Corona-Lockerungen im Landkreis treten voraussichtlich ab Montag in Kraft

LUDWIGSBURG. Die Inzidenz im Landkreis Ludwigsburg sinkt und ist zuletzt stabil unter der 100er-Marke gewesen. Sofern sich der Trend fortsetzt, wird es ab Montag, 31. Mai, im Landkreis Lockerungen in vielen Bereichen geben, beispielsweise in der Gastronomie und in der Kultur. Das gab heute das Ludwigsburger Landratsamt bekannt. Erster Landesbeamter Jürgen Vogt begrüßt die Entwicklung, bittet die Bevölkerung aber, weiterhin vorsichtig zu bleiben: „Geben wir dem Corona-Virus durch diszipliniertes Verhalten keine Chance, sich wieder stärker auszubreiten. Dann können wir umso früher und nachhaltiger in unser normales Leben zurückkehren.“

Die Regelungen der aktualisierten Corona-Verordnung des Landes und der Bundesnotbremse sehen vor, dass die Inzidenz fünf Werktage in Folge stabil unter 100 liegen muss, damit Lockerungen möglich werden. Die Lockerungen treten dann am übernächsten Tag in Kraft.

Im Landkreis Ludwigsburg lag der Wert an einem Werktag erstmals am Dienstag, 25. Mai, wieder unter diesem Grenzwert. Falls sich der positive Trend bei den Infektionszahlen fortsetzt, würde die nächste Lockerungsstufe damit ab Montag, 31. Mai, in Kraft treten. Damit wäre ab Montag eine Öffnung der Gastronomie und von Hotels und Ferienwohnungen unter Auflagen möglich. Darüber hinaus könnten Museen, Volkshochschulen, körpernahe Dienstleistungen oder Außenbereiche von Schwimmbädern unter Auflagen wieder öffnen. Freizeitsport im Freien ist mit bis zu 20 Personen wieder möglich. Auch Kulturveranstaltungen im Außenbereich mit bis zu 100 Personen sind dann zulässig. Außerdem werden die Kontaktbeschränkungen gelockert, sodass wieder Treffen von bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt sind. Die nächtliche Ausgangssperre fiele zudem weg.

Weitere Lockerungen (Öffnungsstufe 2) sind in Aussicht, wenn die Inzidenz im Landkreis nach diesem Öffnungsschritt 14 Tage lang weiterhin eine sinkende Tendenz aufweist. Erster Landesbeamter Jürgen Vogt freut sich über die positive Entwicklung der Inzidenz. Allerdings dürfe der aktuelle Trend nicht dazu führen, die Vorsichtsmaßnahmen zu vernachlässigen.

red

Abgeordnete des Landkreises zu Besuch im Ludwigsburger Kreisimpfzentrum

LUDWIGSBURG. Der Ludwigsburger CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger, sowie die beiden Landtagsabgeordneten von Bündnis90/Die Grünen, Tayfun Tok und Silke Gericke, waren diese Woche bei Informationsbesuchen in den Ludwigsburger Kreisimpfzentren. Landrat Dietmar Allgaier, Andy Dorroch, organisatorischer-, und Dr. Roland Kolepke, medizinischer Leiter des Kreisimpfzentrums, informierten über den Fortschritt der Impfkampagne im Landkreis Ludwigsburg.

Die drei Abgeordneten lobten die Abläufe und die Organisation des Kreisimpfzentrums und informierten sich über die derzeitigen Impfkapazitäten und die Impfstoffmengenlieferungen. In der vergangenen Woche wurden im Ludwigsburger Kreisimpfzentrum täglich rund 1.200 Personen geimpft – die Kapazität unter Vollauslastung würde bei rund 2.000 Impfungen täglich liegen, dies ist aber aufgrund des Impfstoffmangels nicht möglich.

Landrat Dietmar Allgaier nahm die Besuche der Abgeordneten von Bund und Land zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass nicht nur zentral in den Impfzentren geimpft werde, sondern seit Beginn ergänzend mobile Teams im Landkreis unterwegs sind. So sind die Mobilen Impfteams, nachdem die Seniorenheime inzwischen alle durchgeimpft wurden, in den Städten und Gemeinden zu den sog. „PopUp-Impfungen“ unterwegs. Auch in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und in Behinderteneinrichtungen sind die Impfungen der Mobilen Teams bald abgeschlossen. Landrat Allgaier kritisierte aber auch das „ständige Auf und Ab der Impfstoffmengenlieferungen“ im Kreisimpfzentrum. Allgaier forderte mehr Transparenz vom Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg in der Verteilung des Impfstoffs. „Eine ausreichende und vor allem verlässliche Belieferung von Impfstoff muss sichergestellt werden“, so Landrat Allgaier.

Staatssekretär Steffen Bilger nahm die Eindrücke, aber auch die Kritik der Verantwortlichen des Ludwigsburger Kreisimpfzentrums mit. Nach den Problemen mit der Impfstoffzuteilung für das Kreisimpfzentrum habe er bereits Kontakt zu Bundesgesundheitsminister Jens Spahn aufgenommen. Dieser habe ihm versichert, dass die Impfstoffe wie zwischen Bund und Ländern von Anfang an vereinbart auf die Länder verteilt werden. Die Lieferpläne für die Impfdosen seien vom Bund nicht zu Lasten der Länder geändert worden. Für Baden-Württemberg liegen die kommenden Lieferungen weiterhin durchschnittlich bei etwa 330.000 Impfdosen pro Woche. Pro 100 Einwohner in ganz Baden Württemberg wurden bereits 60 Impfdosen geliefert. Wie viel Impfstoff wann an welches Impfzentrum in Baden-Württemberg gelangt, werde weiterhin in Stuttgart entschieden, so der Staatssekretär. Darüber hinaus gebe es noch Impfstoff in Baden-Württemberg, der noch nicht verimpft worden sei, u.a. von den Johnson & Johnson- oder Moderna-Lieferungen. Der noch vorhandene Impfstoff müsse nun zügig verteilt und dann verimpft werden, so der Bundestagsabgeordnete. Steffen Bilger sagte zu, sich für die Aufrecht- erhaltung der Kreisimpfzentren einzusetzen. Dies begrüßten auch Andy Dorroch und Dr. Roland Kolepke, die betonten, dass in einer so kurzen Zeit und einem so engmaschigen Durchlauf ein Impfen in Praxen rein logistisch nicht möglich ist. Auch eine Kooperation des Ludwigsburger Kreisimpfzentrums mit Betriebsärzten ist laut Landrat Dietmar Allgaier angedacht, sobald die Mengenlieferungen verstärkt werden.

red

Inzidenzwert für Landkreis Ludwigsburg sinkt leicht

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist auch am Donnerstag leicht gesunken und liegt bereits den dritten Tag hintereinander unter der maßgeblichen 7-Tages-Inzidenz von 100. Die Regelungen der aktualisierten Corona-Verordnung des Landes und der Bundesnotbremse sehen vor, dass die Inzidenz fünf Werktage in Folge stabil unter 100 liegen muss, damit Lockerungen möglich werden. Die Lockerungen treten dann am übernächsten Tag in Kraft.

Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 59,4 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Mittwoch hatte der Inzidenzwert bei 60,1 gelegen und genau vor einer Woche waren es 96,8(Stand – 27.05. – 16Uhr)

Innerhalb eines Tages wurden 82 Neuinfektionen registriert. Das sind 16 weniger als vor genau einer Woche. Gestern waren es 70 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg steigt um 2 und liegt insgesamt bei mindestens 492. Rund 24.961 (+35) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 29 (-1). Auf der Normalstation werden 20 Patienten behandelt. 9 (+3) Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 5 beatmet werden. (Stand: 27.05.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 27.05.)

Affalterbach ( 161 | 0 )
Asperg ( 719 | 0 )
Benningen am Neckar ( 253 | 1 )
Besigheim ( 645 | 2 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.440 | 4 )
Bönnigheim ( 539 | 0 )
Ditzingen ( 1.177 | 1 )
Eberdingen ( 296 | 0 )
Erdmannhausen ( 173 | 1 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 598 | 2 )
Freudental ( 161 | 0 )
Gemmrigheim ( 259 | 0 )
Gerlingen ( 709 | 1 )
Großbottwar ( 344 | 0 )
Hemmingen ( 315 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 270 | 1 )
Kirchheim am Neckar ( 364 | 2 )
Korntal-Münchingen ( 842 | 1 )
Kornwestheim ( 1.955 | 8 )
Löchgau ( 289 | 1 )
Ludwigsburg ( 4.788 | 28 )
Marbach am Neckar ( 696 | 1 )
Markgröningen ( 742 | 1 )
Möglingen ( 652 | 1 )
Mundelsheim ( 136 | 1 )
Murr ( 251 | 0 )
Oberriexingen ( 123 | 0 )
Oberstenfeld ( 375 | 1 )
Pleidelsheim ( 306 | 2 )
Remseck am Neckar ( 1.208 | 1 )
Sachsenheim ( 1.011 | 3 )
Schwieberdingen ( 458 | 7 )
Sersheim ( 298 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 467 | 1 )
Tamm ( 426 | 3 )
Vaihingen an der Enz ( 1.435 | 6 )
Walheim ( 138 | 1 )

red

Bundesverwaltungsgericht hat getagt – Ludwigsburg zu Fahrverboten “verhalten optimistisch”

VON UWE ROTH

Nach dem Verlauf des Revisionsverfahrens am Mittwoch (26. Mai) vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zum Thema Luftreinhalteplan beziehungsweise Diesel-Verkehrsverbote ist die Stadt Ludwigsburg laut ihrer Stellungnahme zum ersten Verhandlungstag “verhalten optimistisch”. Die Verhandlung dauerte mehr als sechs Stunden.

Dazu sagte Bürgermeister Michael Ilk, der bei der Verhandlung vor Ort war: „Das Urteil steht zwar noch aus, aber ich bin zuversichtlich, dass die Richter unseren Argumenten folgen, dass wir in Ludwigsburg auch ohne ein Diesel-Fahrverbot die zulässigen Grenzwerte für Stickstoffdioxid zeitnah erreichen oder sogar unterschreiten.“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte die Klage angestrengt. Geschäftsführer Jürgen Resch betonte am Mittwoch gegenüber Ludwigsburg24, dass es seiner Organisation nicht darum gehe, in Ludwigsburg ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge durchzusetzen. “Wir haben das Land nicht auf ein Fahrverbot in Ludwigsburg verklagt”, stellte er klar. Die Umweltorganisation gehe es darum, dass rechtliche Grenzwerte eingehalten werden. Ein Fahrverbot könne als letztes Mittel stehen. “Wir wollen mit dem Land und der Stadt verhandeln, welche Maßnahmen notwendig sind, um dauerhaft unter die Grenzwerte zu kommen”, sagte Resch.

Wie bereits öfter in Deutschland passiert, strebe die DUH im Fall von Ludwigsburg einen außergerichtlichen Vergleich an. Resch hofft, dass die Richter des Bundesverwaltungsgerichts in ihrem Urteil erneut diese Empfehlung geben und so entscheiden. Allein in Nordrhein-Westfalen habe es in 13 Städten mit der DUH ausgehandelte Kompromisslösungen gegeben, sagte er. Das Land Baden-Württemberg, das für die Luftreinhaltepläne verantwortlich ist, habe die Zusage, direkt mit der DUH verhandeln zu wollen, wieder zurückgezogen. Auch die Stadt Ludwigsburg sei bereit gewesen, außergerichtlich eine Einigung zu erzielen, so Resch. Da die Stadt nur beigeladen ist und im Verfahren nicht direkt beteiligt, muss sie dem Votum des Landes folgen. Der DUH-Geschäftsführer vermutet, dass die CDU in der Landesregierung den direkten Austausch mit der Umweltorganisation bislang abgelehnt hat.

Zur Verhandlung kam am Mittwoch ein Urteil des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim, das auch ein Diesel-Verkehrsverbot in Betracht gezogen hatte. Dagegen hatten das Land-Baden-Württemberg sowie die Stadt Ludwigsburg als beigeladene Partei Revision eingelegt. „Die Stickstoffdioxid-Belastung lag im Jahr 2019, als der Verwaltungsgerichtshof sein Urteil fällte, an der damals maßgeblichen Messstelle in der Friedrichstraße nur noch knapp über dem Grenzwert“, betont Ilk.

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wird jedoch erst für morgen oder später erwartet. Erst dann wird die Stadt Ludwigsburg auch eine finale Stellungnahme dazu abgeben können.

 

So sehen die aktuellen Corona-Zahlen für den Landkreis Ludwigsburg aus

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist auch am Mittwoch weiter gesunken und liegt den zweiten Tag hintereinander unter der maßgeblichen 7-Tages-Inzidenz von 100. Die Regelungen der aktualisierten Corona-Verordnung des Landes und der Bundesnotbremse sehen vor, dass die Inzidenz fünf Werktage in Folge stabil unter 100 liegen muss, damit Lockerungen möglich werden. Die Lockerungen treten dann am übernächsten Tag in Kraft.

Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 60,1 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Dienstag hatte der Inzidenzwert bei 66,7 gelegen und genau vor einer Woche waren es 87,6(Stand – 26.05. – 16Uhr)

Innerhalb eines Tages wurden 70 Neuinfektionen registriert. Das sind 41 weniger als vor genau einer Woche. Gestern waren es 16 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg steigt um 3 und liegt insgesamt bei mindestens 490. Rund 24.926 (+53) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 30 (-3). Auf der Normalstation werden 24 Patienten behandelt. 6 (-3) Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 3 beatmet werden. (Stand: 26.05.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 26.05.)

Affalterbach ( 161 | 1 )
Asperg ( 719 | 2 )
Benningen am Neckar ( 252 | 1 )
Besigheim ( 643 | 6 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.436 | 3 )
Bönnigheim ( 539 | 1 )
Ditzingen ( 1.176 | 2 )
Eberdingen ( 296 | 0 )
Erdmannhausen ( 172 | 1 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 596 | 6 )
Freudental ( 161 | 0 )
Gemmrigheim ( 259 | 0 )
Gerlingen ( 708 | 0 )
Großbottwar ( 344 | 0 )
Hemmingen ( 315 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 269 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 362 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 841 | 0 )
Kornwestheim ( 1.947 | 10 )
Löchgau ( 288 | 2 )
Ludwigsburg ( 4.760 | 11 )
Marbach am Neckar ( 695 | 2 )
Markgröningen ( 741 | 3 )
Möglingen ( 651 | 2 )
Mundelsheim ( 135 | 0 )
Murr ( 251 | 0 )
Oberriexingen ( 123 | 0 )
Oberstenfeld ( 374 | 1 )
Pleidelsheim ( 304 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.207 | 5 )
Sachsenheim ( 1.008 | 1 )
Schwieberdingen ( 451 | 2 )
Sersheim ( 298 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 466 | 1 )
Tamm ( 423 | 2 )
Vaihingen an der Enz ( 1.429 | 3 )
Walheim ( 137 | 0 )

red

So fehlerfrei werden Todesbescheinigungen ausgestellt – Vortrag im Ludwigsburger Gesundheitsamt

LUDWIGSBURG. Rechtsmediziner Prof. Dr. Oliver Peschel besuchte kürzlich das Landratsamt Ludwigsburg. Weit über die Grenzen von Deutschland bekannt wurde der Münchener Rechtsmediziner als „Leibarzt“ der Gletschermumie Ötzi. Im Ge- sundheitsamt informierte er zusammen mit Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Ulrike Winkelmann und Dorothee Kujath vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg über rechtsmedizinische und praktische Probleme bei Todesart und Todesursa- che.

Dr. Uschi Traub, Leiterin der Gesundheitsförderung und Gesundheitsberichterstattung beim Landratsamt zitierte eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Rostock, die 10.000 Todesbescheinigungen des lokalen Krematoriums ausgewertet hat. Todesbescheinigungen sind nur in zwei Prozent der Fälle fehlerfrei. Rund ein Drittel der Bescheinigungen weisen sogar mindestens einen schwerwiegenden Fehler auf, stellte Traub fest. „Todesbescheinigungen sind für uns so wichtig, weil sie Daten generieren, die als Grundstein für Taten in der Prävention und Behandlung von Krankheiten dienen“, so Traub.

Grundsätzlich gebe es Probleme, weil die Leichenschau nicht in der Hand von Spezialisten sei. In einer Multi-Center-Studie der Universität Münster kam heraus, dass mindestens 1.200 Tötungsdelikte jährlich unaufgedeckt bleiben. Bei einer Görlitzer Studie gab es nur eine Übereinstimmung von 50 Prozent bei der Diagnose auf der Todesbescheinigung und der Autopsie. Häufige Fehler passieren bei Herzkreislauf- und endokrinologischen Erkran- kungen. Bei Krebs- und Atemwegserkrankungen sind die Angaben eher valide.

Prof. Peschel brachte interessante Fallbeispiele mit – ein unerkannter Fall von Schütteltrauma bei einem drei Monate alten Baby, das als „Plötzlicher Kindstod“ durchging, bis der Zwillingsbruder mit Hirnblutungen im Krankenhaus eingeliefert wurde. Bei der Exhumierung wurden Rippenbrüche und fehlende Hirnmasse festgestellt. Eine tot geglaubte Frau aus Landsberg/Lech, die doch noch am Leben war, übersehene Schussverletzungen, Verätzungen im Mund durch „Rohrfrei“ im Bier, übersehene Messer, die vom Bestatter entdeckt werden, eine 18-Jährige mit einem Milzriss bei Pfeifferschem Drüsenfieber und weitere erschreckende Beispiele.

Professor Peschel, Stellvertretender Vorstand des Instituts für Rechtsmedizin der Ludwig- Maximilians-Universität München hat weit über 10.000 Leichen obduziert. Als Leibwächter, Leibarzt und Krankenpfleger der weltberühmten Gletschermumie Ötzi in Österreich kümmert er sich regelmäßig um dessen Erhaltung. Peschel war im Einsatz bei vielen Fragestellungen wie bei der Identifizierung von Toten beim Brand in einer Zahnradbahn in Kaprun mit 155 Opfern, oder bei Opfern des Tsunamis in Thailand sowie bei von dem UN- Kriegsverbrechertribunal angeordneten Exhumierungen im früheren Jugoslawien. Er wurde auch zu Rate gezogen bei Ermittlungen, wie alkoholisiert Beate Zschäpe war, als sie die Zwickauer Wohnung des NSU-Trios in Brand setzte.

Info:

Laut § 11 Abs. 6 und 7 der Bestattungsverordnung Baden-Württemberg überprüft das Gesundheitsamt die ärztlichen Angaben des vertraulichen Teils der Todesbescheinigung und übersendet elektronisch die vertraulichen Teile der Todesbescheinigung dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg zur Auswertung. In Deutschland wird nur in unter einem Prozent der Todesfälle obduziert, in Schweden sind es 30 Prozent. Die Leichenschau kann durch einen ärztlichen Leichenschaudienst mit einer Gruppe erfahrener Ärzte, wie in München, verbessert werden.

red

Bundesverwaltungsgericht: Ludwigsburgs Plan zur Luftreinhaltung auf dem Prüfstand – droht Fahrverbot für Dieselautos?

VON UWE ROTH

An diesem Mittwoch (26. Mai) konzentriert sich Ludwigsburgs Kommunalpolitik auf Leipzig. Dort wird vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt, ob die Stadt genug für die Luftreinhaltung getan hat, um das bereits lange drohende Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge endgültig zu verhindern. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bezweifelt das weiterhin und hat das Verfahren in letzter Konsequenz bis zur höchsten Verfahrensinstanz vorangetrieben. Angeklagt ist das Land Baden-Württemberg, das für die Luftreinhaltung verantwortlich ist. Die Stadt ist beigeladen. Bürgermeister Michael Ilk repräsentiert Ludwigsburg vor Gericht. Die Folgen des Verfahrens hat am Ende die Kommunalpolitik zu tragen.

Ob die Bundesrichter an diesem Mittwoch nur verhandeln oder sogar schon ein Urteil sprechen, ist ungewiss. Das Gericht ordnet im schlimmsten Fall für Ludwigsburg eine Fortschreibung des Plans zur Luftreinhaltung an. Da die Stadt so ziemlich alles ausgereizt hat, um die Stickstoffdioxid (NO2)-Werte in der Luft zu senken, bliebe wohl nur als letzte Option ein Verbot für Diesel-Fahrzeuge übrig. Denn Diesel-Motoren auch neuerer Euro-Normen werden als Verursacher einer erhöhten Belastung mit diesem Giftstoff ausgemacht. Stickstoffoxide sind laut Umweltbundesamt verantwortlich sowohl für zahlreiche Schäden in der Umwelt wie auch an der menschlichen Gesundheit. Die Höchstgrenze ist von der Europäischen Union vorgegeben.

Im Zentrum des Verfahrens steht eine Luftmess-Station, die in der Vergangenheit viele überhöhte NO2– und Feinstaub-Werte und heftigen Diskussionsstoff für Fahrverbote geliefert hat, die es aber schon länger nicht mehr gibt: Der Standort an der Friedrichstraße wurde ersatzlos aufgegeben. Die offizielle Begründung lautet, dass es an diesem Straßenabschnitt über einen längeren Zeitraum Baustellen gebe. Daher seien die Messwerte wegen veränderter Verkehrsströme nicht realistisch. Aber auch wenn die Straße nach der Baustellenzeit wieder komplett freigegeben ist, soll es keine neue Mess-Station geben. Zuletzt hatte die Station in der Friedrichstraße zufriedenstellende Werte registriert. Die Stadtverwaltung sah das ärgerliche Problem beseitigt.

Doch dem war nicht so. Ein neuer Verkehrs-Hotspot hat sich in der Stadt aufgetan, der der DUH vor Gericht gewichtige Argumente für ein Fahrverbot liefern könnte: die Schlossstraße gegenüber dem Residenz-Schloss. Dort werden die Grenzwerte weiterhin überschritten. Wie Ludwigsburg24 berichtete, sollen in den kommenden Tagen XXL-Schadstoff-Filter von Mann und Hummel am Straßenrand aufgestellt werden. Die Ventilatoren absorbieren Stickstoffdioxid als auch Feinstaub aus der Luft. Die Landesregierung finanziert die Anschaffung weitgehend. Es ist schließlich in ihrem Interesse, dass die DUH mit ihrer Klage abgewiesen wird. Ob das Leipziger Bundesgericht die Last-Minute-Aktion der Stadt im Kampf gegen Abgase in seine Meinungsfindung einfließen lässt, bleibt abzuwarten.

Die Stadtverwaltung hatte vor wenigen Tagen in einer Mitteilung betont, dass die Filter „eine Reihe von Maßnahmen ergänzen“, die Ludwigsburg – in Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg – schon zur Luftreinhaltung getroffen habe. Dazu gehörten die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Tempolimits auf Hauptverkehrsstraßen, der Ausbau der Radinfrastruktur sowie die Digitalisierung der Verkehrsleitsysteme.

Mit dem Stadtticket und einem verbesserten Busfahrplan sei der ÖPNV in Ludwigsburg „deutlich attraktiver“ geworden. Außerdem setze die Stadt auf separate Busspuren, auf denen die Busse am Stau vorbeifahren könnten. Diese gäbe es bereits in der Schorndorfer Straße und in der Schlossstraße. Weitere sollen folgen. „Damit sollen mehr Menschen zu einem Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel bewegt werden.“

Tempolimits sorgten für weniger Schadstoffe, betont die Stadt. Erfahrungen aus anderen Städten zeigten den positiven Effekt: Bis zu fünf Prozent weniger Stickstoffdioxid würden dadurch ausgestoßen. In der Schlossstraße werde die zulässige Höchstgeschwindigkeit bereits von 50 auf 40 Stundenkilometer reduziert, versichert die Stadt. Auch auf der Friedrichstraße und weiteren Teilen der B 27 sei das der Fall. Für alle anderen Hauptverkehrsstraßen in Ludwigsburg seien Tempolimits „im Grundsatz“ beschlossen.

Auch der kontinuierliche Ausbau der Radinfrastruktur sei der Stadt sehr wichtig, heißt es in der Stellungnahme weiter. Dazu gehörten neue Radwege wie der in der Marbacher Straße oder Ludwigsburgs erste Fahrradstraße, die Alleenstraße. Weitere Verbesserungen für den Radverkehr seien geplant. Für einen flüssigeren Verkehr und damit ebenfalls für weniger Schadstoffausstoß sorge die Digitalisierung der Verkehrs-Leitsysteme. Alle Ampel-Anlagen im Stadtgebiet – es sind mehr als 100 – seien mittlerweile mit einer digitalen Technik ausgestattet. Diese sorge dafür, dass die Ampelschaltungen optimal aufeinander abgestimmt seien. Stopp-and-Go-Verkehr werde so vermieden.

Die Stadtverwaltung stellt in ihrer Mitteilung fest: „Die Summe der Maßnahmen zeigt bereits eine positive Wirkung. Seit Beginn des Jahres sind auch die Schadstoffwerte an der Schlossstraße stetig gesunken – obwohl die Verkehrsmengen nach den pandemiebedingten Verringerungen wieder zugenommen haben.“

Weiterer deutlicher Rückgang: Inzidenz im Landkreis Ludwigsburg sinkt weiter

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Dienstag weiter deutlich gesunken und liegt den zweiten Tag hintereinander unter der maßgeblichen 7-Tages-Inzidenz von 100. Die Regelungen der aktualisierten Corona-Verordnung des Landes und der Bundesnotbremse sehen vor, dass die Inzidenz fünf Werktage in Folge stabil unter 100 liegen muss, damit Lockerungen möglich werden. Die Lockerungen treten dann am übernächsten Tag in Kraft.

Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 66,7 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Pfingstmontag hatte der Inzidenzwert bei 83,4 gelegen und genau vor einer Woche waren es 96,8(Stand – 25.05. – 16Uhr)

Innerhalb eines Tages wurden 16 Neuinfektionen registriert. Das sind 128 weniger als vor genau einer Woche. Gestern waren es 22 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg steigt um 5 und liegt insgesamt bei mindestens 487. Rund 24.873 (+47) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 33 (-4). Auf der Normalstation werden 24 (-2) Patienten behandelt. 9 (-2) Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen beatmet werden. (Stand: 25.05.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

 

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 25.05.)

Affalterbach ( 160 | 0 )
Asperg ( 717 | 1 )
Benningen am Neckar ( 251 | 0 )
Besigheim ( 637 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.433 | 0 )
Bönnigheim ( 538 | 0 )
Ditzingen ( 1.174 | 2 )
Eberdingen ( 296 | 0 )
Erdmannhausen ( 171 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 590 | 2 )
Freudental ( 161 | 0 )
Gemmrigheim ( 259 | 0 )
Gerlingen ( 708 | 0 )
Großbottwar ( 344 | 0 )
Hemmingen ( 315 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 269 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 362 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 841 | 2 )
Kornwestheim ( 1.937 | 0 )
Löchgau ( 286 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.749 | 5 )
Marbach am Neckar ( 693 | 0 )
Markgröningen ( 738 | 1 )
Möglingen ( 649 | 0 )
Mundelsheim ( 135 | 0 )
Murr ( 251 | 0 )
Oberriexingen ( 123 | 0 )
Oberstenfeld ( 373 | 0 )
Pleidelsheim ( 304 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.202 | 0 )
Sachsenheim ( 1.007 | 0 )
Schwieberdingen ( 449 | 0 )
Sersheim ( 298 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 465 | 0 )
Tamm ( 421 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.426 | 3 )
Walheim ( 137 | 0 )

red

Tödlicher Motorradunfall in Ludwigsburg – Polizei vermutet medizinische Ursache

Der Verkehrsunfall, bei dem am Donnerstagabend gegen 18:30 Uhr ein 51-jähriger Motorradfahrer auf der Wilhelmstraße ums Leben kam (siehe Bericht unten), ist wahrscheinlich nicht auf Raserei oder Posingverhalten, sondern auf eine medizinischen Ursache zurückzuführen. Das haben die bisherigen Ermittlungen der Verkehrspolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Ludwigsburg ergeben, die sich dabei auf Zeugenaussagen und ärztliche Feststellungen stützen.

Der 51-Jährige war zuvor nicht durch seine Fahrweise aufgefallen. Er hatte vor dem Unfall an einer roten Ampel gewartet. Nach dem Anfahren bemerkten Zeugen bei ihm plötzlich unsichere Fahrweise und letztlich starkes Beschleunigen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Tödlicher Motorradunfall in Ludwigsburger-City

Spieler aus Kreis Ludwigsburg gewinnt fast 3 Millionen Euro

Doppeltes Glück für einen Lotto-Spieler aus Bietigheim-Bissingen: Bei der Samstagsziehung landete der noch unbekannte Tipper nicht nur einen Sechser – er war bundesweit auch noch der Einzige. Damit sprangen fast drei Millionen Euro heraus.

Der Tipper sagte die Gewinnzahlen 3, 8, 17, 38, 40 und 43 der Samstagsziehung vom 22. Mai korrekt voraus. Das gelang sonst keinem weiteren Lotto-Spieler aus dem Bundesgebiet. Für den Baden-Württemberger ist der Sechser damit auch ohne passende Superzahl millionenschwer: Die goldrichtige Kombination ist genau 2.895.282,70 Euro wert, komplett steuerfrei ausbezahlt. Die Wahrscheinlichkeit auf den Volltreffer lag bei eins zu 15,5 Millionen.

Haarscharf an 20 Millionen vorbei

Einen noch deutlich größeren Gewinn verpasste der Spielteilnehmer von der Enz um Haaresbreite. Als Superzahl war die 8 auf seiner Spielquittung vermerkt, die 2 fiel am Samstagabend in Saarbrücken aus der Ziehungstrommel. Mit der passenden Superzahl wäre der Gewinn auf über 20 Millionen Euro gestiegen, denn in diesem Fall wären die Summen des ersten und zweiten Rangs nach den Teilnahmebedingungen addiert worden.

In Lotto-Annahmestelle gespielt

Wer hinter dem Gewinner steckt, ist laut Lotto Baden-Württemberg noch nicht bekannt. Der Tipper gab seinen Spielschein anonym in einer Annahmestelle im Stadtgebiet von Bietigheim-Bissingen ab. Zum Abruf der knapp drei Millionen Euro muss er oder sie nun die gültige Spielquittung vorlegen. Diese kann der Glückspilz in jeder Annahmestelle in Baden-Württemberg oder direkt in der Lotto-Zentrale am Stuttgarter Löwentor einreichen.

Elfter Millionengewinn des Jahres, zweiter in Bietigheim-Bissingen

Der Samstagscoup war der elfte baden-württembergische Millionengewinn des laufenden Jahres. In Bietigheim-Bissingen hatte es schon Anfang April einen siebenstelligen Treffer gegeben: Seinerzeit freute sich ein junger Mann über 1,2 Millionen Euro, die er mit einem „Quicktipp“ – also vom Computer zufällig ausgewählte Zahlen – in der europäischen Lotterie Eurojackpot erzielt hatte.

red