Rente reicht nicht aus: 1,35 Millionen Rentner in Deutschland arbeiten weiter

Berlin – Obwohl sie bereits Rente beziehen, arbeiteten Ende 2022 insgesamt 1,35 Millionen Menschen in Deutschland weiterhin. Das zeigen neu veröffentlichte Zahlen der Bundesregierung aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag. “Ippen-Media” berichtet in seinen Dienstagausgaben darüber.

Von allen weiterhin tätigen Rentnern arbeiteten 1,1 Millionen nach der Regelaltersgrenze von meist 67 Jahren, also dem Zeitpunkt der abschlagsfreien Rente, weiter. Darunter waren rund 888.000 geringfügig in Minijobs beschäftigt, etwa 240.000 arbeiteten darüber hinaus noch mehr. Die restlichen 245.000 Menschen bezogen schon vor der Regelaltersgrenze Rente und arbeiteten dennoch.

In ihrer Antwort an Matthias W. Birkwald, Bundestagsabgeordneter und renten- sowie alterspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, gab die Bundesregierung Zahlen zum Stichtag des 31. Dezembers 2022 bekannt. Die Linke fragte die Bundesregierung auch nach den erwarteten Kosten der in der Wachstumsinitiative vorgesehenen Entlastungen.

Der Anfang Juli von der Ampel-Koalition vorgestellte Plan enthält eine Reihe von finanziellen Anreizen für Menschen, auch während der Rente noch zu arbeiten. Zahlen konnte die Bundesregierung nicht nennen. Die DRV rechnete Ende Juli mit dadurch fehlenden Rentenkassenbeiträgen von etwa einer Milliarde Euro.

Linkenpolitiker Birkwald unterstützt die Ampel-Pläne zur Entlastung und spricht gegenüber “Ippen-Media” von einem “richtigen Signal”, dass sich für Menschen im Alter “Arbeitsleistung auch direkt lohnt.” Viele Rentner würden davon profitieren, denn schon jetzt seien es fast anderthalb Millionen Rentner, die sich trotz ihrer Rente noch etwas hinzuverdienen müssten oder wollten, zum Großteil in geringfügiger Beschäftigung, also in Minijobs.

Die Zahlen geben für den Linkenpolitiker mit Blick auf die Altersarmut aber auch Anlass für Kritik: Es sei unerträglich, dass die Renten in Deutschland durchschnittlich so niedrig seien, dass viele Rentner darauf angewiesen seien, weiterzuarbeiten, sagte Birkwald. “Die deutschen Renten sind nämlich alles andere als generös. Unter den 34 OECD-Staaten liegt Deutschland bei der Höhe der Nettoersatzrate der Renten auf dem viertletzten Platz. Das ist ein Armutszeugnis für ein so reiches Land!”

red

Geplante EU-Richtlinie: Bankenverband warnt vor steigenden Angriffen auf Onlinebanking

Berlin – Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) zeigt sich alarmiert angesichts steigender Angriffe auf das Onlinebanking von Bankkunden. “Die Zahl der Angriffe nimmt zu und sie werden komplexer”, sagte Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des BdB, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).

Gleichzeitig warnte Herkenhoff eindringlich vor der geplanten PSR-Richtlinie, mit der die EU die Haftungsregeln unter anderem beim Onlinebetrug erneuern will. Sie sei der falsche Weg und “würde zu weniger und nicht zu mehr Vorsicht beim Umgang mit sensiblen Daten führen. Denn wenn ich weiß, dass jemand anderes haftet, neige ich dazu, weniger vorsichtig zu sein. Das ist kontraproduktiv, weil die Richtlinie weltweit Verbrecher und Kriminelle anziehen würde”, so der Bankenverbandschef.

Die EU doktere an Symptomen herum, löse das Problem aber nicht. Im Gegenteil: “Im schlimmsten Fall würde die EU zu einem Schlaraffenland für Cyberkriminelle”, warnte Herkenhoff. Um mehr Sicherheit beim Online-Banking zu erreichen, müssten alle Beteiligten beitragen, so der Bankenverbandschef. Sonst müssten alle für die Unachtsamkeit Einzelner bezahlen.

Auf die Frage, ob die Konten teurer würden, sagte Herkenhoff: “Irgendwo werden sich die gestiegenen Kosten bei den Banken wiederfinden.” Die EU plant, die Verbraucher mit der neuen Richtlinie PSR besser vor Betrug wie Phishing und Spoofing zu schützen. “Im Kern soll die Richtlinie die Haftung bei entsprechenden Vergehen im Internet ganz auf die Bank übertragen”, sagte Herkenhoff.

Bisher hafte selbst, wer grob fahrlässig handele. Der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands forderte ein gemeinsames Vorgehen von Banken, Sicherheitsbehörden und Telekommunikationsfirmen. “In Deutschland zum Beispiel brauchen wir Maßnahmen gegen manipulierte Telefonnummern. Verbraucher können oftmals nicht erkennen, wer anruft.” In anderen Ländern gebe es bereits entsprechende Regelungen, die im Vergleich zu Deutschland wesentlich effektiver seien.

red

Umfrage: Mehrheit der Deutschen befürwortet Streichung des Bürgergelds bei Arbeitsverweigerung

Berlin – CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat viel Kritik für seinen Vorschlag geerntet, Bürgergeldbeziehern die Leistung komplett zu kürzen, wenn sie die Aufnahme einer Arbeit verweigern. Offenbar hat der Politiker aber einen Nerv getroffen: 56 Prozent der Deutschen fänden es laut einer Forsa-Umfrage für den “Stern” richtig, Arbeitsverweigerern das Bürgergeld zu streichen.

40 Prozent ist das zu weitgehend, 4 Prozent äußern keine Meinung. Für einen schärferen Kurs gegenüber Arbeitsverweigerern sind besonders Ostdeutsche (62 Prozent), Arbeiter (73 Prozent) und Wähler, die sich selbst als “rechts” verorten (80 Prozent). Aber auch “Mitte”-Wähler sind zu 65 Prozent dieser Ansicht. Nur diejenigen, die sich politisch als “links” verorten, lehnen die Pläne zu 64 Prozent ab.

Dementsprechend sind die Anhänger AfD zu 78 Prozent, die der FDP zu 71 Prozent und von CDU/CSU zu 68 Prozent für Linnemanns Vorschlag. Aber auch die Wähler des Bündnisses Sahra Wagenknecht sprechen sich zu 61 Prozent dafür aus. Nur den Anhängern der Grünen (75 Prozent) und der SPD (58 Prozent) ginge eine Komplettstreichung zu weit.

Wie schwierig das Thema für die Partei von Kanzler Olaf Scholz ist, macht eine weitere Auswertung deutlich. Forsa hat auch die Ansicht der Wähler ermittelt, die sich seit der Bundestagswahl 2021 von der SPD abgewandt haben: Sie sagen ebenfalls zu 57 Prozent, dass eine Komplettstreichung für Arbeitsverweigerer richtig wäre.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den “Stern” und RTL Deutschland am 1. und 2. August 2024 telefonisch erhoben. Datenbasis: 1.001 Befragte.

red

Zulassungszahlen für Monat Juli: E-Auto-Verkäufe brechen ein

Flensburg – Die Vision der Ampelkoalition, bis 2030 auf deutschen Straßen 15 Millionen Elektroautos zu sehen, scheint derzeit in weite Ferne zu rücken. Das Kraftfahrt-Bundesamt meldet für den Juli 2024 einen drastischen Rückgang der Neuzulassungen reiner Elektrofahrzeuge um 36,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit nur 30.762 neuen E-Autos machen sie lediglich 12,9 Prozent aller Neuzulassungen aus – ein alarmierender Rückgang, der einen bereits seit Monaten zu beobachtenden Trend bestätigt.

Ursachen für den Absatzrückgang

Die Gründe für das schwache Abschneiden der Elektroautos sind vielfältig. Experten zufolge sind hohe Anschaffungskosten, ein begrenztes Angebot an erschwinglichen elektrischen Kleinwagen und der Preisverfall bei Gebrauchtwagen einige der Faktoren, die zur Zurückhaltung der Käufer beitragen. Zudem werden weiterhin Bedenken hinsichtlich der Reichweite, langer Ladezeiten und der unzureichenden Ladeinfrastruktur geäußert, was die Nachfrage nach Elektroautos zusätzlich dämpft.

Stagnation trotz neuer Modelle

Auch die Einführung neuer Modelle, die längere Reichweiten und kürzere Ladezeiten versprechen, konnte den negativen Trend nicht umkehren. Statt eines erwarteten Booms scheint die Begeisterung für E-Autos in der Bevölkerung abzuflauen. Die Bundesregierung hatte sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf die Straße zu bringen. Doch angesichts der aktuellen Zahlen und der erst 1,4 Millionen zugelassenen E-Autos (Stand: 1. Januar 2024) wirkt dieses Ziel zunehmend unrealistisch.

Ein bremsender Markt

Insgesamt wurden im Juli 238.263 Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Damit liegt der Absatz noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau: 28 Prozent weniger Neuzulassungen als im Juli 2019 verdeutlichen die Marktschwäche. Im bisherigen Jahresverlauf wurden fast 500.000 Neuwagen weniger verkauft als im Vergleichszeitraum vor fünf Jahren.

red

Verwendete Quelle: Kraftfahrtbundesamt

Ökonom: Russland profitiert von westlichen Sanktionen durch verstärkten Handel mit Schwellenländern

Nach Einschätzung des Wiener Handelsökonomen Gabriel Felbermayr hat Russland von den Sanktionen des Westens profitiert.

Zwar sei der Güteraustausch mit dem Westen “deutlich zurückgegangen”, sagte der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung dem “Spiegel”, doch habe zugleich der Warenverkehr mit Schwellenländern wie China, Indien und der Türkei stark zugelegt. “Dieser Austausch hat den Westhandel nicht einfach ersetzt, er hat ihn sogar übertroffen”, sagte Felbermayr.

“Der Nettoeffekt der Sanktionen und des Zusatzhandels mit China, der Türkei und Indien ist für Russland positiv”. Den beteiligten Ländern sei es nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gelungen, ihre Wirtschaftsbeziehungen zu verbessern und die Kosten ihres Handels zu senken, führte Felbernayr aus. Dazu hätten “Absprachen zwischen den Regierungen, die Zusammenarbeit der Zentralbanken sowie Lerneffekte der beteiligten Firmen” beigetragen.

“Unsere Berechnungen zeigen, dass Russland und seine Partner ihren Handel in einem Ausmaß erleichtert haben, der einer Zollsenkung um vier bis fünf Prozentpunkte entspricht.” Felbermayr warnte die westlichen Länder davor, die Sanktionen weiter zu verschärfen. Dadurch würden “die Handelsströme noch stärker umgelenkt”, sagte er dem “Spiegel”. Der Westen sollte eher versuchen, seine eigene Koalition zu vergrößern und Länder wie die Türkei auf seine Seite zu ziehen. Dazu müsse “der Güteraustausch mit diesen Ländern erleichtert” werden, forderte Felbermayr, “zum Beispiel durch zusätzliche Handelsabkommen”.

red

Schlechte Stimmung bei der Bahn: Mitarbeiter klagen über Missstände und schlechte Arbeitsbedingungen

Bei der Bahn-Belegschaft wird die Stimmung offenbar schlechter. Das sollen interne Chats zeigen, aus denen die “Süddeutsche Zeitung” in der “Montagausgabe” zitiert.

Demnach sind viele Beschäftigte wütend und verzweifelt angesichts des schlechten Services beim Zugverkehr. “Das, was wir hier abliefern, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten”, schreibt ein Zugbegleiter. “Man möge mir meine Wortwahl verzeihen, nicht an einem einzigen Tag läuft hier irgendwas … es ist nur noch zum K*****.” Er habe auf seiner Fahrt von Berlin nach Basel keine Kühlung, keine Tiefkühlung und keinerlei Ware gehabt – ein “Trauerspiel”, schimpft der Zugbegleiter. Und mit der dünnen Besetzung “werden wir kurzfristig auch die letzten verbliebenen Mitarbeiter vergraulen”, ihn eingeschlossen. Ein Lokführer bezeichnet das Staatsunternehmen als “maroden Sanierungsfall”.

Die “Süddeutsche Zeitung” konnte nach eigenen Angaben etliche dieser Beiträge einsehen, aus denen sich ein eindeutiges Stimmungsbild innerhalb der Bahn ergibt. Viele Beschäftigte, insbesondere im Fernverkehr, sind demnach total frustriert. Sie dokumentieren in ihren Beiträgen etliche Missstände im Betriebsablauf: deutlich zu wenig Personal, bereitgestellte ICEs mit kaputten Klimaanlagen, fehlende Lieferungen für die Bord-Gastronomie, miserable interne Kommunikation. “Ich finde, es wird jeden Tag schlimmer und man ist immer mit weniger Personal auf den Zügen”, schreibt eine Mitarbeiterin.

Die Aussagen zeigen, dass mittlerweile nicht nur die Fahrgäste, sondern auch die eigene Belegschaft die Geduld mit der Deutschen Bahn und insbesondere dem Führungspersonal des Konzerns verliert. Die Stimmung ist im Keller. Jetzt sollen in dem Staatsbetrieb auch noch 30.000 Stellen abgebaut werden. “Die Sch**** ausbaden musste schon immer die Basis”, schimpft eine Beschäftigte.

Hinzu kommt, dass Kritik an den Zuständen im Betriebsablauf zunehmend unerwünscht zu sein scheint. Wenn man als Mitarbeiter Probleme offenlege, werde einem gesagt, man könne sich bei der Arbeitsagentur ja nach einem neuen Job umsehen, schreibt ein Beschäftigter. “Die einen drehen die Fahne in den Wind, die anderen bekommen einen Maulkorb oder werden auf diese Art und Weise gebeten, zu gehen”, klagte der Beschäftigte. “Es muss sich nicht nur im Betrieb draußen sondern auch im Betrieb drinnen dringend einiges ändern.”

red

Bundesverband Deutscher Schwimmmeister fordert bessere Ausbildung für Bademeister

Berlin – Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) ist besorgt um die Sicherheit der Badegäste in den Freibädern. Präsident Peter Harzheim verweist auf schlecht geschultes Personal.

“Es gibt vom Gesetzgeber keine Vorschrift, dass Fachkräfte vor Ort sein müssen”, sagte er der NOZ. So sei der Betreiber lediglich dazu verpflichtet, im Rahmen der sogenannten Verkehrssicherungspflicht für ausreichend Aufsichtspersonal zu sorgen. “Am Beckenrand können auch Leute stehen, die nur einen Erste-Hilfe-Kurs oder das Rettungsschwimmabzeichen Silber sowie eine kombinierte Rettungsübung gemacht haben”, sagte Harzheim. “Für mich sind das aber nicht die richtigen Leute.” Ein Schwimmmeister müsse vorausschauen können. “Wenn das gute Wetter jetzt zu volleren Bädern führt, habe ich schon ein bisschen Angst, dass es zu mehr Unfällen kommen könnte.”

Bundesweit fehlen laut Schwimmmeister-Verband über 3.000 Fachkräfte. Um die Personalprobleme zu lösen, hatte Harzheim bereits in der Vergangenheit dafür geworben, gezielt unter Flüchtlingen für eine Schwimmmeister-Ausbildung zu werben. “Ich finde es gut, wenn sich Flüchtlinge über die Arbeit in unserem Land integrieren.” Sein Verband habe schon viele positive Erfahrungen gesammelt. Ein Vorteil sei, dass sie mit Badegästen gezielt in deren Muttersprache kommunizieren und somit Probleme schnell aus der Welt schaffen könnten.

red

Studie: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten wird im Urlaub durch geschäftliche Mails gestört

Berlin – Die Mehrheit der Beschäftigten wird auch in ihrem Urlaub durch Arbeitgeber oder Kollegen gestört.

64 Prozent erhalten in ihren Ferien mindestens zweimal berufliche E-Mails oder Nachrichten, jeder Achte wird sogar fünfmal und öfter gestört, so eine Erhebung der Betriebskrankenkasse Pronova (BKK Pronova), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten.

Für die Studie wurden im April 200 erwachsene Beschäftigte befragt. Den Ergebnissen zufolge erhalten jüngere Mitarbeiter zwischen 18 und 29 Jahren (Generation Z) rund vier Anfragen im Urlaub und damit fast doppelt so viele wie Ältere. 31 Prozent bezeichnen die Kontakte als unnötig, da die Probleme auch von Kollegen hätten geklärt werden können. 71 Prozent der Beschäftigten stört es sehr, wenn sie im Urlaub beruflich angefunkt werden.

Gleichzeitig empfinden 41 Prozent, dass sie auch im Urlaub verfügbar bleiben müssen. “Das Ergebnis finde ich bedenklich. Es sollte besser im Team und mit den Vorgesetzten abgestimmt werden, dass Urlaub als solcher respektiert und nur im absoluten Notfall Kontakt aufgenommen wird”, sagte Patrizia Thamm, Referentin Gesundheitsförderung bei der Pronova BKK, den Funke-Zeitungen. “Es ist völlig okay zu sagen, man möchte in den Ferien nicht gestört werden.”

Allerdings werden Beschäftigte nicht nur von Kollegen im Urlaub gestört, sondern sorgen selbst für Unterbrechungen. Jeder zweite Mitarbeiter checkt laut den Daten während seiner Ferien aus eigenen Stücken seine beruflichen E-Mails oder erkundigt sich nach dem aktuellen Stand.

Besonders die Unter-30-Jährigen können schlecht abschalten: 68 Prozent widmen sich im Urlaub der Arbeit. “Jüngere Menschen sind mit digitalen Medien aufgewachsen und erleben oft auch privat einen ständigen Druck der Erreichbarkeit. Soziale Netzwerke lassen die Grenzen der beruflichen und privaten Kommunikation verschwimmen”, sagte Thamm. Ältere Generationen verfügen dagegen über einen längeren Erfahrungsschatz und verspürten nicht mehr so einen Druck, sich in der Arbeitswelt beweisen zu müssen. “Hier könnte die junge Generation von der gesunden Gelassenheit der Älteren noch lernen”, so Thamm.

red

Autoindustrie sieht Standort Deutschland in Gefahr

Berlin – Die Autoindustrie sieht die Zukunft der Produktion in Deutschland in Gefahr. “Teilweise können Werke nur hierzulande gehalten werden, weil Geld an Standorten im Ausland verdient wird”, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstagausgaben). “Wir haben ein gravierendes Standortproblem.”

“Nur ein Prozent der mittelständischen Unternehmen unserer Industrie sieht sich in der Lage, die Investitionen in Deutschland zu erhöhen, ein klares Warnsignal.” In den Griff zu bekommen sei das nur, wenn die Energie billiger werde, Rohstoffe gesichert würden und Bürokratie abgebaut werde. Stattdessen begebe sich die EU auf Sonderwege, wie mit dem Lieferkettengesetz, und türme neue Bürokratie-Hürden auf.

“Auch die Bundesregierung muss vom Reden ins Handeln kommen, sonst lässt sich die schleichende Deindustrialisierung nicht mehr stoppen, weil Deutschland bei den Produktionskosten nicht mithalten kann”, warnte Müller gegenüber der Zeitung. Berlin müsse deswegen deutlich mehr Druck auf Brüssel machen, Energiepartnerschaften mit Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika sowie Handelsabkommen abzuschließen.

“Die EU hat rund 50 Freihandels- und andere Abkommen offen, über die aktuell verhandelt wird. Aber es hakt gerade bei den für die Automobilindustrie wichtigen Verträgen etwa mit Indien, mit Mexiko, mit Mercosur.” Zu oft verliere sich die EU dabei im Klein-Klein oder ein Land blockiere alles aus Eigeninteresse. “Wenn wir die Industrie in Europa halten wollen, können wir uns diese Selbstlähmung nicht länger leisten.”

red

VW-Chef Blume verteidigt Doppelrolle bei VW und Porsche

Stuttgart/Wolfsburg – VW-Konzernchef Oliver Blume, der auch den kriselnden Sportwagen-Hersteller Porsche führt, verteidigt seine zuletzt kritisierte Doppelfunktion an der Spitze beider Unternehmen.

“Gerade jetzt ist die Doppelrolle von besonderer Bedeutung, weil man gerade aus verschiedenen Perspektiven dann die richtigen strategischen Entscheidungen treffen kann”, sagte Blume am Freitag den Sendern RTL und ntv. “Im Moment hat es für beide Unternehmen deutlich mehr Vorteile, dass ich diese Doppelrolle mache.”

Vor dem Hintergrund einer Diskussion, die EU-Kommission könnte das für das Jahr 2035 geplante Verbrenner-Verbot noch einmal kippen, verteidigt Blume die Elektro-Wende: “Sie war richtig.” Es werde alles “in Richtung Elektromobilität gehen”. Er wünsche sich “dort noch mehr Geschwindigkeit”, sagte Blume. Volkswagen werde ein Elektro-Fahrzeug zum Preis von 20.000 Euro auf den Markt bringen. Das werde “etwa ein, zwei Jahre” nach der Mitte des Jahrzehnts auf den Markt kommen.

Vor allem Zulieferbetriebe der Branche könnten durch die aktuelle Entwicklung in Nöte geraten. “Wenn es jetzt Richtung Elektromobilität geht und die schleppender verläuft, dann kommen solche Unternehmen natürlich auch sehr schnell in Probleme.” Zudem könne der Volkswagen-Konzern in China produzierte Fahrzeuge auch nach Deutschland exportieren: “Ganz ausgeschlossen ist das nicht.”

Trotz der aktuellen Probleme der Autoindustrie, vor allem in Deutschland, forderte Blume mehr Zuversicht. “Wir sollten auch mehr mal optimistisch nach vorn schauen und ins Gelingen verliebt sein.”

red

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