Meldungen aus Ludwigsburg und Kornwestheim

Ludwigsburg: Verkehrsunfall mit verletzten Personen:

Am Samstag, den 11.04.2020 gegen 22:50 Uhr befuhr der 19-jährige Lenker eines Quads die Gerhart-Hauptmann Straße in Ludwigsburg. Bei dem Versuch in die Netzestraße einzubiegen verlor der Lenker die Kontrolle über sein Quad und kippte seitlich um. Durch den Sturz wurde der Lenker schwer und sein 20-jähriger Beifahrer leicht verletzt. Es entstand Sachschaden in Höhe von ca. 250 Euro.

Kornwestheim: Zwei Verletzte nach Fahrradkollision

Am Samstag gegen 14.35 Uhr begegneten sich zwei Fahrradfahrer im Salamander-Stadtpark in Kornwestheim. Ein 45-jähriger Radfahrer, ohne Helm, befuhr hierbei die Hohenstauffenallee aus Richtung Rechbergstraße kommend parkeinwärts. Sowohl er als auch ein entgegenkommender 22-jähriger Rennradfahrer, mit Helm, fuhren jeweils nicht weit genug rechts, weshalb es schließlich zu einer frontalen Kollision und zum Sturz der beiden Radler kam. Beide Beteiligte wurden durch den Unfall leicht verletzt. Ein Einsatz des Rettungsdienstes vor Ort war jedoch nicht erforderlich. Der Sachschaden an den beiden Zweirädern wird auf insgesamt ca. 1000.- Euro geschätzt.

Corona-Virus: Die aktuellen Zahlen in der Übersicht (Stand – 13.04)

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich weltweit weiterhin aus. Eine Übersicht über die aktuelle Lage und die Zahlen der Infektionen und Todesopfer haben wir hier zusammengestellt.

Bemerkung: 15 von insgesamt 43 Gesundheitsämtern haben am heutigen Ostermontag keine Daten an das Landesgesundheitsamt übermittelt. (Stand: 13.04. / 23.30Uhr – Zahlen können abweichen)

Land / Bundesland / Landkreis Infizierte  Todesfälle Genesene
Deutschland 128.208 3.043 64.300
Baden-Württemberg 24.898 702 11.045
Landkreis Ludwigsburg 1.290 (Stand: 12.04) 29 (Stand: 12.04)
Weltweit 1.905.935 118.623 446.336
Quellen: John Hopkins University /
Sozialministerium Baden-Württemberg / Landratsamt Ludwigsburg

red

Corona-Virus: Die aktuellen Zahlen in der Übersicht (Stand – 11.04)

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich weltweit weiterhin aus. Eine Übersicht über die aktuelle Lage und die Zahlen der Infektionen und Todesopfer haben wir hier zusammengestellt. (Stand: 11.04. / 22.15Uhr – Zahlen können abweichen)

Land / Bundesland / Landkreis Infizierte  Todesfälle Genesene
Deutschland 123.878 2.736 53.913
Baden-Württemberg 23.938 ( * ) 641 
Landkreis Ludwigsburg 1.245 (Stand 10.04) 28 
Weltweit 1.760.978 107.775  396.693 
Quellen: John Hopkins University /
Sozialministerium Baden-Württemberg / Landratsamt Ludwigsburg

* In Baden-Württemberg haben 11 von insgesamt 43 Gesundheitsämter heute keine Daten an das Sozialministerium gemeldet.

red

Corona-Zahlen für Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind Stand Samstagabend (11. April – 20Uhr) 23.938 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind somit weitere 460 Menschen mehr. Gestern waren es 1.180 Neuinfektionen. Allerdings haben heute 11 von insgesamt 43 Gesundheitsämtern keine Daten an das Landesgesundheitsamt übermittelt. Daher sind die Zahlen nicht mit denen vom Vortrag vergleichbar. Laut dem Ministerium sind inzwischen ungefähr 9.856 Personen wieder genesen. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle im Land stieg auf 641 an. 

Für den Landkreis Ludwigsburg hat das Landratsamt heute keine Angaben zu den Neu-Infizierten gemacht. Jedoch stieg die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben sind, laut dem Sozialministerium, von gestern 25 auf 28 (Stand: 11. April) an.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Göppingen, Heidenheim, Karlsruhe, Lörrach, Ludwigsburg, Reutlingen, Rottweil, Sigmaringen, Waldshut und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Freiburg und Stuttgart insgesamt 27 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 641 an.

Unter den Verstorbenen waren 394 Männer und 246 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 100 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

red

Corona-Krise: Tierheim Ludwigsburg benötigt finanzielle Unterstützung

Ruhig ist es geworden im Tierheim Ludwigsburg, das sich über fast zwei Hektar Fläche erstreckt. Vereinzelt hört man einen der 90 Hunde bellen, das Grunzen der drei Schweine oder ein herzhaftes I-Aah der beiden Esel. Der Coronavirus hat auch auf dem Kugelberg dafür gesorgt, dass die Eingangstüren des Tierheims derzeit für Fremde verschlossen bleiben. Weder die Hunde, Esel und Schweine noch die ca. 120 Katzen, die Ziegen, die unzähligen Kaninchen, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus, Schlangen oder die Ziervögel dürfen momentan besichtigt werden. Auch wenn den einzelnen Tieren die ungewohnte Stille auf dem Gelände bestimmt guttut, bedeutet es für Tierheimleiterin Ursula Gericke und ihre Mitarbeiter viel Arbeit und wenig Verdienst, denn die Tiervermittlung kann nur noch unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 erklärt Ursula Gericke, mit welchen Folgen das Tierheim durch den Covid-19-Virus zu kämpfen hat. 

Frau Gericke, ist Ihr Tierbestand durch Corona stark angestiegen?
Bislang sind wir noch nicht überfüllt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass niemand in den Osterurlaub fahren kann und deswegen vielleicht sein Tier loswerden will. Seltsamerweise sind viele Wellensittiche gefunden worden. Manche Vogelbesitzer scheinen zu denken, dass ihre Wellensittiche Corona übertragen würden. Und wir haben auch ein paar Kleintiere dazubekommen. Aber seit Start der Corona-Problematik sind nur fünf oder sechs Hunde bei uns abgegeben worden.

Wie stark spüren Sie die Covid-19-Krise im täglichen Geschäft?
Eigentlich haben wir uns ganz gut abgeschirmt und unseren Betrieb ziemlich heruntergefahren. Das bedeutet, dass es weder Führungen durchs Tierheim gibt, noch dass Eltern mit ihren Kindern nur mal zum Tiere anschauen hierher kommen dürfen. Natürlich wirkt sich das auch auf die konkrete Tiervermittlung aus, die zwar weiterläuft, aber eben sehr eingeschränkt. Im Grunde ist die Nachfrage genauso groß wie vor dem Pandemieausbruch, jedoch müssen wir jetzt noch vorsichtiger sein, wem wir ein Tier geben.

Warum müssen Sie noch vorsichtiger sein?
Na ja, mittlerweile sind viele Menschen im Home Office und melden sich, weil sie nun gerne einen Hund haben möchten. Ihre Begründung lautet meist: Wir sind ja jetzt daheim und hätten Zeit, den Hund in Ruhe einzugewöhnen. Das ist zwar richtig, aber was passiert mit dem Tier, wenn die Einschränkungen vorbei sind und der Alltag zurückkehrt? Wenn der Hundehalter dann vielleicht wieder acht Stunden täglich arbeitet, bleibt dann der Hund allein daheim? Das müssen wir natürlich im Vorfeld genau abklären.

Wenn jemand einen Hund will, möchte er doch vorher durch die Zwingeranlagen und Hundehäuser wandern, um das richtige Exemplar zu finden. Das ist aber doch derzeit gar nicht möglich, oder?
Richtig, deswegen sprechen wir mit möglichen Interessenten vorher detailliert über ihre Vorstellungen, verlangen auch bei Mietwohnungen oder gemieteten Häusern die Erlaubnis des Vermieters. Unsere Homepage ist immer sehr aktuell, so dass man dort eventuell schon eine Vorauswahl treffen kann über Hunde, die infrage kommen könnten. Kristallisiert sich ein Hund heraus, dann machen wir mit den Interessenten einen Einzeltermin für alles weitere aus.

Im Gegensatz zu den Katzen brauchen Hunde Auslauf. Normalerweise haben Sie dafür ehrenamtliche Gassigeher, die dürfen ja dann auch nicht kommen…
Doch, die dürfen noch kommen, aber sie dürfen nicht mehr in Gruppen, sondern maximal zu zweit mit den Hunden raus und müssen natürlich die Abstandsregeln einhalten. Auf dem Innenhof dürfen sich nur noch höchstens vier Personen gleichzeitig aufhalten, alle anderen Gassigeher müssen vorm Tor bleiben. Ins Büro darf momentan überhaupt niemand mehr rein, wir regeln alles soweit möglich über unsere zwei Fenster ins Freie. Wir sind sehr vorsichtig.

Wie schützen Sie Ihre Mitarbeiter?
Alle Praktikanten und Freiwilligen haben wir nach Hause geschickt. Ebenso haben wir die Kollegen und Kolleginnen mit Vorerkrankungen, wie z.B. Diabetes oder einer Nierentransplantation, gebeten, daheim zu bleiben. Wer bei uns für die Verwaltung zuständig ist, kann das auch aus dem Home Office erledigen. Wir wollen einfach nichts riskieren. Vorort sein müssen eigentlich nur die Tierpfleger und die sind fast alle jung und robust. Bislang sind die alle fit und gesund, deswegen kommen wir momentan noch halbwegs zurecht.

Sollte sich die Lage die nächsten Wochen nicht entspannen, was würde das für das Tierheim finanziell bedeuten?
Dann wird die Situation für alle Tierheime bedenklich werden. Unser Tierheim kostet im Jahr zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Euro, davon schlagen allein die Kosten für den Tierarzt für Impfungen, Kastrationen oder Operationen mit rund 300.000 Euro zu Buche. Wir erhalten von allen Städten und Gemeinden des Landkreises zwar eine minimale Gebühr pro Einwohner, aber diese Summe deckt lediglich etwa 25 Prozent unserer Ausgaben. Ein weiterer Anteil wird gedeckt durch die Beiträge unserer rund 3.500 Mitglieder sowie über die Tiervermittlung. Die Vermittlungsgebühr für einen Hund beträgt je nach Alter und Kastrationsstatus zwischen 200 und 350 Euro. Aber das reicht alles noch lange nicht. Wir sind angewiesen auf Erbschaften und Spenden. Allein durch die Absage unseres jährlichen Ostermarktes fehlen uns zirka 5.000 Euro. Erfreulich war allerdings, dass viele unserer Mitglieder und Marktbesucher aus den letzten Jahren unserem Spendenaufruf gefolgt sind. Wenn wir Pech haben, muss unser Sommerfest auch ausfallen. 

Das heißt also, es wird finanziell eng für Sie? 
Ja, das ist leider so, zumal ich weiß, dass es für viele Menschen selbst finanziell schwierig wird, wenn die derzeitige Situation sich nicht bald ändern wird. Sie können dann nicht mehr zusätzlich an uns spenden. Außerdem rechne ich dann damit, dass viele Tierhalter ihre Tiere nicht mehr halten können, weil sie Steuer, Futter, Tierarztkosten nicht mehr finanzieren können. Andere können vielleicht nur zu veränderten Arbeitsbedingungen in den Beruf zurückkehren oder ihren Hund nicht mehr mit ins Büro nehmen, so dass ein Tier dann nicht mehr in ihr Leben passt. Es ist alles schwer abzuschätzen. Wir sind jedenfalls für jede noch so kleine finanzielle Spende ausgesprochen dankbar.

Interview: Patricia Leßnerkraus

Spendenkonto: 
KSK Ludwigsburg
IBAN: DE80 6045 0050 0000 0095 68
BIC :   SOLADES1LBG

 

 

Corona-Zahlen: 23.478 Infizierte – 614 Tote

In Baden-Württemberg sind Stand Freitagabend (10. April – 20Uhr) 23.478 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind es somit 1.180 Menschen mehr. Gestern waren es noch 808 Neuinfektionen. Laut dem Ministerium sind inzwischen ungefähr 9.178 Personen wieder genesen. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle im Land steigt auf 614 an.

Für den Landkreis Ludwigsburg gibt das Sozialministerium 1.241 Infizierte und 25 Tote (Stand: 10. April) an.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Böblingen, Calw, Emmendingen, Esslingen, Freudenstadt, Göppingen, Karlsruhe, Lörrach, Ludwigsburg, Main-Tauber-Kreis, Ortenaukreis, Ostalbkreis, Rastatt, Reutlingen, Rottweil, Sigmaringen, Tübingen, Tuttlingen, Waldshut und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Freiburg, Pforzheim und Stuttgart insgesamt 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 614 an.

Unter den Verstorbenen waren 384 Männer und 229 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 100 Jahren. 60 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

red

Ernte: „100 Prozent made by Kreis Ludwigsburg“ – mit Extra-Hygiene

Was auf den Feldern im Landkreis Ludwigsburg wächst, ist gefragte Ware: „Regionale Produkte stehen ohnehin hoch im Kurs. Dazu kommt noch, dass während der Corona- Pandemie frisches Obst und Gemüse sowieso stark gefragt sind – als Alternative zu den auf Vorrat gekauften Raviolidosen und Tütensuppen. Und natürlich als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie“, sagt Mike Paul von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Stuttgart.

Allerdings hätten viele Landwirte in der Region ein Problem, das sich durch die Corona- Pandemie nochmals massiv verschärfe: Es fehlen Helfer auf den Höfen, so die Agrar- Gewerkschaft IG BAU. Saisonkräfte aus Rumänien oder Bulgarien dürften wegen der Corona-Pandemie nur bedingt einreisen – zu wenige, um eine reibungslose Ernte zu garantieren.

„Jetzt geht es darum, ein neues Wort zu entdecken: ‚Ernte-Solidarität‘. Wer aus dem Landkreis Ludwigsburg zupacken kann, sollte das jetzt tun. Es ist die Chance, Geld nebenbei zu verdienen und die Zeit sinnvoll zu investieren. Spargel, Spinat, Porree … – das April-Gemüse wartet nicht“, so Mike Paul.

Dabei gehe es nicht nur um die Ernte. Es sei auch die Zeit fürs Pflanzen und Säen: Karotten, Blumenkohl, Radieschen, Zwiebeln, Kopfsalat, Kohlrabi & Co. müssten jetzt auf die Felder. Im Mai nehme die Arbeit für Pflanz- und Erntehelfer dann noch einmal deutlich zu. „Durch die Corona-Krise ist die Landwirtschaft auf etwas angewiesen, was es schon lange nicht mehr gab: Darauf, dass alle vor Ort anpacken. Auf ein ‚Pflanzen und Ernten – zu (fast) 100 Prozent made by Kreis Ludwigsburg‘“, sagt Paul. Allerdings dürfe das nicht um jeden Preis geschehen, warnt die Agrar-Gewerkschaft: Lohn und vor allem auch Hygienestandards seien wichtig. „Wer Schüler, Studenten oder Flüchtlinge für die Arbeit auf dem Feld anheuert, der muss sie auch fair bezahlen“, verlangt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Stuttgart. Auch in der Landwirtschaft gelte der gesetzliche Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde.

Zusätzlich fordert die IG BAU für Saisonarbeiter genauso wie für die Stammbelegschaften in Agrarbetrieben eine Erschwerniszulage. „Immerhin setzen sich die Beschäftigten in der Phase der Corona-Pandemie bei ihrer Arbeit auch einemgewissen gesundheitlichen Risiko aus“, so Mike Paul. Landwirte in der Region sollten eingearbeitete Saisonkräfte „mit einem Lohn nicht unter 11 Euro pro Stunde vom Feld gehen lassen“. Den habe auch verdient, wer ohne Vorkenntnisse komme, was die Arbeit in der Landwirtschaft angeht: „Viele werden Laien sein, die die professionellen Handgriffe erst lernen müssen. Hier brauchen beide etwas Geduld – die Helfer, aber auch die Landwirte“, so der Gewerkschafter.„Schulen, Fachhochschulen und Unis, die geschlossen haben. Menschen in Kurzarbeit oder im Vorruhestand, die sich etwas hinzuverdienen wollen. Oder Beschäftigte, die schon ihre Kündigung bekommen haben. Und auch Geflüchtete, die ihre Chance sehen, an Arbeit zu kommen. – Die aktuelle Situation darf nicht dazu führen, dass Menschen bei der Erntearbeit auf den Feldern über den Tisch gezogen werden“, so Mike Paul.

Aber auch die Hygiene sei bei der Arbeit auf den Feldern unerlässlich – sogar das A und O: Es komme darauf an, auch draußen das regelmäßige Händewaschen und Desinfizieren sicherzustellen. „Das bedeutet, dass die Toilette am Feldrand einen Wasseranschluss braucht. Das sonst übliche Mobil-WC reicht hier nicht. Denn ohne Wasser – kein Händewaschen“, macht Paul deutlich.

Wenn Pflanz- und Erntehelfer in Unterkünften untergebracht werden, dann seien dabei Einzelzimmer notwendig. „Die Corona-Pandemie bedeutet das Aus der sonst üblichen Sammelunterkünfte. Denn dort gilt das gleiche wie auf den Feldern: Der Abstand von mindestens 1,5 Metern ist Pflicht. Besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter Abstand vom Nebenmann“, erklärt der IG BAU-Bezirksvorsitzende. Zudem müssten Sozial- und Sanitärräume alle zwei Tage fachmännisch gereinigt werden.

„Was auch tabu ist: die Sammelfahrt von Feld zu Feld. Neun-Mann-Bullis dürfen nicht mehr voll besetzt zum Einsatz kommen“, sagt Mike Paul. Erntehelfer sollten möglichst alleine und mit dem eigenen Pkw, Motorroller oder Fahrrad zur Feldarbeit fahren. Dafür müsse ihnen der Landwirt eine Entschädigung bezahlen. „Die Corona-Gefahr lauert überall. Pflanz- und Erntehelfer dürfen das bei ihrem Einsatz unter freiem Himmel nicht vergessen. Es ist die Pflicht der Arbeitgeber, die Arbeitsplätze und Unterkünfte so einzurichten, dass die Hygienestandards einfach einzuhalten sind. Wer Fragen und Probleme hat, sollte sich an die IG BAU oder an das örtliche Gesundheitsamt wenden“, so Mike Paul.

Wichtige Hygieneregeln für die Arbeit in der Landwirtschaft hat die Agrar-Gewerkschaft IG BAU online gestellt: www.igbau.de/Ploetzlich-Erntehelfer.html Wer sich aus dem Landkreis Ludwigsburg als Pflanz- oder Erntehelfer bewerben möchte, findet Jobs und weitere Infos unter www.agrarjobboerse.de. Stellenangebote gibt es auch auf dem Portal „Das Land hilft“ vom Bundeslandwirtschaftsministerium: www.das-land-hilft.de

red

Corona-Zahlen: So viele Menschen haben sich seit gestern infiziert

In Baden-Württemberg sind Stand Mittwochabend (08. April – 19Uhr) 22.298 Menschen gemeldet, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Das gab am Abend das Sozialministerium bekannt. Seit gestern sind es somit 808 Menschen mehr. Gestern waren es 855 Neuinfektionen. Laut dem Ministerium sind inzwischen ungefähr 8.482 Personen wieder genesen. Noch gestern gab das Ministerium 12.267 als Zahl an. Die Differenz der Zahl der Genesenen im Vergleich zum Vortag erklärt sich durch einen bedauerlichen Berechnungsfehler des Landesgesundheitsamts, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums heute weiter. Insgesamt 564 Menschen sind an den Folgen der Virus-Krankheit verstorben. Das sind 36 Menschen mehr als gestern.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Biberach, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Heidenheim, Heilbronn, Hohenlohekreis, Karlsruhe, Lörrach, Ludwigsburg, Main-Tauber-Kreis, Ortenaukreis, Ravensburg, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Sigmaringen, Tübingen, Tuttlingen und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Freiburg und Heilbronn insgesamt 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 564 an.

Unter den Verstorbenen waren 352 Männer und 211 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 100 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

red

Corona-Krise: 650.000 Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet

Bis zum 06. April 2020 haben rund 650.000 Betriebe bei den Agenturen für Arbeit Kurzarbeit angemeldet. Damit ist die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit planen, gegenüber dem letzten Vergleichswert von vor einer Woche nochmals um knapp 40 Prozent gestiegen. Bis zum 27. März 2020 waren im Zuge der Corona-Krise insgesamt Kurzarbeitsanzeigen von rund 470.000 Betrieben eingegangen. Das gab die Bundesagentur für Arbeit in Berlin am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt.

Für wie viele Personen insgesamt die Betriebe Kurzarbeit angemeldet haben, lässt sich laut der Behörde anhand der Daten derzeit nicht ermitteln. Die BA geht aber davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter deutlich über dem Niveau der Wirtschafts- und Finanzkrise liegen wird. Damals haben in der Spitze bis zu 1,4 Millionen Beschäftigte kurzgearbeitet.

Die Anzeigen kommen aus nahezu allen Branchen. Schwerpunkte sind unter anderem der Einzelhandel und das Gastgewerbe, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Daten basieren auf Sonderauswertungen der Bundesagenturf für Arbeit und bilden nicht die amtliche Statistik ab.

„Wie viele Betriebe am Ende tatsächlich Kurzarbeit realisieren und in welchem Umfang sie das tun, können wir erst genau sagen, wenn die Kurzarbeit abgerechnet wird. Die Listen dafür reichen die Arbeitgeber zum großen Teil erst in einigen Wochen ein. Wir richten zurzeit so gut wie alle unsere Aktivitäten darauf aus, die betroffenen Betriebe zu beraten, die Anzeigen schnell aufzunehmen und Kurzarbeit zügig abzurechnen. Unsere zuständigen Teams stocken wir personell weiter auf“, sagt Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der BA.

Inzwischen bearbeiten knapp 8.000 BA-Beschäftigte Kurzarbeitsanzeigen und rechnen Kurzarbeit ab. Das sind zehn Mal so viele wie in normalen Zeiten

Der BA-Chef betont: „Es gibt in der Politik eine Diskussion, das Kurzarbeitergeld zu erhöhen oder auszuweiten. Für uns als Verwaltung ist entscheidend, dass wir den Anstieg der Anzeigen nur bewältigen können, wenn das Verfahren weiter so unbürokratisch bleibt wie es jetzt ist. Es darf nicht komplizierter werden.“

red

„Bitte bleiben Sie zu Hause“: Ludwigsburg OB Knecht wendet sich an Bürger

In einem offenen Brief wendet sich Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht anlässlich der anstehenden Feiertage an die Bewohner und Bewohnerinnen seiner Stadt. Vor dem Osterfest dankt er all jenen, die in der aktuellen Corona-Krise unermüdlich im Einsatz sind in Krankenhäusern, in Pflegeeinrichtungen, bei Rettungsdiensten und der Feuerwehr. Seinen Dank richtet das Stadtoberhaupt aber ebenso an diejenigen, die die notwendige Versorgung des alltäglichen Lebens aufrechterhalten wie u.a. die Mitarbeiter in den Supermärkten, im Post- und Paketdienst, auf den Wochenmärkten, in den Apotheken, bei den Stadtwerken sowie der Stadtentwässerung. 

Ebenso dankt Oberbürgermeister Knecht seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für ihr Pflichtbewusstsein und ihre Solidarität, die sie seit Beginn der Pandemie an den Tag legen durch Nachbarschaftshilfe und durch diverse Hilfsangebote über Facebook oder mit Aushängen an schwarzen Brettern. „Das macht mir Mut und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, schreibt Knecht und betont, dass ihn das Verhalten der Stadtgesellschaft mit großem Stolz erfülle und dass es entscheidend für ihn sei, das Miteinander auf allen Ebenen zu fördern. 

Gleichzeitig spricht der Oberbürgermeister seinen Stadtbewohnern Mut zu, indem er hervorhebt, dass die für die Menschen harten Corona-Maßnahmen von Bund, Land und Kommunen erste, ganz leichte Verbesserungen zeigen. „Di Ausbreitung des Virus hat etwas an Geschwindigkeit verloren – bei aller Vorsicht hinsichtlich der Einschätzungen. Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Halten Sie sich bitte weiterhin gewissenhaft an die Maßnahmen, die uns alle schützen“, schreibt er und appelliert verbunden mit Ostergrüßen an jeden einzelnen, auf Verwandtschaftsbesuche zu verzichten und zu Hause zu bleiben.

red