„Bitte bleiben Sie zu Hause“: Ludwigsburg OB Knecht wendet sich an Bürger

In einem offenen Brief wendet sich Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht anlässlich der anstehenden Feiertage an die Bewohner und Bewohnerinnen seiner Stadt. Vor dem Osterfest dankt er all jenen, die in der aktuellen Corona-Krise unermüdlich im Einsatz sind in Krankenhäusern, in Pflegeeinrichtungen, bei Rettungsdiensten und der Feuerwehr. Seinen Dank richtet das Stadtoberhaupt aber ebenso an diejenigen, die die notwendige Versorgung des alltäglichen Lebens aufrechterhalten wie u.a. die Mitarbeiter in den Supermärkten, im Post- und Paketdienst, auf den Wochenmärkten, in den Apotheken, bei den Stadtwerken sowie der Stadtentwässerung. 

Ebenso dankt Oberbürgermeister Knecht seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für ihr Pflichtbewusstsein und ihre Solidarität, die sie seit Beginn der Pandemie an den Tag legen durch Nachbarschaftshilfe und durch diverse Hilfsangebote über Facebook oder mit Aushängen an schwarzen Brettern. „Das macht mir Mut und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, schreibt Knecht und betont, dass ihn das Verhalten der Stadtgesellschaft mit großem Stolz erfülle und dass es entscheidend für ihn sei, das Miteinander auf allen Ebenen zu fördern. 

Gleichzeitig spricht der Oberbürgermeister seinen Stadtbewohnern Mut zu, indem er hervorhebt, dass die für die Menschen harten Corona-Maßnahmen von Bund, Land und Kommunen erste, ganz leichte Verbesserungen zeigen. „Di Ausbreitung des Virus hat etwas an Geschwindigkeit verloren – bei aller Vorsicht hinsichtlich der Einschätzungen. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Halten Sie sich bitte weiterhin gewissenhaft an die Maßnahmen, die uns alle schützen“, schreibt er und appelliert verbunden mit Ostergrüßen an jeden einzelnen, auf Verwandtschaftsbesuche zu verzichten und zu Hause zu bleiben.

red

 

Landrat Allgaier dankt Menschen und appelliert sich an Corona-Vorgaben weiter zu halten

LUDWIGSBURG. In einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung an die Bevölkerung, appelliert Landrat Dietmar Allgaier, sich insbesondere auch am Osterwochenende an die von der Landesregierung verordneten Sicherheitsvorgaben zu halten. “Entscheidend ist das übergeordnete Ziel: Die Verbreitung des Corona-Virus muss gebremst werden. Wir müssen unserem Gesundheitssystem die notwendige Zeit verschaffen, die Gesundheit der Betroffenen umfassend zu schützen – damit wir katastrophale Verhältnisse, wie wir sie teilweise aus anderen Ländern täglich berichtet bekommen, vermeiden können.” Die Fallzahlen entwickelten sich besser, als zunächst befürchtet. Das sei eine ermutigende Entwicklung, stellt Landrat Allgaier fest.

Noch sei es aber für eine Entwarnung zu früh. “Ich bitte Sie ausdrücklich, weiterhin – auch wenn es über die Osterfeiertage besonders schwer fällt – die Maßnahmen einzuhalten. Bitte bleiben Sie soweit wie möglich zuhause. Wenn Sie raus in die Natur gehen, tun Sie das bitte nicht in Gruppen, halten Sie Abstand. Und nach wie vor ganz wichtig: Halten Sie sich bitte an die Empfehlungen zur Handhygiene und an die Husten- und Niesetikette”, appelliert Allgaier.

Landrat Allgaier bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis für ihre Mithilfe, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen: “Für alle Akzeptanz, für alles Einhalten der Vorgaben möchte ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger an dieser Stelle ganz herzlich Danke sagen. Ebenso bedanke ich mich für umfangreiche ehrenamtliche und nachbarschaftliche Hilfe. Es herrscht große Solidarität bei uns im Landkreis, in den Städten und Gemeinden. Der Zusammenhalt, die Solidarität, das alles macht mir Mut und gibt mir Zuversicht, dass wir die Krise gemeinsam meistern werden”, so Landrat Allgaier.

red

Corona-Virus: Die aktuellen Zahlen in der Übersicht (Stand – 08.04)

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich weltweit weiterhin aus. Eine Übersicht über die aktuelle Lage und die Zahlen der Infektionen und Todesopfer haben wir hier zusammengestellt. (Stand: 08.04. / 21.30Uhr – Zahlen können abweichen)

Land / Bundesland / Landkreis Infizierte (Diff. Vortag) Todesfälle Genesene
Deutschland 110.698 (+3.959) 2.192 (+250) 36.081 (+7.381)
Baden-Württemberg 21.490 (+855) 514 (+50)
Landkreis Ludwigsburg 1.179 (+50) 21 (+1)
Weltweit 1.495.051 (+87.216) 87.469 (+6.710) 317.640 (+19.706)
Quellen: John Hopkins University /
Sozialministerium Baden-Württemberg / Landratsamt Ludwigsburg

red

Corona: Die neuesten Zahlen für den Landkreis Ludwigsburg

1179 bestätigte Corona-Infizierte meldete das Landratsamt Ludwigsburg am Mittwochabend (08. April). Das sind 50 Menschen mehr als gestern. Insgesamt 21 mit COVID-19 infizierte Personen im Alter zwischen 43 und 95 Jahren sind laut Behördenangaben inzwischen verstorben. Die Zahl der Genesenen wird mit 247 Personen (Stand: 08. April) angegeben.

In Baden-Württemberg sind Stand Mittwochabend (08. April – 19Uhr) 21.490 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind es somit 855 Menschen mehr. Tags zuvor waren es  606 Neuinfektionen. Laut dem Ministerium sind jedoch inzwischen ungefähr 12.267 Personen wieder genesen. Insgesamt 514 Menschen sind an den Folgen der Virus-Krankheit verstorben. Das sind 50 Menschen mehr als gestern.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Enzkreis, Esslingen, Göppingen, Heidenheim, Hohenlohekreis, Karlsruhe, Lörrach, Ostalbkreis, Rastatt, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Tübingen, Waldshut und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Baden-Baden, Freiburg, Heilbronn, Mannheim und Stuttgart insgesamt 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 514 an.

Unter den Verstorbenen waren 320 Männer und 193 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

red

Schwerer Raub in Ludwigsburg: Mann wird in eigener Wohnung überwältigt und mit Messer bedroht

Ein 22-jähriger Mann wurde laut einer Meldung der Polizei am Mittwochmorgen Opfer eines schweren Raubes durch zwei Unbekannte in einem Wohnhaus in der Hoferstaße im Ludwigsburger Westen.

Gegen 07.40 Uhr klingelten die beiden Unbekannten an dem Wohnhaus, in dem mehrere Personen in Einzimmerwohnungen leben. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden sie von einem Besucher einer Bewohnerin in das Haus gelassen, begaben sie sich zum Zimmer des 22-Jährigen und klopften. Der Mann öffnete hierauf die verschlossene Tür. Anschließend sei er von den Tätern, die sich zwischenzeitlich maskiert hätten, direkt überwältigt und unter Vorhalt eines Messers auf sein Bett gedrückt worden, heißt es in Meldung weiter. Die Unbekannten hätten ihrem Opfer die Augen verbunden und während einer ihn weiterhin mit dem Messer bedroht haben soll, habe der Komplize das Zimmer des 22-Jährigen durchsucht. Er fand wohl einen vierstelligen Bargeldbetrag sowie eine Tasche, in der sich eine Kamera befand. Das Geld und die Tasche sollen die Täter an sich genommen haben. Dann schlossen sie ihr Opfer in seinem Zimmer ein und flüchteten. Der Mann alarmierte schließlich telefonisch einen Zimmernachbarn, der ihn aus dem von außen verschlossenen Zimmer befreite. Im weiteren Verlauf wurde die Polizei verständigt.

Die beiden Täter sollen laut Angaben zwischen 25 und 30 Jahren alt sein und trugen beide Bärte. Sie waren mit dickeren Jacken bekleidet. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen zwischenzeitlich übernommen und bittet Zeugen, die die beiden Täter vor dem Betreten des Hauses bzw. auf ihrer Flucht gesehen haben, sich unter Tel. 07141/18-9 zu melden.

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg: Rotlichtunfall

Eine leicht verletzte Person und ein Sachschaden in Höhe von rund 17.000 Euro sind die Bilanz eines Unfalls, der sich am Dienstag gegen 09.10 Uhr in der Markgröninger Straße in Eglosheim ereignete. Mutmaßlich aufgrund der tiefstehenden Sonne wurde ein 66 Jahre alter VW-Lenker, der die Markgröninger Straße in Richtung der Bundesstraße 27 befuhr, geblendet. Auf Höhe der Kreuzung mit der Katharinenstraße und der Nagolder Straße übersah er wohl deshalb, dass die dortige Ampel für ihn rot zeigte. Als er in den Kreuzungsbereich einfuhr, kam es zu einer Kollision mit einem 82-jährigen Ford-Fahrer, der die Markgröninger Straße von der Katharinenstraße kommend überqueren wollte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Ford abgewiesen und stieß im weiteren Verlauf gegen einen Ampelmast. Der 66 Jahre alte Fahrer des Ford erlitt leichte Verletzungen. Beide PKW waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Gerlingen: Unfallflucht

Nach einer Unfallflucht in der Obere Ringstraße in Gerlingen sucht das Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, Zeugen. Am Dienstag zwischen 06.30 Uhr und 19.00 Uhr beschädigte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker vermutlich beim Rangieren einen geparkten BMW. Ohne sich anschließend um den entstandenen Sachschaden von etwa 3.000 Euro zu kümmern, machte sich der Unbekannte aus dem Staub.

BAB 81/Steinheim an der Murr: Unfall mit 33.000 Euro Sachschaden

Vermutlich aus Unachtsamkeit kam es am Dienstag gegen 18.15 Uhr auf der Bundesautobahn 81 zwischen den Anschlussstellen Pleidelsheim und Mundelsheim zu einem Unfall mit 33.000 Euro Sachschaden. Ein 39 Jahre alter Transporter-Fahrer war auf der mittleren Spur in Richtung Heilbronn unterwegs, als er einen Vorausfahrenden wohl überholen wollte. Beim Wechsel auf den linken Fahrstreifen übersah er jedoch die Corvette eines 55-Jährigen. Der Corvette-Lenker versuchte noch nach links auszuweichen, er konnte jedoch einen Zusammenstoß hierdurch nicht verhindern. Die Corvette wurde durch den Aufprall erheblich beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Der PKW musste abgeschleppt werden.

Großbottwar: Pfannenbrand

Während des Kochens wurde am Dienstag gegen 16.30 Uhr in einer Küche in der Mühlgasse in Großbottwar eine Pfanne mit Öl auf dem Herd vergessen. Das Fett entzündete sich im weiteren Verlauf und begann zu qualmen. Als ein Bewohner der betreffenden Wohnung dies bemerkte, versuchte er den Brand zu löschen und goss fatalerweise Wasser in die Pfanne. Dies hatte eine Stichflamme zur Folge. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die anschließend hinzugerufene Freiwillige Feuerwehr Großbottwar, die mit einem Fahrzeug und acht Wehrleuten zum Einsatzort ausgerückt war, führte lediglich noch Überprüfungsmaßnahmen durch, da das Feuer bereits gelöscht war. Die Küchenwand wurde beschädigt und muss nun wohl neu gestrichen werden.

Kichheim am Neckar: Mercedes beschädigt

Ein Sachschaden von etwa 500 Euro hinterließ ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker an einem Mercedes, der am Dienstag zwischen 16:30 und 21:00 Uhr in der Bahnhofstraße in Kirchheim am Neckar abgestellt war. Der Mercedes war im Bereich einer Mauer vorwärts eingepackt und wurde vermutlich beim Ein- oder Ausparken an der Beifahrerseite beschädigt. Anschließend suchte der Unbekannte das Weite, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Zeugen, die Hinweise zum Verursacher geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, zu melden.

Bietigheim-Bissingen: Unfallflucht

Nach einer Verkehrsunfallflucht, die sich am Dienstag zwischen 13:00 und 19:30 Uhr in der Buchstraße in Bietigheim ereignete, sucht das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, nach Zeugen. Vermutlich beim Ein- oder Ausparken stieß ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker gegen einen Audi, der entlang der Fahrbahn vorwärts in Richtung eines Gebüsches geparkt war. Ohne sich um den angerichteten Sachschaden von etwa 4.000 Euro zu kümmern, machte sich der Verursacher aus dem Staub. Während der Unfallaufnahme wurden an dem Audi rote Lackantragungen entdeckt. Möglicherweise stammen sie vom Verursacherfahrzeug.

Löchgau: Pflanzenerde und Blähton gestohlen

Fünf Säcke Pflanzenerde und ein Sack Blähton erbeutete eine noch unbekannte Diebin, die am Dienstag gegen 18:15 Uhr in der Erligheimer Straße in Löchgau zuschlug. Auf dem Parkplatz eines Baumarktes parkte die Frau ihren Wagen rückwärts ein. Anschließend stieg sie aus und lud das Diebesgut, dass im Außenbereich des Marktes gelagert war, in ihr Fahrzeug ein. Ohne die Ware, deren Wert sich auf eine zweistellige Summe beläuft, zu bezahlen, fuhr die Unbekannte schließlich davon. Bei ihr soll es sich um eine Frau mittleren Alters handeln, die etwa 175 cm groß ist. Sie hat braunes oder blondes schulterlanges Haar, ist eventuell osteuropäischer Herkunft und trug zur Tatzeit eine Hose mit Leopardenmuster. Nach bisherigen Erkenntnissen soll sie mit einem braunen VW T5 oder T6 mit Ludwigsburger Zulassung (LB) unterwegs gewesen sein. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, in Verbindung zu setzen.

 

Mehr als 100 Verstöße am Wochenende: Polizeipräsident Metzger appelliert an Bevölkerung

“Die Erfahrungen des vergangenen sonnigen Wochenendes haben uns gezeigt, dass wir unsere Präsenz- und Kontrollmaßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger über die Osterfeiertage verstärken müssen,” sagt Polizeipräsident Burkhard Metzger in einer Pressemitteilung der Polizei Ludwigsburg.

Nicht zu Unrecht, denn trotz der umfangreichen und detaillierten Informationen zur Corona-Verordnung der Landesregierung stellten die Einsatzkräfte am vergangenen Wochenende über 100 Verstöße, insbesondere gegen das Aufenthaltsverbot im öffentlichen Raum, fest, heißt es in Mitteilung weiter.

Für die Ostertage rechnet die Polizei mit größeren Menschenansammlungen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Familienbesuchen, von denen sich vermutlich nicht alle abhalten lassen.

“Wir appellieren nochmals eindringlich an jeden Einzelnen und jede Einzelne, sich verantwortungsvoll zu verhalten und die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie damit aktiv zu unterstützen,” so der Polizeipräsident. “Auch wenn es schwer fällt: Verzichten Sie bitte auf die sonst üblichen Familienfeiern und holen Sie diese nach, wenn es für Sie und Ihre Angehörigen wieder gefahrlos möglich ist.”

Bei den bisherigen Kontrollmaßnahmen stießen die Einsatzkräfte beim ganz überwiegenden Teil der Kontrollierten auf Einsicht und Verständnis, tragen sie doch durch ihre sichtbare Präsenz auch zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der durch die aktuelle Situation häufig verunsicherten Bürgerinnen und Bürger bei.

red

Corona-Virus: Die aktuellen Zahlen in der Übersicht (Stand – 07.04)

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich weltweit weiterhin aus. Eine Übersicht über die aktuelle Lage und die Zahlen der Infektionen und Todesopfer haben wir hier zusammengestellt. (Stand: 07.04. / 21.30Uhr – Zahlen können abweichen)

Land / Bundesland / Landkreis Infizierte (Diff. Vortag) Todesfälle Genesene
Deutschland 106.739 (+5.181) 1.942 (+280) 36.081 (+7.381)
Baden-Württemberg 20.635 (+606) 464 (+37)
Landkreis Ludwigsburg 1.129 (+41) 20 (+1)
Weltweit 1.407.123 (+82.216) 80.759 (+7.056) 297.934 (+22.102)
Quellen: John Hopkins University /
Sozialministerium Baden-Württemberg / Landratsamt Ludwigsburg

red

Neueste Corona-Zahlen: So sieht es im Landkreis Ludwigsburg aus

Wie das Landratsamt Ludwigsburg am Dienstag (07. April) meldete, gibt es im Landkreis 1129 bestätigte Corona-Infizierte. Nachdem an den vergangenen beiden Tagen (jeweils 16 Neuinfektionen) gemeldet wurden, war die Hoffnung groß, dass es zu einem rückgängigen Trend kommen würde. Diese Hoffnung hat sich heute erst einmal zerschlagen. Insgesamt 41 bestätigte Neuinfektionen wurden von den Behörden für Dienstag (07.04.) gemeldet. Zum Vergleich: Am vergangenen Dienstag (31. März) waren es nur 23 Neuinfektionen. Insgesamt 20 Personen sind nach Behördenangaben im Landkreis an COVID-19 gestorben. 

In Baden-Württemberg sind Stand Dienstagabend (07. April – 19Uhr) 20.635 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind es 606 Menschen mehr. Tags zuvor waren es  742 Neuinfektionen. Laut dem Ministerium sind jedoch inzwischen rund 2.685 Personen wieder genesen. Insgesamt 464 Menschen sind an den Folgen der Virus-Krankheit verstorben.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Böblingen, Bodenseekreis, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Enzkreis, Göppingen, Heidenheim, Heilbronn, Hohenlohekreis, Konstanz, Ludwigsburg, Ortenaukreis, Rastatt, Rottweil, Sigmaringen, Tübingenund Zollernalbkreis sowie aus den Städten Heidelberg, Pforzheim und Stuttgart insgesamt 37 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 464 an. Unter den Verstorbenen waren 295 Männer und 168 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Aufgeführt sind die Todesfälle, die mit und an SARS-CoV-2 verstorben sind. Mit SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund anderer Ursachen verstorben ist, aber auch ein positiver Befund auf SARS-CoV-2 vorlag. An SARS-CoV-2 verstorben bedeutet, dass die Person aufgrund der gemeldeten Krankheit verstorben ist.

red

„Ich will endlich wieder nach Hause!“ – Ludwigsburgerin sitzt in Südafrika fest

Es begann am 14. März als Traumurlaub in Südafrika. Tolles Essen, traumhafte Landschaft und eine unvergessliche Safari am 40. Geburtstag. Doch dann kam am 27. März die totale Ausgangssperre, weil das Corona-Virus auch den afrikanischen Kontinent erreicht hat. Seither sitzt Eveline Czekalski in einer Privatvilla in einem Vorort von Kapstadt und wartet darauf, dass die Bundesregierung sie und ihre zwei guten Freunde zusammen mit anderen deutschen Touristen zurück nach Deutschland holt. Im Interview mit Ludwigsburg24 erzählt die Ludwigsburgerin über die häusliche Quarantäne rund 13.000 Kilometer entfernt der Heimat.

Frau Czekalski, Sie sitzen seit knapp zwei Wochen in der Nähe von Kapstadt fest. Was heißt das für Ihr tägliches Leben?
In Südafrika gab es den kompletten Lockdown, was bedeutet, dass wir außer für den Einkauf nicht mehr aus dem Haus dürfen. Vor ein paar Tagen wollte ich mit meiner Freundin eine Runde am Strand joggen. Nach nur 10 Metern sind wir sofort von der Polizei angehalten worden und mussten direkt wieder nach Hause. Am 2. April wäre eigentlich unser Rückflug gewesen. Aber der Flughafen ist komplett dicht für 21 Tage. Es kommen weder Flugzeuge ins Land rein, noch fliegen welche raus.

Das heißt, auch bei Ihnen sind alle Restaurants, Bars und Geschäfte geschlossen?
Ja, so ist es. Nur Supermärkte und Apotheken haben geöffnet. Wir hatten zwar mitbekommen, dass das ganze öffentliche Leben durch den Lockdown still liegt. Aber uns war, trotzdem unser Freund Einheimischer ist, anfangs nicht bewusst, dass das auch zugleich die totale Ausgangssperre bedeutet. Wir sitzen hier in seinem Elternhaus in diesem wunderschönen Land, haben das Meer direkt vor der Tür und dürfen nirgendwo hin. Zum Glück dürfen wir hier in seinem Haus umsonst leben, ansonsten hätten wir wirklich ein finanzielles Problem.

Welche Möglichkeiten bestehen für Sie, die Heimreise wieder anzutreten? Oder sitzen Sie jetzt bis mindestens 16. April tatsächlich fest?
Wir mussten uns beim Auswärtigen Amt in Berlin registrieren, damit man dort weiß, wie viele Touristen sich derzeit überhaupt in Südafrika befinden. Zusätzlich mussten wir uns für das Rückholprogramm eintragen lassen. Das alles hat eine rund eine Woche gedauert. Ab jetzt fängt die Regierung langsam mit den Rückholflügen an. Man hat sich mit dem Präsidenten darauf geeinigt, dass die South African Airlines sowohl von Kapstadt als auch von Johannesburg aus starten darf, um die rund 9.000 deutschen Touristen in den nächsten zwei bis drei Wochen nach Hause zu fliegen. Es könnte also sein, dass wir irgendwann die Nachricht bekommen, dass es in den nächsten 12 Stunden losgeht. Die Regierung sagt, dass das größte Problem ein Logistisches sein wird, nämlich die Touristen von ihren Unterkünften zum Flughafen zu bringen, da für alle die totale Ausgangssperre besteht. Geht man trotzdem raus, drohen 6 Monate Gefängnis.

Müssen Sie für den Rückflug zahlen?
Dieser Rückflug kostet mich 800 bis 1.000 Euro zusätzlich zu den 600 Euro, die ich ursprünglich für Hin- und Rückflug gezahlt habe. Ein weiterer Kostenfaktor ist der Mietwagen, den wir heute telefonisch auf unbestimmte Zeit verlängern mussten.

Sie arbeiten im Export eines weltweit tätigen Unternehmens im Audio-Bereich. Was bedeutet Ihre unfreiwillige Urlaubsverlängerung für Ihren Job?
Meinen Chef habe ich über die Situation sofort informiert. Mit Ablauf meines offiziellen Urlaubs befinde ich mich jetzt seit dieser Woche im unbezahlten Urlaub. Sobald ich wieder zurück bin, erwartet mich die Kurzarbeit im Home Office. Meine Freundin arbeitet in der Pflege, sie würde jetzt dringend auf der Arbeit gebraucht.

Ist Ihr Traumurlaub jetzt eher ein Horrortrip?
Ganz ehrlich: Uns geht es hier eigentlich sehr gut, weil wir hier in diesem Haus leben und auch einkaufen gehen können. Zum Glück haben wir die ersten beiden Wochen sehr, sehr viel unternommen und gesehen. Wir waren zum Beispiel zum Paragliding am Tafelberg und an meinen 40. Geburtstag haben wir eine traumhafte Safari gemacht. Das war ein unwiederbringliches Erlebnis, diese wilden Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Doch mit einem Schlag ist das natürlich alles unwichtig.

Wie vertreiben Sie sich Ihre Zeit während der Urlaubs-Quarantäne?
Wir gehen getrennt einkaufen, was für jeden von uns das tägliche Highlight ist. Ansonsten beschäftigen wir uns viel in der Küche und kochen sehr viel aufwendiger, als wir das Zuhause tun würden. Wir schauen Filme, putzen das Haus, spielen gemeinsam. Das Haus ist groß und hat eine riesengroße Terrasse, so dass wir ein bisschen Sport machen können. Und ich habe zum Glück noch ein paar Bücher dabei. Aber natürlich geht man sich zwischendrin auch gegenseitig mal auf den Keks, so dass sich jeder dann für ein, zwei Stunden in sein Zimmer zurückzieht. Die Situation ist für jeden für uns nicht leicht, weil eigentlich jeder nur noch nach Hause will. Doch es kommt demnächst noch eine weitere Herausforderung auf uns zu, denn es werden nirgendwo mehr Zigaretten verkauft. Das betrifft mich persönlich zwar nicht, aber meine beiden Freunde sind Raucher. Zum Quarantäne-Frust kommt dann demnächst noch der Entzug. Wir können auch keinen Wein mehr kaufen, denn die Liquidshops haben ebenfalls alle geschlossen. Dafür gibt es hier genügend Desinfektionsmittel und Toilettenpapier zu kaufen. 

Haben Sie Angst vor Ansteckung?
In Südafrika gibt es noch nicht so viele Infizierte, dennoch steigt die Zahl ununterbrochen. Aber bereits vor dem Lockdown war es so, dass man sich schon desinfizieren musste, egal, ob man in den Supermarkt oder in ein Restaurant wollte. Und in den Supermärkten selbst stehen überall Desinfektionsspender. Angst vor Ansteckung habe ich deshalb nicht, und wenn, dann kann es mir genauso in Deutschland passieren. Sollte es doch passieren, weiß ich, dass das Gesundheitssystem hier in Kapstadt mit den vielen deutschen Ärzten gut ist.

Verändert Sie diese extreme Situation?
In dieser Zeit wird mir schon sehr bewusst, welche Freiheit ich in Deutschland habe. Einfach rauszugehen, ans Meer, in den Wald, über die Felder, an den See, in die Stadt. Das sind ganz belanglose Dinge, die man eigentlich gar nicht richtig wertschätzt. Meine Arbeit fehlt mir, denn der Mensch braucht eine vernünftige Aufgabe, die ihn auslastet. Ich merke gerade tatsächlich, wie gut es uns in Deutschland doch geht. Jeder meckert zwar über vieles, aber ich denke, dass sich das nach der Corona-Krise vielleicht ändern wird. Ich merke aber auch, dass ich mit dem Nichtstun träge und faul werde. Das finde ich schlimm. Es ist für mich alles so ungewiss, weshalb eine gewisse Angst aufsteigt. Was ist, wenn jetzt mit meinen Eltern etwas passiert? Es ist nicht möglich, einfach den Urlaub abzubrechen und heimzureisen. Es geht einfach nicht, das habe ich im Hinterkopf. Ich wäre gerne näher bei meiner Familie, denn die große Entfernung macht mir doch ein wenig Panik.

Welches Gefühl löst dieses Eingesperrtsein in Ihnen aus?
Es ist ein Gefühl der Abhängigkeit und Ohnmacht. Bislang konnte ich selbst entscheiden, was ich tue, jetzt entscheiden es andere für mich. Die Freiheit weggenommen zu bekommen wie das hier der Fall ist, ist für uns alle etwas ganz Neues. Natürlich hätte ich jetzt auch in Deutschland massive Einschränkungen, aber das Ausharren in meinen eigenen vier Wänden wäre mit einem Heimatgefühl verbunden. Ich habe mein Zuhause schon immer wertgeschätzt, aber jetzt wird es wahrscheinlich noch bewusster sein. Auch wenn das hier ein wunderschönes Land mit unglaublich herzlichen, liebenswerten Menschen ist, freue ich mich unglaublich auf Zuhause – wann immer es auch sein wird.

Interview: Patricia Leßnerkraus