Porsche 911 – 55 Jahre und kein bisschen leise

Ein Porsche 911 fährt nicht ganz geräuschlos vor. Der “Ur-Elfer” von 1963 prasselte mit seinem 130 PS starken Boxermotor markant. Und auch der 911 der achten Generation – Weltpremiere am 27. November in Los Angeles – ist kein Leisetreter. Wir blicken zurück:

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt schlägt die Geburtsstunde einer Legende. Es ist der 12. September 1963: Porsche präsentiert den mit Spannung erwarteten Nachfolger des 356. Der neue, zunächst 901 genannte Sportwagen, tritt ein großes Erbe an. Er spiegelt den Ehrgeiz der Marke wider, denn mit dem neuen Modell tritt Porsche in einer höheren Liga an: Sechs- statt Vierzylindermotor, in bester Firmentradition luftgekühlt und mit Boxerantrieb, aber von vornherein 130 PS stark.

Als das neue Modell 1964 auf den Markt kommt, heißt es schon 911 – Folge einer Namensrechts-Diskussion mit dem französischen Automobilhersteller Peugeot. Der Elfer wird schnell als “echter” Porsche akzeptiert, denn die Fahrleistungen des neuen Sportwagens übertreffen alle Erwartungen. Die Weichen für eine beispiellose Weltkarriere sind gestellt.

Die Ausweitung der 911-Modellpalette nimmt weiter Fahrt auf. 1965 antwortet Porsche auf eine Diskussion in den USA, die Cabriolets als gefährlich brandmarkt, auf typisch pragmatische Weise: Das Unternehmen präsentiert auf der IAA den 911 Targa als das erste “Sicherheits-Cabriolet” der Welt mit einem gut 20 Zentimeter breiten Überrollbügel, herausnehmbarem Dachteil und hinterem Mini-Stoffverdeck. Es wird Soft-Window genannt. Wenig später folgt eine Panorama-Heckscheibe mit beheizbarem Glas. Der Name der offenen Variante – “Targa” – leitet sich von dem zuvor vier Mal gewonnenen Langstreckenrennen Targa Florio auf Sizilien ab.

Zusammen mit dem 160 PS starken 911 S feiert 1966 eine weitere Design-Ikone Weltpremiere: die Fuchs-Felge. Das wohl berühmteste Rad der Autogeschichte betritt technologisches Neuland: Es wird aus einem Teil geschmiedet und ist viel leichter.

Im Herbst 1967 stehen weitere Modellvarianten bereit: Der 110 PS starke 911 T rundet das Programm unterhalb des Topmodells 911 S und des 911 E – der Zusatz “E” steht für Benzineinspritzung – ab. Eine saubere Sache: Als erster deutscher Autohersteller erfüllt Porsche mit diesen drei Varianten die strengen US-Abgasvorschriften.

Die kontinuierliche Verbesserung des 2+2-sitzigen Porsche erreicht Mitte 1968 einen Meilenstein: Ab Modelljahr 1969 wächst der Radstand der ersten 911-Generation um 57 auf 2.268 Millimeter. Dies beruhigt in erster Linie das Fahrverhalten des Heckmotor-Sportwagens. 1969 endet die 2,0-Liter-Ära: Eine um vier Millimeter größere Bohrung hebt den Hubraum auf 2.195 ccm. Zum Modelljahr 1972 steigt der Hubraum sogar auf 2,4 Liter, dafür akzeptiert der Sportwagen jetzt auch Normalbenzin. Das neue Leistungs-Spektrum: von 130 bis zu 190 PS im 911 S.

Der 911 Carrera RS 2.7 wird mit seinem Entenbürzel-Heckspoiler zu einer ganz eigenen Legende. Der 1.000 Kilogramm leichte, 210 PS starke und über 245 km/h schnelle Sportler rollt 1.525 Mal aus den Werkstoren in Zuffenhausen. Er setzt der ersten 911-Generation die Krone auf. Vom Ur-Elfer werden zwischen 1963 und 1973 insgesamt 111.995 Fahrzeuge produziert.

Bis heute ist jeder Porsche 911 ein Hingucker. Die achte Generation der Sportwagen-Ikone soll nach dem Anspruch der Zuffenhauser wieder der beste 911er aller Zeiten werden. Auf dem Nürburgring wurden Motor, Getriebe, Bremsen und Fahrwerk bereits heftig getestet. Und auch extreme Temperaturbedingungen wie sie im kalifornischen Death Valley mit 50 Grad Celsius herrschen, musste der fesche Neuling schon über sich ergehen lassen – bevor er im unweit gelegenen LA im Rampenlicht glänzen kann. mid/wal

Der Vize-Chef von Renault Thierry Bolloré übernimmt das Steuer

In der Chefetage von Renault gibt es eine personelle Veränderung. Das operative Geschäft leitet vorläufig der bisherige Vize-Generaldirektor. Wie die “Automobilwoche” berichtet, übernimmt nach der Verhaftung von Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn in Japan nun Thierry Bolloré – die bisherige Nummer 2 – das Steuer. Ghosn soll aber CEO bleiben.

Ghosn war am Montag wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Börsenauflagen verhaftet worden. Die jetzigen Maßnahmen sollen die Interessen des Konzerns wahren und Kontinuität sicherstellen. mid/wal

Die Mercedes-Premieren in Los Angeles

Mercedes zelebriert auf der Auto Show in Los Angeles (28. November bis 9. Dezember) die Weltpremieren des Mercedes-AMG GT R PRO und der neu aufgelegten Mercedes-AMG GT-Baureihe.

Das limitierte Sondermodell Mercedes-AMG GT R PRO wurde intensiv “für noch mehr Rennstrecken-Performance geschärft”, heißt es. Dabei seien die Erfahrungen aus dem erfolgreichen Customer Racing Engagement mit AMG GT3- und AMG GT4-Rennfahrzeugen mit eingeflossen. Beim Update der AMG GT-Baureihe geht es um Modifikationen beim Exterieur und beim Interieur, die die Nähe zum AMG GT 4-Türer Coupé betonen sollen.

Seine Publikumspremiere in den USA erlebt das neue große Mercedes-SUV GLE. Mit 48-Volt-Fahrwerk und vollvariablem Allradantrieb soll die vierte GLE-Generation auf der Straße und im Gelände Maßstäbe setzen. Auch die neue A-Klasse wird zum ersten Mal auf einer Automobil-Messe in den USA gezeigt, sie markiert den Einstieg von Mercedes-Benz of America in ein neues Marktsegment. Und Mercedes-Benz Vans zeigt dem U.S. Publikum erstmals den neuen Sprinter, der nun auch in den USA gefertigt wird. mid/rhu

Lichttest: Ein Drittel mit Mängeln

Die Bilanz ist nicht gerade berauschend: Noch immer fährt jeder dritte Pkw mit mangelhaftem Autolicht. Und jeder Zehnte blendet andere Verkehrsteilnehmer. So die Bilanz des Licht-Tests 2018.

Überprüft wurde im Oktober die Beleuchtung mehrerer Millionen Fahrzeuge. Über 100.000 davon flossen in eine jetzt von Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und Deutscher Verkehrswacht (DVW) veröffentlichte Statistik. Sie zeigt eine Mängelquote von 32,6 Prozent, 2017 waren es 32,7 Prozent. Ganz oben bei den Beanstandungen stehen wieder die Hauptscheinwerfer mit 23,7 Prozent. Während der Anteil der Blender leicht auf 10,3 Prozent gestiegen ist, hat die Quote zu niedrig eingestellter Frontlichter mit einem Anteil von 9,5 Prozent geringfügig abgenommen. Bei vier Prozent der Fahrzeuge war ein Hauptscheinwerfer komplett ausgefallen, bei 0,4 Prozent sogar beide. In 8,4 Prozent der Tests war die rückwärtige Beleuchtung auffällig, bei vier Prozent war das Bremslicht defekt. mid/rhu

E-Bikes auf dem Prüfstand

Der Wirkungsgrad ist ein deutliches Zeichen dafür, dass bei der Technik von E-Bikes und Pedelecs noch reichlich Luft nach oben ist. Während E-Autos nämlich rund 90 Prozent des Stroms in Fortbewegung umsetzen, sind es bei den kleinen Zweiräder gerade mal 70 Prozent. Doch das soll sich ändern.

Denn Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wollen E-Bikes besser machen – und haben im ersten Schritt dafür einen speziellen Prüfstand eingerichtet. Der Hintergrund: “Oft sind die Antriebe der praktischen Flitzer stärker im Hinblick auf die Herstellungskosten optimiert, weniger auf die bestmögliche Kraftentfaltung”, heißt es beim KIT. Martin Doppelbauer von dessen Elektrotechnischem Institut (ETI) bringt es auf den Punkt: “Die meisten Motoren, die heute in E-Bikes verbaut sind, wurden ursprünglich als Antriebe für andere kleine Elektrogeräte entwickelt, zum Beispiel als Lenkhilfe in Autos.” Deswegen seien sie nicht an sich schlecht, aber eben auch nicht so optimiert, dass sie die allerbeste Fahrleistung erbrächten, konstatiert der Professor für Hybridelektrische Fahrzeuge – siehe Wirkungsgrad.

Laut Doppelbauer müssten künftige Motoren vor allem kompakter und damit auch kleiner und leichter sein. Dazu wenden die Forscher am ETI Entwicklungsmethoden und Erkenntnisse von größeren Antrieben für E-Fahrzeuge, die bereits sehr weit entwickelt sind, auf die kleinen Pedelec-Motoren an. Und auch bei den Komponenten wie Getriebe, Kühlung, Leistungselektronik und nicht zuletzt bei der Batterie gebe es Optimierungspotenzial. “Bislang fehlt bei den meisten Herstellern ein Schnellladesystem”, so Doppelbauer. Ein solches entwickelt das ETI jetzt gemeinsam mit einem Heidelberger E-Bike-Produzenten. “Räder für den Stadtverkehr muss man in einer halben Stunde während des Einkaufens aufladen können, dann kann man die Batterien kleiner, leichter und damit praxistauglicher machen”.

Auf ihrem Prüfstand können ETI-Forscher vollautomatisch realistische Dauertests durchführern, die Räder durchlaufen dabei unterschiedliche Fahrzyklen in allen Geschwindigkeiten, ebenso können Berg- und Talfahrten nachgestellt werden, “wie bei den großen Motoren auch”. mid/rhu

VW hat Talsohle durchschritten

Der VW-Konzern sieht Licht am Ende des WLTP-Tunnels: Man habe “die Talsohle durchschritten”, erklärt Dr. Christian Dahlheim, Leiter Konzern Vertrieb. Allerdings wurden auch im Oktober wegen der Umstellung auf das neue Verbrauchs- und Abgas-Prüfverfahren weniger Fahrzeuge ausgeliefert als im Vorjahr.

Insgesamt wurden laut der Wolfsburger Statistik 846.300 Fahrzeuge weltweit an Kunden übergeben, ein Rückgang um zehn Prozent. In Europa fiel das Minus von 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich schwächer aus als noch im September. Südamerika wuchs zweistellig und trug dazu bei, “dass der Konzern im Jahresverlauf in einem insgesamt stagnierenden Gesamtmarkt mit 8,98 Millionen Auslieferungen ein Wachstum von 2,6 Prozent erzielen konnte”, so die Wolfsburger. Die Umstellung der Modelle aller Marken auf den neuen Prüfzyklus mache weiter Fortschritte. Für das Gesamtjahr werde ein Auslieferungsergebnis leicht über dem Vorjahres erwartet. mid/rhu

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