Unfall im Engelbergtunnel: Vollsperrung sorgt für massive Verkehrsprobleme auf der A81

Kreis Ludwigsburg/Gerlingen – Ein Unfall im Engelbergtunnel auf der A81 sorgt am Donnerstagmorgen für massive Verkehrsbehinderungen.

Gegen 03:52 Uhr beschädigte ein Sattelzug in der Weströhre (Fahrtrichtung Stuttgart) sicherheitsrelevante Einrichtungen, weshalb beide Fahrtrichtungen gesperrt werden mussten. Die Oströhre (Fahrtrichtung Würzburg) soll i laut der Polizei n Kürze wieder freigegeben werden, während die Sperrung der Weströhre wegen Reparaturarbeiten voraussichtlich bis in den Vormittag andauert.

Der Verkehr in Richtung Stuttgart wird an der Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach ausgeleitet. Ortskundige Autofahrer sollten die Strecke weiträumig umfahren.

Es kommt derzeit zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der A81 in Fahrtrichtung Stuttgart. Weitere Informationen sollen laut der Polizei in Kürze folgen.

Update der Polizei: 

Der Engelbergtunnel ist seit etwa 10.50 Uhr wieder in beide Richtungen vollständig frei gegeben.

red

ÖPNV-Warnstreik am Freitag: Pendler in Baden-Württemberg und fünf weitere Bundesländer betroffen

Fahrgäste in mehreren Bundesländern müssen sich am Freitag auf massive Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen, betroffen sind Busse und Bahnen in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und weiteren Regionen. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst.

Pendler und Fahrgäste müssen sich am Freitag auf massive Einschränkungen einstellen: Die Gewerkschaft Verdi ruft in Baden-Württemberg sowie fünf weiteren Bundesländern zu ganztäg

Berlin/Stuttgart (red) – Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte des öffentlichen Personennahverkehrs in mehreren Bundesländern für Freitag zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen seien Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, teilte Verdi am Mittwoch mit.

Die Warnstreiks sollen demnach weitestgehend ganztags von Betriebsbeginn bis Betriebsende stattfinden. “Die Situation der Beschäftigten im ÖPNV ist außerordentlich problematisch”, sagte Verdi-Vize Christine Behle. “Es gibt viel zu wenig Personal, so dass die Arbeitsverdichtung ständig zunimmt.” Dazu komme, dass in den kommenden Jahren Tausende Menschen auch im Nahverkehr in Rente gingen.

Zu den Warnstreiks in den sechs Bundesländern, die direkt an den TVÖD gekoppelt sind, kommen weitere Unternehmen, die durch Haustarifverträge an die Entgeltentwicklung im TVÖD gekoppelt sind. Insgesamt sind laut Verdi dadurch 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen in Städten und Landkreisen vom Warnstreik betroffen. Zugleich werden auch die Beschäftigten in weiteren Tarifrunden im Nahverkehr streiken, darunter die Beschäftigten der BVG in Berlin, in Mecklenburg-Vorpommern und die Beschäftigten des Privaten Omnibusgewerbes Baden-Württemberg.

Hintergrund ist die Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen. In der zweiten Tarifrunde, die am Dienstag zu Ende ging, hatte es laut Verdi für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen kein Angebot gegeben.

Hundertwasser in Ludwigsburg: Kunsthaus Watzl zeigt Werke des Ausnahmekünstlers

Ludwigsburg – Sein Werk ist farbenfroh, seine Architektur unverkennbar: Friedensreich Hundertwasser gehört zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Ab dem 15. März widmet ihm die Stadt Lindau ein eigenes Kunstforum – das erste dieser Art in Deutschland. Doch wer nicht bis zur großen Eröffnung am Bodensee warten möchte, hat schon jetzt die Chance, Hundertwasser in Ludwigsburg zu erleben. Das Kunsthaus Watzl lädt vom 20. bis 22. Februar zu einem besonderen Kunstverkauf, bei dem auch Werke des berühmten Künstlers zu haben sind.

Hundertwasser in Lindau: Ein Museum für einen Visionär

Hundertwasser war mehr als ein Künstler – er war ein Visionär, ein Umweltaktivist, ein Querdenker. Sein Motto: Natur und Mensch müssen in Einklang sein. Diese Idee zieht sich durch seine Gemälde, Drucke und Architekturprojekte, die sich durch bunte Farben, organische Formen und den Verzicht auf gerade Linien auszeichnen.

Das neue Kunstforum Hundertwasser in Lindau, das am 15. März im ehemaligen Kunstmuseum am Inselbahnhof eröffnet, widmet sich ganz seinem Schaffen. Über fünf Jahre hinweg zeigt es in wechselnden Ausstellungen das facettenreiche Werk des Österreichers. Die erste Schau trägt den Titel „Das Recht auf Träume“ – eine Hommage an die Fantasie, die Hundertwasser zeitlebens als Grundlage seiner Kunst betrachtete.

Kunsthaus Watzl: Hundertwasser in Ludwigsburg entdecken

Doch nicht nur Lindau steht im Zeichen von Hundertwasser. Auch in Ludwigsburg gibt es die Gelegenheit, Werke des Künstlers zu erwerben – und das zu besonders günstigen Konditionen.

Am 21. und 22. Februar lädt das Kunsthaus Watzl zum „BIG ART SALE“. Kunstliebhaber können hier aus einem breiten Angebot wählen, darunter auch originale Hundertwasser-Drucke. Die Preise sind drastisch reduziert – zwischen 50 und 75 Prozent Rabatt auf viele Kunstwerke.

Neben Hundertwasser sind zahlreiche weitere Künstler vertreten, von klassischen Kunstdrucken bis hin zu zeitgenössischen Grafiken. Das Kunsthaus löst einen Teil seines Archivs auf, weshalb viele Werke erstmals und möglicherweise einmalig in diesem Umfang angeboten werden.

Termin und Öffnungszeiten

Wann? 20, 21. Februar & Samstag, 22. Februar 2025

Öffnungszeiten: Freitag: 10–18 Uhr und Samstag: 10–16 Uhr

Wo? Kunsthaus Watzl, Schorndorfer Str. 120, 71638 Ludwigsburg

Der Eintritt ist an beiden Tagen frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

red
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Protest für Klimagerechtigkeit: Hunderte ziehen in Ludwigsburg durch die Innenstadt

Ludwigsburg – Eine Woche vor der Bundestagswahl hat Fridays for Future (FFF) deutschlandweit zum Klimastreik aufgerufen – auch in Ludwigsburg versammelten sich am vergangenen Freitag zahlreiche Menschen auf dem Marktplatz, um ein deutliches Signal an die Politik zu senden. Ihre Forderung: Klimaschutz muss oberste Priorität haben, sonst sei der Wahlkampf „fern der Realität“.

„Die Klimakrise zerstört schon jetzt Existenzen – und wir erleben sie längst auch hier in Deutschland“, betonte FFF-Aktivist Tom. „Anstatt rechte Anti-Klima-Rhetorik zu kopieren, müssen Parteien endlich aufhören, die Realität zu ignorieren.“ Mit klaren Worten forderten die Demonstrierenden eine entschlossene Klimapolitik und kritisierten, dass Klimaschutz im Wahlkampf oft nur eine Randnotiz sei.

Demonstration mit Musik und Mitmach-Aktionen

Der Klimastreik begann um 17:00 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz, gefolgt von einem bunten Demozug durch die Innenstadt. Begleitet wurde die Aktion von der Band Wollstiefel, die mit akustischem Punkrock für die passende Stimmung sorgte. Neben den politischen Forderungen standen auch Mitmach-Aktionen im Fokus: Kinder und Erwachsene konnten symbolisch „Kohlekraftwerke abwerfen“, am Glücksrad drehen oder sich an verschiedenen Infoständen informieren.

„Die Klimakrise ist eine globale Bedrohung. Jeden Tag sterben 150 Tier- und Pflanzenarten aus, und Menschen, die ohnehin in prekären Verhältnissen leben, sind von den Folgen besonders betroffen“, erklärte FFF-Mitglied Annika. Die Forderung nach Klimagerechtigkeit für alle sei deshalb keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Kritik und Lob für Ludwigsburgs Klimapolitik

Auch die Stadt Ludwigsburg war Thema bei der Kundgebung. Katharina von Parents for Future lobte das Ziel der Stadt, bis 2035 klimaneutral zu werden, kritisierte aber mangelnde Konsequenz: „Wer erkannt hat, dass klimafreundliche Mobilität mit Fuß- und Radwegen sowie einem gut ausgebauten ÖPNV möglich ist, sollte sich offen für eine autofreie Innenstadt zeigen.“

Der Klimastreik war nicht nur ein Protest, sondern ein Aufruf an die Wählerinnen und Wähler, am 23. Februar eine Entscheidung zu treffen, die nicht nur heute, sondern auch für künftige Generationen zählt. „Jedes Zehntelgrad Erderhitzung verschärft die Krisen dieser Welt weiter“, so die Veranstalter. „Deshalb ist ein Wahlkampf ohne Klimaschutz ein Wahlkampf ohne die Realität.“

red

Union plant Cannabis-Verbot – Justiz befürchtet Klagewelle und hohe Kosten

Die Union will die Cannabis-Legalisierung nach einem Regierungswechsel rückgängig machen – doch das könnte teuer werden. Die Neue Richtervereinigung warnt vor hohen Entschädigungsforderungen von Anbauvereinigungen. Zudem würde eine erneute Kriminalisierung die Justiz stark belasten.

Berlin (red) – Die Neue Richtervereinigung (NRV) fürchtet, dass die von der Union nach einer Regierungsübernahme geplante Rücknahme der Cannabis-Legalisierung zu hohen Entschädigungsansprüchen der Cannabis-Anbauvereinigungen führen könnte. “Wenn Anbau und Konsum von Cannabis wieder komplett untersagt würden, käme das einer Enteignung der Cannabis-Clubs gleich”, sagte Staatsanwalt Simon Pschorr, Sprecher der Fachgruppe Strafrecht, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben).

Die an die Clubs vergebenen Anbaulizenzen seien durch die Eigentumsgarantie des Grundgesetz-Artikels 14 geschützt. Bei einer Rücknahme des Cannabisgesetzes könnten die Clubs gegenüber dem Staat Entschädigungsansprüche geltend machen, erklärte der Jurist. “Und da die Investitionen beim Cannabis-Anbau hoch und die Lizenzen laut Gesetz für sieben Jahre gelten, sprechen wir insgesamt sicher von Beträgen in nicht unerheblicher Höhe”, mahnte Pschorr.

Die Union hatte angekündigt, die teilweise Legalisierung von Cannabis umgehend nach einer Regierungsübernahme wieder kassieren zu wollen. Seit April 2024 gilt in Deutschland, dass Anbau und Konsum von Cannabis in bestimmten Grenzen straffrei sind. Zudem ist es lizenzierten Anbauvereinigungen erlaubt, für ihre Mitglieder gemeinschaftlich Cannabis anzubauen. Nach Angaben von Club-Vereinigungen wurden bisher mehr als 400 Lizenzen beantragt und davon mehr als 100 genehmigt.

Pschorr erklärte, bei einer Rücknahme des Cannabisgesetzes müsse der Gesetzgeber auch beachten, ausreichende Übergangsfristen zu gewähren. So müsse den Anbauvereinigungen und Privatpersonen Gelegenheit gegeben werden, Pflanzen und Ernten legal zu entsorgen. “Das kann nicht von heute auf morgen verlangt werden”, mahnte er. Klar sei zudem, dass eine erneute Strafbarkeit nicht rückwirkend eingeführt werden dürfe.

Der Staatsanwalt sprach sich gegen die Pläne der Union aus. Man habe mit der neuen Gesetzeslage sehr gute Erfahrungen gemacht. “Bei allen Herausforderungen, die mit der Amnestie verbunden waren und die man nicht kleinreden darf, ist die Entlastung der Justiz nicht unerheblich”, sagte er. “Ein Zurückdrehen würde bedeuten, dass die Justiz wieder in großem Maße die kleinen Konsumenten verfolgen muss”, so Pschorr. Damit fehle die Zeit, gegen die organisierte Kriminalität vorzugehen. “Nur so kann der illegale Handel mit harten Drogen effektiv bekämpft werden”, sagte er.

Senioren in Ludwigsburg mit dreister Betrugsmasche um Erspartes gebracht

Ludwigsburg – Mit dreisten Lügen und perfider Täuschung haben noch unbekannte Täter am Montagnachmittag (17.02.2025) in Ludwigsburg zwei Senioren um eine vierstellige Summe gebracht.

In der Friedenstraße fiel ein 83-jähriger Mann, in der Schwieberdinger Straße eine 84-jährige Frau auf die Betrüger herein, die sich am Telefon als Bankmitarbeiter ausgaben. Unter dem Vorwand, die Bankkarte müsse überprüft oder ausgetauscht werden, erschien wenig später ein angeblicher Mitarbeiter persönlich an der Haustür. Beide Opfer übergaben ihre Karte samt PIN, woraufhin die Täter noch am selben Tag Bargeld abhoben und die Karten zudem zum Zigarettenkauf an Automaten nutzten.

Der 83-Jährige beschrieb die Betrüger als eine Frau und einen Mann, beide etwa 20 bis 24 Jahre alt. Die 84-jährige Seniorin sprach von einem jungen Mann, ebenfalls um die 20, der einen Bart trug und winterlich gekleidet war. Ob es sich um dieselben Täter handelt, wird derzeit ermittelt.

Die Kriminalpolizei Ludwigsburg warnt vor dieser Betrugsmasche und bittet Zeugen sowie weitere mögliche Geschädigte um Hinweise unter Tel. 0800 1100225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de.

red

Bis zu 3 Euro pro Stunde: Ludwigsburg erhöht Parkgebühren – Blüba-Parken künftig auch sonntags kostenpflichtig

Von Ayhan Güneş

Wer in Ludwigsburg parkt, muss bald tiefer in die Tasche greifen: Zum 1. März steigen die Parkgebühren, zudem wird das kostenpflichtige Parken rund um das Blühende Barock ausgeweitet. 

Die Stadt Ludwigsburg hebt die Parkgebühren an – und das nicht zu knapp. Ab dem 1. März zahlen Autofahrer in der Innenstadt bis zu 3 Euro pro Stunde. Besonders spürbar wird die Neuerung rund um das Blühende Barock, wo künftig auch an Sonn- und Feiertagen Gebühren fällig werden. Während die Stadt die Maßnahme als notwendig für die Verkehrssteuerung und den Haushalt sieht, dürfte sie für viele Pendler und Besucher ein Ärgernis sein.

Zum 1. März 2025 tritt die neue Parkgebührensatzung in Kraft. In der zentralen Innenstadt (Parkzone 1) steigt der Tarif auf 3,00 Euro pro Stunde, in den Randbereichen der Innenstadt (Parkzone 2) auf 2,30 Euro. Das Tagesticket kostet hier künftig 7,50 Euro. In der Ost- und Weststadt (Parkzone 3) liegt der neue Tarif bei 1,50 Euro pro Stunde, ein Tagesticket schlägt mit 7,00 Euro zu Buche. Auch das Monatsticket für die Oststadt wird teurer und kostet künftig 50,00 Euro.

Die Gebühren gelten weiterhin montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr. Doch eine zentrale Änderung sorgt für Diskussionen: In der Oststadt, besonders rund um das Blühende Barock, müssen Autofahrer nun auch an Sonn- und Feiertagen zahlen. Laut Stadtverwaltung soll das Anwohner entlasten, die an Wochenenden oft lange nach einem Parkplatz suchen müssen. Gleichzeitig verspricht sich die Stadt eine bessere Auslastung der Parkhäuser, die weiterhin günstiger als die Straßenparkplätze bleiben.

Für Bewohnerparken gibt es keine Änderungen – die Gebühren bleiben stabil.

Obwohl die neuen Tarife ab dem 1. März offiziell gelten, wird es in der Praxis noch eine Übergangsphase geben: Bis zum 20. März müssen alle Parkautomaten umgestellt werden. Wer in den ersten Wochen einen Automaten mit den alten Preisen findet, könnte also vorübergehend noch günstiger parken.

„Die Anpassung der Parkgebühren ist eine notwendige Maßnahme, um die Finanzen der Stadt zu stabilisieren und gleichzeitig die Lebensqualität in Ludwigsburg zu verbessern. Unser Ziel ist es, die Nutzung des Parkraums effizienter zu gestalten und dabei die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden zu berücksichtigen“, erklärt Bürgermeister Sebastian Mannl.

Die letzte Erhöhung der Parkgebühren in Ludwigsburg gab es im Jahr 2020. Weitere Informationen zu den neuen Gebühren gibt es unter www.ludwigsburg.de/parken.

red

Trauerstaatsakt für Altbundespräsident Horst Köhler – OB Knecht würdigt Ehrenbürger beim Staatsakt in Berlin

Mit einem Staatsakt im Berliner Dom hat Deutschland Abschied von Altbundespräsident Horst Köhler genommen. Auch in Ludwigsburg, wo er aufwuchs und Ehrenbürger war, ist die Trauer groß. Oberbürgermeister Matthias Knecht würdigte Köhler als „wunderbaren Menschen, Ratgeber und Freund“, dessen Einsatz für Gerechtigkeit und Völkerverständigung unvergessen bleibt.

Berlin/Ludwigsburg – Das politische Berlin hat am Dienstag mit einem Trauergottesdienst und einem Staatsakt Abschied vom ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler genommen. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler war am 1. Februar im Alter von 81 Jahren verstorben.

Bei der Gedenkfeier im Berliner Dom würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Amtsvorgänger als einen „unermüdlichen Diener unseres Gemeinwesens“. Köhler sei zu Beginn seiner Amtszeit 2004 noch wenig bekannt gewesen, doch habe er „schnell die Herzen der Deutschen gewonnen – durch sein einladendes Lachen, durch seinen Optimismus, durch sein beherztes und unbefangenes Zugehen auf alle, die ihm begegneten“, sagte Steinmeier.

Köhlers Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Bildungspolitik habe ihn geprägt. Sein Ziel sei es gewesen, die Starken zu stärken, ohne die Schwachen zu vergessen. Besonders hob Steinmeier Köhlers Engagement für Afrika hervor: „Durch sein Wirken wurde Afrika vom Objekt zum Subjekt geopolitischer Diskurse.“

OB Knecht bei Trauerstaatsakt in Berlin – Ludwigsburg trauert um seinen Ehrenbürger

Auch in Ludwigsburg, wo Köhler aufwuchs und 1963 sein Abitur am Mörike-Gymnasium ablegte, wird um den Altbundespräsidenten getrauert.

Oberbürgermeister Matthias Knecht, der persönlich zum Trauerstaatsakt nach Berlin gereist war, würdigte Köhler als „wunderbaren Menschen, Ratgeber und Freund“, der Ludwigsburg stets verbunden geblieben sei. „Er hat für die Welt, Europa, Deutschland und Ludwigsburg so viel bewegt! Er wird nie vergessen werden. Sein Kampf für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Völkerverständigung werden mir immer Ansporn sein.“

Mit seiner Teilnahme an der Gedenkfeier im Berliner Dom erwies Knecht dem verstorbenen Altbundespräsidenten die letzte Ehre. Besonders in Erinnerung bleibe ihm Köhlers feiner Humor und die inspirierenden Gespräche, „ob in Berlin, Ludwigsburg oder in seiner Wahlheimat Bayern.“

Im Jahr 2011 hatte die Stadt Ludwigsburg Horst Köhler und dessen Ehefrau Eva Luise gemeinsam das Ehrenbürgerrecht verliehen. Beide haben es stets verstanden, auf ganz besondere Weise den Verstand und die Herzen der Menschen, insbesondere derer in Ludwigsburg, zu erreichen, hieß es damals in der Begründung.

red

Politik mit Soße zum Mitnehmen – CDU-Abgeordneter Gramling serviert Döner und Debatte

Politik trifft Fast Food: In Bietigheim-Bissingen gab es Döner zum halben Preis – aber nur für diejenigen, die mit CDU-Bundestagsabgeordnetem Fabian Gramling diskutieren wollten. Die Aktion zog rund 150 Gäste an, die über Inflation, Migration und Bildungspolitik sprachen.

Bietigheim-Bissingen – Ein Döner zum halben Preis? In Zeiten steigender Lebensmittelkosten klingt das nach einem unschlagbaren Angebot. Doch wer am Dienstag bei Deniz Kebap in Bietigheim-Bissingen für vier Euro zugreifen wollte, musste eine Gegenleistung bringen: reden.

CDU-Bundestagsabgeordneter Fabian Gramling hatte zur politischen Diskussion eingeladen – und setzte dabei auf einen ungewöhnlichen Anreiz. Während andernorts Wahlkampfveranstaltungen mit belegten Brötchen locken, gab es hier das wohl populärste Fast-Food-Gericht Deutschlands. Wer sich einen Döner holte, kam automatisch ins Gespräch über Migration, Klimaschutz, Steuerpolitik und die Zukunft der Region.

Politik am Imbiss – geht das?

Dass Essen Menschen zusammenbringt, zeigte zuletzt auch Aldi: Im vergangenen August verkaufte der Discounter in zehn ausgewählten Filialen für einen Tag den „Inflations-Döner“ ab 2 Euro – allerdings ohne politische Debatte.

Gramling, der schon in der vergangenen Woche am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) intensiv mit Schülern diskutierte, wollte mit der Aktion eine niedrigschwellige Gesprächsplattform schaffen. Das Konzept ging auf: Rund 150 Döner wurden verteilt, viele nutzten die Gelegenheit für einen Austausch.

„Die steigenden Kosten machen sich in allen Lebensbereichen bemerkbar – auch beim Mittagessen. Ein Döner für vier Euro war für viele ein gutes Angebot, und die Gespräche kamen nicht zu kurz“, sagte Gramling zufrieden.

Vom Bundestag an den Grill

Neben Inflation und Lebensmittelpreisen drehten sich die Diskussionen um Themen wie Arbeitsmarkt, Bildungspolitik und den Ukraine-Konflikt. Während die Gäste ihre Döner genossen, stellte sich Gramling nicht nur den Fragen, sondern später auch selbst hinter die Theke.

„Ich liefere schon vor der Wahl ab“, kommentierte er mit einem Augenzwinkern, während er Döner ausgab.

red

Freiheit, Unterdrückung, Widerstand – Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg widmet Simone Weil eine Ausstellung

Simone Weil stellte unbequeme Fragen zu Macht, Unterdrückung und Gerechtigkeit – jetzt widmet ihr das Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg eine Sonderausstellung. Mit eindringlichen Texten und Fotografien weltbekannter Künstler lädt die Schau dazu ein, über gesellschaftliche Verantwortung und Freiheit nachzudenken. Die Eröffnung findet am 20. Februar statt.

Ludwigsburg – Sie kämpfte gegen Unterdrückung, lebte freiwillig in Armut und hinterließ ein beeindruckendes philosophisches Erbe: Die französische Intellektuelle Simone Weil steht im Mittelpunkt einer neuen Sonderausstellung im Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg. Unter dem Titel „Die gefährlichste Krankheit“ verbindet die Schau ihre eindringlichen Texte mit Fotografien weltbekannter Künstler – ein Projekt der Friedensbibliothek/Antikriegsmuseum in Berlin.

Eine Denkerin, die sich nicht einordnen ließ

Simone Weil (1909–1943) war Lehrerin, politische Aktivistin und eine radikale Denkerin. Sie nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil, engagierte sich für Gewerkschaften und entschied sich bewusst für ein Leben in Armut und Solidarität mit den Unterdrückten. Ihre Schriften über Macht, Gewalt und Gerechtigkeit inspirierten Generationen – und stellen bis heute unbequeme Fragen.

Die Ausstellung kombiniert ihre Worte mit Fotografien von August Sander, André Kertész, Richard Avedon, Josef Sudek und Edouard Boubat. Die Bilder zeigen Gesichter und Momente, die Weils Gedankenwelt widerspiegeln: Menschen am Rand der Gesellschaft, Gesichter voller Geschichten, Augenblicke des Widerstands.

Warum im Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg?

Das Museum ist ein Ort, der sich mit Gefangenschaft, Strafe und gesellschaftlicher Ausgrenzung beschäftigt. Häftlingskleidung, eine originale Gefängniszelle und sogar Relikte aus der RAF-Zeit in Stammheim gehören zu den Exponaten. Simone Weils Texte über Unterdrückung und Freiheit passen genau hierher.

Eröffnung mit Gesprächsrunde

Am 20. Februar 2025 um 19 Uhr wird die Ausstellung mit einer Diskussionsrunde eröffnet. Denis Bury, der neue Leiter des Museums, spricht mit Jochen Schmidt, einem langjährigen Aktivisten der Friedensbibliothek, über die Relevanz von Simone Weil in der heutigen Zeit.

„Ich möchte über sie schreiben, ihrer Stimme Stimme geben, aber ich weiß: ich schaffe es nicht, ich bin ihr nicht gewachsen“, schrieb der Nobelpreisträger Heinrich Böll einst über Weil. Die Ausstellung bietet nun die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von ihrer beeindruckenden Persönlichkeit zu machen.

Ein Museum mit Geschichte

Das Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg befindet sich im ehemaligen Tollhaus der Stadt, einem der ältesten Gebäude Ludwigsburgs. Auf zwei Etagen zeigt es über 5000 Exponate zur Geschichte von Haft und Strafe – von mittelalterlichen Folterinstrumenten bis zu modernen Justizvollzugsanstalten.

Besuchszeiten und Informationen

Ort: Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg, Schorndorfer Straße 38, 71638 Ludwigsburg

Anlässlich des Wahlwochenendes: Freitag bis Sonntag, 11–17 Uhr

Regulär: Mittwoch und Sonntag, 13–17 Uhr (Führungen auf Anfrage)

Der Eintritt ist frei. 

Diese Ausstellung ist mehr als nur eine Hommage an eine Denkerin. Sie ist eine Einladung, über Freiheit, Unterdrückung und gesellschaftliche Verantwortung nachzudenken – an einem Ort, der diese Themen wie kaum ein anderer verkörpert.

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