Ernte: „100 Prozent made by Kreis Ludwigsburg“ – mit Extra-Hygiene

Was auf den Feldern im Landkreis Ludwigsburg wächst, ist gefragte Ware: „Regionale Produkte stehen ohnehin hoch im Kurs. Dazu kommt noch, dass während der Corona- Pandemie frisches Obst und Gemüse sowieso stark gefragt sind – als Alternative zu den auf Vorrat gekauften Raviolidosen und Tütensuppen. Und natürlich als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie“, sagt Mike Paul von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Stuttgart.

Allerdings hätten viele Landwirte in der Region ein Problem, das sich durch die Corona- Pandemie nochmals massiv verschärfe: Es fehlen Helfer auf den Höfen, so die Agrar- Gewerkschaft IG BAU. Saisonkräfte aus Rumänien oder Bulgarien dürften wegen der Corona-Pandemie nur bedingt einreisen – zu wenige, um eine reibungslose Ernte zu garantieren.

„Jetzt geht es darum, ein neues Wort zu entdecken: ‚Ernte-Solidarität‘. Wer aus dem Landkreis Ludwigsburg zupacken kann, sollte das jetzt tun. Es ist die Chance, Geld nebenbei zu verdienen und die Zeit sinnvoll zu investieren. Spargel, Spinat, Porree … – das April-Gemüse wartet nicht“, so Mike Paul.

Dabei gehe es nicht nur um die Ernte. Es sei auch die Zeit fürs Pflanzen und Säen: Karotten, Blumenkohl, Radieschen, Zwiebeln, Kopfsalat, Kohlrabi & Co. müssten jetzt auf die Felder. Im Mai nehme die Arbeit für Pflanz- und Erntehelfer dann noch einmal deutlich zu. „Durch die Corona-Krise ist die Landwirtschaft auf etwas angewiesen, was es schon lange nicht mehr gab: Darauf, dass alle vor Ort anpacken. Auf ein ‚Pflanzen und Ernten – zu (fast) 100 Prozent made by Kreis Ludwigsburg‘“, sagt Paul. Allerdings dürfe das nicht um jeden Preis geschehen, warnt die Agrar-Gewerkschaft: Lohn und vor allem auch Hygienestandards seien wichtig. „Wer Schüler, Studenten oder Flüchtlinge für die Arbeit auf dem Feld anheuert, der muss sie auch fair bezahlen“, verlangt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Stuttgart. Auch in der Landwirtschaft gelte der gesetzliche Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde.

Zusätzlich fordert die IG BAU für Saisonarbeiter genauso wie für die Stammbelegschaften in Agrarbetrieben eine Erschwerniszulage. „Immerhin setzen sich die Beschäftigten in der Phase der Corona-Pandemie bei ihrer Arbeit auch einemgewissen gesundheitlichen Risiko aus“, so Mike Paul. Landwirte in der Region sollten eingearbeitete Saisonkräfte „mit einem Lohn nicht unter 11 Euro pro Stunde vom Feld gehen lassen“. Den habe auch verdient, wer ohne Vorkenntnisse komme, was die Arbeit in der Landwirtschaft angeht: „Viele werden Laien sein, die die professionellen Handgriffe erst lernen müssen. Hier brauchen beide etwas Geduld – die Helfer, aber auch die Landwirte“, so der Gewerkschafter.„Schulen, Fachhochschulen und Unis, die geschlossen haben. Menschen in Kurzarbeit oder im Vorruhestand, die sich etwas hinzuverdienen wollen. Oder Beschäftigte, die schon ihre Kündigung bekommen haben. Und auch Geflüchtete, die ihre Chance sehen, an Arbeit zu kommen. – Die aktuelle Situation darf nicht dazu führen, dass Menschen bei der Erntearbeit auf den Feldern über den Tisch gezogen werden“, so Mike Paul.

Aber auch die Hygiene sei bei der Arbeit auf den Feldern unerlässlich – sogar das A und O: Es komme darauf an, auch draußen das regelmäßige Händewaschen und Desinfizieren sicherzustellen. „Das bedeutet, dass die Toilette am Feldrand einen Wasseranschluss braucht. Das sonst übliche Mobil-WC reicht hier nicht. Denn ohne Wasser – kein Händewaschen“, macht Paul deutlich.

Wenn Pflanz- und Erntehelfer in Unterkünften untergebracht werden, dann seien dabei Einzelzimmer notwendig. „Die Corona-Pandemie bedeutet das Aus der sonst üblichen Sammelunterkünfte. Denn dort gilt das gleiche wie auf den Feldern: Der Abstand von mindestens 1,5 Metern ist Pflicht. Besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter Abstand vom Nebenmann“, erklärt der IG BAU-Bezirksvorsitzende. Zudem müssten Sozial- und Sanitärräume alle zwei Tage fachmännisch gereinigt werden.

„Was auch tabu ist: die Sammelfahrt von Feld zu Feld. Neun-Mann-Bullis dürfen nicht mehr voll besetzt zum Einsatz kommen“, sagt Mike Paul. Erntehelfer sollten möglichst alleine und mit dem eigenen Pkw, Motorroller oder Fahrrad zur Feldarbeit fahren. Dafür müsse ihnen der Landwirt eine Entschädigung bezahlen. „Die Corona-Gefahr lauert überall. Pflanz- und Erntehelfer dürfen das bei ihrem Einsatz unter freiem Himmel nicht vergessen. Es ist die Pflicht der Arbeitgeber, die Arbeitsplätze und Unterkünfte so einzurichten, dass die Hygienestandards einfach einzuhalten sind. Wer Fragen und Probleme hat, sollte sich an die IG BAU oder an das örtliche Gesundheitsamt wenden“, so Mike Paul.

Wichtige Hygieneregeln für die Arbeit in der Landwirtschaft hat die Agrar-Gewerkschaft IG BAU online gestellt: www.igbau.de/Ploetzlich-Erntehelfer.html Wer sich aus dem Landkreis Ludwigsburg als Pflanz- oder Erntehelfer bewerben möchte, findet Jobs und weitere Infos unter www.agrarjobboerse.de. Stellenangebote gibt es auch auf dem Portal „Das Land hilft“ vom Bundeslandwirtschaftsministerium: www.das-land-hilft.de

red

Corona-Zahlen: So viele Menschen haben sich seit gestern infiziert

In Baden-Württemberg sind Stand Mittwochabend (08. April – 19Uhr) 22.298 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind es somit 808 Menschen mehr. Gestern waren es 855 Neuinfektionen. Laut dem Ministerium sind inzwischen ungefähr 8.482 Personen wieder genesen. Noch gestern gab das Ministerium 12.267 als Zahl an. Die Differenz der Zahl der Genesenen im Vergleich zum Vortag erklärt sich durch einen bedauerlichen Berechnungsfehler des Landesgesundheitsamts, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums heute weiter. Insgesamt 564 Menschen sind an den Folgen der Virus-Krankheit verstorben. Das sind 36 Menschen mehr als gestern.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Biberach, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Heidenheim, Heilbronn, Hohenlohekreis, Karlsruhe, Lörrach, Ludwigsburg, Main-Tauber-Kreis, Ortenaukreis, Ravensburg, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Sigmaringen, Tübingen, Tuttlingen und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Freiburg und Heilbronn insgesamt 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 564 an.

Unter den Verstorbenen waren 352 Männer und 211 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 100 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

red

Corona-Krise: 650.000 Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet

Bis zum 06. April 2020 haben rund 650.000 Betriebe bei den Agenturen für Arbeit Kurzarbeit angemeldet. Damit ist die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit planen, gegenüber dem letzten Vergleichswert von vor einer Woche nochmals um knapp 40 Prozent gestiegen. Bis zum 27. März 2020 waren im Zuge der Corona-Krise insgesamt Kurzarbeitsanzeigen von rund 470.000 Betrieben eingegangen. Das gab die Bundesagentur für Arbeit in Berlin am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.

Für wie viele Personen insgesamt die Betriebe Kurzarbeit angemeldet haben, lässt sich laut der Behörde anhand der Daten derzeit nicht ermitteln. Die BA geht aber davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter deutlich über dem Niveau der Wirtschafts- und Finanzkrise liegen wird. Damals haben in der Spitze bis zu 1,4 Millionen Beschäftigte kurzgearbeitet.

Die Anzeigen kommen aus nahezu allen Branchen. Schwerpunkte sind unter anderem der Einzelhandel und das Gastgewerbe, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Daten basieren auf Sonderauswertungen der Bundesagenturf für Arbeit und bilden nicht die amtliche Statistik ab.

„Wie viele Betriebe am Ende tatsächlich Kurzarbeit realisieren und in welchem Umfang sie das tun, können wir erst genau sagen, wenn die Kurzarbeit abgerechnet wird. Die Listen dafür reichen die Arbeitgeber zum großen Teil erst in einigen Wochen ein. Wir richten zurzeit so gut wie alle unsere Aktivitäten darauf aus, die betroffenen Betriebe zu beraten, die Anzeigen schnell aufzunehmen und Kurzarbeit zügig abzurechnen. Unsere zuständigen Teams stocken wir personell weiter auf“, sagt Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der BA.

Inzwischen bearbeiten knapp 8.000 BA-Beschäftigte Kurzarbeitsanzeigen und rechnen Kurzarbeit ab. Das sind zehn Mal so viele wie in normalen Zeiten

Der BA-Chef betont: „Es gibt in der Politik eine Diskussion, das Kurzarbeitergeld zu erhöhen oder auszuweiten. Für uns als Verwaltung ist entscheidend, dass wir den Anstieg der Anzeigen nur bewältigen können, wenn das Verfahren weiter so unbürokratisch bleibt wie es jetzt ist. Es darf nicht komplizierter werden.“

red

„Bitte bleiben Sie zu Hause“: Ludwigsburg OB Knecht wendet sich an Bürger

In einem offenen Brief wendet sich Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht anlässlich der anstehenden Feiertage an die Bewohner und Bewohnerinnen seiner Stadt. Vor dem Osterfest dankt er all jenen, die in der aktuellen Corona-Krise unermüdlich im Einsatz sind in Krankenhäusern, in Pflegeeinrichtungen, bei Rettungsdiensten und der Feuerwehr. Seinen Dank richtet das Stadtoberhaupt aber ebenso an diejenigen, die die notwendige Versorgung des alltäglichen Lebens aufrechterhalten wie u.a. die Mitarbeiter in den Supermärkten, im Post- und Paketdienst, auf den Wochenmärkten, in den Apotheken, bei den Stadtwerken sowie der Stadtentwässerung. 

Ebenso dankt Oberbürgermeister Knecht seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für ihr Pflichtbewusstsein und ihre Solidarität, die sie seit Beginn der Pandemie an den Tag legen durch Nachbarschaftshilfe und durch diverse Hilfsangebote über Facebook oder mit Aushängen an schwarzen Brettern. „Das macht mir Mut und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, schreibt Knecht und betont, dass ihn das Verhalten der Stadtgesellschaft mit großem Stolz erfülle und dass es entscheidend für ihn sei, das Miteinander auf allen Ebenen zu fördern. 

Gleichzeitig spricht der Oberbürgermeister seinen Stadtbewohnern Mut zu, indem er hervorhebt, dass die für die Menschen harten Corona-Maßnahmen von Bund, Land und Kommunen erste, ganz leichte Verbesserungen zeigen. „Di Ausbreitung des Virus hat etwas an Geschwindigkeit verloren – bei aller Vorsicht hinsichtlich der Einschätzungen. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Halten Sie sich bitte weiterhin gewissenhaft an die Maßnahmen, die uns alle schützen“, schreibt er und appelliert verbunden mit Ostergrüßen an jeden einzelnen, auf Verwandtschaftsbesuche zu verzichten und zu Hause zu bleiben.

red

 

Landrat Allgaier dankt Menschen und appelliert sich an Corona-Vorgaben weiter zu halten

LUDWIGSBURG. In einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung an die Bevölkerung, appelliert Landrat Dietmar Allgaier, sich insbesondere auch am Osterwochenende an die von der Landesregierung verordneten Sicherheitsvorgaben zu halten. “Entscheidend ist das übergeordnete Ziel: Die Verbreitung des Corona-Virus muss gebremst werden. Wir müssen unserem Gesundheitssystem die notwendige Zeit verschaffen, die Gesundheit der Betroffenen umfassend zu schützen – damit wir katastrophale Verhältnisse, wie wir sie teilweise aus anderen Ländern täglich berichtet bekommen, vermeiden können.” Die Fallzahlen entwickelten sich besser, als zunächst befürchtet. Das sei eine ermutigende Entwicklung, stellt Landrat Allgaier fest.

Noch sei es aber für eine Entwarnung zu früh. “Ich bitte Sie ausdrücklich, weiterhin – auch wenn es über die Osterfeiertage besonders schwer fällt – die Maßnahmen einzuhalten. Bitte bleiben Sie soweit wie möglich zuhause. Wenn Sie raus in die Natur gehen, tun Sie das bitte nicht in Gruppen, halten Sie Abstand. Und nach wie vor ganz wichtig: Halten Sie sich bitte an die Empfehlungen zur Handhygiene und an die Husten- und Niesetikette”, appelliert Allgaier.

Landrat Allgaier bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis für ihre Mithilfe, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen: “Für alle Akzeptanz, für alles Einhalten der Vorgaben möchte ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger an dieser Stelle ganz herzlich Danke sagen. Ebenso bedanke ich mich für umfangreiche ehrenamtliche und nachbarschaftliche Hilfe. Es herrscht große Solidarität bei uns im Landkreis, in den Städten und Gemeinden. Der Zusammenhalt, die Solidarität, das alles macht mir Mut und gibt mir Zuversicht, dass wir die Krise gemeinsam meistern werden”, so Landrat Allgaier.

red

Corona-Virus: Die aktuellen Zahlen in der Übersicht (Stand – 08.04)

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich weltweit weiterhin aus. Eine Übersicht über die aktuelle Lage und die Zahlen der Infektionen und Todesopfer haben wir hier zusammengestellt. (Stand: 08.04. / 21.30Uhr – Zahlen können abweichen)

Land / Bundesland / Landkreis Infizierte (Diff. Vortag) Todesfälle Genesene
Deutschland 110.698 (+3.959) 2.192 (+250) 36.081 (+7.381)
Baden-Württemberg 21.490 (+855) 514 (+50)
Landkreis Ludwigsburg 1.179 (+50) 21 (+1)
Weltweit 1.495.051 (+87.216) 87.469 (+6.710) 317.640 (+19.706)
Quellen: John Hopkins University /
Sozialministerium Baden-Württemberg / Landratsamt Ludwigsburg

red

Corona: Die neuesten Zahlen für den Landkreis Ludwigsburg

1179 bestätigte Corona-Infizierte meldete das Landratsamt Ludwigsburg am Mittwochabend (08. April). Das sind 50 Menschen mehr als gestern. Insgesamt 21 mit COVID-19 infizierte Personen im Alter zwischen 43 und 95 Jahren sind laut Behördenangaben inzwischen verstorben. Die Zahl der Genesenen wird mit 247 Personen (Stand: 08. April) angegeben.

In Baden-Württemberg sind Stand Mittwochabend (08. April – 19Uhr) 21.490 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind es somit 855 Menschen mehr. Tags zuvor waren es  606 Neuinfektionen. Laut dem Ministerium sind jedoch inzwischen ungefähr 12.267 Personen wieder genesen. Insgesamt 514 Menschen sind an den Folgen der Virus-Krankheit verstorben. Das sind 50 Menschen mehr als gestern.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Enzkreis, Esslingen, Göppingen, Heidenheim, Hohenlohekreis, Karlsruhe, Lörrach, Ostalbkreis, Rastatt, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Tübingen, Waldshut und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Baden-Baden, Freiburg, Heilbronn, Mannheim und Stuttgart insgesamt 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 514 an.

Unter den Verstorbenen waren 320 Männer und 193 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

red

Schwerer Raub in Ludwigsburg: Mann wird in eigener Wohnung überwältigt und mit Messer bedroht

Ein 22-jähriger Mann wurde laut einer Meldung der Polizei am Mittwochmorgen Opfer eines schweren Raubes durch zwei Unbekannte in einem Wohnhaus in der Hoferstaße im Ludwigsburger Westen.

Gegen 07.40 Uhr klingelten die beiden Unbekannten an dem Wohnhaus, in dem mehrere Personen in Einzimmerwohnungen leben. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden sie von einem Besucher einer Bewohnerin in das Haus gelassen, begaben sie sich zum Zimmer des 22-Jährigen und klopften. Der Mann öffnete hierauf die verschlossene Tür. Anschließend sei er von den Tätern, die sich zwischenzeitlich maskiert hätten, direkt überwältigt und unter Vorhalt eines Messers auf sein Bett gedrückt worden, heißt es in Meldung weiter. Die Unbekannten hätten ihrem Opfer die Augen verbunden und während einer ihn weiterhin mit dem Messer bedroht haben soll, habe der Komplize das Zimmer des 22-Jährigen durchsucht. Er fand wohl einen vierstelligen Bargeldbetrag sowie eine Tasche, in der sich eine Kamera befand. Das Geld und die Tasche sollen die Täter an sich genommen haben. Dann schlossen sie ihr Opfer in seinem Zimmer ein und flüchteten. Der Mann alarmierte schließlich telefonisch einen Zimmernachbarn, der ihn aus dem von außen verschlossenen Zimmer befreite. Im weiteren Verlauf wurde die Polizei verständigt.

Die beiden Täter sollen laut Angaben zwischen 25 und 30 Jahren alt sein und trugen beide Bärte. Sie waren mit dickeren Jacken bekleidet. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen zwischenzeitlich übernommen und bittet Zeugen, die die beiden Täter vor dem Betreten des Hauses bzw. auf ihrer Flucht gesehen haben, sich unter Tel. 07141/18-9 zu melden.

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg: Rotlichtunfall

Eine leicht verletzte Person und ein Sachschaden in Höhe von rund 17.000 Euro sind die Bilanz eines Unfalls, der sich am Dienstag gegen 09.10 Uhr in der Markgröninger Straße in Eglosheim ereignete. Mutmaßlich aufgrund der tiefstehenden Sonne wurde ein 66 Jahre alter VW-Lenker, der die Markgröninger Straße in Richtung der Bundesstraße 27 befuhr, geblendet. Auf Höhe der Kreuzung mit der Katharinenstraße und der Nagolder Straße übersah er wohl deshalb, dass die dortige Ampel für ihn rot zeigte. Als er in den Kreuzungsbereich einfuhr, kam es zu einer Kollision mit einem 82-jährigen Ford-Fahrer, der die Markgröninger Straße von der Katharinenstraße kommend überqueren wollte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Ford abgewiesen und stieß im weiteren Verlauf gegen einen Ampelmast. Der 66 Jahre alte Fahrer des Ford erlitt leichte Verletzungen. Beide PKW waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Gerlingen: Unfallflucht

Nach einer Unfallflucht in der Obere Ringstraße in Gerlingen sucht das Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, Zeugen. Am Dienstag zwischen 06.30 Uhr und 19.00 Uhr beschädigte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker vermutlich beim Rangieren einen geparkten BMW. Ohne sich anschließend um den entstandenen Sachschaden von etwa 3.000 Euro zu kümmern, machte sich der Unbekannte aus dem Staub.

BAB 81/Steinheim an der Murr: Unfall mit 33.000 Euro Sachschaden

Vermutlich aus Unachtsamkeit kam es am Dienstag gegen 18.15 Uhr auf der Bundesautobahn 81 zwischen den Anschlussstellen Pleidelsheim und Mundelsheim zu einem Unfall mit 33.000 Euro Sachschaden. Ein 39 Jahre alter Transporter-Fahrer war auf der mittleren Spur in Richtung Heilbronn unterwegs, als er einen Vorausfahrenden wohl überholen wollte. Beim Wechsel auf den linken Fahrstreifen übersah er jedoch die Corvette eines 55-Jährigen. Der Corvette-Lenker versuchte noch nach links auszuweichen, er konnte jedoch einen Zusammenstoß hierdurch nicht verhindern. Die Corvette wurde durch den Aufprall erheblich beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Der PKW musste abgeschleppt werden.

Großbottwar: Pfannenbrand

Während des Kochens wurde am Dienstag gegen 16.30 Uhr in einer Küche in der Mühlgasse in Großbottwar eine Pfanne mit Öl auf dem Herd vergessen. Das Fett entzündete sich im weiteren Verlauf und begann zu qualmen. Als ein Bewohner der betreffenden Wohnung dies bemerkte, versuchte er den Brand zu löschen und goss fatalerweise Wasser in die Pfanne. Dies hatte eine Stichflamme zur Folge. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die anschließend hinzugerufene Freiwillige Feuerwehr Großbottwar, die mit einem Fahrzeug und acht Wehrleuten zum Einsatzort ausgerückt war, führte lediglich noch Überprüfungsmaßnahmen durch, da das Feuer bereits gelöscht war. Die Küchenwand wurde beschädigt und muss nun wohl neu gestrichen werden.

Kichheim am Neckar: Mercedes beschädigt

Ein Sachschaden von etwa 500 Euro hinterließ ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker an einem Mercedes, der am Dienstag zwischen 16:30 und 21:00 Uhr in der Bahnhofstraße in Kirchheim am Neckar abgestellt war. Der Mercedes war im Bereich einer Mauer vorwärts eingepackt und wurde vermutlich beim Ein- oder Ausparken an der Beifahrerseite beschädigt. Anschließend suchte der Unbekannte das Weite, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Zeugen, die Hinweise zum Verursacher geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, zu melden.

Bietigheim-Bissingen: Unfallflucht

Nach einer Verkehrsunfallflucht, die sich am Dienstag zwischen 13:00 und 19:30 Uhr in der Buchstraße in Bietigheim ereignete, sucht das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, nach Zeugen. Vermutlich beim Ein- oder Ausparken stieß ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker gegen einen Audi, der entlang der Fahrbahn vorwärts in Richtung eines Gebüsches geparkt war. Ohne sich um den angerichteten Sachschaden von etwa 4.000 Euro zu kümmern, machte sich der Verursacher aus dem Staub. Während der Unfallaufnahme wurden an dem Audi rote Lackantragungen entdeckt. Möglicherweise stammen sie vom Verursacherfahrzeug.

Löchgau: Pflanzenerde und Blähton gestohlen

Fünf Säcke Pflanzenerde und ein Sack Blähton erbeutete eine noch unbekannte Diebin, die am Dienstag gegen 18:15 Uhr in der Erligheimer Straße in Löchgau zuschlug. Auf dem Parkplatz eines Baumarktes parkte die Frau ihren Wagen rückwärts ein. Anschließend stieg sie aus und lud das Diebesgut, dass im Außenbereich des Marktes gelagert war, in ihr Fahrzeug ein. Ohne die Ware, deren Wert sich auf eine zweistellige Summe beläuft, zu bezahlen, fuhr die Unbekannte schließlich davon. Bei ihr soll es sich um eine Frau mittleren Alters handeln, die etwa 175 cm groß ist. Sie hat braunes oder blondes schulterlanges Haar, ist eventuell osteuropäischer Herkunft und trug zur Tatzeit eine Hose mit Leopardenmuster. Nach bisherigen Erkenntnissen soll sie mit einem braunen VW T5 oder T6 mit Ludwigsburger Zulassung (LB) unterwegs gewesen sein. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, in Verbindung zu setzen.

 

Mehr als 100 Verstöße am Wochenende: Polizeipräsident Metzger appelliert an Bevölkerung

“Die Erfahrungen des vergangenen sonnigen Wochenendes haben uns gezeigt, dass wir unsere Präsenz- und Kontrollmaßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger über die Osterfeiertage verstärken müssen,” sagt Polizeipräsident Burkhard Metzger in einer Pressemitteilung der Polizei Ludwigsburg.

Nicht zu Unrecht, denn trotz der umfangreichen und detaillierten Informationen zur Corona-Verordnung der Landesregierung stellten die Einsatzkräfte am vergangenen Wochenende über 100 Verstöße, insbesondere gegen das Aufenthaltsverbot im öffentlichen Raum, fest, heißt es in Mitteilung weiter.

Für die Ostertage rechnet die Polizei mit größeren Menschenansammlungen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Familienbesuchen, von denen sich vermutlich nicht alle abhalten lassen.

“Wir appellieren nochmals eindringlich an jeden Einzelnen und jede Einzelne, sich verantwortungsvoll zu verhalten und die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie damit aktiv zu unterstützen,” so der Polizeipräsident. “Auch wenn es schwer fällt: Verzichten Sie bitte auf die sonst üblichen Familienfeiern und holen Sie diese nach, wenn es für Sie und Ihre Angehörigen wieder gefahrlos möglich ist.”

Bei den bisherigen Kontrollmaßnahmen stießen die Einsatzkräfte beim ganz überwiegenden Teil der Kontrollierten auf Einsicht und Verständnis, tragen sie doch durch ihre sichtbare Präsenz auch zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der durch die aktuelle Situation häufig verunsicherten Bürgerinnen und Bürger bei.

red