Ausgangsbeschränkungen in Baden-Württemberg ab Donnerstag aufgehoben

Nachdem der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim die Regelung der landesweiten Ausgangsbeschränkungen gekippt hatte, hat die Landesregierung in Baden-Württemberg mit Beschluss vom 10. Februar 2021 die Rechtsverordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus (Corona-Verordnung) erneut geändert. Ab Donnerstag, 11. Februar 2021 darf man auch ohne trifftigen Grund das Haus verlassen. Die Ausgangsbeschränkungen zwischen 5 und 20 Uhr werden aufgehoben.

Die Gesundheitsämter vor Ort können jedoch nächtliche Ausgangsbeschränkungen von 21 bis 5 Uhr per Allgemeinverfügung umsetzen, wenn die 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner sieben Tage in Folge in einem Land- oder Stadtkreis bei einem diffusen Infektionsgeschehen überschritten ist und bei Berücksichtigung aller bisher getroffenen anderen Schutzmaßnahmen die wirksame Eindämmung der Verbreitung von Erkrankungen mit dem Coronavirus ansonsten gefährdet ist

red

Elektrisierend – der Audi e-tron GT

Audi startet in eine neue Ära. Mit dem e-tron GT zeigen die Ingolstädter, wie sie die Zukunft der Mobilität gestalten werden. “Das schönste Auto, das ich jemals gezeichnet habe.” Das sagte Audi-Chefdesigner Marc Lichte, als die Marke im Herbst 2018 den Audi e-tron GT Concept als Showcar in Los Angeles präsentierte. Der rein elektrisch angetriebene Gran Turismo kommt im Frühjahr 2021 zeitgleich in zwei Versionen auf den Markt, als e-tron GT quattro und als RS e-tron GT.

Der e-tron GT teilt sich im Volkswagen-Konzern die Plattform mit dem Porsche Taycan. Der erste Eindruck des Boliden ist stimmig: die Scheinwerfer, auf Wunsch mit Laserlicht, sind ein Markenzeichen von Audi, auffällig ist ein großer Diffusor am Heck. Ein niedriger Singleframe-Grill in Wagenfarbe gefällt, ein flaches Glashaus mit früh absinkender Dachlinie prägt den Sportwagen.

Felgen in den Größen von 19 bis 21 Zoll betonen die sportlichen Fähigkeiten des e-tron GT bereits im Stand. Der Lackfächer umfasst neun Farben, darunter den neuen Ton Taktikgrün. Je nach Lackierung ist der Singleframe in Wagenfarbe oder hellem Manhattangrau zu haben – oder zusammen mit den Seitenschwellerblenden und dem Diffusor im Optikpaket schwarz. Im Angebot sind drei unterschiedliche Carbonpakete. Auf Wunsch liefert Audi auch die Gehäuse der Außenspiegel und das komplette Dach in kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK).

Wie schon bei den aktuellen Oberklasse-Modellen von Audi gilt auch hier: Die Grundlage für gutes Design sind die Proportionen. Sprich: langer Radstand, breite Spur, große Räder und eine flache Silhouette. Der e-tron GT hat diese Proportionen. Seine Formensprache bildet den Ausgangspunkt für das Design kommender Elektromodelle von Audi – sie werden künftig ein deutlich fließender gestaltetes Exterieurdesign haben als heute.

Der Innenraum entspricht dem eines klassischen Gran Turismo: Fahrer und Beifahrer sitzen, durch eine breite Mittelkonsole voneinander getrennt, sportlich tief, die Fondsitze bieten auch Erwachsenen ausreichend Platz.

Laut dem Hersteller richtet sich der Audi e-tron GT besonders an anspruchsvolle, performance-orientierte Auto-Enthusiasten, die Wert auf Nachhaltigkeit, Design und Hightech legen. Sie sind größtenteils mittleren Alters und gebildet, weswegen sie über ein hohes monatliches Einkommen verfügen und sich auch mehrere Fahrzeuge leisten können. Ihre Leidenschaft für kultivierte Beschleunigung und ihre Liebe zum Detail sowie zu maximaler Präzision und höchster Qualität sollen sie mit Audi verbinden.

Der rein elektrische Gran Turismo von Audi bietet in beiden Motorisierungen dynamische Fahrleistungen: Der e-tron GT quattro beschleunigt in 4,1 Sekunden von null auf 100 km/h, das RS-Modell in 3,3 Sekunden (jeweils im Boost). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 245 beziehungsweise 250 km/h (abgeregelt). Im e-tron GT quattro erzielt der vordere Elektromotor 175 kW/238 PS Leistung und der hintere 320 kW/435 PS. Beide E-Maschinen halten Reserven für extreme Fahrsituationen bereit, deshalb übertrifft die Summe ihrer Einzelleistungen die Gesamtleistung des Antriebs von 350 kW/476 PS deutlich, so der Hersteller.

Im Boost per Launch Control stehen für 2,5 Sekunden bis zu 390 kW/530 PS bereit. Das Gesamtdrehmoment beträgt 630 Nm. Beim RS e-tron GT gibt die E-Maschine an der Vorderachse ebenfalls 175 kW/238 PS ab, während der Motor im Heck 335 kW/456 PS leistet. Die Gesamtleistung beträgt 440 kW/598 PS, das Gesamtdrehmoment 830 Nm. Im Boost erhöht sich die Leistung kurzzeitig auf 475 kW/646 PS. Eine echte Rennsemmel.

An Bord ist ein Hightech-Fahrwerk mit Features wie Dreikammer-Luftfederung, Allradlenkung (Option) und geregelter Hinterachsdifferenzialsperre. Die Reichweite beträgt laut Hersteller bis zu 488 Kilometer (WLTP-Prognose), die eine Batterie mit ihren 86 kWh Nettokapazität ermöglicht.

Der Audi e-tron GT quattro startet in Deutschland zu Preisen ab 99.800 Euro und als RS e-tron GT quattro ab 138.200 Euro.

Jutta Bernhard / Mike Neumann / mid

Das ist positiv für Steuerzahler

Die meisten Arbeitnehmer haben mit der ersten Gehaltsabrechnung in 2021 netto mehr netto auf dem Konto als noch im Vorjahr. Das hat drei Gründe: Der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Einkommenssteuer ist für rund 90 Prozent der Steuerzahler entfallen, der steuerliche Grundfreibetrag gestiegen und die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung werden steuerlich höher berücksichtigt.

Zudem hätten sich die staatlichen Anreize für Altersvorsorge erneut verbessert,so die uniVersa Versicherung. Bedeutet konkret: Die Beiträge zu einer privaten Rürup-Rente können in diesem Jahr zu 92 Prozent (Vorjahr 90) bis 25.787 Euro (Vorjahr 25.046) als Sonderausgaben bei der Steuer angesetzt werden. Für Verheiratete verdoppelt sich der Betrag. Wichtig zu wissen: Die höhere Förderung gilt auch für bereits bestehende Verträge.

Verbesserungen gab es auch bei der betrieblichen Altersvorsorge. Dort können in diesem Jahr Beiträge für eine Direktversicherung, Pensionskasse und einen Pensionsfonds bis 6.816 Euro (Vorjahr 6.624) steuerfrei investiert werden. Bis 3.408 Euro (Vorjahr 3.312 Euro) fallen zudem keine Sozialabgaben an.

Die Kombination kann sich lohnen, wie ein Beispiel der uniVersa zeigt: Ein Single bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.500 Euro pro Monat spart bei einer Bruttogehaltsumwandlung von 100 Euro monatlich rund 24 Euro Steuern und durchschnittlich 19 Euro Sozialabgaben. Der Nettoaufwand verringert sich damit auf 57 Euro pro Monat. Da der Arbeitgeber verpflichtet ist, seine Sozialabgaben-Ersparnis bis 15 Prozent weiterzugeben, bekommt der Arbeitnehmer von seinem Chef noch einmal 15 Euro pro Monat oben drauf.

Andreas Reiners / glp

RKI meldet am Donnerstag fast 4.000 Neuinfektionen weniger

Die Lage in Deutschland am Donnerstag 11.02. :

Das RKI verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden weitere 666 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Außerdem wurden 10.237 neue Corona-Infizierte übermittelt. Vor genau einer Woche waren noch 14.211 Neuinfektionen und 786 Todesfälle registriert worden. Gestern waren es 8.072 Corona-Fälle. (Stand: 11.02.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2.310.233 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 63.635 Das sind 666 mehr als am Vortag. Rund 2.087.600 (+14.500) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 11.02.)

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) sinkt laut RKI auf 64,2. Am Vortag lag der Wert bei 68. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

red

Corona-Reaktion: Erspartes für Wohnung und Auto

Der deutsche Automarkt musste ordentlich Federn lassen, startete mit einem Minus von 31 Prozent ins Jahr 2021. Doch es gibt auch Anzeichen für eine rasche Erholung, denn die Sparquote der Deutschen ist rekordverdächtig, sie klettert wohl auf stattliche 17 Prozent. Eine Umfrage der Nürnberger Marktforschung puls ergab jetzt, dass immerhin 44 Prozent der Autokäufer “coronabedingte” Ersparnisse anlegen konnten.

Im Durchschnitt legen Deutschlands Autokäufer immerhin stattliche 8.139 Euro auf die hohe Kante, wobei Männer und Personen mittleren Alters noch deutlich mehr Vorsorge treffen. Vor die Wahl gestellt, nutzt dann jeder vierte Autokäufer diese Ersparnisse für Mehrausgaben fürs Auto (26 Prozent), für Wohnung und Einrichtung (24 Prozent), Lebensmittel (14 Prozent) und Reisen oder Urlaub (drei Prozent).

Vor diesem Hintergrund darf und sollte sich die Automobilbranche durchaus mit vorsichtigem Optimismus auf einem Aufschwung vorbereiten, so die Schlussfolgerung aus diesen Zahlen. Die nahezu identische Neigung, sich Auto und Wohnung etwas mehr kosten zu lassen, deutet zusätzlich wohl auf eine Abschottung von der bedrohlichen bzw. infektiösen Umwelt in das eigene Auto und die eigene Wohnung hin. “Das dahinterstehende Cocooning könnte die Automobilbranche nutzen, um insbesondere hochwertige Innenausstattungen aktiv anzubieten”, empfiehlt puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner.

Andreas Reiners / glp

Allergien aus der Wohnung

Wegen Corona verbringen aktuell viele Menschen mehr Zeit zu Hause als üblich. Erwachsene sind im Homeoffice, Kinder verlassen wegen der Schul- und Kitaschließungen immer seltener die häusliche Umgebung. Speziell für Allergiker bergen ihre Wohnräume aber auch die Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung.

Die meisten Innenraumallergien werden durch Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Haustiere ausgelöst. Ersteren aus dem Weg zu gehen ist kaum möglich und die Beschwerden haben das ganze Jahr über Saison, heißt es bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Im Winter komme es meist zum Höhepunkt des Leidens mit massiven Abwehrreaktionen wie Niesen, Juckreiz oder Atemnot.

Schimmelpilze entstehen in Innenräumen oftmals dort, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nicht der Schimmelpilz selbst löst die Allergie aus. Vielmehr sind es seine Sporen, die sich über die Luft verbreiten. Besonders gerne vermehren sich Schimmelpilze auf Kunststoffen wie beispielsweise auf Dichtungsfugen im Badezimmer, hinter Tapeten an kaltfeuchten Außenwänden, aber auch auf Zimmerpflanzen. Klimaanlagen und Luftbefeuchter fördern häufig die Ausbreitung und sollten daher möglichst nicht genutzt werden.

Auch der Trend, auf engstem Raum mit einem Haustier zu leben, trägt zu einer höheren Allergenbelastung bei. Die Bezeichnung “Tierhaar-Allergie” ist irreführend, da der Körper nicht auf die Haare selbst allergisch reagiert, sondern auf Proteine in Hautschuppen oder auf Reste von Schweiß, Talg, Speichel, Kot oder Urin, die an den Haaren haften. Etwa jeder dritte Tierhalter entwickle mittlerweile eine Tierhaar-Allergie, so die Fachleute.

Hausstaub-Allergiker sollten darauf achten, dass insbesondere der Schlafraum immer gut gelüftet ist. Stoßlüften hilft am besten, um die Räume zu kühlen und die Luftfeuchtigkeit zu senken. Ideal für die Reinigung von Böden und Polstern sind Staubsauger mit Wasserfilter. Die angesaugte Luft wird in ein Wasserbad und nicht in einen Staubbeutel geleitet. Milben, Pollen und Staub werden so im Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt.

Auch bei einer Tierhaar-Allergie sollten Böden und Polster regelmäßig feucht gereinigt werden. Ideal dafür sind Staubsauger, die einem speziellen Sprühsaug-System ausgerüstet sind. Schimmelpilz-Allergiker sollten darüber hinaus Küchenabfälle möglichst sofort beseitigen und zumindest im Schlafraum auf Zimmerpflanzen mit feuchter Blumenerde verzichten.

Rudolf Huber / glp

Das halten Autofahrer von den deutschen Straßen

Der Zustand der deutschen Verkehrswege lässt häufig zu wünschen übrig. Ganz einfach, weil über Jahre zu wenig investiert wurde. Entsprechend unzufrieden könnten Autohalter also mit ihren Straßen und Autobahnen sein. Doch eine aktuelle Umfrage von AutoScout24 kommt jetzt zu einem ganz anderen Ergebnis.

Danach bewerten 36 Prozent der Autofahrenden die Verkehrswege in ihrem Umfeld als “gut” sechs Prozent sogar mit “sehr gut”. Rechnet man die 35 Prozent hinzu, die zumindest ein “befriedigend” aussprechen, zeigt sich: Drei Viertel der Fahrenden, nämlich 77 Prozent, sind mit dem Zustand der Verkehrsinfrastruktur zufrieden. Auf der anderen Seite stehen 22 Prozent, die zum Teil deutlichen Optimierungsbedarf beim Blick auf Deutschlands Straßen sehen: 14 Prozent geben die Note “ausreichend”, sieben Prozent die Note “mangelhaft” und ein Prozent sagt sogar: “Ungenügend!”. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei der Note 2,8.

Beim genauen Blick auf die Zahlen zeigt sich, dass vor allem Männer und jüngere Autofahrer den Daumen heben, wenn sie den Zustand der hiesigen Verkehrswege bewerten sollen. So vergeben 47 Prozent der Männer die Noten “gut” und “sehr gut”, doch nur 38 Prozent der Frauen verteilen Bestnoten. Noch deutlicher wird der Kontrast beim Blick auf die Altersgruppen. So vergibt jeder Zweite zwischen 18 und 39 Jahren die Bewertungen “gut” und “sehr gut”, wenn es um die Straßen im eigenen Umfeld geht.

Ältere scheinen hingegen mehr Schlaglöcher, Spurrillen und porösen Asphalt auf ihren Straßen zu sehen. Entsprechend stellen ihnen nur 40 Prozent der Fahrenden zwischen 40 und 49 Jahren ein gutes oder gar sehr gutes Zeugnis aus. In der Altersklasse von 50 bis 65 Jahren sind es sogar nur 37 Prozent, die Bestnoten vergeben. Zwölf Prozent der Generation 50 plus schreiben Herrn Scheuer hinsichtlich des aktuellen Zustands der Straßen und Verkehrswege sogar ein “Mangelhaft” oder “Ungenügend” ins Zeugnis.

Rudolf Huber / glp

Lockdown wird bis 07. März verlängert

Bund und Länder haben sich am Mittwochabend darauf verständigt, den Lockdown weitestgehend bis 7. März zu verlängern. Friseure dürfen hingegen bereits am 1. März wieder öffnen. Für die Schulen gibt es hingegen keine einheitliche Regelung. Der positive Trend bei den Infektionszahlen darf nicht gefährdet werden. Vor allem durch die Ausbreitung von ansteckenderen Virusvarianten besteht die Gefahr einer dritten Welle, heißt es in der Mitteilung der Landesregierung. 

Die Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin hat sich darauf geeinigt, dass der Lockdown weitestgehend bis 7. März verlängert wird. Durch die Disziplin der Bürgerinnen und Bürger ist es gelungen seit Weihnachten die Infektionszahlen wieder deutlich zu senken. Baden-Württemberg bewegt sich sogar landesweit wieder auf eine 7-Tage-Inzidenz von 50 zu. „Vor einigen Monaten waren wir eines der Bundesländer mit den höchsten Infektionszahlen. Heute sind wir das Land mit der niedrigsten Inzidenz!“, erinnerte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seinem Statement nach der Ministerpräsidentenkonferenz. „Das ist ein großer Erfolg. Das sind ermutigende Zahlen. Sie zeigen: Die Maßnahmen wirken. Sie retten Leben. Sie schützen viele Menschen vor Erkrankungen, so Kretschmann weiter.

Schnelle Öffnungen könnten fatale Folgen haben

Die Ausbreitung des Virustyps in England, Irland und Portugal hat gezeigt, wie schnell die Zahlen nach oben schießen und dass sie nur mit langen deutlich schärferen Maßnahmen wieder in den Griff zu bekommen sind. „Deshalb dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Sonst riskieren wir eine dritte Welle, die dann einen erneuten Lockdown erforderlich machen würde. Mit härteren Maßnahmen, als wir sie heute haben“, mahnte Kretbschmann.  Daher müssen auch in den Gebieten, in denen jetzt die Zahlen sinken, weiter Kontakte auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Der Grundsatz „Wir bleiben zuhause“ bleibt das wesentliche Instrument im Kampf gegen die Pandemie und rettet täglich Menschenleben.

„Ein ständiges Wechselspiel zwischen Öffnung und Lockdown möchte ich unbedingt vermeiden“, erklärte Kretschmann. Denn Niemandem ist geholfen, wenn durch zu weitgehende oder zu schnelle Öffnungen erneute umfassende Einschränkungen des öffentlichen Lebens notwendig würden, weil das Infektionsgeschehen sich wieder beschleunigt.

Daher haben sich der Bund und die Länder heute darauf geeinigt die geltenden Maßnahmen bis zum 7. März zu verlängern. Die bisherigen Maßnahmen bleiben weitestgehend in Kraft.

Kitas und Grundschulen haben oberste Priorität

Wenn Öffnungen möglich sind, haben die Öffnungen im Betreuungs- und Bildungsbereich oberste Priorität. „Deshalb sind wir übereingekommen, der Öffnung von Kitas und Grundschulen höchste Priorität zu geben“, so Kretschmann. „Für weiterführende Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen bleibt es vorerst beim Distanzunterricht.“ Über das konkrete Vorgehen wird der Ministerpräsident am 11. Februar 2021 in der Sondersitzung des Landtags.

Der Bundesgesundheitsminister wurde beauftragt, zu prüfen, ob Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte früher als bisher vorgesehen – nämlich in der Kategorie 2 mit hoher Priorität – geimpft werden können.

Der nächste Öffnungs-Schritt soll bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 erfolgen

Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene und der jetzt bereits seit längerem bestehenden Schließung, sollen diese auch perspektivisch bei entsprechender Infektionslage, ab dem 1. März unter Hygieneauflagen wie medizinische Masken, Steuerung des Zutritts und im Voraus fest vergebenen Terminen wieder öffnen dürfen.-

„Der nächste Öffnungs-Schritt soll bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 erfolgen“, kündigte Kretschmann an. Dann sollten der Einzelhandel mit einer Begrenzung von einem Kunden pro 20 Quadratmetern, Museen und Galerien sowie die noch geschlossenen körpernahen Dienstleistungsbetriebe wieder öffnen können.

In Landkreisen, die weiter eine hohe 7-Tage-Inzidenz von über 50 haben, ergreift das Land weiter lokale und regionale Maßnahmen. Baden-Württemberg setzt dies beispielsweise schon jetzt mit möglichen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in Landkreise mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 50 um.

Perspektive für Lockerungen und Öffnungen

Ihm sei bewusst, dass sich viele Menschen einen genau ausgearbeiteten Fahrplan für Öffnungen wünschten, sagte Kretschmann. „Ein solcher Plan würde allerdings sehr viel mehr versprechen als er halten kann. Denn es gibt immer wieder Entwicklungen, die niemand vorhersehen kann. Die aber die Pandemie entscheidend beeinflussen: So wie jetzt die Mutationen“, so Kretschmann weiter.

Dass es zu Mutationen komme, war jedem klar, aber die hohe Geschwindigkeit, mit der sich derart gefährliche Varianten entwickeln, habe selbst die Expertinnen und Experten überrascht. „Deshalb glaube ich nicht, dass uns derzeit detaillierte und langfristige Stufenpläne mehr Planungssicherheit bringen. Entweder wir müssten sie laufend anpassen – doch dann gäbe es keine Planungssicherheit. Oder wir müssten neue Erkenntnisse ignorieren – das aber wäre fahrlässig und gefährlich“, sagte Kretschmann. Daher müsse man weiter auf Sicht fahren.

Bund-Länder-Beschluss vom 10. Februar

red

Quelle: Landesregierung Baden-Württemberg

Schnee und Eis führt zu zahlreichen Verkehrsunfällen in der Region

Winterliche Straßenverhältnisse machen den Verkehrsteilnehmern nach wie vor zu schaffen. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg registrierte in den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen sowie auf den Autobahnabschnitten im Zuständigkeitsbereich am Mittwoch von 04:00 bis 16:30 Uhr 110 Verkehrsunfälle, die größtenteils darauf zurückzuführen waren. Ganz überwiegend blieb es beim Blechschaden. Bei vier Karambolagen wurden Verkehrsteilnehmer leicht verletzt.

BAB81/ Mundelsheim: Pkw schleudert gegen Sattelzug

Aufgrund der herrschenden Wetterverhältnisse und ihrer mutmaßlich nicht angepassten Geschwindigkeit, geriet eine 27-jährige Opel-Lenkerin am Mittwochmorgen gegen 08:00 Uhr auf der Bundesautobahn 81 (BAB81) in Fahrtrichtung Würzburg zwischen den Anschlussstellen Pleidelsheim und Mundelsheim ins Schleudern. Dem bisherigen Ermittlungsstand nach fuhr die Frau mit ihrem Opel Corsa auf dem linken Fahrstreifen, als sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor, sich mehrfach drehte und mit dem Heck gegen einen auf der rechten Spur befindlichen Sattelzug prallte. Bei der Kollision wurde die 27-Jährige leicht verletzt und zur weiteren Behandlung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Opel war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Bei dem Unfall wurde ein Reifen des Sattelzuges beschädigt. Bis zum Eintreffen eines Reifenservice blockierte das Gefährt den rechten Fahrstreifen. Die Feuerwehr Pleidelsheim war mit zwei Fahrzeugen und 13 Einsatzkräften vor Ort. Während der Unfallaufnahme und Bergung entwickelte sich im morgendlichen Verkehr ein Rückstau von etwa sechs Kilometer Länge. Die verursachten Sachschäden schätzte man auf insgesamt etwa 6.500 Euro.

Gemmrigheim: Von der Fahrbahn abgekommen

Eine Leichtverletzte und ein Sachschaden von rund 3.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall, der sich am Mittwoch gegen 08.20 Uhr auf der Forststraße zwischen Gemmrigheim und Ottmarsheim ereignete. Eine 36-jährige Ford-Lenkerin war vermutlich mit nicht angepasster Geschwindigkeit auf der schneebedeckten Fahrbahn unterwegs und kam am Ortsausgang Gemmrigheim nach rechts von der Fahrbahn ab. Im Bereich eines Grabens sowie einer steilen Böschung überschlug sich der Wagen und blieb dort anschließend liegen. Hinzugezogene Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Kirchheim und Gemmrigheim stellten das Fahrzeug anschließend wieder auf die Räder. Hierzu musste kurzfristig die Straße komplett gesperrt werden. Durch den Unfall wurde die 36-jährige Fahrerin leicht verletzt und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Ihr Wagen war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

L1118/ Oberstenfeld/ Lichtenberg: Pkw im Straßengraben seitlich umgekippt

Polizeibeamte des Polizeireviers Marbach am Neckar trafen nach dem Notruf eines Ersthelfers auf der Landesstraße 1118 beim “Lichtenberg” vor Oberstenfeld am Mittwoch gegen 07:05 Uhr auf einen seitlich im Straßengraben umgekippten Honda. Die 50-jährige Fahrerin war bereits durch den 36-jährigen Ersthelfer aus dem Fahrzeug befreit worden. Der Rettungsdienst untersuchte sie vor Ort. Vermutlich bremste die Frau in einer Rechtskurve zu stark, so dass der Wagen bei der vorherrschenden Witterung auf die Gegenfahrbahn rutschte und beim Aufprall auf den Erdwall umkippte. Die Beamten zogen die Straßenmeisterei hinzu, da der “Lichtenberg” aufgrund der Wetterverhältnisse nicht weiter befahrbar war. Die Feuerwehr Oberstenfeld war mit zwei Fahrzeugen und elf Einsatzkräften vor Ort und richtete den Honda wieder auf. Der Sachschaden am Fahrzeug beträgt etwa 2.500 Euro. Der nicht mehr fahrbereite Wagen musste abgeschleppt werden. Die Strecke war während den Maßnahmen gesperrt.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Fast jedes dritte Kind leidet psychisch stark unter Corona-Pandemie

Die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich in Deutschland im Verlauf der Corona-Pandemie weiter verschlechtert. Fast jedes dritte Kind leidet einer Analyse zufolge ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten. Sorgen und Ängste haben noch einmal zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden sind verstärkt zu beobachten. Erneut sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen. Das sind die Ergebnisse der zweiten Befragung der soge- nannten COPSY-Studie (Corona und Psyche), die Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt haben. Sie ist bundesweit die erste und international eine der wenigen Längsschnittstudien ihrer Art.

„Unsere Ergebnisse zeigen erneut: Wer vor der Pandemie gut dastand, Strukturen erlernt hat und sich in seiner Familie wohl und gut aufgehoben fühlt, wird auch gut durch die Pandemie kommen. Wir brauchen aber verlässlichere Konzepte, um insbesondere Kinder aus Risikofamilien zu unterstützen und ihre seelische Gesundheit zu stärken. Hier sind auch die Schulen gefragt, regelmäßig Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern zu halten und ihnen dadurch Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Sonst besteht die Gefahr, dass vor allem Kinder aus Risikofamilien ihre Motivation und Lernfreude verlieren. Aber auch insgesamt müssen wir die seelischen Belastungen und Bedürfnisse von Familien und Kindern während der Pandemie und während eines Lockdowns stärker berücksichtigen“, sagt Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der COPSY-Studie und Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psycho- therapie und -psychosomatik des UKE.

Lebensqualität, psychische und psychosomatische Auffälligkeiten

Vier von fünf der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Corona-Pandemie belastet. Ihre Lebensqualität hat sich im Verlauf der Pandemie weiter verschlechtert. Sieben von zehn Kindern geben in der zweiten Befragung eine geminderte Lebensqualität an. Wie schon während der ersten Befragung, leidet fast jedes dritte Kind auch zehn Monate nach Beginn der Pandemie noch unter psychischen Auffälligkeiten. Ängste und Sorgen haben bei den Kindern im Vergleich zur ersten Befragung noch einmal deutlich zugenommen. Sie zeigen zudem häufiger depressive Symptome sowie psychosomatische Beschwerden wie zum Beispiel Niedergeschlagenheit oder Kopf- und Bauchschmerzen.

Gesundheitsverhalten

Auch das Gesundheitsverhalten der Kinder und Jugendlichen hat sich noch weiter verschlechtert. Sie ernähren sich weiterhin ungesund mit vielen Süßigkeiten und zehnmal mehr Kinder als vor der Pandemie und doppelt so viele wie bei der ersten Befragung machen überhaupt keinen Sport mehr. „Sport ist ganz wesentlich für das psychische und physische Wohlbefinden. Neben der für die gesunde Entwicklung so wichtigen Bewegung treffen Kinder und Jugendliche beim Sport auch ihre Freunde, lernen, sich in eine Mannschaft einzuordnen und mit Konflikten, Siegen und Niederlagen umzugehen“, sagt Prof. Dr. Ravens-Sieberer. Parallel dazu verbringen die Kinder noch mehr Zeit als im Frühsommer 2020 an Handy, Tablet und Spielekonsole, wobei sie die digitalen Medien jetzt häufiger für die Schule nutzen.

Schule, Familie, Freunde

Auch in der zweiten Befragung berichten die Kinder und Jugendlichen über mehr Streit in den Familien, über vermehrte schulische Probleme und ein schlechteres Verhältnis zu ihren Freunden. Gleichzeitig zeigt sich, dass Familien, die über einen guten Zusammenhalt berichten und viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, besser mit den Belastungen in der Pandemie umgehen können. Doch auch viele Eltern fühlen sich mittlerweile durch die anhaltende Pandemie belastet und zeigen vermehrt depressive Symptome. „Die Eltern scheinen sich auf die Anforderungen durch das Homeschooling und die Doppelbelastung mit ihrer Arbeit eingestellt zu haben und versuchen, diese bestmöglich zu managen. Sie kommen dabei aber zunehmend an ihre Grenzen“, erklärt Prof. Dr. Ravens-Sieberer.

Weitere Informationen: www.uke.de/copsy

red

Quelle: UKE Hamburg