Stuttgart/Ludwigsburg – Verheerende Zustände auf den Toiletten an unbewirtschafteten Rastanlagen entlang der Autobahnen stellen nicht nur für Reisende, sondern auch für die Reinigungskräfte eine unerträgliche Belastung dar. Trotz dreimal täglicher Reinigung verwandeln sich viele dieser „stillen Örtchen“ innerhalb kürzester Zeit in stinkende Orte des Schreckens, teilt die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest mit. Für die Reinigungskräfte ist die Beseitigung der Verschmutzungen nicht nur ekelhaft, sondern auch gesundheitlich bedenklich. Zudem belastet die Rücksichtslosigkeit einiger Verkehrsteilnehmer auch die Steuerzahler erheblich: Die Reinigung der Toiletten im Südwesten kostet jährlich rund drei Millionen Euro.
Um das Problem anzugehen und das Bewusstsein der Reisenden zu schärfen, startet die Autobahn GmbH die Plakataktion „MUSS DAS SEIN?“. Auf den Plakaten, die ab heute an allen Autobahn-Toiletten in der Region Stuttgart zu sehen sind, wird ein ungeschöntes Originalfoto gezeigt, das die Zustände verdeutlicht und zu mehr Rücksichtnahme auffordert.
„Unsere Autobahn-Parkplätze und Toiletten sollen sauber und sicher sein und der Erholung dienen. Denn regelmäßige Pausen sind wichtig – sie erhöhen die Verkehrssicherheit!“, betont Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest. „Doch gegen die Zerstörungswut und Rücksichtslosigkeit mancher Reisender sind wir machtlos. Kot an den Wänden und Fäkalien auf den Böden empfinde ich als Körperverletzung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!“
Trotz der Investition von rund fünf Millionen Euro in die Modernisierung von Parkplatz- und WC-Anlagen in den letzten drei Jahren sehen sich die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien mit unhaltbaren Zuständen konfrontiert. „Kot an den Wänden, verstopfte Toiletten durch Dosen und Zigarettenschachteln – das ist unser Alltag“, sagt Michael Gruber, Leiter der Autobahnmeisterei Ludwigsburg. „Und beim Grasmähen bekommen wir Fäkalien auf die Kleidung und auch ins Gesicht. Muss das sein?“
Die Plakate, die mit einem QR-Code ausgestattet sind, der die Botschaft in 27 Sprachen übersetzt, werden zunächst an Toiletten in der Region Stuttgart – darunter Heckengäu und Höllberg (A8) sowie Engelberg, Gerlinger Höhe, Kälbling Ost und Kälbling West (A81) – aufgehängt. Wenn die Aktion erfolgreich ist, sollen die Plakate auf alle Toiletten im gesamten Zuständigkeitsbereich der Niederlassung Südwest ausgeweitet werden, der rund 1050 km Autobahnen in Baden-Württemberg, Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz umfasst.
Christine Baur-Fewson richtet einen dringenden Appell an alle Verkehrsteilnehmenden: „Bitte hinterlassen Sie die Autobahn-Rastanlagen und Toiletten sauber! Die Nächsten werden es Ihnen danken. Und unsere Mitarbeitenden auch.“
red