erworben haben, hätten dies auf der Basis der bisherigen Mieten getätigt und die Immobilien auch so finanziert. Müssten sie auf einen Teil der Miete verzichten, brächte sie das in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Auch bei W&W beschäftigt man sich mit dem Immobilienmarkt: Dort beobachtet man, dass dort aktuell eine eher unsichere Gemengelage herrsche. „Zögerliches Verhalten seitens der Nachfrager und Umsatzeinbrüche bei Bürovermietungen bestimmen den Markt“, teilt die Sprecherin mit. Die Volatilität habe wieder zugenommen. So sei zu beobachten, dass Umzüge oder räumliche Vergrößerungen teilweise verschoben würde. Andererseits führe der Druck auf effiziente und digitale Betriebsabläufe und Kostensenkung im Verwaltungsbereich zur Zusammenlegung bislang verstreuter Geschäftseinheiten.

„Auch wenn nach rund zehn Jahren Boom ein vorläufiges Zyklusende nahe scheint, ist das Angebot an modernen und flexiblen Flächen in guten Lagen immer noch gering“, stellt sie fest. Jedoch müsse die gute Lage nicht mehr zwingend „die zentralste Citylage“ sein. So eröffneten sich Chancen, dass „neue, multistrukturierte Cluster aus Büro, angewandter Forschung, Produktion, Lagerung entstehen werden“. Nicht nur die Pandemie, sondern auch weiterhin die demografische Entwicklung würden den Themen Gesundheit, Hygiene, Bio- und Medtec einen Katalysatoreffekt mitgeben. Dieser werde die bis dato auf das Automobil konzentrierte Wirtschaftsstruktur der Region positiv diversifizieren.

Große Mehrheit befürwortet Corona-Maßnahmen

Lockern oder Lockdown? Diese Frage beschäftigt die deutsche Politik nun schon seit geraumer Zeit. Doch eine verbindliche Antwort gibt es noch nicht. Dabei haben sich die Bundesbürger längst entschieden. Denn trotz der allgemeinen Debatten befürwortet nach wie vor eine große Mehrheit die aktuellen Corona-Maßnahmen.

Im DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin hält mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) die bestehenden Maßnahmen für angemessen, 16 Prozent gehen sie sogar nicht weit genug. Und 27 Prozent kritisierten die derzeit geltenden Alltagseinschränkungen.

Anfang Februar lag die Zahl der Kritiker der Corona-Maßnahmen noch bei 22 Prozent. Allerdings legte auch der Anteil der Befürworter zu: Er lag zuvor bei 51 Prozent. Dafür fand die Forderung nach noch strengeren Maßnahmen weniger Unterstützung. Sie sank um acht Prozentpunkte.

Eine Mehrheit der Befragten unterstützt laut der Umfrage auch weiterhin Einschränkungen im Schulbetrieb. 58 Prozent der Befragten sprachen sich für eine schrittweise Schulöffnung zum jetzigen Zeitpunkt aus. 16 Prozent wollen die Schulen lieber ganz geschlossen halten. Nur 22 Prozent befürworten hingegen eine vollständige Wiederaufnahme des regulären Schulbetriebs.

Ralf Loweg / glp

Autokorso-Demo: Rund 60 Personen versammeln sich trotz Verbot

Nachdem das von der Versammlungsbehörde der Stadt Ludwigsburg verfügte Versammlungsverbot für einen für Freitag angemeldeten Aufzug in Form eines Autokorsos auch verwaltungsgerichtlich bestätigt wurde, hat das Polizeipräsidium Ludwigsburg dieses Versammlungsverbot durchgesetzt.

Der Anmelder und ursprüngliche Versammlungsleiter rief trotz des vollziehbaren Verbots zur Teilnahme an einem Aufzug auf und wird deshalb wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt.

Polizei und Stadtverwaltung hatten nach Bekanntgabe der gerichtlichen Entscheidung potentielle Versammlungsteilnehmende dazu aufgefordert, von einer Teilnahme abzusehen. Dennoch fanden sich ab 16:00 Uhr etwa 50 bis 60 Personen auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums im Tammerfeld ein. Während sich einige von ihnen auf Ansprache der Einsatzkräfte wieder auf den Heimweg machten, erhielten mehrere Personen Platzverweise und wurden wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz oder die Corona-Verordnung angezeigt. Darunter auch der Anmelder des Aufzuges, der sich beharrlich weigerte, die entsprechenden Regelungen und Auflagen einzuhalten und anschließend noch versuchte, Teilnehmende für einen Aufzug auf einer alternativen Strecke zu gewinnen. Gegen 18:00 Uhr wurden die polizeilichen Einsatzmaßnahmen beendet.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Unfall im Home-Office: Wer haftet eigentlich?

In der Corona-Krise sind die eigenen vier Wände für viele Menschen zum Arbeitsplatz geworden. Was aber, wenn im Zuhause während der Arbeit ein Unfall passiert? 

Grundsätzlich sind Unfälle, die im Home-Office passieren, nur durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, wenn die Tätigkeit direkt in Verbindung mit der Arbeit steht. So ist die Fahrt vom Home-Office beispielsweise zu einer externen Besprechung genauso versichert, wie der Weg innerhalb der Wohnung zum Arbeitsplatz – egal, ob dies der Küchentisch oder ein separates Arbeitszimmer ist.

Sogar ein Wegeunfall kann zu Hause versichert sein. In einem konkreten Fall stürzte eine Frau zu Hause auf einer Treppe, während sie mit ihrem Chef dienstlich telefonierte. Da sie während des Telefonats sogar Laptop und Unterlagen bei sich trug, werteten die Richter den Unfall eindeutig als innerhäuslichen Arbeitsunfall, für den die gesetzliche Unfallversicherung einspringen musste (Bundessozialgericht, Az.: B 2 U 28/17).

Wer im Home-Office auf Toilette geht, ist bei einem Unfall dagegen nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. In einem konkreten Fall war ein Mann auf dem Rückweg vom heimischen WC an den Arbeitsplatz gestürzt. Er wollte dies als Arbeitsunfall geltend machen, scheiterte aber vor Gericht (Sozialgericht München Az.: S 40 U 227/18).

Wer sich während der Arbeit im Home-Office beispielsweise aus seiner Küche ein Glas Wasser holt und dabei ausrutscht und verletzt, ist ebenfalls nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Denn ein Getränk zu holen, ist reine Privatsache (Bundessozialgericht, Az.: B 2 U 2/15 R). Hier schützt nur eine private Unfallversicherung.

Ralf Loweg / glp

Immer mehr Kurzarbeit

Kurzarbeit und Home-Office sind in der Corona-Krise für viele Unternehmen zum festen Bestandteil geworden. Denn damit soll der Schaden für Arbeitgeber und Arbeitnehmer abgefedert werden. Und diese Strategie geht offenbar auf.

Denn inzwischen lässt fast ein Drittel aller Unternehmen die Mitarbeiter kurzarbeiten. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Münchner Ifo-Instituts. Demnach haben im Januar 31 Prozent der Betriebe die staatlichen Lohnzuschüsse bei der Arbeitsagentur beantragt. Im Dezember waren es 28 Prozent.

Insgesamt seien im Januar 2021 2,6 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit beschäftigt gewesen. Im Dezember waren es den Daten zufolge noch 2,2 Millionen.

Besonders hart getroffen hat es die Reisebranche. 90 Prozent aller Reisebüros und Reisevermittler haben Kurzarbeitergeld beantragt. Fast genauso schwierig stellt sich die Situation in der Gastronomie dar, wo 86 Prozent der Betriebe kurzarbeiten lassen.

Die einzelnen Industriebranchen entwickeln sich laut Ifo-Institut allerdings recht unterschiedlich. Demnach gehe die Kurzarbeit im Maschinenbau, bei den Metallerzeugern und den Herstellern von Metall-Erzeugnissen zurück. Bei den Autobauern hingegen steige sie. Aktuell seien im Einzelhandel und der Automobilindustrie etwa die Hälfte der Beschäftigten betroffen.

Ralf Loweg / glp