Volocopter meldet Insolvenz an: Flugtaxi-Pionier kämpft ums Überleben

Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter hat Insolvenz angemeldet, doch der Geschäftsbetrieb geht vorerst weiter. Ein Sanierungskonzept und neue Investoren sollen das Unternehmen retten. Ob die Flugtaxis tatsächlich abheben, bleibt ungewiss.

Bruchsal – Der angeschlagene Flugtaxi-Hersteller Volocopter hat Insolvenz angemeldet. Man habe am Donnerstag beim Amtsgericht Karlsruhe einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Das Amtsgericht hat demnach am Folgetag die vorläufige Insolvenzverwaltung eröffnet und Tobias Wahl zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Geschäftsbetrieb werde während des vorläufigen Insolvenzverfahrens “wie gewohnt weitergeführt”, so das Unternehmen. Der vorläufige Insolvenzverwalter habe bereits eine Mitarbeiterversammlung durchgeführt, um die Angestellten über die aktuelle Situation zu informieren und erste Fragen zum Verfahren zu beantworten.

Darüber hinaus wurde ein Investorenprozess angestoßen. “Das Unternehmen braucht eine Finanzierung, um die letzten Schritte zum Markteintritt zu gehen”, ließ sich Wahl zitieren. “Wir werden uns bemühen, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept zu entwickeln und dieses mit Investoren umzusetzen.”

Volocopter entwickelt elektrische Flugtaxis für Passagiere sowie Lastendrohnen. Die vom Unternehmen entwickelten Luftfahrzeuge können senkrecht starten und landen sowie in der Luft schweben. In der Breite sind sie noch nicht im Einsatz.

red

Stromimporte auf Rekordhoch: Deutschland zahlt Milliarden für ausländischen Strom

Deutschland deckt seinen Energiebedarf zunehmend mit Importen – und zahlt dafür teuer. 2024 überstieg die Stromrechnung für Importe die Einnahmen aus Exporten um 2,3 Milliarden Euro.

Berlin – Deutschland hat im Jahr 2024 deutlich mehr Strom aus dem Ausland importiert als ins Ausland verkauft.

Wie die “Bild” in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur berichtet, betrugen die Stromimporte in diesem Jahr fast 77.000 Gigawattstunden. Im Gegenzug wurden knapp 48.500 Gigawattstunden ins Ausland exportiert.

Wie die “Bild” weiter schreibt, ergibt sich daraus ein milliardenschwerer negativer Saldo. Demnach mussten die deutschen Versorger insgesamt 5,3 Milliarden Euro für den im Ausland eingekauften Strom bezahlen. Der Stromexport brachte insgesamt drei Milliarden Euro ein. Daraus ergibt sich ein negativer Saldo von 2,3 Milliarden Euro.

red

Grundsteuer-Reform: Eigentümer und Mieter vor massiven Mehrbelastungen

Die Grundsteuerreform sorgt ab 1. Januar für steigende Belastungen: Laut Haus & Grund drohen im Schnitt 116 Prozent höhere Kosten – mit Spitzen von mehreren hundert Prozent. Der Eigentümerverband macht Olaf Scholz und die Finanznot der Kommunen für die drastischen Anstiege verantwortlich.

Berlin – Die zum 1. Januar in Kraft tretende Grundsteuerreform wird nach Berechnungen des Eigentümerverbands Haus & Grund zu massiven Mehrbelastungen der Eigentümer und Mieter führen.

Wie die “Bild” (Samstagausgabe) unter Berufung Musterbeispiele des Verbands aus zehn Bundesländern berichtet, steigt die Grundsteuerbelastung um durchschnittlich 116 Prozent. Demnach würden bei rund 36 Prozent der Immobilien die Grundsteuerbelastungen sinken. Bei rund 60 Prozent gebe es dagegen zum Teil Anstiege von mehreren hundert Prozent.

Der Präsident von Haus & Grund, Kai Warnecke, machte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die Mehrbelastung verantwortlich. Zu “Bild” sagte Warnecke: “Es zeichnet sich eine massive Steuererhöhung ab. Die Verantwortung dafür trägt Olaf Scholz: erst als Finanzminister, jetzt als Bundeskanzler.” Warnecke warnte zugleich, der “Scholz`sche Grundsteuer-Wahnsinn” mache “Wohnen noch teurer”.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund erklärte, die Anhebung der Hebesätze in vielen Kommunen sei der “katastrophalen Finanzlage” geschuldet. Zu “Bild” sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbands, Uwe Zimmermann: “Die Städte und Gemeinden versuchen alles, um die Grundsteuer stabil zu halten. Wenn aber wegen der katastrophalen Finanzlage als letzter Ausweg nur eine Erhöhung der kommunalen Steuern bleibt, dann ist das der letzte Schritt, der in der aktuellen Situation unumgänglich ist. Klar ist: Kommunen wollen ihre Bürgerinnen und Bürger nicht zusätzlich belasten.” “Wenn wegen der katastrophalen Finanzlage als letzter Ausweg nur eine Erhöhung der kommunalen Steuern bleibt, dann ist das der letzte Schritt, der in der aktuellen Situation unumgänglich ist.”

red

„Debakel droht“: Wohnungsbau könnte auf 150.000 Einheiten abstürzen

Die Bauindustrie schlägt Alarm: Im kommenden Jahr könnten nur noch 150.000 Wohnungen fertiggestellt werden – ein Tiefpunkt, der laut Branchenverband HDB dringend neue Impulse von der Politik erfordert. Vor allem Bürokratie und fehlende Förderungen belasten den Wohnungsbau.

Berlin – Die Bauindustrie erwartet, dass der Neubau von Wohnungen im kommenden Jahr weiter zurückgeht.

Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands HDB, Tim-Oliver Müller, sagte der “Bild-Zeitung” (Samstagausgabe): “Beim Wohnungsbau droht im nächsten Jahr ein Debakel, seit zwei Jahren werden kaum neue Bauanträge gestellt. Wir können froh sein, wenn 200.000 Wohnungen fertiggestellt werden. Es gibt sogar einige Stimmen, die sagen, dass es möglicherweise nur 150.000 werden.”

Müller forderte von der nächsten Bundesregierung einen “echten Kurswechsel” in der Wohnungspolitik “und ein klares Bekenntnis für das Bauen in Deutschland”. Der Verbandschef forderte in diesem Zusammenhang die Zusammenlegung der Bundesministerien Bau und Klimaschutz. “Nur wenn beides zusammengelegt und -gedacht wird, entstehen gute und vor allem bezahlbare Lösungen”, sagte Müller zu “Bild”. Konkret bedeute das eine “verlässliche Förderkulisse, die für alle verständlich ist, das Bekenntnis zum einfachen Bauen mit einem Kahlschlag überbordender Anforderungen an Gebäude und Bürokratie”.

red

Gehaltsranking: Wer in Deutschland am meisten verdient

Ein Blick auf die Gehälter von Migranten in Deutschland zeigt überraschende Ergebnisse: Einwanderer aus einer bestimmten Nation verdienen deutlich mehr als die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer. Doch was steckt hinter diesem Trend?

 Berlin – Indische Migranten in Deutschland verdienen deutlich mehr Geld als die Durchschnittsbevölkerung. Bei keiner anderen Nationalität liegt das Gehalt im Schnitt höher als unter Indern, wie eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, über die die “Welt am Sonntag” berichtet. Während der Medianlohn unter vollzeitbeschäftigten Deutschen Ende 2023 im Monat 3.945 Euro betrug, kamen indische Beschäftigte demnach auf 5.359 Euro.

Migranten aus Indien sind überdurchschnittlich gut qualifiziert, wie bereits frühere Auswertungen des IW gezeigt hatten. Viele der Zuwanderer haben in den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) studiert und arbeiten oft in Branchen wie der IT oder als Ingenieur. Ein Drittel der Inder zwischen 25 bis 44 Jahren ist in akademischen Mint-Berufen tätig. Auch unter Menschen aus China (25,0 Prozent), Brasilien (21,8 Prozent), Russland (18,6 Prozent), Iran (17,8 Prozent) und Frankreich (16,2 Prozent) sind die Werte überdurchschnittlich.

Bei den Gehaltsdaten haben die IW-Forscher Werte herangezogen, die auf Entgeltinformationen der Arbeitgebermeldungen zur Sozialversicherung beruhen. Dabei zeigt sich: Überdurchschnittlich gut bezahlte Zuwanderer sind die Ausnahme. Insgesamt beträgt der Medianlohn aller Vollzeitbeschäftigten 3.796 Euro. Dabei verdienen Deutsche mit 3.945 Euro rund 900 Euro mehr als Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, deren Medianlohn 3.034 Euro beträgt.

Das Durchschnittsgehalt der Inder liegt rund 41 Prozent über dem Medianlohn und sogar 77 Prozent über dem aller vollzeitbeschäftigten Ausländer in Deutschland. Es folgen Arbeitnehmer aus den USA (5.095 Euro), Österreich (5.083 Euro) sowie Großbritannien und Irland (5.010 Euro). Auch beispielsweise Chinesen (4.728 Euro), Schweizer (4.589 Euro) und Brasilianer (4.565 Euro), die in Deutschland arbeiten, beziehen Gehälter, die im Schnitt deutlich über dem Median liegen.

Am anderen Ende der Skala mit vergleichsweise geringen Medianlöhnen stehen Vollzeitbeschäftigte aus Bulgarien (2.520 Euro), Rumänien (2.611 Euro) und Syrien (2.657 Euro). “Diese Lohnniveaus resultieren aus dem hohen Anteil von bis zu 50 Prozent dieser Gruppen, die in Helfertätigkeiten beschäftigt sind”, sagte IW-Ökonom Axel Plünnecke.

red

Filialsterben geht weiter: Banken passen sich dem digitalen Wandel an

Bankfilialen werden weiter schließen, da immer mehr Kunden auf digitale Angebote umsteigen, sagt BdB-Präsident Christian Sewing. Gleichzeitig fordert er von der Politik mutige Strukturreformen, um die Wirtschaft anzukurbeln und Deutschlands Wachstumspotenzial besser auszuschöpfen.

Berlin – Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) rechnet mit einem weiteren Filialsterben deutscher Banken.

“Die Zahl der Bankfilialen in Deutschland wird weiter abnehmen, weil sich das Verhalten der Kunden verändert hat”, sagte Christian Sewing den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Trotzdem werde es auch künftig noch “viele Filialen” geben, sicherte der Bankenverband-Präsident, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ist, zu.

Viele klassische Filialbereiche, wie das Tätigen von Überweisungen, fänden heute aber online statt, Bargeld werde immer häufiger am Supermarkt oder an Tankstellen abgehoben. Kunden würden vor allem dann Filialen aufsuchen, wenn sie persönliche Beratung in Anspruch nehmen wollten. “Für Kunden, die eine persönliche Beratung suchen, wird es natürlich auch in Zukunft Filialen geben”, versprach Sewing.

Mit Blick auf die schwache wirtschaftliche Entwicklung forderte der Bankenverbandspräsident von der kommenden Bundesregierung tiefgreifende Reformen. “Die hartnäckige Wachstumsschwäche in Deutschland kann nur durch umfassende Strukturreformen überwunden werden, mit denen die Investitionsbedingungen dauerhaft verbessert werden”, sagte Sewing. “Weder wirtschaftspolitische Einzelmaßnahmen noch die staatliche Förderung ausgewählter Wirtschaftsbereiche reichen aus. Auch die Vorstellung, man könne die Wirtschaft allein durch eine höhere Staatsverschuldung wieder auf einen stabilen Wachstumspfad bringen, ist unrealistisch.”

Sewing betonte: “Die Wahlen zum Deutschen Bundestag könnten ein Neubeginn sein, wenn die neue Regierung die Situation als Chance begreift und dringend notwendige Reformen schnell angeht.” Dazu gehören für ihn spürbare Entlastungen bei den Energiekosten, wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern, schnellere Genehmigungsverfahren und eine modernisierte Infrastruktur. “Mit einem solchen Reformpaket könnten wir nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch neues Wachstum entfesseln”, sagte er. “Für die nächste Bundesregierung muss gelten: Wirtschaftsreformen haben oberste Priorität.”

Trotz aller Probleme hält Sewing 2025 für Deutschland ein leichtes Wirtschaftswachstum von etwa 0,5 Prozent für möglich. “Aber gemessen am wirtschaftlichen Potenzial Deutschlands und unserem Investitionsbedarf ist das auf Dauer natürlich viel zu wenig”, führte er aus. Die Wirtschaftsweisen gehen derzeit von einem Wachstum von 0,4 Prozent Plus aus, der Internationale Währungsfonds von 0,8 Prozent. Die Bundesregierung erwartet 1,1 Prozent. 2024 dürfte die deutsche Wirtschaft geschrumpft sein. “Da sich die Lohnentwicklung im Euro-Raum nur langsam abschwächt, gehen die privaten Banken davon aus, dass sich die Inflationsrate im kommenden Jahr bei etwas über zwei Prozent einpendeln wird”, sagte der Bankenpräsident.

red

Grundsteuerreform: Entlastung für Finanzämter, aber Einsprüche häufen sich

Kurz vor dem Start der neuen Grundsteuer sieht die Deutsche Steuer-Gewerkschaft Entspannung bei den Finanzämtern, doch Einsprüche und Kritik reißen nicht ab. Der Eigentümerverband spricht von einem „Bürokratie-Monster“ und fordert, neue Bescheide abzuwarten, bevor gezahlt wird.

Berlin – Kurz vor Inkrafttreten der Grundsteuerreform zum neuen Jahr stellt die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) eine deutliche Entlastung bei den Finanzämtern fest.

“Bei uns ist die große Bugwelle vorbei. Die Finanzämter haben jetzt wieder verstärkt Kapazitäten frei für andere Aufgaben – zum Beispiel die zügige Bearbeitung von Einkommensteuererklärungen”, sagte DSTG-Bundesvorsitzender Florian Köbler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Allerdings habe es viele Einsprüche gegeben: “Etwa 20 Prozent der Immobilienbesitzer haben beim Finanzamt Einspruch eingelegt gegen den Bescheid über den Grundsteuermessbetrag und den über den Grundsteuerwert”, sagte Köbler. Entschieden werde darüber erst, wenn es ein Urteil des Bundesfinanzhofes und gegebenenfalls des Verfassungsgerichts zu den anhängigen Musterklagen gebe. Auch wenn man Einspruch eingelegt habe, heiße das nicht, dass die Kommunen das Verfahren stoppen, sagte Köbler.

Vom Eigentümerverband Haus und Grund kam scharfe Kritik an der Reform verbunden mit einem Aufruf zum Zahlungsstopp. “Wer bis heute keinen neuen Grundsteuerbescheid hat, der muss ab dem 1. Januar 2025 keine Grundsteuer mehr bezahlen. Denn die alte Grundsteuer ist ab diesem Tag nicht nur verfassungswidrig, sondern sie darf nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes auch nicht mehr angewandt werden”, sagte Haus und Grund-Präsident Kai H. Warnecke den Funke-Zeitungen.

Die neue Grundsteuer sei erst zu bezahlen, wenn man einen neuen Bescheid habe. Er kritisierte die Steuerbescheide, die verschickt werden, als zu komplex, viele Bürger würden die Inhalte nicht verstehen. Die neue Grundsteuer sei ein “Bürokratie-Monster, das die Bürger, aber auch die Verwaltung und die Kommunen überfordert”, ärgerte sich Warnecke. “Beim Bürger bleibt nur der Frust.” Es handele sich um ein “Staatsversagen in Gestalt einer überbordenden Verwaltung”.

red

Rekorddefizit: Kommunen warnen vor schwerster Finanzkrise seit Jahrzehnten

Deutschlands Kommunen stehen vor einer historischen Finanzkrise: Im ersten Halbjahr 2024 verbuchten sie ein Defizit von über 17 Milliarden Euro. Der Städte- und Gemeindebund fordert schnelle finanzielle Hilfe, um Steuererhöhungen zu vermeiden.

Berlin – Die Kommunen in Deutschland stecken nach eigener Einschätzung in der schlimmsten Finanzkrise seit Jahrzehnten.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Uwe Zimmermann, sagte der “Bild-Zeitung” (Samstagausgabe): “Die Städte und Gemeinden stecken in der schwersten Finanzkrise seit Jahrzehnten. Alleine im ersten Halbjahr 2024 schlägt ein Defizit von über minus 17,2 Milliarden Euro in den kommunalen Kassen zu Buche.”

Bund und Länder seien gefordert, “die Kommunen finanziell endlich so auszustatten, dass sie nicht zu Steuererhöhungen gezwungen werden”, sagte Zimmermann.

red

Datenhunger der Bevölkerung wächst: Deutschlands Netze drohen an ihre Grenzen zu stoßen

Eine neue Studie zeigt, dass der durchschnittliche Datenverbrauch in deutschen Haushalten bis 2030 deutlich steigen wird. Besonders Video-Streaming, Social Media und neue Technologien wie Virtual Reality könnten die Netzkapazitäten an ihre Grenzen bringen. 

Berlin – Mehr Video-Streaming und Social-Media zu Weihnachten und zum Jahreswechsel – der wachsende Datenhunger der Bundesbürger bringt die Netze laut einer neuen Studie an ihre Grenzen. Internetnutzung und Datenverbrauch nehmen bereits seit Jahren rasant zu, die Kapazitäten auf den teils noch immer veralteten Netzen sind aber begrenzt.

Laut der vom Breitband-Branchenverband Anga beim Analysehaus Goldmedia beauftragten Studie wird sich der durchschnittliche Datenverbrauch pro Haushalt bis 2030 selbst bei konservativen Schätzungen mehr als verdoppeln.

In dem von den Studienautoren entwickelten so genannten “Trendszenario” wird der durchschnittliche Datenverkehr pro Haushalt zwischen 2024 und 2030 um das 2,4-Fache steigen. Haupttreiber sind dabei etablierte Anwendungen wie Video-Streaming, Social Media und Cloud-Dienste, die längst Teil des Alltags sind. Insbesondere im Bereich Video zeichnen sich Veränderungen ab: Höhere Qualitätsstufen, wie 4K und 8K, werden zunehmend marktüblich und fordern die ohnehin begrenzten Bandbreitenreserven von DSL-Anschlüssen heraus. Und das Nutzerverhalten verändert sich ebenfalls: Jüngere Generationen greifen verstärkt auf Live-Streaming zurück, das deutlich höhere Bandbreiten benötigt als klassische On-Demand-Dienste.

Im “Potenzial-Szenario”, das die Einführung neuer Technologien wie Virtual Reality (VR) und Cloud-Gaming einbezieht, könnte sich der Datenverkehr pro Anschluss bis 2030 sogar um den Faktor 3,7 erhöhen. Diese Technologien stehen an der Schwelle zur breiten Marktreife und könnten ab 2028 signifikante Auswirkungen auf die Internetnutzung haben.

Die Studie legt nahe, dass die Nachfrage nach schnellen und stabilen Gigabit-Anschlüssen zwangsläufig weiter steigen wird. DSL-Kupferleitungen, die in den 1990er Jahren eingeführt wurden, können die wachsenden Anforderungen dagegen nur noch bedingt erfüllen. “Deutschlands Datenautobahnen sind noch zu oft Schotterpisten. 24 Millionen Haushalte surfen immer noch auf den 30 Jahre alten DSL-Kupferleitungen, die längst in die Jahre gekommen sind”, sagte Anga-Chef Philipp Müller der dts Nachrichtenagentur.

Dementsprechend sieht der Chef des 1974 gegründeten Verbands dringenden Handlungsbedarf und die Ergebnisse der Studie als Weckruf für Politik und Wirtschaft: Deutschland müsse seine digitale Infrastruktur modernisieren, um den wachsenden Anforderungen der kommenden Jahre gerecht zu werden. Bei der Umschaltung von alten DSL-Kupfernetzen auf gigabitfähige Infrastruktur, der so genannten Kupfer-Glas-Migration, sei politisch aktuell vor allem das Bundesministerium für Digitales sowie die Bundesnetzagentur gefordert. Das Ampel-Aus dürfe nicht zur Vollbremsung für schnelles Internet werden und Deutschland im europäischen Vergleich weiter zurückwerfen, sagte Anga-Geschäftsführer Müller der dts Nachrichtenagentur.

red

Handwerk warnt Politik: Keine Abschiebung integrierter syrischer Fachkräfte

Das deutsche Handwerk setzt auf syrischer Fachkräfte und fordert, dass integrierte und ausgebildete Mitarbeiter nicht in ihre Heimat abgeschoben werden. Handwerkspräsident Dittrich warnt, dass Fachkräftemangel weiter ein großes Problem bleibt und das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz bislang nicht die erhoffte Wirkung zeigt.

Berlin – Das deutsche Handwerk erwartet von der Politik, dass ausgebildete und integrierte syrische Mitarbeiter nicht in ihre Heimat abgeschoben werden.

“Wir sollten froh sein über jeden, der sich integriert hat”, sagte Handwerkspräsident Jörg Dittrich der “Rheinischen Post” (Freitagsausgabe). “Die Arbeitgeber im Handwerk erwarten, dass sie ihre syrischen Beschäftigten dauerhaft und verlässlich als wichtige Fachkräfte weiterbeschäftigen können.” Viele von ihnen habe man mit großem Aufwand ausgebildet, und: “Wir suchen weiter händeringend Fachkräfte im Handwerk”, so der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).

Das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz wirke “leider längst noch nicht in dem Umfang, wie es nötig wäre”, sagte Dittrich. “Das Gesetz ist zwar genau richtig, aber es kann in der Praxis noch nicht voll wirksam werden. Engpässe gibt es bei der Visa-Erteilung und in den Ausländerbehörden. Und viele Fachkräfte machen um Deutschland einen Bogen, weil ihnen die Steuern und Sozialbeiträge zu hoch sind. Dadurch verdienen sie nicht so viel netto wie in anderen Ländern”, so Dittrich.

red

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