Trump-Zölle könnten 300.000 Jobs in Deutschland kosten

Die geplanten Strafzölle des künftigen US-Präsidenten Donald Trump könnten gravierende Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Eine Prognos-Studie zeigt: 1,2 Millionen Jobs hängen an Exporten in die USA – und bis zu 300.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, sollte Trump seine Pläne umsetzen.

Berlin – Die geplanten Strafzölle des künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf Importe drohen in der Bundesrepublik schweren wirtschaftlichen Schaden anzurichten. In Deutschland hängen rechnerisch 1,2 Millionen Arbeitsplätze an Exporten in die USA, so eine Studie des Prognos-Instituts, über die die “Süddeutsche Zeitung” berichtet.

Das sind demnach zehn Prozent aller zwölf Millionen Arbeitsplätze, die direkt und indirekt von Ausfuhren abhängig seien – und 400.000 mehr, als auf dem Export nach China basierten. Während der Anteil der Ausfuhren in die USA an allen deutschen Exporten in den vergangenen Jahren gestiegen sei, habe der Anteil der Verkäufe nach China abgenommen.

Der neue US-Präsident hatte im Wahlkampf unter anderem Strafzölle auf chinesische Produkte von mindestens 60 Prozent und auf Produkte aus der übrigen Welt von zehn bis 20 Prozent angekündigt. Setzt Trump dies um und antworten andere Länder mit Gegenzöllen, könnten in Deutschland 300.000 Jobs verloren gehen, wie aus Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hervorgeht, über welche die “Süddeutsche Zeitung” berichtet. In einem zweiten Szenario, in dem Trump Zölle am unteren Rand seiner bisherigen Ankündigungen umsetzt, würden in Deutschland immer noch 200.000 Jobs verschwinden, so das IMK.

red

Glücksspiel-Fieber abgekühlt: Staat nimmt erstmals weniger Steuern ein – Lotto weiterhin beliebt

Der Glücksspiel-Boom in Deutschland hat einen Dämpfer erhalten: Nach Jahren des Aufschwungs verzeichneten die staatlichen Einnahmen 2023 erstmals einen Rückgang. Besonders virtuelle Automaten und Online-Poker spielen weniger in die Kassen, während Lotterien das Steuer-Schiff noch über Wasser halten.

Wiesbaden – Die öffentlichen Kassen haben im Jahr 2023 rund 2,48 Milliarden Euro Steuern aus Lotto, Sportwetten, Online-Poker und anderen Glücksspielen eingenommen. Das waren 3,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor un der erste Rückgang nach zuletzt stetig steigenden Einnahmen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Im Zehnjahresvergleich lagen die staatlichen Einnahmen aus Glücksspiel im Jahr 2023 um 51,5 Prozent höher als im Jahr 2013 mit 1,64 Milliarden Euro.

Ertragreichste staatliche Einnahmequelle beim Glücksspiel war im Jahr 2023 laut Destatis die Lotteriesteuer mit rund 1,77 Milliarden Euro und einem Anteil von 71 Prozent an den Steuereinahmen aus Glücksspiel insgesamt. Damit stiegen im Vergleich zum Jahr 2022 die staatlichen Einnahmen aus der Lotteriesteuer um 5,8 Prozent, im Zehnjahresvergleich um 22,3 Prozent.

Die steuerlichen Einnahmen aus Sportwetten gingen nach den Zahlen des Statistischen bundesamtes im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent auf 409 Millionen Euro zurück. Allerdings waren sie damit mehr als doppelt so hoch (+116,8 Prozent) wie zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2013 erzielte der Staat mit der seit dem 1. Juli 2012 geltenden Sportwettsteuer Einnahmen in Höhe von 189 Millionen Euro.

Den deutlichsten Rückgang der Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahr gab es im Jahr 2023 bei der virtuellen Automatensteuer (-38,5 Prozent), so Destatis. Rund 264 Millionen Euro nahmen die öffentlichen Kassen demnach 2023 durch die virtuelle Automatensteuer ein. Im Jahr 2022 waren es noch 430 Millionen Euro.

Die Steuereinnahmen aus Online-Poker gingen im Vorjahresvergleich um 7,5 Prozent zurück: Von 33 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 30 Millionen Euro im Jahr 2023. Virtuelles Automatenspiel und Online-Poker werden seit dem 1. Juli 2021 besteuert, damals trat der Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland in Kraft.

Das Lotterierecht in Deutschland – und damit auch die Rennwett- und Lotteriesteuer – ist Ländersache. Das heißt, die Einnahmen stehen den Bundesländern zu. Den größten Anteil an den Einnahmen hatte 2023 mit 22 Prozent das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen (535 Millionen Euro), so Destatis. Darauf folgte Bayern mit 14 Prozent (350 Millionen Euro) sowie Baden-Württemberg mit 12 Prozent (300 Millionen Euro).

red

Studie: Verkehrsemissionen erreichen 2025 Höchststand – und sinken danach

Die EU steht vor einem Wendepunkt im Straßenverkehr: Laut einer neuen Studie könnten die CO2-Emissionen des Verkehrssektors schon ab 2025 sinken. Strenge CO2-Vorgaben und der Umstieg auf Elektrofahrzeuge spielen dabei eine Schlüsselrolle. Doch warnen Experten: Ein Rückschritt bei den Klimazielen könnte die Fortschritte gefährden.

Berlin – Die neuen Flottengrenzwerte für Neuwagen, nach denen ab 2035 keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden sollen, werden laut einer neuen Studie den Anstieg der CO2-Emissionen im Verkehrssektor stoppen. “Unsere Analyse zeigt, dass der europäische Straßenverkehrssektor an einem historischen Wendepunkt steht”, sagte Felipe Rodríguez, stellvertretender Europa-Direktor der Organisation “International Council on Clean Transportation” (ICCT), am Dienstag. “Ein Jahrzehnt nach dem Pariser Abkommen vollzieht Europa nun die Wende und stellt auf Technologien um, insbesondere auf Elektrofahrzeuge, die eine höhere Energieeffizienz und weitaus geringere Emissionen gewährleisten.”

Bislang ist der Verkehr in der EU der einzige große Wirtschaftszweig, in dem die CO2-Emissionen seit 1990 gestiegen sind. Die Prognosen des ICCT deuten darauf hin, dass die CO2-Emissionen des Straßenverkehrs nun allerdings bereits 2025 ihren Höhepunkt erreichen werden. Die Emissionen des Straßenverkehrs in der Europäischen Union werden demnach voraussichtlich 2025 einen Höchststand von fast 800 Millionen Tonnen CO2 erreichen und danach bis 2035 um etwa ein Viertel zurückgehen. Dieser beschleunigte Rückgang stelle eine erhebliche Abweichung von früheren Prognosen dar, so das ICCT. Dies spiegle die Auswirkungen des Übergangs von konventionellen Autos zu emissionsfreien Fahrzeugen wider.

Die fallenden CO2-Emissionen hängen jedoch von der Beibehaltung der bestehenden CO2-Standards ab und können ins Stocken geraten, wenn die Vorschriften aufgeweicht werden. “Eine Abschwächung der aktuellen CO2-Ziele für Pkw- und Transporterhersteller würde den Rückgang der Emissionen gefährden, den Abstand zum rechtzeitigen Erreichen unserer Klimaziele vergrößern und die Rolle Europas als globales Vorbild für andere Regionen untergraben”, so Rodríguez.

Verglichen mit einem Szenario auf Basis der Rechtslage im Jahr 2021 haben die in den letzten Jahren eingeführten EU-Rechtsvorschriften 73 Prozent der Lücke geschlossen, die erforderlich ist, um den Straßenverkehr auf einen mit dem Übereinkommen von Paris kompatiblen Kurs zu bringen, so die Studie. Die EU-CO2-Normen aus den Jahren 2023 und 2024 haben demnach die Emissionslücke erheblich verkleinert: um 66 Prozent für schwere Nutzfahrzeuge und um 75 Prozent für leichte Nutzfahrzeuge.

red

Zu viel Sonnenstrom? Netzbetreiber warnen vor instabilen Stromnetzen

Der rasante Ausbau von Solaranlagen sorgt für neue Herausforderungen: Netzbetreiber und die Energiewirtschaft warnen vor Risiken für die Netzstabilität und fordern dringend neue Regelungen. Ohne rasche Maßnahmen könnten sogenannte “Brownouts” drohen, um Überlastungen zu verhindern.

Berlin – Netzbetreiber und die Energiewirtschaft fordern Sofortmaßnahmen gegen die Gefahr durch zu viel Sonnenstrom. Nach dem Rekord-Zubau von PV-Anlagen “droht nun ohne angemessene Steuerbarkeit eine Gefährdung für die Stabilität der Netze”, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andrea der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.

“Um den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien effizient und wirtschaftlich sinnvoll in das Energiesystem zu integrieren, ist es essenziell, dass die Novelle zur Vermeidung von Erzeugungsspitzen noch vor dem Ende der Legislaturperiode umgesetzt wird”, sagte Tim Meyerjürgens, Chef des Übertragungsnetzbetreibers Tennet Germany, der NOZ. Das sei eine “wichtige Voraussetzung, um die Energiewende weiter auf Kurs zu halten und gleichzeitig Netzstabilität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten”.

Der Bundestagsausschuss für Energie und Klimaschutz berät am Mittwoch über den rot-grünen Gesetzentwurf zur Steuerbarkeit von Solaranlagen. Für eine Verabschiedung wird es denkbar knapp: Am 11. Februar kommt das Plenum zum letzten Mal vor der Bundestagswahl zusammen. Der Grund für die Appelle: In Zeiten mit sehr viel Sonnenschein und geringem Strombedarf wird zu viel Energie erzeugt.

“Einspeisespitzen bergen zunehmend erhebliche Risiken für die Netzstabilität – und das unabhängig vom künftigen Netzausbau”, sagte Andrea. “Ohne die Möglichkeit, die Erzeuger in kritischen Situationen konkret anzusteuern, droht die Notwendigkeit, einzelne Netzstränge mit Erzeugern und Verbrauchern zeitweise vom Netz zu nehmen, um das System zu stabilisieren.” Umgangssprachlich ist von “Brownouts” die Rede. Aus Gründen der Systemstabilität sei es daher “dringend erforderlich, dass die im Gesetzentwurf enthaltenen Maßnahmen noch vor der Bundestagswahl realisiert werden”.

Der enorme Zuwachs an erneuerbaren Energien sei per se erstmal erfreulich und bringe das Land weiter Richtung Klimaneutralität, ergänzte Tennet-Chef Meyerjürgens. “Allerdings sind die Anlagen bislang nicht steuerbar und sie reagieren auch nicht auf Marktpreise. Das belastet das Stromnetz und verursacht unnötige Kosten.” Zentrale Maßnahmen wie mehr Anreize für die Direktvermarktung und eine stärkere Steuerbarkeit der Anlagen seien daher “zwingend notwendig”.

red

Klimaforscher warnt: Heizungsgesetz darf nicht zurückgedreht werden

Im Bundestagswahlkampf warnt PIK-Direktor Ottmar Edenhofer eindringlich vor einer Rückabwicklung des Heizungsgesetzes, wie sie die Union plant. Stattdessen fordert der renommierte Klimaforscher eine kluge Förderung, um Klimaschutz und finanzielle Entlastung zu vereinen – und kritisiert die politische Ignoranz gegenüber den wachsenden Kosten des Klimawandels.

Potsdam – Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat CDU-Chef Friedrich Merz vor einer Rücknahme des Heizungsgesetzes gewarnt, wie es im Wahlprogramm der Union angekündigt wird. “Es braucht keine Rückabwicklung, sondern es muss vorrangig eine wirksame und gerechte Kompensation geschaffen werden”, sagte PIK-Direktor Ottmar Edenhofer der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Montagausgabe).

Der Wissenschaftler und Politikberater schlug ein “Gebäude-Klimageld” vor: “Keine pauschale Pro-Kopf-Rückerstattung nach Einkommen, sondern eine Kompensation, die sich nach dem energetischen Standard des Gebäudes richtet.” Diese Rückerstattung müsse dann abgeschmolzen werden, sodass Druck entstehe, die Sanierung oder den Heizungstausch anzugehen.

“Schon 2027 – also in zwei Jahren – wird sich der CO2-Preis für das Heizen mit Gas und Öl genau wie für das Autofahren mit Diesel und Benzin nicht mehr über ein deutsches Gesetz, sondern über den europäischen Emissionshandel bilden”, sagte Edenhofer der NOZ.

Es brauche daher unbedingt die klare Ansage der Politik, dass das fossile Heizen zur steigenden Belastung werde. Denn zur Einhaltung der Klimaziele müsse der CO2-Preis “eigentlich schon 2030 bei 275 Euro je Tonne und 2040 bei 400 Euro liegen”, wenn die Emissionen nicht substanziell durch andere Maßnahmen gesenkt würden. “Die Tragik ist, dass niemand, der sich jetzt noch eine Gasheizung eingebaut, das auf dem Schirm hat”, beklagte Edenhofer.

“Genau deswegen kann ich nur davor warnen, die Flucht nach hinten anzutreten und den Leuten zu erzählen, die Wärmewende werde rückabgewickelt. Die Flucht nach hinten anzutreten, führt nicht in die Zukunft.” Dass sich gegenwärtig noch immer doppelt so viele Haushalte eine neue Gastherme einbauten statt einer elektrischen Wärmepumpe, sei “vollkommen dysfunktional, sowohl für den Klimaschutz als auch für den Geldbeutel der Betroffenen, denn das Heizen mit Gas wird ja immer teurer.”

Edenhofer beklagte zudem eine Klima-Ignoranz im Bundestagswahlkampf. “Manche tun so, als gehöre Klimaschutz zum Luxusgedöns nach dem Motto: Wenn wir politisch nix mehr zu tun haben, wenn die Wirtschaft wieder richtig brummt, dann machen wir mal wieder Klimapolitik”, sagte der Klimaforscher der NOZ.

“Wir reden – sehr zu Recht – über die Schwierigkeiten der Klimawende. Aber wir reden überhaupt nicht mehr darüber, was ein ungebremster Klimawandel kostet.” Die Tatsache, dass der ungebremste Klimawandel längst massivste Schäden hervorrufe, die immer gigantischer würden – absehbar sei ein Produktionseinbruch um 20 Prozent binnen 25 Jahren gegenüber einer Welt ohne Schäden – “ist auch in diesem Bundestagswahlkampf irgendwie in Vergessenheit geraten”, konstatierte der PIK-Direktor.

“Die Schäden des Klimawandels werden bis 2050 sechsmal so hoch liegen wie die Kosten des Klimaschutzes.” Natürlich nutzte die Vermeidung künftiger Schäden nur bedingt dem Hausbesitzer, der jetzt eine neue Heizung einbauen müsse. “Aber gegeneinander ausspielen dürfen wir das Jetzt gegen das Morgen nicht.”

Edenhofer reagierte mit seiner Kritik insbesondere auf die Ankündigungen der Union, bei einem Wahlsieg das EU-Verbrennerverbot und das Heizungsgesetz zurücknehmen zu wollen. “Es gibt einen Konservativismus, der vor allem erzählt, wie wunderbar es in der Vergangenheit war. Für mich ist Nostalgie die Sehnsucht nach einem Ort, an dem wir nie gewesen sind”, sagte der Wissenschaftler. “So ein Konservatismus wird uns nicht helfen, der wird uns in den Abgrund führen.”

Sein Ansatz für eine konservative Klimapolitik: “Wer viel verändern will, muss den Leuten sagen, was bewahrt wird. Die Menschen können Veränderungen nur dann akzeptieren, wenn sie nicht das Gefühl haben, ihnen werde der Boden unter den Füßen weggezogen. Das ist das Gegenteil davon, zu sagen, alles wird rückabgewickelt, und damit die Illusion zu erzeugen, es könnte so werden, wie es nie war.”

Deutschland komme nur in der Zukunft an, wenn es sich neu erfinde. “Die Politik kann die Menschen nur mitnehmen, wenn sie ihnen sagt, was bleibt, was bewahrt wird, und dass Klimaschutz kein hirnloses In-die-Zukunft-Irren ist”, sagte der Forscher und Institutsdirektor. “Es werden immer Fehler gemacht. Aber die Transformation ist nicht durch die Grünen induziert, sondern durch neue weltwirtschaftliche Entwicklungen, geopolitische Verschiebungen und natürlich durch die Erderhitzung.”

red

Faktenchecks gestrichen: Deutsche Unternehmen warnen vor Folgen auf Facebook und Instagram

Die Ankündigung von Facebook und Instagram, künftig auf Faktenchecks zu verzichten, sorgt für Aufruhr bei deutschen Großunternehmen. Während BASF und Eon vor den Gefahren von Desinformation warnen, scheinen viele Konzerne trotz Kritik weiterhin auf die Werbemacht der Plattformen angewiesen zu sein. 

Berlin – Große Unternehmen in Deutschland kritisieren, dass die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram die Moderation von Inhalten zurückfahren und Faktenchecks in den USA beenden – wollen sich vorerst aber nicht von den Plattformen abwenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des “Handelsblatts” unter 60 Unternehmen. Darunter sind Firmen, die besonders viel Geld für Werbung ausgeben, und die 40 Dax-Konzerne.

“Wir sehen das sehr kritisch”, teilte etwa BASF auf Anfrage mit. “Das Verbreiten von zum Teil gezielten Falschinformationen als freie Meinungsäußerung zu deklarieren, halten wir für falsch.” Eine Sprecherin von Aldi Süd sagte, Faktenchecker spielten “eine wichtige Rolle für die Qualität der Informationen auf Social Media”.

Der Energieriese Eon sieht die Plattformen in der Pflicht, “dass Verschwörungstheorien, Hassrede und Propaganda keine Verbreitung finden”. Auch der Triebwerksbauer MTU sieht die Ankündigung kritisch, “da Desinformationen und Unwahrheiten den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden”.

Unternehmen wie Continental, Kaufland, Eon oder MTU kündigten in der Umfrage an, ihre Seiten zunächst weiter betreiben zu wollen. Siemens will vorerst auch weiter auf der Plattform werben. 40 Unternehmen, und damit der Großteil der Befragten, äußerten sich nicht oder nicht mit konkreten Antworten. Die meisten der antwortenden Firmen wollen zunächst abwarten und weitere Schritte prüfen, weil ihnen die aktuelle Lage zu unübersichtlich erscheint.

Mark Zuckerberg, Chef der Facebook- und Instagram-Mutter Meta, hatte am Dienstag die Zusammenarbeit mit journalistischen Organisationen beim Factchecking aufgekündigt und umfangreiche Lockerungen bei der Moderation von Inhalten angekündigt, die bislang unter die Richtlinie über “Hasserfülltes Verhalten” fielen. So darf künftig etwa homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen auf Basis ihrer Sexualität oder Identität eine Anomalie oder psychische Erkrankung unterstellt werden.

Meta hat im Werbegeschäft eine große Marktmacht. Hiesige Unternehmen dürften laut Prognosen des Branchenverbands Mediaagenturen in diesem Jahr 4,8 Milliarden Euro für Werbung auf Meta-Plattformen ausgeben. Damit ist Meta allein deutlich wichtiger als Werbung im klassischen TV sowie in Print-Zeitungen und -zeitschriften zusammen, die auf Einnahmen von 3,7 Milliarden Euro kommen.

red

Altersarmut auf Rekordhoch: Über 200.000 Senioren sind zusätzlich auf Sozialhilfe angewiesen

Die Zahl der Senioren in der Sozialhilfe hat in Deutschland einen traurigen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Jahrzehnts stieg die Zahl der Betroffenen um 43 Prozent – eine Entwicklung, die politische Reformen erfordert.

Berlin – Innerhalb von zehn Jahren sind über 200.000 Senioren zusätzlich in die Sozialhilfe gerutscht. Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, mussten im September 2024 insgesamt rund 730.000 Senioren auf die Grundsicherung zurückgreifen – 40.000 mehr als im September 2023 und 220.000 mehr als im Jahr 2015.

Das ergibt einen Anstieg um 43 Prozent, während die Gruppe der Über-60-Jährigen im gleichen Zeitraum nur um rund zwölf Prozent gewachsen ist. “Altersarmut erreicht trauriges Allzeithoch”, sagte Sahra Wagenknecht, Spitzenkandidatin des BSW, dazu den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. “Über 40.000 Rentner mehr, die zum Sozialfall geworden sind, als vor einem Jahr ist ein dramatischer Anstieg. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher, da viele Senioren aus Scham keine Gelder beantragen. Altersarmut ist ein Megaproblem unseres Landes.”

Betrachtet man die Grundsicherungszahlen nach Geschlecht, zeigt sich, dass ältere Frauen überproportional betroffen sind. Jenseits der Altersgrenze von 65 Jahren bezogen rund 100.000 mehr Frauen Grundsicherung als Männer.

Als Lösung plädiert Wagenknecht für eine grundlegende Rentenreform: “Deutschland hat eines der leistungsschwächsten Rentensysteme in Europa. Das Rentenniveau liegt zehn Prozent unter dem EU-Schnitt. Deshalb fordern wir in unserem Wahlprogramm eine Volksabstimmung über die Rente. Die Deutschen sollten die Möglichkeit bekommen, über die Einführung einer Rente nach österreichischem Vorbild abstimmen zu können. Wenn ein langzeitversicherter Rentner in Österreich im Schnitt über 800 Euro im Monat mehr bekommt, muss das auch hierzulande möglich sein.”

red

Teslas Image gerät in einen gefährlichen Strudel

Teslas Image ist auf der Kippe – und Elon Musk scheint der Hauptgrund zu sein. Eine neue Umfrage zeigt dramatische Rückgänge in der Kaufbereitschaft, vor allem in den USA. Droht dem Elektroautohersteller der Verlust seiner einstigen Strahlkraft?

 Kopenhagen – Das Image des Elektroautoherstellers Tesla hat in den vergangenen Monaten zunehmend unter den Kontroversen um seinen Vorstandschef Elon Musk gelitten.

Das zeigen Daten des dänischen Marktforschungsunternehmens Caliber, über die der “Spiegel” berichtet. Demnach wenden sich potenzielle Kunden vor allem im Heimatmarkt USA von der Marke ab. Gaben dort im Januar 2022, also vor Musks Twitter-Übernahme, noch 46 Prozent der Befragten an, dass sie ein Produkt von Tesla kaufen würden, wollten das im November 2024 nur noch 25 Prozent tun.

Zwar ging dieser Wert im Dezember wieder leicht nach oben (32 Prozent) – vermutlich, weil Musk nach dem Trump-Sieg als Gewinner dastand, glaubt Caliber-Chef Shahar Silbershatz. Dennoch rechne er nicht mit einer baldigen Rückkehr zur alten Markenstärke, zu deutlich zeige sich der Abwärtstrend der vergangenen Monate.

Caliber erhebt nach eigenen Angaben in über 40 Ländern, welches Bild die Menschen von verschiedenen Marken haben. Dazu nutzt das Marktforschungsunternehmen Online-Umfragen unter zufällig ausgewählten Teilnehmern. Das Markenimage von Tesla erhebt Caliber nach eigenen Angaben in den USA, Deutschland und China durchgängig.

Für Teslas Imagekrise müsse nicht allein Musk verantwortlich sein, sagte Silbershatz. Aktuell schwächelt der Elektroautomarkt in vielen Regionen außerhalb Chinas, darunter leide Tesla als reiner E-Auto-Hersteller womöglich stärker als die Konkurrenz. Trotzdem spielt Musk beim Abwärtstrend wohl eine starke Rolle – weil er, auch das zeigen die Daten, besonders stark mit seinen Unternehmen assoziiert wird. “Bei anderen Firmen denken die Menschen kaum an den Geschäftsführer, wenn sie sich ein Produkt kaufen. Bei Tesla ist das anders.”

In Deutschland ist Teslas Imagekrise noch nicht ganz so gravierend: Die Kaufbereitschaft bei den befragten 18- bis 75-jährigen Deutschen sank zwischen Januar 2022 und Dezember 2024 von 30 auf 25 Prozent. Der Trend könnte sich jedoch verstärken, wenn Musk weiterhin Einfluss auf die europäische Politik nimmt, prognostiziert Silbershatz. “Je mehr er auch in Europa als politische Figur wahrgenommen wird statt als Technikvisionär, desto mehr polarisiert er auch hier – was der Marke Tesla schaden dürfte.”

US-Milliardär Elon Musk unterstützt seit einigen Monaten verstärkt rechtspopulistische und rechtsextreme Persönlichkeiten. Nachdem er sich im US-Wahlkampf für Donald Trump eingesetzt und ihm zum Sieg verholfen hatte, mischt er sich nun zunehmend in die Politik in Europa ein. So unterstützt er in Deutschland die AfD im Bundestagswahlkampf oder attackiert immer wieder den britischen Premierminister Keir Starmer.

red

Ifo-Institut: Wohnungsbau bleibt angespannt – Zinsrückgang reicht nicht für Trendwende

Auch im Dezember blieb der Mangel an Aufträgen im Wohnungsbau ein großes Thema. Trotz leichtem Rückgang der Auftragsstornierungen ist die Lage weiterhin angespannt.

München – Die Auftragslage im Wohnungsbau bleibt angespannt. 53,6 Prozent der Unternehmen meldeten im Dezember einen Mangel an Aufträgen, nach 54,0 Prozent im November, teilte das Ifo-Institut am Freitag in München mit.

“Die strukturellen Probleme im Wohnungsbau bleiben bestehen”, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. “Die neue Bundesregierung steht vor großen Herausforderungen bei der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.”

Das Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich leicht verbessert, verharrt aber deutlich im negativen Bereich. Die Unternehmen bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Zukunftsaussichten etwas weniger pessimistisch als im November.

Der Anteil der Auftragsstornierungen war rückläufig und liegt nun bei zehn Prozent. “Die gesunkenen Zinsen allein reichen bisher nicht aus, um eine nachhaltige Trendwende im Wohnungsbau einzuleiten”, ergänzte Wohlrabe.

red

CDU will Spitzenverdiener um bis zu 3.500 Euro jährlich entlasten

Die CDU plant eine Steuerreform, die vor allem Familien und Selbstständige entlasten soll. Berechnungen zeigen, wie viel Steuerzahler je nach Einkommen durch die geplante Steuererleichterung sparen könnten – von 126 Euro bis zu fast 3.500 Euro jährlich. Die Reform soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Berlin – Die CDU will die Steuerzahler teils deutlich entlasten. Das geht aus parteiinternen Beispielrechnungen der CDU hervor, über die das “Handelsblatt” (Freitagausgabe) berichtet. Darin werden die Effekte der Steuerreform berechnet, die die CDU in ihrem “Agenda 2030”-Papier skizziert.

Für eine Familie mit zwei Kindern, bei der ein Partner 4.000 Euro und der andere 8.000 Euro im Monat verdient, summiert sich die Entlastung demnach auf 3.496 Euro. Verdienen die Partner halb so viel, also 2.000 und 4.000 Euro monatlich, beträgt die Entlastung noch 1.042 Euro jährlich. Bei Alleinerziehenden mit einem Kind wären es bei 5.000 Euro monatlichem Bruttoeinkommen 1.122 Euro Entlastung und bei 3.000 Euro noch 348 Euro.

Ein Single mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 8.000 Euro würde um 2.649 Euro im Jahr entlastet. Bei 4.500 Euro wären es laut CDU-Papier 1.086 Euro weniger Steuern und bei 2.000 Euro Monatseinkommen 126 Euro weniger im Jahr.

Auch für Selbstständige hat die CDU ihre Steuerpläne durchgerechnet. Demnach müsste ein selbstständiger Unternehmer (Single, keine Kinder) mit einem Gewinn von 108.000 Euro im Jahr nach Umsetzung aller Entlastungsvorschläge 2.669 Euro weniger Steuern zahlen. Bei einem Jahresgewinn von 150.000 Euro beträgt die Entlastung laut CDU-Berechnungen 2.386 Euro.

In der Berechnung wird die Steuerlast bei vollständiger Umsetzung der CDU-Pläne mit der in 2025 aktuell geltenden Steuerbelastung verglichen. Die Umsetzung soll sich laut “Agenda”-Papier über vier Jahr erstrecken.

2023 lag das durchschnittliche Monatsbruttoeinkommen für Haushalte mit zwei Erwachsene mit zwei Kindern bei insgesamt 8.239 Euro, Alleinerziehende mit einem Kind hatten ein Monatsbruttoeinkommen von 3.774 Euro und alleinlebende Singles 2.922 Euro. Netto stand der einen Hälfte der Bevölkerung pro Monat mindestens 2.190 Euro pro Kopf zur Verfügung, der anderen Hälfte weniger.

red

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