Deutsche Autoexporte steigen leicht – Nachfrage nach E-Autos wächst deutlich

Die deutschen Pkw-Exporte legen leicht zu, Elektroautos boomen im Ausland – doch die Einfuhren von E-Fahrzeugen nach Deutschland stürzen ab. Was steckt dahinter?

Wiesbaden (red) – Die deutschen Pkw-Exporte sind im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen. Im Jahr 2024 wurden rund 3,4 Millionen neue Pkw im Wert von 135 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Wertmäßig ging der Export von neuen Pkw um 1,3 Prozent zurück. Das größte Abnehmerland waren die USA mit einem Anteil von 13,1 Prozent aller exportierten neuen Fahrzeuge. Auf den Rängen zwei und drei folgen das Vereinigte Königreich (11,3 Prozent) und Frankreich (7,4 Prozent).

Der Export von Pkw, die ausschließlich elektrisch betrieben werden, nahm letztes Jahr mengenmäßig um 11,9 Prozent auf 881.000 Pkw zu und erreichte damit einen Anteil von 25,9 Prozent an allen exportierten Pkw. Wichtigste Antriebsart bei den exportierten Automobilen war wie in den Vorjahren der Benzinmotor mit einem Anteil von 42,0 Prozent (1,4 Millionen Pkw). Hybridfahrzeuge erzielten einen Anteil von 17,2 Prozent (584.000 Pkw), gefolgt von Dieselfahrzeugen mit einem Anteil von 15,0 Prozent (512.000 Pkw).

Nach Deutschland importiert wurden im Jahr 2024 insgesamt 1,8 Millionen neue Pkw. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Einfuhren mengenmäßig um 11,5 Prozent und wertmäßig um 12,8 Prozent. Auch bei den importierten Fahrzeugen war der Benzinmotor die häufigste Antriebsart mit 40,3 Prozent oder 742.000 Pkw, gefolgt vom Dieselmotor mit 24,4 Prozent der importierten Fahrzeuge. Hybridfahrzeuge machten einen Anteil von 22,0 Prozent und reine E-Autos von 13,3 Prozent aus. Die Importe von Pkw mit reinem Elektromotor (244.000 Pkw) gingen im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2023 um 46,0 Prozent zurück (2023: 451.000 Pkw), so Destatis.

Kassensturz angekündigt: Merz will Sozialleistungen auf den Prüfstand stellen

Friedrich Merz will Sozialausgaben radikal überprüfen. Von Bürgergeld bis Heizkostenförderung: Der wahrscheinliche neue Kanzler kündigt „harte Entscheidungen“ an.

Berlin (red) – In den kommenden Wochen will der voraussichtlich nächste Kanzler Friedrich Merz (CDU) “harte Entscheidungen” bei den Sozialausgaben treffen.

“Es muss einen Kassensturz unseres gesamten Haushaltes geben”, sagte Merz dem “RTL Nachtjournal Spezial” am Dienstag. “Wir haben mittlerweile so überbordende Sozialausgaben, auch auf der kommunalen Ebene, dass wir das jetzt alles auf den Prüfstand stellen müssen.”

Dazu gehörten das Heizungsgesetz, das Bürgergeld und die hohen Kosten für Migration. “Das alles gehört jetzt auf den Prüfstand. Wir stehen jetzt vor harten Entscheidungen, neue Prioritäten setzen zu müssen”, sagte Merz.

Siemens streicht weltweit 5.600 Stellen – jeder zweite Jobabbau trifft Deutschland

Siemens setzt den Rotstift an: Der Technologiekonzern baut weltweit Tausende Stellen ab, darunter fast 3.000 in Deutschland. Die Automatisierungssparte soll schneller und agiler werden – doch das kostet viele Jobs.

München (red) – Siemens will weltweit in der Sparte Digital Industries 5.600 Arbeitsplätze streichen, davon 2.850 in Deutschland. Das teilte der Konzern am Dienstag mit.

Siemens-Vorstand Cedrik Neike verteidigte den Schritt. “Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit in diesem volatilen Umfeld weiter stärken”, sagte er dem “Handelsblatt” (Mittwochausgabe). Das Automatisierungsgeschäft müsse schneller und agiler werden.

Siemens sei in seinem Automatisierungsgeschäft zu stark auf China und Deutschland sowie auf die Automobilbranche ausgerichtet, sagte Neike. “Wir müssen regional ausgeglichener werden und eine breitere Kundenbasis gewinnen.” So müsse Siemens stärker in anderen asiatischen Märkten wie etwa Indien und in den USA wachsen und stärker in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt- und Rüstungsindustrie sowie der Prozessindustrie aktiv werden.

Siemens hatte in den vergangenen Jahren im Boom seine Automatisierungs-Kapazitäten in China und Deutschland ausgebaut. Nun wächst China langsamer als viele erwartet hatten, in Deutschland ist die Konjunktur noch schwächer. Die Fabrikausrüster bekommen das zu spüren. “Wir sind von anderen Vorzeichen ausgegangen, daher müssen wir jetzt anpassen”, sagte Neike. Allerdings sei die gesamte Branche einschließlich der Kunden zuversichtlich gewesen. “Der gesamte Markt war zu euphorisch”, so der Konzernvorstand.

Bundestag beschließt 500-Milliarden-Schuldenpaket – Lockerung der Schuldenbremse kommt

Eine historische Weichenstellung: Der Bundestag hat das größte Schuldenpaket der letzten Jahrzehnte beschlossen. Milliarden fließen in Infrastruktur, Klimaschutz und Verteidigung – finanziert durch neue Kredite. Nun fehlt nur noch die Zustimmung des Bundesrats.

Berlin (red) – Der Bundestag hat grünes Licht für das schwarz-rote Schuldenpaket gegeben. In namentlicher Abstimmung kamen die Grundgesetzänderungen für eine Lockerung der Schuldenbremse sowie ein Infrastruktur-Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro am Dienstag auf die nötige Zweidrittelmehrheit.

Konkret stimmten am Dienstag 513 Abgeordnete für die Pläne, 207 dagegen, es gab keine Enthaltungen. Grundlage der Beschlüsse sind die Sondierungsergebnisse von Union und SPD sowie weitere Vereinbarungen mit den Grünen, die drei Fraktionen haben zusammen 520 Abgeordnete im 20. Deutschen Bundestag.

Laut Beschluss sollen die Ausgaben für Verteidigung und weitere sicherheitspolitische Ausgaben ab einer Höhe von einem Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts künftig nicht mehr auf die Schuldenregel des Grundgesetzes angerechnet werden. Dabei geht es auch um Ausgaben des Bundes für den Zivil- und Bevölkerungsschutz sowie für die Nachrichtendienste, für den Schutz der informationstechnischen Systeme und für die “Hilfe für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten”. Im ursprünglichen Entwurf von SPD und Union war die Ausnahme nur für Verteidigungsausgaben geplant.

Darüber hinaus soll im Grundgesetz die Einrichtung eines Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro ermöglicht werden. Die entsprechenden Kredite sollen ebenfalls von der Schuldenregel ausgenommen werden. Hier hatten die Grünen durchgesetzt, dass die Zweckbestimmung der Mittel von “für Investitionen in die Infrastruktur” auf “für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und für zusätzliche Investitionen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045” geändert wurde.

100 Milliarden Euro sollen den Ländern für Investitionen zur Verfügung gestellt werden und weitere 100 Milliarden Euro in den Klima- und Transformationsfonds fließen. Die Laufzeit des Sondervermögens beträgt zwölf Jahre. Die Zusätzlichkeit des Sondervermögens soll unterdessen gewährleistet werden, indem zunächst eine “angemessene Investitionsquote” im regulären Bundeshaushalt erreicht wird.

Nach dem Beschluss des Bundestags muss noch der Bundesrat am Freitag zustimmen. Nachdem CSU und Freie Wähler am Montag im Streit um das Schuldenpaket eine Einigung erzielt hatten, gilt auch in der Länderkammer eine Mehrheit als sicher.

Audi streicht 7.500 Stellen in Ingolstadt und Neckarsulm – gleichzeitig sind Milliarden für E-Mobilität geplant

Von Ayhan Güneş

Der zum VW-Konzern gehörende Autobauer Audi will sich für die Zukunft rüsten – und spart dafür massiv. Bis 2029 sollen 7.500 Jobs wegfallen, während Milliarden in E-Mobilität und Digitalisierung fließen sollen. Was bedeutet das für die Belegschaft in Ingolstadt und Neckarsulm?

Ingolstadt/Neckarsulm – Der Autobauer Audi wird bis Ende 2029 insgesamt 7.500 Stellen im “indirekten Bereich” abbauen. Das gab das Unternehmen in einer Mitteilung bekannt. Die Maßnahme ist Teil einer Zukunftsvereinbarung zwischen Vorstand und Betriebsrat, die neben dem Stellenabbau auch Investitionen in die Transformation zur Elektromobilität vorsieht. Gleichzeitig wird die Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 verlängert.

Zukunftsvereinbarung: Sparmaßnahmen und Standortstrategie

Die Zukunftsvereinbarung soll die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Werke Ingolstadt und Neckarsulm sichern. Laut Audi geht es darum, Produktivität und Flexibilität zu erhöhen. Neben dem geplanten Stellenabbau sollen Bürokratie abgebaut, Führungsstrukturen verschlankt und Prozesse durch Digitalisierung effizienter gestaltet werden.

Auch finanzielle Einschnitte gehören zum Konzept: Die übertariflichen und variablen Zahlungen für Tarifbeschäftigte werden angepasst, ebenso die Ergebnisbeteiligung. Vorstand und Management leisten laut Unternehmen ebenfalls einen Beitrag.

Standort-Investitionen und Modellstrategie

Während Audi acht Milliarden Euro in die deutschen Werke investieren will, bleibt offen, wie sich der Stellenabbau auf die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm genau verteilt. Sicher ist jedoch, dass der Abbau nicht die Produktion, sondern vor allem den indirekten Bereich trifft.

Fest steht zudem, dass Ingolstadt ein neues Elektromodell im Einstiegssegment bekommt und der Audi Q3 künftig auch in Ungarn produziert wird.

In Neckarsulm soll ein Digitalisierungs- und KI-Zentrum entstehen, zudem gibt es Überlegungen, ein weiteres Modell dort zu fertigen – eine endgültige Entscheidung dazu steht jedoch aus. Ein 250-Millionen-Euro-Standortfonds soll neue Produktionsplattformen ermöglichen.

Einsparungen in Milliardenhöhe geplant

Audi plant durch die Maßnahmen jährliche Einsparungen von über einer Milliarde Euro. Wie genau der Stellenabbau umgesetzt wird und welche Instrumente genutzt werden, soll in den kommenden Monaten festgelegt werden.

Betriebsrat: Deutliche Einschnitte, aber auch Erfolge

Der Gesamtbetriebsrat betont, dass in den Verhandlungen auch viele weitergehende Kürzungen abgewehrt wurden. So werden tarifliche Monatsentgelte und Zulagen nicht angetastet, und der bereits beschlossene IG-Metall-Mitgliederbonus soll ab 2026 greifen.

Mit der Einigung wird deutlich: Audi steht vor einem tiefgreifenden Umbau, bei dem die Beschäftigten finanzielle Einschnitte hinnehmen müssen, während das Unternehmen langfristig flexibler aufgestellt werden soll.

red

Karlsruhe stoppt Finanzpaket nicht – Bundestagsabstimmung kann stattfinden

Das Verfassungsgericht hat entschieden: Die umstrittene Sondersitzung des Bundestags kann stattfinden. Die Eilanträge gegen das Schuldenpaket scheiterten.

Karlsruhe (red) – Das Bundesverfassungsgericht hat Eilanträge gegen die geplante Finanzpaket-Abstimmung im Bundestag am Dienstag zurückgewiesen. “Mit Beschlüssen vom heutigen Tag hat der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts weitere Eilanträge abgelehnt, mit denen sich die Antragstellenden im Wesentlichen gegen die Anberaumung und Durchführung der Sondersitzung des 20. Deutschen Bundestages am 18. März 2025 wenden”, teilte das Gericht am Montagabend mit.

Ungeachtet der Frage, ob die jeweiligen Anträge in der Hauptsache “unzulässig oder offensichtlich unbegründet” seien, gebe es “keine Gesichtspunkte”, die bei der vorzunehmenden Folgenabwägung die “Gründe für den Erlass einer einstweiligen Anordnung überwiegen ließen”, hieß es.

Damit ist der Weg für das Schuldenpaket von Union und SPD frei, das am Dienstag mit den Stimmen der Grünen im Bundestag beschlossen werden soll. Zuvor hatte bereits Bayern für den Bundesrat signalisiert, für das Kreditpaket abstimmen zu wollen und damit eine weitere Unwägbarkeit für das Vorhaben aus dem Weg geschafft.

red

Kein Durchbruch im Tarifstreit: Verdi erklärt Verhandlungen für gescheitert

Lohnplus, Mindestbeträge, Arbeitszeitregelungen – doch in der dritten Verhandlungsrunde gab es kein Ergebnis: Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst sind gescheitert. Verdi wirft den Arbeitgebern Blockadehaltung vor. Nun steht eine Schlichtung bevor.

Potsdam (red) – Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern im öffentlichen Dienst sind gescheitert. Das teilte die Gewerkschaft am späten Montagabend mit.

“Wir haben uns bis an die Schmerzgrenze bewegt. Die Arbeitgeber haben unsere Einigungsvorschläge abgelehnt”, kritisierte der Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführer Frank Werneke in Potsdam. Die Verhandlungen hatten in der dritten Runde am Freitag begonnen. “Egal, ob bei einer ausreichenden linearen Erhöhung oder einem Mindestbetrag als soziale Komponente, Altersteilzeit oder einem zeitgemäßen Arbeitszeitkonto – die Arbeitgeber haben sich vielen für die Beschäftigten wichtigen Forderungen weitgehend verweigert”, sagte Werneke.

Die Kommunen hätten auch die längst überfällige Ost-West-Angleichung beim Kündigungsschutz abgelehnt: “Bis kurz vor dem Erklären des Scheiterns der Verhandlungen durch die Arbeitgeber hat es immer neue Lösungsvorschläge durch Verdi gegeben, von daher bedaure ich es sehr, dass sich Bund und Kommunen in die Schlichtung flüchten”, so Werneke.

Die Gewerkschaft habe zunächst in zähen Runden mit den Arbeitgebern versucht, einer Einigung näher zu kommen. Dies sei aber offenbar nicht gewollt gewesen, sagte der Verdi-Vorsitzende. “Wir waren für eine Lösung bereit – unsere Verhandlungspartner ganz offenbar nicht.”

In den zurückliegenden Wochen seit der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar hatten etliche zehntausend Beschäftigte die Arbeit zeitweilig niedergelegt, allein in der Woche vor der dritten Runde beteiligten sich mehr als 150.000 Arbeitnehmer aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes im gesamten Bundesgebiet an Warnstreiks und zeigten, wie wichtig ihnen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sind.

“Nach dieser Verhandlungsrunde sind die Beschäftigten hochmotiviert, weiter für ihre Forderungen zu kämpfen”, hob Werneke hervor.

Verdi führt die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst auch für GdP, GEW, IG BAU sowie gemeinsam mit dbb beamtenbund und tarifunion. Die Gewerkschaft fordert insgesamt acht Prozent mehr Lohn, dabei aber wenigstens 350 Euro pro Monat, zusätzlich mindestens drei freie Tage und mehr Souveränität bei der Arbeitszeit. Das Tarifergebnis soll auf Beamte, Richter, Soldaten sowie auf Versorgungsempfänger übertragen werden.

Rentenversicherung warnt: Beitragssatz könnte bis 2040 auf fast 23 Prozent steigen

Die Rentenpläne von Union und SPD haben ihren Preis: Laut Deutscher Rentenversicherung droht bis 2040 ein massiver Anstieg des Beitragssatzes auf fast 23 Prozent. Besonders teuer wird die geplante Ausweitung der Mütterrente.

Berlin (red) – Die Rendtenpläne von Union und SPD werden nach Einschätzung der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) zu einem deutlichen Anstieg des Rentenbeitragssatzes führen.

Wie die “Bild” (Montagsausgabe) unter Berufung auf die Aussagen eines DRV-Sprechers berichtet, wird der Satz bis 2040 von derzeit 18,6 Prozent auf 22,8 bis 22,9 Prozent steigen. Den größten Anstieg wird es demnach ab 2030 geben. Der Anstieg werde kommen, wenn Union und SPD ihre Pläne eines stabilen Rentenniveaus und Ausbau der Mütterrente umsetzen werden.

Allein die Kosten für die Ausweitung Mütterrente “lägen voraussichtlich bei rund fünf Milliarden Euro pro Jahr”, sagte der DRV-Sprecher der “Bild”. Das seien umgerechnet rund 0,2 Prozentpunkte. Die geplante Festschreibung des Rentenniveaus führe zu einem zusätzlichen Anstieg um 1,3 Punkte. Diese Punkte kämen auf den voraussichtlichen Anstieg des Beitragssatzes bis 2040 auf 21,4 Prozent obendrauf.

Wagenknechts letzter Trumpf? BSW-Chefin will Finanzpaket mit Bundestags-Trick stoppen

Sahra Wagenknecht will das schwarz-rote Finanzpaket verhindern – und setzt dabei auf einen verfassungsrechtlichen Kniff. Sie fordert die Linkspartei auf, die sofortige Einberufung des neuen Bundestags zu verlangen.

Berlin (red) – Die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat die Kritiker des schwarz-roten Finanzpakets aufgerufen, den für Dienstag geplanten Beschluss durch eine Verhinderung der Sondersitzung im alten Bundestag abzuwenden. Die Linkspartei müsste dafür – wie auch die AfD – die Einberufung des neuen Bundestags beantragen, sagte Wagenknecht dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.

“Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Ablehnung der Eilanträge noch einmal darauf hingewiesen: Der neue Bundestag muss zusammentreten, wenn ein Drittel der Abgeordneten das verlangt”, sagte die BSW-Chefin dem RND. “Dann darf der alte Bundestag nicht mehr tagen und auch nichts mehr entscheiden.”

Wagenknecht rief die Linkspartei zu diesem Schritt auf, um “das größte Schulden- und Aufrüstungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik” zu verhindern. Die Ex-Vorsitzende der Linken-Fraktion sagte, dass ihre frühere Partei dafür nicht mit der AfD zusammenarbeiten müsste. “Sie müsste der Präsidentin des Bundestages einfach nur mitteilen, dass sie die sofortige Einberufung des neuen Bundestages verlangt”, sagte Wagenknecht dem RND. “Wie ehrlich ist ihre Ablehnung der Aufrüstung, wenn sie diese Chance nicht nutzt?”

In Artikel 39 des Grundgesetzes heißt es: “Der Bundestag wird vorbehaltlich der nachfolgenden Bestimmungen auf vier Jahre gewählt. Seine Wahlperiode endet mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages.” In Absatz 3 ist zudem geregelt: “Der Bundestag bestimmt den Schluss und den Wiederbeginn seiner Sitzungen. Der Präsident des Bundestages kann ihn früher einberufen. Er ist hierzu verpflichtet, wenn ein Drittel der Mitglieder, der Bundespräsident oder der Bundeskanzler es verlangen.”

Von insgesamt 630 Sitzen im neuen, 21. Bundestag entfallen auf AfD und Linkspartei zusammen 216 Sitze, ein Drittel liegt bei 210 Sitzen.

Nachdem an diesem Sonntag der Haushaltsausschuss des alten Bundestages dem Parlament empfohlen hat, die nötigen Grundgesetzänderungen für zusätzliche Schuldenaufnahmen zu beschließen, ist dafür nun eine Sondersitzung am Dienstag geplant.

Immobilien-Frust in Deutschland: Hohe Baukosten und niedrige Einkommen stoppen viele Kaufpläne

Kaufen oder Bauen? Für die meisten Deutschen bleibt das ein unerreichbarer Traum. Eine neue Umfrage zeigt: Hohe Kosten und geringe Ersparnisse bremsen den Immobilienmarkt – während junge Menschen weiter hoffen.

Berlin (red) – Den meisten Verbrauchern in Deutschland fällt es schwer, sich eine eigene Wohnung oder ein Haus zu leisten.

Nur sechs Prozent der Menschen in Deutschland wollen in diesem Jahr in eine Immobilie investieren, wie aus einer Umfrage von Yougov für die BHW-Bausparkasse hervorgeht, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten. Die Mehrheit von 58 Prozent hat demnach keinerlei konkrete Bau- oder Kaufabsichten, vor zwei Jahren sagten dies 54 Prozent.

Am stärksten ist das Kaufinteresse in den jüngeren Generationen ausgeprägt. Unter den 18- bis 28-Jährigen (Generation Z) wollen 13 Prozent in eine Immobilie investieren, in der Generation Y (29 bis 44 Jahre) sind es elf Prozent.

Gleichzeitig wollen nur noch zwölf Prozent der Hausbesitzer die Energieeffizienz ihres Eigenheims verbessern, 16 Prozent wollen in den Komfort und die Ausstattung investieren. Jeder zwanzigste Besitzer will seine Immobilie wiederum barrierefrei umbauen.

Generell haben Immobilien für viele einen hohen Sicherheitswert. Für gut jeden dritten Bürger (36 Prozent) bedeutet Wohneigentum vor allem eine gute Altersversorgung. Bei Menschen, die auf dem Land wohnen, sagen dies sogar 44 Prozent. 31 Prozent sehen in einer eigenen Immobilie eine Sicherheit für sich und ihre Familie. Weitere 30 Prozent finden es wichtig, nie wieder eine Mietwohnung suchen zu müssen.

Die größten Hindernisse sehen die Bau- und Kaufwilligen in der Finanzierung. 46 Prozent haben nach eigenen Angaben zu wenig Erspartes oder finden die Kosten zu hoch. 43 Prozent klagen über ein zu geringes Einkommen. Unter den Optimisten sagen 38 Prozent der Bauwilligen, dass sie genügend Eigenkapital haben, weitere 37 Prozent wollen zudem selber handwerklich tätig werden. Jeder Vierte erwartet, dass er finanziell von Eltern oder Verwandten unterstützt wird.

Von der Regierung wünscht sich gut jeder dritte Befragte, dass die Baupolitik entbürokratisiert wird, dass Genehmigungsverfahren beschleunigt und die Bauwilligen steuerlich entlastet werden. 35 Prozent wünschen sich Lockerungen bei den Umwelt- und Klimaschutzauflagen.

Für die Erhebung wurden vom 17. bis 20. Januar 2.000 Personen befragt.

Seite 17 von 399
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399