Hemmingen: Vollsperrung wegen Sanierung

Vollsperrung für grundlegende Sanierung der K 1654 zwischen Hemmingen und dem Bahnübergang

HEMMINGEN. Voll gesperrt wird die Kreisstraße 1654 von Hemmingen bis zum Bahnübergang in Richtung Knotenpunkt mit der K 1653 ab Montag, 1. April. Die Sperrung dauert voraussichtlich sechs Wochen. Eine Umleitung ist über Hochdorf bzw. Heimerdingen ausgeschildert.

Die Kreisstraße wird zwischen dem Abschnitt Ortsausgang Hemmingen bis zur Einmündung in den Bahnübergang auf rund 1,3 km grundlegend saniert. Die Sanierung erfolgt größtenteils im Hocheinbau und ist dringend notwendig, da die Straße sich in einem schlechten Zustand befindet. Sie weist zahlreiche Längs- und Querrisse auf, die Randbereiche sind teilweise abgebrochen.

Der Verkehr wird großräumig umgeleitet von Eberdingen kommend über die K 1687 in Richtung Hochdorf und von dort über die L 1136 von Norden nach Hemmingen. Aus Richtung Heimerdingen ist die Umleitung über die L 1140 ausgeschildert. Die K 1654 ist während der gesamten Bauzeit, vom 1. April an, voll gesperrt. Die Zufahrt zu den Aussiedlerhöfen wird für Anlieger jedoch möglich sein.

Für die Sanierung des Einmündungsbereichs zum Sportplatz wird im entsprechenden Bauabschnitt innerorts umgeleitet. Die Sperrung dieser Zufahrt wird etwa eine Woche andauern und separat angekündigt.

Für die Arbeiten hat der Landkreis rund eine halbe Million Euro aus dem Kreisstraßenbauprogramm bereitgestellt.

Das Landratsamt bittet alle Verkehrsteilnehmer für eventuelle Verkehrsbehinderungen, besonders im Umleitungsbereich, um Verständnis.

100 Bäume in 10 Jahren für Stadt und Bürger

Die im vergangenen Jahr gestartete Aktion der Wohnungsbau Ludwigsburg geht weiter. Am vergangen Mittwoch, fanden sich Oberbürgermeister Werner Spec, Wohnungsbau-Geschäftsführer Andreas Veit sowie Vertreter des Gemeinderats in der Körnerstraße/Ecke Lindenstraße zur zweiten Baumpflanzung ein.

Die Technischen Dienste Ludwigsburg hatten im Auftrag des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen, Abteilung Grünflächen und Ökologie, die Pflanzung in der Körnerstraße – im bereits umgestalteten Abschnitt Lindenstraße bis Reithausplatz – perfekt vorbereitet. Die kräftigen Baumsetzlinge der Gattung Gleditschie standen in großzügig ausgehobenen Pflanzlöchern bereit, ebenso ausreichend Schaufeln für die vielen Pflanzwilligen.

Baumpflanzung zum Frühlingsbeginn

„Wohnungsbau und Baumpflanzung sind kein Widerspruch“, begrüßte Andreas Veit, Vorsitzender Geschäftsführer der WBL, die Gäste. „Im Gegenteil, beides gehört zusammen. Deshalb freuen wir uns, heute mit Ihnen diese Zukunftsbäume „Gleditsia triacanthos Skyline“ zu pflanzen.“
Sodann übergab er das Wort an Ralf Ramelsberger, der die Initiative 100 Bäume in 10 Jahren“ bei der WBL ins Leben gerufen hat. „Bäume sind wichtig für ein gesundes Klima und sie werden in Zukunft immer wichtiger, vor allem Straßenbäume“, erklärte der WBL-Prokurist. „Für mich sind solche natürlichen, nachhaltigen Investitionen eine Art Bringschuld an unsere Kinder und Enkelkinder.“ Mit dem Dank an die Abteilung Grünflächen und Ökologie des Fachbereichs sowie an den Aufsichtsrat der Wohnungsbau Ludwigsburg, verband er den Wunsch, dass diese Aktion in ähnlicher Form viele Nachahmer in der Stadt findet.
„Diesen überzeugenden Worten ist nichts mehr hinzuzufügen, außer der Dank der Stadt Ludwigsburg für die tolle Aktion“, sagte Oberbürgermeister Spec, „schreiten wir also gleich zur Tat.“

Motiviert griffen alle Anwesenden zu den bereitstehenden Schaufeln, um die fünf Gleditschien in der Körnerstraße zu pflanzen. Die weiteren
fünf WBL-Bäume der gleichen Art werden von den Technischen Diensten entlang der Stuttgarter Straße in unmittelbarer Nähe der Friedenskirche
gepflanzt.

100 Bäume in 10 Jahren 

In der bereits 2018 gestarteten Nachhaltigkeitsinitiative arbeitet die WBL eng mit dem städtischen Fachbereich zusammen. Hier weiß man, welche Bäume den veränderten klimatischen Verhältnissen am besten standhalten und welche gut ins Stadtbild passen. Die Experten des Fachbereichs schlagen die geeigneten Orte für die Pflanzung vor. „Die Flächen unter den Bäumen erhalten ebenfalls eine Bepflanzung“, so Michael Kamps vom Fachbereich, „hier in der Körnerstraße werden wir passende Stauden für die vorherrschenden Lichtverhältnisse auswählen.“

Bei der Auftaktaktion im vergangenen November waren im Zuge aktueller Baumaßnahmen an der B27 bereits zehn Kaiserlinden an der Frankfurter Straße in Eglosheim gepflanzt worden. Das Konzept der WBL sieht vor, künftig jährlich zehn weitere Bäume in den verschieden Stadtteilen Ludwigsburgs zu pflanzen. So setzt die WBL 2019 mit ihrer Baumspende für Ludwigsburg-Mitte wachsende Zeichen.

SWLB investierte in fünf Jahren 28 Millionen Euro

Vor fünf Jahren hat die SWLB die Verantwortung für die Stromnetze in Ludwigsburg und Kornwestheim übernommen – eine Zwischenbilanz.

Vor etwas mehr als fünf Jahren, am 1. Januar 2014, ging das Stromnetz der Städte Ludwigsburg und Kornwestheim an die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) über. Das Stromnetz auf die SWLB zu übertragen, bedingte viele technische und kaufmännische Abstimmungen, ebenso Ausbau-, Erneuerungs- und Reparaturarbeiten sowie Entflechtungsmaßnahmen. Nach dem Netzübergang wurden sukzessive auch die vier Stadtwerke-eigenen sowie die vier Übergabeumspannwerke an das Leitsystem der Stadtwerke angeschlossen. Außerdem tauschten die Mitarbeiter der Stadtwerke Ludwigsburg- Kornwestheim rund 3.000 Schließzylinder aus. Seit 2014 hat die SWLB das Netz an vielen Stellen weiter ausgebaut: „Die drei Kilometer lange Leitungstrasse zwischen Ludwigsburg Ost und Kornwestheim Nord ist ein wesentlicher Bestandteil der Verbesserung der Versorgungssicherheit“, erklärt Stefan Pruß, Abteilungsleiter für die Stromnetze und Straßenbeleuchtung, und ergänzt: „Auch der Tausch von Transformatoren und die Sanierung der Leitwarte zählen zu den relevanten Maßnahmen, die unser Netz noch leistungsfähiger machen.“
Pruß´ Ziel: „Langfristig wollen wir alle Hauseigentümer zuverlässig mit Strom aus Kabeln versorgen. Kabel sind im Erdreich verlegt und dadurch geschützt vor Umwelt- und Wettereinflüssen. Zudem ist ein Erdkabel leistungsfähiger als Freileitungen und wichtige Voraussetzung für die E-Mobilität. Die Verkabelung der bestehenden Freileitungen wird uns noch einige Jahre beschäftigen.“
28 Millionen Euro investierte die SWLB in fünf Jahren Netzbetrieb in Erneuerung und Ausbau des Netzes. Schon jetzt sind die Netze der SWLB sehr stabil und die Stromversorgung sicher. 2017 lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer im gesamten Jahr bei 10,52 Minuten – der Bundesdurchschnitt lag um fünf Minuten darüber. 2016 war der Stromfluss sogar nur 6,69 Minuten unterbrochen – im Bundesdurchschnitt fast doppelt so lang. Pruß: „Meist sind extreme Wetterlagen wie Sturm oder Gewitter verantwortlich, wenn der Strom doch mal wegbleibt. Oder ein Bagger beschädigt bei Bauarbeiten versehentlich eine unserer Leitungen.“
Damit die Stromunterbrechung in solchen Fällen gering bleibt, kümmern sich 33 Mitarbeiter ums Netz. Diese sind für den Stromnetzbetrieb, die Umspannwerke und Stationen, die Netzführung und -planung, Leitwarte, Straßenbeleuchtung und Elektrotechnik zuständig.

Rund 60.000 Stromnetzkunden betreut die SWLB, an über 18.000 Kunden liefert sie auch Strom. Das Stromleitungsnetz der SWLB ist in den letzten fünf Jahren um circa 100 Kilometer auf gesamt 1.215 Kilometer gewachsen – eine Strecke von Ludwigsburg bis Stockholm.
2012 wurde mit den Vorbereitungen für die Netzentflechtung begonnen. Ziel war es, das Netz aus dem Stromnetz der damaligen EnBW – heute Netze BW – zu trennen. 2014 wurde es dann auf die SWLB übertragen. „Hinter uns liegen fünf erfolgreiche Jahre Stromnetzbetrieb“, konstatiert Bodo Skaletz, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Unser Blick ist jetzt auf zukunftsweisende Ziele gerichtet wie zum Beispiel energieautarke Quartiersnetze zu etablieren oder die Infrastrukturen für die wachsende Elektromobilität auf- und auszubauen.“

Zum Stromnetzbetrieb zählt seit 2014 auch das Straßenbeleuchtungsnetz. Dazu gehören circa 16.000 Leuchten in Ludwigsburg, Kornwestheim und seit 2015 auch die Leuchten in Pattonville. Der Netzbetrieb beinhaltet auch deren Betrieb und Wartung. Störungen in der Öffentlichen Beleuchtung – aber auch in der Versorgung – können online unter www.swlb.de/stoerungmelden oder gleich in der passenden SWLB MeldeAPP abgesetzt werden. Seither sind viele Störmeldungen über diesen Weg eingegangen. „Jeder Bürger kann aktiv dazu beitragen, Störungen an unseren Anlagen zu melden, damit wir sie zeitnah repariert können“, erklärt Stefan Pruß. Störungen im Stromnetz oder im Beleuchtungsnetz der SWLB können auch telefonisch an die Strom-Notrufnummer 07141 / 910-2112 abgesetzt werden. Die 24-Stunden besetzte Leitwarte nimmt die Störungen entgegen und gibt sie intern weiter, so dass sich die Bereitschaft der Stromnetze um eine rasche Behebung der Störung kümmern kann

TERROR-ÜBUNG DER POLIZEI MIT 1.000 TEILNEHMER AM SONNTAG

Am kommende Sonntag, dem 24. März 2019 führen Polizei und Bevölkerungsschutz unter Federführung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg eine behördenübergreifende Großübung mit rund 1.000 Teilnehmenden in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen durch.

Wie die Polizei meldet, sollen im Rahmen der Übung Vorgaben und Konzepte für derartige Einsätze geübt und auf Praxistauglichkeit überprüft werden. Daher finden am Sonntag, den 24. März in der Zeit zwischen 07.00 – 15.00Uhr realitätsnahe Übungen in beiden Landkreisen statt. Mit rund 1.000 Einsatzkräften, Statisten und Beobachtern wird es eine der größten bisher durchgeführten Übungen in Baden-Württemberg sein.

In Ludwigsburg finden im Residenzschloss Ludwigsburg und im Bereich des Klinikums Ludwigsburg die Übungen statt.

Allgemeine Informationen zur Großübung:

  • Die öffentlich wahrnehmbaren Übungsanteile am Residenzschloss und am Klinikum
    Ludwigsburg sowie im Bereich der Wildermuth-Kaserne Böblingen werden sich über
    einen Zeitraum von 07:00 bis ca. 15:00 Uhr erstrecken.
  • Im Interesse eines realitätsnahen Übungsszenarios werden sowohl am Residenzschloss
    als auch an der Wildermuth-Kaserne Explosions- und Schussgeräusche hörbar sein
  • Im Verlauf der Übung werden zahlreiche Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn
    in Ludwigsburg und Böblingen unterwegs sein. In Böblingen wird auch ein
    Polizeihubschrauber eingesetzt. .
  • Die eigentlichen Übungsräume werden von der Polizei abgesperrt und auch
    entsprechend ausgeschildert.

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg wird die Übung auf facebook (@PolizeiLudwigsburg)
und twitter (@PolizeiLB) begleiten.

Für Fragen im Zusammenhang mit der Übung ist im Übungszeitraum ein Info-Telefon
geschaltet: 07141/18-5010.

Verkehrsbeeinträchtigungen in Ludwigsburg:
Die Erlachhofstraße am Klinikum wird zwischen der Harteneckstraße und der Hegelstraße gesperrt. Die Zufahrt zur Notfallpraxis und zum Dialysezentrum ist über die Neuhalde und die Hegelstraße gewährleistet. Hier und entlang der Meiereistraße sowie der Joseph-HaydnStraße werden Halteverbotszonen mit Verkehrszeichen ausgeschildert.

In Heimerdingen bekommen alle Haushalte “Schnelles Internet”

Alle Haushalte in Ditzingen-Heimerdingen werden mit Glasfaser-Anschlüssen ausgestattet

DITZINGEN/LUDWIGSBURG: Der Ditzinger Stadtteil Heimerdingen wird in den nächsten Monaten vollständig mit schnellen Glasfaserkabeln ausgestattet. Das hat die Telekom in einem „Letter of Intent“ bekundet. „Schnelles Internet ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor, aber auch für die Lebensqualität und sogar den Wert von Immobilien immer zentraler. Wir schließen jetzt in Ditzingen-Heimerdingen eine veritable Versorgungslücke – weitere werden folgen“, sagte Landrat Dr. Rainer Haas bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung durch die Stadt Ditzingen und die Telekom am Dienstag (19. März).

Ein Glasfaseranschluss bis in alle Haushalte – das hat bislang in Deutschland noch Seltenheitswert. Laut einer aktuellen Studie sind derzeit nur rund zwei Prozent aller Haushalte mit einem solchen sogenannten FTTH-Anschluss („Fibre To The Home“) ausgestattet. Im Ditzinger Stadtteil Heimerdingen sollen es schon bald 100 Prozent sein. Darauf haben sich heute (Dienstag, 19. März) die Telekom und die Stadt Ditzingen gemeinsam verpflichtet. Alle rund 1700 Haushalte könnten bereits Mitte 2020 mit schnellem Internet ausgestattet sein. „Damit kommen wir unserem Ziel, die flächendeckende Glasfaserversorgung in der Region, bereits ein gutes Stück näher“, hob Landrat Dr. Rainer Haas bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung hervor.

Das geplante Netz ist für den Ditzinger Oberbürgermeister Michael Makurath „ein Quantensprung in der Digitalisierung“ und „ein Standortvorteil für den Ditzinger Stadtteil Heimerdingen und dessen Einwohner“.Die Vorvermarktung für die schnellen Anschlüsse beginnt am 2. Mai. Es liege nun an den Gebäudeeigentümern, ob diese Weichenstellung für die Zukunft Wirklichkeit werden kann. Makurath betonte, dass der Ausbau der mehr als 1.700 Haushalte komplett von der Deutschen Telekom finanziert werde.

Der Ausbau des Glasfasernetzes in Ditzingen ist Teil eines Gesamtplans, den der Zweckverband Kreisbreitband Ludwigsburg im Rahmen der Wirtschaftsregion Stuttgart ausgehandelt hat. Er sieht vor, dass die für eine komplette Erfassung der Region Stuttgart rund 1,6 Milliarden Euro Investitionskosten aufgeteilt werden. Rund 600 Millionen Euro übernimmt die Telekom in eigenwirtschaftlicher Verantwortung. Wenn die Städte und Gemeinden insgesamt 500 Millionen Euro dafür aufbringen, würde die Telekom weitere 500 Millionen Euro investieren, so die Vereinbarung.

Gewerkschaft warnt vor Fachkräftemangel im Kreis Ludwigsburg

Touristen zieht es in heimische Betten: Die Tourismus-Region Stuttgart verzeichnete im vergangenen Jahr 9,1 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland. Das sind 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die NGG Stuttgart beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes, das die Beherbergungszahlen der deutschen Reisegebiete ausgewertet hat. NGG-Geschäftsführer Hartmut Zacher spricht von einer „starken Bilanz – die jedoch nur mit dem starken Engagement der Beschäftigten überhaupt möglich ist“.

Allein im Landkreis Ludwigsburg beschäftigt das Gastgewerbe nach Angaben der Arbeitsagentur rund 7.100 Menschen. „Allerdings fehlen hier zunehmend Fachkräfte – auch, weil die Branche ein waschechtes Image-Problem hat“, ist Zacher überzeugt. Ein Hauptgrund: immer extremere Arbeitszeiten. Zwar gehöre das Arbeiten am Abend oder am Sonntag für Hotelfachleute und Kellner fest zum Job. „Aber in den vergangenen Jahren sind die Schichten deutlich länger und die Erholungszeiten kürzer geworden. Das macht nicht jeder ewig mit“, so der Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart.

Zacher kritisiert insbesondere die Forderungen von Unternehmern, das Arbeitszeitgesetz zu lockern. „Geht es nach dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), dann sollen 13-Stunden-Arbeitstage bald zum Normalfall werden. Aber hier steht die Gesundheit der Beschäftigten auf dem Spiel. Nicht umsonst gibt es gesetzliche Grenzen“, so Zacher. Das Arbeitszeitgesetz schreibt eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor. In Ausnahmefällen kann sie auf zehn Stunden ausgedehnt werden.

Nach einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin steigt das Unfallrisiko nach der achten Arbeitsstunde exponentiell an. Und wer oft im Schichtdienst arbeitet, der hat ein erhöhtes Risiko, am Herzen oder an Diabetes zu erkranken.

„Die guten Übernachtungszahlen und steigende Umsätze zeigen, wie groß der Einsatz der Beschäftigten in der Gastronomie und Hotellerie ist“, sagt Zacher. Im Kreis Ludwigsburg arbeiteten gerade gelernte Fachkräfte „längst am Limit“. Die dürfe man nicht mit „Horror-Arbeitszeiten“ verprellen. Schon jetzt falle es der Branche schwer genug, Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen.

Die NGG warnt davor, das Gastgewerbe zum „Vorreiter für ausufernde Arbeitszeiten“ zu machen. Bei einer aktuellen Branchenumfrage der Gewerkschaft gaben 81 Prozent der Befragten an, ihre Arbeitsbelastung habe in den letzten Jahren zugenommen. Fast jeder Zweite muss demnach in der Freizeit für den Betrieb einspringen.

Dabei betreffen ungewöhnliche Arbeitszeiten auch viele andere Wirtschaftsbereiche. Bundesweit arbeitet mittlerweile jeder vierte Beschäftigte regelmäßig am Wochenende, so der aktuelle Mikrozensus. Das sind rund neun Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – und 700.000 mehr als noch im Jahr 2010. In der Hotellerie und Gastronomie liegt die Quote der Wochenendarbeiter sogar bei 86 Prozent, hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ermittelt. Hinzu komme die Arbeit auf Abruf, von der im Gastgewerbe jeder Vierte betroffen ist. „Wenn der Chef per WhatsApp in letzter Sekunde die Dienste verteilt, dann können Beschäftigte ihren Alltag kaum planen“, kritisiert Zacher.

Statt längere Arbeitszeiten zu fordern, sollten Hoteliers und Gastronomen die Branche attraktiver machen: „Das fängt bei einer guten Ausbildungsqualität an und reicht bis zur Bezahlung nach Tarifvertrag. Und wenn das Personal Spaß an der Arbeit hat, dann kommen die Gäste auch gern wieder.“

Ludwigsburger Deponiegas lässt Basilikum wachsen

Mit ihrer neuen Schwachgasbehandlungs-Anlage an der Deponie AM LEMBERG in Ludwigsburg betreibt die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) gleich in doppelter Hinsicht Klimaschutz. Einerseits verhindert sie damit, dass das enorm klimaschädliche Gas Methan, das noch immer der ehemaligen Hausmülldeponie entströmt, in die Atmosphäre gelangt. Andererseits hat sie einen nahe liegenden Abnehmer für das Deponiegas gefunden: In der unweit gelegenen Gärtnerei Lemberghof hilft der Klimakiller noch dabei, das Gewächshaus für die Kräuter zu wärmen. Damit wird wiederum Heizöl eingespart.

„Die AVL macht beim Thema Klimaschutz aus der Not eine Tugend“, brachte Landrat Dr. Rainer Haas es bei der Einweihung der Anlage am Donnerstag, 14. März, auf den Punkt. „Ich finde es großartig, dass wir mit der Gärtnerei Lemberghof einen Partner gefunden haben, der das Deponiegas einer sinnvollen Verwertung zuführt“, ergänzte Tilmann Hepperle, Geschäftsführer der AVL. „Die Anlage ist auch deshalb etwas Besonderes, weil sie mit einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent auf dem neuesten Stand der Technik ist“, betonte Hepperle.

Die neue Schwachgasbehandlungs-Anlage ist Teil des Nachsorge-Auftrags, den die AVL für die Deponie AM LEMBERG hat. Das Projekt gilt als vorbildlich und wird
von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert. So wurden knapp 500.000 Euro – etwa die Hälfte des Investitionsvolumens – mit NKI-Mitteln finanziert. „Mit dem Projekt stellt die AVL eindrucksvoll unter Beweis, dass sie auch beim Thema Klima- und Umweltschutz ein ganz bedeutender Akteur ist“, so Landrat Haas.