EU will Energieabhängigkeit von Russland noch weiter reduzieren

Brüssel (drei) – EU-Kommissar Dan Jorgensen will die Energieabhängigkeit von Russland weiter reduzieren. “Es ist völlig unhaltbar, weiterhin fossile Brennstoffe aus Russland zu kaufen und damit indirekt Putins Kriegskasse zu füllen”, sagte Jorgensen dem “Handelsblatt” (Mittwochausgabe).

“Seit Kriegsbeginn haben wir so viel Geld für fossile Brennstoffe aus Russland ausgegeben, wie 2.400 F-35-Kampfjets kosten würden.” Das sei “unglaublich”, wenn man darüber nachdenke.

Die EU wolle nicht von Energie aus autoritären Regimen wie dem russischen abhängig sein. Das müsse aufhören, und zwar “sehr bald”. Der EU-Kommissar will daher einen Fahrplan vorlegen, der zeigen soll, wie die EU auch die letzte Abhängigkeit loswerden kann.

“Ich glaube nicht, dass wir zufrieden sein können”, sagte Jorgensen. “Wir befinden uns in einer Situation, in der man sich nicht mehr auf alte Freunde und Verbündete verlassen kann.” Es sei eine “existenzielle Frage” für die EU.

Die EU füllt durch die Importe von fossilen Brennstoffen die russischen Kriegskassen noch immer in erheblichem Maße. Die Summe der Importe übersteigen dabei die Ukrainehilfen bei Weitem.

Krankmeldungen auf Rekordhoch: Immer mehr Arbeitnehmer leiden unter Überlastung

Die Belastung im Job nimmt zu – und mit ihm die Zahl der Krankmeldungen wegen Stress und Überlastung. Laut einer Auswertung der KKH Kaufmännischen Krankenkasse sind akute Belastungsreaktionen inzwischen der dritthäufigste Krankschreibungsgrund. Seit 2019 ist die Zahl der Fehltage um 51 Prozent gestiegen.

Hannover (red) – Im vergangenen Jahr wurden so viele Mitarbeiter wegen akuter Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen krankgeschrieben wie nie zuvor. Dies geht aus einer Datenauswertung der KKH Kaufmännischen Krankenkasse für ihre rund 1,5 Millionen Versicherten für 2024 hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten.

Insgesamt verzeichnete die KKH wegen dieser Diagnose 112 Fehltage auf 100 Arbeitnehmern. 2024 waren Belastungsreaktionen der dritthäufigste Krankschreibungsgrund überhaupt – nach Infektionen der oberen Atemwege und Rückenschmerzen. Sie können auch eine Vorstufe einer Depression sein, warnt die KKH.

Die Zahl der Krankschreibungen wegen dieser Diagnose steigen nach Angaben der Krankenkasse seit Jahren deutlich an. Im Vorjahr fehlten Versicherte wegen stressbedingter Belastungen rund 105 Tage, im Vor-Corona-Jahr entfielen sogar nur 74 Tage auf 100 Beschäftigte. Das entspricht einem Anstieg seit 2019 um 51 Prozent.

SPD verschärft Steuerpläne: Reichensteuersatz soll bis auf 49 Prozent steigen

Die SPD überrascht mit verschärften Steuerplänen: Statt wie im Wahlkampf angekündigt nur auf 45 Prozent, soll der Reichensteuersatz nun auf satte 49 Prozent steigen. Kritik kommt von der Union – und wohl bald auch von Spitzenverdienern.

   Berlin (red) – Die SPD will offenbar im Zuge von Steuersenkungen für kleine und mittlere Einkommen einen deutlich höheren Anstieg von Spitzensteuer- und Reichensteuersatz durchsetzen als im Wahlkampf gefordert.

Das berichtet die “Bild” (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf Ergebnisse der Arbeitsgruppe “Haushalt, Finanzen und Steuern”. Demnach soll bei einer Senkung der Einkommenssteuerbelastung für kleine und mittlere Einkommen im Gegenzug der Spitzensteuersatz von derzeit 42 Prozent auf 47 Prozent steigen. Bislang hatte die SPD im Wahlkampf einen Anstieg auf 45 Prozent in Aussicht gestellt.

Wie die “Bild” weiter schreibt, soll der sogenannte Reichensteuersatz von 45 Prozent auf 49 Prozent angehoben werden. Im Wahlkampf war nur von einer Erhöhung auf 47 Prozent die Rede. Auf SPD-Seite wird die stärkere Anhebung damit begründet, dass eine Reform der Einkommenssteuer “mindestens aufkommensneutral” ausfallen soll. Die Union lehnt die geforderten Erhöhungen allerdings ab.

Feiertag streichen für die Wirtschaft? Mehrheit sagt Nein

Feiertag streichen für mehr Wirtschaftskraft? Die Mehrheit der Deutschen sagt: Nein, danke! Eine neue Umfrage zeigt: 65 Prozent der Bürger lehnen den Vorschlag ab – besonders Erwerbstätige und Anhänger der Linken und AfD sind strikt dagegen.

Berlin (red) – Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist dagegen, zur Steigerung der Wirtschaftsleistung einen Feiertag zu streichen.

Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des “Stern” ergab, lehnen 65 Prozent die Streichung eines Feiertags ab. 32 Prozent fänden das richtig. Drei Prozent äußern sich nicht.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft hatte zuletzt gesagt, dass der Wegfall eines Feiertags das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 0,2 Prozent steigern würde. Das entspricht 8,6 Milliarden Euro.

Unterschiede gibt es bei der Haltung zu Feiertagen nach Alter und beruflicher Stellung. Erwerbstätige lehnen die Streichung zu 70 Prozent ab. Auch Selbstständige sind zu 51 Prozent dagegen. Dafür sind mehrheitlich mit 52 Prozent die Rentner.

Unter den Anhängern der Parteien sind nur die von CDU/CSU mehrheitlich (51 Prozent) für die Reduzierung der Feiertage. Am stärksten ist die Ablehnung bei den Wählern der Linken (84 Prozent) und der AfD (79 Prozent). Aber auch die Anhänger der Grünen (58 Prozent) und SPD (55 Prozent) halten nichts von dem Vorschlag.

Homeoffice bleibt stabil: Knapp jeder vierte Beschäftigte arbeitet von zu Hause

München (red) – Im Februar haben 24,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland zumindest teilweise von zu Hause gearbeitet. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

“Wir sehen in den Daten keinerlei Hinweise darauf, dass das Homeoffice auf dem Rückzug ist”, sagte Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Im August 2024 lag der Anteil noch bei 23,4 Prozent. “Homeoffice hat sich fest etabliert, einzelne Initiativen von Unternehmen, ihre Beschäftigten ins Büro zurückzuholen, bilden keinen statistisch ablesbaren Trend.”

Am häufigsten arbeiten Beschäftigte bei Dienstleistern von zu Hause (34,3 Prozent). Im Verarbeitenden Gewerbe sind es 16,9 Prozent, im Handel 12,5 Prozent. Schlusslicht ist die Baubranche mit 4,6 Prozent. “Die Homeoffice-Quote bleibt seit April 2022 nahezu unverändert”, so Alipour.

Studien für die USA zeigen, dass Unternehmen unter wirtschaftlichem Druck das Homeoffice häufiger einschränken. “Dabei stehen nicht unbedingt eine höhere Leistung der Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Solche Maßnahmen können auch freiwillige Kündigungen fördern”, sagte Alipour. Die Forschung zeigt auch: Hybride Homeoffice-Modelle beeinträchtigen die Produktivität in der Regel nicht. Wenn Präsenztage stärker koordiniert werden, stärkt dies den persönlichen Austausch und die Produktivität. Dadurch verringert sich zwar die Flexibilität für Beschäftigte, jedoch nicht zwangsweise der Umfang an Homeoffice.

red

Handelsverband erwartet 4.500 Ladenschließungen in diesem Jahr

Der Einzelhandel steht vor einem weiteren schwierigen Jahr: Rund 4.500 Läden werden 2025 voraussichtlich dichtmachen – die Innenstädte drohen weiter zu veröden. Der Handelsverband fordert dringend flexible Mietmodelle und steuerliche Anreize, um die dramatische Entwicklung zu stoppen. 

Berlin (red) – Das Ladensterben im Handel wird sich wohl auch 2025 fortsetzen. “Wir rechnen damit, dass in diesem Jahr rund 4.500 Geschäfte deutschlandweit schließen werden”, sagte der Präsident vom Handelsverband Deutschland (HDE), Alexander von Preen, der Funke-Mediengruppe. “2015 hatten wir bundesweit noch 370.000 Geschäfte, jetzt sind es nur noch um die 300.000. Das ist dramatisch.” Der Leerstand in den Innenstädten werde seit den Corona-Jahren immer sichtbarer.

Um den Trend umzukehren, müssten die Miet-Modelle den aktuellen Entwicklungen angepasst werden, forderte von Preen. “Man sollte mehr umsatzbasierte Mieten vereinbaren, damit die monatliche Zahlung auch leistbar für das jeweilige Ladengeschäft ist.” Aber auch die Städte müssten in die Pflicht genommen werden und stärker an ihrer Attraktivität arbeiten.

Zudem müsse die nächste Bundesregierung dafür sorgen, dass sich private Investitionen wieder mehr rechneten. Dafür brauche es Anreize, konkret mit einer Sonderabschreibungsmöglichkeit für Investitionen, so von Preen. “Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass Investitionen in den Ladenbau, die Digitalisierung, in die Renovierung von Fassaden, aber auch der Einbau neuer Heizungs- und Klimatechnik steuerlich begünstigt werden könnten. Das würde es für den Unternehmer lukrativer machen und so würde privates Investitionskapital generiert werden.” Schließlich könne nicht alles über öffentliche Schulden und staatliche Subventionen finanziert werden.

Endgültig grünes Licht für Schuldenpaket: Bundesrat stimmt Grundgesetzänderungen zu

Der Bundesrat hat den Weg für das umstrittene Schuldenpaket geebnet: Nach der Zustimmung des Bundestags gab auch die Länderkammer grünes Licht für die Lockerung der Schuldenbremse und das 500-Milliarden-Sondervermögen. Besonders Verteidigungsausgaben und Investitionen in die Infrastruktur sollen davon profitieren.

Berlin (red) – Der Bundesrat hat den Grundgesetzänderungen zur Schuldenbremse und dem Infrastruktur-Sondervermögen zugestimmt. Das am Dienstag vom Bundestag beschlossene Schuldenpaket erzielte am Freitag in der Länderkammer die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit.

Erst Anfang der Woche hatte sich die bayerische Staatsregierung auf eine Zustimmung geeinigt. Zuvor hatten sich die Freien Wähler gegen das Paket gesperrt. Die AfD und die FDP hatten unterdessen im Vorfeld erfolglos versucht, die Abstimmung im Bundesrat juristisch zu verhindern.

Die Grundgesetzänderungen sehen eine teilweise Lockerung der Schuldenbremse vor: Ausgaben für Verteidigung, Zivilschutz und Nachrichtendienste sollen ab einer bestimmten Höhe nicht mehr auf die Schuldenbremse angerechnet werden. Das gilt auch für Militärhilfen für angegriffene Staaten wie die Ukraine. Bisher galten diese Ausnahmen nur für Naturkatastrophen und außergewöhnliche Notsituationen.

Für diese Aufgabenfelder müssen Ausgaben bis zu einem Prozent des nominellen Bruttoinlandsprodukts durch den Haushalt finanziert werden. Darüber hinausgehende Ausgaben könnten nach der Grundgesetzänderung über die Aufnahme neuer Schulden gedeckt werden.

Auch für die Länder sind Lockerungen bei der Schuldenbremse vorgesehen. Gilt für sie derzeit noch eine Schuldengrenze von null, dürften sie künftig zusammen Schulden in Höhe von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufnehmen.

Die Grundgesetzänderung sieht auch die Errichtung eines Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro für die Dauer von zwölf Jahren vor. Die Gelder sollen ausschließlich für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und zur Erreichung der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 verwendet werden. Auswirkungen auf die Schuldenbremse hat das Sondervermögen nicht. Die Länder können aus dem Sondervermögen 100 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur investieren. Ebenfalls 100 Milliarden Euro fließen in den Klima- und Transformationsfonds.

Der bereits drei Jahre andauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe die Sicherheitslage in Europa dramatisch verändert, hieß es zur Begründung für die Grundgesetzänderung. Auch ließe der Amtsantritt der neuen US-Regierung nicht erwarten, dass sich die existierenden Spannungen in der internationalen Politik verringerten. Die zukünftige Bundesregierung stünde vor der Herausforderung, die Fähigkeiten der Landes- und Bündnisverteidigung deutlich zu stärken. Eine gesteigerte Verteidigungsfähigkeit setze auch eine ausgebaute, funktionsfähige und moderne Infrastruktur voraus. Diese sei zudem ein maßgeblicher Standortfaktor, der die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum wesentlich beeinflusse.

Schließlich hätten auch die Länder und Kommunen nach den Krisen vergangener Jahre und angesichts vieler neuer Herausforderungen große Finanzierungsbedarfe, die unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage seien. Diese entstünden beispielsweise durch die Gewährleistung eines modernen Bildungssystems, die Digitalisierung der Verwaltung, die Integration geflüchteter Menschen und die Stärkung des Bevölkerungsschutzes, hieß es weiter.

Hamsterkäufe zu Ostern? Geflügelwirtschaft warnt vor Eier-Engpass

Die Nachfrage nach Eiern explodiert – doch die Geflügelwirtschaft bleibt gelassen: Präsident Hans-Peter Goldnick warnt vor Panikkäufen und betont, dass genug Eier für Ostern da sind – sofern Verbraucher nicht auf Vorrat horten. Der Eierpreis bleibt stabil, erst im Herbst könnte es teurer werden.

Berlin (red) – Angesichts der hohen Nachfrage nach Eiern warnt der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Geflügelwirtschaft, Hans-Peter Goldnick, vor Massenkäufen.

“Wir werden Ostern genügend Eier haben, sofern Verbraucher sich nicht auf Vorrat eindecken”, sagte Goldnick dem “Spiegel”. “Wenn nur zehn Prozent der Konsumenten plötzlich statt einer Schachtel Eier zwei kaufen, dann sind das 40 Millionen Eier, die gehortet werden und im Laden fehlen.”

Mehrere Faktoren hätten dazu beigetragen, dass der Eiermarkt derzeit etwas aus dem Tritt geraten sei, berichtet Goldnick. So habe die Vogelgrippe nicht nur in den USA, sondern auch in Europa Betriebe getroffen. Zugleich sei die Nachfrage im Inland ungewöhnlich hoch gewesen, Färbereien hätten ungewohnt große Mengen für Ostern bestellt. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland ist im vergangenen Jahr von 239 auf 249 Eier gestiegen.

Panik vor Mangel oder Preissprüngen sei aber nicht angebracht. “Die Eierpreise im Supermarkt werden zumindest kurzfristig nicht steigen”, prognostiziert der Geflügelexperte. “Vielleicht wird es ab Herbst ein bisschen teurer.” Das hänge davon ab, wie sich der Verbrauch weltweit entwickle, etwa wie schnell die USA ihren Eiermangel in den Griff bekämen. “Wir haben eine stabile Produktion in Deutschland. Die Versorgung ist gesichert”, beruhigt Goldnick. “Wir werden bereits nach Ostern einen ausgeglichenen Markt haben.”

Möbelbranche in der Krise: Deutsche Hersteller mit größtem Einbruch seit zehn Jahren

Die deutsche Möbelindustrie kämpft mit dem stärksten Umsatzrückgang seit zehn Jahren. Produktion und Beschäftigung sinken, die Preise purzeln – doch nicht bei allen Möbeln. 

Wiesbaden (red) – Die Möbelindustrie hat im Jahr 2024 nach vorläufigen Ergebnissen rund 16,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet – das sind 7,8 Prozent weniger als im Jahr 2023.

Damals verbuchte die Branche nominal 17,7 Milliarden Euro Umsatz, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag weiter mitteilte. Dies stellt den stärksten Umsatzrückgang gegenüber dem jeweiligen Vorjahr in den letzten zehn Jahren dar.

Das Umsatzminus zog sich durch alle Produktionsbereiche: Bei der Herstellung von Küchenmöbeln ging der Umsatz im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent zurück, bei der Herstellung von Matratzen um 5,5 Prozent, die Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln verzeichneten mit 5,3 Prozent und den sonstigen Möbeln mit 10,9 Prozent ebenfalls einen Rückgang. Die Möbelbranche erzielt einen Großteil der Umsätze im Inland: Der Inlandsumsatz machte mit rund 10,9 Milliarden Euro im Jahr 2024 zwei Drittel (66,8 Prozent) des Gesamtumsatzes aus.

Zum Ende des Jahres 2024 waren in der Möbelindustrie nach vorläufigen Ergebnissen rund 70.000 Menschen beschäftigt. Das waren 5,4 Prozent weniger als zum Jahresende 2023. Es war zugleich der niedrigste Stand innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2014 waren noch 83.500 Menschen in der Möbelindustrie beschäftigt.

Mit dem Umsatzminus ging auch ein Rückgang der Produktion einher. Die Möbelhersteller in Deutschland haben in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 Möbel im Wert von 13,0 Milliarden Euro produziert. Das war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,1 Prozent. In den ersten drei Quartalen 2023 waren Möbel im Wert von 13,9 Milliarden Euro hergestellt worden. Bereits im gesamten Jahr 2023 war die Möbelproduktion gegenüber dem Vorjahr wertmäßig zurückgegangen: um 3,5 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 wurden hierzulande noch Möbel im Wert von 19,1 Milliarden Euro produziert.

Beim Einzelhandel mit Möbeln ist die Kaufzurückhaltung spürbar. Zwar startete der Einzelhandel mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen nach einem deutlichen Umsatzrückgang im Jahr 2024 mit einem leichten Plus ins neue Jahr: Der reale Umsatz nahm im Januar 2025 kalender- und saisonbereinigt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Gegenüber dem Januar 2024 gab es einen Anstieg um 0,6 Prozent. Im Jahr 2024 war jedoch der reale Umsatz mit einem Minus von 5,5 Prozent gegenüber 2023 deutlich zurückgegangen. Bereits 2023 hatte es mit -10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Rückgang der Umsätze im Einzelhandel mit Möbeln gegeben.

Verbraucher mussten für Wohnmöbel im Februar 2025 weniger ausgeben als ein Jahr zuvor: Diese verbilligten sich gegenüber Februar 2024 um 0,7 Prozent. Darunter gingen besonders die Preise für Matratzen (-6,9 Prozent), Wohn- oder Esszimmertische (-4,9 Prozent) sowie für Badezimmermöbel (-3,5 Prozent) zurück. Dagegen verteuerten sich unter anderem Kleiderschränke (+1,1 Prozent) sowie Küchenzeilen oder Einbauküchen (+0,8 Prozent) binnen Jahresfrist. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt nahmen im selben Zeitraum um 2,3 Prozent zu.

Im Jahr 2024 haben sich die Preise für Wohnmöbel gegenüber dem Vorjahr mit +0,1 Prozent kaum verändert, während die Verbraucherpreise insgesamt um 2,2 Prozent zunahmen. Dabei verbilligten sich beispielsweise Kleiderschränke (-2,7 Prozent) gegenüber dem Jahr 2023. Andere Möbelstücke wie Stühle oder Eckbänke (+1,8 Prozent) sowie Küchenzeilen oder Einbauküchen (+0,9 Prozent) verteuerten sich, so die Behörde.

Weinernte 2024: Drittniedrigste Menge seit 15 Jahren – Baden, Württemberg stark betroffen

Das Weinjahr 2024 war für die deutschen Winzer eine bittere Erfahrung: Mit 7,75 Millionen Hektolitern wurde die drittniedrigste Menge seit 15 Jahren erzeugt. Schuld daran sind Pilzkrankheiten und Extremwetter wie Hagel und Starkregen. Besonders stark betroffen sind die Anbaugebiete in Baden, Württemberg und Franken.

Wiesbaden (red) – 2024 sind 7,75 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt worden, was die drittniedrigste Menge in den letzten 15 Jahren war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 841.800 Hektoliter oder 9,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 wurden 1,06 Millionen Hektoliter oder 12,0 Prozent weniger Wein und Most produziert.

Das Weinjahr 2024 war gekennzeichnet durch ein niederschlagsreiches Frühjahr, was regional das Auftreten von Pilzkrankheiten wie insbesondere dem Falschen Mehltau (Peronospora) begünstigt hat. Zudem haben Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme oder Starkregen vielerorts der Weinernte geschadet.

Gut zwei Drittel (69,4 Prozent) der im Jahr 2024 erzeugten Weine waren Weißweine, knapp ein Drittel (30,6 Prozent) Rotweine (einschließlich Roséwein und Rotling). Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mostherstellung des Jahres 2024 rund eine Milliarde Flaschen.

An der Produktion 2024 betrug der Anteil von Prädikatswein 16,1 Prozent (1,25 Millionen Hektoliter). Dieser Anteil war deutlich niedriger als im Vorjahr, als 23,7 Prozent des erzeugten Weins zu Prädikatswein verarbeitet werden konnten. Letztes Jahr wurden außerdem 6,0 Millionen Hektoliter Qualitätswein (77,6 Prozent), 344.600 Hektoliter Wein mit geschützter geographischer Angabe (Landwein) (4,4 Prozent), 11.400 Hektoliter Rebsortenwein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geographische Angabe (0,1 Prozent) und 132.600 Hektoliter Wein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geographische Angabe (1,7 Prozent) produziert.

In den beiden größten Weinanbaugebieten Rheinhessen (2,44 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,78 Millionen Hektoliter) wurden zusammen über die Hälfte (54,5 Prozent) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,14 Millionen Hektolitern (14,7 Prozent), dessen Ergebnis maßgeblich durch dort ansässige große Handelskellereien geprägt ist. Diese nehmen auch Trauben von anderen Weinanbaugebieten in größeren Mengen auf, um sie zu Wein zu verarbeiten. Auf dem vierten Platz lag das Weinanbaugebiet Baden mit 954.600 Hektolitern (12,3 Prozent).

In den beiden Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz war die Entwicklung der Weinerzeugung gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert: Die erzeugten Mengen lagen jeweils um 0,4 Prozent über dem Vorjahr. Dagegen nahm die Erzeugung in allen übrigen Anbaugebieten gegenüber dem Vorjahr ab.

Besonders stark war der Rückgang der Weinerzeugung gegenüber 2023 in Baden und Württemberg, in Franken und an der Mosel. In Baden sank die Weinerzeugung um 25,1 Prozent auf 954.600 Hektoliter und in Württemberg um 18,5 Prozent auf 667.600 Hektoliter. In Franken nahm die erzeugte Weinmenge um 26,5 Prozent auf 302.200 Hektoliter ab und an der Mosel um 7,9 Prozent auf 1,14 Millionen Hektoliter ab.

Prozentual besonders stark nahm die Weinerzeugung gegenüber 2023 in einigen flächenmäßig kleinen Anbaugebieten ab. So sank die Weinerzeugung in Sachsen um 68,9 Prozent auf 9.000 Hektoliter, in Saale-Unstrut um 63,8 Prozent auf 17.600 Hektoliter und an der Ahr um 54,5 Prozent auf 22.400 Hektoliter. Die drei genannten Anbaugebiete weisen jeweils eine Ertragsrebfläche von weniger als 1.000 Hektar auf, so Destatis.

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