Bürgermeister Michael Ilk ehrt die besten Stadtradeln-Teams

Vom 1. bis 21. Juli hatte sich die Stadt Ludwigsburg wieder an der Aktion „Stadtradeln“ beteiligt und dabei ein neues Rekord-Ergebnis erzielt: Mit 350.154 geradelten Kilometern konnte die Stadt ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Bei der
Abschlussveranstaltung im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche ehrte Bürgermeister Michael Ilk nun die besten Teams in den verschiedenen Kategorien. Sie erhielten Urkunden sowie Einkaufsgutscheine des Vereins Ludwigsburger Innenstadt
LUIS e. V. Das gab die Stadt Ludwigsburg am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt.

Bürgermeister Michael Ilk bedankte sich bei den Teilnehmenden für ihr Engagement und nutzte die Gelegenheit, um Rückmeldungen über den Radverkehr in Ludwigsburg zu sammeln. „Wir konnten bei der Abschlussveranstaltung aus dem Austausch mit den Gewinnern wertvolle Hinweise zum Thema Radverkehr mitnehmen“, so Ilk. „Natürlich hoffen wir, dass sich auch im nächsten Jahr so viele Bürgerinnen und Bürger dazu entscheiden, mit der Teilnahme an der Aktion Stadtradeln einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

In der Kategorie Gesamtkilometer belegte bei den großen Teams (ab 100 Radelnde) das Team der W&W-Gruppe den ersten Platz: 181 Radelnde legten 55.827 Kilometer zurück, das entspricht einer CO2-Ersparnis von 8.207 Kilogramm. Bei den mittleren Teams (51 bis 100 Radelnde) lagen die RKH Kliniken Ludwigsburg an der Spitze: Hier radelten 63 Teilnehmende 21.586 Kilometer, das entspricht 3.173 Kilogramm CO2. Und bei den kleinen Teams (2 bis 50 Radelnde) schnitt der ADFC Ludwigsburg am besten ab, mit 43 Teilnehmenden, 17.191 erstrampelten Kilometern und 2.527 Kilogramm CO2-Ersparnis.

Besonders freute sich Bürgermeister Michael Ilk über die Teilnahme der Schülerinnen
und Schülern. In der Gewinnerkategorie Schulen hatte dabei das Team des Mörike-Gymnasiums die Nase vorn, und zwar mit 169 Radelnden, 23.142 gefahrenen Kilometern und einer CO2-Ersparnis von 3.402 Kilogramm. Den zweiten Platz belegte
die Waldorfschule Ludwigsburg (87 Teilnehmende, 16.764 Kilometer, 2.464 Kilogramm CO2-Ersparnis). Auf dem dritten Platz landete das Otto-Hahn-Gymnasium (93 Teilnehmende, 13.238 Kilometer, 1.946 Kilogramm CO2-Ersparnis).

„Stadtradeln“ ist eine internationale Kampagne des Klima-Bündnis: Seit 30 Jahren setzen sich dessen Mitgliedskommunen zusammen mit ihren indigenen Partnern der Regenwälder für das Weltklima ein.

red

Corona-Zahlen-Überblick: Die Lage am Mittwoch

Die Lage in Ludwigsburg:

15 bestätigte Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldete am Mittwoch das Landratsamt für den Landkreis Ludwigsburg, davon 4 Reiserückkehrer aus Albanien, Rumänien, Marokko und Mexiko. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis stieg am Mittwoch (23.09. 17.00Uhr) somit auf mindestens 2.548. Gestern wurden 25 Fälle gemeldet. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 2.266 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 20,5 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst. Der Grenzwert liegt bei 50 Neuerkrankungen.

Die Lage in Baden-Württemberg:

Am Mittwoch meldete das Landesgesundheitsamt weitere 293 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten im Land auf mindestens 47.876, davon sind ungefähr 41.979 Personen wieder genesen. Am Vortag wurden 238 Fälle gemeldet. Die Zahl der COVID-19-Todesfälle stieg um einen auf insgesamt 1.875 (Datenstand: 23.9. – 17Uhr).

Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages-R-Wert wird vom RKI für Baden-Württemberg mit R 1 (Vortag: 1,03) angegeben.

Lage in Deutschland: 

In Deutschland wurden innerhalb 24 Stunden +1769 neue Corona-Infektionen verzeichnet. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die neuesten Corona-Zahlen am Mittwoch veröffentlicht (Stand: 23.09. – 00.00 Uhr). Gestern wurden 1821 Fälle gemeldet. Am Wochenende werden aufgrund verzögerter Datenübermittlung einiger Landesgesundheitsämter erfahrungsgemäß weniger Fälle gemeldet.

Das RKI in Berlin hat die Gesamtzahl der infizierten Menschen bis Mittwochmorgen mit mindestens 275.927 (Datenstand: 23.09., 00.00 Uhr) angegeben. Mindestens 245.500 Patienten haben eine Sars-CoV-2 Infektion überstanden. Im Zusammenhang mit Covid-19 starben insgesamt 9.396 Menschen. Das sind 13 mehr als am Vortag. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht von Dienstag bei 0,92 (Vortag: 1,06).

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red

So sehen die aktuellen Corona-Zahlen aus

Die Lage in Ludwigsburg:

25 bestätigte Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldete am Dienstag das Landratsamt für den Landkreis Ludwigsburg, davon 4 Reiserückkehrer aus Albanien, Rumänien, Marokko und Mexiko. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis stieg am Dienstag (22.09. 17.00Uhr) somit auf mindestens 2.533. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 2.256 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 22,2 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst. Der Grenzwert liegt bei 50 Neuerkrankungen.

Die Lage in Baden-Württemberg:

Am Dienstag meldete das Landesgesundheitsamt weitere 238 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten im Land auf mindestens 47.583, davon sind ungefähr 41.691 Personen wieder genesen. Am Vortag wurden 246 Fälle gemeldet. Die Zahl der COVID-19-Todesfälle stieg um drei auf insgesamt 1.874 (Datenstand: 22.9. – 17Uhr).

Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages-R-Wert wird vom RKI für Baden-Württemberg mit R 1,03 (Vortag: 1,03) angegeben.

Lage in Deutschland: 

In Deutschland wurden innerhalb 24 Stunden +1821 neue Corona-Infektionen verzeichnet. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die neuesten Corona-Zahlen am Dienstag veröffentlicht (Stand: 22.09. – 00.00 Uhr). Gestern wurden 922 Fällen gemeldet. Am Wochenende werden aufgrund verzögerter Datenübermittlung einiger Landesgesundheitsämter erfahrungsgemäß weniger Fälle gemeldet.

Das RKI in Berlin hat die Gesamtzahl der infizierten Menschen mit 274.158 (Datenstand: 22.09., 00.00 Uhr) angegeben. Mindestens 243.700 Patienten haben eine Sars-CoV-2 Infektion bis Dienstagmorgen überstanden. Im Zusammenhang mit Covid-19 starben insgesamt 9.396 Menschen. Das sind zehn mehr als am Vortag.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red

51 Prozent weniger Gäste im Kreis Ludwigsburg: Tourismus bricht im ersten Halbjahr ein

Corona sorgt für Tourismus-Einbruch: Im ersten Halbjahr haben rund 114.000 Gäste den Landkreis Ludwigsburg besucht – das sind 51 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen sank um 46 Prozent auf etwa 276.000. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes. „Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise im heimischen Gastgewerbe geführt. Erst mussten Hotels, Pensionen, Kneipen und Restaurants über viele Wochen ganz schließen. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an“, sagt Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart.

Unter der Situation litten aber nicht nur die Unternehmen. „Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Zacher. Nach dieser „Durststrecke“ blickten viele Beschäftigte nun mit Sorge auf die Herbst- und Wintersaison. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Ludwigsburg rund 7.000 Menschen

Allerdings habe die Kurzarbeit bislang einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können. Dank staatlicher Hilfen sei eine Pleitewelle im Gastgewerbe ausgeblieben. „Die Gewerkschaften haben sich in Berlin seit Beginn der Pandemie für das Kurzarbeitergeld starkgemacht und auch durchgesetzt, dass es bis Ende nächsten Jahres verlängert wird. So kommen Beschäftigte und Betriebe besser durch diese schwere Zeit“, sagt Zacher. Entscheidend sei zudem, dass die Leistung nach sieben Monaten auf 80 Prozent des Nettoverdienstes (für Eltern 87 Prozent) ansteige. „Am Ende steht fest: Jeder Kurzarbeiter ist ein möglicher Arbeitsloser weniger.“ 

Die Gewerkschaft NGG appelliert nun an die Unternehmen, die Kurzarbeit für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu nutzen. „Wer wegen Corona nicht arbeiten kann, sollte die Möglichkeit einer beruflichen Weiterbildung bekommen. Das ist ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel, der in Hotels und Restaurants unabhängig von der Pandemie eklatant ist. Und Beschäftigte können einen Schritt auf der Karriereleiter machen – etwa von der Küchenhilfe zur Köchin, vom Restaurantfachmann zum Hotelfachmann“, unterstreicht Zacher. Zudem müssten Beschäftigte auch im Gastgewerbe für die Digitalisierung fit gemacht werden. Hier berge die Krise eine große Chance. 

Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts waren im August bundesweit 377.000 Beschäftigte des Hotel- und Gaststättengewerbes in Kurzarbeit – das ist gut jeder dritte Arbeitnehmer (34 Prozent). Dabei sind die vielen Minijobber der Branche nicht mitgerechnet. Sie haben keinen Anspruch auf das Lohnausfallgeld. In der gesamten Wirtschaft lag der Anteil der Kurzarbeitenden zuletzt bei 14 Prozent. Während des Lockdowns zwischen Anfang März und Ende April wurde laut Arbeitsagentur für neun von zehn sozialversicherungspflichtige Beschäftige im Gastgewerbe Kurzarbeit beantragt. 

red

Die aktuellen Corona-Zahlen im Landkreis nach dem Wochenende

Die Lage in Ludwigsburg:

9 bestätigte Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldete am Montag das Landratsamt für den Landkreis Ludwigsburg. Die Zahl der Gesamtinfizierten im Kreis stieg am Montag (21.09. 17.00Uhr) somit auf mindestens 2.508. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben sind, wird vom Landratsamt weiterhin mit 73 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird vom Amt mit ungefähr 2.244 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden 22,5 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst. Der Grenzwert liegt bei 50 Neuerkrankungen.

Die Lage in Baden-Württemberg:

Am Montag meldete das Landesgesundheitsamt weitere 246 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten im Land auf mindestens 47.345, davon sind ungefähr 41.431 Personen wieder genesen. Die Zahl der COVID-19-Todesfälle bleibt unverändert bei 1.871 (Datenstand: 21.9. – 17Uhr).

Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages-R-Wert wird vom RKI für Baden-Württemberg mit R 1,03 angegeben.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red

Wahlen 2021: Der aktuelle Kandidaten-Überblick für den Landkreis Ludwigsburg

Von Uwe Roth

Samstag war im Landkreis Ludwigsburg großer Nominierungstag. Bis zum 14. März kommenden Jahres sind es knapp ein halbes Jahr. Dann sind in Baden-Württemberg Landtagswahlen. Wie es abzusehen ist, wird es in der nächsten Wahlperiode aus den drei Wahlkreisen einige neue Gesichter geben. Die Nominierung der Grünen ist Stand 19. September 2020 nicht abgeschlossen.

Übersicht zur Landtagswahl 2021:

Grüne:

Die Grünen sind im Landtag die größte Fraktion. Den Wahlkreis Ludwigsburg hat viele Jahre Dr. Jürgen Walter aus Asperg vertreten. Nun könnte Silke Gericke aus Ludwigsburg seine Nachfolgerin werden. Die 45-Jährige bekam am Samstag in der Mehrzweckhalle Ossweil 65 der 104 abgegebenen Stimmen. Die Kornwestheimerin Edda Bühler, die erst einen Tag zuvor ihre Kandidatur bekanntgegeben hatte, verbuchte für sich immerhin 37 Stimmen. Die 49-Jährige begründete ihre kurzfristige Bewerbung damit, dass sie nach dem überraschenden Rückzug Walters für eine echte Wahl habe sorgen wollen. „Das gehört für mich zum demokratischen Verständnis der Grünen-Partei“, sagte sie. Der amtierende Mandatsträger war nicht anwesend. Noch am Donnerstag hatte Walter in einer Mail schwere Vorwürfe gegen Gericke und den Kreisvorstand erhoben. Sie hätten seine Kandidatur boykottiert, hatte der 63-Jährige darin behauptet (Ludwigsburg24 berichtete). Ersatzkandidat von Gericke wurde Max Girrbach aus Ludwigsburg. Der 24-jährigen ist der Jüngste im Ludwigsburger Gemeinderat und Student der Verwaltungshochschule.

Bei ihrer Nominierungsveranstaltung im Wahlkreis 14 Bietigheim-Bissingen hatten die Grünen-Delegierten am Dienstag zuvor für eine weitere Überraschung gesorgt: Daniel Renkonen ist seit 2011 im Landtag. Der 50-Jährige musste sich mit 47 zu 50 Stimmen seinem Herausforderer Tayfun Tok (34) geschlagen geben. Es steht noch die Nominierungsveranstaltung für den Wahlkreis Vaihingen an der Enz aus. Aufgestellt ist der Mandatsinhaber Dr. Markus Rösler (58). Geplant ist diese für Samstag, 26. September, in der Stadthalle Gerlingen.

 

Christdemokraten:

2016 hat die CDU das Direktmandat für den Wahlkreis Ludwigsburg an die Grünen verloren. Nun soll es Dr. Andrea Wechsler (43) zurückerobern. Neben der Juristin hatten sich Jens Wätjen, Medienexperte aus Korntal-Münchingen und Helge Hajek, Unternehmensberater aus Kornwestheim, beworben. Während die beiden männlichen Kandidaten als „Neulinge“ in der Partei, wie sie sich bezeichneten, auf Themen wie Kommunikation, Jugendliche und „kein weiter so“ gesetzt haben, präsentierte Wechsler als erfahrene CDU-Politikerin einen klaren Plan, wie sie als Abgeordnete den Kreis Ludwigsburg vertreten würde. Auch der Zweitkandidat, der sich zur Wahl stellte, ist in der CDU kein Unbekannter. Der CDU-Vorsitzende aus Remseck und dortige Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Steffen Kirsch wurde mit 94,6 Prozent und 70 von 74 Stimmen gewählt.

Auch die Christdemokraten im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen kürten am Samstag einen weiteren Kandidaten für den Landtag. In der Stichwahl setzte sich der Unternehmer Tobias Vogt, 35, aus Kirchheim gegen die Ministerialrätin Isabel Kling, 44, und den 48-jährigen Juristen Uttam Das durch. Vogt forderte Anreize für Investitionen und Innovationen. Als Spross „einer echten schwäbischen Handwerkerfamilie“ sei ihm der Ausbau von Straßen und Umgehungen wichtig. Dabei attackierte er die Grünen, sie seien grundsätzlich gegen das Auto. Im Wahlkreis 13 (Vaihingen/Enz) hat die CDU bereits im Februar den bisherigen Abgeordnete Konrad Epple aus Ditzingen erneut nominiert.

Sozialdemokraten:

Die SPD wählte am Samstag in Gerlingen ihre Kandidaten für alle drei Wahlkreise im Landkreis: Colin Sauerzapf ist es für Ludwigsburg mit 35 Ja-Stimmen einstimmig geworden. Der 22-jährige Juso-Kreisvorsitzenden und Remsecker Stadtrat will die Nachfolge des früheren Abgeordneten und Fraktionsvorsitzenden Claus Schmiedel antreten, der den Wahlkreis von 1992 bis 2016 ununterbrochen für die SPD im Landtag vertreten hat. Der Kreisvorsitzende Macit Karaahmetoglu sieht gute Chancen dafür, dass Sauerzapf an diese Tradition anknüpfen kann. Zweitkandidatin wurde Stefanie Liepins mit 31 Ja-Stimmen von 36 abgegebenen Stimmen, 4 nein, 1 Enthaltung.

Im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen kommt für die Genossen Daniel Haas zum Zug. Auch er wurde einstimmig gewählt. Zweitkandidatin Ute Rößner wurde mit 30 Ja-Stimmen von 34 abgegebenen Stimmen, 2 nein, 2 Enthaltungen. Für den Wahlkreis Vaihingen/Enz ist Torsten Liebig einstimmig ins Rennen gegangen. Zweitkandidatin wurde Anita Götz mit 46 Ja-Stimmen von 48 abgegebenen Stimmen, 1 nein, 1 Enthaltung. Kreisvorsitzender Karaahmetoglu kommentierte: „Der Kreisvorstand freut sich über die gute Beteiligung an allen drei Versammlungen und darüber, dass die Kandidaten und Kandidatinnen großen Rückenwind erhalten haben. Damit ist der Auftakt des Wahlkampfes sehr gut geglückt.“

Freie Demokraten:

Die Mitglieder des FDP-Kreisverbands Ludwigsburg haben bereits im Juli die Ludwigsburger FDP-Stadträtin Stefanie Knecht zur Landtagskandidatin gemacht. Mutter von drei Töchtern und Elternbeiratsvorsitzende am Otto-Hahn Gymnasium Ludwigsburg einen ihrer Schwerpunkte in der Bildungspolitik. „Die Schwächen eines seit langem unterfinanziertes Bildungssystems sind in der Coronakrise klar zu Tage getreten. Wir müssen sicherstellen, dass alle SchülerInnen, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, Zugang zu bester Bildung haben,“ so Knecht in Ihrer Bewerbungsrede. Zweitkandidat für den Landtag wurde der 21jährige Remsecker Stadtrat Armando Guillermo Mora Estrada, der in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik studiert. Grund für seinen Einstieg in die Politik: „Ich habe mich gefragt, will ich mich nur aufs Sofa setzen und die Klappe halten, oder aktiv was verändern“. Die Antwort ist bekannt: Seit 2019 ist er das jüngste, jemals gewählte Gemeinderatsmitglied von Remseck.

 

Bundestagswahl:

Die Kreis-CDU hat ihre Kandidaten für die Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres bereits bestimmt: Steffen Bilger ist es erneut für den Wahlkreis Ludwigsburg. Fabian Gramling möchte für den Wahlkreis Neckar-Zaber Eberhard Gienger nachfolgen, der aus Altersgründen nicht mehr antritt (Ludwigsburg24 berichtete).

Oliver Martin ist der FDP-Kandidat im Bundestagswahlkreis 265 Ludwigsburg. Der gebürtige Ludwigsburger ist 53 Jahre alt, Vater einer erwachsenen Tochter, Maschinenbauingenieur und Inhaber eines Ingenieurbüros. Oliver Martin hat dabei ein klares Ziel: „Ich werde um das Direktmandat im Wahlkreis 265 kämpfen und auf Sieg setzen. Dies ist bei der veränderten Parteienlandschaft nicht unrealistisch.“

Mehrere Polizeieinsätze am Wochenende in Ludwigsburg

Ludwigsburg: 30-Jähriger geschlagen – Polizei sucht Beteiligten

Das Polizeirevier Ludwigsburg ermittelt wegen des Verdachts einer Körperverletzung am Samstag gegen 21:25 Uhr in einer Gaststätte am Holzmarkt in Ludwigsburg und sucht einen der Beteiligten. Dem bisherigen Ermittlungsstand nach soll ein 30-Jähriger unvermittelt und ohne erkennbaren Grund auf einen anderen Gast zugegangen sein und diesen am Kragen gepackt haben. Der Unbekannte hätte dann im weiteren Verlauf dem 30-Jährigen einmal mit der Hand ins Gesicht geschlagen, woraufhin dieser dann zu Boden gegangen sei. Ein Zeuge trennte die beiden Kontrahenten. Ein später durchgeführter Atemalkoholtest bestätigte den Verdacht einer erheblichen Alkoholisierung bei dem 30-Jährigen. Der Unbekannte wurde als etwa 40 Jahre alt, etwa 170 Zentimeter groß, mit kurzen schwarzen Haaren und untersetzter Figur beschrieben. Er soll weiter eine schwarze lange Hose und ein langes weißes Hemd getragen haben. Der Mann wurde durch eine Frau und ein etwa zehn Jahre altes Kind begleitet. Zeugen können sich beim Polizeirevier Ludwigsburg unter Tel. 07141 18 5353 melden.

Ludwigsburg: Unbekannter bedroht Gastwirt mit Messer – Zeugen gesucht

In einer Gaststätte in der Karlstraße soll der Gastwirt am Sonntag gegen 2:50 Uhr mit einem Messer bedroht worden sein. Zu der Bedrohung soll es gekommen sein, weil der Gastwirt ein vom Unbekannten gefordertes Lied nicht spielen wollte. Daraufhin hätte dieser ein Messer aus der Hose gezogen und den Gastwirt damit bedroht. Bei Eintreffen der alarmierten Polizeibeamten war der Unbekannte allerdings nicht mehr vor Ort. Es ist nur bekannt, dass er ein rotes Oberteil trug. Zeugen werden gebeten sich unter Tel. 07141 18 5353 mit dem Polizeirevier Ludwigsburg in Verbindung zu setzen.

Ludwigsburg: Unbekannte beschädigten mehrere Pkw und Motorroller

Insgesamt sieben Pkw und ein Motorroller wurden zwischen Samstag 23:00 Uhr und Sonntag 8:30 Uhr in der Pflugfelder Straße und der Schlachthofstraße in Ludwigsburg durch einen oder mehrere Täter beschädigt. Während bei den Pkw die Außenspiegel und Scheibenwischer in Mitleidenschaft gezogen worden waren, stießen der oder die Täter den Motorroller einfach um, woraufhin auch Benzin auslief. Die Sachschäden summieren sich insgesamt auf etwa 2.900 Euro. Das Polizeirevier Ludwigsburg hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen und bittet Zeugen sich unter Tel. 07141 18 5353 zu melden.

Ludwigsburg: Alkoholisierter 49-Jähriger legt sich mit Polizei und Rettungsdienst an

Wegen einer erheblichen Alkoholisierung sollte am Sonntag gegen 19:30 Uhr ein 49-Jähriger in der Bodelschwinghstraße in Ludwigsburg durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Aufgrund seiner Verweigerung und des aggressiven Auftretens wurde die Polizei hinzugezogen. Bei Eintreffen der Beamten beleidigte er diese sofort mehrfach mit Kraftausdrücken und Gesten. Als er auf aggressive Art und Weise auf eine Polizeibeamtin zuging, wurde er zunächst durch einen Polizisten zurückgehalten. Als der Mann sich nicht mäßigte, musste er in der Folge zu Boden gebracht und auf dem Rücken mit Handschließen gefesselt werden. Hiergegen wehrte er sich heftig. Auch als die Polizisten ihn zum Rettungswagen bringen wollten, stemmte er sich mit den Füßen in den Boden und ließ sich immer wieder fallen. Hierbei spuckte und trat er nach einem Polizisten. Nach dem Anlegen einer Spuckschutzhaube konnte der Mann dann durch mehrere Beamte in den Rettungswagen gebracht und unter Begleitung in ein Krankenhaus transportiert werden. Bei der Auseinandersetzung wurde der 49-Jährige und ein Polizeibeamter leicht verletzt.

Ludwigsburg: Zeugen halten mutmaßlichen Dieb fest

Mehrere Zeugen hielten am Montag gegen 1:10 Uhr einen 49-Jährigen im Bereich der Jenischstraße und Eugen-Bolz-Straße bis zum Eintreffen der Polizei fest. Dem Mann wurde vorgeworfen, dass man ihn dabei beobachtet habe, wie er an den Türen abgestellter Fahrzeuge rüttelte um zu schauen, ob diese unverschlossen sind. Den ersten Angaben der Zeugen nach habe man den 49-Jährigen in der Vergangenheit schon öfters dabei beobachten können. Im Zuge der weiteren Ermittlungen fanden sich in der Wohnung des Mannes mehrere Fahrzeugschlüssel, sowie eine große Anzahl von Sonnenbrillen und Powerbanks, deren Herkunft er nicht erklären konnte. Die Ermittlungen dauern noch an. Zeugen oder weitere Geschädigte können sich unter Tel. 07141 18 5353 mit dem Polizeirevier Ludwigsburg in Verbindung setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Verkehrsbericht für Ludwigsburg: Welche Straßen diese Woche gesperrt sind

Verkehrsbericht gültig ab Montag, 21. September

Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd Ostrampe / L 1140
Wegen Umbaumaßnahmen an der Ostrampe der Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd und an der L 1140 ist die Autobahnauffahrt in Richtung Heilbronn gesperrt. Die L 1140 ist in beide Richtungen nur einspurig befahrbar.

Gebiet Altach
Hier besteht voraussichtlich bis Ende Oktober eine abschnittsweise Sperrung der Feldwege zwischen der Hirschbergschule und der Kläranlage Eglosheim sowie zwischen der Tammer Straße und der Autobahnmeisterei Ludwigsburg. Die Zufahrt zur Kläranlage und zur Hirschbergschule bleibt eingeschränkt frei; die Zufahrt zur Tammer Straße ist für Anlieger ebenfalls eingeschränkt frei.
 
Brahmsweg
Es besteht bis voraussichtlich Ende April 2021 eine Vollsperrung auf Höhe des Gebäudes Brahmsweg 30/2.

Dieselstraße
Hier besteht voraussichtlich bis Ende November zwischen der Römeraue und der Friedenstraße eine halbseitige Sperrung in den jeweiligen Bauabschnitten.

Dorfstraße
Hier kommt es wegen Instandsetzung des Gehwegs auf Höhe der Dorfstraße 17 zu beengten Verhältnissen im Baubereich.

Einsteinstraße
Hier kommt es zwischen der Einsteinstraße 17 und der Daimlerstraße zu halbseitigen Sperrungen in den jeweiligen Bauabschnitten bis vorrausichtlich bis Mitte November.

Friedrichstraße Nordseite
Hier steht bis voraussichtlich März 2021 zwischen der Solitudestraße und der Stuttgarter Straße nur noch jeweils eine Fahrspur in jeder Richtung zur Verfügung.

Gänsfußallee
Es besteht voraussichtlich bis Oktober eine halbseitige Sperrung der Gänsfußallee zwischen der Grönerstraße/Hoferstraße und der Brenzstraße mit Einbahnstraßenregelungen (Fahrrichtung von der Hoferstraße in Richtung Schwieberdinger Straße).

Heilbronner Straße /B 27
Hier wird die äußerste Fahrspur stadteinwärts wegen Instandsetzungs-Arbeiten an der Stützwand außerhalb der Hauptverkehrszeiten abschnittsweise gesperrt.

Johannesstraße
Hier besteht eine Vollsperrung im den jeweiligen Bauabschnitten bis voraussichtlich März 2021.
 
Kallenberg´sches Areal
Die Leonberger Straße ist zwischen der Solitudestraße und dem Zentralen Omnibus-bahnhof (ZOB) für den Individualverkehr gesperrt. Die Solitudestraße ist halbseitig gesperrt – die Verkehrsführung erfolgt stadteinwärts zwischen der Friedrichstraße und der Leonberger Straße.

Karl-Hüller-Straße
Es besteht bis voraussichtlich Ende September eine Vollsperrung der Karl-Hüller-Straße.

Katharinenstraße
Hier besteht bis voraussichtlich Anfang Oktober eine halbseitige Sperrung. Der Gehweg ist für den Fußgängerverkehr gesperrt.

Keplerbrücke
Hier sind aufgrund von Sanierungsarbeiten drei Fahrspuren auf der Brücke gesperrt.

Metterstraße
Hier kommt es voraussichtlich bis Mitte September zu Beeinträchtigungen im Baustellenbereich.

Neckarhalde
Hier besteht auf Höhe der Neckarhalde 39 bis voraussichtlich Ende Dezember eine Vollsperrung für den Kfz-, Fußgänger- und Radverkehr. Es besteht eine Umleitung über: Neckarhalde – Herrmann-Wißmann-Straße – Steinäckerstraße.
 
Riedstraße / Ecke Theurerstraße
Es kommt voraussichtlich bis Ende September zwischen der Riedstraße 27 und der Riedstraße 45 zu Beeinträchtigungen im Baustellenbereich und des nördlichen Gehwegs.

Sachsenheimer Straße
Es besteht bis voraussichtlich Ende Oktober eine Vollsperrung der Sachsenheimer Straße mit örtlicher Umleitung.

Schillerstraße
Die Schillerstraße ist für den Fahrzeugverkehr in Richtung Westen befahrbar. Der Radverkehr bleibt in beide Richtungen aufrecht erhalten. Der Fußgängerverkehr wird über den Gehweg auf der Südseite geführt. Diese Verkehrsregelung gilt für die Dauer der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2022.   
 
Schwieberdinger Straße /Keplerstraße /Friedrichstraße
(zwischen der Martin-Luther-Straße und der Stuttgarter Straße)
Hier besteht eine einspurige Verkehrsführung im Baufeld. Die Zu- und Abfahrt aus den Nebenrichtungen ist eingeschränkt beziehungsweise teilweise nicht möglich. Die Zu- und Abfahrt aus der Pflugfelder Straße in die Schwieberdinger Straße ist nicht möglich. Die Baumaßnahmen dauern voraussichtlich bis März 2021.
 
Siemensstraße
Hier kommt es vorrausichtlich bis Ende September zwischen der Einsteinstraße und der Siemensstraße 32 zu Beeinträchtigungen im Baustellenbereich und des nördlichen Gehwegs.

Uferwiesen II
Hier besteht eine Vollsperrung der Anlegestelle. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Untere Kasernenstraße – Parkplatz Untere Stadt
Der Parkplatz Untere Stadt ist im Zuge der Umgestaltung des Walckerparks bis voraussichtlich April 2021 gesperrt. Im Bereich der Unteren Kasernenstraße, der Oberen Kasernenstraße und der Bietigheimer Straße werden daher die öffentlichen Stellplätze in Anwohnerparkplätze umgewandelt (Bewohnerparkbereich 1).
 
Waldäcker III
Hier sind temporäre Einschränkungen bei der Nutzung des Radweges entlang der Schwieberdinger Straße möglich. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und die Dauer derzeit noch nicht genau absehbar.

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Gerangel um Parkplätze entlang der Myliusstraße hält an – Optiker greift Grüne scharf an

Von Uwe Roth

Auf der Myliusstraße, die in Ludwigsburg den Bahnhof mit der Innenstadt verbindet, ist meistens viel los. In jüngster Zeit ist das auch kommunalpolitisch so. Ende Juli scheiterten die Grünen im Gemeinderat mit ihrem Antrag, dort die Parkplätze abzuschaffen – um vor allem den täglich 1500 Bussen, die dort durchfahren, mehr Raum zu schaffen. Da dort ständig aus- und eingeparkt werde, müssten die Busse warten, bis ein Fahrer sein Auto in der Regel rückwärts eingeparkt habe, war einer der Antragsgründe. Das koste Zeit, die dem Busfahrer in dem eng getakteten Fahrplan genommen werde, so die Argumentation der größten Fraktion im Gemeinderat. Doch mit den Gegenstimmen von CDU, FDP und den Freien Wähler sowie einem Nein vom Oberbürgermeister Matthias Knecht unterlag der Grünen-Antrag mit einer fehlenden Stimme zur Mehrheit.

Markus Stammberger führt in der Myliusstraße ein Optikfachgeschäft und kämpft vehement für den Erhalt jedes einzelnen Parkplatzes. Er traut offensichtlich der Wirkung einer kommunalpolitischen Abstimmung nicht und hat jetzt eine Unterschriftenaktion gestartet: Die Bürger sollen sich mit ihm gemeinsam bei der Rathausspitze dafür einsetzen, dass sämtliche Parkplätze dauerhaft erhalten bleiben. Sein Argument sind Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, sollten mit dem Auto vor seinem Laden parken dürfen.

Anlass seines anhaltenden Einsatzes für die Stellplätze ist eine Aktion des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) vor ein paar Tagen, die ihn offensichtlich sehr aufgebracht hat. In einer Parkbucht demonstrierten die Mitglieder auf zwölf Quadratmeter, wieviel Platz jedes parkende Auto zur Verfügung hat und im Gegensatz dazu Passanten auf dem Gehweg bleibt. Initiator der Aktion war der Landesgeschäftsführer des VCD, Armin Haller. Er ist zugleich Fraktionsmitglied der Grünen in der Regionalversammlung sowie Kreisgeschäftsführer der Grünen. Er stellt aus Sicht des alternativen Verkehrsclubs fest: „Die Myliusstraße hat mit zwei Parkhäusern in der Nähe sowie dem Arsenal- und Zeughausplatz eine extrem gute Parkplatzversorgung.“ Nicht wenige Stellplätze seien zudem für Patienten reserviert. Was hingegen verbessert werden müsse, sei die Achse für Fußgänger, Radfahrer und Busse zum Bahnhof, den täglich 50000 Menschen nutzen, so Haller. Den Kampf des Einzelhändlers für den Erhalt der Arbeitsplätze könne er nicht nachvollziehen.

Die Abstimmung im Gemeinderat ist ein Punktsieg für die Stellplatzbefürworter, aber keine Entscheidung auf Dauer. Denn die Stadtverwaltung weiß, dass die 1869 angelegte Verbindungsstraße zwischen Schillerplatz und dem Bahnhofsvorplatz so nicht bleiben kann. Noch fehlt aber ein Verkehrskonzept. Außerdem ist die Myliusstraße als Trasse für die geplante Stadtbahn im Gespräch, die auch Platz braucht.

Stammberger setzt sich für ein Privileg ein, dass seine Optikerfachkollegen, aber auch Arztpraxen sowie Apotheken in den Fußgängerzonen der Stadt nicht haben: Parkplätze vor dem Gebäude. Sie kommen mit dem Umstand wohl gut zurecht. Erst jüngst hat in der Fußgängerzone wieder ein Optikerfachgeschäft eröffnet.

City-Manager Markus Fischer zeigt Verständnis für die Parkplatzbefürworter: „Die Erreichbarkeit sowie innerstädtische Parkmöglichkeiten sind ein wichtiges Thema für uns“, sagt der Geschäftsführer des Innenstadtvereins LUIS. Ludwigsburg habe eine Sondersituation, nur wenige Innenstädte in Deutschland hätten direkt vor der Haustüre ein großes Einkaufszentrum, das mit 3000 Gratis-Parkplätzen werbe. Gemeint ist das Beuningerland. „Für unsere Innenstadt ist es wichtig, dass wir auch eine Willkommenskultur für Gäste und Besucher haben, welche nicht direkt im Stadtgebiet wohnen und eine weitere Anreise haben.“ Fischer pendelt von Bietigheim-Bissingen nach Ludwigsburg. „Ich kann aus leidlicher Erfahrung berichten: Der ÖPNV ist schon bei dieser eigentlich kurzen Strecke meilenweit davon entfernt, eine Alternative zum mobilen Individualverkehr zu werden.

Aber der City-Manager sieht auch beim Innenstadthandel Verbesserungsbedarf. Es gebe Städte, in denen werde der Einkauf mit einem Lastenrad nach Hause geliefert – sowohl vom städtischen Einzelhandel als auch direkt vom Markt. „Dieses Angebot gibt es aber in Ludwigsburg noch nicht“, bedauert er. Grundsätzlich sei es wichtig, alternative Angebote und Konzepte zuerst einzuführen, bevor man an anderen Stellen Veränderungen herbeiführe, sagt er mit Blick auf die Myliusstraße.

Ludwigsburger Delegation besucht von Corona hart getroffene Region Bergamo

LUDWIGSBURG. Mit der italienischen Provinz Bergamo ist der Landkreis Ludwigsburg seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Zum Antrittsbesuch war nun Landrat Dietmar Allgaier am vergangenen Wochenende mit einer Delegation in der Provinz Bergamo. Mit einem „Letter of Intent“, einer Absichtserklärung, bekräftigten die Vertreter der Provinz Bergamo, der Stadt und des Landkreises Ludwigsburg, dass sie ihre Beziehungen intensivieren möchten. Das Ziel ist, gemeinsame Projekte im Gesundheitswesen, bei der Wirtschaftsförderung, der Kultur und in der Bildung auf die Beine zu stellen. Auf diese Weise soll die Freundschaft in eine offizielle Partnerschaft überführt werden. Dafür ist die Zustimmung des Kreistags und des Gemeinderats noch nötig.

„Man hat anhand der Corona-Pandemie gesehen, dass positive Entwicklungen vor allem auf der Ebene der Kommunen und der Landkreise/Provinzen stattfinden – deshalb muss die Partnerschaft auf dieser Ebene gestärkt werden und es sollte gezielt dort angesetzt werden“, sagte Landrat Allgaier. Er fuhr fort: „Die EU hat zum jetzigen Zeitpunkt die Chance, aus der Krise zu lernen. Langfristig gesehen muss die grenzüberschreitende Zusammenarbeit deutlich stärker ausgebaut werden. Im medizinischen Bereich bedeutet das zu erkennen, dass die grenzüberschreitende Versorgung von Patienten und die Verteilung von Schutzkleidung bei Engpässen Vorteile bietet – für alle Beteiligten.“

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise in Bergamo hatte der Landkreis der in der Lombardei gelegenen Provinz Bergamo angeboten, Schwerstkranke im Ludwigsburger Klinikum zu behandeln. Inzwischen hat Porsche Consulting für 500.000 Euro mit Unterstützung privater und öffentlicher Partner im Krankenhaus Franco M. Passi in Calcinate ein in Italien einzigartiges COVID-19-Labor geschaffen, das die Delegation besichtigte: Roboter und Computer ermöglichen dort die Analyse von bis zu 5000 Proben am Tag – zum Vergleich: „Normale“ Labore schaffen rund 300 Proben.

Die Delegation besuchte auch den zentralen Friedhof der Stadt Bergamo. In der Provinz sind bisher rund 6000 Corona-Tote zu beklagen. Landrat Allgaier legte an einem Gedenkstein für die Pandemieopfer einen Kranz nieder und verneigte sich. Er lobte den Mut und das Durchhaltevermögen der Menschen. Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des 500.000 Quadratmeter großen Bergamasker Forschungsviertels „Kilometro Rosso“, in dem Unternehmer, Akademiker und Start-Ups an Erfindungen tüfteln.

In der Provinz Bergamo leben rund 1,1 Millionen Menschen, in der Stadt etwa 120.000 Men- schen. Die Provinz Bergamo ist wie der Landkreis Ludwigsburg ein bedeutender Industrie- und Wirtschaftsstandort mit Schwerpunkten auf dem Maschinenbau und der Automobilindustrie. Die freundschaftlichen Beziehungen des Landkreises Ludwigsburg mit der Provinz Bergamo begannen im Jahr 2002.