Bürgergeld-Ausgaben 2024 deutlich gestiegen – CDU fordert Kurswechsel

Die Bürgergeld-Ausgaben sind 2024 deutlich gestiegen. Während die Bundesagentur für Arbeit von höheren Sozialausgaben berichtet, drängt die CDU auf schnelle Reformen – und kündigt ein Ende der bisherigen Regelungen an.

Nürnberg (red) – Die Kosten für Bürgergeld-Empfänger sind im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von 46,7 Milliarden Euro gestiegen.

Wie die “Bild” (Montagsausgabe) unter Berufung auf neue Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) meldet, entspricht das einem Anstieg um zehn Prozent zum Vorjahr. Demnach kletterten die Ausgaben für Regelsätze und Sozialbeiträge 2024 um gut 2,5 Milliarden Euro auf 22,1 Milliarden Euro.

Die Kosten der Unterkunft stiegen bei der BA angesichts der hohen Mieten um eine Milliarde auf 17,7 Milliarden Euro. Auch die Kommunen beteiligen sich an Unterkunftskosten. Sie mussten mit insgesamt 6,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr fast 400 Millionen Euro mehr ausgeben als 2023, schreibt die “Bild” weiter.

Die CDU will diese Entwicklung nun zügig stoppen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte der “Bild”: “Einmal mehr zeigt sich, wie dringend dieses Bürgergeld abgeschafft werden muss.” Die neue Regierung werde das “schnell angehen”. Laut Linnemann sollen mehr Bürgergeld-Empfänger künftig arbeiten. “Wer arbeiten kann, aber das nicht will, kann nicht mehr auf die Solidarität der anderen hoffen. Das ist dann vorbei”, sagte Linnemann der “Bild”.

Die Arbeitsagentur gab im vergangenen Jahr die Zahl der Leistungsminderungen wegen einer kategorischen Weigerung, Arbeit aufzunehmen, mit knapp 16.000 an. Insgesamt erhielten etwa 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld, 1,6 Millionen davon standen grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Reisen zwischen Großstädten: Bahn deutlich beliebter als Flugzeug und Auto

Auf Fernstrecken zwischen deutschen Großstädten dominiert zunehmend die Bahn. Besonders zwischen Berlin und München greifen Reisende laut Mobilfunkdaten fast ausschließlich zum Zug. Auch andere Verbindungen zeigen den Erfolg schneller Schienenstrecken – mit Ausnahme klassischer Zubringerflüge etwa zwischen Hamburg und Frankfurt.

München (red) – Auf vielen Verbindungen zwischen Großstädten innerhalb Deutschlands ist die Bahn das gefragteste Verkehrsmittel. Das zeigt eine Analyse des Mobilfunkanbieters O2 Telefónica auf Grundlage anonymisierter Nutzungsdaten, über die der “Spiegel” berichtet.

Demnach nutzen Reisende vor allem von und nach Berlin den Zug. Der Anteil des Schienenverkehrs zwischen der Bundeshauptstadt und München zum Beispiel liegt bei 77 Prozent. Entlang dieser Route wählten nur drei Prozent der Reisenden das Flugzeug, 20 Prozent das Auto oder den Bus, was an der kurzen Fahrtzeit der ICE-Züge von etwa vier Stunden auf der Schnellfahrstrecke liegen dürfte.

Auch auf den Verbindungen zwischen Berlin und den Städten Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Essen liegt der Anteil der Bahnreisenden jeweils bei 70 Prozent und darüber. Die Route zwischen der Hauptstadt und Hamburg ist in absoluten Zahlen zwar die meistgenutzte Schienenverbindung Deutschlands, der Anteil der Zugreisenden am Gesamtverkehr beträgt dort jedoch nur 59 Prozent. Zwischen Berlin und Frankfurt am Main sind laut Analyse 58 Prozent der Reisenden mit der Bahn unterwegs, etwa jeder Dritte nimmt das Flugzeug.

Top-Schienenstrecken bilden offensichtlich eine große Konkurrenz zu Straße und Flugverkehr. Der Erfolg der Bahnlinie zwischen Berlin und München zeigt außerdem, dass es sich lohnen kann, solche Verbindungen zu beschleunigen. Abseits Berlins beziffert O2 Telefónica den Anteil der Zugreisenden zwischen deutschen Großstädten im Schnitt auf 56 Prozent, gefolgt vom Auto mit 32 Prozent und dem Flugzeug mit sieben Prozent.

Eine Ausnahme bildet die Verbindung zwischen Hamburg und Frankfurt. Dort nutzen Reisende zu 42 Prozent das Flugzeug, zu 41 Prozent die Bahn und zu 17 Prozent die Straße. Der hohe Fliegeranteil dürfte mit den Zubringerflügen von Hamburg zu den Langstrecken am Frankfurter Flughafen zusammenhängen. Auf mittellangen Routen bis maximal 350 Kilometer wiederum wird vor allem der Straßenverkehr genutzt, trotz häufiger Staus in den Ballungsgebieten. Das gilt etwa für die Strecke zwischen Frankfurt und Dortmund oder zwischen München und Stuttgart.

Gasverbrauch in Deutschland steigt wegen kälterem Winter deutlich an

Der Gasverbrauch in Deutschland ist im Winter 2024/25 im Vergleich zum Vorjahr um fast neun Prozent gestiegen. Hauptgrund ist laut Bundesnetzagentur die kältere Witterung. Im Vergleich zu den Jahren vor der Energiekrise bleibt der Verbrauch aber deutlich niedriger. Netzagenturchef Müller warnt dennoch davor, beim Energiesparen nachzulassen.

Bonn (red) – Der Gasverbrauch in Deutschland hat in dieser Heizperiode deutlich zugenommen. Nach einer Erhebung der Bundesnetzagentur, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten, haben Privathaushalte und Unternehmen im Winter 2024/25 um 8,9 Prozent mehr Gas verbraucht als 2023/24.

Während sich die Zunahme bei Haushalten und Gewerbe auf 7,7 Prozent beläuft, ist der Gasverbrauch der Industrie um 10,1 Prozent gestiegen. Insgesamt lag er bei 594.314 Gigawattstunden (GWh).

Netzagentur-Präsident Klaus Müller führt das Wetter als wesentlichen Grund für die Entwicklung an – es war in diesem Winter um 1,4 Grad kälter als im vorangegangenen. “Wir haben in diesem Winter sehen können, dass der Gasverbrauch maßgeblich durch die Witterung beeinflusst wird”, sagte er den Funke-Zeitungen. “Deutschland hat in dieser Heizperiode rund neun Prozent mehr Gas verbraucht als im Jahr zuvor. Allerdings war es eben auch deutlich kälter.”

Im Vergleich zu den Heizperioden 2018 bis 2021 – also vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Wegfall der russischen Gaslieferungen – nahm der Verbrauch in diesem Winter um 8,9 Prozent ab. Daran haben Privathaushalte und Gewerbe mit einem Rückgang von 11,5 Prozent einen größeren Anteil als die Industrie (minus 6,6 Prozent). Die durchschnittliche Temperatur war in diesem Zeitraum ähnlich zum Winterhalbjahr 2024/25.

Müller lobte die Einsparungen gerade bei den Haushalten als “bemerkenswert”. Viele Menschen heizten inzwischen viel bewusster und nachhaltiger. Zugleich warnte der Chef der Bundesnetzagentur davor, beim Energiesparen nachzulassen. “Energieeffizienz und ein umsichtiger Verbrauch bleiben auch in Zukunft wichtig”, so Müller.

VW-Chef Blume stellt Ausstiegstermin für Verbrenner infrage

VW-Chef Oliver Blume hat Zweifel an einem starren Verbrenner-Aus im Jahr 2035 geäußert. Bei der Automesse in Shanghai forderte er regelmäßige Überprüfungen der Klimaziele und mehr Flexibilität für die Industrie. Auch die Ladeinfrastruktur und die Energiepreise sieht Blume als entscheidende Faktoren für den Erfolg der Elektromobilität.

Shanghai (red) – VW-Chef Oliver Blume hat das Datum 2035 als Aus für neue Diesel und Benziner in der EU infrage gestellt. Bei der Verkehrswende brauche es “immer wieder Prüfpunkte, die sich an den Realitäten orientieren, wie schnell sich die E-Mobilität verbreitet”, sagte Blume der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstagausgabe) am Rande der Automesse in Shanghai. “Und gegebenenfalls braucht es politisch flexible Übergangszeiträume.”

Der VW-Vorstandschef lobte in dem Zusammenhang den Vorstoß der EU-Kommission, einen dreijährigen Ausgleichsmechanismus für die CO2-Flottenziele von 2025 bis 2027 einzuführen. Dadurch gehe “kein Gramm an CO2-Einsparung zum Schutz des Klimas verloren”, sagte Blume, die Hersteller erhielten aber Flexibilität, ihre CO2-Ziele zu erreichen. “Es ist ein richtiger Realitätscheck. Das Gleiche brauchen wir bei künftigen Meilensteinen wie 2030 und 2035.” Der Mechanismus kann durchaus dazu führen, dass mehr CO2 ausgestoßen wird, weil eine Übererfüllung der Ziele in einem Jahr dafür genutzt werden kann, in anderen Jahren weniger CO2 einzusparen.

Blume mahnte mehr Unterstützung durch die Politik an. “Der Hochlauf der E-Mobilität gelingt nicht allein mit den richtigen Autos. Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen”, sagte er. “Dazu gehören die Ladeinfrastruktur und die Energiepreise. Und es braucht eine verbindliche Förderung der E-Mobilität. Wenn alles zusammenspielt, entwickelt sich die Elektromobilität positiv – wie wir es in einigen Ländern der Welt bereits sehen.”

In Deutschland gebe es “entlang der Autobahnen bereits ein gut ausgebautes Ladenetz – in den Städten und im regionalen Bereich gibt es Nachholbedarf”, monierte der VW-Voss. “Menschen brauchen Verlässlichkeit, auch bei der Infrastruktur.”

Die Flottengrenzwerte sind Teil des “Fit-for-55”-Pakets der Europäischen Union, mit dem die EU von einem Pfad für eine Erderhitzung von über vier Grad Celsius auf einen Pfad umsteuerte, mit dem der Klimawandel auf etwas über zwei Grad Celsius begrenzt werden könnte. Demnach dürfen alle in der EU zugelassenen Neuwagen aktuell durchschnittlich 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der Wert wird schrittweise abgesenkt, 2035 soll er auf null Gramm pro Kilometer fallen.

Eine Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgen-Forschung, mit der rund 1.500 Klimaschutzmaßnahmen aus 41 Ländern untersucht wurden, hatte gezeigt, dass für effektiven Klimaschutz Instrumente mit Verbotscharakter, wie dies beim Verbrennerverbot der Fall wäre, mit Steuer- und Preisanreizen verbunden wurden. Ein solcher Preisanreiz ergibt sich durch die sinkenden Flottengrenzwerte, die Strafen bei einer Verfehlung und eine Querfinanzierung von Preisnachlässen für E-Autos durch Verbrenner innerhalb der Unternehmen zur Folge haben.

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Neue US-Zölle: Rückgang bei USA-Reisen trifft europäische Airlines spürbar

Die neuen US-Zölle zeigen erste wirtschaftliche Folgen: Die Zahl europäischer Touristen in den USA ist spürbar gesunken, vor allem aus Deutschland und Spanien. Gleichzeitig steigen die Kosten für Flugzeuge, während Airlines mit schwächer ausgelasteten Transatlantikverbindungen zu kämpfen haben. Trotz robuster Kerosinpreise und steigender Umsätze bleibt die Unsicherheit hoch.

Wien (red) – Die neuen US-Zölle haben erhebliche Auswirkungen auf die europäische Luftfahrt- und Tourismusbranche. Laut einer Analyse des Kreditversicherers Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade sind die Flugreisen in die USA deutlich zurückgegangen, während die Betriebskosten für Airlines gestiegen sind. “Die politische Unsicherheit und höhere Preise für Flugzeuge bremsen die Branche aus”, teilte Michael Kolb von Acredia mit.

Im März 2025 ist die Zahl der westeuropäischen Touristen in den USA um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Besonders stark war der Rückgang bei Reisenden aus Deutschland (-28 Prozent) und Spanien (-25 Prozent). Die Auslastung auf Transatlantikflügen sank von 84 auf 78 Prozent. Diese Strecken gehören zu den profitabelsten Verbindungen der Airlines.

Trotz der Herausforderungen rechnet Acredia für europäische Fluggesellschaften 2025 mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich zehn Prozent. Grund sind gesunkene Kerosinpreise und robustere Margen. Allerdings leiden die Airlines unter langen Lieferzeiten für neue Flugzeuge und steigenden Preisen, die bis 2030 um bis zu 20 Prozent zulegen könnten.

Günstiger, innovativer, attraktiver? Ausländische Automarken in Deutschland im Aufwind

Der Anteil ausländischer Marken bei Neuzulassungen in Deutschland wächst seit Jahren – zuletzt auf fast 45 Prozent. Der Verband internationaler Hersteller verweist auf günstige Einstiegsmodelle und innovative Technik, vor allem aus China. Für einen echten Durchbruch bei der Elektromobilität fordern sie steuerliche Anreize statt Kaufprämien – und endlich sinkende Strompreise.

Berlin (red) – Deutschlands Autohersteller verlieren die Gunst des heimischen Publikums. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, steigt der Anteil ausländischer Marken bei den Neuzulassungen Jahr für Jahr.

“Wir lagen im März bei einem Marktanteil von 44,6 Prozent. Der Trend zugunsten der Importeure hat sich über die letzten zehn Jahre kontinuierlich verstetigt”, sagte Imelda Labbé, Präsidentin des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) dem Magazin.

Ein Grund dafür seien die günstigeren Modelle der ausländischen Anbieter im Einstiegssegment: “Das hilft beim Thema bezahlbare Mobilität und ist ein Grund, warum sie deutlich Marktanteile in Deutschland gewonnen haben.” Mit Macht drängten jetzt zudem die chinesischen Anbieter auf den Markt. “Deutschland ist für sie ein interessanter Markt”, sagte Labbé, “Die Fahrzeuge sind technisch innovativ, sie werden ihren Platz und ihre Kunden finden.”

Die ausländischen Autohersteller wenden sich scharf gegen eine Kaufprämie zur Ankurbelung der Elektromobilität. “Eine Barprämie ist der falsche Hebel”, sagte die VDIK-Präsidentin dem Focus, “wir fordern Kaufanreize eher im Sinne von Steuervergünstigungen, vielleicht auch beim Strompreis.” Eine Barprämie drücke auf den Restwert, und das habe negative Folgen für die Leasingraten – was die Anschaffung unattraktiver mache. “Da die überwiegende Zahl der Kunden, auch im Privatkundenbereich, die Fahrzeuge leasen, ist es für die Hersteller folglich entscheidend, dass der Restwert hoch bleibt. Deshalb müssen wir mit den Barprämien wirklich aufpassen.”

Damit es zum großen Durchbruch in der E-Mobilität kommt, dürfe sie nicht teurer sein als der Verbrenner. Ein “extremes Hemmnis” dabei sind nach Labbés Angaben die Strompreise, die “in Deutschland viel höher sind als sonst wo in der Welt”. Labbé wörtlich: “Wenn der Kunde Verbrenner und Elektrofahrzeug gegenüberstellt, und der Strom immer teurer wird, wirkt das natürlich abschreckend. Da muss dringend etwas passieren.”

Bier wird teurer – Brauereien kämpfen mit hohen Kosten

Steigende Rohstoff- und Personalkosten setzen Deutschlands Brauereien zunehmend unter Druck. Der Deutsche Brauerbund kündigt nun höhere Preise an – auch, weil viele Betriebe mit sinkendem Absatz zu kämpfen haben. Wie stark die Preissteigerungen ausfallen könnten, ist noch unklar. Klar ist nur: Günstiger wird es wohl nicht.

 Berlin (red) – Der Deutsche Brauerbund hat höhere Bierpreise in Aussicht gestellt. “Die Preise für Biere müssen eigentlich steigen”, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Holger Eichele der “Bild” (Donnerstagausgabe). “Heute kostet die Bierproduktion viel mehr als vor fünf oder zehn Jahren.”

Grund seien unter anderem die gestiegenen Preise für Hopfen und Personal. Gleichzeitig kämpften immer mehr Brauerei mit Absatzrückgängen und damit sinkenden Einnahmen. “Brauereien sind darauf angewiesen, die stark gestiegenen Produktionskosten zumindest teilweise weiterzugeben”, sagte Eichele. Wie stark der Anstieg der Bierpreise ausfallen wird, wollte er nicht sagen.

Mercedes verlagert Fahrzeugentwicklung zunehmend nach China

Um im umkämpften Markt für Elektroautos wettbewerbsfähig zu bleiben, verlagert Mercedes-Benz die Entwicklung ganzer Fahrzeugplattformen nach China. In Shanghai und Peking sollen künftig nicht nur Bauteile gefertigt, sondern komplette Technologielösungen erarbeitet werden. Das Unternehmen folgt damit dem Beispiel von Volkswagen – und passt sich an eine neue Realität im globalen Automarkt an.

Shanghai (red) – Der Autohersteller Mercedes-Benz plant eine eigene Plattform für künftige Fahrzeuge in China. “Wir haben für praktisch jedes Bauteil einen lokalen Lieferanten und partizipieren am Ökosystem in China”, sagte Entwicklungsvorstand Markus Schäfer auf der Shanghai Auto Show der “Welt” (Donnerstagausgabe).

Nun verlagere man die Entwicklung und die Freigabe neuer Technologien zunehmend nach China. “Die initiale Entwicklung von Plattformen, die komplette Übergabe der Verantwortung an meine chinesischen Kollegen in den Entwicklungsbereichen in Peking und Shanghai wird der nächste Schritt sein, der schon eingeleitet ist”, sagte Schäfer. Die mehr als 2.000 Mercedes-Entwickler in China hätten mittlerweile die Kompetenz, eigene Plattformen auf die Beine zu stellen.

Mercedes folgt damit dem Vorbild des Volkswagen-Konzerns. Dieser senkt durch zwei eigene in China entwickelte Plattformen nach eigenen Angaben die Kosten für neue E-Autos dort bis zum kommenden Jahr um 50 Prozent. Damit will Volkswagen in dem Marktsegment wettbewerbsfähig gegenüber der chinesischen Konkurrenz werden.

„Der Kaiser in Washington“ – Nobelpreisträger kritisiert Trumps Handelspolitik

Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz hält China für den Gewinner des Handelskonflikts mit den USA. Während Peking wirtschaftlich umsteuere und strategisch agiere, sei Washington unter Trump zunehmend isoliert. Für Deutschland rät der Ökonom zur nüchternen Analyse von Trumps Schwächen – und dazu, diese politisch zu nutzen.

New York (red) – Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz ist überzeugt, dass Donald Trump im Handelskrieg gegen China das Nachsehen haben wird. “China ist das einzige Land, das nicht zurückgewichen ist und keinen Deal mit Trump forciert”, sagte Stiglitz dem “Stern”. “Der Kaiser in Washington fordert von der ganzen Welt Unterwürfigkeit, aber China ist dazu nicht bereit.”

Dem Wirtschaftsprofessor von der Columbia University zufolge ist China zu der Einschätzung gelangt, dass es die Karten in der Hand hält. “Wenn die Vereinigten Staaten weniger deutsche und chinesische Waren kauften, bekämen sie ein Nachschubproblem und höhere Inflation. China ist im Übergang von einer exportorientierten Wirtschaft hin zu einem von der Binnennachfrage getriebenen Wirtschaftsmodell”, sagte Stiglitz.

Auf die Frage, ob China den Handelskrieg gegen die USA gewinnen werde, antwortete der frühere Berater von Bill Clinton: “Ich denke schon. Während China wirtschaftlich gut aufgestellt ist, schwächeln die USA. Die Chinesen wollen international zu dem zuverlässigen Handelspartner schlechthin werden.”

Für den wohl künftigen deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Stiglitz einen Rat. “Er sollte versuchen, Trumps Obsessionen und Fehlannahmen für sich zu nutzen. China hat das in der ersten Amtszeit gut gemacht, als es Sojabohnen aus den USA statt aus Brasilien kaufte”, erklärte der Ökonom. “China kostete das wenig, aber symbolisch war das für Trump wichtig. Man muss sich fragen, was einen selbst nicht viel kostet, aber für ihn einen hohen Wert hat.”

CDU kündigt Entlastungen für Unternehmen und Ehrenamt an

Die geplante schwarz-rote Bundesregierung kündigt umfassende Entlastungen für Unternehmen, Vereine und Ehrenamtliche an. Dokumentationspflichten sollen sinken, Meldeauflagen vereinfacht werden. Doch während die CDU von einem “Top-down”-Ansatz spricht, mahnen die Grünen, dass Umwelt- und Sozialstandards nicht unter die Räder kommen dürfen. 

Berlin (red) – Die geplante schwarz-rote Bundesregierung wird nach Angaben des CDU-Rechtsexperten Günter Krings im Zuge des vereinbarten Bürokratieabbaus bis Ende des Jahres Unternehmen, Sportvereine und das Ehrenamt deutlich entlasten. “Mit unserem Sofortprogramm für den Bürokratierückbau setzen wir genau dort an, wo der Regelungsdschungel besonders dicht ist: bei kleinen und mittleren Unternehmen, im Ehrenamt und im Alltag der Menschen”, sagte Krings dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Donnerstagausgabe).

25 Prozent der Dokumentationspflichten für Unternehmen würden entfallen. “Diese klare Vorgabe werden wir nach einem verbindlichen “Top-down”-Ansatz quer durch alle Ministerien umsetzen”, so Krings. “Wir wollen stichprobenartige statt lückenloser Kontrollen, weil wir nicht mehr misstrauisch auf Bürger und Unternehmer blicken, sondern ihnen erst einmal vertrauen.”

Wer einen Sportverein leite, ein Fest organisiere oder sich im sozialen Bereich engagiere, solle nicht mehr durch Formulare und Vorschriften abgeschreckt werden. Meldepflichten würden vereinfacht, überholte Formvorgaben abgeschafft und für jede neue Regelung zwei alte Vorschriften gestrichen. “Für jeden neuen Euro an Bürokratiekosten fallen mindestens zwei Euro Belastung an anderer Stelle weg”, versprach Krings.

Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch sagte dem RND, Bürokratieabbau habe die volle Unterstützung seiner Partei. Aber: “Wir werden Schwarz-Rot daran messen, dass sie Bürokratie abbauen, ohne dabei die Axt an Umwelt- und Sozialstandards zu legen.” Berichtspflichten abzubauen, bedeute mehr Verantwortung in den Unternehmen, Stichproben und Strafen bei Verstößen, so Audretsch. “Die neue Koalition wird konkrete Vorschläge vorlegen müssen, um zu untermauern, dass die Worte im Koalitionsvertrag mehr sind als Schaumschlägerei.”

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