Schwierige Lage: RKH-Kliniken Ludwigsburg und Markgröningen vor großen Herausforderungen

Ludwigsburg – Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wollen die RKH-Kliniken in Bietigheim und Markgröningen durchhalten. “In den letzten zwei bis drei Jahren ist die Zahl der stationären Patienten zugunsten des ambulanten Bereichs deutlich gesunken”, sagte Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH Gesundheit, am Freitag bei der Vorstellung des Unternehmensplan 2024.

Um die bisher stationär behandelten Patienten zukünftig gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten ambulant zu versorgen, benötigten die Kliniken für die entsprechenden baulichen und strukturellen Anpassungen “zusätzliche Investitionsmittel”, sagte er.
Insgesamt malt er aber ein düsteres Bild: Die Umstände könnten für die Kliniken in Deutschland kaum schlechter sein, die angekündigte, dringend notwendige Krankenhausreform sei ins Stocken geraten. Durch die angespannte Haushaltslage des Bundes seien auch keine Mittel zur Unterstützung der Strukturveränderungen zu erwarten, die Preisspirale drehe sich weiter und es kommen erschwerend der Fachkräftemangel und überdurchschnittlich hohe, krankheitsbedingte Personalausfälle mit entsprechenden Leistungs- und Erlöseeinbrüchen hinzu.

Landrat Dietmar Allgaier (CDU) sagte, sehr wichtig wäre, dass die Krankenhausreform mit Nachdruck vorangetrieben werde. Trotz der hohen finanziellen Belastungen, die der Landkreis Ludwigsburg seit mehreren Jahren zu tragen habe, unterstützte er die Kliniken im Landkreis mit Zuschüssen: 2023 gleicht der Landkreis einen Verlust von rund 13 Millionen Euro aus. “Die politischen Rahmenbedingungen für die Kliniken sind schlechter denn je, und es werden Bundes- und Landesaufgaben auf die kommunale Ebene abgewälzt. Dennoch bekennen wir uns weiterhin voll und ganz zur kommunalen Trägerschaft, greifen unseren Kliniken unter die Arme und sichern damit eine hochwertige Gesundheitsversorgung im Landkreis.”
Aus Sicht der Landkreise wäre auch ein Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform notwendig, um eine kalte Strukturbereinigung der Krankenhauslandschaft zu verhindern, so Landrat Allgaier, der auch Vorsitzender des Kliniken-Aufsichtsrats ist.

In dieser für die Krankenhäuser sehr schwierigen Situation habe es sich bewährt, dass die Kliniken der RKH Gesundheit seit mehreren Jahren mit Hochdruck an der medizinischen Weiterentwicklung arbeiten und baulich, strukturell und personell gut aufgestellt seien. So wurden neue Fachgebiete wie die Pneumologie etabliert, medizinische Schwerpunkte und Zentren wie das Krebszentrum-Nordwürttemberg gebildet und in den Ausbau der Telemedizin und Digitalisierung investiert.
“Dank der zukunftsweisenden Weiterentwicklung konnten wir unser Leistungsangebot für die Patienten ausweiten, die bei einigen Leistungsbereichen notwendigen Mindestmengen erfüllen und auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern”, sagte Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim. Dazu zählen die Einführung zahlreicher Mitarbeitervorteile, die Schaffung umfangreicher Bildungsangebote und das Ergreifen vieler Maßnahmen im Bereich der Diversität und Integration.

“Unser Plus und Alleinstellungsmerkmal als überregionales Kompetenzzentrum für Orthopädie und Rückenmarkverletzte ist, dass wir gemeinsam mit unserer Tochtergesellschaft Ortema schon seit vielen Jahren die gesamte orthopädische Behandlungskette hoch spezialisiert anbieten”, sagte Olaf Sporys, Geschäftsführer der RKH Orthopädische Klinik Markgröningen. Die gesetzten wirtschaftlichen Ziele für 2023 können nicht erreicht werden. Auch die zuletzt aufgerufenen einmaligen Bundes- und Landeshilfen decken nicht dauerhaft die tatsächlichen Belastungen durch Kostensteigerungen bei verminderten Umsätzen und nicht gedeckten Fixkosten. “Die einzige Konstante in der Planung ist die Tatsache, dass der Gesetzgeber die Kliniken auch nach der Pandemie im Unklaren lässt”, sagte Landrat Allgaier.

2024 sollen wieder rund 60.000 stationäre Patienten und 210.000 ambulante Patienten versorgt werden, in den Kreissälen werden etwa 4.700 Kinder erwartet, sagte Axel Hechenberger, Kaufmännischer Direktor der RKH Gesundheit.

red

Dreifachkollision auf der Schwieberdinger Straße in Ludwigsburg: Eine Fahrerin verletzt

Ludwigsburg Am Freitag, den 15. Dezember 2023, ereignete sich gegen 11:30 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Schwieberdinger Straße in Ludwigsburg, der zu mindestens einer verletzten Person und erheblichem Sachschaden führte.

Eine 18-jährige BMW-Fahrerin beabsichtigte, auf Höhe einer Tankstelle nach links in die Friedrich-Engels-Straße abzubiegen. Sie wartete dazu auf dem linken der beiden Fahrstreifen. Hinter ihr fuhr ein 31-jähriger VW-Crafter-Fahrer auf dem linken Fahrstreifen. Offenbar erkannte er das vor ihm wartende Fahrzeug zu spät und versuchte, auf den rechten Fahrstreifen auszuweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern.

In diesem Manöver streifte der VW Crafter zunächst das Heck des BMW und kollidierte dann seitlich mit einem Toyota, der von einer 55-jährigen Frau auf dem rechten Fahrstreifen gesteuert wurde. Die Wucht des Aufpralls führte dazu, dass der Toyota nach rechts abgewiesen wurde und im Grünstreifen neben der Fahrbahn mit einem Baum kollidierte.

Die 55-jährige Toyota-Fahrerin erlitt Verletzungen und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Die 18-jährige BMW-Fahrerin blieb unverletzt, während der 31-jährige VW-Fahrer vorsorglich zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus gebracht wurde. Alle drei Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 3.000 Euro pro Fahrzeug für den VW und den BMW sowie auf rund 15.000 Euro für den Toyota. Die genauen Umstände des Unfalls werden derzeit von den zuständigen Behörden ermittelt.

red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Unternehmer mit Herz: Wirtschaftsjunioren Ludwigsburg unterstützen “aufwind” mit 14.000 Euro

Ludwigsburg – In einer herzerwärmenden Geste der Solidarität und Unterstützung übergaben die Wirtschaftsjunioren Ludwigsburg eine Spende von 14.000 Euro an den Nachsorgeverein “aufwind e.V.”. Dieser engagiert sich im gesamten Kreis Ludwigsburg für extrem frühgeborene und schwerstkranke Kinder. Die großzügige Summe kam im Rahmen der diesjährigen Landeskonferenz zustande, die von den Wirtschaftsjunioren Ludwigsburg organisiert wurde.

Die feierliche Scheckübergabe fand im Klinikum Ludwigsburg statt und ging an Professor Dr. Jochen Meyburg, den 1. Vorsitzenden von aufwind und Leiter der Kinderklinik Ludwigsburg, sowie an aufwind-Schirmherr Markus Stammberger. Die Wirtschaftsjunioren Ludwigsburg zeigten sich nicht nur als aktive Unternehmer und Führungskräfte, sondern auch als sozial engagierte Mitbürger.

Der Nachsorgeverein aufwind betreut jährlich etwa 100 Familien, deren Kinder entweder extrem früh zur Welt kamen oder schwer erkrankt sind. Über die Hälfte der Gesamtkosten müssen durch Spenden finanziert werden. Die großzügige Unterstützung der Wirtschaftsjunioren wird dazu beitragen, die bedeutsame Arbeit von aufwind im kommenden Jahr fortzusetzen.

Die Landeskonferenz der Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg, von den Ludwigsburger Junioren ausgerichtet, stand unter dem Motto “Tradition trifft Innovation”. Neben wirtschaftspolitischen Diskussionen und Betriebsbesichtigungen wurde auch an den guten Zweck gedacht. Eine Tombola wurde zugunsten von aufwind veranstaltet und sammelte knapp 14.000 Euro ein. Die Wirtschaftsjunioren Ludwigsburg rundeten die Spendensumme großzügig auf, um einen nachhaltigen Beitrag für die lokale Gemeinschaft zu leisten.

red

Neue Geflüchteten-Unterkunft in Ludwigsburg-Pflugfelden: Öffentliche Informationsveranstaltung am 7. Februar

Ludwigsburg – Die Stadt Ludwigsburg erweitert ihre Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten und hat hierfür ein Gebäude in der Stammheimer Straße in Pflugfelden erworben. Um Anwohner und Interessierte über die Details zu informieren, lädt die Stadtverwaltung zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Mittwoch, den 7. Februar 2024, um 18 Uhr in die Bürgerhalle Pflugfelden ein.

In Anbetracht der Notwendigkeit weiterer Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete in der Anschlussunterbringung (AU), deren Asylverfahren bereits rechtskräftig abgeschlossen ist, setzt Ludwigsburg auf eine dezentrale und integrierte Unterbringung, teilt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung vom Freitag mit. Das kürzlich erworbene Gebäude in der Stammheimer Straße 23 soll demnach ab voraussichtlich März/April 2024 bis zu 50 Geflüchteten eine neue Heimat bieten.

Bürgermeisterin Andrea Schwarz und weitere Vertreter der Stadtverwaltung werden bei der Info-Veranstaltung die Hintergründe erläutern. Dabei wird es unter anderem um die aktuelle Situation in der Stadt und den Stadtteilen, die Art der Unterbringung, die Betreuung der Geflüchteten durch Sozialarbeiter*innen sowie Möglichkeiten zur ehrenamtlichen Unterstützung gehen.

Die Veranstaltung bietet Gelegenheit für Fragen und einen konstruktiven Dialog zwischen Bürgerschaft und Verwaltung.

red

Verwendete Quellen: Pressemitteilung Stadt Ludwigsburg

Solidarischer Akt für Partnerregion Oberes Galiläa: Ludwigsburg setzt Zeichen der Hilfe

Ludwigsburg – Ein Konzert des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg im Louis-Bührer-Saal der Kreissparkasse Ludwigsburg wurde zu einem berührenden Akt der Solidarität. Landrat Dietmar Allgaier hatte die Veranstaltung initiiert, um Unterstützung für das Obere Galiläa zu mobilisieren. Die Region ist seit 40 Jahren eng mit dem Landkreis Ludwigsburg verbunden, und seit 25 Jahren besteht eine offizielle Partnerschaft. Doch seit dem jüngsten Angriff der Hamas auf Israel hat sich die Lage drastisch verschärft.

Das Konzert sollte nicht nur musikalischen Genuss bieten, sondern auch praktische Hilfe ermöglichen. Die Menschen im Oberen Galiläa benötigen dringend Erste-Hilfe-Material, Unterstützung für den Schulbetrieb und die Schülerbeförderung sowie mentale und psychologische Betreuung. “Dieses Konzert ist ein Zeichen der Verbundenheit zu den Menschen im Oberen Galiläa, die wir ins Herz geschlossen haben und deren Schicksal wir tagtäglich in den Medien ohnmächtig verfolgen”, betonte Landrat Allgaier.

Ludwigsburgs Landrat Dietmar Allgaier.

Das Oberste Galiläa, das seit 25 Jahren eine Partnerregion des Landkreises ist, wurde im Zuge des jüngsten Angriffs der Hamas stark getroffen. Etwa 95 Prozent der Bevölkerung, die nahe der Grenze zum Libanon lebt, mussten evakuiert werden. Schulen und Pflegeeinrichtungen wurden geschlossen oder verlagert, und die Bedrohung durch die anhaltenden Angriffe ist allgegenwärtig.

Der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister, Thomas Strobl, drückte in seiner Ansprache die tiefe Verbundenheit Deutschlands mit Israel aus. Er betonte die Verpflichtung zum Schutz jüdischen Lebens und appellierte an die Bürger, antisemitischem Gedankengut entschlossen entgegenzutreten.

Baden-Württembergs Innenminister,Thomas Strobl.

Chairman Giora Salz aus dem Oberen Galiläa dankte per Video-Grußwort für die Solidarität und hofft, dass die Musikklänge des Abends bald den Donner der Kanonen ersetzen mögen.

Das musikalische Programm, unter der Leitung von Professor Stefan R. Halder, war nicht nur künstlerisch anspruchsvoll, sondern nahm auch Bezug auf Israel. Die Gäste zeigten ihre Anerkennung mit stehendem Applaus.

Landrat Allgaier freute sich nicht nur über den gelungenen Abend, sondern auch über die zahlreichen Spenden, die bereits für die Menschen im Oberen Galiläa eingegangen sind.

Das Spendenkonto bei der Kreissparkasse Ludwigsburg, IBAN: DE44 6045 0050 0000 0000 31, Verwendungszweck: Solidaritätskonzert Oberes Galiläa ist noch bis 31.12.2023 offen. Danach wird die Gesamtsumme der Spenden bekannt gegeben.

red

Verwendete Quelle: Landratsamt Ludwigsburg

Wachsender Reichtum: Immer mehr Einkommensmillionäre in Baden-Württemberg – Ludwigsburg verzeichnet Rückgang

Stuttgart/Ludwigsburg – Baden-Württemberg präsentiert nicht nur seine natürliche Schönheit und kulturelle Vielfalt, sondern verzeichnet auch einen kontinuierlichen Anstieg der Einkommensmillionäre. Laut den neuesten Daten des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg stieg ihre Zahl im Jahr 2019, während im Landkreis Ludwigsburg die Anzahl der Einkommensmillionäre zurückging.

Landesweiter Anstieg und regionale Dominanz:

Im Jahr 2019 erreichten insgesamt 4,521 Steuerpflichtige in Baden-Württemberg die magische Grenze von einer Million Euro Gesamteinkünften, was einem Anstieg von 1,9% (86 Steuerpflichtige) im Vergleich zum Vorjahr (2018) entspricht. Im Jahr 2016 erzielten laut dem Statistischen Landesamt 3. 813 Lohn- und Einkommensteuerpflichtige, deren Gesamteinkünfte mehr als eine Million Euro betrug.

Der Landkreis Ludwigsburg liegt mit einer rechnerischen ‘Millionärsdichte’ von 7,0 Einkommensmillionären pro 10,000 Steuerpflichtige im unteren Mittelfeld vor dem Rems-Murr Kreis (6,9). Auf Kreisebene behauptete sich Baden-Baden mit einem Wert von 19,8 wieder vor Heidelberg (18,4) und Stuttgart (14,2) auf dem „ersten Platz“. In Heidelberg und Stuttgart erhöhte sich dieser Wert gegenüber dem Vorjahr um 6,1% und 4,4%. In Mannheim und im Kreis Rastatt war die Millionärsdichte mit jeweils 4,4 Einkommensmillionärinnen und -millionären pro 10,000 Steuerpflichtigen am geringsten. Auf Landesebene ergab sich im Jahr 2019 eine rechnerische „Millionärsdichte” von 7,8 Einkommensmillionärinnen und -millionären pro 10 000 Steuerpflichtigen.

Quellen vielfältiger Einkünfte:

Die Einkommensquellen der Millionäre sind ebenso vielfältig wie die Region selbst. Von den 4,521 Einkommensmillionären setzen 62,7% auf Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb, während 17,0% und 15,9% ihre Haupteinnahmen aus nicht selbständiger bzw. selbstständiger Arbeit beziehen. Baden-Württemberg zeigt somit, dass Wohlstand auf unterschiedlichste Weisen generiert wird.

Stuttgart mit den meisten Einkommensmillionären:

In absoluten Zahlen betrachtet, führt der Stadtkreis Stuttgart mit 476 Einkommensmillionären die Liste an. Der RheinNeckar-Kreis (216) und Ludwigsburg (201) belegen die nächsten Plätze. Im Jahr zuvor waren es laut der Statistik noch 219 Einkommensmillionäre, die im Landkreis Ludwigsburg aufgeführt wurden. In den Jahren 2019 lebten im Main-Tauber-Kreis sowie im Landkreis Heidenheim jeweils 39 Einkommensmillionäre, während der Neckar-Odenwald-Kreis mit 34 weiterhin das “Schlusslicht” bildete.

Steueraufkommen und Reichensteuersatz:

Die Einkommensmillionäre tragen nicht nur zur “Millionärsdichte” bei, sondern auch zum Steueraufkommen. Insgesamt wurden im Jahr 2019 rund 5,8 Mill. unbeschränkt Steuerpflichtige in Baden-Württemberg erfasst. Deren Gesamtbetrag der Einkünfte summierte sich auf etwa 278,9 Milliarden (Mrd.) Euro. Der Gesamtbetrag der Einkünfte der Einkommensmillionärinnen und -millionäre betrug rund 11,9 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil von 4,3% des Gesamtwertes. Der durchschnittliche Gesamtbetrag der Einkünfte der Einkommensmillionärinnen und -millionäre lag laut dem Statistischen Landesamt bei circa 2,6 Mill. Euro.

Der Vergleich: Im Jahr 2016 wurden rund 5,6 Mill. unbeschränkt Steuerpflichtige in Baden-Württemberg erfasst. Deren Gesamtbetrag der Einkünfte summierte sich auf 244,9 Mrd.

red

Verwendete Quelle: Statistische Landesamt Baden-Württemberg

Nachhaltigkeitstipp: Ludwigsburger Abfallverwertungsgesellschaft warnt vor biologisch abbaubaren Tüten im Biomüll

Landkreis Ludwigsburg – Der sorgfältige Umgang mit Biomüll steht im Fokus einer neuen Studie, die federführend vom Fraunhofer Institut durchgeführt wurde, auch im Landkreis Ludwigsburg. Die kürzlich von der Ludwigsburger Abfallverwertungsgesellschaft (AVL) veröffentlichte Studie enthüllt, dass der vermeintlich umweltfreundliche Einsatz von ‘biologisch abbaubaren’ Mülltüten unerwartete negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Störstoffe statt Umweltfreundlichkeit:

Die Untersuchung ergab, dass Mülltüten, die als biologisch abbaubar zertifiziert sind, in Wirklichkeit als Störstoffe bei der Kompostierung und Vergärung des Biomülls fungieren. Insbesondere Beutel aus kompostierbarem Plastik verrotten zu langsam und müssen daher aufwendig und kostspielig aussortiert werden. Im schlimmsten Fall kann Plastik sogar über den Kompost auf den Acker gelangen. Die Studie warnt vor den langfristigen Auswirkungen auf die Bodenqualität durch die verbleibenden kompostierbaren Fragmente.

Nachhaltige Alternativen:

Die AVL gibt vor diesem Hintergrund klare Empfehlungen. Anstatt scheinbar biologisch abbaubarer Plastiktüten zu verwenden, wird geraten, den Biomüll in Papiertüten zu sammeln oder in Zeitungspapier einzupacken. Zur Feuchtigkeitsbindung in der Tonne bietet sich die Nutzung von Eierkartons auf dem Tonnenboden an. Diese Maßnahmen tragen nicht nur dazu bei, die Tonne und den Biomüll sauber zu halten, sondern unterstützen auch die Produktion von wertvollem Kompost und Energie.

Umweltfreundliche Entscheidungen mit Langzeitwirkung:

Die AVL betont die Rolle eines jeden Einzelnen bei der nachhaltigen Müllentsorgung. Durch die Vermeidung von scheinbar umweltfreundlichen, aber in Wirklichkeit problematischen Mülltüten leisten Bürgerinnen und Bürger einen Beitrag zur Umweltgesundheit. Der Biomüll wird nicht nur zu wertvollem Kompost umgewandelt, sondern die Energiegewinnung bei der Vergärung entspricht der Leistung von vier mittelgroßen Windrädern – ein nachhaltiger Weg, um aktiv zum Umweltschutz beizutragen.

red

Sportliche Anerkennung: Ludwigsburger Schulen erhalten Auszeichnung

Ludwigsburg – Strahlende Gesichter im Ludwigsburger Kreishaus: Am Montag (11. Dezember) wurden Vertreterinnen und Vertreter von neun Schulen mit dem begehrten „Gesunde Schule?!“-Zertifikat ausgezeichnet. Die feierliche Zeremonie, die von drei hochkarätigen Basketballspielern der MHP Riesen begleitet wurde – Sebastian Schwachhofer, Abdulhay Kömürkara und Moek Icke –, setzte ein beeindruckendes Zeichen für vorbildliche Gesundheitsförderung an Schulen.

Die Zertifikate wurden von den talentierten Jugendspielern überreicht, wobei Sebastian Schwachhofer (Europa-, Welt- und Olympiasieger), Abdulhay Kömürkara (deutscher Nationalspieler) und Moek Icke (niederländischer Nationalspieler) die strahlenden Gesichter der Schulvertreter im Ludwigsburger Kreishaus waren.

Als zusätzliche Anerkennung erhielten die Schulen von Gesundheitsdezernentin Dr. Karlin Stark jeweils 100 Euro vom Landkreis für die Umsetzung weiterer gesundheitsförderlicher Projekte. Eine Investition in die Zukunft der Schülerinnen und Schüler, die die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden betont.

Die Steuerungsgruppe “Gesunde Schule?!” nahm außerdem Nachzertifizierungen an acht Schulen vor, die bereits zuvor ein Zertifikat erhalten hatten. Die Schule am Baumbach in Walheim erhielt als einzige Schule ein Neuzertifikat im Bereich Bewegung.

Unter den Schulen, die das Gesamtzertifikat für alle Teilbereiche – Ernährung, Bewegung sowie Sucht und Gewalt – erhielten, befinden sich die Hillerschule in Bietigheim, die Schillerschule in Bissingen, die Silcherschule und die Theodor-Heuss-Realschule in Kornwestheim sowie die Lembergschule in Ludwigsburg. Die Basketballer überreichten außerdem Teilzertifikate an das Friedrich-Schiller-Gymnasium (Bewegung und Sucht/Gewalt), das Goethe-Gymnasium (Sucht/Gewalt) und die Berufliche Schule Oscar-Walcker-Schule (Sucht/Gewalt) in Ludwigsburg. Alle Zertifikate sind für vier Jahre gültig.

Dr. Uschi Traub, Leiterin der Gesundheitsprävention beim Landratsamt, betonte die Relevanz der Gesundheitsförderung im Bildungsbereich, besonders vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie: “Die Teilnahme am Prozess der ‘Gesunden Schule’ verbessert die Resilienz aller Beteiligten.” Sabine Conrad, Leiterin des Staatlichen Schulamtes, lobte den nachhaltigen Blick der “Gesunden Schule” und ermutigte dazu, das Thema auch an Nachbarschulen zu tragen.

Die feierliche Veranstaltung, trotz der großen Altersunterschiede im Publikum, begeisterte mit einem abwechslungsreichen Programm, das von einem “Sandwich-Rap” der Hillerschule über Auftritte der Trommelgruppe der Schillerschule bis hin zur Tanz-AG des Goethe-Gymnasiums reichte. Die Vorführung der Hip-Hop-Tanzgruppe der Kunstschule Labyrinth und das Gespräch mit den Basketballspielern der MHP Riesen rundeten den inspirierenden Abend ab.

red

Integrationsrat in Ludwigsburg schlägt Alarm: Rauer Umgangston gegenüber Neuankömmlinge

Ludwigsburg – Der Integrationsrat der Stadt Ludwigsburg beklagt einen immer rauer werdenden Umgangston. “Mit Sorge nehmen wir wahr, dass die derzeitige Stimmung gegenüber Menschen, die neu nach Deutschland kommen, zunehmend negativ aufgeladen ist”, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme, die das Gremium einstimmig beschlossen hat.

Zweifellos stellten die vielen neu eingewanderten Menschen die Kommunen vor große Aufgaben. Dies führe dazu, dass sich viele Menschen “legitime Sorgen machen hinsichtlich der Auswirkungen der Einwanderung auf Arbeitsmärkte, soziale Dienste und die nationale Identität”. Diese Sorgen müssten ernst genommen und in die Debatte einbezogen werden. Wichtig sei, mehr Unterstützung zu bieten und vor allem, keine Mittel zu kürzen, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Gleichzeitig sei es jedoch unerlässlich, dass Politiker, Medienschaffende und Bürger darauf achteten, “ihre Ansichten auf eine Art und Weise auszudrücken, die den Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen bewahrt”. Der verschärfte Umgangston in der Debatte sei kontraproduktiv und schade dem demokratischen Diskurs. Persönliche Angriffe, Vorurteile und Vorverurteilungen führten dazu, dass sachliche Argumente in den Hintergrund träten und die Debatte polarisiert werde. Respektvoller Dialog und die Betonung von Fakten und Daten seien der richtig Weg, um Lösungen zu finden, die den Herausforderungen in einer Einwanderungsgesellschaft gerecht werden und gleichzeitig die Grundprinzipien von Toleranz, Vielfalt und sozialer Gerechtigkeit wahren, so der Integrationsrat.

red

Lucien-Tharradin-Preis 2023: Ludwigsburg und Montbéliard würdigen Schüler für Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung

Montbéliard/Ludwigsburg – Eine erneute Ehrung für herausragendes Engagement: Am Donnerstag, dem 7. Dezember 2023, wurde im Rathaus von Montbéliard zum vierten Mal der Lucien-Tharradin-Preis verliehen. In einer bewegenden Zeremonie nahmen Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, begleitet von Mitgliedern des Vereins Ludwigsburg International und des Jugendgemeinderats, an der feierlichen Verleihung teil. Der Preis, initiiert von den deutsch-französischen Partnerstädten Ludwigsburg und Montbéliard, würdigt Schülerinnen, Schüler, Jugendgruppen und junge Erwachsene, die sich besonders für den Frieden, demokratische Werte sowie sozialen und globalen Zusammenhalt einsetzen.

Im Wettbewerb standen dieses Jahr zwei beeindruckende Projekte: Zum einen das Projekt des Jugendgemeinderats Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus Bergamo, das die Versäumnisse der Politik in der Corona-Pandemie thematisierte. Zum anderen die kreative Arbeit einer Schülergruppe aus Montbéliard, die sich mit den Feierlichkeiten rund um das 60. Jubiläum des Élysée-Vertrags beschäftigte.

Oberbürgermeister Knecht und Montbéliards Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet betonten die Bedeutung des Engagements der jungen Menschen für die internationale Verständigung und die deutsch-französische Freundschaft. Eine besondere Auszeichnung erhielten diesmal zwölf Schülerinnen und Schüler des Collège Saint-Maimbœuf von Montbéliard. Ihre künstlerische Umsetzung der deutsch-französischen und europäischen Beziehungen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute in Form einer Skulptur beeindruckte die Jury.

Die Skulptur, entstanden im Schuljahr 2021/2022, zeigt das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich anhand bedeutender historischer Ereignisse. Die Darstellung reicht von großen Ereignissen wie der Belagerung von Belfort bis zur Versöhnung der beiden Länder und ihrer freundschaftlichen Zusammenarbeit. Auch die Gründung der ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Montbéliard findet darin Platz. Die Schülerinnen und Schüler erklärten in ihrer Bewerbung: “Mit unserer vertikalen Struktur wollten auch wir uns an der Erinnerungsarbeit beteiligen und Träger der Geschichte werden. Wir stellen unsere Struktur in der Halle des Schullebens aus, wo sie für alle sichtbar ist und von unserem bürgerschaftlichen Engagement für die Weitergabe der Erinnerung und des Friedens zeugt.”

Oberbürgermeister Knecht ermutigte die Jugendlichen bei der Preisverleihung im Festsaal des Rathauses von Montbéliard, sich weiterhin für den Erhalt des Friedens und der Demokratie in Europa einzusetzen. Bürgermeisterin Biguinet widmete ihre Rede dem Menschen, Widerstandskämpfer und Bürgermeister Lucien Tharradin, der in seiner Amtszeit von 1947 bis 1957 Großes geleistet hat.

Die Lucien-Tharradin-Preisverleihung soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden. Die Partnerstädte loben jährlich ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 5000 Euro aus, um das Engagement junger Menschen zu fördern und der Öffentlichkeit vorzustellen. Projekte für den Preis 2024 können bis zum 31. Dezember 2023 eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.lucien-tharradin.eu.

red