DUH-Hitze-Check 2025: Ludwigsburg zählt zu den am stärksten belasteten Städten Deutschlands

Von Ayhan Güneş

Während der Landkreis in den kommenden Tagen Temperaturen bis 35 Grad erwartet, zeigt der neue ‚Hitze-Check 2025‘ der Deutschen Umwelthilfe, wie groß die Belastung für viele Städte schon jetzt ist. Ludwigsburg gehört bundesweit zu den am stärksten betroffenen Kommunen – Platz 6 von 190. Besonders viele Menschen leben hier in dicht bebauten, stark versiegelten Wohngebieten mit wenig Schatten und kaum Grün. An der Spitze der Rangliste: Mannheim, gefolgt von Ludwigshafen, Worms, Rüsselsheim, Frankfurt – und eben Ludwigsburg

Ludwigsburg –  Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind an ihrem direkten Wohnort extremer Hitzebelastung ausgesetzt. Das zeigt der zweite bundesweite „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der 190 Städte mit über 50.000 Einwohnern untersucht hat. Erstmals erfasst die Analyse mit einem sogenannten Hitzebetroffenheitsindex, wie viele Menschen innerhalb der Kommunen in stark belasteten Gebieten leben – also dort, wo hohe Temperaturen, dichte Versiegelung und zu wenig kühlendes Grün zusammentreffen. Die Ergebnisse: 31 Städte erhalten eine Rote Karte, 131 eine Gelbe, nur 28 eine Grüne.

Ludwigsburg unter den Hitze-Spitzenreitern

Die Barockstadt gehört dabei zu den bundesweit am stärksten betroffenen Kommunen. Im Gesamtranking landet die Stadt auf Platz 6 – landesweit sogar auf Platz 2 hinter Mannheim und vor Heilbronn. Besonders viele Menschen in Ludwigsburg leben demnach in dicht bebauten, schlecht durchgrünten Quartieren mit starker Hitzebelastung.

Die DUH warnt: Hitze sei längst kein Zukunftsthema mehr, sondern ein konkretes Gesundheitsrisiko – vor allem für ältere Menschen, chronisch Kranke und Kleinkinder. „Grün in den Städten ist kein ‚Nice to have‘, sondern essentielle Infrastruktur“, so die Forderung. Konkret verlangt die Umwelthilfe verbindliche Mindestgrünanteile für Grundstücke, Dächer und öffentlichen Raum.

Arsenalplatz als Beispiel für klimabewusste Stadtentwicklung

Dass Ludwigsburg das Problem erkannt hat, zeigt sich an aktuellen Projekten. Vergangene Woche wurde der neugestaltete Arsenalplatz eröffnet – zunächst symbolisch durch Oberbürgermeister Matthias Knecht, später mit einem Fest für die Bevölkerung. Der ehemals stark versiegelte Platz wurde zu einer klimaangepassten Freifläche umgestaltet: mehr Bäume, mehr Schatten, mehr Aufenthaltsqualität.

Es ist eines von mehreren Vorhaben, mit denen Ludwigsburg versucht, dem Klimadruck in der Stadtstruktur zu begegnen. Auch in anderen Stadtteilen wird begrünt, entsiegelt, angepasst – Schritt für Schritt. Ziel ist es, urbane Hitzeinseln zu entschärfen und die Stadt zukunftsfähig aufzustellen.


Mehr zu dem Thema: 

Ludwigsburg hat einen neuen Platz – Stadt feiert am Freitag mit buntem Programm


Ungleich verteilt: Hitzeschutz als soziale Frage

Die DUH macht deutlich: Nicht alle Menschen sind gleichermaßen betroffen. In ärmeren, dichter bebauten Wohnquartieren fehlt es oft an Grünflächen und Rückzugsorten. Der Hitzeschutz sei damit nicht nur eine Umwelt-, sondern auch eine Gerechtigkeitsfrage.

Weitere Infos:

Hier geht es zur Übersicht: (bitte anklicken)

 

 

Akute Gefahr am Lochwaldgraben wegen instabiler Bäume – Stadt Ludwigsburg sperrt Verbindungsweg

Ludwigsburg-Oßweil – Spaziergänger, Radfahrer und Landwirte müssen sich vorerst umstellen: Der Weg entlang des Lochwaldgrabens, der Oßweil mit dem Neckarbiotop Zugwiesen verbindet, ist ab sofort gesperrt. Laut Stadtverwaltung wurden bei einer routinemäßigen Kontrolle mehrere instabile Bäume entdeckt, die eine akute Gefahr darstellen. Die Konsequenz: Der beliebte Abschnitt bleibt bis auf Weiteres dicht. Die Stadt spricht von einer notwendigen Vorsichtsmaßnahme – und zieht die Reißleine.

Die Sperrung erfolgt aus Sicherheitsgründen und gilt bis auf Weiteres. Zwar ist die Strecke regelmäßig frequentiert – nicht nur von Ausflüglern, sondern auch von der Land- und Forstwirtschaft. Doch die Risiken seien akut, heißt es aus dem Rathaus. Eine Umleitung wurde nicht ausgeschildert. Wer zum Neckar möchte, muss über die Poppenweiler Straße ausweichen.

Die betroffenen Bäume sollen gefällt werden – allerdings nicht sofort. Zum Schutz der Tierwelt verschiebt die Stadt die Arbeiten in den Herbst. Bis dahin bleibt der Weg unpassierbar. Die Maßnahme zeigt einmal mehr den Balanceakt zwischen Naturschutz, Sicherheit und öffentlicher Nutzung – und sorgt zumindest vorübergehend für Einschränkungen am Rand des Biotops.

Hitzewelle rollt an: Bis zu 35 Grad in Baden-Württemberg erwartet

Baden-Württemberg steht ein heißes Sommerwochenende bevor: Bis zu 35 Grad werden erwartet – vor allem am Oberrhein. Doch ab Samstag droht die Wetterwende mit kräftigen Gewittern und möglicher Unwettergefahr.

Ludwigsburg (red) – In Baden-Württemberg erwartet die Menschen heute überwiegend sonniges Wetter. Besonders an Rhein und Bodensee kann es bereits heiß werden, während es über den Mittelgebirgen zeitweise lockere Quellwolken gibt.

Am Nachmittag ziehen von Westen her hohe Wolkenfelder auf. Die Temperaturen steigen auf 25 bis 32 Grad, wobei es im Oberrheingraben am wärmsten wird.

Ein schwacher bis mäßiger Wind aus Ost sorgt für etwas Abkühlung. In der Nacht bleibt es gering bewölkt bei Tiefstwerten zwischen 11 und 19 Grad.

Am morgigen Freitag setzt sich das sonnige Wetter fort, nur im Hochschwarzwald besteht ein geringes Gewitterrisiko.

Die Temperaturen klettern auf schwülheiße 29 bis 35 Grad bei schwachem Ostwind. In der Nacht zum Samstag bleibt es warm mit Temperaturen, die stellenweise nicht unter 20 Grad fallen, lediglich im Bereich der Tauber und in Oberschwaben wird es mit 13 bis 17 Grad etwas kühler.

Ab Samstag ändert sich die Wetterlage: Zunächst scheint noch viel die Sonne, doch im Tagesverlauf bilden sich Quellwolken und es kommt zu Schauern und Gewittern, örtlich sogar mit Unwettergefahr.

Die Temperaturen bleiben hoch bei 29 bis 35 Grad. Bei Gewittern sind Sturmböen möglich.

In der Nacht zum Sonntag halten die Schauer und Gewitter lokal an.

Polizeieinsatz ohne Notfall – Neckarbrücke in Ludwigsburg wird zum politischen Schauplatz

Von Ayhan Güneş

Die Neckarbrücke zwischen Ludwigsburg und Neckarweihingen ist sanierungsbedürftig – doch wie dringend? Die FDP sorgt mit einem Polizeieinsatz für Aufsehen, das Regierungspräsidium widerspricht. Eine Aktion, die mehr Fragen als Antworten hinterlässt.

Ludwigsburg – Blaulicht für den Straßenbelag: Bei einem Ortstermin an der maroden Neckarbrücke zwischen Ludwigsburg und Neckarweihingen riefen der FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung und der Ludwigsburger Landtagskandidat Wolfgang Vogt vergangene Woche die Polizei. Jedoch nicht wegen eines akuten Unfalls. Der Zustand der Brücke sei aus Sicht der beiden Liberalen so gravierend, dass „sofort etwas geschehen“ müsse. Die Beamten rückten aus – und informierten die technischen Dienste der Stadt.

Hintergrund der Aktion: Die FDP-Politiker wollten auf aus ihrer Sicht gefährliche Schäden an der Fahrbahn hinweisen. In ihrer Pressemitteilung sprechen sie von offenliegenden Stahlträgern und tiefen Rissen im Asphalt. Ihr Vorwurf: Die 2017/2018 für rund 1,5 Millionen Euro sanierten Abschnitte seien mangelhaft – und müssten nun erneut, auf Kosten der Steuerzahler, repariert werden. Christian Jung warnt: „Hier kann es jederzeit zu einem schweren Unfall kommen. Da muss sofort etwas geschehen.“

Behörde widerspricht: Keine akute Gefahr

Das Regierungspräsidium Stuttgart sieht das anders. Die Brücke werde regelmäßig überwacht, heißt es auf Nachfrage. Eine akute Einsturzgefahr bestehe nicht. Die Verzögerungen bei der Sanierung seien nicht politischem Versagen geschuldet, sondern bekannten Problemen der Baubranche: Krankheitsausfälle, Lieferengpässe, Fachkräftemangel.

Zwischen Alarmismus und Aktionismus

Die Grünen-Landtagsabgeordnete und Verkehrsexpertin Silke Gericke hält den Einsatz für überzogen. Sie spricht von einer „Symbolhandlung“ mit kalkulierter Wirkung. Die Brücke sei zweifellos sanierungsbedürftig, das ist  unstrittig– aber keine Bühne. „Wer das Blaulicht ruft, um Dringlichkeit zu inszenieren, riskiert Vertrauen statt es zu stärken.“

Ein Einsatz mit Signalwirkung

Man kann es als Überreaktion werten – oder als gezieltes Zeichen. Dass ein Ortstermin in einem Polizeieinsatz endet, ist sehr ungewöhnlich. Die FDP spricht von Verantwortung, Grünen-Verkehrsexpertin Gericke von Inszenierung. Unstrittig ist: Der Zustand der Brücke war bekannt. Offen bleibt, ob der öffentlichkeitswirksame Auftritt der beiden Politiker das richtige Mittel war.

Was bleibt? Ein reales Problem, ein symbolischer Moment

Die Schäden an der Neckarbrücke sind sichtbar. Ob sie eine akute Gefahr darstellen, müssen Fachleute beurteilen. Dass Infrastruktur altert, ist bekannt – dass ihre Instandsetzung oft stockt, ebenso. Fragen nach Verantwortung und Gewährleistung sind berechtigt. Doch Stil und Zeitpunkt des FDP-Auftritts verleihen dem Thema eine zusätzliche politische Dimension und werfen Fragen auf – nicht zuletzt im Schatten der sich nähernden Landtagswahl.

Studie: Grüne Inseln gegen Hitze – Parks können Städte um fast 10 Grad abkühlen

Parks sind mehr als nur grüne Oasen – sie wirken wie natürliche Klimaanlagen. Eine neue Studie zeigt: In Städten wie San Francisco kühlen sie die Umgebung um mehrere Grad ab. Ein Befund mit Folgen für die Stadtplanung weltweit.

 Aachen (red) – Forscher der RWTH Aachen und der San Francisco State University haben untersucht, wie stark Parks die Temperatur in Städten senken können. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Grünflächen in San Francisco durchschnittlich drei Grad kühler sind als ihre Umgebung, an manchen Stellen sogar bis zu 9,7 Grad.

Besonders effektiv ist laut der am Mittwoch veröffentlichten Studie der große Golden Gate Park in San Francisco, der Temperaturen zwischen 5,1 und 9,7 Grad unter denen der umliegenden Stadtteile aufweist. Für die Studie wurden neben Satellitendaten auch Messfahrräder eingesetzt, die Klimadaten wie Lufttemperatur und Windgeschwindigkeit erfassen.

Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des RWTH-Wissenschaftsmagazins veröffentlicht. Die Forschung zeigt, dass Größe und Art der Parks entscheidenden Einfluss auf ihre kühlende Wirkung haben. Besonders in Zeiten zunehmender Hitzeperioden könnten solche Erkenntnisse für die Stadtplanung wichtig werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ludwigsburg hat einen neuen Platz – Stadt feiert am Freitag mit buntem Programm

Fachkräfte schneller in Arbeit: Kornwestheim startet mit IHK und Handwerk Modellprojekt gegen Bürokratie

Kornwestheim will Fachkräfte schneller in Arbeit bringen – mit weniger Bürokratie, mehr Tempo und klaren Zuständigkeiten. Die Stadt, IHK und Handwerkskammer setzen auf ein neues Verfahren zur beschleunigten Integration internationaler Arbeitskräfte – ein Modell, das auch für andere Kommunen wegweisend sein könnte.

Kornwestheim – Der Fachkräftemangel hat längst die Mitte der Wirtschaft erreicht – insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stehen zunehmend unter Druck. Die Stadt Kornwestheim will dem gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Bezirksregion Ludwigsburg (IHK) sowie der Handwerkskammer Region Stuttgart (HWK) entgegenwirken – mit einem neuen Modell zur beschleunigten Integration internationaler Arbeitskräfte.

Im Zentrum der Kooperation steht ein vereinfachtes Fachkräfteverfahren. Die Kammern übernehmen dabei eine koordinierende Funktion: Sie beraten ihre Mitgliedsbetriebe, prüfen die erforderlichen Unterlagen und reichen vollständige Anträge direkt an die Ausländerbehörde weiter. Dadurch entfallen typische Verzögerungen, und die Verfahren können ohne Umwege starten.

Die Erwartungen sind hoch: Weniger Bürokratie, mehr Tempo – und eine transparentere Struktur für Arbeitgeber, die bislang oft mit langwierigen Genehmigungsprozessen konfrontiert waren. „Viele Unternehmen stehen unter Druck, offene Stellen zu besetzen. Wir schaffen mit dieser Vereinbarung mehr Tempo und Verlässlichkeit“, betont Sigrid Zimmerling, Leitende Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg.

Auch Nicole Ackermann, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg, unterstreicht die Bedeutung des neuen Weges: „Ausländische Fachkräfte können durch diese Kooperation zukünftig deutlich schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden.“

Für Oberbürgermeister Nico Lauxmann ist die Entlastung der Verwaltung ein zentrales Argument: „Mit der Vorklärung und Einreichung der erforderlichen Unterlagen durch die Kammern haben wir klare Strukturen und gewinnen wichtige Kapazitäten für den Entscheidungsprozess.“

Die Kooperation geht über die Antragsprüfung hinaus: Sie umfasst auch die Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und bietet Unternehmen gezielte Informationen rund um Onboarding, Qualifizierung und betriebliche Integration.

red

Der Wetterbericht für Mittwoch: Baden-Württemberg startet in den Hochsommer

Der Sommer nimmt Fahrt auf: Baden-Württemberg erwartet sonnige Tage mit bis zu 34 Grad – besonders im Oberrheingraben. Während es meist trocken bleibt, könnten im Hochschwarzwald zum Wochenmitte schwere Gewitter entstehen. Wer kann, sollte Schatten und Sonnencreme nicht vergessen.

Stuttgart (red) – In Baden-Württemberg wird es heute zunächst gebietsweise wolkig sein, im Laufe des Tages setzt sich jedoch zunehmend die Sonne durch. Die Temperaturen steigen auf angenehme 20 bis 28 Grad, wobei es am südlichen Oberrhein und am Hochrhein am wärmsten wird.

Regen ist nicht in Sicht, und der Wind bleibt schwach bis mäßig, gelegentlich mit etwas auffrischenden Böen aus Nord bis Nordost. In der Nacht klart der Himmel weiter auf, und die Temperaturen sinken auf 15 bis 8 Grad, lokal an der Tauber sogar bis 6 Grad.

Morgen zeigt sich die Sonne dann pur und sorgt für sehr warme bis heiße Temperaturen.

Während es in den Mittelgebirgen bis zu 27 Grad warm wird, klettert das Thermometer im Oberrheingraben auf sommerliche 32 Grad. Der Wind bleibt schwach und kommt aus östlichen Richtungen.

In der Nacht zum übernächsten Tag bleibt es gering bewölkt, und die Temperaturen fallen kaum unter 18 bis 14 Grad.

Am übernächsten Tag setzt sich das sonnige und warme Wetter fort, allerdings besteht im Hochschwarzwald ein geringes Risiko für schwere Gewitter. Die Temperaturen erreichen schwülheiße 29 bis 34 Grad.

Wer in den kommenden Tagen Baden-Württemberg besucht oder dort unterwegs ist, sollte sich auf viel Sonne und sommerliche Hitze einstellen – nur vereinzelt könnte es zu unwetterartigen Gewittern kommen.

Nachtreiher bringt Monrepos-Open-Air zu Fall: Regierungspräsidium verbietet Feuerwerk – OB Knecht übt scharfe Kritik

Von Ayhan Güneş

Es sollte ein festlicher Höhepunkt werden – doch im 30. Jubiläumsjahr steht das „Monrepos Open Air“ vor dem Aus. Wegen eines geschützten Brutvogels darf auf Weisung des Regierungspräsidiums Stuttgart das traditionelle Feuerwerk nicht stattfinden. Die Schlossfestspiele reagieren enttäuscht – und erklären das Format für beendet. Was bleibt, ist mehr als nur das abrupte Ende einer Kultveranstaltung: Es ist ein Symbol für einen tiefen Graben zwischen Vogelschutz, Kulturauftrag und politischer Entscheidungsfindung. Und für einen Machtkonflikt, der sich längst zwischen lokalen Verantwortungsträgern und landesweiten Behörden abspielt.

Ludwigsburg – Drei Jahrzehnte lang war das „Monrepos Open Air“ ein fester Höhepunkt im Kultursommer der Region. Musik unter freiem Himmel, ein prachtvolles Finale mit Feuerwerk – und ein Publikum, das Jahr für Jahr in Scharen kam. Doch 2025 wird vieles anders. Und möglicherweise endet eine Ära.

Ein kleiner Vogel, große Wirkung

Der Grund: Der Nachtreiher – ein streng geschützter Brutvogel – hat sich auf der Amorinsel im Monrepos-See angesiedelt. Und mit ihm eine Diskussion ausgelöst, die weit über Fragen des Vogelschutzes hinausgeht. Denn die Anweisung des Regierungspräsidiums Stuttgart, das geplante Höhenfeuerwerk zu untersagen, hat nicht nur ökologische, sondern auch politische Sprengkraft.

Feuerwerk verboten – Alternativen abgelehnt

Das Landratsamt Ludwigsburg folgte der Weisung und untersagte das Feuerwerk am 19. Juli. Selbst alternative Abschussorte, die gemeinsam mit der Stadt und der Festspielleitung geprüft wurden, fanden keine Zustimmung. Die Begründung: Eine Störung der empfindlichen Brutphase könne nicht ausgeschlossen werden – auch in größerer Entfernung.

Die Folge: Kein Feuerwerk. Kein festliches Finale. Und – nach aktuellem Stand – kein Fortbestehen des Formats.

„Nicht nachvollziehbar“: OB Knecht übt scharfe Kritik

Die Entscheidung sorgt bei den Schlossfestspielen für Unverständnis. Besonders deutlich wird Oberbürgermeister Matthias Knecht, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Festspiele erklärt in einer Stellungnahme: „Dass jetzt trotz aller Bemühungen keine Lösung gefunden wurde, ist sehr enttäuschend.“ Er ergänzt: „Die Weisung des Regierungspräsidiums an das Landratsamt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.“

Knecht sieht nicht nur eine kulturelle, sondern auch eine juristische Dimension: „Als Jurist und Verfassungsrechtler habe ich erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Untersagung.“

Ein Ende mit Ankündigung

Festspielintendant Lucas Reuter äußert sich ebenfalls mit Bedauern – und zieht Konsequenzen: „Ich respektiere die Entscheidung des Regierungspräsidiums und bedauere sie sehr.“ Gleichzeitig betont er: „Das Feuerwerks-Verbot bedeutet auch das Ende des ›Monrepos Open Air‹, wie es seit 1995 bis heute äußerst erfolgreich ist und ein einzigartiges Open-Air-Konzertformat für Baden-Württemberg darstellt.“ Die diesjährige Ausgabe wird damit zur Abschiedsvorstellung. Ohne Pyrotechnik, dafür mit Lichtinstallationen, Wiener Klängen und einem Festprogramm rund um Johann Strauss.

Ein institutioneller Riss

Hinter dem Verbot offenbart sich ein tiefer Riss zwischen den beteiligten Ebenen. Während Stadt und Landratsamt kompromissbereit agierten, setzte das Regierungspräsidium auf maximale Vorsicht – und überstimmte letztlich die kommunalen Akteure. Der Ton ist rauer geworden: Von Unverhältnismäßigkeit ist die Rede, von mangelndem Augenmaß – und von Entscheidungen über die Köpfe der Beteiligten hinweg.

Artenschutz contra Kultur

Gleichzeitig bleibt das ökologische Dilemma bestehen. Der Nachtreiher ist bedroht, sein Brutplatz einzigartig in Baden-Württemberg. Die Frage, die bleibt: Muss deshalb ein ganzes Konzertformat verschwinden? Die Schlossfestspiele prüfen rechtliche Schritte – und bereiten sich gleichzeitig auf den letzten Abend auf Monrepos vor. Ohne Feuerwerk, aber mit musikalischer Grandezza.

Das stille Ende einer Ära

Was bleibt, ist ein schaler Nachgeschmack. Ein Sommerabend, der längst mehr ist als ein Konzert – er steht symbolisch für den schwelenden Konflikt zwischen Artenschutz und Öffentlichkeit, zwischen Landespolitik und kommunaler Verantwortung. Und für das stille Ende eines Formats, das 30 Jahre lang den Ton angegeben hat.

MEINUNG

Das „Monrepos Open Air“ steht vor dem Aus – offiziell wegen eines geschützten Brutvogels. Doch hinter dem Feuerwerksverbot verbirgt sich mehr als ein Naturschutzkonflikt: Es ist ein politisches Lehrstück über Machtverschiebungen, übergriffige Bürokratie und den wachsenden Graben zwischen Landesbehörden und kommunaler Verantwortung. Ein traditionsreiches Kulturformat wird zum Spielball einer größeren Auseinandersetzung.

Vandalismus in Ludwigsburg-Ost: Unbekannte zerkratzen mindestens 14 Autos

Ludwigsburg – Eine Serie von Sachbeschädigungen beschäftigt derzeit das Polizeirevier Ludwigsburg. Zwischen Samstagabend (07. Juni 2025, 18:00 Uhr) und Sonntagmittag (08. Juni 2025, 14:10 Uhr) haben bislang unbekannte Täter in den Straßen „Am Sonnenberg“ und der Caerphillystraße in Ludwigsburg-Ost eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

Mindestens 14 geparkte Fahrzeuge wurden dabei mutwillig zerkratzt – darunter Modelle namhafter Hersteller wie Mercedes, Porsche, BMW, Audi, VW, Seat, Volvo und Ford. Die genaue Höhe des entstandenen Schadens ist derzeit noch nicht bekannt, dürfte aber nach ersten Einschätzungen beträchtlich sein.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet mögliche Zeugen sowie weitere Geschädigte, sich unter der Telefonnummer 07141 18-5353 oder per E-Mail an ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de zu melden.

red

Nach US-Ausschreitungen: CDU-Politiker Billger mahnt zur Wachsamkeit in Deutschland

Der Ludwigsburger CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger sieht in den Ausschreitungen in den USA ein Warnsignal – nicht nur für Amerika, sondern für ganz Europa. Er mahnt zu Geschlossenheit bei zentralen Fragen wie Migration und warnt vor rechtsstaatlich fragwürdigen Reaktionen wie Bürgerwehren. Deutschland müsse alles dafür tun, um Eskalationen wie in Frankreich oder den USA zu verhindern.

 Ludwigsburg (red) – Steffen Bilger, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hält mit Blick auf die Ausschreitungen in den USA das Thema Migration für eine Herausforderung des gesamten Westens.

“Ich bin sehr froh, dass wir solche Zustände in Deutschland nicht haben”, sagte Bilger den Sendern RTL und ntv. “Aber wir merken natürlich, dass das Thema Migration die gesamte westliche Welt herausfordert.” Er denke auch an die Ausschreitungen in Frankreich jüngst oder immer wieder oder auch in Belgien, in anderen Ländern Europas. “Und wir müssen in Deutschland alles dafür tun, dass solche Bilder bei uns nicht vorkommen”, so Bilger weiter.

Dass Republikaner und Demokraten in Krisensituationen nicht zusammenstehen, sei schlecht für die USA und insgesamt für die gesamte westliche Welt. “Auch dieses Beispiel sollte uns zeigen, dass wir bei so entscheidenden Fragen mehr das Miteinander suchen, gemeinsam versuchen, Lösungen zu finden”, sagte der CDU-Politiker.

Bürgerwehren wie in Holland, die vor Tagen die Grenzen nach Niedersachsen kontrolliert hatten, sieht Bilger kritisch: “Unsere Bürger können sich darauf verlassen, dass die Bundespolizei ihrer Aufgabe nachkommt. Und dann muss man sich auch keine Gedanken machen über irgendwelche anderen Lösungen, die ich in Deutschland lieber nicht sehen möchte.”

Seite 5 von 497
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497