Was in Ludwigsburg und in der Region los war

Sachsenheim-Großsachsenheim: Straßenverkehrsgefährdung – Polizei nimmt Verfolgung auf

Ein 22 Jahre alter Jeep-Fahrer wird sich wegen Straßenverkehrsgefährdung verantworten müssen, nachdem er am frühen Sonntagmorgen beinahe mit einem Streifenwagen zusammengestoßen wäre. Beamte des Polizeireviers Vaihingen an der Enz befuhren kurz nach 03.00 Uhr die Ludwigsburger Straße in Großsachsenheim in Fahrtrichtung Bietigheim-Bissingen. Im Kurvenbereich auf Höhe der Schloßgartenstraße kam den Polizisten auf ihrer Fahrbahnseite ein Jeep entgegen. Durch eine Gefahrenbremsung brachten die Beamten den Streifenwagen zum Stehen, sonst wäre es vermutlich zu einem Frontalzusammenstoß gekommen. Anschließend wendeten sie und nahmen die Verfolgung des Jeep auf, der mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit versuchte zu flüchten. Am westlichen Stadtrand konnten die Polizisten den geparkten Jeep schließlich feststellen. Der 22-Jährige verließ soeben die Fahrerseite, während ein 23-Jähriger auf der Beifahrerseite ausstieg. Die beiden Männer wurden von den Beamten angesprochen. Zunächst bestritt der 22-Jährige, der den Fahrzeugschlüssel noch in der Hand hielt, gefahren zu sein. Auch sein Beifahrer verhielt sich den Beamten gegenüber provokant. Da der vermeintliche Fahrer versuchte sich der Kontrolle zu entziehen, musste er letztlich vorläufig festgenommen werden. Die Beamten legten ihm Handschließen an und er wurde in den Streifenwagen gesetzt. Er wies sich erst jetzt aus und übergab den Polizisten seinen Führerschein. Auch der Beifahrer ließ sich, nachdem er sich zunächst vehement geweigert hatte, kontrollieren. Ein Atemalkoholtest, den der 22-Jährige durchführte, verlief positiv. Der Fahrer musste sich letztlich einer Blutentnahme unterziehen. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.

 

Ludwigsburg-West: Topf auf Herd führt zu Feuerwehreinsatz

Ein auf dem eingeschalteten Herd angebrannter Topf mit Essen hat am Sonntag gegen 13:40 Uhr in der Friedenstraße in Ludwigsburg-West zu einem Feuerwehreinsatz geführt. In der betreffenden Wohnung eines Mehrfamilienhauses kam es aufgrund dessen zu einer Rauchentwicklung und die Feuerwehr Ludwigsburg wurde alarmiert. Die Wehrleute entfernten den Topf aus der Wohnung und führten noch Belüftungsmaßnahmen durch. Vier Bewohner, die sich während der Rauchentwicklung auf dem Balkon der Wohnung aufhielten, blieben unverletzt. Bis auf den verkohlten Topf ist kein weiterer Sachschaden entstanden. Für die Dauer des Feuerwehreinsatzes war die Friedenstraße bis etwa 14:30 Uhr gesperrt.

 

Ludwigsburg-Ost: Rauchentwicklung in Wohnhaus

Mutmaßlich aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen fing am Sonntag gegen 13:25 Uhr im Alter Oßweiler Weg in Ludwigsburg-Ost ein Kamin an zu qualmen. Zwei Bewohner des Einfamilienhauses bemerkten die starke Rauchentwicklung, verließen daraufhin das Haus und verständigten die Feuerwehr. Die Wehrleute der Feuerwehr Ludwigsburg überprüften im Anschluss den Kamin. Hierbei konnten jedoch keine Auffälligkeiten feststellt werden. Offenbar war wetterbedingt ein Tiefdruck ursächlich für die Rauchentwicklung. Die Einsatzkräfte lüfteten das Haus und rückten anschließend wieder ab. Es entstand weder Personen- noch Sachschaden.

 

Remseck am Neckar-Aldingen: Unfall beim Ausparken

Eine leichtverletzte Person und ein Sachschaden von etwa 25.000 Euro forderte in Verkehrsunfall, der sich am Samstag gegen 16:05 Uhr in der Kelterstraße im Stadtteil Aldingen ereignete. In der genannten Straße wollte eine 29-jährige Citroen-Lenkerin von einer Parklücke am Fahrbahnrand ausparken. Hierbei übersah sie vermutlich einen auf der Fahrbahn fahrenden 20-jährigen Fiat-Lenker und stieß mit ihm zusammen. Durch den Zusammenstoß erlitt die 29-jährige Frau leichte Verletzungen und musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Darüber hinaus war der Citroen nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt.

 

Sachsenheim-Großsachsenheim: Feuerwehr löscht Mülltonnenbrand

Aus noch unbekannter Ursache fing am Sonntag, kurz nach Mitternacht, in der Burkauer Straße in Großsachsenheim eine Mülltonne Feuer. Mit Feuerlöschern begannen die Anwohner erste Löschmaßnahmen. Die Freiwillige Feuerwehr Sachsenheim, die mit neun Einsatzkräften und einem Fahrzeug ausgerückt war, löschte den Brand schließlich vollständig ab. Die Tonne selbst sowie die Umzäunung des Abstellplatzes der Tonnen wurde beschädigt. Es dürfte ein Sachschaden von etwa 3.000 Euro entstanden sein.

 

Steinheim an der Murr-Höpfigheim: Unfallflucht mit 4.000 Euro Sachschaden

Vermutlich beim Vorbeifahren streifte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker einen Mercedes, der zwischen Samstag 13:00 Uhr und Sonntag 17:00 Uhr in der Straße “In der Au” in Höpfigheim geparkt war. Der Wagen stand am Fahrbahnrand und wurde an der linken Fahrzeugseite beschädigt. Anschließend fuhr der Unbekannte davon und kümmerte sich nicht um den angerichteten Sachschaden von rund 4.000 Euro. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Verursacher geben können, wenden sich bitte an das Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Start der Landarztquote in Baden-Württemberg rückt näher

Der Landtag von Baden-Württemberg hat eine “Landarztquote” beschlossen um die ärztliche Versorgung auf dem Land zu sichern. Die erste Bewerbungsrunde dafür startet voraussichtlich Ende April 2021. Das kündigte Sozialminister Manne Lucha am Sonntag (11. April) in Stuttgart an.

Das Land hat mit dem „Gesetz zur Unterstützung der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Bereichen des öffentlichen Bedarfs in Baden-Württemberg“ (Landarztgesetz) einen Schritt unternommen, um das hausärztliche Versorgungsniveau zu verbessern und die medizinische Versorgung in Baden-Württemberg flächendeckend zu erhalten.

Über eine Vorabquote sollen 75 Medizinstudienplätze an Bewerberinnen und Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung mindestens zehn Jahre als Hausärztinnen und Hausärzte in einem Bedarfsgebiet tätig zu sein. Beim Auswahlverfahren soll daher ein besonderes Augenmerk auf die persönliche Eignung und Motivation der Bewerberinnen und Bewerber für den hausärztlichen Beruf gelegt werden, heißt es in der Mitteilung.

Bewerbungsphase startet voraussichtlich Ende April 2021
Es ist vorgesehen, dass die Bewerbungsphase für das Wintersemester 2021/2022 Ende April 2021 starten wird. Weitere Informationen sollen zeitnah auf der Homepage des Sozialministeriums veröffentlicht werden.

Förderprogramm “Landärzte” sichert  ärztliche Versorgung im ländlichen Raum

Mit dem Förderprogramm „Landärzte“ des Sozialministeriums engagiert sich Baden-Württemberg seit 2012 für die Sicherstellung einer zukunftsfähigen ambulanten medizinischen Versorgung im ländlichen Raum, heißt es seitens dem Ministerium. Das Programm richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die gezielt im ländlichen Raum eine hausärztliche Tätigkeit übernehmen wollen. Mittlerweile wurden nach Angaben des Ministeriums mit insgesamt knapp 3,8 Mio. Euro verschiedene Projekte von Praxisübernahmen oder Neueinrichtungen von Hausarztpraxen wie auch Anstellungen von Ärztinnen oder Ärzten zur Verbesserung oder Erhaltung der hausärztlichen Versorgung gefördert. Bis März 2021 bekamen 179 Hausärzte, Kinder- und Jugendärzte bis zu 30.000 Euro, wenn sie sich in einer ländlichen und förderfähigen Gemeinde niedergelassen haben. In 2020 und 2021 wurden bereits 56 Förderanträge in einem Gesamtwert von 1,185 Mio. Euro bewilligt.

Auch mit der Strategie zur Digitalisierung in Medizin und Pflege unterstützt das Ministerium für Soziales und Integration mit Förderaufrufen in den Bereichen Medizin und Pflege Projekte und Initiativen zur Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Land. Insbesondere telemedizinische Projekte wie „docdirekt“ können dazu beitragen, die medizinische Versorgung in den ländlichen oder strukturschwächeren Regionen zu unterstützen.

Förderprogramm zur Erhaltung lebendiger Ortskerne

Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) hat das Land ein umfassendes Förderangebot für die strukturelle Entwicklung ländlich geprägter Dörfer, Gemeinden und Städte geschaffen. Lebendige Ortskerne zu erhalten, zeitgemäßes Leben und Wohnen zu ermöglichen, eine wohnortnahe Versorgung zu sichern sowie zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen sind hierbei die zentralen Ziele. Zu den Einrichtungen der Grundversorgung können auch Ärzte zählen. So können Landärzte über das ELR bei der Umsetzung investiver Maßnahmen in und an den Praxisräumlichkeiten gefördert werden.

red

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg

Verkehrsbericht für Ludwigsburg: Welche Straßen diese Woche gesperrt sind

Alter Oßweiler Weg
Zwischen Alter Oßweiler Weg 56 und 75 besteht eine Vollsperrung in den einzelnen Bauabschnitten bis voraussichtliche Ende Juli.

Brahmsweg (Schlösslesfeldschule)
Hier besteht eine Vollsperrung zwischen der Max-Reger-Straße und der Bücherei der Schlösslesfeldschule. Die Gehwege sind im Brahmsweg auf der Ostseite und in der Max-Reger-Straße auf der Nordseite gesperrt.

Dieselstraße (Bauabschnitt 2)
Hier besteht zwischen der Dieselstraße 3 und der Kreuzung Dieselstraße/Daimlerstraße
eine Vollsperrung bis voraussichtlich Ende April.

Droste-Hülshoff-Straße / Ecke Weilerstraße
Hier kommt es im Baubereich sowie am westlichen Gehweg bis voraussichtlich Mitte April zu Beeinträchtigungen.

Einsteinstraße
Zwischen der Einsteinstraße 17 und der Daimlerstraße besteht bis voraussichtlich Ende April eine Vollsperrung in den jeweiligen Bauabschnitten.

Eugenstraße
Hier besteht bis voraussichtlich Ende Juni 2022 eine Vollsperrung auf Höhe der Eugenstraße 30/1.

Friedrichstraße / Keplerstraße Südseite
Hier besteht zwischen der Saarstraße und der Stuttgarter Straße (B 27) bis voraussichtlich Oktober nur noch jeweils eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung.

Friedrichstraße (zwischen B27 und Keplerbrücke – südliche Fahrspur)
Es besteht eine einspurige Verkehrsführung im Baufeld. Die Zu- und Abfahrt aus den Nebenrichtungen ist eingeschränkt oder teilweise nicht möglich.

Gänsfußallee
Hier besteht bis voraussichtlich Mitte April eine halbseitige Sperrung zwischen der Karl-Hüller-Straße und der Mörikestraße. Außerdem ist hier eine Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Schwieberdinger Straße eingerichtet.

Gerokstraße
Hier besteht vom 15. März bis 12. Mai auf der Höhe der Gerokstraße 1 eine Vollsperrung.

Hauptstraße 107
Hier bestehen bis 21. April einseitige Einschränkungen auf Höhe der Hauptstraße 107.

Johann-Peter-Hebel-Straße
Hier besteht bis 28. Mai eine Vollsperrung auf der Höhe der Johann-Peter-Hebel-Straße 20.

Kallenberg’sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße.

Karl-Marx-Straße /Friedensschule (Kleinspielfeld)
Hier besteht ein Halteverbot.

L 1140
Bedingt durch die Umbaumaßnahmen an der Ostrampe der Autobahn-Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd sind Verkehrsbeeinträchtigungen auf der L 1140 möglich.

Mörikestraße
Hier wird der Verkehr halbseitig geführt.

Neißestraße – Pregelstraße
Hier besteht bis Ende Dezember eine Vollsperrung für den Fahrverkehr.

Reinhold-Maier-Straße
Hier besteht eine halbseitige Verkehrsführung im Baufeld.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrechterhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.

Schlossstraße – Bushaltestelle „Residenzschloss“
Die Bushaltestelle wird barrierefrei gestaltet, daher ist die Busspur zwischen der Marstallstraße und dem Kaffeeberg bis voraussichtlich Mitte April gesperrt.

Schorndorfer Straße
Es bestehen geringfügige Einschränkungen zwischen der Schorndorfer Straße 155 und 163.

Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle bis zu Beginn der Schifffahrtsaison, der Radweg ist frei.

Untere Kasernenstraße
Es besteht eine Vollsperrung zwischen der Bietigheimer Straße und dem Postgässle.

Walckerpark/Untere Kasernenstraße
Durch die Umgestaltung der Walckerparkes/Untere Kasernenstraße ist der Parkplatz Untere Kasernenstraße gesperrt. Im Bereich Bietigheimer Straße, Untere und Obere Kasernenstraße werden Anwohnerparkplätze ausgewiesen.

Westrandstraße
Hier kann es zu Behinderungen im Bereich Liebigstraße / Beim Bierkeller kommen. Zudem bestehen Halteverbote in der Wöhlerstraße, Liebigstraße und in der Straße Beim Bierkeller.

Mülleimer sind an einem gut anfahrbaren Platz bereitzustellen.

 

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Daran erkennen Sie einen Fake-Shop

Ob es bei Angeboten im Online-Handel immer mit rechten Dingen zugeht, ist manchmal selbst für Experten kaum zu erkennen. Internet-Fälscher, die Kunden nur ans Geld wollen, gehen immer perfekter ans Werk.

Durch das Kopieren oder Fälschen von Produktbildern und Informationen aus realen Internetseiten wirkt ein Fake-Shop im Internet oftmals täuschend echt. Um Seriosität vorzugaukeln, sind das Impressum mit der Händleradresse oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von anderen Seiten abgekupfert beziehungsweise frei erfunden.

Käufer sollten nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW vor einer Bestellung immer folgende Punkte in einem Internet-Shop genau checken: Gibt es mehrere – darunter auch kundenfreundliche – Zahlungsarten und eine überprüfbare Anbieteradresse im Impressum? Werden Angebot und Preis mit allen erforderlichen Details angegeben? Werden Lieferbedingungen und -kosten ausreichend dargestellt? Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und darin Hinweise zum Widerruf vorhanden?

Kunden werden bis zum Anklicken des Kaufbuttons mehrere Zahlungsweisen angeboten. Sind sie bei der Kasse angelangt, haben Kunden plötzlich keine Wahl mehr: Dort wird nur noch eine umgehende Überweisung des geforderten Betrags verlangt.

Auf der sicheren Seite sind Kunden, wenn sie Artikel nur bei Händlern ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellen. Sicher sind Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei der Zahlung auf Rechnung müssen Kunden erst bezahlen, wenn sie die Ware erhalten haben. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen rückgängig gemacht werden.

Wenden sich Reingefallene über die angegebenen Kontaktdaten an das Unternehmen, um die richtige Ware oder ihr gezahltes Geld zurückzuerhalten, werden sie oft vertröstet. Briefe mit Rückzahlungsaufforderungen kommen als unzustellbar zurück oder bleiben unbeantwortet. In den meisten Fällen sind Betroffene um eine schlechte Erfahrung reicher, aber haben das Nachsehen.

Wer schon Geld überwiesen hat, sollte umgehend seine Bank auffordern, die Zahlung rückgängig zu machen. Wenige Stunden nach einer Online-Bestellung ist dies oft noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten kann eine Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Inwieweit dies gilt, weiß die Bank.

Grundsätzlich sollten sämtliche Belege von Online-Bestellungen gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.

Ralf Loweg / glp

Jedes dritte Kind psychisch auffällig – Wie Kinder in der Corona-Krise leiden

Es sind erschreckende Zahlen: Fast jedes dritte Kind in Deutschland leidet ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten. Die Verdachtsfälle auf Kindesmisshandlung sind im ersten Halbjahr 2020 um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bei den Sieben- bis 17-Jährigen ist das Risiko für psychische Auffälligkeiten von rund 18 Prozent vor Corona auf 31 Prozent während der Pandemie gestiegen. “Kinder sind die größten Verlierer dieser Krise – ihre Bedürfnisse sind teilweise völlig aus dem Blick geraten”, warnt die Göttinger Kinderärztin Dr. Tanja Brunnert vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Den Kindern drohen Folgekrankheiten

Beispiel Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen: Monatelang wurde aus Sicht von Brunnert hier versäumt, tragfähige Konzepte zu entwickeln. Dass diese Orte in den vergangenen Monaten als Schutz- und Entwicklungsraum erneut wochenlang wegfielen, sei für die Jüngsten der Gesellschaft eine Katastrophe.

Die Pandemie hat auch körperliche Folgen für Kinder: Neun Prozent der Unter-Zehnjährigen haben während der ersten Ausgangsbeschränkungen deutlich zugenommen, so eine Studie des Münchner Zentrums für Ernährungsmedizin. Auch eine Untersuchung der Universitätsklinik Hamburg zeigt: Kinder essen seit Pandemiebeginn rund ein Drittel mehr Süßigkeiten. Während gleichzeitig der Medienkonsum steigt, sinkt das Bewegungspensum. 40 Prozent der Kinder trieben zuletzt gar keinen Sport mehr. Experten besorgt dieser Trend, weil die Kleinen überschüssige Pfunde nur schwer wieder loswerden und ihnen im späteren Leben zahlreiche Folgekrankheiten drohen.

Zahlreiche Probleme bei medizinischer Versorgung

Hinzu kommt: Auch die Gesundheitsversorgung junger Patienten leidet während der Pandemie. “Wir beobachten zum Beispiel, dass Kinder mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Asthma, Epilepsie oder Herzproblemen in der Krise ärztlich weniger intensiv begleitet werden und ihre Krankenlast zunimmt”, berichtet Privatdozent Dr. Burkhard Rodeck, leitender Arzt am Christlichen Kinderhospital Osnabrück und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.

Der Verband hat einen Appell veröffentlicht, der auf die größten Probleme bei der medizinischen Versorgung von Kindern aufmerksam macht – die Liste ist lang, von verzögerter Diagnosestellung bei akuten Erkrankungen über ein gehäuftes Auftreten von psychischen Beschwerden bis hin zu häuslicher Gewalt, Vernachlässigung, Entwicklungsverzögerungen und traumatischen Trennungserlebnissen aufgrund des Besuchsverbots in Kinderkliniken.

red

Spieler aus Kreis Ludwigsburg gewinnt fast 1,2 Millionen Euro

Vom Computer ausgewählte Zufallszahlen erwiesen sich am Freitagabend als goldrichtig für einen Eurojackpot-Tipper aus Bietigheim-Bissingen im Kreis Ludwigsburg.  Der noch unbekannte Glückspilz gewann in der europäischen Lotterie knapp 1,2 Millionen Euro. Das gab Lotto Baden-Württemberg am Samstag bekannt. 

Zum Millionentreffer bei der Eurojackpot-Ziehung am Freitag (9. April) führten die fünf Gewinnzahlen 11, 18, 23, 29, 32 und die Zusatzzahl 3. Mit der Kombination war der Baden-Württemberger im zweiten Rang erfolgreich. Der Gewinn liegt bei exakt 1.199.093 Euro und wird komplett steuerfrei ausbezahlt.

In Annahmestelle gespielt

Wer hinter dem Glückspilz steckt, ist Lotto Baden-Württemberg noch nicht bekannt. Der Tipper nahm anonym in einer Annahmestelle in Bietigheim-Bissingen an der Lotterie teil. Er setzte dabei auf einen so genannten Quicktipp, überließ also die Auswahl seiner Zahlen dem Zufallsgenerator im Terminal der Annahmestelle. Zum Abruf des Gewinns ist jetzt die gültige Spielquittung entscheidend. Diese kann die Besitzerin oder der Besitzer in jeder Annahmestelle in Baden-Württemberg oder direkt in der Stuttgarter Zentrale einreichen.

Achter Millionengewinn des Jahres

Der Freitags-Coup war der achte baden-württembergische Millionentreffer in diesem Jahr. Den letzten Millionengewinn im Landkreis Ludwigsburg hatte es im August 2020 gegeben. Seinerzeit jubelte eine Eurojackpot-Tipperin über satte 38,1 Millionen Euro.

red

S-Bahn Stuttgart: Verband schafft 58 neue Züge an – Fahrgäste profitieren von besserem Komfort

Von Uwe Roth

Der S-Bahn-Verkehr in der Region Stuttgart leidet. Wegen Corona sind die Fahrgastzahlen massiv eingebrochen. Im Jahr 2020 soll es rund 50 Millionen Euro Verluste gegeben haben. Trotz geringerer Einnahmen aus den Ticketverkäufen investieren die Verantwortlichen weiter kräftig in den Ausbau des Nahverkehrsangebots. Betreiber der S-Bahn in der Landeshauptstadt und in den umliegenden Landkreisen, zu denen der Landkreis Ludwigsburg gehört, ist der Verband Region Stuttgart (VRS). Er hat nun die Mittel zusammen, 58 neue S-Bahn-Züge zu bezahlen. Sie machen aneinandergehängt eine Länge von rund vier Kilometer aus. Eine entsprechende Vereinbarung haben in dieser Woche der Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg Winfried Hermann (Grüne) und der Regionaldirektorin Nicola Schelling unterzeichnet. Das Land fördert demnach die Anschaffung mit 106 Millionen Euro. Die Bundesregierung hat den Zuschuss für Investitionen in den ÖPNV angehoben. Statt 9,1 Prozent erhält der VRS künftig 9,9 Prozent der vom Bund auf Baden-Württemberg entfallenden Regionalisierungsmittel.

Die neuen S-Bahnen sollen dazu beitragen, das große Gedränge unter den Pendlern morgens und abends zu entzerren. In der Hauptverkehrszeit werden nur noch 210 Meter lange Züge fahren, heißt es in einer Ankündigung von Donnerstag (08.04.). Zwischen Schwabstraße und Vaihingen und teilweise weiter bis Böblingen wird der Takt verdichtet. Und zwischen Feuerbach und Weil der Stadt wird eine Expresslinie eingeführt. Der Beschluss der Regionalbahn, zusätzliche S-Bahn-Züge auf die Schiene zu stellen, fiel in der Regionalversammlung bereits im Winter 2018/2019, also noch vor der Corona-Pandemie. Nun hoffen sämtliche Entscheidungsträger, dass die S-Bahn und überhaupt der ÖPNV zur Stärke vor den Lockdown-Regelungen zurückkehrt. Niemand kann vorhersagen, in welchem Umfang sich Home-Office oder Hybrid-Arbeitsplätze dauerhaft etablieren werden. Hybrid bedeutet, die Menschen arbeiten teils zuhause und ansonsten in der Firma.

Insgesamt sind nach Angaben des VRS im Jahr 2019 rund 133 Millionen Menschen mit den S-Bahnen gefahren. Das waren zwei Millionen Fahrgäste mehr als im Jahr zuvor. Gestiegen ist nach der VRS-Statistik unter anderem die Nachfrage an Wochenenden – in den vergangenen vier Jahren an Samstagen und Sonntagen um rund 18 Prozent. Am wenigsten werde die S-Bahn in der Nacht von Montag auf Dienstag genutzt.

Die Landes-Grünen diskutieren aktuell in den Koalitionsverhandlungen mit den Christdemokraten eine Nahverkehrsabgabe, um den ÖPNV finanziell besser auszustatten. Verkehrsminister Hermann betonte in dieser Woche bei der Unterzeichnung der Vereinbarung: „Die S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region Stuttgart. Und wir wollen sie gemeinsam weiter stärken. Zahlen zeigen, die Bürgerinnen und Bürger wollen die S-Bahn verstärkt nutzen und wir brauchen sie für eine erfolgreiche Verkehrswende.“

Schelling betonte bei gleicher Gelegenheit: „Diese Erhöhung ist ein wichtiges Signal in den aktuell schwierigen Zeiten. Wir haben über Jahrzehnte Jahr für Jahr unsere Fahrgastzahlen verbessert und wollen dies auch in den nächsten Jahren fortführen.“ Dafür brauche es Innovationen, wie die Digitalisierung der Schiene mit ETCS und zugleich eine S-Bahn mit Strahlkraft durch ein wachsendes Angebot mit Komfort, so Schelling weiter. „Der Verband ist mit seiner Entscheidung Pilotprojekt für die digitale Schiene zu werden, mit dem Erwerb der neuen Züge und seinen Planungen für umfangreiche Angebotserweiterungen in Vorleistung gegangen und wir freuen uns, dass wir nun auf die finanzielle Unterstützung des Landes zählen können“, sagte die Regionaldirektorin.

ETCS bedeutet European Train Control System. Die Europäische Union fördert den Ausbau des Schienenknotens Stuttgart mit dieser digitalen Technik. Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium im Januar mitgeteilt hatte, erhält das Land aus einem EU-Fördertopf fast 17 Millionen Euro für die Ausrüstung von 119 Regionalfahrzeugen mit dem ETCS. So funktioniert ETCS: Signalanlagen haben ausgedient. Stattdessen optimiert digitale Technik den Zugverkehr. Sie beschleunigt Abläufe Sicherheit.

Der Stuttgarter Knoten ist der erste in Deutschland, den die Deutsche Bahn ausrüstet. Sie hat im Fernverkehr mit der Digitalisierung begonnen. Im Knoten Stuttgart setzt sie die Automatisierung zusätzlich für den Nah- und Regionalverkehr ein. Zum Stuttgarter Knoten gehört nicht nur der Tiefbahnhof. Er umfasst sämtliche Bahnhöfe und Gleise im Umkreis. Sie bilden zusammen einen der wichtigsten Eisenbahnkreuze in Deutschland.

Heck getrieben: Audi R8 Spyder RWD im Test

Kein Audi versteht es mehr, Augen zu verdrehen als der Supersportler R8. Zumal in der offenen Version als Spyder. Seit 2020 bietet Audi die überarbeitete zweite Generation des R8 alternativ zum Quattro-Antrieb auch mit Heckantrieb (RWD) an. Wie sich dieses Konzept aus Zehn-Zylinder-Mittel-Motor mit 540 PS für nur eine Achse auf der Straße anfasst, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) ausprobiert.

Wer bei diesem Anblick keine Emotion zeigt, muss aus Stein oder Eis sein. Denn die muskelbepackte Figur in unübersehbarem Dress in Arablau strotzt schon im Stand und geduckt auf der Straße vor opulenter Kraft. Mit einem Gewicht von 1.695 Kilogramm ist der RWD 55 Kilogramm leichter als der Quattro-Spyder. Auch er trägt den Singleframe-Grill breit im Gesicht und die für die Luftzufuhr zum Motor verantwortlichen Sideblades in den Flanken. Schwarz glänzende Audi-Ringe vorne und der Schriftzug am Heck setzen Zeichen ebenso wie die beiden fetten Auspuffrohre, aus denen Tennisbälle mit Leichtigkeit abzufeuern wären.

Innen wartet ein Audi-typisch aufgeräumtes Cockpit mit hochwertigen und sorgfältig verarbeiteten Materialien. Moderner Purismus, digitalisiert nur, soweit nötig. Die Sportsitze liegen tief, sind mit Alcantara und Leder bespannt und halten fest, ohne einzuzwängen.

Sofort wird klar, dass der R8 lieber durch Kurven scheucht als schlendert. Damit auch der Beifahrer sich darauf einrichtet, glänzt vor ihm eine “RWD”-Plakette. Hinter den Sitzen bleibt keine Handbreit Platz. Alles, was unbedingt mitkommen soll, muss in den Kofferraum. Und der fällt mit 112 Litern Volumen rekordverdächtig klein aus. Dieses Auto hat keinen Nutzwert, oder nur einen: Das Erlebnis von Geschwindigkeit und Dynamik. Frischluft-Fanatiker können es auf Knopfdruck binnen 20 Sekunden auch oben ohne genießen.

Ein Druck auf den signalroten Startknopf im Lenkrad, und der Zehnzylinder überfällt die Gehörgänge nach einer mikroskopischen Gedenksekunde mit einem bösen Grollen. Musik in den Ohren von Sportwagenfans, aber nicht jedermanns Sache. Da braucht es schon tolerante Nachbarn.

540 Pferde hinter den beiden Sitzen scharren ungeduldig und nach dem akustischen Start-Inferno dann deutlich gemäßigter mit den Hufen. Fokussiert geht es zunächst im Stadtverkehr über die Kanaldeckel im Kopfsteinpflaster, die das Fahrwerk im Comfort-Modus erstaunlich routiniert glattzubügeln weiß. Sehr überzeugend, wie der Flitzer im Alltagstrott frei von Härte und Hibbeligkeit mitfährt.

Dann der Kontrast im Dynamik-Modus: Hier schüttelt es von der Straße in die Passagierzelle wie im Cocktail-Shaker, und ein gegen Orkanstärke anschwellender Sound macht die Sache jetzt wirklich rund. Die Siebengang-Automatik legt den zackigsten Stechschritt ein und dreht die Gänge entsprechend rauf und runter. Wer jetzt mit dem Fuß “go” fordert, fährt Achterbahn in der Ebene. Das Kreuz drückt sich in die Sitzlehne und die Augäpfel in die Höhlen. Ganz zu schweigen von der Massage des Trommelfells.

Auf der trockenen Autobahn, bei weitgehend freier Sicht und mit geschlossenem Dach, schneidet der R8 durch den ehrfürchtig weichenden Verkehr wie ein heißes Messer durch die Butter. Auf dem voll digitalen Bildschirm erscheint neben den Anzeigen für Leistung und Drehmoment flugs die Zahl 270. Mehr lassen die Winterreifen auch nicht zu. So nahe am Limit fixieren sich die Augen besser auf den Asphalt, über den es im Tiefflug geht. Vielleicht verzichtet Audi deswegen auf einen zusätzlichen Touchscreen über der Mittelkonsole, der nur ablenken würde.

Wahre Lust kommt auf der Landstraße auf. Aber ja, ein wenig zuckt das Heck schon, wenn man stark in die Kurve einbremst. Doch der R8 RWD bleibt mit Respekt behandelt auch dann gut beherrschbar und lässt sich mit Gas und Lenkung chirurgisch präzise an die Eckpunkte seiner Fahrdynamik lenken. Das macht den Audi R8 auch ohne Allrad zum aufregenden, aber ausgeglichenen Begleiter für die meisten Situationen des Alltags, zu deren Bewältigung er sich im Schnitt 15 Liter je 100 Kilometer genehmigt.

Wer mindestens 157.000 Euro locker machen kann, sollte schnell zugreifen. Wenn es überhaupt einen Nachfolger des Audi R8 geben wird, dann dürfte der vor dem Hintergrund der immer strenger werdenden Emissionsregeln der EU elektrifiziert werden und vielleicht nicht mehr mit einem Zehnzylinder kommen.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Audi R8 V10 RWD Spyder

– Länge / Breite / Höhe: 4.42 / 1,94 / 1.42 Meter

– Motor: Zehnzylinder Benziner

– Hubraum: 5.204 ccm

– Leistung: 397 kW / 540 PS

– max. Drehmoment: 540 Nm

– Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe

– Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 3,8 sec.

– Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h

– Kraftstoffverbrauch : 12,4 l / 100 km

– C02-Emissionen : 283 g / km

– Preis: ab 157.000 Euro

– Testwagenpreis: 170.159,00 Euro

Erfüllt Diesel die Euro-7-Norm?

Die nächste Euro-Norm könnte das Aus für den Verbrennungsmotor bedeuten. Doch die EU arbeitet noch an der Euro-7. Der ADAC stimmt vorsichtig optimistisch, dass moderne Diesel fit sein könnten für die kommenden Abgas-Bestimmungen.

Nach eigenen Messungen befänden sich Fahrzeuge dank modernster Abgastechnik zumindest klar unter Euro 6 Grenzwert: “Diesel-Pkw mit modernster Abgastechnik weisen sehr geringe NOX-Emissionen über den gesamten Einsatzbereich auf und liegen damit deutlich unter dem aktuellen Euro 6 NOX-Grenzwert von 80 mg/km”, berichtet der ADAC.

Das würden Auswertungen der in Europa 17 meistverkauften Dieselmodelle unterschiedlicher Marken und Fahrzeugsegmente, deren Abgas-Emissionen im Rahmen von Green NCAP gemessen wurden, belegen. Zusätzlich wurde das Abgasverhalten von insgesamt 107 aktuellen Dieselfahrzeugen analysiert, die den ADAC Ecotest durchlaufen haben. Die Messergebnisse gelten somit als repräsentativ für die seit 2018 in Europa zugelassenen Neufahrzeuge.

Die aktuellen Messungen wurden angesichts der nicht abreißenden Diskussionen um die Zukunft des Verbrennungsmotors vorgenommen. Hintergrund sind dabei auch anstehende Verschärfungen der Emissionsgrenzwerte im Rahmen der zukünftigen Euro 7-Abgasnorm. Noch regelt die Abgasnorm Euro 6, wie viel Schadstoff ein Fahrzeug verursachen darf. Derzeit bereitet die EU-Kommission die nächste Stufe der Norm vor, der Gesetzesvorschlag soll Ende 2021 folgen. Die Abgasnorm Euro 7 könnte bereits 2025 in Kraft treten.

Die Green NCAP-Messungen auf dem Abgasprüfstand ergaben einen durchschnittlichen NOX-Ausstoß von 52 mg/km über alle gemessenen Dieselmodelle. Nicht nur bei 14 Grad Celsius mit kaltem bzw. betriebswarmen Motor, sondern auch im Autobahnzyklus liegt der NOx-Wert mit durchschnittlich 60 mg/km deutlich unter dem aktuellen Euro 6 NOx-Grenzwert von 80 mg/km. Lediglich bei einem Kaltstart bei -7 Grad wird der Grenzwert noch überschritten. Auch die Messungen im Straßenbetrieb (RDE) bestätigen die niedrigen NOx-Werte aus dem Labor.

Ein ähnliches Bild zeigen auch die Ergebnisse im ADAC Ecotest. Hier fällt besonders auf, welcher Fortschritt auch nochmals zwischen der Abgasnorm Euro6dTemp und Euro6d erzielt werden konnte. Im Schnitt wurde der Stickoxidausstoß um nochmals 30 Prozent reduziert und liegt bei den besten Dieselfahrzeugen bei nur noch wenigen Milligramm.

Der ADAC befürwortet, den Verbrennungsmotor in Richtung Klimaneutralität weiterzuentwickeln, hält jedoch geeigneter Anreize für notwendig. Mit e-Fuels könnten auch Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor in der Zukunft klimaneutral betrieben werden. Es sei ohnehin notwendig, auch bei den Fahrzeugen im Pkw-Bestand die CO2-Emissionen zu verringern. Somit seien Investitionen in die Herstellung alternativer, treibhausgasneutral erzeugter Kraftstoffe erforderlich.

Lars Wallerang / glp

Was Deutschlands Autofahrer wirklich stresst

Mit offenem Verdeck entspannt durch den Frühling cruisen – das ist sicher der Traum vieler Autofahrer. Doch im hektischen Straßenverkehr sind solche Glücksmomente rar gesät. Allzu oft geht es zu wie in “Rambo”-Filmen: Es gilt das Recht des Stärkeren auf Deutschlands Straßen.

Kein Wunder, dass sich die deutschen Autofahrer im Straßenverkehr am häufigsten von Menschen gestört fühlen, die sich rücksichtslos oder unbedacht verhalten. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von CosmosDirekt, dem Direktversicherer der Generali in Deutschland.

Die am häufigsten genannten Straßen-Störenfriede waren dabei unvorsichtige und rücksichtslose Autofahrer (84 Prozent). Etwas seltener, aber dennoch recht häufig wurden rücksichtslose Fahrradfahrer (55 Prozent), Gaffer (50 Prozent) und notorische Mittelspur- oder Linksfahrer (48 Prozent) als Störfaktoren identifiziert.

Unvorsichtige oder rücksichtslose Fußgänger wurden von gut einem Drittel der Befragten (34 Prozent) genannt. Und es ist ein “neuer Gegner” im täglichen Kampf auf der Straße aufgetaucht: Immerhin gut jeder vierte Autofahrer (28 Prozent) fühlt sich durch Fahrer von E-Scootern, die erst seit 2019 für den deutschen Straßenverkehr zugelassen sind, gestört.

Insgesamt fühlen sich Frauen im Straßenverkehr häufiger gestört als Männer: Für Frauen sind rücksichtslose Autofahrer (85 Prozent) und Fahrradfahrer (60 Prozent) ein Problem, während sich Männer häufiger an notorischen Mittelspur- und Linksfahrern (53 Prozent) stören.

Zudem fühlen sich ältere Verkehrsteilnehmer stärker gestört als jüngere: 84 Prozent der Gruppe 60 plus stören sich an anderen Autofahrern, die nur 77 Prozent der 18- bis 29-Jährigen aus der Ruhe bringen. Rücksichtslose Radler finden 60 Prozent der Senioren störend, während nur jeder zweite 18- bis 29-Jährige (50 Prozent) so empfindet.

Ralf Loweg / glp