Landkreis Ludwigsburg: Neues Sammelsystem für Verpackungsmüll – Glas kommt ins blaue Körbchen

Von Uwe Roth

Das Einsammeln von Verpackungsmaterialien ist im Landkreis Ludwigsburg seit 30 Jahren ein Kuriosum: Die Unterscheidung von Flach- und Rund-Müll gibt es nur hier und sonst nirgends. Schaut man in die grünen Behälter, scheint die Logik hinter dem Trennsystem noch immer nicht von allen verstanden worden zu sein: Folien und Styropor gehören in den Papierbehälter (flach); Einwegflaschen und anderes Glas in die Rundtonne. Ist die hauchdünne Wurstverpackung eine Folie (flach) oder eine Kunststoffverpackung (rund)? Wie passt eine Styroporbox zum Altpapier (flach)? Besonders bei Neubürgern sorgt das für Verwirrung und nicht selten zu einem Durcheinander in den Abfallbehältern.

Das soll sich vom Jahr 2022 an ändern. Für die Müllentsorgung ist der Landkreis zuständig. Nun hat der Kreistag ein neues Sortiersystem beschlossen, das mehr Klarheit bringen soll. Größte Neuerung ist die Einführung von blauen Boxen für das Einweg-Leergut. Sie ähneln Einkaufskörben in XXL-Form. Die Kreisverwaltung begründetet die Änderungen so: Das neue Verpackungsgesetz des Bundes schreibt vor, dass die Wertstoffe künftig noch besser getrennt und verwertet werden müssen – um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen.

Die gute Nachricht für die Verbraucher lautet, dass das zusätzliche Behältnis keine Auswirkung auf die Müllgebühren hat. Denn die Kosten für den Abtransport und die Entsorgung des Verpackungsmülls bezahlen die Verbraucher mit dem Kauf der Produkte im Supermarkt, Discounter, Baummarkt und im übrigen Einzelhandel. Ein entsprechendes Logo auf der Verpackung zeigt das. Daher sind die Leerungen der grünen Tonnen kostenlos. Allerdings nur scheinbar, da die Gebühr an der Ladenkasse entrichtet wurde. Den Abtransport und das Recycling der Verpackungsmaterialien organisiert der Handel über das Duale-System. Es ist in Deutschland für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen verantwortlich. Das Duale System muss sicherstellen, dass die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Verwertungsquoten erreicht werden. Diese Quoten haben sich mit dem Verpackungsgesetz von 2019 erhöht.

Der Abtransport der schwarzen (Rest) und braunen (Bio) Mülltonne muss im Gegensatz zu den grünen Tonnen bezahlt werden. Im Landkreis Ludwigsburg zahlt ein Musterhaushalt mit vier Personen für die 120-Liter-Rest- und Biomülltonnen bei durchschnittlich zehn Leerungen rund 190 Euro jährlich. Das ist nicht wenig. Trotz der fast jährlich steigenden Abfallgebühren landen erstaunlich viele Lebensmittel-Verpackungen fälschlicherweise in der Restmülltonne. Ob es den Verbrauchern bewusst ist, dass sie für die Entsorgung unnötig doppelt zahlen, lässt sich nicht sagen. Ist es Unkenntnis oder Bequemlichkeit? Tatsache ist ebenfalls, was zweifach bezahlt im Restmüll endet und später verbrannt wird, wird gleichzeitig als Wertstoff dem Müll-Kreislaufsystem entzogen.

Von 2022 an gibt es einen grünen Behälter nur für Papier und Kartons geben. Hinzu kommt ein Behälter, der – wie die Gelbe Tonne in anderen Kreisen – für Verpackungen reserviert ist. In diese Kategorie fallen künftig auch Kunststofffolien und Styropor. Glas wird in blauen Boxen oder Tonnen gesammelt. Diese werden dann wie bisher auch abgeholt. Zusätzlich können Altglas-Container auf den Wertstoffhöfen oder Altglas-Depotcontainer genutzt werden, von denen es im Landkreis Ludwigsburg immer noch mehr als 100 gibt.

Für die Abfallentsorgung hat der Landkreis ein eigenes Unternehmen: die Abfallverwertungsgesellschaft (AVL). Geschäftsführer ist Tilman Hepperle. Er kommentiert das neue Trennsystem so: „Uns war während der gesamten Verhandlungen elementar wichtig, dass für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis keine Nachteile beim Thema Komfort und Service entstehen.“ Entscheidend sei gewesen, „dass wir beim Thema Kosten keinerlei Nachteile haben“, so Hepperle weiter.

Kaum war der Beschluss im Kreistag gefasst, beschwerten sich Bürger bei der AVL. Jetzt werde alles noch komplizierter, klagten sie. Der AVL bezog Stellung: „Es stimmt schon: Wir müssen uns umgewöhnen. Aber wenn man es eine Weile gemacht hat, fällt es nicht mehr schwer, das Glas gesondert zu sammeln.“ Das zeigten Beispiele aus anderen Kreisen, zum Beispiel dem Rhein-Neckar-Kreis. Neubürger würden sich leichter tun, da das neue System ähnlich zu dem in anderen Landkreisen sei.

Was tun, wenn der Platz am Haus für Müllbehälter beengt ist? Hepperle ist überzeugt, dass in den meisten Fällen eine blaue Sammelbox fürs Glas (36 Liter) genüge. Es könne auch eine Tonne fürs Glas genutzt werden. Wer möchte, könnte diese mit den Nachbarn teilen. Und in großen Wohnanlagen, wo viele Rund-Tonnen im Einsatz seien, könnten diese durch wenige große 770-Liter-Behälter ersetzt werden. Das könne sogar Platz sparen.

 

 

Schnelltest in Ludwigsburg jetzt auch ohne Anmeldung möglich

Die Schnelltest-Station im Ratskeller-Pavillon erweitert ihr Angebot. Ab Samstag (24. April) ist ein Schnelltest auch ohne Termin möglich. Eine Anmeldung an der Information vor Ort genügt.

Die Stadtverwaltung setzt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auf ein breites Angebot an Schnelltests in Ludwigsburg (siehe https://www.ludwigsburg.de/corona-teststellen). Seit Anfang März hat eine Schnelltest-Stelle im Ratskeller-Pavillon (Zugang über den Ratskeller-Garten) geöffnet. War ein solcher Test bislang nur über eine vorherige Anmeldung möglich, so gibt es ab dem kommenden Samstag (24. April) das Angebot der Firma KME (Kern Medical Engineering) aus Tübingen auch ohne Termin.

Künftig ist somit beides möglich: Ein Schnelltest mit Anmeldung wie bisher oder ein Schnelltest ohne Termin. Wahrnehmen können Bürgerinnen und Bürger diesen Service von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr, an Samstagen von 9 bis 16 Uhr. Zwischen 7.30 und 8.30 Uhr ist die Schnelltest-Station von Montag bis Freitag nur für Angemeldete geöffnet. Laut dem baden-württembergischen Sozialministerium sind diese Selbsttests für die Bürgerinnen und Bürger kostenfrei.

„Die Anzahl der Tests steigt von Woche zu Woche an“, begründet Dr. Gregor Kern das erweiterte Angebot ab Samstag. Der KME-Geschäftsführer hat für diesen Schritt folgende Erklärung: „Wir haben immer mehr Personen, die vor einem Friseurtermin zu uns kommen. Darunter sind auch welche ohne Smartphone oder E-Mail-Anschluss.“ Daher gebe es von nun an zwei Reihen vor dem Ratskeller-Pavillon: eine für angemeldete und eine für unangemeldete Personen. Letztere könnten sich über einen QR-Code oder an der Information anmelden, so Kern.

Damit baut das Tübinger Unternehmen seine Testkapazität auf 2000 Personen pro Tag aus. „Ich denke, so können wir die Personen, die jetzt einen tagesaktuellen Test brauchen können, gut versorgen“, erklärt der KME-Geschäftsführer. Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht freut sich über das zusätzliche Angebot: „Schnelltests tragen dazu bei, den Menschen in gewissen Grenzen ein Stück Normalität und Sicherheit zurückzugeben. Zudem sind Schnelltests ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.“

Wer weiterhin vorher einen Termin im Ratskeller-Pavillon vereinbaren möchte, kann das am besten online unter www.coronatest-ludwigsburg.de tun.

red

Wegen Bauarbeiten: Autobahnausfahrt bei Ludwigsburg bis Mai gesperrt

Von kommenden Samstag an wird die Fahrbahn auf der A81 in Fahrtrichtung Heilbronn saniert. Die Ausfahrt an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord bleibt daher bis Mitte Mai gesperrt.

Die Sanierung der Fahrbahndecke der A 81 im Bereich Ludwigsburg geht in den nächsten Bauabschnitt. Der erste Abschnitt innerhalb des zu erneuernden Streckenbereichs von der Anschlussstelle (AS) Ludwigsburg-Süd bis rund 900 Meter nach der AS Ludwigsburg-Nord in Fahrtrichtung Heilbronn wurde abgeschlossen. Für die weiteren Bauarbeiten muss ab Samstag, 24. April 2021, ab 20:00 Uhr, bis voraussichtlich Mitte Mai 2021 die Ausfahrt der AS Ludwigsburg-Nord in Fahrtrichtung Heilbronn gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt über die U7 ab AS Ludwigsburg-Süd, wie die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mitteilt

Während der Sanierungsarbeiten stehen dem Verkehr in Fahrtrichtung Heilbronn auch weiterhin drei Fahrstreifen zur Verfügung. Hiervon werden zwei Fahrstreifen auf die gegenüberliegende Richtungsfahrbahn verschwenkt. Daher wird die Geschwindigkeit im Baustellenbereich auf 80 Stundenkilometer reduziert und während der Bauarbeiten tagsüber immer auf 60 Stundenkilometer beschränkt.

Baumaßnahme Fahrbahndeckenerneuerung (FDE) Eglosheim

Im Rahmen der Erhaltungsmaßnahme, die am 6. April 2021 begonnen wurde und voraussichtlich bis Mitte Juni 2021 andauert, werden auf einer Gesamtlänge von rund vier Kilometern die bestehende Asphaltdeckschicht durch lärmarmen Gussasphalt ersetzt und die darunterliegende Binderschicht erneuert. Zunächst werden die beiden linken Fahrstreifen in Fahrtrichtung Heilbronn saniert. Ab voraussichtlich 10. Mai 2021 sind die Arbeiten am rechten Fahrstreifen sowie am Seitenstreifen vorgesehen. Außerdem werden die Entwässerungseinrichtungen am rechten Fahrbahnrand ausgetauscht. Die Bauzeit wurde durch Einrichtung einer 6-Tage Woche und der Ausnutzung des Tageslichts so weit wie möglich verkürzt.

red

Inzidenzwert im Kreis Ludwigsburg reißt 200er-Marke

Schulschließung im Kreis Ludwigsburg: Das neue Infektionsschutzgesetz sieht vor, dass Schulen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 schließen und weil eben dieser Wert im Landkreis seit dem 13. April durchgehend über dem vom Bund neu festgelegten Schwellenwert liegt, sollen ab kommenden Montag (26.04.) Schulen und Kitas im Kreis erneut schließen.

Und so sehen die Corona-Zahlen am Freitag 23.04. – 16 Uhr für den Landkreis Ludwigsburg aus: Das Landratsamt meldet binnen 24 Stunden in der Summe weitere 221 Corona-Infizierte. Am Freitag vor einer Woche waren es 229 bestätigte Neuinfektionen. Gestern waren es 213 Fälle.

Inzidenz für den Kreis Ludwigsburg steigt auf 202,4

Die Zahl der Neuinfektionen der letzten 7 Tage je 100.000 Einwohner für den Kreis Ludwigsburg steigt im Vergleich zum Vortag und beträgt am Freitag 202,4. Am Vortag betrug die Inzidenz 199,3. Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert für den Landkreis bei 193,4. (Stand – 23.04. – 16Uhr)

Der bis dato höchste Inzidenzwert seit Beginn der Corona-Pandemie im Landkreis Ludwigsburg wurde am 23.12. registriert. Damals wurde eine 7-Tage-Inzidenz von 205,2 gemeldet.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 47 (-3). Auf der Normalstation werden 33 (-5) Patienten behandelt. 14 (+2) Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 10 (+2) beatmet werden. (Stand: 23.04. – 09.00Uhr)

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut dem Landratsamt mindestens 22.541 Menschen im Landkreis Ludwigsburg nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion steigt um 1 auf 451. Rund 20.056 (+45) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden. (Stand: 23.04.- 16Uhr)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Bild: Screenshot / Landratsamt Ludwigsburg

 

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 23.04.)

( Bestätigte Gesamtfälle | Differenz zum Vortag )

Affalterbach ( 141 | 0 )
Asperg ( 604 | 10 )
Benningen am Neckar ( 220 | 1 )
Besigheim ( 569 | 4 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.141 | 16 )
Bönnigheim ( 491 | 1 )
Ditzingen ( 979 | 13 )
Eberdingen ( 267 | 1 )
Erdmannhausen ( 143 | 0 )
Erligheim ( 141 | 2 )
Freiberg am Neckar ( 509 | 3 )
Freudental ( 156 | 6 )
Gemmrigheim ( 235 | 2 )
Gerlingen ( 618 | 5 )
Großbottwar ( 302 | 2 )
Hemmingen ( 295 | 0 )
Hessigheim ( 62 | 1 )
Ingersheim ( 195 | 4 )
Kirchheim am Neckar ( 326 | 3 )
Korntal-Münchingen ( 720 | 15 )
Kornwestheim ( 1.684 | 21 )
Löchgau ( 233 | 2 )
Ludwigsburg ( 3.997 | 34 )
Marbach am Neckar ( 614 | 6 )
Markgröningen ( 617 | 4 )
Möglingen ( 581 | 3 )
Mundelsheim ( 121 | 0 )
Murr ( 223 | 3 )
Oberriexingen ( 107 | 5 )
Oberstenfeld ( 333 | 5 )
Pleidelsheim ( 258 | 2 )
Remseck am Neckar ( 1.042 | 8 )
Sachsenheim ( 851 | 6 )
Schwieberdingen ( 384 | 5 )
Sersheim ( 267 | 6 )
Steinheim an der Murr ( 422 | 4 )
Tamm ( 342 | 4 )
Vaihingen an der Enz ( 1.238 | 14 )
Walheim ( 113 | 0 )

red

Flucht in Ludwigsburg endet nach wenigen Minuten: Häftling entkommt über Toiletten-Fenster der Klinik

Nur wenige Minuten dauerte am Freitagmorgen die Flucht eines 26-jährigen Mannes aus der Untersuchungshaft. Zur Behandlung im Klinikum Ludwigsburg gelang ihm dort während eines Toilettengangs gegen 09:35 Uhr die Flucht, die aber sofort bei der Polizei gemeldet wurde. Innerhalb weniger Minuten fahndeten 17 Streifenwagenbesatzungen nach dem Flüchtigen, der kurz darauf in der Mömpelgardstraße entdeckt wurde. Seine Flucht endete schließlich im Innenhof eines Hauses in der Schorndorfer Straße, wo er widerstandslos festgenommen wurde.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Ludwigsburger Landrat zieht Notbremse: Schulen und Kitas ab Montag wieder dicht

Schulschließung im Kreis Ludwigsburg: Das neue Infektionsschutzgesetz sieht vor, dass Schulen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 schließen und weil eben dieser Wert im Landkreis seit dem 13. April durchgehend über dem vom Bund neu festgelegten Schwellenwert liegt, sollen ab kommenden Montag (26.04.) Schulen und Kitas im Kreis erneut schließen. Damit müssen zahlreiche Schülerinnen und Schüler wieder von zuhause aus lernen. Das teilte Landrat Dietmar Allgaier heute in einem Brief an die Schulleitungen im Kreis Ludwigsburg mit.

Wie es nach den Schließungen für Schulen und Kitas weiter geht ist noch unklar. „Noch ist uns leider nicht bekannt , inwieweit die Bundesregierung oder die Landesregierung durch gesonderte bzw, angepasste (Corona-) Verordnungen zusätzliche Gebote, Verbote und Erleichterung etwa für den Bereich des Unterrichts von Abschulklassen oder Förderschulen oder für den Notbetrieb auftstellen werden. Wir gehen aber davon aus, dass die Landesregierung spätestens bis Sonntag ergänzende Regelungen treffen wird“, schreibt Landrat Allgaier im Brief an die Schulleitungen.

Allgemeinverfügung zur Feststellung des Inkrafttretens der Bundesnotbremse

red

Gewerkschaft kritisiert Arbeitsbedingungen bei Lieferando

Fahrrad-Kuriere im Corona-Stress: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Arbeitsbedingungen beim Essenslieferdienst Lieferando kritisiert. „In Zeiten geschlossener Restaurants bestellen immer mehr Menschen auch im Landkreis Ludwigsburg ihr Essen im Internet. Das führt zu glänzenden Geschäften beim Marktführer Lieferando. Aber die Fahrerinnen und Fahrer, die bei jedem Wetter unterwegs sind, arbeiten zu Niedriglöhnen und teils am Rand der Belastungsgrenze“, sagt Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart.

Durch Corona boomt Liefergeschäft im Kreis Ludwigsburg

Die Gewerkschaft kritisiert insbesondere den „Anreiz zur Akkordarbeit“. Um über den Einstiegsverdienst von nur zehn Euro pro Stunde hinauszukommen, müssten die Beschäftigten möglichst viele Bestellungen in möglichst kurzer Zeit ausliefern. Ab der
25. Bestellung zahle Lieferando einen Zuschlag von 25 Cent pro Order, ab dem 100. Auftrag gebe es einen Euro mehr. „Dieses System führt zu großem Stress bei den Fahrern, denen jede rote Ampel wertvolle Zeit kostet. Um schnell voranzukommen, setzen sie häufig ihre Gesundheit aufs Spiel“, so Zacher.

Außerdem werde der Arbeitsschutz nach Beobachtung der NGG nicht ernst genug genommen. Die von Lieferando gestellten E-Bikes seien häufig nicht richtig gewartet und nur bedingt verkehrssicher. „Und wer mit dem eigenen Fahrrad unterwegs ist, muss für die Reparaturen meist selbst aufkommen“, moniert Zacher. Zudem setzten sich die Kuriere beim Abliefern der Bestellung vor der Wohnungstür einer erhöhten Corona-Infektionsgefahr aus. Nach der neuen Corona-Testverordnung in Betrieben muss Lieferando seinen Fahrerinnen und Fahrern zwei kostenlose Corona-Tests pro Woche anbieten, weil sie viel Kundenkontakt haben. Nach Beobachtung der NGG sind die Testangebote des Anbieters bislang aber unzureichend.

Es könne nicht sein, dass Essenslieferdienste, die zu den Gewinnern der Corona-Krise gehörten, ihre Geschäfte auf dem Rücken der Beschäftigten machten. „Lieferando muss sich endlich zu fairen Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen bekennen. Das Unternehmen darf der Gründung von Betriebsräten nicht länger Steine in den Weg legen“, so Zacher mit Blick auf bisherige Versuche des Anbieters, die Wahl von Arbeitnehmervertretungen zu verhindern. An die Beschäftigten appelliert der Gewerkschafter, Rat bei der NGG zu suchen. Je mehr Fahrerinnen und Fahrer sich für ihre Belange einsetzten, desto schneller könnten tarifliche Standards für die Lieferbranche ausgehandelt werden.

Zudem sollten Beschäftigte ihre Lohnabrechnungen genau prüfen. Nach Gewerkschaftsinformationen passiere es immer wieder, dass Zahlungen zu spät kämen oder sogar ausblieben. „Für die Fahrer kommt es aber auf jeden Euro an. Im Ernstfall sollten sie sich von der NGG beraten lassen“, so Zacher. Für Gewerkschaftsmitglieder sei ein Lohn- Check kostenlos.

Nach dem Verschwinden von Marken wie Lieferheld, Foodora, Deliveroo und pizza.de gilt Lieferando unter den Online-Essensbestelldiensten in Deutschland als unangefochtener Marktführer. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Mutterkonzerns „Just Eat Takeaway“ nach Unternehmensangaben um 54 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen steht immer wieder im Zusammenhang mit prekären Arbeitsbedingungen in der Kritik. Gastronomen, die wegen der Corona-Beschränkungen nur außer Haus verkaufen können, kritisieren die hohen Provisionen von bis zu 30 Prozent des Umsatzes.

red

„Climate Star“ : Internationale Auszeichnung für Ludwigsburg durch das Klima-Bündnis

Am 22. April hat die Stadt Ludwigsburg den kommunalen Klimaschutzpreis für ihren Wettbewerb „Nachhaltigkeit barockt!“ erhalten: Mit dem „Climate Star“ zeichnet das Städtenetzwerk Klima-Bündnis europäische Städte und Gemeinden für ihre lokalen Initiativen aus. Unter dem Motto „Wir sind Wandel“ wurde der Pokal in einer Online-Live-Schaltung an Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht und Bürgermeisterin Andrea Schwarz verliehen. Neben Ludwigsburg bekamen 15 weitere Klimaschutzprojekte in Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich, Rumänien, der Schweiz und Ungarn den Preis. Das Klima-Bündnis vergibt den Climate Star Award seit 2002 und ehrt damit die kommunalen Erfolgsgeschichten seiner Mitglieder in ganz Europa.

Das ausgezeichnete Projekt „Nachhaltigkeit barockt!“

Der Wettbewerb der Ludwigsburger Energiehelden hat die Jury überzeugt. Mit der Devise „Nachhaltigkeit barockt!“ ist Ludwigsburg schon zwei Mal erfolgreich ins Rennen gegangen – das Ziel: Wer schafft den kleinsten ökologischen Fußabdruck?

Anna Hoeffler von der städtischen Stabsstelle Klima, Energie und Europa organisiert den Wettbewerb. Zehn engagierte Ludwigsburger Haushalte machen sich dabei acht Monate auf, „Energiehelden“ zu werden. Sie kontrollieren ihren Verbrauch an Restmüll, Verpackung, Wasser, Strom, Heizung und gefahrene Kilometer. Für ihr individuelles Verhalten sammeln sie monatlich Punkte, wobei sowohl der absolute Verbrauch pro Kopf als auch die relative Veränderung zum Vormonat entscheidend ist. In Coachings werden Themen vertieft, gemeinsame Aktionen und Ausflüge unternommen.

Mobilität, Konsum, Energie – Klimaschutz im Alltag

Die Teilnehmenden hinterfragen dabei ihr Verhalten, ihre Mobilität, den Konsum und den Energieverbrauch im Alltag. Während des Wettbewerbs bekommen die Haushalte Vorteile wie ÖPNV-Zuschüsse, kostenlos E-Bikes ausgeliehen, Energieeinsparchecks vor Ort durch die Ludwigsburger Energieagentur, Energiesparboxen der Stadtwerke Ludwigsburg Kornwestheim – und nicht zuletzt sparen sie Geld durch ihr verändertes Verhalten. Eine Analyse der Wasser-, Strom- und Heizungs-Rechnungen zeigt den langfristigen Erfolg der Haushalte.

Alle Teilnehmenden konnten so zu Vorbildern für nachhaltigen Lebensstil und richtige Nachhaltigkeits-Experten werden. Sie reduzierten etwa ihren Restmüll durch den Wettbewerb im Schnitt um 34 Prozent – obwohl sie oftmals schon auf einem niedrigen Niveau im Vergleich zum deutschen Otto-Normal-Verbraucher gestartet waren. Auch den Stromverbrauch konnten sie durch Ausschalten von Elektrogeräten, Vermeiden von Standby, energieeffiziente Haushaltsgeräte und LED-Lampen deutlich verringern. Ein bewussterer Umgang mit Wasser hat ebenfalls Einsparungen bewirkt und den ökologischen Fußabdruck der „Energiehelden“ verbessert. Einige Haushalte sind nach dem Wettbewerb aufs E-Bike umgestiegen, nachdem sie die Vorteile testen konnten.

Neuauflage des Wettbewerbs geplant

Verantwortungsbewusst mit Energie umgehen, die Umwelt schonen, den Klimaschutz voranbringen: Das steht in Ludwigsburg schon lange auf der Tagesordnung. Um zu zeigen, dass Nachhaltigkeit auch jede Menge Spaß machen kann, hat die Stadt den Wettbewerb ausgerufen. „Nachhaltigkeit (ba)rockt!“ soll wieder erneut an den Start gehen – gegebenenfalls unter anderen Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie. Derzeit laufen dazu schon die Planungen dazu.

Partner des Wettbewerbs sind die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim und das Wissenszentrum Energie, Medienpartner die Ludwigsburger Kreiszeitung. Unterstützt wird der Wettbewerb durch die Ludwigsburger Energieagentur und die Lotter GmbH.

Online gibt es Eindrücke vom Projekt unter www.ludwigsburg.de/energiehelden

Über das Klima-Bündnis

Seit mehr als 30 Jahren arbeiten Mitgliedskommunen des Klima-Bündnisses partnerschaftlich mit indigenen Völkern der Regenwälder gemeinsam für das Weltklima. Mit über 1.800 Mitgliedern aus 27 europäischen Ländern ist das Klima-Bündnis das weltweit größte Städtenetzwerk, das sich dem Klimaschutz widmet, und das einzige, das konkrete Ziele setzt: Jede Klima-Bündnis-Kommune hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren. Da sich unser Lebensstil direkt auf besonders bedrohte Völker und Orte dieser Erde auswirkt, verbindet das Klima-Bündnis lokales Handeln mit globaler Verantwortung. Weitere Informationen dazu im Web auf www.klimabuendnis.org

red

Inzidenzwert im Kreis Ludwigsburg knapp unter 200er-Marke

Und so sehen die Corona-Zahlen am Donnerstag 22.04. – 16 Uhr für den Landkreis Ludwigsburg aus: Das Landratsamt meldet binnen 24 Stunden in der Summe weitere 213 Corona-Infizierte. Am Donnerstag vor einer Woche waren es 191 bestätigte Neuinfektionen. Gestern waren es 225 Fälle.

Inzidenz für den Kreis Ludwigsburg steigt auf 199,3 

Die Zahl der Neuinfektionen der letzten 7 Tage je 100.000 Einwohner für den Kreis Ludwigsburg steigt im Vergleich zum Vortag und beträgt am Donnerstag 199,3. Am Vortag betrug die Inzidenz 193,7. Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert für den Landkreis bei 181,3. (Stand – 22.04. – 16Uhr)

Der bis dato höchste Inzidenzwert seit Beginn der Corona-Pandemie im Landkreis Ludwigsburg wurde am 23.12. registriert. Damals wurde eine 7-Tage-Inzidenz von 205,2 gemeldet.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 50 (+2). Auf der Normalstation werden 38 (+2) Patienten behandelt. 12 Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 8 beatmet werden. (Stand: 22.04. – 09.00Uhr)

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut dem Landratsamt mindestens 22.320 Menschen im Landkreis Ludwigsburg nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion bleibt unverändert bei 450. Rund 20.011 (+145) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden. (Stand: 22.04.- 16Uhr)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 22.04.)

( Bestätigte Gesamtfälle | Differenz zum Vortag )

Affalterbach ( 141 | 0 )
Asperg ( 594 | 9 )
Benningen am Neckar ( 219 | 0 )
Besigheim ( 565 | 3 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.125 | 15 )
Bönnigheim ( 490 | 4 )
Ditzingen ( 966 | 15 )
Eberdingen ( 266 | 2 )
Erdmannhausen ( 143 | 0 )
Erligheim ( 139 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 506 | 9 )
Freudental ( 150 | 0 )
Gemmrigheim ( 233 | 4 )
Gerlingen ( 613 | 1 )
Großbottwar ( 300 | 0 )
Hemmingen ( 295 | 2 )
Hessigheim ( 61 | 0 )
Ingersheim ( 191 | 6 )
Kirchheim am Neckar ( 323 | 1 )
Korntal-Münchingen ( 705 | 9 )
Kornwestheim ( 1.663 | 23 )
Löchgau ( 231 | 0 )
Ludwigsburg ( 3.963 | 39 )
Marbach am Neckar ( 608 | 6 )
Markgröningen ( 613 | 7 )
Möglingen ( 578 | 5 )
Mundelsheim ( 121 | 1 )
Murr ( 220 | 2 )
Oberriexingen ( 102 | 2 )
Oberstenfeld ( 328 | 5 )
Pleidelsheim ( 256 | 1 )
Remseck am Neckar ( 1.034 | 4 )
Sachsenheim ( 845 | 9 )
Schwieberdingen ( 379 | 9 )
Sersheim ( 261 | 1 )
Steinheim an der Murr ( 418 | 8 )
Tamm ( 338 | 2 )
Vaihingen an der Enz ( 1.224 | 13 )
Walheim ( 113 | 0 )

red

Mann schlägt und beißt 18-jährigen Security-Mitarbeiter

Ludwigsburg: Nachdem ein 28-Jähriger am Mittwoch gegen 16:00 Uhr bei der Abgabe seiner Pfandflaschen augenscheinlich keinen Einkaufswagen benutzen wollte, kam es im Eingangsbereich eines Supermarktes in der Wilhelmstraße in Ludwigsburg zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem 18-jährigen Securitymitarbeiter.

Der Securitymitarbeiter hatte im Vorfeld den 28-Jährigen angesprochen und darauf hingewiesen, dass er bei Betreten des Supermarktes einen Einkaufswagen benutzen müsse. Der 28-Jährige soll dies aber verweigert und zur Abgabe seiner Pfandflaschen den Markt ohne Einkaufswagen betreten haben.

Als der 18-Jährige dem Mann folgte und ihn zur Rede stellte, hätte dieser dem Securitymitarbeiter im Verlauf des Streitgespräches unvermittelt ins Gesicht geschlagen. Da der 28-Jährige anschließend den Markt verlassen wollte, stellte sich ihm ein weiterer Mitarbeiter in den Weg. Der 18-Jährige griff daraufhin seinen Kontrahenten von hinten mit in einem Würgegriff, aus dem sich der 28-Jährige mit einem kräftigen Biß in eine Hand des Securitymitarbeiters befreite. Mehrere Personen hielten den 28-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei fest.

Der 18-jährige Securitymitarbeiter, der sich bei dem Biß eine stark blutende Verletzung zuzog, wurde durch den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Beide Beteiligte müssen sich nun wegen wechselseitiger Körperverletzung verantworten.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg