Was in Ludwigsburg und der Region los war

Bietigheim-Bissingen: 31-Jähriger von Unbekanntem mit Reizstoff attackiert

Die Meldung, dass es in der Borsigstraße in Bietigheim-Bissingen zu einer Schussabgabe gekommen sei, führte am Montag kurz vor 11.00 Uhr zu einem Großaufgebot der Polizei im Bietigheimer Bahnhofsbereich. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass es zunächst im Bereich einer baustellenbedingten Engstelle in der Borsigstraße zu einem Aufeinandertreffen zwischen einem 31 Jahre alten Paketdienstfahrer und einem noch unbekannten Fußgänger mit Hund kam. Die beiden Männer gerieten im weiteren Verlauf aus noch unbekannter Ursache in einen Streit. Im Zuge der Auseinandersetzung beleidigte der Unbekannte den 31 Jahre alten Mann und attackierten in schließlich aus nächster Nähe mit einem Reizstoff, den er mutmaßlich mit einem pistolenähnlichen Gerät versprühte. Die rötlich gefärbte Flüssigkeit, die den Paketdienstfahrer vor allem im Gesicht traf, führte zu Reizungen der Haut und Augen. Eine 48 Jahre alte Frau, die dem Attackierten zur Hilfe eilte, kam hierbei mit der Flüssigkeit in Kontakt und wurde ebenfalls leicht verletzt. Beide Verletzten mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Tatverdächtige flüchtete indes in Richtung des Bahnhofs. Er wurde als etwa 175 bis 180 cm groß und 40 bis 50 Jahre alt beschrieben. Der Mann hat blondes oder hellbraunes mittellanges Haar, einen Drei-Tage-Bart und ist an Armen und Beinen tätowiert. Er trug eine kurze Jeans, eventuell ein blau-weißes T-Shirt und möglicherweise eine Jacke. Der Hund, der den Mann begleitete, dürfte kniehoch und mittelbraun gewesen sein. Das Tier soll einem Bullterrier geähnelt haben. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen, an denen rund 30 Streifenwagenbesatzungen des Polizeipräsidiums Ludwigsburg beteiligt waren, die durch die Polizeipräsidien Stuttgart, Pforzheim und Heilbronn sowie einen Polizeihubschrauber unterstützt wurden, blieben ohne Ergebnis. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung übernommen und bittet um Hinweise zu dem noch unbekannten Täter.

Ludwigsburg-Oßweil: VW Golf zerkratzt

Ein Sachschaden von etwa 1.500 Euro hinterließ ein bislang unbekannter Täter an einem VW Golf, der am Montag zwischen 09:00 Uhr und 11:30 Uhr in der Straße “Auf der Schanz” in Ludwigsburg Oßweil abgestellt war. Der Unbekannte zerkratzte den Wagen ringsherum und suchte anschließend das Weite. Der Polizeiposten Ludwigsburg-Oststadt bittet Zeugen, die Angaben zum Täter machen können, sich unter der Tel. 07141 29920-0 zu melden.

Ludwigsburg-Oßweil: Garage mit Graffiti beschmiert

Der Polizeiposten Ludwigsburg-Oststadt, Tel. 07141 29920-0, sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu einer Sachbeschädigung geben können, die zwischen Samstag 20:00 Uhr Sonntag 16:00 Uhr in der Lange Straße in Ludwigsburg-Oßweil verübt wurde. An der Örtlichkeit machte sich der Täter an einer Garagenwand zu schaffen. An der Fassade hinterließ der Unbekannte in schwarzer Sprühfarbe mehrere Schriftzüge und machte sich dann aus dem Staub. Hierbei entstand ein Sachschaden, der noch nicht beziffert werden kann.

Bietigheim-Bissingen: Motorroller entwendet

Auf einen Motorroller hatte es ein bislang unbekannter Dieb abgesehen, der das Fahrzeug zwischen Freitag 16:00 Uhr und Samstag 16:00 Uhr aus der Kleinsachsenheimer Straße im Stadtteil Metterzimmern entwendete. Das rote Zweirad der Marke Yamaha XC 125 T war vor einer Doppelhaushälfte abgestellt und hat einen Wert von mehreren hundert Euro. Darüber hinaus war an dem Fahrzeug ein Ludwigsburger Kennzeichen (LB) angebracht. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, in Verbindung zu setzen.

Ludwigsburg-Hoheneck: VW beschädigt

Ein bislang unbekannter Täter beschädigte am Sonntag, zwischen 12:00 Uhr und 14:30 Uhr, in der Beihinger Straße in Ludwigsburg-Hoheneck einen VW. Vermutlich streifte ein anderes Fahrzeug beim Ein- oder Ausparken den ordnungsgemäß abgestellten Wagen. Der verursachte Sachschaden wurde auf etwa 1.500 Euro geschätzt. Zeugen können sich unter Tel. 07141 18 5353 beim Polizeirevier Ludwigsburg melden.

Marbach am Neckar – Rielingshausen: Gullideckel entfernt

Zwischen Samstag und Sonntag entfernte ein bislang unbekannter Täter in Rielingshausen in der Hauptstraße vier Gullideckel und stapelte sie vor dem Eingang einer Bäckerei. Durch die verständigten Polizeibeamten wurden die Gullideckel wieder an ihrem Bestimmungsort eingesetzt. Das Polizeirevier Marbach am Neckar nimmt unter Tel. 07144 900 0 Zeugenhinweise entgegen.

Ditzingen: Unfallflucht

Ein BMW war zwischen Samstag, 16:00 Uhr, und Sonntag, 20:25 Uhr, in Ditzingen in der Marktstraße vor einem Drogeriemarkt abgestellt und wurde vermutlich durch ein anderes Fahrzeug beim Ein- oder Ausparken beschädigt. Der Sachschaden wird auf etwa 2.000 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Ditzingen hat die Ermittlungen aufgenommen und ist für Zeugen unter Tel. 07156 4352 0 erreichbar.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Wegen Corona: Ludwigsburg fehlen 38 Millionen Euro an Steuereinnahmen

Ludwigsburg hat sich auf den Weg gemacht, die Schieflage im Haushalt 2020 auszugleichen. Weil durch die Coronakrise Steuereinnahmen in Höhe von 38 Millionen Euro fehlen, gilt es, durch Einsparungen und Mehreinnahmen Abhilfe zu schaffen. Mit welchen Maßnahmen das gelingen soll, darüber haben sich am vergangenen Freitag und Samstag Gemeinderat und Stadtverwaltung im Forum am Schlosspark in Klausur begeben. Erstes Ergebnis: Es gibt zahlreiche Vorschläge, die für die kommenden Diskussionen im Gemeinderat aufbereitet werden.

„Wir hatten eine wertvolle Debatte mit vielen Anregungen“, fasst Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht zusammen. „Es ist jetzt wichtig, diese Fäden zu einem stabilen Muster zu knüpfen. Dabei muss unser Ziel sein, Kompromisslinien und eine tragfähige Lösung zu finden.“ Die Klausur ist der Auftakt in Richtung Nachtragshaushalt, den der Gemeinderat noch vor der Sommerpause verabschieden soll. Die Beratungen im Forum waren eine erste Etappe, mit dem Ausschuss für Wirtschaft, Kultur und Verwaltung am 21. Juli und der Sitzung des Gemeinderats am 28. Juli wollen Gemeinderat und Stadtverwaltung die Ziellinie erreichen.

Investitionen werden über Kredite finanziert

Stadtkämmerer Harald Kistler informierte den Gemeinderat über die neuesten Zahlen. Die Einnahmen bei der Gewerbesteuer liegen derzeit bei 48 Millionen Euro, der ursprüngliche Plan belief sich auf 86 Millionen. Eine Soforthilfe des Landes Baden-Württemberg schlug mit 1,5 Millionen Euro zu Buche, konnte aber nicht einmal die Kindergartengebühren ausgleichen, die die Stadt den Eltern in den Monaten April und Mai erlassen hatte.

Fest steht: Weil die Stadt durch die hohen Steuerausfälle keinen eigenen Beitrag mehr zu den Investitionen erwirtschaftet, werden diese im Jahr 2020 über Kredite finanziert. „Wir müssen von 17 Millionen Euro + X ausgehen“, rechnet der Kämmerer vor. „Eine nachhaltige Konsolidierung in den kommenden Jahren ist daher zwingend.“ Je weniger Stadtverwaltung und Gemeinderat bereit seien, hier an die Schmerzgrenze zu gehen, umso geringer seien die Gestaltungsoptionen für die Zukunft, so Kistler.

Sparrunde mit kontroversen Themen

Denn wieviel Einnahmen die Stadt aus dem Konjunkturpaket des Bundes erhält, ist gegenwärtig noch offen. In Baden-Württemberg stehen 1,88 Milliarden für die Kommunen zur Verfügung, wovon 841 Millionen Euro vom Bund kommen. „Wieviel auch immer bei uns landet – die Situation 2020 bleibt kritisch“, warnt der Stadtkämmerer. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Stadtverwaltung auf diese prekäre Finanzsituation reagiert: Eine Haushaltssperre stoppte alle Ausgaben, zu denen die Stadt rechtlich nicht verpflichtet war. Offene Stellen bleiben zunächst unbesetzt. Eine Sparrunde unter den Fachbereichen trug ein Volumen von 15 Millionen Euro zusammen.

Diese Sparrunde beinhaltet auch Vorhaben, die eine Diskussion und inhaltliche Abstimmung mit dem Gemeinderat erfordern. Dazu gehören kontroverse Themen wie die 24 Brunnenanlagen im Stadtgebiet, von denen die Stadtverwaltung bislang nur zwei wieder in Betrieb genommen hat, um Ausgaben in Höhe von 117.000 Euro zu sparen. Dazu zählt auch die Diskussion über die Förderung der Kultur- und Sportvereine. Soll der Jahresbetrag in voller Höhe oder mit einem Abschlag von zehn Prozent ausbezahlt werden? Müssen die Kindergartengebühren angehoben werden, um Mehreinnahmen zu erzielen? Gemeinderat und Stadtverwaltung thematisierten auch, ob die Technischen Dienste Ludwigsburg weiterhin 1,2 Millionen Hundekottüten verteilen oder Graffiti entfernen sollen. Neue Vorschläge brachte der Gemeinderat ebenfalls ein, unter anderem eine Senkung seines Sitzungsgeldes. Es deutet sich zudem an, dass am ÖPNV-Stadtticket Ludwigsburg wie bisher festgehalten wird.

Ein erster Blick auf den Haushalt 2021

„Jetzt haben wir die Grundlage, um weitere Diskussionen zu führen und schließlich Ende Juli zu Entscheidungen zu kommen“, so das Fazit des Oberbürgermeisters. Im Vordergrund stand der Haushalt 2020. Doch am zweiten Tag riskierten die Teilnehmenden im Forum einen ersten Blick auf die Zahlen für 2021. „Diese Debatte um den Haushalt 2021 setzen wir auf der Grundlage unseres Stadtentwicklungskonzeptes mit integrierter Bürgerbeteiligung aber erst nach der Sommerpause intensiv fort“, kündigt der OB an.

Ludwigsburg verliert Finale und gewinnt dennoch

Alba Berlin ist zum 9.Mal deutscher Basketball-Meister. Die Hauptstädter gewannen beim BBL-Finalturnier in München mit 75:74 (42:35) auch das Rückspiel gegen die MHP Riesen Ludwigsburg. Bei Ludwigsburg fehlte erneut der verletzte Topscorer Marcos Knight. Knight wurde von der Liga zum wertvollsten Spieler (MVP) des Turniers gewählt. Ludwigsburg hatte zuvor Titelverteidiger FC Bayern im Viertelfinale rausgeworfen. Für die Barockstädter war der Finaleinzug gleichzeitig der größte Vereinserfolg in ihrer Geschichte. 

Spielbericht: 

Wie schon am Freitagabend musste Headcoach John Patrick vor dem Tip-Off auf einige seiner Akteure verzichten: Neben Marcos Knight, der nicht rechtzeitig fit geworden war, fehlten im Rückspiel nun auch Zamal Nixon und Cameron Jackson im schwäbischen Aufgebot. Die drei pausierenden US-Amerikaner sahen von ihren Plätzen hinter der LED-Bande, wie Jaleen Smith von Beginn an viel Verantwortung trug: Der 25-Jährige markierte die ersten vier RIESEN-Zähler und sorgte so für die Ludwigsburger Führung (4:2, 3. Spielminute). Diese sollte auch in den folgenden Minuten Bestand haben – bis Marcus Eriksson heiß lief. Der Schwede sorgte, wie schon im Hinspiel, für sechs Punkte von Downtown, damit für den Führungswechsel und die erste Patrick-Auszeit der Partie (9:11, 7.). Obwohl die Ludwigsburger in der Folge noch einmal zum Ausgleich kamen, zog ALBA BERLIN mehr und mehr das Tempo an und setzte sich auf zehn Zähler ab (11:21, 10.).

Zum Start der zweiten zehn Minuten war es dann, wie ebenfalls im Hinspiel Jacob Patrick, der aus der 6,75-Meter-Distanz erfolgreich verkürzte. Doch der 16-Jährige, der einer von fünf U19-Spielern im Kader der Schwaben war, hatte in der Folge das Nachsehen: Berlin provozierte im Stile einer Top-Mannschaft zahlreiche Ludwigsburger Fehler, suchte die siegbringenden Mismatches und kam vor allem durch Landry Nnoko zum Korberfolg (23:34, 16.). Kurz darauf begannen jedoch die Minuten von Thomas Wimbush. Der US-Amerikaner versenkte drei Würfe in Serie arbeitete, gemeinsam mit Lukas Herzog, am Beginn einer Aufholjagd. Trotz dessen, dass die Schwaben gut im Spiel waren, gehörte der Schlusspunkt der ersten Halbzeit dann wieder einem Berliner: Malte Delow stellte mit dem Ertönen der Schlusssirene auf +7 (35:42, 20.).

Ludwigsburg spielt stark, Berlin behält den Fokus

Auch der Start in die letzten zwanzig Minuten der Saison verlief für die Ludwigsburger dann denkbar schlecht: Martin Hermannsson und einmal mehr Eriksson netzten erfolgreich aus der 6,75-Meter-Distanz ein, einzig Wohlfarth-Bottermann hielt aus Sicht der MHP RIESEN mit vier Zählern effizient dagegen. Anders als befürchtet konnten sich die Hauptstädter aber nicht weiter absetzen: Wimbush und Nick Weiler-Babb fanden die benötigten Antworten und stoppten den Lauf der „Gäste“. Dennoch wurde mit zunehmender Spielzeit der Berliner Gesamtsieg klarer und deutlicher, denn die Hauptstädter machten die vielen kleinen, notwendigen Dinge richtig. Während die MHP RIESEN zwar kämpferisch bestimmend, spielerisch aber etwas limitiert waren, trat Berlin wieder auf das sprichwörtliche Gaspedal (54:67, 30.).

Doch angeführt von Smith, der sich wie auch seine Teamkameraden nicht geschlagen gab, kamen die Ludwigsburger in den Schlussminuten noch einmal heran: Sie ließen nicht mehr locker, spielten energisch und leidenschaftlich und negierten den Rückstand stückweise. Trotz eines guten Spiels und eines exzellenten Schlussviertes (20:8) sollte es nicht mehr zum Turnaround kommen: Ludwigsburg verlor die Partie knapp (74:75) und die Serie deutlich (139:163) – und konnte sich am Ende dennoch über den Abschluss der besten Saison der Vereinsgeschichte freuen. Die MHP RIESEN trugen sich mit der Vize-Meisterschaft in die Annalen der Klubhistorie ein und konnten sich zudem über einen wahren MVP in ihren Reihen freuen. Marcos Knight erhielt nach der Final-Partie die Trophäe als bester Spieler des Final-Turniers.

Auf die Ludwigsburger Basketballer wartet nun, vor dem endgültigen Saisonende, noch die offizielle Saisonabschlussparty: Am Montagabend feiern die MHP RIESEN, gemeinsam mit ihren Fans, Partnern und Sponsoren, eine grandiose Spielzeit, ein exzellentes Team und eine herausragende Vize-Meisterschaft.

Statements und Stats

Aito Garcia Reneses | Headcoach Berlin: „Es ist sehr schwierig ein Spiel mit Emotionen zu spielen, wenn man permanent an die Meisterschaft denkt. Man denkt immer mehr an die Zukunft, weniger an dem Moment. Dennoch haben wir es geschafft uns zu konzentrieren und die Meisterschaft zu gewinnen. Darüber bin ich sehr glücklich.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Erst einmal Gratulation an Coach Aito [Garcia Reneses] und die Berliner Mannschaft, sie haben die Meisterschaft vierdient geholt. Ich bin unglaublich stolz auf unsere Saison. Wir haben immer alles gegeben, wir haben keine Ausreden gesucht, unser U19-Team ist ungeschlagen geblieben und zudem von der 2. in die 1. Regionalliga aufgestiegen. Diese Jungs haben uns im Turnier sehr geholfen. Kompliment an alle, an meine Spieler, an den Staff. Wir werden heute und morgen Abend eine große Feier haben. Auch wenn wir dieses Finale verloren haben, waren wir in diesem Turnier für zwei Überraschungen gegen München und Ulm gut. Heute war Berlin einfach besser.“

Für Ludwigsburg spielten: Thomas Wimbush 19 Punkte/8 Rebounds, Jaleen Smith 15/4/6 Assists/5 Steals, Nick Weiler-Babb 14/11/5, Lukas Herzog 8, Jonas Wohlfarth-Bottermann 7, Teyvon Myers 5, Jacob Patrick 3, Hans Brase 3, Johannes Patrick, Radii Caisin, Ariel Hukporti und Christian von Fintel.

Für Berlin spielten: Niels Giffey 14 Punkte, Martin Hermannsson 14, Marcus Eriksson 13, Landry Nnoko 12, Johannes Thiemann 7, Kenneth Ogbe 6, Peyton Siva 3, Malte Delow 3, Rokas Giedraitis 3, Jonas Mattisseck, Lorenz Brenneke, Luke Sikma.  

red

Verkehrsbericht für Ludwigsburg: Welche Straßen diese Woche gesperrt sind

Verkehrsbericht gültig ab Montag, 29. Juni

Abelstraße
Es besteht eine Vollsperrung der Abelstraße zwischen der Schützenstraße und der Kreuzstraße – Anlieger und Andienungsverkehr sind eingeschränkt frei.

Gebiet Altach
Hier besteht voraussichtlich Mitte August eine abschnittsweise Sperrung der Feldwege zwischen der Hirschbergschule und der Kläranlage Eglosheim sowie zwischen der Tammer Straße und der Autobahnmeisterei Ludwigsburg. Die Zufahrt zur Kläranlage und zur Hirschbergschule bleibt eingeschränkt frei; die Zufahrt zur Tammer Straße ist für Anlieger ebenfalls eingeschränkt frei.

Alter Oßweiler Weg
Es besteht bis voraussichtlich Mitte Juli eine Vollsperrung im Bauabschnitt 1 ab Remsweg bis Alter Oßweiler Weg 42.

Heilbronner Straße /B 27
Hier wird die äußerste Fahrspur stadteinwärts wegen Instandsetzungs-Arbeiten an der Stützwand außerhalb der Hauptverkehrszeiten abschnittsweise gesperrt.
 
Kallenberg´sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße.

Karl-Hüller-Straße
Es besteht bis voraussichtlich Anfang September eine Vollsperrung der Karl-Hüller-Straße.

Karlshöhe – Auf der Wart
Auf Höhe des Seniorenheims, Auf der Wart 7, kommt es zu Beeinträchtigung im Baustellenbereich bis vorrausichtlich bis Ende Juli.

Katharinenstraße/Monreposstraße
An der Ecke Katharinenstraße/Monreposstraße besteht bis voraussichtlich bis Anfang Oktober eine halbseitige Sperrung. Der Gehweg ist für den Fußgängerverkehr gesperrt.

Mörikestraße
Hier kommt es  bis voraussichtlich Ende Juni zwischen der Albrechtstraße und der Martin-Luther-Straße zu Beeinträchtigung im Baustellenbereich.

Neckarhalde
Hier besteht auf Höhe der Neckarhalde 39 bis voraussichtlich Ende Dezember eine Vollsperrung für den Kfz-, Fußgänger- und Radverkehr. Es besteht eine Umleitung über: Neckarhalde –  Herrmann-Wißmann-Straße – Steinäckerstraße.

Pleidelsheimer Straße
Es besteht bis vorrausichtlich Mitte August eine halbseitige Sperrung zwischen der Pleidelsheimer Straße 7 und der Bönnigheimer Straße.

Riedstraße
Hier besteht bis voraussichtlich Ende Juli eine Vollsperrung zwischen der Eduard-Krauß-Straße und der Bachstraße.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.   
 
Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Untere Kasernenstraße – Parkplatz Untere Stadt
Der Parkplatz Untere Stadt ist im Zuge der Umgestaltung des Walckerparks bis voraussichtlich April 2021 gesperrt. Im Bereich der Unteren Kasernenstraße, der Oberen Kasernenstraße und der Bietigheimer Straße werden daher die öffentlichen Stellplätze in Anwohnerparkplätze umgewandelt (Bewohnerparkbereich 1).

Waldäcker III
Hier sind temporäre Einschränkungen bei der Nutzung des Radweges entlang der Schwieberdinger Straße möglich. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Corona im Kreis Ludwigsburg: Null Neuinfizierte am Sonntag

Keine weiteren Neuinfizierten heißt es am Sonntag (28. Juni) aus dem Landratsamt in Ludwigsburg. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis Ludwigsburg bleibt somit unverändert bei mindestens 1.818. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 1.713 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 3,1 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red

Fünf Verletzte bei Verkehrsunfall in Korntal-Münchingen

Am gestrigen Samstag kam es gegen 16:30 Uhr auf der B10 in Fahrtrichtung Stuttgart, kurz vor der Anschlussstelle Korntal, zu einem Auffahrunfall.

Ein 67-Jähriger befuhr mit seinem Mercedes-Benz die B10 in Fahrtrichtung Stuttgart, als er wegen eines Rückstaus, der sich von der Ausfahrt bis auf die rechte Spur der B10 erstreckte, abbremsen musste. Eine nachfolgende 27-jährige Fahrerin eines Mini bremste daraufhin ebenfalls ab. Eine 32-Jährige, die mit einem Peugeot in gleicher Richtung unterwegs war, reagierte nicht rechtzeitig auf die abbremsenden Fahrzeuge und fuhr dem Mini auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mini auf den vorfahrenden Mercedes-Benz aufgeschoben.

Die Fahrerin und Beifahrerin des Mini, sowie Fahrer und Beifahrerin des Mercedes-Benz wurden bei dem Unfall leicht verletzt und vom Rettungsdienst behandelt. Der Beifahrer des Peugeots wurde schwer verletzt und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Durch die Kollision waren der Peugeot und der Mini nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von insgesamt ca. 10.000 Euro.

Während der Unfallaufnahme musste die B10 für 15 Minuten voll gesperrt werden, ehe der linke Fahrstreifen wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Dadurch kam es zu Verkehrsbehinderungen, bis die Unfallstelle gegen 18:00 Uhr geräumt war. Die Freiwillige Feuerwehr Korntal-Münchingen war mit vier Fahrzeugen und 40 Einsatzkräften an der Unfallstelle, der Rettungsdienst mit zwei Fahrzeugen.

Quelle: Polizei Ludwigsburg

Corona – Nur Isolation oder auch Chance?

Eine Kolumne von Dietmar Allgaier, Landrat des Landkreises Ludwigsburg

Corona stellt uns alle vor bisher nicht gekannte Herausforderungen: Solo-Selbstständige kämpfen ums wirtschaftliche Überleben, Pharma-Firmen suchen weltweit unter Hochdruck nach einem Impfstoff, Mediziner nach wirksamen Therapien, Politiker nach Maßnahmen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Menschen wirkungsvoll zu unterstützen. Familien suchen nach Möglichkeiten, Beruf und Kindererziehung unter einen Hut zu bringen, ältere Menschen nach Wegen, die Dinge des täglichen Bedarfs möglichst risikolos zu bekommen – und wir alle streben danach, unsere sozialen Beziehungen, unsere vielfältige Kultur und unsere lebendige Demokratie aufrechtzuerhalten. Kurz gesagt: Wir möchten unseren Alltag trotz der notwendigen Abstands- und Hygieneregeln, trotz geschlossener Schulen und Kindergärten, trotz Geisterspiele und abgesagter Konzerte gut, aktiv und lebenswert fortführen.

Doch auch in Corona-Zeiten gilt der Spruch „Nichts ist so schlecht, als dass es nicht auch etwas Gutes hätte“. Neben Verunsicherung, Angst und sozialer Isolation bringt dieser Ausnahmezustand auch positive Aspekte mit sich.

Nehmen wir die Umwelt: Weniger Verkehr in der Luft, zu Wasser und auf den Straßen bedeuten weniger Schadstoffe und damit auch eine geringere Umweltbelastung. Das ist, wie uns die Fachleute sagen, zwar nur ein vorübergehender Effekt, aber einer, der momentan deutlich zu spüren ist: Der Himmel erscheint blauer als sonst, die Luft ist sauberer geworden, die Welt ist teilweise ein Stück stiller geworden.

Nehmen wir die Digitalisierung: In vielen Bereichen ist die Digitalisierung von der Corona Krise beschleunigt worden. Plötzlich entstand ein großer Bedarf für Homeoffice und Video-Konferenzen, der von den EDV-Fachleuten in Rekordzeit erfüllt wurde. Zeit und Kostenersparnisse sind die Folge. Wegstrecken, die bislang selbstverständlich waren, werden zugunsten von mehr Lebensqualität plötzlich hinterfragt, Pädagogen und Schüler, kommunizieren miteinander neu und entdecken andere Formen von Schulunterricht.

Nehmen wir unsere Gesellschaft: Wir lernen uns wieder näher kennen, das Miteinander bekommt einen völlig neuen Stellenwert. Konzerte von Balkonen oder „live“ im Internet, Wertschätzung gegenüber bislang selbstverständlichen Berufsbildern, Hilfe, Einkauf, Unterstützung für ältere Menschen oder den Nachbarn, eine Bewusstseinsbildung für Nächstenliebe und Fürsorge.

Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass wir viele der gerade angesprochenen Beispiele, also die entstandenen positiven Effekte der Corona-Krise mitnehmen: Gemeinsinn und Hilfsbereitschaft, wie wir sie in den letzten Monaten in großem Maße feststellen konnten; Sensibilität für die Umwelt, die uns nicht braucht – wir sie hingegen umso mehr; die Digitalisierung, die wir vorantreiben sollten, um die Welt einfacher, ökologischer, ökonomischer und gerechter zu machen. Oder um es mit dem schottischen Essayisten und Historiker Thomas Carlyle (1795-1881) zu sagen: „Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.“

 

Meisterschaft verspielt? Ludwigsburg verliert Hinspiel deutlich

Im ersten Finalspiel um die Deutsche Basketball-Meisterschaft hatten die MHP-Riesen am Freitagabend, ohne ihren kurzfristig ausgefallenen Leistungsträger Marcos Knight, keine Chance und unterliegen Alba Berlin klar mit 65:88. Das Rückspiel steigt am kommenden Sonntag – die Ergebnisse der beiden Partien werden addiert.

Spielbericht:

Vor Spielbeginn durchlebten die Ludwigsburger gleich zwei Enden des Gefühlsspektrums: Während Marcos Knight nicht rechtzeitig fit wurde und folgerichtig passen musste, meldeten sich Jonas Wohlfarth-Bottermann und Hans Brase rechtzeitig zum Dienst. Die beiden Bigmen waren zwar nicht bei voller Kraft, gleichwohl aber zum Einsatz bereit. Auch ohne ihren zuletzte formstärksten Akteur erwischten die MHP RIESEN dann einen guten Start: Durch Jaleen Smith und Nick Weiler-Babb kamen sie zu Punkten und einer ersten Führung (2:5, 2. Spielminute). ALBA BERLIN, das schwer in die Partie fand, konterte dies zwar mit all seiner Klasse, konnte der Anfangsphase aber ebenfalls nicht den Stempel aufdrücken. Die Kontrahenten vergaben jeweils beste Wurfgelegenheiten. Erst nach einem Distanztreffer von Marcus Eriksson und weiteren Zählern von Martin Hermannsson begannen sich die Hauptstädter etwas zu konsolidieren und folgerichtig abzusetzen, weshalb John Patrick sein Team zur Auszeit zusammenrief (14:8, 8.). Der US-Amerikaner sorgte bei seinem Team für das Zurückerlangen des Zugriffs: Ludwigsburg konterte den kurzzeitigen 7:0-Lauf der Berliner und verkürzte, durch Jacob Patrick, zum Viertelende (19:13, 10).

Selbiger sollte auch nach der Minipause direkt an das Gezeigte anknüpfen: Der 16-Jährige netzte den nächsten Distanztreffer. ALBA BERLIN blieb angeführt von Niels Giffey jedoch weiterhin am Drücker, musste sich nun aber dem nächsten Youngster erwehren: Auch Lukas Herzog zeigte früh im Spiel an beiden Enden des Parketts seine Klasse und sorgte so für offensive Entlastung (24:20, 13.). Doch der Top-Favorit drehte dennoch vermehrt auf: Berlin kam in Korbnähe, mit zahlreichen Rebounds im Gepäck, zu zahlreichen Punkten und brillierte auch aus der Distanz durch Eriksson. Aus entsprechender Entfernung wusste dann auch Herzog erneut zu gefallen, der mit seinem Treffer einen weiteren Lauf der Hauptstädter erfolgreich beendete. Gleichwohl fiel auf: Den Ludwigsburgern fehlten der Zugang zum Spiel. Die Schwaben mühten sich nach allen Kräften, doch ihren Rhythmus und ihre Konzentration fanden sie dabei nicht. Anders dagegen die nominellen Hausherren, die unter den Körben weiterhin zu einfachen Zählern und durch Peyton Siva zur 17-Punkte-Halbzeit-Führung kamen (49:29, 20.).

Berlin setzt sich ab, Ludwigsburg verkürzt

Auch nach dem Seitenwechsel sollten sich die vor der Halbzeit gezeigte Leistungen mehr oder minder nahtlos so fortsetzen: Berlin kontrollierte das Geschehen, die Ludwigsburger agierten selbst zu fahrig und fehleranfällig, sodass sich Rokas Giedraitis und Co. weiter absetzen konnten. Erst nach zwei Korberfolgen von Wohlfarth-Bottermann kamen die Schwaben etwas in die Spur, chancenlos waren sie in dieser Phase aber dennoch (69:42, 30.).

Direkt zum Beginn des Schlussabschnitts waren die MHP RIESEN dann, wie erhofft, direkt wieder voll drin: Sie waren über mehrere Minuten das bessere Team, verkürzten das entstandene Defizit um zehn Zähler – lagen selbstredend weiterhin zweistellig im Hintertreffen (73:51, 34.). Dennoch agierten sie nun so, wie sie es sich vorgenommen hatten: Mit Herz, Leidenschaft und klarem Fokus und verkürzten das enorm angestiegene Defizit um einige Zähler. Doch auch diese Leistung sollte nicht für eine merkliche Mehrwertsteigerung des Ergebnisses sorgen: Angeführt von Hermannsson zogen die Berliner in den Schlussminuten wieder an und sicherten sich verdientermaßen den letztendlich ungefährdeten 88:65-Erfolg.

Aufgrund des deutlichen Hinspiel-Ergebnisses hat sich die Ausgangslage vor dem entscheidenden Duell am Sonntag (28.06., 15:00 Uhr) nun noch einmal verfestigt: Während Berlin als Top-Favorit auf den Titel zusteuert, werden die MHP RIESEN als noch größerer Underdog ins Rennen gehen – und versuchen, den 23-Punkte-Rückstand wett zu machen.

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Berlin hat verdient gewonnen. Ich bin stolz, dass wir im vierten Viertel zurückgekommen sind und nicht aufgegeben haben. Dennoch ist klar, dass viele Dinge suboptimal gelaufen sind. Berlin war so, wie Berlin immer ist: Sie haben versucht schnell zu spielen, haben das In- und Outside-Spiel gut variiert und das offensive Brett dominiert. Es gab Phasen, in denen wir keinen Rebound holen konnten. Zudem hatten wir Probleme mit unserer Ballbewegung und keine gute Wurfauswahl. Ich bin stolz, dass Luki [Herzog], Ariel [Hukporti] und Jake [Patrick] heute wichtige Minuten gegeben haben. Jonas Wohlfarth-Bottermann ebenfalls. Diese Vier haben 35 Punkte erzielt. Aber wir brauchen einfach mehr Teamplay und mehr Konzentration. 23 Punkte sind eine Menge. Aber wenn wir defensiv pressen und den Ball bewegen, können wir offene Würfe bekommen. Und ich hoffe, dass wir die Chance auf das Zurückkommen am Sonntag ernst nehmen.“

Aito Garcia Reneses | Headcoach Berlin: „Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich denke, dass wir heute in der meisten Zeit mit der nötigen Intensität und dem nötigen Fokus gespielt haben. Obwohl es am Anfang nicht so gut lief, haben wir uns großartig ins Spiel gearbeitet – und am Ende noch einige Punkte aufgelegt, um das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Ludwigsburg ist immer besser geworden, wir schwächer. Daran müssen wir arbeiten. Es hilft nichts, wenn Du zur Halbzeit in Front liegst, Du musst am Ende – also nach 80 Minuten – führen.“

Für Berlin spielten: Martin Hermannsson 14 Punkte/6 Assists, Rokas Giedraitis 14/5 Rebounds, Landry Nnoko 12/7, Niels Giffey 12, Marcus Eriksson 12, Luke Sikma 10, Peyton Siva 10, Kenneth Ogbe 2, Johannes Thiemann 2, Jonas Mattisseck und Malte Delow.

Für Ludwigsburg spielten: Jonas Wohlfarth-Bottermann 11 Punkte/6 Rebounds, Nick Weiler-Babb 11/6, Ariel Hukporti 8/5, Lukas Herzog 8, Jacob Patrick 8, Teyvon Myers 7, Jaleen Smith 5, Cameron Jackson 3, Zamal Nixon 2, Thomas WImbsuh 2, Hans Brase und Radii Caisin.

Das Blühende Barock im Zeichen von Corona: Ein Interview mit Volker Kugel

Seit 6. Mai hat das Blühende Barock endlich seine Tore wieder für Besucher geöffnet. Inzwischen dürfen bis zu 4.000 Menschen gleichzeitig in den Park, worüber BlüBa-Direktor Volker Kugel mehr als erleichtert ist. Wie er und seine Mitarbeiter die Corona-Krise genutzt haben für kreative Ideen, welche Neuerungen auf die Besucher in der laufenden Saison warten und was der Shutdown betriebswirtschaftlich für die herrliche Parkanlage bedeutet, erzählt Volker Kugel bemerkenswert offen im Gespräch mit Ludwigsburg24.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Die wichtigste Frage vorab: Herr Kugel, wie geht es Ihnen persönlich?

Persönlich geht es mir sehr gut. Meine Frau und ich haben die Krise gut weggesteckt, durften durchgängig beide voll arbeiten. Körperlich fühle ich mich auch fit. Allerdings muss ich zugeben, dass wir wegen Corona viel mehr Zeit daheim verbringen, was ich so eigentlich nie gewohnt war, und dass wir uns dadurch gelegentlich ein, zwei Gläschen Wein mehr genehmigen als früher.

Wie beurteilen Sie derzeit Ihr berufliches Wohlbefinden?

Das Fazit zuerst: Es könnte besser gehen. Zur geplanten Eröffnung hatten wir Blumen im Wert von rund 200.000 Euro gepflanzt, in deren Genuss dann leider nur der SWR und ein paar Fotografen kamen. Dann mussten wir schließen und konnten die Blumen wieder abräumen. Aber jetzt ist im BlüBa natürlich vergleichsweise wieder die Hölle los. Wir waren während des Shutdowns auf null, sind aber jetzt wieder da. Bis hundert fehlt noch ein bisschen, aber wir werden die Krise doch einigermaßen verdauen können, weil wir jetzt wieder so viel Einnahmen haben, so dass wir derzeit unsere laufenden Kosten gerade so decken können. Jetzt hoffe ich, dass hier bald wieder Hochzeiten stattfinden können und all unsere Gastronomen im Park es dadurch ebenfalls schaffen, durch die Krise zu kommen. Das sind die Gedanken, die mich derzeit umtreiben.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Publikumszulauf seit Wiedereröffnung?

Ganz am Anfang durften wir nur 2.000 Besucher reinlassen, jetzt steigert sich das Ganze aber schon auf 4.000, Tendenz weiter steigend. Generell bin ich mit dem Publikumszulauf momentan sehr zufrieden, auch wenn die Menschen noch sehr zurückhaltend sind. Viele sind noch immer sehr, sehr ängstlich, fürchten sich vor Ansteckung. Insgesamt schätze ich die Besucherzahl um 30 Prozent geringer als zum Vorjahr um die gleiche Zeit. Jetzt hoffen wir natürlich auf die Sommerferien und auf den Start der Sandskulpturen-Ausstellung. Durch die weiteren Lockerungen trauen sich die Menschen zum Glück wieder her, weil sie durch die steigenden Einlasszahlen nicht mehr fürchten müssen, nicht reingelassen zu werden.

Das hört sich doch positiv an, auch wenn es kein Rekordjahr werden wird. Rechnen sie folglich am Jahresende mit einer schwarzen Null?

Nein, keine Chance, das ist völlig illusorisch. Wir werden Anfang Juli im Aufsichtsrat einen Nachtragshaushalt einbringen, aus dem ganz klar hervorgeht, dass wir voraussichtlich betriebswirtschaftlich ein Minus von rund einer Million machen werden. Wir werden deshalb wohl einen Kredit in Höhe von schätzungsweise 600.000 bis 800.000 Euro brauchen. Allein an den vier herrlichen Osterfeiertagen haben wir einen Verlust von 200.000 Euro gemacht. Rechnen Sie das mal auf die Zeit der Osterferien hoch, liegen wir bei ca. 350.000 Euro Verlust. Solche Summen holen wir trotz der beschlossenen Saison-Verlängerung, bis 06.12.2020, nicht rein. Sollten wir wider Erwarten doch unter einer halben Million an Kredit bleiben, können wir mit Stolz geschwellter Brust rumrennen.

Noch immer gelten besondere Hygienevorschriften wie beispielsweise Maskenpflicht am Eingang. Halten sich die Besucher an alles?

Es gibt immer ein paar, die wirklich uneinsichtig sind, aber das sind vielleicht 0,1 Prozent. Die überwiegende Mehrheit hält sich an die Anordnungen. Wir haben im Park so viel Platz, dass jeder die Abstandsregeln locker einhalten kann. Für den Betrieb des Märchengartens haben wir eine Einbahn-Regelung eingeführt. Der Eingang ist beim Seerosenkönig/Märchenbach, geht den Berg hoch und verlässt den Märchengarten beim Papierdrachen. Das war eine gute Entscheidung, die auch befolgt wird.

Seit eh und je ist Volker Kugel ein glühender Anhänger der MHP-RIESEN Ludwigsburg. Foto: Ludwigsburg24

Vor der geplanten Eröffnung startete wie immer der Dauerkartenverkauf zu ermäßigten Preisen. Dann kam der Shutdown. Wollten deshalb viele Käufer ihre Karten wieder zurückgegeben?

Es gab tatsächlich einige Käufer, die wollten die Karten wieder zurückgeben, weil sie wegen Corona nicht ins BlüBa kommen können. Die Karten haben wir zwar nicht zurückgenommen, aber wir haben eine anteilige Rückerstattung in Höhe von 7,34 Euro pro Dauerkarte für die 47 Tage Schließzeit angeboten, obwohl wir die Parköffnung bis 6. Dezember verlängert haben. Von diesem Angebot haben aber bislang, zum Glück, nur 320 von rund 33.000 Käufern Gebrauch gemacht. Das ist eine tolle Solidarität, was mich ausgesprochen rührt. Unsere Besucher können auch sicher sein, dass die Preise trotz unserer Verluste durch Corona bis einschließlich 2022 stabil bleiben.

Welche Lockerungen stehen jetzt für die BlüBa-Besucher an?

Am ersten Juli-Wochenende wird mit Eröffnung der Sand-Ausstellung die Besucherobergrenze schon auf 5.000 anwachsen und mit Beginn der Sommerferien sind es bei konstanten Infektionszahlen schon 6.000 Besucher, die sich gleichzeitig im Park aufhalten dürfen. Das sind dann über den Tag verteilt 8.000 bis 9.000 Besucher. Eine Zahl, die wir fast nur bei der anschließenden Kürbis-Ausstellung erreichen. Wir haben jetzt auch im Märchengarten die Herzog-Schaukel wieder offen, die die ganze Zeit über gesperrt bleiben musste. Was wir aus Platzgründen noch geschlossen lassen, ist das Däumelinchen. Diese Räumlichkeiten sind einfach zu eng, so dass da extra ein Mitarbeiter für abgestellt werden müsste, der kontrolliert, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig darin aufhalten. Dieser Aufwand wäre einfach zu groß.

Mussten Sie während des Shutdowns Kurzarbeit anmelden?

Unsere Mitarbeiter an der Kasse, an der Kontrolle und die vom Märchengarten mussten wir tatsächlich während der knapp sechswöchigen Schließungsphase in die Kurzarbeit schicken. Das betraf ca. 25 Mitarbeiter.

Lichterzauber, Straßenmusikfestival und Feuerwerk sind beliebte BlüBa-Events. Können sie durchgeführt werden?

Nein, leider sind all diese Highlights konsequent für diese Saison abgesagt. Nur unsere Sand- sowie die Kürbisausstellung bleiben erhalten.

Sand-Ausstellung ist ein gutes Stichwort. Auf was dürfen sich die Besucher freuen?

Es geht in diesem Jahr um Tiere und es erwarten uns sehr fantasievolle Figuren in den verschiedensten Formen. Die Schwaben dürfen sich beispielsweise freuen aufs Äffle und Pferdle, die zwei Maskottchen vom SWR. Es gibt einen tollen Uhu, einen Biber und viele andere Tiere. Insgesamt werden es 16 Kunstwerke sein, von denen ich vier noch gar nicht weiß, weil sie erst ab der Ausstellungseröffnung am 3. Juli um 16.00 Uhr in einem Speed Carving Contest innerhalb von 24 Stunden erarbeitet werden. Das finde ich sehr spannend und die Motive werden für uns alle eine Überraschung sein. Der Unterschied zu vorherigen Ausstellungen ist, dass wir bessere Standorte für die Skulpturen haben und nicht alle Motive von Beginn an zeigen. In diesem Jahr haben die Besucher die Möglichkeit innerhalb von drei Tagen mitzuerleben, wie eine solche Sandskulptur Schicht für Schicht wächst und bearbeitet wird.

Die Vorbereitungen dafür laufen trotz Corona normal?

Ja, das läuft alles ganz normal. Sowohl bei uns als BlüBa-Mitarbeiter, als auch bei der Truppe um Stefan Hinner, der für die Sandkunst verantwortlich ist. Wir arbeiten mit dem nötigen Abstand und Respekt, aber ansonsten hat sich nichts verändert.

Kommt der Sand diesmal wieder mit dem Schiff und wie viel Tonnen Sand werden es sein?

Ich rechne mit ungefähr 90 Tonnen Sand, die mit dem Binnenschiff aus den elsässischen Sandabbaustätten der Firma Hubele angeliefert werden. Es ist wichtig, dass der Sand sehr hochwertig ist. Er muss sehr scharfkantig sein, damit die Sandkörnchen sich verdichten lassen, ansonsten kann man keine Skulpturen schnitzen. Rund gewaschener Sand vom Meer ist für die Sandkunst völlig unbrauchbar.

Herr Kugel, Sie sind immer für eine Überraschung gut, deshalb die Frage: Planen Sie eventuell für diese Saison noch etwas, was die Besucher für die ausgefallenen Events entschädigen könnte?

Wir haben die Corona-Phase als Think Tank genutzt und haben tatsächlich neue Ideen ausgebrütet. Ich habe nächste Woche mit unserem Feuerwerker einen Termin, der für den November ein Licht-Konzept entwickelt hat. Das ist jedoch nicht zu vergleichen mit dem Christmas Garden in der Wilhelma oder dem Konzept in der Stuttgarter Innenstadt. Sein Konzept wird über eine Strecke von 1,4 Kilometern mit dem Gelände, mit den Bäumen spielen und wird die Kürbis-Skulpturen zum diesjährigen Thema Musik in Szene setzen. Auch ein Laser-Tunnel ist angedacht. Von den Kosten kommt uns unser Feuerwerker aufgrund 25-jähriger guter Zusammenarbeit enorm entgegen, so dass wir seine Idee wohl durchführen können. Er stellt uns sein Equipment sehr günstig zur Verfügung und berechnet nur die Kosten für seine Mitarbeiter.

Als zweites Highlight kann ich für die Zeit ab 5./6.11. in unserer Orangerie erstmals in der Geschichte des BlüBas eine Adventsausstellung ankündigen. Die wird wunderschön und dürfte unsere Besucher so richtig überraschen.

Wir, als BlüBa-Team sind optimistisch und haben uns geschworen, trotz Corona Gas zu geben und gemeinsam etwas für unsere Besucher zu gestalten.

Sie sind jetzt seit 1997 Direktor des Blühenden Barocks. Haben Sie in all den Jahren schon mal eine ähnlich schwierige Zeit erlebt wie in den vergangenen Monaten?

Nein, das habe ich nicht. Und ich habe auch lange nicht wahrhaben wollen, dass das, was sich seit Ende März abgespielt hat, wirklich Realität ist. Manchmal habe ich tatsächlich gedacht, ich liege träumend im Bett und der Albtraum müsste gleich aufhören. Ich war vor dem BlüBa acht Jahre lang für Landesgartenschauen zuständig. Da war das Schlimmste, dass einmal auf 700 Meter Höhe bei drei Grad minus im September alle Blumen erfroren waren. Rückblickend betrachtet ist das im Vergleich zu jetzt jedoch nur Peanuts. Was mir momentan vor allem Sorge macht, sind die Verhaltensweisen rund um Corona. Die eine Gruppe ist sehr salopp im Umgang mit dem Virus, nimmt die Sicherheitsvorkehrungen auf die leichte Schulter. Andere wiederum sind völlig übervorsichtig und ängstlich. Manche Fachleute sagen, es gibt einen Impfstoff in drei Monaten, dagegen stehen weitere sogenannte Fachleute, die behaupten, dass man nicht vor Herbst nächsten Jahres mit einem Impfstoff rechnen kann. So etwas kann man denken, aber darf es so nicht sagen. Man muss doch den Menschen wenigstens noch ein bisschen Hoffnung lassen.

Was sagen Sie zu den vielen Verschwörungstheoretikern, die sich ja auch in Stuttgart zu Kundgebungen getroffen haben?

Diese Leute nerven mich komplett. Ich sage Ihnen ehrlich, dass ich deshalb sogar zwei, drei persönliche Kontakte abgebrochen habe. Auf so etwas habe ich keine Lust. Ich habe aber auch keine Lust mehr, mir den tausendsten Corona-Witz über WhatsApp schicken zu lassen. Das nervt mich alles. Gedanken mache ich mir darüber, wie alles weitergeht, ob wir das alles auskurieren können, wann wir mal wieder ohne Maske S-Bahn fahren oder zum Einkaufen gehen können. Ich halte mich an die Vorkehrungen im öffentlichen Raum, weil ich sie für richtig halte.

Haben Sie für sich beruflich oder privat auch etwas Positives aus der Corona-Krise ziehen können?

Während der letzten Woche habe ich mich mehr meinen Gartentipps unter Gruenzeug.tv auf YouTube widmen können, so dass wir mit den Klicks hochgeschossen sind. Wir haben inzwischen an die zwei Millionen Views. Nach zwei Jahren war der Spitzenklick im Januar bei 176.000 und mittlerweile liegen wir bei 260.000. Da freue ich mich drüber. Aber noch wichtiger ist mir das Feedback meiner Mitarbeiter, die mit unserem Handling während der Krisenwochen nicht nur einverstanden, sondern auch super zufrieden, teilweise sogar dafür richtiggehend dankbar waren. Zu spüren, dass man dankbar ist für das, was man hat, ist für mich das positive Fazit nach Corona. Auch bin ich richtig stolz, wie Deutschland insgesamt die Krise angegangen ist und – Stand heute – bewältigt hat.

Herr Kugel, wir danken Ihnen für das Gespräch!

 

Corona-Neuinfizierte in Ludwigsburg: So sehen die Zahlen am Samstag aus

Am Samstag hat das Landratsamt in Ludwigsburg zwei weitere Neuinfizierte binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis Ludwigsburg steigt somit am Samstag (27. Juni 17.00Uhr ) auf mindestens 1.818. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 1.712 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 3,1 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red