Ludwigsburg, Kornwestheim. Tagtäglich arbeiten die Stadtwerke Ludwigsburg- Kornwestheim an den Schlagadern unter der Erde, um die Menschen in der Region zuverlässig mit Strom, Gas, Wasser und Glasfaser-Internet zu versorgen. Dabei ist die SWLB auf eine mobile Energieversorgung angewiesen. Das tragbare Batteriesystem des Ludwigsburger Start-Ups instagrid ermöglicht eine mobile Stromerzeugung ganz ohne Lärm und Emissionen und ist damit eine umweltfreundliche Alternative zu den üblich eingesetzten Verbrennungsmotoren. Im Rahmen des EU LIFE Clean Air Projektes wird die Innovation ein Jahr lang von den Stadtwerken getestet.
Mit seinem tragbaren Batteriesystem hat instagrid eine klimaschonende Technologie entwickelt, die wasserdicht, stoßfest und geräuschlos ist und mit seiner universellen Schnittstelle einen kompromisslosen Netzersatz bietet. „Mit nur 19 Kilogramm Gewicht ist unsere Batterie zudem leichter, leistungsfähiger und günstiger als ein Dieselgenerator“, erklärt Dr. Sebastian Berning, der zusammen mit Dr. Andreas Sedlmayr instagrid-Gründer und Geschäftsführer ist. Resultierend aus diesen Möglichkeiten hat es sich instagrid als Ziel gesetzt, städtische Baustellen mit ihrer mobilen Strominfrastruktur zukünftig emissionsfrei zu gestalten. Denn laut Umweltbehörden von EU und USA (EEA und EPA) verursachen nicht-straßengebundene Maschinen und Geräte 15 Prozent aller Stickoxid-Emissionen und fünf Prozent des Feinstaubaufkommens. Zur Verbesserung der Luftqualität in Städten testet das Start-Up seine Lösung nun in einer groß angelegten EU-Studie. Diese wird über die EU‐ Förderung für Umweltschutzbelange LIFE (L’Instrument Financier pour l’Environnement) finanziert. Dabei werden insgesamt 100 portable batteriebetriebene Stromversorgungssysteme mit 20 verschiedenen Partnern aus der Baubranche in acht europäischen Ländern getestet.
Einer dieser Partner sind die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. Schon im November vergangenen Jahres testete die SWLB als erstes Unternehmen zwei Prototypen der instagrid- Lösung. „Bereits die beiden Prototypen haben uns in Hinblick auf ihre Leistung sowie die Reduzierung von Emissionen, Lärm, Gewicht, Größe und Kosten begeistert. Für unsere Baustellen ist die portable Stromversorgung von instagrid ein Top-Gerät und ein Gewinn für die Mitarbeiter sowie die Anwohner und die Umwelt“, erklärt Matthias Kämmerer von der SWLB, der bereits die erste Testphase mitbegleitet hat. Ende Juni wurden nun fünf serienreife Geräte für die Forschung in der Pilotphase von instagrid an die SWLB ausgeliefert. Ein Jahr lang werden die emissionsfreien Batteriesysteme in den unterschiedlichsten Baustellenszenarien bei der SWLB eingesetzt und getestet. Um die Validierung der Studie zu gewährleisten, kooperiert instagrid für das Monitoring der Projektergebnisse mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Bis zum Ende des Projektes im Juli 2022 soll die Lösung von instagrid insgesamt 30.000 kraftstoffbetriebene Generatoren auf dem Markt ersetzen.
Für die Stadtwerke ist die Studie mit instagrid eine weitere Etappe auf dem Weg, die Region nachhaltiger zu machen und die Energiewende vor Ort voranzutreiben. Den Einsatz von klimafreundlichen und effizienten Energieerzeugungsanlagen verfolgt die SWLB bereits im Großen mit verschiedenen Blockheizkraftwerken, dem Holzheizkraftwerk oder dem Klimaschutzmodellprojekt SolarHeatGrid mit Deutschlands größter Solarthermie-Anlage. „Das emissionsfreie Batteriesystem fügt sich perfekt in die Nachhaltigkeitsstrategie der SWLB ein. Wir stellen eine leistungsfähige und sichere Infrastruktur bereit. Notwendige Sanierungen und Erneuerungen an den Schlagadern in unserer Region gehören zum Tagesgeschäft. Mit der mobilen Batterielösung können wir unsere Baumaschinen effizient und klimaschonend einsetzen. Das ist konsequentes Energiemanagement“, freut sich Johannes Rager, Geschäftsführer der SWLB.
red