BBL-Turnier: Alba Berlin stoppt Ludwigsburgs Lauf

Im mit Spannung erwarteten Top-Spiel der Gruppe B unterliegen die MHP RIESEN Ludwigsburg ALBA BERLIN, nach herausragendem Kampf und einer Partie mit insgesamt 23 Führungswechseln, 89:97. Damit steht für die Schwaben nicht nur das Abschließen auf dem zweiten Tabellenplatz, sondern auch der Viertelfinal-Gegner fest: Ab Mittwoch treffen die Schwaben auf den amtierenden deutschen Meister, den FC Bayern Basketball.

Trotz oder gerade wegen der dreitägigen Verschnaufpause schickte Headcoach John Patrick auch ins Top-Spiel gegen ALBA BERLIN eine unveränderte Starting Five zu Spielbeginn ins Rennen. Der Start verlief trotz der Eingespieltheit aber suboptimal: Nach zehn Sekunden hatten Nick Weiler-Babb und Thomas Wimbush bereits ein persönliches Foul und Jonas Wohlfarth-Bottermann eine blutige Lippe. Da Berlin allerdings alle vier Freiwürfe verwarf, gehörte die erste Führung den Schwaben, die durch Wimbush und Cameron Jackson unter dem Korb aufräumten (0:4, 1. Spielminute). Während in den folgenden Minuten die Hauptstädter, auch aufgrund der schwäbischen Foul-Probleme, durch Luke Sikma und Landry Nnoko besser in Fahrt kamen, blieben die MHP RIESEN vorerst am Drücker. Sie hinderten Berlin am eigenen Offensiv-Spiel, schickten die Albatrosse mehrfach an die Linie und waren kämpferisch überlegen (12:18, 7.). Doch während in den ersten acht Minuten sehr viele Dinge in Richtung der Ludwigsburger liefen, wurden die nominellen Hausherren in den Minuten neun und zehn besser – und übernahmen verdientermaßen die Führung (24:21, 10.).

Nachdem die beiden Teams (5/12 FT% Berlin, 3/7 FT% Ludwigsburg) im ersten Spielabschnitt noch Mängel von der Freiwurfquote offenbart hatten, ansonsten aber im Ballvortrag hochkonzentriert zu Werke gingen, sollte sich dieses Bild ab der elften Minute etwas ändern: Die Defensiv-Formationen beider Mannschaften waren nun aufmerksamer, die Trefferquoten sanken – außer bei Jaleen Smith. Der Ludwigsburger Guard schulterte kurzzeitig die Last seiner schwarzgekleideten RIESEN und sorgte für einen weiteren Führungswechsel (27:27, 13.). Doch absetzen sollte sich in dieser Partie keine der Mannschaften: Berlin und Ludwigsburg konterten die gegenseitigen Nadelstiche jeweils mit viel Bravour. Während die Hauptstädter dies vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie taten, war die schwäbische Arbeit hierbei mit einer gewohnt kämpferischen Note versehen, gleichwohl aber ähnlich erfolgreich (43:43, 18.). Bis zum Gang in die Kabinen war einmal mehr Wimbush dabei der überragende Mann: Der US-Amerikaner, der mit 30 Punkten zum Topscoer der Partie avancieren sollte, legte bereits in der ersten Halbzeit 17 Punkte auf und sorgte so nahezu im Alleingang für eine ausgeglichene Partie (46:45, 20.)

Wimbush und Weiler-Babb brillieren, Sikma und Eriksson siegen

Im Anschluss an eine auffallend kurze Halbzeitansprache kamen die MHP RIESEN entfesselt aus der Kabine: Die Schwaben drückten dem Spiel über Minuten ihren Stempel auf, Berlin lies sich jedoch nicht abschütteln. Erst zwei tiefe Weiler-Babb-Distanztreffer, er machte ebenfalls ein exzellentes Spiel, sorgten dafür, dass sich Ludwigsburg absetzen konnte (54:59, 25.). Wie auch im bis dahin vonstattengegangenen Spielverlauf sollte die Mannen von Aito Garcia Reneses angeführt von Sikma aber die richtigen Antworten finden und die Partie abermals auf den Kopf stellen, was sich in nun neun Ludwigsburger Ballverlusten widerspiegelte (69:63, 28.). Dank mehrerer defensiver Stopps, einiger Steals und einem Poster-Dank von Cameron Jackson waren die MHP RIESEN auch nach dreißig gespielten Minuten auf Augenhöhe (71:67, 30.).

Während nach der Halbzeit Jackson und Weiler-Babb auf Ludwigsburger Seite und Peyton Siva auf Berliner Seite aufgedreht hatten, übernahmen im vierten Viertel dann wieder Wimbush und Sikma. Angeführt vom klar besten Mann auf dem Parkett und dem nun etwas mehr aufdrehenden Knight waren Patricks Schützlinge zum richtigen Zeitpunkt voll da und gestalteten den Schlagabtausch auch weiterhin ausgeglichen (78:78, 34.). Doch trotz des kurzzeitigen Eroberns der Führung schlugen die Berliner, erneut durch Sikma, zurück. Auch der 31-Jährige sollte vorerst nicht die Lösung für den gordischen Knoten beider Defensivreihen finden: Offensiv lief beidseitig über viele Minuten wenig zusammen. Da Berlin jedoch durch Sikma und Eriksson aus der 6,75-Meter-Ferndistanz die nötigen und besseren Lösungen fand, setzten sich die Hauptstädter in der 28. Spielminute (90:81) entscheidend ab – und erwehrten sich auch den letzten Ludwigsburger Versuchen einer Aufholjagd.

Aufgrund der knappen Niederlage müssen Patrick und seine Mannen nun nicht erst am Donnerstag, sondern schon in 48 Stunden wieder auf dem Parkett des Audi Domes stehen: Am Mittwochabend (Tip-Off 20:30 Uhr) beginnt die Viertelfinal-Serie gegen München, den Tabellendritten von Gruppe A und amtierenden Meister.

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Das war heute ein hochklassiger Kampf. Ich bin, trotz der Niederlage, stolz auf mein Team. Berlin war am Ende des Spiels besser. Wir hatten mit Nick Weiler-Babb und Thomas Wimbush heute zwei Spieler, die wie NBA-Spieler aussahen. Bei Berlin waren die Schützen super, allein Marcus Eriksson hat fünf Dreier getroffen. Luke Sikma hat wieder einmal in einem wichtigen Spiel ein unglaubliches Spiel gemacht. Noch einmal: ich bin unglaublich stolz. Wir haben, bis jetzt, in dieser Saison 20 Siege und fünf Niederlagen – und wir werden auch gegen München kämpfen.“

Aito Garcia Reneses | Headcoach Berlin: „Wir haben mit einigen Fehlern angefangen, haben uns – trotz der guten Ludwigsburger Intensität – von diesen Fehlwürfen aber erholt. Sie [Ludwigsburg] wissen, wie man effektiv im 1-gegen-1 agiert, wie man gut zum Korb zieht, wie man zu guten Würfen kommt und den Offensivrebound als Waffe benutzt. Allerdings haben wir diese Intensität im Verlauf des Spiels gut gekontert, obwohl sich Martin Hermannsson verletzt hat.“

Für Berlin spielten: Marcus Eriksson 15 Punkte, Luke Sikma 15/9 Rebounds/10 Assists, Peyton Siva 11, Rokas Giedraitis 11, Landry Nnoko 11/5, Johannes Thiemann 10/7, Niels Giffey 8/5, Jonas Mattisseck 7, Kenneth Ogbe 5, Martin Hermannsson 4 und Lorenz Brenneke.

Für Ludwigsburg spielten: Thomas Wimbush 30 Punkte, Nick Weiler-Babb 21 Punkte/11 Rebounds, Cameron Jackson 11/6, Jaleen Smith 10/2/5 Assists, Marcos Knight 6/4/5, Jonas Wohlfarth-Bottermann 5/5, Zamal Nixon 2, Lukas Herzog 2, Hans Brase 2, Jacob Patrick, Radii Caisin und Christian von Fintel.

red

Was in Ludwigsburg und der Region los war

Ludwigsburg-Oßweil: Auf Herd vergessenes Essen fängt Feuer – 20.000 Euro Sachschaden

Am Montag kam es gegen 21:50 Uhr zu einem Einsatz der Ludwigsburger Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei in der Fellbacher Straße in Ludwigsburg-Oßweil, nachdem ein 24-Jähriger vermutlich sein Essen auf dem Herd vergessen hatte. Der Mann hatte sich offensichtlich etwas gekocht und dann die Wohnung verlassen. Das Essen geriet in der Folge in Brand. Als eine Anwohnerin den Rauch bemerkte, hatte das Feuer bereits auf das Küchenmobiliar und die Tapete übergegriffen. Durch die Einsatzkräfte wurden etwa 60 Anwohner aus dem Gebäude begleitet. Das Feuer begrenzte sich auf die Wohnung des 24-Jährigen und war gegen 22:15 Uhr gelöscht. Nach einer ersten Schätzung geht man von etwa 20.000 Euro Sachschaden aus.

Ludwigsburg-Poppenweiler: Zeugen nach Unfallflucht gesucht

Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker beschädigte am Montag zwischen 13:00 Uhr und 20:30 Uhr ein in der Steinheimer Straße in Ludwigsburg-Poppenweiler abgestellten Audi. Der 22-jährige Halter des Audi konnte aus einem Ladengeschäft noch heraus beobachten, wie ein älterer Herr mit einem roten Fahrzeug ausparkte. Als er später zu seinem Audi zurückkam, stellte er einen Schaden in Höhe von etwa 3.500 Euro fest. Das Polizeirevier Ludwigsburg nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 07141 18 5353 entgegen.

Erneuter Zeugenaufruf der Polizei nach Angriff auf Jugendlichen in Ludwigsburg-Eglosheim

Wie bereits am 09.06.2020 berichtet, soll es am 08.06.2020 zu einer gefährlichen Körperverletzung in Ludwigsburg-Eglosheim gekommen sein, als ein bislang unbekannter Tatverdächtiger vor einem Supermarkt in der Hirschbergstraße einen 15-jährigen Jugendlichen mit einer Schleuder beschossen haben soll.

Den bisherigen Erkenntnissen nach, gehen die Ermittler davon aus, dass sich der Tatverdächtige in Begleitung von ein oder zwei weiteren Personen vor dem Einkaufsmarkt aufgehalten hat. Die Kriminalpolizei bittet nun Zeugen, denen diese Gruppe oder der Tatverdächtige aufgefallen ist, sich unter Tel. 07031 1300 zu melden.

Personenbeschreibung des Tatverdächtigen: etwa 40 Jahre alt, schlank, etwa 190 Zentimeter groß, bekleidet mit einem “Donald Trump”-Shirt, soll eine Schleuder mitgeführt haben. Personenbeschreibung eines Begleiters: etwa 180 Zentimeter groß, dickliche Statur, soll ein Fahrrad mitgeführt haben.

red

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Fallzahlen: Erneut null Corona-Neuinfizierte im Kreis Ludwigsburg

Binnen 24 Stunden hat das Landratsamt in Ludwigsburg am Montag (15. Juni) erneut null Neuinfizierte für den Landkreis Ludwigsburg gemeldet. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis Ludwigsburg steigt somit auf mindestens 1.790 (Stand: 15. Juni 20, 17.00Uhr). Auch gestern wurden null Corona-Fälle gemeldet. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 1.694 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 2,9 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst. Der Grenzwert liegt bei 50 Neuerkrankungen.

Wie ist die Lage in Baden-Württemberg?

Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg haben am Montag (15. Juni) rund 60 Corona-Neuinfizierte ( Achtung: Diese Zahl umfasst die Meldungen von Samstag, Sonntag und Montag) gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise mindestens 35.154 in Baden-Württemberg nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. Ungefähr 32.878 Personen sind den Angaben zufolge bereits wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen, steigt laut dem Sozialministerium auf 1.808.

Die Reproduktionszahl für Baden-Württemberg wird vom Robert-Koch-Institut mit R 0,98 (Stand: 15. Juni – 19Uhr) angegeben.

Dem Landesgesundheitsamt wurden im selben Zeitraum aus den Landkreisen Freudenstadt und Tuttlingen insgesamt drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1.808.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red

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Tödlicher Frontalzusammenstoß mit Tanklaster – Fahrer stirbt an Unfallstelle

Am Montagmittag meldeten Verkehrsteilnehmer gegen 11:35 Uhr über Notruf einen schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 10 nach Schwieberdingen auf Höhe Hardt- und Schönbühlhof. 

Nach den bisherigen Erkenntnissen war ein 48-Jähriger in seinem Fiat Ducato in Fahrtrichtung Vaihingen an der Enz unterwegs und wollte nach Schwieberdingen auf Höhe des Hardt- und Schönbühlhof vermutlich einen vor ihm fahrenden Lastzug überholen. In diesem Moment kam ihm ein 30-Jähriger mit einem Tanklastzug entgegen, so dass es in der Folge zur Kollision der beiden Fahrzeuge kam. Bei dem Aufprall wurden beide Fahrzeuge schwer beschädigt und der Fiat so abgewiesen, dass er noch einen nachfolgenden Seat streifte, der ebenfalls in Richtung Vaihingen an der Enz unterwegs war. Der Tanklastzug geriet nach der Kollision auf die Gegenfahrbahn und prallte dort frontal auf einen entgegenkommenden Mercedes. Während der Fiat und der Seat auf der Fahrbahn verblieben, kamen der Tanklastzug und der Mercedes erst im Grünstreifen zum Stillstand. Der 48-jährige Fahrer des Fiat erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Der 19-jährige Fahrer des Mercedes wurde bei dem Zusammenstoß ebenfalls verletzt und durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Die Schwere der Verletzungen sind bislang noch nicht bekannt. Der 30-jährige Fahrer des Tanklastzugs und der 55-jährige Lenker des Seat erlitten einen Schock. Die Bundesstraße 10 ist zur Stunde für die Bergung der Fahrzeuge immer noch voll gesperrt.

Es ist eine örtliche Umleitung eingerichtet. Die Retter waren mit einem Großaufgebot an der Unfallstelle. Neben der Polizei, Rettungsdienst und Notarzt war auch ein Rettungshubschrauber eingesetzt. Die Feuerwehren Markgröningen und Schwieberdingen waren mit neun Fahrzeugen und 58 Einsatzkräften vor Ort. Bei einer ersten Schätzung wurde der Sachschaden auf insgesamt etwa 130.000 Euro beziffert.

red

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Was sonst noch am Wochenende in Ludwigsburg und der Region los war


Ludwigsburg: Nötigung im Straßenverkehr – Zeugen gesucht

Am Sonntag gegen 16.10 Uhr soll es auf der Bundesstraße 27 im Bereich Ludwigsburg-Eglosheim sowie im weiteren Verlauf der Strecke in Richtung eines Einkaufszentrums im Gewerbegebiet “Tammerfeld” zu einer Nötigung im Straßenverkehr seitens eines 50 Jahre alten Mercedes-Fahrers gekommen sein. Der Mercedes-Lenker befand sich in Eglosheim hinter einem 39-jährigen VW-Lenker, der den linken Fahrstreifen befuhr. Zunächst sei der Mercedes-Fahrer sehr dicht aufgefahren und habe dann versucht den VW trotz durchgezogener Mittellinie links zu überholen. Da Gegenverkehr herrschte musste der 50-Jährige sein Vorhaben jedoch wohl abbrechen. Auf der weiteren Fahrt in Richtung Bietigheim-Bissingen gelang es dem Mann im Mercedes den VW schließlich zu überholen. Anschließend habe er den VW-Lenker mehrfach bis zum Stillstand ausgebremst. Auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Gewerbegebiet “Tammerfeld” alarmierte der 39-Jährige die Polizei, nachdem ihm der Mercedes-Fahrer bis dorthin gefolgt war. Im weiteren Verlauf konnte der VW-Lenker die Polizei bis nach Tamm lotsen, wohin er nun wiederum dem Mercedes-Fahrer gefolgt war. Nachdem beide Fahrzeuglenker angehalten hatten, habe der 50-Jährige den Mann im VW mehrfach beleidigt. Nach dem Eintreffen der Polizeibeamten fielen in deren Beisein weiter Beleidigungen seitens des 50-Jährigen. Das Polizeirevier Ludwigsburg bittet nun insbesondere Zeugen, die das Fahrverhalten des Mercedes-Lenkers beobachten konnten, sich unter Tel. 07141/18-5353, zu melden.

Oberstenfeld: Seat beschädigt – Verursacher geflüchtet

Vermutlich beim Vorbeifahren streifte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker einen Seat, der zwischen Samstag 20:15 Uhr und Sonntag 09:30 Uhr in der Beilsteiner Straße in Oberstenfeld abgestellt war. Durch die Kollision wurden die Türen der Fahrerseite beschädigt und der linke Außenspiegel hing herunter. Zudem wurden rote Lackantragungen am Seat entdeckt, die möglicherweise vom Verursacherfahrzeug stammen. Der unbekannte Fahrer machte sich anschließend aus dem Staub und kümmerte sich nicht um den angerichteten Sachschaden von rund 1.000 Euro. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, melden sich bitte beim Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0.

Bietigheim-Bissingen: Bargeld und Mobiltelefon gestohlen

Bislang unbekannte Täter trieben zwischen Samstag 18:00 Uhr und Sonntag 07:50 Uhr in der Ludwigsburger Straße in Bissingen ihr Unwesen. An der Tatörtlichkeit suchten die Unbekannten zunächst einen Pflanzengroßhandel heim. Auf dem Areal schlugen sie an zwei Gebäuden jeweils ein Fenster ein und durchsuchten anschließend die Räumlichkeiten. Nachdem ihnen dort eine Trinkgeldkasse mit einer niedrigen Bargeldsumme in die Hände gefallen war, begaben sich mutmaßlich dieselben Täter auf das Gelände eines angrenzenden Pflanzencenters. Dort kletterten sie über einen Maschendrahtzaun, schoben zwei Schiebetüren auf und gelangten so in den Verkaufsraum. Auf der weiteren Suche nach Wertvollem stießen die Einbrecher im Verkaufsraum auf ein Mobiltelefon und ebenfalls auf eine niedrige Bargeldsumme. Anschließend suchten sie mit ihrer Beute das Weite und hinterließen einen Sachschaden von rund 2.000 Euro. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, in Verbindung zu setzen.

Bietigheim-Bissingen: 20-Jähriger in psychischem Ausnahmezustand

Mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizei waren am Sonntagabend bei einer Flüchtlingsunterkunft in der Geisinger Straße in Bietigheim im Einsatz. Gegen 22:20 Uhr hatte sich ein Sicherheitsdienstmitarbeiter bei der Polizei gemeldet und eine randalierende Person mitgeteilt. Dem Anruf bei der Polizei war mutmaßlich folgender Sachverhalt vorausgegangen. In der Unterkunft soll ein 20-Jähriger unter dem Eindruck einer psychischen Ausnahmesituation die Glastür eines Zimmers mit den bloßen Händen eingeschlagen haben. Hierbei zog er sich aller Wahrscheinlichkeit Schnittverletzungen an beiden Armen zu. Im Anschluss daran soll er sich gewaltsam Zutritt zu einem anderen Zimmer verschafft und mit einer Glasscherbe den 32-jährigen Zimmerbewohner beworfen haben. Der 32-Jährige erlitt hierbei eine leichte Schürfwunde am Bein. Nach der Wurfattacke soll der Querulant sein Opfer ins Gesicht geschlagen haben und obendrein gab es wohl noch ein Gerangel zwischen den beiden Männern. Darüber hinaus wurde bekannt, dass der 20-Jährige während des Angriffs ein Messer in der Hand gehalten haben soll. Nach bisherigen Erkenntnissen kam das Messer jedoch nicht zum Einsatz und der 32-Jährige soll damit auch nicht bedroht worden sein. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte konnten beide Männer in der Unterkunft angetroffen werden. Aufgrund ihrer Verletzungen wurde ein Rettungsdienst hinzugezogen. Während der 32-Jährige eine medizinische Versorgung vor Ort erhalten hatte, musste der 20-Jährige in ein Krankenhaus gebracht werden. Schlussendlich wurde der verhaltensauffällige Mann nach einer ambulanten Behandlung im Krankenhaus in die Obhut einer psychiatrischen Einrichtung gegeben. Der 20-Jährige muss nun mit einer Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung rechnen.

Freiberg am Neckar-Beihingen: Rettungswagen beschädigt

Im Ortsteil Beihingen hat am Sonntag gegen 02:45 Uhr ein 17-Jähriger den Rettungsdienst alarmiert, nachdem sich seine 18 Jahre alte Freundin in einem psychischen Ausnahmezustand befunden hatte. Die beiden hatten sich an der Wohnanschrift des 17-Jährigen aufgehalten. Der hinzugerufene Rettungsdienst wollte die Frau aufgrund ihres Zustandes in ein Krankenhaus bringen. Nachdem ihr 17-jähriger Freund erfahren hatte, dass er aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht mit ins Krankenhaus fahren durfte, schlug er eine Spirituosenflasche gegen eine Seitenscheibe des Rettungswagens. Obendrein warf er noch einen Stein gegen die Türverkleidung und schlug mutwillig mit der Faust den rechten Außenspiegel ab. Hierdurch entstand ein Sachschaden von etwa 1.000 Euro. Aufgrund des Geschehens verständigten Rettungsdienstmitarbeiter die Polizei. Beim darauffolgenden Eintreffen der Einsatzkräfte war die 18-Jährige sehr aufgebracht. Als ein Beamter vergeblich versucht hatte, sie aufgrund ihres Verhaltens festzuhalten, wurde ihr 17-jähriger Freund zunehmend aggressiver und baute sich vor dem Polizisten auf. Diesbezüglich wurde er zunächst fixiert und durchsucht. Da der mutmaßlich alkoholisierte Jugendliche sich nicht beruhigen ließ und wiederholt versuchte sich fortzubewegen, sollten ihm Handschließen angelegt werden. Zwischenzeitlich eilte die 18-Jährige ihrem Freund zu Hilfe. Sie packte einen Beamten am Kragen und wollte ihn von ihrem Partner wegziehen. Im weiteren Verlauf mussten beide Personen zu Boden gebracht und mittels Handschließen geschlossen werden. Dadurch wurden drei Beamte leicht verletzt. Zu aktiven Widerstandshandlungen soll es allerdings nicht gekommen sein. Nachdem sich die Situation entspannt und der 17-Jährige wieder beruhigt hatte, wurde die 18-Jährige durch den Rettungsdienst in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Der 17-Jährige, der nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß entlassen wurde, muss nun mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

30 Autos in Ludwigsburg beschädigt: 24-Jähriger in die Klinik eingewiesen

Vermutlich da er sich unter dem Eindruck eines psychischen Ausnahmezustands befand, beschädigte ein 24 Jahre alter Mann am Sonntag zwischen 05.00 Uhr und 05.40 Uhr zwischen Eglosheim und dem Westportal des Bahnhofs etwa 30 Autos. Das berichtete die Polizei Ludwigsburg in einer Mitteilung.

Eine Zeugin hatte den 24-Jährigen, der in Begleitung seiner 16-jährigen Freundin war, dabei beobachtet, wie er in der Kurfürstenstraße in Eglosheim gegen geparkte Autos trat und hierauf die Polizei verständigt. Mehrere Streifenwagenbesatzungen nahmen die Fahndung nach dem Paar auf. Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen stellten die Beamten insgesamt verteilt auf die Katharinenstraße, die Frankfurter Straße, die August-Bebel-Straße, die Kurfürstenstraße, die Martin-Luther-Straße, die Gottlob-Molt-Straße, die Schlachthofstraße sowie die Pflugfelder Straße insgesamt 30 beschädigte PKW verschiedenster Marken fest. Der 24-jährige Tatverdächtige dürfte bei den meisten Autos versucht haben einen Seitenspiegel abzutreten. Eine der eingesetzten Streifenwagenbesatzungen stellte den 24-Jährigen gemeinsam mit seiner Freundin am Westausgang des Bahnhofs Ludwigsburg fest. Aufgrund seines psychischen Ausnahmezustands wurde er anschließend in ein Krankenhaus und von dort aus in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

Der entstandene Sachschaden wurde bislang auf rund 12.000 Euro geschätzt. Weitere geschädigte PKW-Besitzer werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141/18-5353, in Verbindung zu setzen.

red

Bauarbeiter gehören zu Rekord-Pendlern im Kreis Ludwigsburg: Gewerkschaft fordert Entschädigung

Für sie kommt Homeoffice nicht in Frage: Bauarbeiter sind in ihrem Job ständig unterwegs. Um zur Baustelle zu kommen, legen sie überdurchschnittlich weite Wege zurück. Die Gewerkschaft IG Bau fordert für die rund 4.500 Bauarbeiter im Kreis Ludwigsburg erstmals eine Entschädigung der Fahrerei. Die Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern gehen am 25. Juni in Wiesbaden in die bereits dritte Runde.

Sie sitzen morgens um sechs im Auto und sind oft erst abends um acht zu Hause: Ein Großteil der rund 4.500 Bauarbeiter im Landkreis Ludwigsburg nimmt enorme Pendelstrecken in Kauf – ohne die Zeit für die Fahrerei bezahlt zu bekommen. Darauf weist die Gewerkschaft IG BAU hin. „Bauarbeiter zählen zu den Rekord-Pendlern in der Region. Um zur Baustelle zu kommen, haben sie nicht nur besonders weite Wege. Die Einsatzorte ändern sich auch ständig. Darunter leiden Familie, Freunde und Freizeit“, sagt Mike Paul, Bezirksvorsitzender der IG BAU Stuttgart. Erstmals soll es nun eine Entschädigung der sogenannten Wegezeiten am Bau geben. Das fordert die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde, die am 25. Juni in Wiesbaden fortgesetzt wird.

Laut der IG Bau legen nach einer aktuellen Untersuchung des Pestel-Instituts Bauarbeiter in Deutschland im Schnitt 64 Kilometer für die einfache Strecke zur Arbeit zurück. In der repräsentativen Umfrage unter 4.800 Bau-Beschäftigten gab jeder Vierte an, mehr als eine Stunde zur Einsatzstelle unterwegs zu sein – plus Rückfahrt. Zum Vergleich: Unter allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern betrifft das nur fünf Prozent.

IG BAU-Bezirkschef Mike Paul spricht von „verlorener Lebenszeit“ und fordert die Baufirmen dazu auf, den Einsatz ihrer Mitarbeiter anzuerkennen. „Mobiles Arbeiten gehört natürlich zum Bau dazu. Es wird immer woanders gebaut. Aber dann müssen Bauarbeiter für die Fahrerei immerhin eine Entschädigung bekommen – entweder durch Geld oder Zeit-Guthaben“, so der Gewerkschafter. Damit könne die Bauwirtschaft auch einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten. „Berufsstarter überlegen sich dreimal, ob sie in einer Branche anfangen, in der sie mehr Zeit im Bulli als zu Hause verbringen.“

red

 

Welche Straßen diese Woche in Ludwigsburg gesperrt sind

Verkehrsbericht gültig ab Montag, 15. Juni

Abelstraße
Es besteht eine Vollsperrung der Abelstraße zwischen dem Schützenplatz und der Kreuzstraße – Anlieger und Andienungsverkehr sind eingeschränkt frei.

Gebiet Altach
Hier besteht voraussichtlich Mitte August eine abschnittsweise Sperrung der Feldwege zwischen der Hirschbergschule und der Kläranlage Eglosheim sowie zwischen der Tammer Straße und der Autobahnmeisterei Ludwigsburg. Die Zufahrt zur Kläranlage und zur Hirschbergschule bleibt eingeschränkt frei; die Zufahrt zur Tammer Straße ist für Anlieger ebenfalls eingeschränkt frei.

Alter Oßweiler Weg
Es besteht bis voraussichtlich Mitte Juli 2020 eine Vollsperrung im Bauabschnitt 1 ab Remsweg bis Alter Oßweiler Weg 42.

Friedrichstraße
Von der Stuttgarter Straße kommend ist die Zufahrt in die Friedrichstraße stadtauswärts
voraussichtlich bis zum 19. Juni voll gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert und führt über: Robert-Franck-Allee – Aldinger Straße – Danziger Straße.

Friedrichstraße/Königsallee
Zwischen der Friedrichstraße 48 und der Königsallee 58 kommt es zu Beeinträchtigung im Baustellenbereich. Zudem besteht eine einseitige Sperrung der Friedrichstraße zur Stuttgarter Straße hin. Die Einschränkungen bestehen bis vorrausichtlich Ende Juni. 

Kallenberg´sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße.

Karl-Hüller-Straße
Es besteht bis voraussichtlich Anfang September eine Vollsperrung der Karl-Hüller-Straße.

Mörikestraße
Hier kommt es bis voraussichtlich Ende Juni zwischen der Albrechtstraße und der Martin-Luther-Straße zu Beeinträchtigung im Baustellenbereich.

Riedstraße
Hier besteht bis voraussichtlich Ende Juli eine Vollsperrung zwischen der Eduard-Krauß-Straße und der Bachstraße.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.   
 
Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Untere Kasernenstraße – Parkplatz Untere Stadt
Der Parkplatz Untere Stadt ist im Zuge der Umgestaltung des Walckerparks bis voraussichtlich April 2021 gesperrt. Im Bereich der Unteren Kasernenstraße, der Oberen Kasernenstraße und der Bietigheimer Straße werden daher die öffentlichen Stellplätze in Anwohnerparkplätze umgewandelt (Bewohnerparkbereich 1).

Waldäcker III
Hier sind temporäre Einschränkungen bei der Nutzung des Radweges entlang der Schwieberdinger Straße möglich. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Westfalenstraße
Hier besteht bis vorrausichtlich Mitte Juni eine halbseitige Sperrung auf Höhe der Flurstraße.

Corona-Fallzahlen: Null Neuinfizierte im Kreis Ludwigsburg

Null Neuinfizierte binnen 24 Stunden hat das Landratsamt in Ludwigsburg am Sonntag (14. Juni) für den Landkreis Ludwigsburg gemeldet. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis Ludwigsburg bleibt somit bei mindestens 1.790 (Stand: 14. Juni 20, 17.00Uhr). Gestern waren es vier neue Corona-Fälle. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 1.691 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 3,1 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst. Der Grenzwert liegt bei 50 Neuerkrankungen.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red

“In den Bundestag wollte ich nie, aber der Landtag hätte mich schon interessiert” – Ludwigsburg24 im Gespräch mit Margit Liepins

Mit ihrem kämpferischen Einsatz für einen Zebrastreifen in der Nähe des Kindergartens ihrer Tochter in Ludwigsburg-Neckarweihingen fing einst alles an. Jetzt feierte die SPD-Fraktionsvorsitzende Margit Liepins ein ganz besonderes Jubiläum: 30 Jahre Mitglied im Ludwigsburger Gemeinderat. Eine bewegte Zeit mit Höhen und Tiefen liegt hinter der engagierten Kommunalpolitikerin, die inzwischen 63 Jahre alt ist und gelegentlich über den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören nachdenkt. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 erzählt Liepins aus ihrem politischen Leben und gewährt auch den einen oder anderen Blick in ihre persönliche Welt.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Frau Liepins, Ihr Einsatz für den Zebrastreifen war der Grundstein für Ihr langjähriges politisches Engagement. Was hat diese Aktion damals bei Ihnen ausgelöst?

Auch wenn die Stadt Ludwigsburg damals den Zebrastreifen abgelehnt und stattdessen Verkehrsinseln bevorzugt hat, hat mich das alles unglaublich motiviert, mich weiterhin für kommunale Fragen intensiver zu interessieren und schließlich einzusetzen. Ich wurde dann zunächst von der ortsansässigen SPD gebeten, in den Stadtteilausschuss Neckarweihingen zu gehen, der einmal jährlich hinter verschlossenen Türen tagte und dessen besprochene Inhalte von mir nicht nach außen kommuniziert werden durften. Mein erstes Engagement dort war mein siegreicher Kampf für ein zweimaliges, vor allem öffentliches Tagen pro Jahr. 1989 wurde ich dann gefragt, ob ich für den Gemeinderat kandidieren möchte.

Warum ist die SPD Ihre politische Heimat geworden?

Ich bin familiär sozialdemokratisch geprägt. Schon mein Urgroßvater saß für die SPD im Gemeinderat. Mein Mann kam zwar aus einer CDU-Familie, er selbst war jedoch SPD-Mitglied. Wir hatten in Neckarweihingen damals eine sehr aktive SPD-Stadtteilgruppe. Auch wenn ich mich bei anderen Parteien ebenfalls informiert habe, bin ich dann letztlich sehr bewusst zur SPD gegangen, weil in dieser Partei soziale Themen immer eine sehr wichtige Rolle gespielt haben, die gerade für mich als junge Mutter, beispielsweise bei Fragen der Kinderbetreuung, ein besonderes Anliegen waren.

Sie sind Stadträtin, Fraktionsvorsitzende, waren lange im Kreistag, sitzen in verschiedenen Ausschüssen, engagieren sich ehrenamtlich in vielen Vereinen. Was treibt Sie an?

Mich treibt tatsächlich an, dass ich gerne mit verschiedenen Menschen, die auch sehr unterschiedliche Interessen haben, zusammen bin. Und die Tatsache, dass man etwas bewegen, verändern und vor allem mitsteuern kann, in welche Richtung sich eine Stadt entwickelt, wenn man das ernsthaft betreibt und Mehrheiten dafür findet. Ludwigsburg ist meine Heimatstadt und mir liegen auch die Stadtteile entsprechend am Herzen. Ich habe in all der Zeit sehr viele positive Rückmeldungen von Bürgern und Bürgerinnen erfahren, habe aber ebenso gelernt, dass man es nicht immer allen recht machen kann.

Gab es für Sie ein Schlüsselerlebnis, so dass Sie gesagt haben: Jetzt erst recht?

Es gab im Lauf der Jahre immer mal wieder Themen, die mich zusätzlich motiviert haben. Als ich 1990 in den Gemeinderat kam, war gerade die Wiedervereinigung und die amerikanischen Streitkräfte hatten ihren Abzug angekündigt. Die Frage, was wir mit diesen riesigen Kasernen-Arealen machen, hat mich sehr beschäftigt. Wir haben SPD-intern viel diskutiert, ich habe mit den anderen Fraktionen viele Gespräche geführt und bin stolz, wie wir das alles hingekriegt haben. Zusätzlich wurden die vielen Mietwohnungen in Sonnenberg und Pattonville frei. Vor allem in Sonnenberg und Grünbühl war mir sehr daran gelegen, eine soziale Durchmischung hinzubekommen und die Gebiete somit aufzuwerten. Auch im neuen Baugebiet in Grünbühl hätte ich mir eine zusätzliche Aufwertung durch einige Reihenhäuser gewünscht. Leider gab es dafür keine Mehrheit.

Sozialer Wohnungsbau ist ein sozialdemokratisches Thema und Sie sitzen im Aufsichtsrat der Städtischen Wohnungsbau. Mehrere tausend Wohnungssuchende stehen derzeit dort auf der Liste. Wie sehr schmerzt es gerade Sie, hier nicht helfen zu können?

Zunächst bin ich froh, dass sich die Bundes- sowie Landesförderungen verbessert haben, so dass die WBL wieder sehr viel mehr Sozialwohnungsbau baut. Aber natürlich ist dieses Thema schon immer ein großer Konflikt, wegen dem ich schon mit unserem ehemaligen Oberbürgermeister Spec aneinandergeraten bin. Er sagte bei einer Klausur vor Jahren, wir müssten jährlich 500 neue Wohnungen in Ludwigsburg bauen. Ich habe ihm damals erwidert, dass wir zeitgleich die ganze Infrastruktur mit Kindergärten, Schulen usw. bedenken und planen müssen. Natürlich schmerzt es mich, wenn nicht genügend, vor allem bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist. Aber man kann nicht einfach nur Wohnungen bauen, ohne dabei die Konsequenzen für alle Bürger- und Bürgerinnen, Kinder, Senioren, Umwelt, Verkehr etc. zu bedenken.

Stimmt eigentlich das Gerücht, dass Sie verantwortlich dafür sind, dass Matthias Knecht heute neuer OB in Ludwigsburg ist?

Ich habe ihn 2019 beim Neujahrsempfang des MTV angesprochen und gefragt, ob das Amt des Oberbürgermeisters in Ludwigsburg nicht etwas für ihn wäre. Er zögerte kurz und sagte: „Wissen Sie, das war schon immer mein Traum, einmal Bürgermeister einer Stadt zu werden. Oberbürgermeister in meiner Heimatstadt würde mich besonders reizen“. Er hat aber auch gleich dazu gesagt, dass es für ihn schwierig sei, weil er mit Werner Spec gut klarkäme. Er hat dann viele Gespräche geführt, auch mit Fraktionen und Parteien und trat letztendlich an.

Im März 2019 sprachen Sie in der Bietigheimer Zeitung von Ihrer Hoffnung, dass bei einer Wahl von Matthias Knecht endlich Ruhe in der Stadtverwaltung einkehren und die Gemeinderäte mehr Respekt erfahren würden. Haben sich Ihre Hoffnungen erfüllt?

Dem Gemeinderat gegenüber ist OB Knecht sehr korrekt und respektvoll, da bin ich inzwischen oftmals weit weniger gelassen und ungeduldiger. Also er macht das sehr gut. Ich habe auch sehr positive Rückmeldungen aus der Verwaltung. Aber ich möchte trotzdem betonen, dass sich in den Jahren unter OB Spec in Ludwigsburg viel bewegt hat. Leider hatte er sich zuletzt etwas zu sehr in manche Themen verrannt und die Meinung des Gemeinderats beiseitegeschoben.

Haben Sie in all den Jahren eigentlich mal davon geträumt, über Ludwigsburg hinaus politisch aktiv zu werden?

Ja, das habe ich tatsächlich. In den Bundestag wollte ich nie, aber der Landtag hätte mich schon interessiert. Aber irgendwie hat es zeitlich nicht gepasst. Ich hatte zwei Kinder und einen Mann, der viel im Ausland unterwegs war. Und irgendwann dachte ich, jetzt lasse ich den Jüngeren lieber den Vortritt. Mit Mitte Fünfzig wollte ich dann nicht nochmals eine neue politische Karriere starten. Zudem wurde damals auch mein Mann sehr krank. Jetzt bin ich 63 und muss mir langsam eher Gedanken übers Aufhören machen.

Hat Ihr Mann Ihr politisches Engagement uneingeschränkt unterstützt?

(lacht) Als ich gefragt wurde, ob ich stellvertretende Vorsitzende der AWO werden möchte, sagte er: „Jetzt reicht es aber mal.“ Den Posten mache ich allerdings nun auch schon über 20 Jahre. Aber er hat mich trotzdem immer unterstützt.

Vor 30 Jahren waren Frauen in der Politik noch deutlich in der Minderheit. Wie sind Sie damals im Gemeinderat aufgenommen worden?

In meiner Fraktion wurde ich sehr gut aufgenommen, da es zu diesem Zeitpunkt einen Umbruch gab. Viele langjährige Gemeinderäte haben aufgehört und viele Gemeinderäte sind neu hinzugekommen. Anfangs habe ich mich ziemlich zurückgehalten. Doch schon 1993/94 wurde ich bereits stellvertretende Fraktionsvorsitzende und kam in den Ältestenrat. Dort saßen tatsächlich fast nur ältere Männer. Es herrschte eine sehr konservative Stimmung und das war eher schwierig für mich. Da hatte ich manchmal Themen, bei denen mir nur der damalige Oberbürgermeister Henke zur Seite gesprungen ist, der jung und auch sehr offen für vieles war.

Hatten Sie das Gefühl, von männlichen Kollegen nicht ernstgenommen zu werden?

Eigentlich nur mit meinem Ansinnen nach mehr Offenheit und Transparenz. Damals wurden zum Beispiel Grundstücksangelegenheiten im Verwaltungsausschuss entschieden, dem ich nicht angehörte. Und diese Verkäufe kamen meistens als Tischvorlage in diesen Ausschuss, viele Gemeinderäte und Gemeinderätinnen hatten von den Inhalten dieser Vorlagen oft nichts mitbekommen. Ich war jedoch der Meinung, dass alle Gemeinderäte darüber informiert sein müssten, was die Stadt kauft oder verkauft und welche Mietverträge sie abschließt.

Nicht nur in diesem Fall, sondern die generell fehlende Transparenz hat mich sehr gestört. Die Fraktionsspitzen wurden informiert, die restlichen Gemeinderäte hatten häufig Informationsdefizite. Denke ich an meine Anfänge zurück, da habe ich mir – speziell als Frau – meinen Platz richtig erkämpfen müssen und es herrschte mehr Fraktionszwang. Fraktionszwang halte ich zwar für falsch, aber dass heute häufig, gerade in großen Fraktionen jeder für sich spricht gerade, das geht auch nicht. Diese Meinungen zu kanalisieren und mit einer Stimme als Fraktion zu sprechen, ist heute für die Fraktionschefs schwierig geworden.

Heißt das, Sie haben ein wenig die Lust verloren?

Eigentlich heißt es, dass man im Alter gelassener wird. Das trifft bei mir insofern zu, dass ich heute besser mit persönlichen Angriffen auf mich umgehen kann. Bei Sitzungen dagegen, in denen man sich endlos im Kreis dreht, werde ich inzwischen ungeduldig.

Sind Sie etwa amtsmüde?

Nein, das bin ich nicht. Durch den neuen OB bin ich sogar nochmals neu motiviert, die wichtigen anstehenden Themen anzugehen. Durch Corona ist das jetzt eine sehr spannende Zeit, da wir ja alle noch nicht wirklich wissen, wie es weitergeht. Ich glaube, dass viele schon vergessen haben, wie es ist, wenn man wirklich sparen und überlegen muss, wofür man das Geld tatsächlich ausgibt, was wichtig ist und notwendig ist, und was unter die Rubrik wünschenswert fällt. Das zu definieren, ist die Herausforderung für die nächste Zeit, denn bislang ging es uns in Ludwigsburg wirklich sehr gut.

Durch Corona brechen der Stadt viele Einnahmen weg. Auf was müssen sich die Bürgerinnen und Bürger Ihrer Meinung nach jetzt einstellen?

Selbst wenn sich unsere Wirtschaft eventuell schnell erholen sollte, nutzt uns das nur bedingt. Da wir sehr stark vom Export abhängig sind, müssen wir wahrscheinlich die kommenden Jahre mit deutlich weniger Einnahmen auskommen. Deshalb kann es sein, dass wir mit höheren Steuern rechnen müssen. Kindergartenbeiträge wollen wir nicht erhöhen, das ist uns ganz wichtig. Im Gegenteil, wir setzen uns sogar für gebührenfreie Kitas ein. Aber vielleicht werden künftig manche Leistungen in anderen Bereichen wegfallen. Aber was konkret auf die Bürgerinnen und Bürger zukommt, lässt sich momentan schwer sagen.

Was steht bei Ihnen auf der Prioritätenliste der Ausgaben an oberster Stelle?

Grundsätzlich stehen Schul- und Kinderbetreuungseinrichtungen an erster Stelle. Die weitere Priorität liegt beim ÖPNV und Bahnhof. Wir haben fertige Pläne für einen barrierefreien Umbau und wir sollten damit spätestens nächstes Jahr beginnen. Die Stadt hat dafür entsprechende Flächen gekauft. Aus meiner Sicht wäre auch der Kauf des Nestlé-Areals mehr als wünschenswert, um uns und den kommenden Generationen alle Entwicklungsmöglichkeiten des Bahnhofs und der Stadt aufrecht zu erhalten. Mein Traum ist immer noch, dass wir sogar irgendwann ein komplett neues Bahnhofsgebäude haben. Danach kommen für mich die Projekte Schillerplatz, Arsenalplatz und die Stärkung unserer attraktiven Innenstadt mit all ihrer Vielfältigkeit.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Ich sage mir: ‚Schau nach vorn, irgendwie geht’s immer weiter‘. Das hat mich das Leben gelehrt. Privat war ich schon mit mehreren Schicksalsschlägen konfrontiert. Mein Vater starb, da war ich fünf. Als ich gerade im Abitur steckte, ist meine Schwester bei einem Autounfall ums Leben gekommen, gleichzeitig lag mein 15-jähriger Bruder schon seit einem Jahr mit Knochentuberkulose in der Klinik. Ich habe dann meinen Mann kennengelernt und recht jung geheiratet. Tatsächlich bin ich eine Kämpferin, die nicht aufgibt, wenn ich etwas für richtig halte oder ein Ziel habe.

Wenn Sie Ihr bisheriges Leben Revue passieren lassen, gibt es dann eine Entscheidung, von der Sie heute sagen, dass sie falsch getroffen war?

Ich bereue, dass ich nach der Geburt meiner Tochter mein Studium nicht beendet habe. Ich hätte nur noch die Prüfungen ablegen müssen. Damals war die Situation aber so, dass man nur mit einer Einser-Prüfung eine Anstellung bekam, was mich völlig demotiviert hat.

Trauern Sie nur dem Examen oder auch dem Lehrerberuf nach?

Nein, der Gemeinderat hat mir mit ziemlicher Sicherheit mehr Spaß gemacht als eine Tätigkeit als Lehrerin.

Sie haben eben Ihre Ungeduld angesprochen. Wie äußert sich die?

Wenn mich etwas richtig nervt, sieht man mir das deutlich an. Und meine Bemerkungen werden zynischer. Aber ich werde nicht etwa laut gegenüber anderen Personen. Ich versuche, mich bei den Debatten zu beherrschen, mache gelegentlich einen Zwischenruf. Der neue Gemeinderat ist etwa zur Hälfte neu besetzt und ich finde ihn manchmal ein bisschen schwierig.

Sie machen den Eindruck, als würden Sie den alten Gemeinderat richtig vermissen…

Ach, wissen Sie, es ist nicht ganz einfach, wenn man jahrelang mit Menschen – auch über Parteigrenzen hinweg – gut zusammengearbeitet hat und die sind plötzlich nicht mehr da. Wenn dann ein Schnitt kommt und gleich so viele weg sind, muss man erst wieder etwas Neues aufbauen und das dauert einfach.

Wir fragen Sie nochmals: Haben Sie noch Lust, weiterzumachen?

Ja, natürlich, aber mir ist trotzdem wichtig, den richtigen Zeitpunkt für mich zum Aufhören zu finden. Wissen Sie, wenn die Rente näher rückt, überlegen sich die meisten Menschen, wie sie ihre Zeit danach nutzen, welche Hobbys sie haben. Bei mir ist es so, dass Beruf und Hobby quasi eins sind.

Haben Sie Ihren Abschied im Kopf schon durchgespielt?

Darüber nachgedacht habe ich schon, aber noch mehr überlege ich mir, was ich danach machen möchte, es gibt viele ehrenamtliche Tätigkeiten, die denkbar sind. Aber noch ist es nicht soweit, auch wenn ich meine, langsam müssen Jüngere mehr Verantwortung übernehmen. Eines ist für mich klar: Ich werde zu einem Zeitpunkt gehen, an dem mir die Politik noch Spaß macht. Ich will nicht frustriert aus meinem Amt scheiden.

Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft der SPD?

Hier in Ludwigsburg ist die SPD personell gut aufgestellt, auch mit Nachwuchskräften. Größere Sorgen mache ich mir um die Partei in Land und Bund. Die SPD erholt sich nicht, selbst die Corona-Krise hat sich nur zugunsten der CDU ausgewirkt.

Macit Karaahmetoglu, ihr sozialdemokratischer Mitstreiter aus Ditzingen rechnet sich 2021 gute Chancen für einen Regierungschef Olaf Scholz aus, sollte er zum Kanzlerkandidaten gekürt werden.

Mein Optimismus ist deutlich geringer als der von Macit Karaahmetoglu, ich bin da eher Realistin. Ich schätze Olaf Scholz sehr, und was er gerade mit der SPD in dem Konjunkturpaket umgesetzt hat, ist hervorragend. Ich denke, er wäre ein guter Nachfolger für Angela Merkel, er ist ihr in vielen Dingen sehr ähnlich. Machtbewusst, dabei immer sachlich, überlegt, unaufgeregt. Das charismatische Zugpferd ist er leider nicht. Aber vor der Bundestagswahl kommen noch die Landtagswahlen. Hier mache ich mir noch größere Sorgen, obwohl in der Landtagsfraktion durchaus ein paar gute Köpfe sitzen. Sie müssten nur mehr in Erscheinung treten.

Sie wirken sehr nachdenklich…

Was die SPD im Gemeinderat macht, das kann ich vermitteln und da stehe ich auch dazu, Aber darüber hinaus… Warum haben wir bei der letzten Gemeinderatswahl zwei Sitze verloren? Garantiert nicht wegen schlechter Arbeit. Es war die politische Stimmung, die vom Bund bis runter in die Kommunen abgefärbt hat. Wir sind nur noch vierte Kraft im Gemeinderat, daran habe ich mich noch immer nicht richtig gewöhnt. Das muss man erst mal verdauen. Denn wenn man bei Stellungnahmen erst an der vierten Position dran ist, dann ist das meiste schon gesagt.

Also paart sich bei Ihnen die Lust mit dem Frust?

Was ich richtig toll finde, ist meine Fraktion. Jeder kann jeden vertreten. Selbst die Jungen haben sich gleich so eingebracht, dass man sie überall einsetzen kann. Das begeistert mich richtig.

Hatten Sie in all den 30 Jahren ein politisches Vorbild, an dem Sie sich orientiert haben?

Die meisten aus meiner Generation nennen Willy Brandt als ihr Vorbild. Bei mir trifft das nicht zu. Ein direktes Vorbild hatte und habe ich nicht. Es gibt natürlich Politiker, die ich gut finde. Und da steht Barack Obama ganz oben auf meiner Liste. Er wollte die USA wirklich voranbringen und verändern, gerade was die Rassenunruhen anbelangt, und er war weiterhin der Welt eng verbunden. Ich fand ihn als Präsident sehr gut.

Frau Merkel ist zwar kein Vorbild für mich, aber was sie geleistet hat und wie sie mit Krisen umgeht, davor habe ich schon große Achtung. Ich weiß aber, dass sich viele in der CDU mit ihr schwergetan haben und die CDU alles daransetzen wird, dass ihr ein Mann nachfolgt.

Haben Sie das Gefühl, dass sich durch ihre Kanzlerschaft für die Frauen in der Politik etwas verändert hat?

Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Insgesamt ist es doch so, dass sich Frauen in der CDU trotz Angela Merkel schwerer tun. Auf Bundesebene hat sie stets versucht hat, Frauen in Positionen zu bringen. Wenn Sie aber mal auf die Listenaufstellungen beispielsweise für Kommunalwahlen schauen, da sind bei der CDU auf den ersten sieben Plätzen nur Männer, während SPD und Grüne die Quotierung eingeführt haben, um Frauen die gleichen Chancen einzuräumen. Deshalb weiß ich nicht, ob sich wirklich so viel durch ihre Kanzlerschaft verändert hat. Vielleicht ist es für Frauen etwas einfacher geworden, in der Politik Fuß zu fassen. Trotzdem wagen deshalb nicht mehr Frauen diesen Schritt und das zieht sich durch alle Parteien. Die meisten Frauen sind heutzutage berufstätig. Wenn sie sich dann noch für Familie mit Kindern entscheiden, ist dies meist eine Entscheidung gegen die Politik. Sie haben Angst, nicht allen Aufgaben gleichermaßen gerecht zu werden und dass die Kinder darunter leiden könnten. Diese Gedanken haben Männer anscheinend nicht. Deswegen bekommen die Frauen dieser Männer immer einen Blumenstrauß, weil sie ihren Männern den Rücken freigehalten haben.

Frau Liepins, wir danken Ihnen für das Gespräch.