CDU/CSU gegen Streichung des Elterngelds: “Wichtige Stütze für Familien”

Berlin (red) – Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hat die Forderung des Ifo-Präsidenten Clemens Fuest zur Streichung des Elterngelds zurückgewiesen.

“Das Elterngeld hat sich als zentrale familien- und gleichstellungspolitische Leistung bewährt”, sagte die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Silvia Breher, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Ziel der Politik müsse es sein, dass sich berufstätige Eltern auch in Zukunft für Kinder entscheiden.

“Wenn das Elterngeld gestrichen würde, müssten Eltern für ihren Kinderwunsch sparen”, warnte Breher. Könnten sie das nicht, seien es vor allem die Mütter, die auf Sozialleistungen angewiesen sein werden, um sich finanziell über Wasser zu halten. “Wer die Abschaffung des Elterngeldes fordert, der verkennt, dass für eine gute Wirtschaftsentwicklung auch gute familienpolitische Rahmenbedingungen elementar sind”, so die CDU-Politikerin.

Die SPD-Fraktion wollte sich auf RND-Anfrage mit Blick auf die laufenden Sondierungsgespräche mit der Union nicht äußern. Im SPD-Wahlprogramm wird das Elterngeld aber als “Erfolgsgeschichte” bezeichnet und eine Ausweitung gefordert, “um noch stärkere Anreize für Väter zu setzen” und die Gesamtzahl der Elterngeldmonate zu erhöhen.

900 Milliarden Schulden für Bundeswehr? Wirtschaftsweise Grimm hält Idee für gefährlich

Berlin (red) – Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz und die Union davor, im Eiltempo neue Sondervermögen zu beschließen. “Die Ampel hat jetzt dreieinhalb Jahre bewiesen, dass Subventionen auf der Basis von Schulden nicht funktionieren, dass der Staat schlecht darin ist, mit dem Geld das Richtige anzufahren”, sagte sie der “Bild”.

Die jüngsten Vorschläge von vier Ökonomen über neue Sondervermögen von bis zu 900 Milliarden Euro für Bundeswehr und Infrastruktur klingen “eigentlich mehr nach Satire als nach einem ernsthaften Vorschlag.” Sie könne nur hoffen, dass sich die Union nicht darauf einlasse. Wenn das so passiere, “verschießen wir unser Pulver, bevor wir überhaupt eine Strategie haben, wie wir wehrhaft werden und gleichzeitig das Wachstum ankurbeln”.

Grimm forderte Merz und die Union auf, statt über neue Schulden über eine neue Wachstumsstrategie zu sprechen: “Wir reden dauernd nur über zusätzliche Schulden, viel zu wenig über eine Strategie, wie wir aus diesen Investitionen auch wirklich Wachstum generieren.” Sie fordere bereits seit anderthalb Jahren eine europäische Zusammenarbeit beim Aufbau einer “eigenen Rüstungsproduktion, insbesondere im Hightech-Bereich”. Ihr werde dann “meistens Kriegstreiberei” vorgeworfen, von jenen Akteuren, die “jetzt jubeln” anlässlich der Schuldenpläne.

Berlin blockt ab: Bundesregierung schließt Nord-Stream-Wiederbelebung aus

Berlin (red) – Die Bundesregierung lehnt eine Wiederaufnahme von russischen Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee ab und stellt sich damit gegen einen möglichen Deal zwischen Moskau und Washington.

“Die Unabhängigkeit von russischem Gas ist für die Bundesregierung sicherheitspolitisch von strategischer Bedeutung, und sie hält daran fest”, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums dem “Handelsblatt”. Es würden keine Gespräche über derartige Überlegungen geführt, auch nicht mit Russland. “Dies steht nicht zur Debatte”, sagte die Sprecherin.

Mit Blick auf die Pipeline Nord Stream 2, über deren Inbetriebnahme zuletzt spekuliert wurde, sagte sie, diese sei “nicht zertifiziert und rechtlich nicht zugelassen”. Anlass für die klaren Aussagen sind seit Wochen kursierende Gerüchte, US-Präsident Donald Trump wolle eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zum Gegenstand von Verhandlungen mit Russland über eine Beilegung des Ukrainekriegs machen. Eine offizielle Bestätigung von US-Seite gibt es dafür nicht.

Dennoch könnte sich an der Zukunft der Ostseepipelines erneut ein Streit zwischen Deutschland und der US-Regierung entwickeln. Insider deuten die angeblichen Pläne der US-Regierung als den Versuch der Amerikaner, sich mit den Russen zu arrangieren und Europa, insbesondere Deutschland, vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die Europäer misstrauen der neuen amerikanischen Russland-Politik. Dass sich die ablehnende Haltung zu einer Inbetriebnahme der Pipeline unter einer unionsgeführten Bundesregierung ändert, ist nicht zu erwarten.

Schmerzhafte Einschnitte: Audi stellt Erfolgsprämie für Mitarbeiter infrage

Audi setzt den Rotstift an: Um bis zu 1,5 Milliarden Euro sollen die Personalkosten sinken – und nun steht offenbar auch die Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter zur Debatte. Die IG Metall reagiert mit klaren Worten und droht mit Maßnahmen nach dem Vorbild von Volkswagen.

Neckarsulm/Ingolstadt (red) – Der kriselnde Autobauer Audi stellt nach offenbar die Erfolgsbeteiligung für seine Mitarbeiter infrage. In einem Statement von Jochen Haberland, der für Audi die Verhandlungen mit dem Betriebsrat führt, heißt es laut “Spiegel”: “Wenn wir die Personalkosten ohne betriebsbedingte Kündigungen substanziell senken wollen, müssen wir über die Audi-Ergebnisbeteiligung und die Mitarbeiter-Erfolgsbeteiligung verhandeln.”

Eine Erfolgsbeteiligung, die die langfristige Handlungsfähigkeit des Unternehmens nicht berücksichtige, sei nicht zukunftsfähig. Die Prämie für Audi-Mitarbeiter betrug im vergangenen Jahr 8.840 Euro. Audi will seine Personalkosten dem “Spiegel” zufolge pro Jahr um bis zu 1,5 Milliarden Euro senken.

Der harte Sparkurs soll den Ingolstädter Autobauer nach dem Willen von Audi-Chef Gernot Döllner wieder profitabler machen. Eine Milliarde Euro soll auf den Abbau von Stellen entfallen, 500 Millionen Euro auf die Senkung von Personalkosten. Das Unternehmen kommentiert die Zahlen nicht.

Auch die IG Metall verschärft ihre Rhetorik im Ringen um das Sparprogramm: “Wenn der Audi-Weg scheitert, sind wir auch bereit, den Volkswagen-Weg einzuschlagen”, sagte Gesamtbetriebsratschef Jörg Schlagbauer dem “Spiegel”. Bei der Konzernschwester aus Wolfsburg hatte die IG Metall dem Vorstand im vergangenen Jahr mit Warnstreiks und scharfer Rhetorik Zugeständnisse bei seinem Sparkurs abgetrotzt.

EU will Autoindustrie entlasten: CO2-Ziele sollen gelockert werden

Die EU-Kommission steuert auf eine Lösung zu, die der Autoindustrie Milliardenstrafen ersparen könnte. Statt strikter Jahresziele könnten die CO2-Grenzwerte über mehrere Jahre ausgeglichen werden. Schon in dieser Woche könnte ein entsprechender Plan vorgestellt werden.

Brüssel (red) – Im Streit um härtere CO2-Flottengrenzwerte für die Autoindustrie zeichnet sich eine Lösung ab, die die Hersteller entlasten dürfte. Wie das “Handelsblatt” (Dienstagausgabe) unter Berufung auf drei mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet, strebt die EU-Kommission um Präsidentin Ursula von der Leyen (CDU) einen “Quick Fix” für die Industrie an, der schon bald beschlossen werden könnte.

Demnach wird zurzeit favorisiert, die CO2-Ziele der Jahre 2025, 2026 und 2027 zu einem Ausgleichzeitraum zusammenzufassen, ein jährliches Erreichen der Ziele wäre damit vom Tisch. Derzeit läuft der sogenannte Strategische Dialog zwischen der EU-Kommission und der Autoindustrie. Mit dabei sind die Chefs der drei großen deutschen Autokonzerne BMW, Mercedes und Volkswagen sowie die CEOs von Bosch, ZF, Stellantis und Renault.

Für 13 Uhr hat die Kommission am Montag zu einer Pressekonferenz geladen. Dort könnte möglicherweise bereits eine Lösung zu den CO2-Flottengrenzwerten vorgestellt werden. Am Mittwoch will die EU-Kommission dann ihren Aktionsplan für die Autoindustrie vorstellen, der weitere Maßnahmen wie den Ausbau der Ladeinfrastruktur beinhalten soll.

Die europäische Autoindustrie blickt mit Bangen auf die neuen CO2-Flottenziele der Europäischen Union, die seit diesem Jahr gelten. Denn werden die strengeren Klimaziele verfehlt, drohen den Fahrzeugherstellern Milliardenstrafen. Der europäische Lobbyverband ACEA schätzt die Kosten für die Industrie auf bis zu 16 Milliarden Euro.

Roboter für die Rente? Firmen-Chef fordert Sozialabgaben für Maschinen

Roboter sollen mithelfen, die Rente zu finanzieren – das fordert der Chef des Robotik-Unternehmens Neura, David Reger. Er sieht humanoide Maschinen als künftige Wirtschaftstreiber und fordert eine neue Strategie für Deutschland. Besonders in Branchen mit Fachkräftemangel könnten Roboter bald menschliche Aufgaben übernehmen.

Metzingen (red) – Der Chef der Firma Neura Robotics, David Reger, hat sich für Rentenversicherungsbeiträge von Robotern ausgesprochen. Um die gesellschaftliche Akzeptanz von Robotik zu stärken, gelte es, die Wertschöpfung zukünftiger humanoider Roboter “zu einem fairen Anteil für die Finanzierung unserer Sozialsysteme, insbesondere der Rente” heranzuziehen, sagte er dem “Spiegel”.

Der Firmenchef geht davon aus, dass Deutschland zum Marktführer in der jungen Industrie der humanoiden Roboter werden kann. “Deutschland hat ein einzigartiges Know-how in allen Disziplinen, die für die Robotik entscheidend sind”, sagte der Unternehmer dem “Spiegel”. “Das Marktpotenzial der kognitiven Robotik ist größer als das des Smartphones.” Die Branche stehe kurz davor, “ihren iPhone-Moment zu erleben”.

Neura Robotics produziert in Metzingen neben anderen Maschinen den humanoiden Roboter 4NE-1. Reger möchte eine Roboter-Plattform nebst App Store aufbauen, damit “die ganze Welt mitentwickeln und neue Anwendungen für die Humanoiden programmieren” kann. Gerade hat die Firma in einer Finanzierungsrunde 120 Millionen Euro eingesammelt. Reger geht davon aus, dass die Branche “der starke Wirtschaftsmotor für Europa werden” könne, der die Automobilindustrie einmal war.

Der Unternehmenschef hat eine Robotik-Strategie für den Standort Deutschland entwickelt. In dem Acht-Punkte-Plan, über den der “Spiegel” berichtet, fordert er, einzelne ausländische Konzerne sollten nicht mehr “mit Milliardenzuschüssen zur Ansiedlung in Deutschland” überredet werden. Stattdessen gelte es, “jungen, hoch motivierten Unternehmen zusätzliche Schubkraft” zu verleihen. Der Firmengründer regte auch bundesweite Bildungsinitiativen zu Robotik und KI in den Schulen an.

Reger hofft, dass seine Robotik-Strategie dabei helfen wird, in Deutschland “ein strategisches Gegengewicht zu den großen Akteuren aus USA und China” zu schaffen. Die USA etwa hätten sich bislang vorwiegend auf die Software konzentriert, “unsere besondere Stärke liegt in der Hardware”. Getriebe und Motoren, die Sensoren für das “Nervensystem” der Roboter – Deutschland sei “der weltweit am besten geeignete Standort, diese massenhaft in höchster Industriequalität zu fertigen”.

Erste Anwendungsgebiete für die Humanoiden sieht er in Branchen mit hohem Fachkräftemangel. Zum Beispiel fehlten allein in Deutschland rund 100.000 Schweißer, so Reger. Mit Standardrobotik lasse sich das Problem nicht lösen. “Unsere Roboter jedoch werden das Schweißen erlernen können; dann ist der Roboter der Experte, der Mensch zeigt nur noch, wo geschweißt werden soll.”

Inflation verharrt auf 2,3 Prozent – Lebensmittel und Dienstleistungen teurer

Die Inflationsrate in Deutschland bleibt im Februar bei 2,3 Prozent und stagniert damit im Vergleich zum Vormonat. Während Energie günstiger wurde, stiegen die Preise für Dienstleistungen und Lebensmittel weiter an. Die sogenannte Kerninflation bleibt über dem Gesamtwert.

Wiesbaden (red) – Der jährliche Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat im Februar 2025 stagniert.

Die Inflationsrate wird voraussichtlich 2,3 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Im Januar hatte die Teuerung ebenfalls bei 2,3 Prozent gelegen, im Dezember bei 2,6 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im zweiten Monat des Jahres voraussichtlich um 0,4 Prozent.

Die deutlich aussagekräftigere Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, ist unterdessen voraussichtlich von 2,9 Prozent im Januar auf 2,6 Prozent gefallen. Damit liegt sie weiterhin höher als der Gesamtindex.

Die Energiepreise waren im Dezember erneut niedriger als im Vorjahresmonat (-1,8 Prozent). Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln lag im Jahresvergleich bei 2,4 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 3,8 Prozent.

Trotz Steuersenkung: Viele Beschäftigte müssen 2025 mit weniger Gehalt rechnen

Für viele Arbeitnehmer in Deutschland bleibt 2025 weniger vom Gehalt übrig. Höhere Sozialabgaben und gestiegene Beitragsbemessungsgrenzen sorgen für eine spürbare Mehrbelastung – trotz beschlossener Steuersenkungen. Besonders betroffen sind Gutverdiener ab 5.500 Euro brutto im Monat.

Berlin (red) – Die Arbeitnehmer in Deutschland bekommen dieses Jahr netto zum Teil deutlich weniger Gehalt heraus. Das geht aus neuen Berechnungen des Nürnberger Softwarehauses Datev hervor, über die die “Süddeutsche Zeitung” berichtet. Demnach führt ein signifikanter Anstieg bei den Sozialabgaben “zu einer nahezu durchgängigen Mehrbelastung der abhängig Beschäftigten”, heißt es bei dem IT-Dienstleister, der jeden Monat die Lohn- und Gehaltsabrechnungen für mehr als 14 Millionen Arbeitnehmer erstellt.

Auch die noch kurz vor dem Jahreswechsel von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Steuersenkungen, die laut Datev teils bereits für den Februar, spätestens aber vom Monat März 2025 an in den Gehaltsabrechnungen und Lohnzetteln berücksichtigt sind, reichten nicht aus, um die höheren Beiträge bei der Kranken- und Pflegeversicherung und die erhöhten Abgaben aufgrund der 2025 deutlich höheren Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung auszugleichen.

Die Fachleute bei Datev haben ausgerechnet, wie viel netto weniger oder mehr übrig bleibt, vergleicht man ein gleichbleibendes Einkommen 2024 mit 2025. Wer monatlich bis zu 5.000 Euro brutto oder weniger verdient, kommt demnach noch glimpflich weg: Ein Single mit Steuerklasse I ohne Kind und monatlich 3.000 Euro brutto hat zum Beispiel 28 Euro im Jahr weniger zur Verfügung. Bei Gutverdienern sind nach den Berechnungen von Datev über alle Steuerklassen hinweg im Vergleich von 2024 zu 2025 zwei deutliche Stufen mit höheren Abzügen zu erkennen. Diese machen sich bei den Gehaltsstufen jeweils ab monatlich 5.500 Euro und ab 8.000 Euro brutto bemerkbar. Hier schlagen die höheren Beitragsbemessungsgrenzen zu Buche.

Dieser Effekt treffe besonders die Arbeitnehmer, die durch diese Anhebungen die entsprechenden Sozialversicherungsbeiträge erstmalig auf ihr komplettes Gehalt entrichten müssen, heißt es in der Pressemitteilung des Softwarehauses. So müssen von der Summe her in diesem Jahr Verheiratete mit einem Bruttogehalt von 8.500 Euro das größte Minus verkraften. Sie haben übers Jahr 658 Euro (kinderlos) beziehungsweise 633 Euro (mit zwei Kindern) weniger im Geldbeutel.

CO2-Grenzwerte: EU will Autohersteller vor Milliardenstrafen bewahren

Wegen verschärfter CO₂-Grenzwerte drohen europäischen Autobauern hohe Strafzahlungen. Die EU-Kommission sucht nun nach einem Ausweg – ohne das Parlament einzubeziehen.

Brüssel (red) – EU-Kommissionsvize Stéphane Séjourné will schon in der kommenden Woche konkrete Vorschläge dafür vorlegen, wie den europäischen Automobilherstellern Strafzahlungen für das Verfehlen der 2025 verschärften CO2-Grenzwerte erspart bleiben.

“Wir prüfen momentan mehrere Optionen, um eine schnelle Lösung ohne eine zwingende Einbeziehung von Europaparlament und Ministerrat zu ermöglichen”, sagte Séjourné der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Donnerstagsausgabe). Eine Einbeziehung insbesondere des Parlaments könnte den Vorschlag ausbremsen, weil es dort Widerstand gegen eine Entlastung gibt.

Die strikten CO2-Grenzwerte für 2035, inklusive des Verbrenner-Aus, will die Kommission indes zumindest noch nicht infrage stellen. Die im Gesetz eigentlich erst für 2026 vorgesehene Überprüfung der Flottengrenzwerte soll aber ein Jahr vorgezogen werden. “Dann haben wir nicht erst 2027, sondern im kommenden Jahr Ergebnisse”, so der Franzose.

Die CO2-Flottengrenzwerte für Autos sind 2025 von zuvor rund 115 Gramm je Kilometer auf 93,6 Gramm gesunken. Automobilvertreter warnen, dass diese Werte nicht einzuhalten sind. Die Folge wären Strafen, die sich im Extremfall auf insgesamt mehrere Milliarden Euro belaufen könnten. Sie dringen deshalb, in Deutschland unterstützt von Union, SPD, FDP und Teilen der Grünen, seit langem darauf, die Strafen zumindest zu stunden. Sie argumentieren, hohe Strafzahlungen könnten die nötigen Investitionen in saubere Antriebstechnologien ausbremsen.

 

Kommunen drängen auf Schuldenbremse-Reform – „Keine Zeit zu verlieren“

Angesichts der dramatischen Finanzlage fordern Städte und Gemeinden schnelle Anpassungen bei der Schuldenbremse. Ein Infrastrukturfonds soll Investitionen sichern.

Berlin (red) – Angesichts der Überlegungen, die Schuldenbremse noch mit Mehrheiten des alten Bundestages zu reformieren, mahnen die Kommunen zur Eile. “Mit Blick auf die höchst prekäre Finanzlage der Kommunen müssen jetzt schnellstmöglich die Weichen gestellt werden, um die Städte und Gemeinden besser finanziell auszustatten”, sagte André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Mittwochausgaben).

Notwendig sind nach Ansicht Bergheggers drei Schritte: erstens Einsparungen im Bundeshaushalt. “Zum Zweiten muss es gelingen, die Schuldenbremse so zu modifizieren, dass neben einem Sondervermögen für Sicherheit und Verteidigung auch ein Infrastrukturfonds auf den Weg gebracht wird”, aus dem in den kommenden Jahren Investitionen vor allem in den Städten und Gemeinden finanziert würden, sagte der DStGB-Chef. Schließlich brauche es eine Anpassung der Schuldenbremse mit Blick auf die Länder. “Ihnen sollte – analog zu der Regelung für den Bund – ermöglicht werden, 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes des jeweiligen Landes an Schulden aufzunehmen”, sagte er.

Die neue Bundesregierung müsse “schnell zentrale Fragen für die kommende Legislaturperiode vereinbaren”, so Berghegger. Dazu müssten sich die beiden potenziellen Partner aufeinander zubewegen, auch in der Frage einer unabdingbaren Finanzwende. “Klar ist, dass keine Zeit zu verlieren ist und die politisch Verantwortlichen im Bund gefordert sind, so schnell wie möglich die notwendigen Schritte auf den Weg zu bringen.”

CDU-Chef Friedrich Merz hatte am Montag Überlegungen geäußert, eine Reform der Schuldenbremse könne noch mit Mehrheiten des alten Bundestages verabschiedet werden. Hintergrund ist eine Sperrminorität von AfD und Linkspartei im neu gewählten 21. Bundestag, der bis Ende März zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen muss.

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