Kriminalstatistik 2020: Straftaten in Ludwigsburg rückläufig – Polizei geht gegen Poser vor

Von Uwe Roth

Wenn Corona überhaupt etwas Gutes hat, dann schlägt sich dies in der Polizeistatistik nieder: Im Jahr 2020 ist die Zahl der gesamten Straftaten in der Stadt Ludwigsburg um knapp acht Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank im ersten Corona-Jahr um ein Viertel. Den Jahresbericht des Polizeireviers hat sein Leiter Christian Zacherle am Donnerstag Mitgliedern des Gemeinderats präsentiert. Der Polizeioberrat ist seit Mitte Februar in Ludwigsburg und kommentierte das Ergebnis als „wirklich sehr erfreulich“. Noch nie seien die Zahlen so gering gewesen, stellte er fest. Ob die Menschen besser geworden sind oder im Lockdown einfach nur die Möglichkeiten zu Straftaten fehlten, auf eine Interpretation wollte sich der Polizeichef nicht einlassen. Geschlossene Ladengeschäfte hatten sicherlich dazu beigetragen, dass 2020 fast 20 Prozent weniger Ladendiebstähle passierten, vermutete CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Herrmann.

2019 waren 503 Ladendiebstähle registriert worden, im Folgejahr immerhin hundert weniger. In den vergangenen Jahren waren in der Region Wohnungseinbrüche das große Problem. Home-Office vermasselte potenziellen Einbrechern im Berichtszeitraum die Gunst der Stunde: Die Zahl der Tageseinbrüche sank um die Hälfte – von 25 (2019) auf 13. „Es wird oft vergessen, dass Wohnungseinbrüche überwiegend tagsüber und nicht nachts passieren“, sagte Zacherle, um die Veränderung zu betonen.

Die Polizei Ludwigsburg beobachtete im ersten Corona-Jahr sogar weniger Rauschgiftdelikte. Knapp 600 waren es, 84 weniger als 2019. Zacherle will nicht ausschließen, dass Sperrstunden und eine bessere Kontrolle des öffentlichen Raums (Einhaltung der Masken-Regel durch die Polizei) dazu beigetragen haben, dass der Drogenhandel verstärkt in geschlossenen Räumen stattgefunden hat. Mehr Online-Handel könnte eine Erklärung sein, warum zwar der Ladendiebstahl zurückging, der Computerbetrug innerhalb eines Jahres dagegen um fast 60 Prozent angestiegen ist (2019: 22/2020: 35). Ladendiebstahl schädigt den Inhaber, nicht die ordentlich zahlenden Kunden. Beim Onlineshopping sind dagegen oftmals Kunden die geschädigten, die beispielsweise auf falsche Kaufportale hereinfielen oder nicht richtig auf ihre Bankdaten aufpassten.

Betrachtet man die Statistiken der Straftaten aus den vergangenen zehn Jahren, zeigt sich, dass die Pandemie keine generelle Erklärung für den Rückgang ist. Der Zahl an Straftaten in der Stadt Ludwigsburg von 5405 im Jahr 2020 steht die von 6135 im Jahr 2010 gegenüber. Das ist ein Unterschied von 730 Straftaten. Höhepunkt der Kriminalität im vergangenen Jahrzehnt war das Jahr 2014 mit 7243 registrierten Straftaten. Das waren über 1800 mehr als aktuell. Die meisten von der Polizei bearbeiteten Fälle passieren in der Innenstadt, danach folgt die Weststadt. Die Polizei hatte am wenigsten im Stadtteil Poppenweiler zu tun. Zum ersten Mal wurde in der Statistik der Bahnhofsbereich gesondert betrachtet. Es habe sich anhand der Zahlen gezeigt, so Zacherle, dass der Aufenthalt dort weniger gefährlich sei, als von vielen vermuteten. „Es ist mehr eine gefühlte Gefährlichkeit“, so der Revierleiter.

Im Jahresbericht der Polizei Ludwigsburg fällt auch die Statistik der Verkehrsunfälle erfreulich auf: Mit 1220 waren es 20 Prozent weniger als im Jahr davor (1530). Es gab einen Verkehrstoten. Im Jahr 2019 waren es 1630 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle; rund 600 mehr als in der aktuellen Statistik. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist minus 37 Prozent auffällig zurückgegangen. Ob sich die Einführung von Tempo 40 auf einigen Hauptverkehrsstraßen positiv auf die Unfallstatistik auswirkt, bewertete Zacherle nicht. Langsamere Geschwindigkeiten könnten Auffahrunfälle vermeiden oder zumindest die Sachschäden mindern. Die meisten Unfälle passieren im Übrigen bei der Missachtung von Vorfahrtsregeln. Und obwohl es immer mehr Radfahrer auf Ludwigsburgs Radwege und Straßen gibt, ist dort die Statistik der Unfälle ebenfalls rückläufig – wenn auch im Vergleich zu den Vorjahren nur gering. Einen deutlichen Rückgang von einem Drittel verzeichnete die Polizei-Statistik bei Unfällen mit Fußgängern.

Ein wachsendes Problem sieht die Polizei hingegen bei Autofahrern, die beispielsweise die Wilhelmstraße oder die Stuttgarter Straße nutzen, um ihr Fahrzeug lautstark der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wie Revierleiter Zacherle ankündigte, sollen die sogenannten Poser aus dem Verkehr gezogen werden. „Wir haben ein Kontroll-Team Poser eingerichtet“, berichtete er den Gemeinderäten. Das seien Beamte und Beamtinnen, die sich mit Auto-Tuning besonders gut auskennen. Denn Klappenauspuff in den Race-Modus zu stellen, sei verboten, stellte er klar. Zacherle setzt auf den neuen Bußgeldkatalog, der voraussichtlich im September kommen wird. Ein auf Krach eingestellter Auspuff kostet demnach statt 20 nun 80 Euro plus einen Punkt in Flensburg. Das Posen selbst wird von 20 auf 100 Euro verteuert.

KIZ Ludwigsburg startet mit Betriebsimpfungen: Hahn+Kolb nutzt die Möglichkeit als erstes Unternehmen im Landkreis

LUDWIGSBURG. Start für die Betriebsimpfungen in den Kreisimpfzentren (KIZ) Ludwigsburg: Am Donnerstag (10. Juni) hat die Firma Hahn+Kolb in Zusammenarbeit mit ihrer Betriebsärztin Dr. Renate Petersen als erstes Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die betriebliche Impfung in den KIZ in die Tat umzusetzen.

Die betrieblichen Impfungen finden in den Impfstraßen des KIZ statt, die aufgrund des knappen Impfstoffangebots nicht benutzt werden. So ist der öffentliche Impfbetrieb im KIZ nicht beeinträchtigt und das jeweilige Unternehmen kann trotzdem die vorhandene Infrastruktur für seine Impfungen nutzen. „Dadurch entsteht eine klassische Win-Win-Situation“, sagt Jürgen Vogt, Erster Landesbeamter des Landkreises Ludwigsburg.

Sowohl den benötigten Impfstoff als auch das gesamte Impfmaterial hat Hahn+Kolb organisiert. Die Verwaltung der Patientendaten übernehmen ebenfalls das Unternehmen und die Betriebsärztin.

red

7-Tage-Inzidenz im Kreis Ludwigsburg sinkt

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Freitag gesunken: Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 31,7 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Gestern lag der Wert laut RKI bei 34,7. Vor genau einer Woche lag die Inzidenz bei 40. Das geht aus Zahlen vom Freitagnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 16:00 Uhr vorläufig wiedergeben.

Innerhalb eines Tages wurden in der Summe 11 Neuinfektionen registriert. Vor genau einer Woche waren es 14 Fälle. Gestern waren es kreisweit 41 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg steigt um 1 auf mindestens 498. Rund 25.882 (+19) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 12 (-2). Auf der Normalstation werden 9 (-1) Patienten behandelt. 3 (-1) Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 3 beatmet werden. (Stand: 11.06.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 11.06.)

Affalterbach ( 169 | 0 )
Asperg ( 737 | 0 )
Benningen am Neckar ( 254 | 0 )
Besigheim ( 657 | 1 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.468 | 0 )
Bönnigheim ( 545 | 0 )
Ditzingen ( 1.211 | 1 )
Eberdingen ( 301 | 0 )
Erdmannhausen ( 182 | 1 )
Erligheim ( 153 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 605 | 0 )
Freudental ( 161 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 717 | 0 )
Großbottwar ( 344 | 0 )
Hemmingen ( 319 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 273 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 857 | 1 )
Kornwestheim ( 2.003 | 1 )
Löchgau ( 292 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.890 | 0 )
Marbach am Neckar ( 705 | 1 )
Markgröningen ( 769 | 0 )
Möglingen ( 692 | 0 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 253 | 0 )
Oberriexingen ( 123 | 0 )
Oberstenfeld ( 380 | 0 )
Pleidelsheim ( 306 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.230 | 1 )
Sachsenheim ( 1.019 | 1 )
Schwieberdingen ( 463 | 1 )
Sersheim ( 299 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 475 | 0 )
Tamm ( 429 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.484 | 2 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Inzidenzwert steigt auf 35

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Donnerstag gestiegen: Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 35 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Gestern lag der Wert bei 31. Vor genau einer Woche lag die Inzidenz bei 49,1(Stand – 10.06. – 16Uhr). 

Innerhalb eines Tages wurden in der Summe 41 Neuinfektionen registriert. Vor genau einer Woche waren es 33 Fälle. Gestern waren es kreisweit 19 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg bleibt unverändert bei mindestens 497. Rund 25.863 (+31) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 14 (-1). Auf der Normalstation werden 10 (-1) Patienten behandelt. 4 Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 4 beatmet werden. (Stand: 10.06.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 10.06.)

Affalterbach ( 169 | 1 )
Asperg ( 737 | 1 )
Benningen am Neckar ( 254 | 0 )
Besigheim ( 656 | 4 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.468 | 2 )
Bönnigheim ( 545 | 0 )
Ditzingen ( 1.210 | 2 )
Eberdingen ( 301 | 0 )
Erdmannhausen ( 181 | 0 )
Erligheim ( 153 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 605 | 1 )
Freudental ( 161 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 2 )
Gerlingen ( 717 | 1 )
Großbottwar ( 344 | 0 )
Hemmingen ( 319 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 273 | 1 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 856 | 1 )
Kornwestheim ( 2.002 | 2 )
Löchgau ( 292 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.890 | 12 )
Marbach am Neckar ( 704 | 0 )
Markgröningen ( 769 | 5 )
Möglingen ( 692 | 1 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 253 | 1 )
Oberriexingen ( 123 | 0 )
Oberstenfeld ( 380 | 0 )
Pleidelsheim ( 306 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.229 | 3 )
Sachsenheim ( 1.018 | 0 )
Schwieberdingen ( 462 | 1 )
Sersheim ( 299 | 1 )
Steinheim an der Murr ( 475 | 0 )
Tamm ( 429 | -1 )
Vaihingen an der Enz ( 1.482 | 0 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Nach Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen in Ludwigsburger Innenstadt – Tatverdächtiger festgenommen

Nach der Auseinandersetzung zweier Gruppen in der Ludwigsburger Innenstadt in der Nacht von Freitag auf Samstag (wir berichteten) durchsuchte die Ermittlungsgruppe “Arsenal” der Kriminalpolizei Ludwigsburg mit Unterstützung von Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Einsatz am frühen Donnerstagmorgen mehrere Objekte in den Landkreisen Ludwigsburg und Esslingen.

In den Fokus der Ermittler waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart vier junge Männer im Alter von 16, 16, 17 und 19 Jahren geraten. Bei der Schlägerei am Arsenalplatz in Ludwigsburg war ein 32-Jähriger durch ein Messer schwer und ein 24-Jähriger durch Schläge und Reizgas leicht verletzt worden.

Im Anschluss an die Durchsuchungsmaßnahmen wurde der zur Tatzeit 17-Jährige, der die deutsche und türkische Staatsangehörigkeit besitzt, einem Haftrichter vorgeführt, der den durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragten Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Totschlags in Vollzug setzte. Kriminalbeamte brachten den jungen Mann anschließend in eine Justizvollzugsanstalt. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmen die Beamten zahlreiche Beweismittel. Die Ermittlungen zur genauen Tatbeteiligung und den Hintergründen dauern noch an.

red

EM 2021: Ab Freitag rollt der Ball – Polizei Ludwigsburg ist vorbereitet

Ab Freitag rollt der Ball. Mit einem Jahr Verspätung startet die Europameisterschaft 2020. Erstmalig wird das Turnier in elf verschiedenen Städten ausgetragen. Bis Sonntag, 11. Juli, stehen insgesamt 51 Partien auf dem Spielplan. Mit dem Eröffnungsspiel Türkei gegen Italien in Rom am 11. Juni 2021 um 21:00 Uhr geht es los. Nicht nur Fußballfans fiebern dem vierwöchigen Turnier entgegen, auch Polizei und Kommunen haben sich nach eigenen Angaben darauf vorbereitet. Es wird in diesem Jahr vieles anders sein, als bei vergleichbaren zurückliegenden Veranstaltungen. Denn die Corona-Pandemie sorgt sowohl bei den Fans als auch bei den Sicherheitsorganen für einige Unwägbarkeiten, teilte das Ludwigsburger Polizeipräsidium am Donnerstag mit.

Mit stabiler Unterschreitung von Inzidenzmarken erfolgten im Landkreis Ludwigsburg Corona-Lockerungen. So sind je nach Öffnungsschritt wieder Treffen mit mehreren Personen möglich, gastronomische Betriebe dürfen im Außen- und Innenbereich unter bestimmten Voraussetzungen wieder Gäste bewirten. “Das sind Freiheiten, auf die wir alle lange warten mussten, die wir aber bei aller Euphorie nicht allzu leichtfertig wieder aufs Spiel setzen dürfen,” sagt Polizeipräsident Burkhard Metzger. “Der Gesundheitsschutz ist daher einer der wesentlichen Aspekte, unter denen polizeiliche Einsatzmaßnahmen während des Turniers stattfinden werden.”

In Abstimmung mit den größeren Kommunen sind dies vor allem verkehrslenkende Maßnahmen und Absperrungen im Zusammenhang mit zu erwartenden Autokorsos sowie Überwachungsmaßnahmen bei möglichen Ansammlungen und Veranstaltungen, Metzger. “Wir wollen den Fußballfans dabei möglichst viele Freiheiten lassen, werden aber dort einschreiten, wo es zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist,” so der Polizeipräsident. “Gravierende Ordnungsstörungen, Auseinandersetzungen zwischen Fangruppierungen und andere strafbare Handlungen sprengen diesen Freiheitsrahmen eindeutig und werden konsequent verfolgt.”

Die Polizei appelliert daher an das Verantwortungsbewusstsein und die Vernunft aller Fans, damit die Fußball-Europameisterschaft auch für alle zu einem ungetrübten Erlebnis werden kann.

red

Neue Sport- und Schwimmhalle für PH-Ludwigsburg: Land gibt 29 Millionen

Es kann losgehen: Die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg bekommt eine neue Sport- und Schwimmhalle. Das baden-württembergische Finanzministerium hat die Baufreigabe erteilt. Der Neubau, entworfen vom Architekturbüro Auer und Weber aus Stuttgart, soll die alte Sporthalle ersetzen, die aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde und deren Generalsanierung nicht wirtschaftlich gewesen wäre, so das Ministerium.  Das Investitionsvolumen für das neue Gebäude beträgt rund 29 Millionen Euro und wird vom Land getragen. Beginn der Bauarbeiten ist im Herbst 2021, die Fertigstellung ist im Wintersemester 2023/24 vorgesehen. Bis dahin soll die Interimssporthalle in Betrieb bleiben.

„Die Studentinnen und Studenten in Ludwigsburg können sich auf attraktive Sportflächen freuen. Gut für den Sport, aber auch fürs Klima. Auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage, die jährlich 155.000 Kilowattstunden Strom liefern wird“, sagte der neue Finanzminister Dr. Danyal Bayaz.

„Die neue Sport- und Schwimmhalle der PH Ludwigsburg bietet nicht nur einen Mehrwert für die Forschung und Lehre im sportwissenschaftlichen Bereich, sondern fungiert darüber hinaus auch als Ausbildungsstätte auf höchstem Niveau für die Aus- und Weiterbildung von Sportlehrerinnen und Sportlehrern. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine zeitgemäße und zukunftsweisende Lehrerbildung am Standort Ludwigsburg“, fügte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hinzu.

Der zweigeschossige Neubau soll rund 3.600 Quadratmeter groß werden und laut Anne Nörthemann von der PH-Ludwigsburg an einer anderen Stelle auf dem Campus gebaut werden. Neben einer Dreifeld-Sporthalle und einem 3,8 Meter tiefen Schwimmbecken mit 3-Meter-Sprungturm und Hubboden sind unter anderem Fitness- und Gymnastikräume, eine Kletterwand, Umkleiden, Büros sowie eine Zuschauertribüne für bis zu 200 Zuschauerinnen und Zuschauer vorgesehen. Der Neubau soll auch für die Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern in Zuständigkeit des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung genutzt werden. In Randzeiten steht das Gebäude für den Allgemeinen Hochschulsport zur Verfügung.

Die alte Schwimmhalle auf dem Campus. Foto: PH Ludwigsburg

Die Außenbauteile des Sport- und Schwimmhallengebäudes werden in Passivhausqualität ausgeführt. Wärme soll der Bau aus dem vorhandenen landeseigenen Nahwärmenetz erhalten. Sämtliche raumlufttechnischen Anlagen werden mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung ausgestattet. Außenliegender Sonnenschutz und teilweise vorgesehene Sonnenschutzverglasungen sollen verhindern,  das sich die Innenräume zu stark aufheizen. Die Beleuchtung der Räume erfolgt mit hocheffizienter LED-Technik mit nutzungsabhängiger Lichtsteuerung.

red

360 Sonderimpftermine in Ludwigsburger Kreisimpfzentren zu vergeben

LUDWIGSBURG. Tausende Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Ludwigsburg warten noch auf einen Termin im Impfzentrum. Für Menschen ab 60 Jahren bietet das Kreisimpfzentren (KIZ) Ludwigsburg für die kommende Woche Sondertermine mit dem Vakzin von Johnson & Johnson an. Das teilte das Landratsamt Ludwigsburg am Mittwoch mit.

Eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson können diejenigen erhalten, die noch nicht geimpft und mindestens 60 Jahre alt sind. Sie müssen sich für die Aktion extra anmelden. 360 Termine ab kommender Woche werden dafür bereitgestellt. Personen unter 60 Jahren werden keine Impfung bekommen, heißt es in der Mitteilung vom Landratsamt. Ein Wechsel auf einen anderen Impfstoff sei ebenfalls nicht möglich.

Die Terminvergabe wird über eine Hotline durchgeführt. Diese ist am 10.06.21 und 11.06.21, jeweils von 08:00 bis 16:00 Uhr über die Telefonnummer 07141 144-69700 erreichbar. Die Impfungen werden in der kommenden Woche von Montag, 14.06.21, bis Mittwoch, 16.06.21, stattfinden.

red

Inzidenz geht weiter zurück

Die Corona-Situation im Landkreis entwickelt sich weiter positiv. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Ludwigsburg ist am Montag fünf Tage hintereinander unter 50 gelegen. Da außerdem das Robert-Koch-Institut (RKI) die Zahlen am Dienstag bestätigt hat, gelten seit heute (Mittwoch – 09.06.21) weitere Corona-Lockerungen.

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Mittwoch weiter gesunken: Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 31 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Gestern lag der Wert bei 35,2. Vor genau einer Woche lag die Inzidenz bei 55,2(Stand – 09.06. – 16Uhr). 

Innerhalb eines Tages wurden in der Summe 19 Neuinfektionen registriert. Vor genau einer Woche waren es 63 Fälle. Gestern waren es kreisweit 67 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg bleibt unverändert bei mindestens 497. Rund 25.832 (+63) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 15 (+2). Auf der Normalstation werden 11 (+2) Patienten behandelt. 4 Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 4 beatmet werden. (Stand: 09.06.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 09.06.)

Affalterbach ( 168 | 0 )
Asperg ( 736 | 0 )
Benningen am Neckar ( 254 | 1 )
Besigheim ( 652 | 1 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.466 | 1 )
Bönnigheim ( 545 | 0 )
Ditzingen ( 1.208 | 0 )
Eberdingen ( 301 | 0 )
Erdmannhausen ( 181 | 0 )
Erligheim ( 153 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 604 | 0 )
Freudental ( 161 | 0 )
Gemmrigheim ( 259 | 0 )
Gerlingen ( 716 | 0 )
Großbottwar ( 344 | 0 )
Hemmingen ( 319 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 272 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 855 | 3 )
Kornwestheim ( 2.000 | 4 )
Löchgau ( 292 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.878 | 4 )
Marbach am Neckar ( 704 | 0 )
Markgröningen ( 764 | 1 )
Möglingen ( 691 | 1 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 252 | 0 )
Oberriexingen ( 123 | 0 )
Oberstenfeld ( 380 | 0 )
Pleidelsheim ( 306 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.226 | 0 )
Sachsenheim ( 1.018 | 1 )
Schwieberdingen ( 461 | 1 )
Sersheim ( 298 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 475 | 1 )
Tamm ( 430 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.482 | 0 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Besuche im Krankenhaus sind wieder möglich – Klinikchef erwartet vierte Welle

Von Uwe Roth

Die gute Nachricht aus den Kliniken des Landkreises Ludwigsburg lautet: Von Mittwoch, 9. Juni an sind wegen der stark gesunkenen Zahl Corona-infizierter Menschen Patienten-Besuche wieder möglich – wenn auch mit Einschränkungen. Die gleichzeitig schlechte Nachricht der Klinikleitung ist eher eine Warnung: „Wir werden im Herbst eine vierte Welle bekommen“, vorhersagte Professor Jörg Martin, Geschäftsführer der Regionalen Klinik Holding (RKH), am Dienstag in einer Pressekonferenz. Wegen der hohen Zahl geimpfter Personen werde es voraussichtlich aber sehr viel weniger Corona-Neuerkrankungen geben wie während der beiden vorausgegangenen Wellen.

Außerdem hätten die Klinikmitarbeitenden eine gewisse „Pandemie-Routine“ entwickelt und ständig dazugelernt. „Wir haben das Krisenmanagement immer weiter optimiert.“ Bislang könne man von einer im Herbst mild verlaufenden vierten Welle ausgehen. Geimpfte seien auf der sicheren Seite. Neu-Infektionen bei bereits zweifach geimpften Personen konnten in den Kliniken der Holding bislang nicht festgestellt werden, sagte Professor Götz Geldner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie. „Die Impfung hilft“, betonte er. Weil eine vierte Welle wohl nicht zu vermeiden sei, werde das Klinikum seinen Krisenstab nicht auflösen. Dieser werde aber nicht mehr so häufig tagen, wie in den vergangenen fast 15 Monaten seit Ausbruch der Pandemie

Die aktuell dritte Welle „scheint soweit vorbei zu sein“, stellte Martin vor Medienvertretern fest. Sie sei für alle Mitarbeitenden der Kliniken „sehr anstrengend gewesen“. Im März wurden knapp 50000 Schnelltests gemacht und ausgewertet. Viele Patienten, die meistens jünger waren als in den vorangegangenen Wellen, benötigten über einen längeren Zeitraum eine Intensivpflege. Die Verläufe seien oftmals schwerer gewesen als in den vorangegangenen Corona-Wellen. Folglich seien die entsprechenden Stationen hart an der Auslastungsgrenze gewesen. „Das Gesundheitswesen war zu keiner Zeit überlastet“, sagte der Klinik-Geschäftsführer zu den Alarmrufen, als täglich neue Patienten mit einem schweren Verlauf der Erkrankung eingeliefert wurden und kaum noch freie Betten und Beatmungsgeräte vorhanden waren.

Nun sind die Kliniken wieder auf dem Weg zum Regelbetrieb. Da die Corona-Zahlen seit einigen Tagen stark rückläufig sind, öffnen die Krankenstationen ihre Türen jetzt wieder für Besucher: Zunächst sei zur Sicherung des Gesundheitsschutzes von Patienten und Mitarbeitern allerdings lediglich ein Besucher pro Patient, pro Tag, für eine Stunde zugelassen, gab der Klinikchef bekannt. Notwendig für einen Besuch sei weiterhin ein offiziell bestätigtes negatives Testergebnis. Auch vollständig Geimpfte dürfen mit ihrem Impfpass hinein. Es gilt weiterhin Maskenpflicht. Die Besuchszeiten der Kliniken stehen auf der Seite der aktuellen Besucherregelungen.

Corona wird in vielerlei Hinsicht langanhaltende Folgen haben, ist sich die Klinikleitung sicher. Auch genesene Patienten könnten diese lange gesundheitlich spüren. Immer offensichtlicher zeigten sich bei manchen Patienten Spätfolgen. Daher wird das Klinikum bis Anfang Juli eine „Post-Covid-Ambulanz“ einrichten, die einmal wöchentlich Besuchszeit habe. In den Sprechstunden werde untersucht, ob für diese Menschen zur weiteren Behandlung eine spezielle Reha notwendig sei.

Klinik-Chef Martin hatte zur Nachricht, dass die dritte Welle geschafft sei, für die Beschäftigten nicht nur lobende Worte, sondern erneut auch Prämienzahlungen vorzuweisen. 2,2 Millionen Euro sind auf die Häuser in Ludwigsburg und Bietigheim verteilt worden. Pflegekräfte auf Covid-Stationen erhielten einen Bonus von jeweils 1900 Euro. Pflegekräfte der anderen Stationen bekamen 900 Euro überwiesen. Die Mitarbeitenden der ärztlichen Dienste erhielten zwischen 190 und 400 Euro.

Spätfolgen der Pandemie könnte für die Kliniken auch sein, dass nunmehr Patienten vorstellig werden, die sich mit ihrer Erkrankung aus Angst vor Corona längere Zeit nicht zur Behandlung getraut hatten. Bei der Untersuchung könnte so mancher verschleppter Schlaganfall oder Herzinfarkt entdeckt werden. Notfallpatienten seien trotz der Pandemielage nie abgewiesen und immer ohne Abstriche bei der Versorgung behandelt worden, versicherte die Klinikleitung. Operationen (OP), die nicht akut notwendig gewesen seien, seien auf einen späteren Zeitpunkt verlegt worden. Aus dem Krisenmanagement habe man auch gelernt, manche Behandlung auf das tatsächlich Notwendige zu begrenzen. In der Zukunft (nach Corona) führe das sicher dazu, dass die Belegungszahlen weiter zurückgehen werden. Martin sprach „von einem Ende des Wachstums“. Dieses habe sich schon vor der Pandemie abgezeichnet.

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