Minister gegen Tiktok-Abschaltung: „Verbot von Tiktok der falsche Weg”

Bundesjustizminister Volker Wissing hält nichts von einem Tiktok-Verbot und setzt auf den Digital Services Act (DSA), der bereits strenge Regeln für digitale Plattformen vorsieht. Er fordert konsequente Anwendung der bestehenden Regeln.

Berlin – Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) hat sich angesichts der aktuellen Auseinandersetzung in den USA gegen ein Verbot der Social-Media-Plattform Tiktok gewandt.

“Ich halte überhaupt nichts davon, einzelnen Unternehmen die Ausübung ihrer Geschäfte zu verbieten, deshalb ist auch ein Verbot von Tiktok der falsche Weg”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Mit dem Digital Services Act (DSA) haben wir in der EU bereits ein starkes Regelwerk, das für alle digitalen Plattformen gilt und bei Verstößen empfindliche Strafen von bis zu sechs Prozent des Jahresumsatzes vorsieht. Die EU-Kommission hat die Kompetenz, diese Regeln durchzusetzen. Die laufenden Verfahren gegen Tiktok, X und andere Plattformen werden ein wichtiger Testfall sein.”

Nach seinen Gesprächen mit der zuständigen Kommissarin Henna Virkkunen habe er volles Vertrauen darin, dass die EU-Kommission die Plattformen in die Pflicht nehme, fügte Wissing hinzu. “Statt vorschnell Verbote zu fordern, müssen wir unsere Regelungen konsequent anwenden. Ein Verbot kann nur die absolute Ultima Ratio sein. Unser Ziel bleibt ein sicheres und freies Internet für alle Nutzerinnen und Nutzer in Europa.”

red

Habeck bleibt sympathisch, verliert aber an Kompetenz – Umfrage zeigt gemischte Ergebnisse

Wirtschaftsminister Robert Habeck erzielt in einer aktuellen Umfrage hohe Sympathiewerte, verliert jedoch an Kompetenz. Während 54 Prozent der Deutschen ihn sympathisch finden, halten nur 33 Prozent ihn für kompetent.

Berlin – Während seiner Kanzlerkandidatur ist es Robert Habeck (Grüne) nicht gelungen, sein Image nachhaltig zu verbessern. Die Deutschen halten den Grünen-Politiker zwar zu 54 Prozent für sympathisch, aber nur zu 33 Prozent für kompetent. Das zeigt das Eigenschaftsprofil, das Forsa für den “Stern” in unregelmäßigen Abständen für Spitzenpolitiker erhebt.

Das Bild schärft sich insofern, als dass Habeck gegenüber der Umfrage vom Oktober 2024 in der Sympathie-Wertung um zwei Prozentpunkte zulegt, bei der Kompetenz aber drei Prozentpunkte verliert. Nur in einer weiteren Eigenschaft erreicht Habeck einen Wert von mehr als 50 Prozent: 53 Prozent der Deutschen sagen, dass er verständlich rede; 38 Prozent halten ihn für vertrauenswürdig; 30 Prozent vermuten, dass er wisse, was die Menschen bewege, und 26 Prozent schätzen ihn als führungsstark ein. Zum Vergleich: In einer ähnlichen Abfrage war Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz von 47 Prozent der Deutschen Kompetenz zugesprochen worden, aber nur 24 Prozent fanden ihn sympathisch.

Bei den eigenen Anhängern erzielt Habeck ungewöhnlich hohe Werte: Bei allen abgefragten Eigenschaften erreicht der Wirtschaftsminister bei den Grünen-Wählern mindestens 60 Prozent; 86 Prozent von ihnen ist er sympathisch. Besonders kritisch urteilen die Anhänger der AfD über Habeck, von denen lediglich drei Prozent ihn für vertrauenswürdig halten.

red

Milliardäre verdienen dreimal schneller: Oxfam fordert Steuer auf Superreiche

Trotz der Inflation wächst das Gesamtvermögen der Milliardäre weiterhin rasant, während 3,6 Milliarden Menschen unter der Armutsgrenze leben. Oxfam fordert eine Milliardärssteuer, um soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zu fördern.

Den Haag – Trotz der Inflation ist das Gesamtvermögen von Milliardären im Jahr 2024 dreimal schneller gewachsen als noch 2023. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Hilfsorganisation Oxfam einem Verbund mehrerer Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, zum Start des Weltwirtschaftsforums in Davos am Montag. Das Gesamtvermögen von Milliardären ist demnach um zwei Billionen US-Dollar gestiegen.

Pro Woche kamen fast vier neue Milliardäre hinzu, so Oxfam. Gleichzeitig lebten noch immer beinahe 3,6 Milliarden Menschen unter der erweiterten Armutsgrenze von 6,85 US-Dollar pro Tag.

In Deutschland wuchs das Gesamtvermögen der Milliardäre um 26,8 Milliarden US-Dollar, erklärte der Verbund mehrerer Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. Die Zahl der Milliardäre hierzulande stieg um neun auf 130.

Die mit dem Besitz von Konzernen einhergehende wirtschaftliche Macht führe auch zu politischer Macht, bemängelte Oxfam. Superreiche und ihre Konzerne profitierten weltweit von Steuersenkungen und großzügigen Ausnahmeregelungen, während die Steuern für Milliarden von Menschen stiegen.

Die karitative Organisation bemängelte eine “zunehmende Monopolisierung der Wirtschaft”. Einzelne Branchen würden von immer weniger Unternehmen dominiert. Die 20 reichsten Menschen der Welt seien Eigentümer oder Großaktionäre von Großkonzernen, von denen viele eine marktbeherrschende Stellung hätten.

Oxfam fodert daher eine Milliardärssteuer. Diese wäre aus Sicht der Organisation ein “wichtiger erster Schritt”, um eine der großen Gerechtigkeitslücken im Steuersystem zu schließen und damit Vertrauen in Politik und die Demokratie wiederherzustellen. Die so gewonnenen Finanzmittel sollten in soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz investiert werden, so Oxfam. Das Bundeskartellamt solle die Situation in hochkonzentrierten Sektoren analysieren und konkrete Maßnahmen gegen Marktkonzentration ergreifen.

red

Merz plant 50 neue Gaskraftwerke bei Wahlsieg

Friedrich Merz kündigt massive Investitionen in Gaskraftwerke an, sollte die Union die Bundestagswahl gewinnen. Gleichzeitig kritisiert er die Stilllegung der Kernkraftwerke als „fatalen Fehler“ und fordert eine Rückkehr zu verlässlicher Energieversorgung.

Berlin – Die Union wird im Falle eines Wahlsieges bei der Bundestagswahl massiv in zusätzliche Gaskraftwerke investieren. “Wir müssen so schnell wie möglich 50 Gaskraftwerke in Deutschland bauen, die sofort ans Netz gehen”, sagte Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz dem Nachrichtenportal T-Online.

Angesichts der derzeitigen Wetterlage sei das Land schon wieder in einer Dunkelflaute und sehe sich an der Strombörse mit den höchsten Strompreisen seit Jahren konfrontiert. “SPD, Grüne und FDP sind überall ausgestiegen, wir steigen wieder ein”, ergänzte Merz.

Die Union werde darüber hinaus die Option Kernenergie offenlassen. “Wir lassen auch offen, ob wir die stillgelegten Kernkraftwerke noch mal ans Netz nehmen können.” Die Wahrscheinlichkeit dafür werde “leider von Woche zu Woche kleiner”. Der CDU-Chef sprach im Zusammenhang mit der Abschaltung von einer “fatalen Entscheidung”. Es sei ein “schwerer strategischer Fehler” gewesen, “mitten in der Energiekrise die letzten drei Kernkraftwerke stillzulegen, die verlässliche Stromerzeugung gewährleistet haben. Das, was wir hier insbesondere unter diesem grünen Wirtschaftsminister sehen, ist und bleibt ein Fiasko.”

red

Auto-Experte schießt gegen Habecks E-Auto-Plan: ‚Wahlkampf-Geschwätz‘ und ‚komplizierte Abwicklung‘

Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer übt scharfe Kritik an den politischen Vorschlägen zur Förderung von E-Autos. Er bezeichnet die Pläne als unzureichend und kritisiert insbesondere die Idee einer Ladeguthaben-Prämie und die Steuererleichterungen.

Berlin – Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer hat scharfe Kritik an den Partei-Plänen zur Rettung des E-Autos geübt. Der Name Robert Habeck stehe “für die Bauchlandung des Elektroautos in Deutschland, nun will er das Ganze mit einer von Tesla abgekupferten Idee retten – mit gerade mal 1.000 Euro Ladestrom-Guthaben und einer hoch komplizierten Abwicklung”, sagte Dudenhöffer der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ).

“Und was bedeutet `Social Leasing`, ab welchem Einkommen soll das greifen, wie wird das nachgewiesen? Das sind Verwaltungsabläufe, die sich noch nicht einmal Schildbürger hätten ausdenken können und nicht mehr als Wahlkampf-Geschwätz”, kommentierte der Fachmann die Vorschläge der Grünen. Die von der SPD geplanten Steuergutschriften beim Kauf eines E-Autos seien zwar “besser als der substanzlose Habeck-Vorschlag, werden das Steuer aber auch nicht herumreißen”, so Dudenhöffer. “Was zählt, ist der Preis des Autos beim Verkäufer – die Fahrzeugsteuern kennt kaum jemand. Man sucht also einen Weg ohne öffentliche Verschuldung, leistet sich dafür aber eine Verringerung des Steueraufkommens. Das ist suboptimal.”

Der von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagene “Made in Germany-Bonus”, also die Erstattung von zehn Prozent der Investitionen, “geht am Autokäufer vorbei”, sagte er der “NOZ”. “Zwar lassen sich dadurch Autos kostengünstiger produzieren – aber für wie lange? Für ein paar Monate bringt das nichts, es müsste ein 10- oder 15-Jahresplan sein – das ist aber völlig unrealistisch und eher nettes Wahlkampf-Marketing nach dem Motto: Wir tun was, egal was.” Der ebenfalls von Scholz vorgeschlagenen EU-weiten Prämie räumte Dudenhöffer keine Chance ein. “Das wird absolut nicht funktionieren – nie und nimmer würden alle 27 EU-Länder zustimmen.”

Die von der CSU ins Spiel gebrachte E-Auto-Prämie von 4.000 Euro, allerdings nur für deutsche Produkte, nannte der Fachmann einen “guten Vorschlag – ohne das Adjektiv `deutsch`”. Denn, so Dudenhöffer: “Wenn wir Elektromobilität wollen, dürfen wir chinesische oder französische Autos doch nicht ausklammern. Das klingt eher nach Donald Trump.” “Am besten” wäre eine allgemeine Kaufprämie, wie sie Niedersachsens SPD-Ministerpräsident Stephan Weil ins Spiel gebracht habe. “Aber auch nur dann, wenn sie mit einer Gesamtstrategie kombiniert wird.” Es reiche nicht, “nur ein paar Euro rauszuschießen. Man muss den Menschen zeigen, dass das Elektroauto langfristig gewünscht ist und die neue Form der Mobilität darstellt. Ein 4.000-Euro-Scheck alleine reicht da nicht.”

Scharfe Kritik äußerte Dudenhöffer am Vorhaben von Unions-Kandidat Friedrich Merz, das EU-Verbrennerverbot nach der Wahl zu kippen. “Da wird der Bock zum Gärtner gemacht. Das Verbrenner-Aus zu kippen bedeutet, den Menschen zu sagen: Bitte kauft keine E-Autos!”

Auch Beatrix Keim, Direktorin beim Center Automotive Research (CAR), sagte der “NOZ”: “Ich halte eine Prämie für nötig, vor allem für den privaten Bereich. Allerdings keine Abwrackprämie – der Einstieg in die E-Mobilität kann ja durchaus auch über einen Zweitwagen geschehen, das würde durch ein solches Modell einer Abwrackprämie aber ausgebremst.” Eine Prämie sollte sich – ähnlich wie in Frankreich, Norwegen oder auch den USA – nach dem Haushaltseinkommen und dem Preis des Autos richten. “Wer sich ein Fahrzeug über 50.000 Euro leisten kann, braucht vielleicht nicht unbedingt einen Zuschuss”, so die Expertin.

Bei der Förderung des E-Autos gehe es auch “um das Wohl einer der wichtigsten Industrien, nicht nur bei uns im Lande, auch in Europa”, ergänzte Keim. Anders als Dudenhöffer sieht sie aber im Vorstoß des Bundeskanzlers für eine Prämie auf EU-Ebene, die auf die Staatshaushalte umgelegt werde, “womöglich einen Ansatz”. Es habe sich gezeigt, dass die Menschen ihre Innovationswilligkeit honoriert haben möchten. “Ich glaube, mit einer neuen Förderung, besserer Ladeinfrastruktur und günstigerem Ladepreis kann Deutschland sehr schnell wieder zum Vorreiter bei der E-Mobilität werden.”

red

Wissing erteilt Kaufprämie für E-Autos eine Absage: ‚Wir brauchen echte Preise‘

Bundesverkehrsminister Wissing lehnt Kaufprämien für E-Autos ab. Stattdessen setzt er auf echte Preise und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Zudem zeigt er sich optimistisch, dass das Deutschlandticket bleibt.

Berlin – Der parteilose Bundesverkehrsminister mischt sich in den Wahlkampf ein: Während sich verschiedene Parteien in den letzten Wochen für eine Kaufprämie für E-Autos fordern, erteilt er der Idee eine Absage. “Kaufprämien sind grundsätzlich keine gute Lösung”, sagte Wissing “Tagesspiegel” (Montagausgabe).

“Sie stören die Preisbildung. Wir brauchen echte und nicht staatlich subventionierte Preise.” Gleichzeitig solle jeder Bürger, der damit gut zurechtkomme, auf E-Autos umsteigen. Er habe die Elektromobilität für Autos deshalb immer vorangetrieben.

Wissing schränkte jedoch ein: “Ich bin kein Autohändler, ich bin Verkehrsminister.” Seine Aufgabe sei, Ladeinfrastruktur aufzubauen und dafür zu sorgen, dass keine Reichweitenangst entstehe. Wissing zeigte sich auch optimistisch, dass das Deutschlandticket dauerhaft erhalten bleibt. 13 Millionen Nutzer “sprechen eine eindeutige Sprache”, so der Ex-FDP-Politiker. “Das Deutschlandticket leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, ohne irgendjemandem irgendwas zu verbieten.”

red

Heizperiode zehrt an Vorräten: Gasspeicher nur noch zu 68 Prozent gefüllt – Bundesnetzagentur gibt Entwarnung

Die kälteren Temperaturen treiben den Gasverbrauch in Deutschland in die Höhe: Die Speicher leeren sich schneller als in den letzten Jahren. Trotzdem gibt die Bundesnetzagentur Entwarnung – die Gasversorgung sei stabil, auch wenn ein sparsamer Verbrauch weiter notwendig bleibt.

Bonn – Die derzeit niedrigeren Temperaturen in Deutschland führen Angaben der Bundesnetzagentur (BnetzA) zufolge zu einem aktuell höheren Gasbedarf.

“Diese Gasmengen werden neben Importen auch aus den Speichern bedient. Insgesamt befinden sich die Gasspeicherfüllstände in einem Band der Füllstände der Jahre 2018 und 2021”, teilte ein Sprecher der BnetzA auf Anfrage der Funke-Mediengruppe mit.

Daten von Gas Infrastructure Europe (GIE) zufolge leeren sich die Speicher derzeit so schnell wie seit Jahren nicht mehr. Demnach gingen die Füllstände deutscher Gasspeicher seit Beginn der Heizperiode am 1. Oktober um gut 28 Prozent zurück. Ein Jahr zuvor hatten sich die Füllstände in dem Zeitraum nur um rund 16 Prozent geleert. Den Daten von GIE zufolge sind die deutschen Gasspeicher aktuell nur noch zu gut 68 Prozent gefüllt.

Die Bundesnetzagentur nannte die Gasversorgung in Deutschland “stabil”. “Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung im Augenblick als gering ein”, so der Sprecher weiter. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibe dennoch wichtig.

red

Zahl der Betriebe mit Betriebsrat sinkt auf Rekordtief

In Deutschland verfügen nur noch sieben Prozent der Betriebe über einen Betriebsrat. Laut einer Studie ist das ein neuer Tiefpunkt. Gewerkschaften und Politiker zeigen sich alarmiert und fordern bessere Rahmenbedingungen. Arbeitgeber sehen hingegen das Betriebsverfassungsgesetz kritisch.

Berlin – Die Zahl der Betriebe in Deutschland mit einem Betriebsrat ist auf einen Tiefpunkt gesunken. Nur noch sieben Prozent verfügen über eine solche Arbeitnehmervertretung, zeigt eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), über die die “Welt am Sonntag” berichtet.

Knapp jeder dritte Beschäftigte in der Privatwirtschaft wird demnach von einem Betriebsrat vertreten; 1996 waren noch 49 Prozent. Die Ergebnisse müssten “uns als Gewerkschaft und Gesellschaft tief besorgen”, sagte IG Metall-Chefin Christiane Benner gegenüber der Zeitung. Bisherige Bemühungen der Politik hätten nicht ausgereicht, um der “Erosion der Mitbestimmung entgegenzuwirken”. Benner forderte einen verbesserten Kündigungsschutz von Wahlinitiatoren sowie präventiv wirksame Strafen im Fall einer Behinderung von Wahlen.

Der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Dennis Radtke, sieht die Arbeitgeber in der Verantwortung. “Ich denke da zum Beispiel an Amazon, wo mit Kündigungsdrohungen und Einschüchterung alles darangesetzt wurde, die Gründung eines Betriebsrats zu stoppen”, sagte der CDU-Politiker. Für Menschen in Leiharbeit, befristet Angestellte oder Minijobber sei es viel schwieriger, sich in einem Betriebsrat zu engagieren, sagte Susanne Ferschl, sozialpolitische Sprecherin der Linken. “Diese Beschäftigungsformen nehmen aber vor allem im boomenden Dienstleistungssektor rapide zu.”

Frank Bsirske (Grüne) verwies darauf, dass die Ampel “wesentliche Veränderungen vornehmen und die betriebliche Mitbestimmung stärken” wollte. Bevor es dazu kam, zerbrach die Regierung jedoch. Die Arbeitgeber beurteilen die Entwicklung anders. Die Bestrebungen der Politik für mehr Betriebsräte hätten “in erster Linie zu neuen bürokratischen Vorschriften geführt, auf die Beschäftigte keine Lust haben”, sagte Steffen Kampeter, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes (BDA). “Das Betriebsverfassungsgesetzes ist bürokratisch und veraltet”, kritisierte Kampeter. “Alternative Beteiligungsformen wie etwa Mitarbeitervertretungen bieten einfachere und zeitgemäßere Möglichkeiten, sich in Betrieben einzubringen”.

red

Habeck plant: Weniger Geld für Solarstrom bei Netzüberlastung

Weniger Geld für Solarstrom bei Netzüberlastung: Wirtschaftsminister Robert Habeck will die garantierten EEG-Preise anpassen und setzt auf flexiblere Lösungen. Zugleich kritisiert er Bayerns Ministerpräsidenten Söder scharf für dessen Blockade beim Ausbau erneuerbarer Energien.

Berlin – Grünen-Kanzlerkandidat und Wirtschaftsminister Robert Habeck schlägt vor, die durch das EEG garantierten Preise für Erzeuger von Solarstrom zu senken.

“Wir brauchen eine bessere Vermarktungslösung. Wer Strom ständig in ein überlastetes Netz einspeist, erhält dann weniger Geld – das ist Marktwirtschaft”, sagte Habeck den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. “Besonders mittags im Sommer lässt sich mit Solarstrom am Markt kaum noch Geld verdienen. Wenn wir also die garantierten Preise, die durch das EEG garantiert werden, senken, überlegen sich viele, ihre Solaranlagen nicht nur nach Süden, sondern auch nach Osten und Westen auszurichten, um zu profitableren Zeiten Strom zu erzeugen.”

Ziel ist offenbar, dass Anlagen, die nach Süden ausgerichtet sind, weniger lukrativ werden. Überschüssiger Strom könnte in Batteriespeichern zwischengespeichert und abends genutzt oder eingespeist werden, führte der Grünen-Politiker weiter aus. “Das erfordert ein Umdenken: Weg von konstanten Strompreisen hin zu flexiblen Tarifen.”

Beim Ausbau des Energienetzes hin zu Erneuerbaren wirft Habeck Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) derweil verantwortungsloses Handeln vor, will aber an einer Strompreiszone festhalten. “Faktisch haben wir zwei Stromzonen: den Norden und den Süden”, sagte Habeck. “Bayern hat den Ausbau erneuerbarer Energien durch die 10H-Regel lange blockiert. Das rächt sich. Der Norden zahlt höhere Strompreise – aus Solidarität mit Bayern. Und ich sage: Wir müssen solidarisch bleiben. Aber der Ärger im Norden ist natürlich da, wenn Bayern sich weiterhin der Verantwortung entzieht.”

red

„Wirtschaftswarntag“:: 50 Verbände rufen am 29. Januar zu Großdemonstration auf

Berlin – Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise planen fast 50 Verbände eine bundesweite Großdemonstration für eine Wirtschaftswende.

Wie die “Bild” berichtet, wollen die Verbände am 29. Januar einen sogenannten “Warntag” veranstalten und für niedrigere Steuern und Sozialabgaben sowie Bürokratieabbau demonstrieren. Dazu soll es eine Großkundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin sowie Demonstrationen in weiteren Städten geben.

An dem “Warntag” nehmen unter anderem der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der Verband der Familienunternehmer sowie der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) teil. Die Branchen vertreten nach eigenen Angaben insgesamt rund 20 Millionen Arbeitnehmer.

Der “Bild” sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf: “Die deutsche Industrie wird von falschen politischen Rahmenbedingungen in die Knie gezwungen. In der Politik ist längst nicht bei jedem angekommen, wie dramatisch die Lage ist.” Man wolle daher gemeinsam über alle Branchen hinweg für eine Wirtschaftswende werben. Die Chefin des Verbands der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, sagte der “Bild”: “Mit dem Wirtschaftswarntag kämpfen wir für eine Wirtschaftswende.” Die Bundestagswahl 2025 solle zur “Volksabstimmung” werden.

red

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