Nach Rückkehr zu alter Mehrwertsteuer: Restaurants mit weniger Geschäft

Im Januar lag der Umsatz in der deutschen Gastronomie 10,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das geht aus einer unveröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes Dehoga unter 2.938 Restaurantbetreibern hervor, über die der “Spiegel” berichtet.

Als ein wichtiger Grund gilt die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz. Statt sieben Prozent werden auf Speisen seit dem 1. Januar 2024 wieder 19 Prozent fällig. Viele Restaurantbetreiber haben deshalb seit Jahresbeginn auch ihre Preise erhöht. Andere hatten dies schon zuvor mit Hinweis auf die Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie getan.

Laut Statistischem Bundesamt verteuerten sich Gerichte in Gaststätten im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um sieben Prozent und damit deutlich stärker als Nahrungsmittel insgesamt (+ 3,8 Prozent).

Das auf Gastronomiedaten spezialisierte Start-up Meoton kommt bei einer Auswertung von 14.600 Speisekarten im Internet für Februar gar auf ein Preis-Plus von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders teuer wurden dem Unternehmen zufolge Klassiker wie Pizza Margherita oder Cheeseburger, bei Tiramisu schlugen Wirte etwas weniger drauf. Auch Getränke wurden demnach im Schnitt etwas teurer, dabei hat sich ihr Steuersatz nicht verändert. Er lag auch vor dem 1. Januar bei 19 Prozent.

Zwar seien die Monate Januar und Februar in der Gastronomie traditionell eine umsatzschwache Zeit, doch “die Situation ist ernst”, sagte Dehoga-Chefin Ingrid Hartges dem “Spiegel”. “Gerade für Familienbetriebe im ländlichen Raum.”

Die Bundesregierung hatte die Steuer für Speisen in der Pandemie gesenkt, um coronabedingte Einbußen abzufedern. Diese Entlastung ist Ende 2023 ausgelaufen. Die Rückkehr zum alten Steuersatz soll dem Fiskus 3,4 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen bescheren.

red

Bericht: Bahn und GDL wollen wieder verhandeln

Berlin  – Die Deutsche Bahn (DB) hat die Gewerkschaft GDL für Montag offenbar zu neuen Tarifverhandlungen eingeladen. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Gesamtvorschlag der Moderatoren aus den vorigen Verhandlungen die Grundlage für die Gespräche bilden.

Die Moderatoren, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU), hatten unter anderem vorgeschlagen, die Wochenarbeitszeit ab 2026 auf 37 Stunden und ab 2028 weiter auf 36 Stunden zu verkürzen, jeweils bei vollem Lohnausgleich.

Die GDL fordert die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Verringerung der Arbeitszeit war bislang ein Hauptstreitpunkt im Tarifkonflikt gewesen.

red

Entwarnung für Gasversorgung: Gasspeicher-Füllstände über Durchschnitt

Die Gasspeicher-Betreiber in Deutschland sind entspannt. Die Gasentnahmen seien im Februar gegenüber dem Vormonat deutlich zurückgegangen, teilte die “Initiative Energien Speichern” (Ines) am Donnerstag mit.

Die Gasspeicher-Füllstände seien dementsprechend weiterhin über dem historischen Mittelwert und eine umfangreiche Entleerung im restlichen Winter nicht mehr zu erwarten. Bei “warmen Temperaturen” seien Einspeicherungen bereits wieder ab Mitte März möglich, hieß es. Im Fall “normaler bis kalter Temperaturen” könnten regelmäßige Einspeicherungen ab Ende März beginnen.

Eine erneut vollständige Befüllung der Gasspeicher vor dem kommenden Winter 2024/2025 ist nach Ansicht der Speicherbetreiber unabhängig von den angenommenen Temperaturen möglich. “Angesichts der erwartbar hohen Ausgangsfüllstände haben die Speichernutzer große wirtschaftliche Freiheitsgrade bei der erneuten Befüllung in diesem Jahr”, kommentierte Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann.

Die “Initiative Energien Speichern” (Ines) ist ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher. Mit derzeit 16 Mitgliedern repräsentiert sie über 90 Prozent der deutschen Gasspeicher-Kapazitäten und etwa 25 Prozent aller Kapazitäten in der EU.

red

35 Stunden Bahnstreik gestartet – Pendler und Reisende vor großen Herausforderungen

Berlin – Bei der Deutschen Bahn hat um 2 Uhr früh der angekündigte 35-stündige Streik im Personenverkehr begonnen. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL will damit neben Gehaltserhöhungen auch Arbeitszeitverkürzungen durchsetzen. Im Güterverkehr fahren schon seit dem Abend keine Bahnen mehr.

Am Berliner Hauptbahnhof fielen in der Nacht zu Donnerstag zunächst praktisch alle Züge aus. Die Bahn will nach eigenen Angaben aber ein “Grundangebot” im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr anbieten. Ab Freitag, 13 Uhr, sollen die Züge wieder rollen, es könne aber auch danach noch zu Verspätungen und Ausfällen kommen, warnte die Bahn.

Wie immer können alle Fahrgäste, die ein Ticket für eine Reise im Streik-Zeitraum gekauft haben, ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung, Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden, so die Bahn.

red

Rentenreform 2024: Was DIW und IW dazu sagen

Berlin – DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat das Rentenpaket als einen “guten Schritt in die richtige Richtung” begrüßt. “Es ist allerdings noch unzureichend, um den Anstieg der Altersarmut zu stoppen”, sagte Fratzscher der “Rheinischen Post”.

“Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent ist die richtige Priorität. Die Erhöhung der Beitragssätze bedeutet eine erhebliche Mehrbelastung für Unternehmen und Beschäftigte, sollte aber für die meisten verkraftbar sein”, sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

“Die Koppelung der gesetzlichen Rente an die Entwicklung der Löhne – und nicht lediglich die Inflation – ist ein positives Element des Rentenpakets. Die Entscheidung, das Renteneintrittsalter nicht weiter zu erhöhen, ist nachvollziehbar. Allerdings muss das Renteneintrittsalter dringend flexibler werden, um mehr Menschen eine längere Tätigkeit zu ermöglichen, das Rentensystem zu entlasten und das Fachkräfteproblem etwas zu lindern”, so der DIW-Präsident.

“Die größte Schwäche des Rentenpakets ist die unzureichende Absicherung gegen Altersarmut. Das Rentenpaket ist eine verpasste Chance, um die Grundrente zu stärken und auszuweiten”, fügte Fratzscher hinzu.

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, stellt unterdessen die Vorausberechnungen der Bundesregierung zur Finanzierung des Rentenniveaus infrage. “Im Jahr 2035 bräuchte es bei einer Netto-Rendite – nach Abzug der Kreditkosten – des Generationenkapitals von drei Prozent 223 Milliarden Euro, um den von der Regierung prognostizierten Beitragssatz von gut 22 Prozent zu erreichen”, sagte Hüther der “Rheinischen Post”.

“Dabei ist die Nettorendite von drei Prozent außerordentlich ambitioniert”, sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). “In diesem Jahr soll die Stiftung Generationenkapital 12,5 Milliarden Euro erhalten, bei gleichen Raten dann wären 2035 gerade mal 177 Milliarden Euro im Depot”, so Hüther.

red

Anhebung des Rentenalters? Das sagt Kanzler Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine Anhebung des Renteneintrittsalters kategorisch ab. “Mit mir gibt es keine Erhöhung des Renteneintrittsalters und auch keine Änderung bei der Regelung zur Rente nach 45 Beitragsjahren”, sagte der Kanzler in einer neuen Folge seines Video-Podcasts, die am Dienstagnachmittag in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde. “Beides wäre nichts anderes als eine Rentenkürzung für alle. Und dafür bin ich nicht zu haben.”

Scholz kritisierte, dass von einigen Null-Runden für Rentner gefordert würden – obwohl die Löhne und die Preise im vergangenen Jahr so stark gestiegen seien, wie lange nicht. Oft werde dann behauptet, es ginge um “Generationengerechtigkeit”, dabei könnte nichts “generationenungerechter” sein, “als denen, die ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet haben, den verdienten Ruhestand streitig zu machen”.

Scholz warb in diesem Zusammenhang für das zweite Rentenpaket der Ampelkoalition: Damit stabilisiere man das Rentenniveau “langfristig”, indem man festschreibe, dass die Rente nicht unter ein bestimmtes Niveau absinken dürfe. Mit dem neuen “Generationenkapital” leiste man zudem einen Beitrag, um die Rentenbeiträge stabil zu halten. “Auch das entlastet die jüngere Generation”, so der SPD-Politiker.

Gleichzeitig unterstütze man jeden, “der sich im Rentenalter noch fit genug fühlt und Spaß daran hat, freiwillig weiterzuarbeiten”. Wer vorzeitig in Altersrente gehe, könne seine Rente beziehen und unbegrenzt hinzuverdienen. “Wie wir das noch attraktiver machen, freiwillig beruflich aktiv zu bleiben, darüber beraten wir gerade”, kündigte Scholz an. Es solle aber die “freie Entscheidung jedes Einzelnen” bleiben, noch länger aktiv zu sein.

red

Auto-Boom: Deutschland knackt die 60-Millionen-Rekordmarke

Mit 60.680.636 registrierten Kraftfahrzeugen (Kfz) lag der Fahrzeugbestand in Deutschland am 1. Januar 2024 um +0,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Dies ergeben die aktuellen Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA).

Ein Bestandszuwachs in Höhe von +1,7 Prozent konnte ebenfalls bei den Kfz-Anhängern (1. Januar 2024: 8.439.848, 1. Januar 2023: 8.299.390) verzeichnet werden. Damit fiel die Bilanz des bundesdeutschen Fuhrparks mit insgesamt 69.120.484 Kfz und Kfz-Anhänger um insgesamt +1,0 Prozent höher aus als am Vorjahresstichtag.

Nordrhein-Westfalen war mit 14.030.376 Kfz und Kfz-Anhängern das Fuhrparkstärkste Bundesland, gefolgt von Bayern mit 12.347.281 Einheiten. Die Personenkraftwagen (Pkw) bildeten mit rund 49,1 Millionen den größten Anteil am Fahrzeugbestand. Gut jeder dritte Pkw war auf eine Fahrzeughalterin zugelassen und damit +0,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Rund 88,3 Prozent aller Pkw waren auf private Halter zugelassen.

Der Bestand der Elektro (BEV)-Pkw stieg um +39,1 Prozent auf 1.408.681 Einheiten. Bei den Hybriden zeigte sich mit 2.911.262 Bestands-Pkw ein Plus von 24,5 Prozent, darunter waren 921.886 Plug-in Hybride (+6,6 Prozent). Der Bestand der Pkw mit Diesel- (-2,0 Prozent) und Benzinantrieb (-1,1 Protent) war hingegen rückläufig. Rund 44,4 Millionen Pkw werden mit diesen fossilen Brennstoffen angetrieben. Auch Erdgas- (-4,0 Prozent ) und Flüssiggasantriebe (-4,0 Prozent) waren rückläufig.

Veränderungen im Bestand ergaben sich auch bei den Emissionsklassen. Während die Anzahl der Pkw der Emissionsklasse Euro 6 um +6,9 Prozent auf einen Anteil von 46,1 Prozent anstieg, nahm die Anzahl der Pkw mit den Emissionsklassen 4 und 5 (-7,0 Prozent bzw. -3,9 Prozent) im Vergleich zum 1. Januar 2023 weiter ab.

Die Kompaktklasse war trotz eines Rückgangs von -1,4 Prozent mit einem Anteil von 23,2 Prozent im Bestand weiterhin das stärkste Segment, gefolgt von den Kleinwagen mit einem Anteil von 17,7 Prozent (-0,8 Prozent). Die SUVs verzeichneten mit +11,2 Prozent die deutlichste Steigerung, ihr Anteil betrug 12,2 Prozent. Die Wohnmobile erreichten mit einem Plus von 8,3 Prozent nach den SUVs die zweithöchste prozentuale Steigerung im Bestand, ihr Anteil betrug 1,8 Prozent.

Die deutsche Marke VW war mit 10.243.121 Pkw (+0,4 Prozent ) im Fahrzeugbestand am häufigsten vertreten, bei den Importmarken war es die Marke Skoda mit 2.646.143 Pkw (+3,0 Prozent).

Die Krafträder waren mit 4.992.579 Einheiten die zweitstärkste Fahrzeugklasse (+1,6 Prozent), die Lastkraftwagen (Lkw) wiesen mit +2,7 Prozent den höchsten Anstieg auf.
Das durchschnittliche Alter der Pkw betrug 10,3 Jahre. Der Bestand der Oldtimer mit und ohne Historienkennzeichen insgesamt stieg um +6,7 Prozent auf 846.562 Fahrzeuge.

mid/asg

Neue Patente: Diese Stuttgarter Unternehmen sind deutschlandweit Spitze

München – Deutsche Unternehmen haben im Jahr 2023 einen beachtlichen Anstieg bei den Erfindungsanmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) verzeichnet. Mit 38.469 Patentanmeldungen aus dem Inland gab es einen Zuwachs von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Anmeldungen aus dem Ausland lagen mit 20.187 knapp über dem Vorjahresniveau, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) in München mitteilte. Insgesamt wurden 58.656 Erfindungen zum Patent angemeldet, was einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. DPMA-Präsidentin Eva Schewior betonte die Bedeutung geschützter Innovationen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und als Treiber für Wohlstand und Fortschritt.

Nach einem rückläufigen Trend in den Jahren der Corona-Pandemie zeigt sich nun eine Trendwende. Dies spiegelt sich nicht nur in den steigenden Patentanmeldungen, sondern auch in der Zunahme der wirksamen Prüfungsanträge wider, was auf eine gesteigerte Innovationskraft hindeutet. Im Jahr 2023 wurden beim DPMA 43.808 Prüfungsanträge wirksam.

Elektromobilität als Innovationstreiber

Betrachtet man die Anmelderschaft in der Automobilindustrie, wird deutlich, dass die hohe Innovationstätigkeit vor allem auf das rasche Wachstum der Elektromobilität zurückzuführen ist. Die anmeldestärksten Unternehmen sind hierbei Automobilbauer und Zulieferer. Die Unterklasse H01M für Batterietechnik gehört bei deutschen Automobilherstellern zu den Top-3-Anmeldegebieten. Im Gegensatz dazu verzeichnet der Bereich der Verbrennungsmotoren einen deutlichen Rückgang von 4,6 Prozent.

DPMA-Präsidentin Eva Schewior kommentiert diesen Wandel: “Die technologische Zeitenwende in der Mobilität ist ein wesentlicher Faktor beim Wandel der Innovationstätigkeit insgesamt. Was früher der Verbrennungsmotor war, ist heute die Batterie: Die Anmeldeentwicklung verdeutlicht, dass die deutschen Automobilhersteller sich darauf eingestellt haben.”

Baden-Württemberg führend in der Patentanmeldung

Die Innovationskraft in Deutschland wird maßgeblich von der Automobilindustrie beeinflusst. Die zehn anmeldestärksten Unternehmen beim DPMA sind ausschließlich Automobilhersteller oder Zulieferer. Die Robert Bosch GmbH steht dabei an erster Stelle mit 4.160 Patentanmeldungen, gefolgt von der Mercedes-Benz Group AG (2.046) und der Bayerische Motoren Werke AG (1.963).

Auch auf Länderebene zeigt sich Baden-Württemberg als Spitzenreiter mit 14.648 Patentanmeldungen, gefolgt von Bayern (10.805) und Nordrhein-Westfalen (5.527). In Bezug auf die Bevölkerungszahl ergibt sich ein leicht verändertes Ranking, wobei Baden-Württemberg mit 130 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner vor Bayern (81) führt.

Die Markenanmeldungen führt Nordrhein-Westfalen mit 20.392 an, gefolgt von Bayern (11.183) und Baden-Württemberg (8.336). Hamburg führt das Ranking bei den Markenanmeldungen pro 100.000 Einwohner mit 169 an, vor Berlin (127) und Nordrhein-Westfalen.

red

GDL kündigt erneut Streiks im Bahnverkehr an

Berlin – Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will die Deutsche Bahn erneut bestreiken. Im Personenverkehr und in der Infrastruktur soll ab Donnerstag um 2 Uhr die Arbeit niedergelegt werden, kündigte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag in Berlin an. Im Güterverkehr startet der Streik demnach bereits am Mittwoch um 18 Uhr. Der Arbeitskampf soll 35 Stunden dauern.

“Wir beginnen an der Stelle sogenannte Wellenstreiks”, so Weselsky. Weitere Streiks sollen demnach “ohne zusätzliche Informationen mit 48 Stunden Vorlauf” folgen. Man werde “keine Ankündigungsfristen mehr durchführen”. Damit sei die Eisenbahn “kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr”, sagte der GDL-Chef. Sehr wahrscheinlich werde auch der “sogenannte Notfallplan” so nicht mehr zu fahren sein.

Schuld am Scheitern der Verhandlungen mit der Bahn wies Weselsky von sich: “Die GDL hat in diesen fast vier Wochen versucht, eine Einigung herbeizuführen.” Dabei sei man von “hohen Forderungen” abgerückt auf das, was man mittlerweile mit zahlreichen anderen Bahnverkehrsunternehmen abgeschlossen habe.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Bahn ohne Ergebnis abgebrochen wurden. Eigentlich war vereinbart, im laufenden Tarifpoker bis einschließlich 3. März keine Kommunikation nach außen zu betreiben. Die GDL warf dem Unternehmen in diesem Zusammenhang vor, Vereinbarungen gebrochen und Informationen an die “Bild-Zeitung” weitergegeben zu haben.

Weselsky erneuerte diese Vorwürfe am Montag: “Die Deutsche Bahn hat nicht nur Inhalte der vereinbarten Ruhezeit schlicht und ergreifend in die `Bild`-Zeitung durchgestochen, sondern sie hat anschließend auch entsprechende Kommentare losgelassen wie immer.”

Streit gibt es in den Verhandlungen vor allem um die von der GDL geforderte Einführung einer 35-Stunden-Woche ab 2028. Die Gewerkschaft hatte zuletzt mehrfach deutlich gemacht, von der Kernforderung einer Arbeitszeitabsenkung nicht abweichen zu wollen.

red

Apple im Visier: EU-Kommission verdonnert Tech-Riesen zu Milliarden-Geldbuße

Brüssel – Die EU-Kommission hat eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple verhängt. Hintergrund seien “kartellrechtswidrige App-Store-Vorschriften für Musikstreaming-Anbieter”, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit.

Insbesondere gehe es darum, dass Apple App-Entwickler Beschränkungen auferlegt habe, “die sie daran hinderten, iOS-Nutzer über alternative und billigere Musikabonnements zu informieren, die außerhalb der App zur Verfügung stehen”, hieß es. Das verstoße gegen das EU-Kartellrecht. Die entsprechenden Bestimmungen von Apple stellten “unlautere Handelsbedingungen” dar.

Sie seien “weder notwendig noch angemessen”, um die geschäftlichen Interessen von Apple in Bezug auf den App Store zu schützen, so die EU-Kommission. Sie wirkten sich zudem “nachteilig für die iOS-Nutzer aus”, da sie “fundierte und effiziente Entscheidungen” darüber verhinderten, “wo und wie die Nutzer Musikstreaming-Abonnements für ihr Gerät erwerben wollen”.

Die Höhe der Geldbuße ergibt sich aus den Leitlinien der Kommission zur Festsetzung von Geldbußen aus dem Jahr 2006. Bei der Festlegung seien die Dauer und Schwere der Zuwiderhandlung sowie der Gesamtumsatz und die Marktkapitalisierung von Apple als Kriterien herangezogen worden, so die EU-Wettbewerbshüter. Berücksichtigung habe auch die Tatsache gefunden, dass Apple im Rahmen des Verwaltungsverfahrens “Falschangaben” gemacht habe.

Zu “Abschreckungszwecken” habe die Kommission ferner beschlossen, den Grundbetrag der Geldbuße um einen “Pauschalbetrag von 1,8 Milliarden Euro” zu erhöhen. Dieser Pauschalbetrag sei notwendig, da der entstandene Schaden “zu einem erheblichen Teil nicht-monetärer Art” sei und nach der in den Geldbußenleitlinien der Kommission von 2006 dargelegten einnahmenorientierten Methodik sonst “nicht angemessen berücksichtigt werden kann”.

“Apple hat ein Jahrzehnt lang seine beherrschende Stellung auf dem Markt für den Vertrieb von Musikstreaming-Apps über seinen App Store missbraucht”, sagte EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager. “Dazu wurden die Möglichkeiten von Entwicklern, Verbraucher über alternative, billigere Musikdienste, die außerhalb des Apple-Universums verfügbar sind, zu informieren, beschränkt.”

red

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