Wachsende Kritik an Verbrenner-Verbot ab 2035

Die EU-Kommission will den Verbrennungsmotor ab 2035 verbieten. Doch immer mehr Unternehmen und Verbände kritisieren das pauschale Aus für diese Antriebstechnik. Als Fehler wird vor allem die Abkehr von der Technologieoffenheit betrachtet. Das Verbot sei “nicht innovationsfreundlich” urteilt beispielsweise der Verband der Automobilindustrie (VDA).

Das “Fit for 55”-Paket, mit dem die Klimapolitik der EU umfassend neugestaltet werden soll, verfolge zwar die richtigen Ziele, schlage dabei aber an wichtigen Stellen den falschen Weg ein, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. “Bei den ehrgeizigen Zielen zur Minderung der CO2-Emissionen von Fahrzeugen bleibt unberücksichtigt, dass wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Transformation mit den vorgeschlagenen Instrumenten nicht geschaffen werden.”

Das Klimaschutz-Paket “Fit for 55” der EU-Kommission führe faktisch zum Verkaufsverbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2035, betont derweil der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Dann dürfen Neufahrzeuge kein CO2 mehr ausstoßen. Das Europäische Parlament und der Europäische Rat müssen dem Paket jedoch noch zustimmen.

Für den ZDK ist das der falsche Weg. “Wer sich einseitig auf die Elektromobilität festlegt, vergibt die große Chance, auf Basis klimaneutral betriebener Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sehr schnell und nachhaltig zum Erreichen der Klimaziele beizutragen”, sagt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.

Kritik kommt auch von Unternehmen direkt: Der Technologiekonzern Mahle begrüßt zwar ausdrücklich den Ansatz der EU-Kommission, einen Pfad zur Klimaneutralität zu definieren, jedoch sehe man in den Vorschlägen der Kommission die erforderliche Ausgewogenheit im Dreiklang aus Umweltschutz, Technologie und Beschäftigung nicht gegeben.

Die EU-Kommission verabschiede sich damit endgültig vom Ansatz der Technologieoffenheit. “Das Vorschreiben einer Technologie widerspricht den freien Märkten und dem Wettbewerbsgedanken, für den Mahle steht und gefährdet Wertschöpfung und letztlich Arbeitsplätze in Deutschland und Europa”, sagt Michael Frick, CFO des Konzerns und Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung.

Das Ziel der CO2-Neutralität auf der von der EU-Kommission angewandten Berechnungsgrundlage führt zu einem steilen Anstieg des E-Fahrzeuganteils bei den Neuzulassungen. Innerhalb von nur 14 Jahren steigt dieser von heute unter zehn auf 100 Prozent.

Eine derartige Transformationsgeschwindigkeit unter politischer Vorgabe sei in der industriellen Historie beispiellos. Mahle sieht die Vorschläge der EU-Kommission als Eingriff in die globale Wettbewerbsfähigkeit und befürchtet erhebliche Auswirkungen auf die europäischen und insbesondere die deutschen Standorte.

Lars Wallerang / mid

Corona: Inzidenz-Wert für Politiker “bequem”

Neben der Sieben-Tage-Inzidenz soll künftig auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen in die Beurteilung der Pandemie-Lage einbezogen werden. Für “sehr spät” hält dies Medizinstatistiker Gerd Antes in einem Interview auf apotheken-umschau.de. Die Inzidenz als alleiniger Faktor ergibt nach Ansicht des ehemaligen Direktors des Deutschen Cochrane-Zentrums keinen Sinn.

“Die Inzidenz war noch nie ein alleiniger guter Steuerungsparameter – er war eben für die Politik sehr bequem”, sagt Antes. Sich alleine daran zu orientieren, sei “geradezu schädlich”. Bereits seit Herbst predige er, auch die Lage in den Krankenhäusern in die Bewertung des Pandemiegeschehens einzubeziehen.

Inzwischen sei es – durch den deutlichen Impferfolg – tatsächlich schädlich, weil die Risikoverhältnisse völlig verschoben sind und darauf beruhende Gegenmaßnahmen ernsthaft falsch sein können, erklärt der Medizinstatistiker. Durch das lange Zögern könne ein unheimlicher Schaden angerichtet worden sein, und zwar ökonomisch, psychisch, und medizinisch. “Das hätte man sich sparen können, wenn man den richtigen Zahlen rechtzeitig mehr Bedeutung gegeben hätte.”

Lars Wallerang / glp

Wirtschaft erholt sich rasant

Schneller als ursprünglich gedacht erholt sich die Wirtschaft von der Pandemie. “Die Wirtschaft hat die Corona-Krise bereits abgehakt”, schlussfolgert die international tätige Management-Beratung Horvath in der Studie “CxO Priorities 2021”. Zwei Drittel des Topmanagements auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene würden ein Anziehen der Geschäfte verzeichnen und schon zum Jahresende mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau rechnen.

Über alle Branchen hinweg zeichne sich somit eine weit schnellere Erholung ab als noch vor zwölf Monaten vorhergesagt. “Die Digitalisierung des eigenen Unternehmens ist nach Aussagen der obersten Führungsriege aber noch längst nicht abgeschlossen – ganz im Gegenteil: die (weitere) digitale Transformation hat für 69 Prozent der Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen oberste Priorität und steht damit auf Platz eins der Managementagenda”, berichten die Referenten der Studie.

Mit 51 Prozentpunkten folgt in der diesjährigen Befragung die Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeit. Dieses Thema hat seit der Befragung vor einem Jahr enorm an Bedeutung gewonnen, als lediglich 14 Prozent der Befragten eine stärkere Orientierung auf ökologisch nachhaltige Strategien und Aktivitäten für sehr wichtig erachteten. Dies sind Ergebnisse einer Umfrage der Managementberatung Horvath unter 250 Vorständen und Geschäftsführern aus elf Branchen und 26 Ländern.

“Im vergangenen Jahr waren Nachhaltigkeitsstrategien und -aktivitäten durch die Corona-Krise stark in den Hintergrund gerückt, während die Digitalisierung – im Lockdown auch aus der Not heraus – weiter vorangetrieben wurde”, sagt Dr. Ralf Sauter, Partner bei Horvath. Gleichzeitig hätten sich länderübergreifend gesetzliche Vorgaben in Richtung “Sustainability” verschärft.

“Die Unternehmen stehen jetzt unter enormem Handlungsdruck, sich kurzfristig auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und Wege zur CO2-Reduktion beziehungsweise Dekarbonisierung zu finden, um die von der Politik vorgegebenen Ziele Richtung Klimaneutralität zu erreichen”, erklärt Sauter. Dem Experten zufolge wird die Arbeit des Topmanagements künftig auch verstärkt an Nachhaltigkeitszielen gemessen, weshalb schon jetzt eine Vielzahl neuer Projekte ins Leben gerufen wird.

Bereits an dritter Stelle der wichtigsten Agendathemen stehen Mitarbeiterbelange und “New Work”-Themen, also neue Formen der Zusammenarbeit wie Remote-Arbeit, agiles Arbeiten oder auch Changemanagement. Mehr als ein Drittel der Topmanager bewertet diesen Bereich als sehr wichtig, weitere 40 Prozent als wichtig.

“Um Transformationen erfolgreich umzusetzen, bedarf es flexibler und agiler Strukturen”, so Horvath-Partner Heiko Fink, Experte für Unternehmenstransformationen. “Die Digitalisierung hat die interdisziplinäre Zusammenarbeit erleichtert.” Jetzt gehe es darum, hybride Formate zu etablieren, die durch Homeoffice gelockerten Hierarchien nicht gleich wieder zu zementieren und alle Mitarbeiter auf die neuen strategischen Ziele zu fokussieren.

Programme zur Kostenoptimierung liegen der Studie zufolge trotz der krisenbedingten Umsatzeinbrüchen knapp hinter Arbeitskultur-Themen auf Rang vier der Prioritätenliste. 36 Prozent der Topmanager arbeiten an der Anpassung der Kosten- und Erlösstrukturen gerade mit sehr hoher Priorität, weitere 39 Prozent mit hoher Priorität. Dieses im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Ergebnis ist laut Fink der schnellen wirtschaftlichen Erholung geschuldet.

Lars Wallerang / glp

Brand in Tiefgarage verursacht 500.000 Euro Schaden und was sonst noch im Landkreis los war

Kornwestheim: Fahrzeugbrand in Gemeinschaftstiefgarage

Mutmaßlich aufgrund eines technischen Defekts ist am Mittwochmorgen gegen 08:00 Uhr ein Audi TT in einer Gemeinschaftstiefgarage in Nelly-Sachs-Weg in Kornwestheim in Brand geraten. Die Flammen griffen auf einen Fiat 500 über und der Brand ging mit starker Rauchentwicklung einher. Die Feuerwehr Kornwestheim rückte mit 28 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen und die Polizei mit vier Streifenbesatzungen zum Brandort aus. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden etwa 30 Anwohner aus vier Mehrfamilienhäusern vorsorglich evakuiert. Sie konnten die Gebäude alle unverletzt verlassen. Um 08:25 hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht. Durch die Hitze, die starke Rauchentwicklung und Rußniederschlag wurden sowohl Teile der Tiefgarage als auch weitere dort abgestellte Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen. Der geschätzte Sachschaden beläuft sich auf etwa 500.000 Euro. Alle Anwohner konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

 

Löchgau: Trafostation umgefahren und geflüchtet

Vermutlich beim rückwärtigen Rangieren auf einem Feldweg neben dem Mehläckerweg hat ein noch unbekannter Fahrzeuglenker am Dienstagvormittag auf dem dortigen Grünstreifen eine Trafostation erheblich beschädigt. Der dabei angerichtete Sachschaden beläuft sich nach erster Schätzung auf etwa 40.000 Euro. Personen, die in diesem Zusammenhang verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, zu melden.

 

Asperg: Skoda angefahren

Im Verlauf des Montags, zwischen 08:00 und 17:30 Uhr hat ein unbekannter Autofahrer in der Siemensstraße einen geparkten Skoda angefahren und dabei die Fahrzeugfront samt Motorhaube beschädigt. Der angerichtete Sachschaden beläuft sich auf etwa 3.000 Euro. Das Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154 1313-0, bittet um Hinweise.

 

Sersheim: Reifen zerstochen

An zwei am Fahrbahnrand der Vaihinger Straße in Sersheim abgestellten Transportern eines Paketdienstes hat ein unbekannter Täter in der Nacht zum Mittwoch zwischen 22:00 und 04:15 Uhr jeweils alle vier Reifen zerstochen. Das Polizeirevier Vaihingen/Enz, Tel. 07042 941-0, bittet um sachdienliche Hinweise.

 

Bietigheim-Bissingen: Heckscheibe eingeschlagen

Vermutlich am späten Dienstagabend hat ein Unbekannter in der Dresdener Straße in Bietigheim die Heckscheibe eines geparkten Chevrolet Matiz eingeschlagen. Anwohner hatten zwischen 23:00 und 00:00 Uhr einen lauten Streit und einen entsprechenden Schlag gehört. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, entgegen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Spritpreise ziehen weiter an

Autofahrer tanken preislich weiterhin auf hohem Niveau. Das Bittere: Die Preise ziehen weiter an. Die wöchentliche Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, dass ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel derzeit 1,545 Euro kostet, das sind 0,5 Cent mehr als vor Wochenfrist. Auch Diesel ist seit der Vorwoche um 0,5 Cent teurer geworden. Der Preis für einen Liter liegt bei 1,388 Euro.

Damit ist Benzin zum fünften Mal in Folge im Rahmen der wöchentlichen Preisauswertung teurer geworden, Diesel sogar zum elften Mal.

Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent liegt auf einem Niveau von etwa 76 US-Dollar und damit rund zwei US-Dollar über dem Wert der vergangenen Woche. Der Euro notiert mit rund 1,178 US-Dollar leicht schwächer als in der Vorwoche.

Der ADAC empfiehlt Autofahrern, vor dem Tanken grundsätzlich die Spritpreise zu vergleichen. Wer die teils erheblichen Preisunterschiede zwischen verschiedenen Tankstellen und Tageszeiten nutzt, kann bares Geld sparen und sorgt so auch indirekt für ein niedrigeres Preisniveau. Aktuelle Auswertungen des ADAC zeigen, dass Tanken in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr am günstigsten ist.

Andreas Reiners / glp

Deutsche sprechen sich für Radfahrer-Helmpflicht aus

 Eine Helmpflicht für Radfahrer? Die Deutschen sprechen sich genau dafür aus. Wie eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1.004 Personen ab 16 Jahren ergeben hat, sind 71 Prozent der Bundesbürger für eine Helmpflicht, während nur 28 Prozent dagegen sind. “Fahrradhelme schützen bei einem Sturz zuverlässig vor schweren Kopfverletzungen”, sagt Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband. “Daher empfehlen wir allen Fahrradfahrern, immer einen Helm zu tragen.”

Laut Umfrage ist die Zustimmung unter den Jüngeren etwas niedriger. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen sprechen sich 57 Prozent der Befragten für eine Helmpflicht aus. In der Generation 60 Plus befürworten 80 Prozent eine Helmpflicht. Selbst unter Radfahrern findet die Helmpflicht breite Zustimmung: Fast zwei von drei Fahrradfahrern (65 Prozent) sprechen sich für eine Helmpflicht aus.

Und die Zahlen sind weiterhin alarmierend. Im Corona-Jahr 2020 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland 426 Fahrradfahrer ums Leben gekommen, 19 weniger als im Jahr zuvor. Im Straßenverkehr sind im Vorjahr insgesamt 91.826 Radler verunglückt (plus 4.924). Legt man den Anteil der Schwerverletzten aus dem Jahr 2019 zugrunde, für das detaillierte Zahlen vorliegen, haben sich 2020 nach Berechnungen des TÜV-Verbands rund 16.000 Personen bei einem Fahrradunfall so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus stationär behandelt werden mussten.

“Eine Helmpflicht für Radfahrer sollte bei den hohen Zustimmungswerten in der Bevölkerung stärker diskutiert werden”, sagt Goebelt. Gegner einer Helmpflicht befürchten, dass viele Menschen auf das umwelt- und klimafreundliche Radfahren verzichten und stattdessen andere Verkehrsmittel nutzen. Allerdings reicht der Selbstschutz aus Sicht des TÜV-Verbands bei weitem nicht aus, um das Fahrradfahren generell sicherer zu machen. Goebelt: “Die Verkehrsinfrastruktur für das Fahrrad muss mit breiteren und baulich getrennten Radwegen, Radschnellwegen und fahrradfreundlichen Kreuzungen konsequent ausgebaut werden.”

Andreas Reiners / glp

Makuladegeneration jetzt besser erforscht

Im Alter lassen die Augen vieler Menschen nach. Ursache ist dann häufig die sogenannte “Altersbedingte Makuladegeneration” (AMD). Bei der Erforschung dieser Krankheit vermeldet nun die Uniklinik Tübingen einen Durchbruch. Forscher in Tübingen, Manchester und London haben neue Methoden entwickelt, um die Proteinprodukte dieser Gene mit Hilfe der sogenannten “Massenspektrometrie” zu messen.

Bei der Untersuchung des Spiegels von CFH und FHR1-5 im Blut konnte das internationale Forschungsteam erstmals zeigen, dass alle fünf FHR-Proteine bei Menschen mit AMD in höherer Konzentration vorhanden sind als bei Menschen ohne AMD.

Das Wissenschaftsteam erforschte außerdem die Gene, die diese Proteine kodieren. Die Untersuchung bestätige, dass genau diese Gene das Risiko an AMD zu erkranken, regeln. Das spricht wiederum dafür, dass die Erhöhungen der Blutproteine durch das genetische Risiko beeinflusst wird, das die Aktivität des Komplementwegs regelt und die AMD-Entwicklung vorantreibt.

“Dies ist ein wegweisender Schritt in unserem Verständnis der treibenden Mechanismen hinter bestimmten Arten von AMD”, sagt Professor Dr. Simon Clark, Helmut-Ecker-Stiftungsprofessor für AMD an der Medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. “Er folgt auf unsere ursprüngliche Entdeckung von FHR-4 im letzten Jahr.”

Obwohl jetzt bekannt sei, dass alle FHR-Proteine mit dem Krankheitsrisiko assoziiert sind, sei es unwahrscheinlich, dass dies bei allen AMD-Patienten der Fall ist. Daher werde die Möglichkeit, diese Proteine im Blut der Patienten zu messen, von entscheidender Bedeutung sein, um Patienten zu identifizieren, die irgendwann in der Zukunft auf FHR-gerichtete Therapien reagieren würden.

Dr. Richard Unwin, der die Studie an der University of Manchester, UK, leitet, ergänzt: “Dies ist eine enorm wichtige Studie für Menschen mit AMD.” Die Messung der Spiegel dieser FHR-Proteine sei in den vergangenen Jahren eine große Herausforderung gewesen. Sie sei technisch sehr anspruchsvoll, da die Proteine in geringen Mengen im Blut vorhanden und sich sehr ähnlich sind. Durch den Einsatz modernster Massenspektrometrie-Methoden könne man diese Proteine nun sicher messen und zum ersten Mal zeigen, was ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor bei der Entstehung der AMD ist.

Lars Wallerang / glp

Enkel-Trick per “WhatsApp”

Der Enkel-Trick geht in die zweite Runde. Seitdem auch Senioren den Kurznachrichten-Service “WhatsApp” nutzen, sind ihnen Trickdiebe auf den virtuellen Fersen. Nun warnt die Polizei vor dieser Neuauflage des Enkel-Tricks.

Hierbei informiert der vermeintliche Enkel seine ahnungslosen Großeltern oder andere Familienmitglieder per Messenger-Nachricht, dass er eine neue Handynummer habe. Und schwupps – ist die fremde Nummer im Handy gespeichert.

Im nächsten Schritt geht es direkt um das liebe Geld. In einer der folgenden Nachrichten informiert der falsche Enkel, dass mit dem neuen Handy (noch) kein Online-Banking möglich sei, er aber dringend Geld benötige. Klar, kein Problem für Oma und Opa, schnell ist das Geld an die per WhatsApp gesendete Kontonummer überwiesen.

Experten raten Betroffenen, bei WhatsApp-Nachrichten von unbekannten Nummern sehr wachsam und misstrauisch zu sein. Ein Anruf beim echten Enkel kann schon die nötige Klärung bringen. Auf jeden Fall solle man die Polizei über den Betrugsversuch informieren und die Tat anzeigen.

Lars Wallerang / glp

Schwerer Verkehrsunfall in Freiberg am Neckar: Zwei Lkw’s krachen zusammen

Einen Schwerverletzten und etwa 100.000 Euro Sachschaden forderte am Mittwoch gegen 10:00 Uhr der Zusammenstoß zweier Lkw auf der Kreuzung Mühlstraße / Bilfinger Straße / Am Pflaster in Freiberg am Neckar. Ein 75-jähriger Lkw-Fahrer war auf der Bilfinger Straße unterwegs und wollte die Kreuzung geradeaus überqueren. Dabei achtete er nicht auf den bevorrechtigten Lkw eines 40-Jährigen, der von Ludwigsburg kommend auf der Mühlstraße an den Kreuzungsbereich heranfuhr. Die Ampel an der Kreuzung war nicht in Betrieb. Beim Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge kippte der Lkw des 75-Jährigen zur Seite und beschädigte die Ampel auf der Verkehrsinsel. Der 40-Jährige wurde beim Aufprall schwer verletzt und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Die Bergung des umgekippten Lkw, für die ein Bergekran eingesetzt werden musste, nahm mehrere Stunden in Anspruch.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

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Zahl Schutzsuchender in Deutschland in 2020 um 1 % gestiegen

Zum Jahresende 2020 waren knapp 1,86 Millionen Schutzsuchende im Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch bekannt gab, stieg die Zahl der im AZR registrierten Schutzsuchenden im Vergleich zum Vorjahr um 1 % beziehungsweise 18 000 Personen. Das war ein geringerer Anstieg als 2019 (+3 %) und der geringste Zuwachs seit 2011 (+0,5 %). Diese Entwicklung dürfte auch auf die Reisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie zurückgehen. Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich nach Angaben des AZR unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten, so Destatis.

Im Jahr 2020 registrierte das AZR 68 000 eingereiste und 41 000 ausgereiste Schutzsuchende. Daraus ergibt sich eine Nettozuwanderung von 27 000 Personen. 2019 hatte die Nettozuwanderung noch bei 35 000 Personen gelegen. Damit verringerte sich die Nettozuwanderung von Schutzsuchenden im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 22 %. Mehr als die Hälfte der Ende 2020 im AZR registrierten Schutzsuchenden ist erstmals in den Jahren der erhöhten Fluchtmigration zwischen 2014 und 2016 nach Deutschland eingereist (54 %). 25 % der Schutzsuchenden kamen vor 2014 und 21 % nach 2016.

216 000 Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus

Zu den Schutzsuchenden zählten nach Angaben des AZR zum Jahresende 2020 rund 216 000 Personen mit offenem Schutzstatus. Das heißt, über ihren Asylantrag war zu diesem Zeitpunkt noch nicht rechtskräftig entschieden worden. Im Vergleich zu 2019 sank die Zahl der Schutzsuchenden mit offenem Schutzstatus um 51 000 (-19,0 %), verglichen mit dem Höchststand 2016 sank sie um 360 000 (-62 %). Ursächlich für diesen Rückgang dürften sowohl die weitere Abarbeitung anhängiger Asylverfahren als auch die weiterhin rückläufige Zahl neuer Asylanträge sein. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) befanden sich die Asylantragszahlen im Jahr 2020 auf dem niedrigsten Niveau seit 2012. Die Ende 2020 im AZR registrierten Schutzsuchenden mit offenem Schutzstatus kamen am häufigsten aus Afghanistan (36 000), dem Irak (26 000) oder Syrien (23 000).

1,4 Millionen Schutzsuchende mit anerkanntem Schutzstatus 

Rund 1,4 Millionen Schutzsuchende verfügten 2020 über einen humanitären Aufenthaltstitel und damit über einen anerkannten Schutzstatus. Das waren 38 000 mehr als 2019 (+3 %). Rund 63 % der Schutzsuchenden mit anerkanntem Schutzstatus waren Staatsangehörige von Syrien (583 000), Afghanistan (150 000) oder dem Irak (141 000).

Der Schutzstatus war für die große Mehrheit zeitlich befristet (80 % bzw. 1,1 Millionen Personen). 20 % (281 000 Personen) hatten einen Schutzstatus, der unbefristet war. Die Flüchtlingseigenschaft nach der Genfer Konvention war weiterhin der häufigste Schutztitel unter den anerkannt Schutzsuchenden (45 % beziehungsweise 624 000 Personen). Der Anteil subsidiär Schutzberechtigter lag bei 17 % (244 000 Personen). Asyl im engeren Sinn als Schutzform für politisch Verfolgte spielte auch Ende 2020 keine bedeutende Rolle: Lediglich 13 000 Personen und damit weniger als 1 % der anerkannt Schutzsuchenden waren Asylberechtigte.

243 000 Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus

243 000 Schutzsuchende waren zum Jahresende 2020 nach einer Ablehnung im Asylverfahren oder nach Verlust ihres Schutzstatus mit abgelehntem Schutzstatus registriert und damit ausreisepflichtig. Das waren 31 000 mehr als Ende 2019 (+14 %). Die große Mehrheit der abgelehnten Schutzsuchenden war mit einer Duldung im AZR registriert, das heißt die Abschiebung wurde vorübergehend ausgesetzt (86 % bzw. 210 000 Personen).

Die Zahl der Schutzsuchenden mit Duldung stieg im Vergleich zu 2019 um 31 000 Personen (+17 %). In absoluten Zahlen ist das der größte Anstieg, den das AZR bisher verzeichnete. Dieser Anstieg bei den Duldungen hängt auch damit zusammen, dass Schutzsuchende Duldungen erhielten, weil freiwillige Ausreisen oder Abschiebungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht oder nur erschwert möglich waren. Abgelehnte Schutzsuchende kamen Ende 2020 zumeist aus Afghanistan (31 000), dem Irak (28 000) und Nigeria (15 000).

Quelle: Statistisches Bundesamt