Astronaut Maurer: Außerirdische wahrscheinlicher als Lotto-Sechser

Der Astronaut und ISS-Rückkehrer Matthias Maurer denkt schon an seinen nächsten Flug ins Weltall, der möglichst zum Mond gehen soll. “Das Versprechen des ESA-Generaldirektors war, dass jeder die Chance auf zwei Flüge haben sollte”, sagte der 52-Jährige zu seinen Hoffnungen auf einen Startplatz der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Freitagausgabe). Bei der europäischen Weltraumorganisation gebe es zwar ein “ständiges Miteinander und zartes Gegeneinander” – wichtig sei es dem Saarländer aber, jederzeit ein guter Teamplayer zu sein.

“Es geht nicht darum, seine Kollegen aus dem Ring zu stoßen, dann würde man sich sofort selbst disqualifizieren”, so Maurer. Der promovierte Materialforscher möchte im All weiter wissenschaftlich erforschen, wie das Leben einst auf die Erde kam. Dadurch erhoffe sich die ESA auch Hinweise auf die Frage, ob es noch an anderer Stelle im Universum Leben gibt.

Maurer glaubt fest an die Existenz von Außerirdischen: “Wenn man sich überlegt, wie viele Milliarden Galaxien es gibt und wie viele Milliarden Sonnensysteme in jeder Galaxie sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein ähnliches Sonnensystem wie unseres mit einer zweiten Erde gibt, deutlich größer, als einen Sechser im Lotto zu gewinnen.” Auch wenn die meisten Menschen in ihrer Lebenszeit keine Lotterie gewännen, spreche diese Gleichung eindeutig für die Existenz außerirdischen Lebens. “Irgendjemand auf dieser Erde gewinnt so was trotzdem immer wieder. Das heißt für mich: Da draußen gibt es höchstwahrscheinlich Leben.” Wie entwickelt dieses sei und ob es genauso wie das menschliche Leben auf organischer Chemie aufbaue, wisse er nicht. “Oder ob es vielleicht sogar noch eine andere Art von Chemie gibt, die nicht auf Kohlenstoff aufgebaut ist”, fügte Maurer hinzu.

Nur eines sei sicher: dass es keine “grünen Männchen” sein dürften, wie es in Science-Fiction-Filmen schon häufiger zu sehen gewesen ist.

red

Maskenpflicht-Ausnahmen laut Städtebund nicht kontrollierbar

Der Städte- und Gemeindebund rechnet mit Blick auf das Infektionsschutzgesetz nicht damit, dass sich die Ausnahmen von der Maskenpflicht kontrollieren lassen. “Die Befreiung von der Maskenpflicht für Geimpfte oder Genesene ist im Alltag kaum wirksam zu kontrollieren und nur sehr schwer umzusetzen”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben). “Gerade bei großen Menschenansammlungen wäre es ein kaum zu bewältigender Aufwand, im Einzelfall den Status zu kontrollieren und zu prüfen, ob der jeweilige Nachweis wirklich korrekt ist.”

Landsberg forderte Anpassungen: “Die jetzigen Planungen zur Aktualisierung des Infektionsschutzgesetzes benötigen insbesondere unter dem Aspekt der Vollzugsfähigkeit und der Bundeseinheitlichkeit noch Nachbesserungen.” Weiter pochte der Verbandschef auf eine Einigung der Länder zu einheitlichen Leitplanken für die Bewertung des Infektionsgeschehens. “Bei den zusätzlich vorgesehenen Möglichkeiten der Länder sollte es zudem eine bundesweite Verständigung darüber geben, bei welcher Inzidenz und bei welcher Belastung des Gesundheitssystems, welche Maßnahmen ergriffen werden”, verlangte Landsberg.

“Natürlich wird das von Region zu Region unterschiedlich sein, aber einheitliche Standards sind notwendig, damit die Menschen die Regelungen verstehen und sich dann auch daranhalten.” Der Deutsche Landkreistag drängte derweil auf eine Überprüfung der geltenden Isolationspflicht. “Das Fortbestehen der obligatorischen Quarantäne sehen wir zumindest kritisch”, sagte Präsident Reinhard Sager dem RND. “Es bedarf in jedem Fall einer aktuellen fachlich fundierten Überprüfung, ob dies noch notwendig ist”, drängte er.

“Diese zwingende Isolation auch ohne Krankheitssymptome führt bereits aktuell dazu, dass kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser unter erheblichem Personalmangel leiden.”

red

Kita-Träger und Verbände gegen Kürzungen bei Sprachförderung

 Bei der Sprachförderung in Kindertagesstätten darf es keine Kürzungen geben: Mit dieser Kernforderung hat sich ein breites Bündnis von Kita-Trägern, Verbänden, Gewerkschaften und Stiftungen in einem offenen Brief an die Bundesregierung, die Kultusministerkonferenz und die Kinder-, Jugend- und Familienkonferenz gewandt. Konkret geht es in dem Brief um das angekündigte Ende des Bundesprogramms “Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist”, schreiben die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) unter Berufung auf den Brief. Anders als im Koalitionsvertrag festgelegt, soll das Programm bereits Ende dieses Jahres auslaufen.

“Damit werden die Kinder, ihre Familien, aber auch die pädagogischen Fachkräfte in unseren Kitas allein gelassen. Dabei sind sie es, die unermüdlich die hohe pädagogische Qualität gewährleisten”, kritisieren die Autoren. Der Bund sei in der Pflicht, im Bundesqualitätsgesetz das Sprach-Kita-Programm dauerhaft zu sichern.

Das entbinde allerdings die Länder nicht von ihrer Kernaufgabe, frühe Sprachförderung zu gewährleisten. Ziel sei es in einer diversen Gesellschaft, in der 40 Prozent der Kinder zu Hause kein Deutsch als Familiensprache nutzten, faire Bildungsvoraussetzungen für alle Kinder in Deutschland zu gewährleisten. Ohne dieses aus ihrer Sicht bewährte Programm würden ab 2023 Kinder aus Familien mit Migrationsgeschichte allerdings “essenziell schlechter” gestellt.

Das Bündnis fordert die Bundesregierung dazu auf, das aus Programm dauerhaft fortzuführen “statt neue Modellprojekte ins Leben zu rufen”. Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehören: Die Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKI), der Deutsche Kitaverband, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, Fröbel e.V., die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Stiftung Lesen, der Verband katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) sowie der Kita-Zweckverband im Bistum Essen.

red

Nicht-EU-Ausländer: Ausschluss vom Kindergeld verfassungswidrig

Das Bundesverfassungsgericht hat den Ausschluss ausländischer Staatsangehöriger mit humanitären Aufenthaltstiteln vom Kindergeld für verfassungswidrig erklärt. Der Beschluss fiel bereits am 28. Juni, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Die bisherige Regelung verstoße gegen den allgemeinen Gleichheitssatz des Grundgesetzes, die Vorschrift sei daher nichtig.

Bislang hatten Staatsangehörige der meisten Nicht-EU-Staaten, denen der Aufenthalt in Deutschland aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen erlaubt ist, nur dann einen Anspruch auf Kindergeld, wenn sie sich seit mindestens drei Jahren rechtmäßig, gestattet oder geduldet im Bundesgebiet aufhalten und zusätzlich bestimmte Merkmale der Arbeitsmarktintegration erfüllen, das heißt entweder im Bundesgebiet berechtigt erwerbstätig sind, Arbeitslosengeld I beziehen oder Elternzeit in Anspruch nehmen. Die Ungleichbehandlung sei aber nicht gerechtfertigt, so die Karlsruher Richter. Zwar verfolge der Gesetzgeber einen legitimen Zweck, Kindergeld nur solchen Personen zukommen zu lassen, die sich voraussichtlich dauerhaft in Deutschland aufhalten werden; Die vom Gesetzgeber gewählten Differenzierungskriterien seien aber nicht geeignet.

Ungeeignet, die zuverlässige Prognose eines dauerhaften Aufenthalts zu begründen und damit das gesetzgeberische Ziel zu erreichen, sei vor allem das Kriterium einer Integration in den Arbeitsmarkt. “Zwar mag die vom Gesetzgeber als zusätzliches Indiz für eine dauerhafte Bleibeperspektive gewertete Integration in den deutschen Arbeitsmarkt in vielen Fällen den Schluss tragen, dass die Betroffenen sich voraussichtlich dauerhaft im Bundesgebiet aufhalten werden. Der für die vorgelegte Vorschrift maßgebliche Umkehrschluss, dass ohne eine Erwerbstätigkeit eine solche Prognose nicht möglich sei, ist indes nicht begründbar.”

red

Lauterbach bekommt weiter Morddrohungen

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bekommt weiterhin regelmäßig Morddrohungen. “Jeden Tag wird in den sozialen Netzwerken zu Gewalt gegen mich aufgerufen”, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). “Leute rufen regelmäßig – teilweise sogar mit Klarnamen – zu meiner Ermordung auf.”

Er werde deswegen besonders gut geschützt: “Ich erfahre ungefähr die höchste Sicherheitsstufe, die es für Politiker in Deutschland überhaupt gibt. Ich fahre immer mit zwei gepanzerten Fahrzeugen vor. Das gab es für einen Gesundheitsminister wahrscheinlich noch nie.”

Mit Blick auf die österreichische Ärztin, die sich vor wenigen Tagen das Leben genommen hatte, erklärte Lauterbach: “Die österreichische Kollegin dagegen musste den Schutz selbst bezahlen und konnte sich das nicht mehr leisten.” Er verachte und verabscheue die Hetzer im Netz, die diese Frau in den Tod getrieben hätten. Exponierte Ärzte müssten von den Bundesländern ausreichend geschützt werden, forderte Lauterbach.

red

Nancy Pelosi zu umstrittenem Besuch auf Taiwan gelandet

Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses und damit offiziell die “Nummer drei” der USA, ist am Dienstag auf Taiwan gelandet. Die Boeing C-40C der US-Luftwaffe setzte am Abend (Ortszeit) am Flughafen von Taipeh auf. Sie war auf den letzten Kilometern von der taiwanesischen Luftwaffe eskortiert worden, während China aus Ärger den gesamten Luftraum über der Taiwanstraße sperrte und Kampfjets losschickte.

Dem Vernehmen nach will Pelosi auf Taiwan übernachten. Peking hatte zuvor lautstark gegen den Besuch auf der Insel protestiert und ihn als “gefährlich” bezeichnet. Auch eine mehrtägige “Militärübung” im Südchinesischen Meer wurde angesetzt.

China betrachtet Taiwan lediglich als abtrünnige Provinz, und den Besuch einer so hochrangigen US-Politikerin als Unterstützung für Unabhängigkeitsbestrebungen und damit als Provokation. Faktisch ist Taiwan seit Jahrzehnten unabhängig und wirtschaftlich mittlerweile extrem hoch entwickelt. Nach jahrzehntelanger Einparteienherrschaft gilt das Land mittlerweile neben Japan als einer der demokratischsten Staaten Asiens.

Deutschland unterhält offiziell keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan – aus Rücksicht auf den Handelspartner China.

red

Osama-Bin-Laden-Nachfolger getötet

Kabul/Afghanistan – Aiman az-Zawahiri, der mutmaßliche Nachfolger von Osama bin Laden an der Spitze der Terrororganisation al-Qaida, wurde bei einem Drohnenangriff in Kabul getötet. Das meldeten US-Medien am Montag unter Berufung auf Regierungskreise. US-Präsident Joe Biden hat das später bei einer Ansprache in der Nacht bestätigt.

Demnach sollen die USA am Wochenende in Afghanistan einen gezielten Luftschlag gegen az-Zawahiri verübt haben. Der galt seit dem Tod Osama bin Ladens im Mai 2011 als Nummer eins in der Hierarchie des Terrosnetzwerks. Die USA hatten 25 Millionen US-Dollar für seine Gefangennahme oder seinen Tod ausgesetzt.

Die Terrororganisation wird für viele Anschläge verantwortlich gemacht. Auch die Terroranschläge am 11. September 2001 auf die Zwillingstürme in New York wird ihnen zugeschrieben. Dabei starben 2753 Menschen.

red

ARD und ZDF wollen weiter “gendern”

Ungeachtet eines Aufrufs von Wissenschaftlern, die sich gegen die sogenannte Gendersprache im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk wenden, wollen ARD und ZDF daran festhalten. “Es steht den Redaktionen sowie Moderatorinnen und Moderatoren frei, sprachliche Mittel für eine diskriminierungsfreie Ansprache zu finden”, sagte ein ZDF-Sprecher der “Bild” (Montagausgabe). In ihrem Aufruf hatten die Sprachwissenschaftler, darunter sowohl Männer als auch Frauen, argumentiert, dass es sich beim Gebrauch des generischen Maskulinums nicht um eine Diskriminierung, sondern vom Publikum mehrheitlich gewünschte, korrekte Sprache handele.

Eine ARD-Sprecherin teilte mit, das Thema “gendergerechte Sprache” werde “bei den neun unabhängigen ARD-Landesrundfunkanstalten – und auch innerhalb derselben – durchaus unterschiedlich diskutiert und gehandhabt”. Auch der Bayerische Rundfunk will von seiner Praxis, Gendersprache zu verwenden, nicht abrücken. Es entspreche dem Programmauftrag, Angebote für alle Teile der Gesellschaft zu machen.

“Das funktioniert unserer Überzeugung nach bei diesem Thema nicht mit einer einheitlichen strikten Vorgabe – weder in die eine noch in die andere Richtung -, sondern durch eine pragmatische, zielgruppenorientierte Praxis”. Der Germanist Fabian Payr, Initiator des Aufrufs gegen das Gendern im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, hatte schwere Vorwürfe gegen die Sender erhoben. Gendern sei eine “Kunstsprache”, deren Verwendung nicht vom Medienstaatsvertrag gedeckt sei.

Auch berichte der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk selbst “tendenziös” über das Thema, wähle etwa häufig Linguisten aus, die einseitig für das Gendern Position bezögen. Der erweckte Eindruck, es gebe in der Sprachwissenschaft einen Konsens für das Gendern, sei falsch, so Payr. “ARD und ZDF sollten die Wissenschaft zur Kenntnis nehmen”, sagte er der “Bild”.

Es rege sich auch unter Sprachwissenschaftlern und Philologen zusehends Widerstand.

red

Gesundheitsminister Lauterbach schließt Schulschließungen im Herbst aus

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angekündigt, dass es die Möglichkeiten für Schulschließungen im Herbst nicht mehr geben wird. Über das neue Infektionsschutzgesetz werde zwar noch gesprochen, über diesen Punkt sei sich die Ampel-Koalition aber einig, sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. Die FDP hatte schon länger gefordert, Schulen offen zu halten.

Lauterbach wollte diese Maßnahme bisher nicht kategorisch ausschließen. Lauterbach ruderte zudem bezüglich seiner Empfehlung zurück, dass sich auch unter 60-Jährige zum vierten Mal impfen lassen sollen. Sie sollten eine weitere Booster-Impfung allerdings erwägen.

Der Bundesgesundheitsminister war unter anderem von der Ständigen Impfkommission kritisiert worden, die sich gegen eine generelle vierte Impfung für Jüngere ausgesprochen hatte.

red

Verbraucherzentrale: Energieberatungs-Nachfrage 50 Prozent höher

Nach Angaben von Verbraucherschutz-Chefin Ramona Pop steigt die Nachfrage nach Energieberatungen aktuell rapide stark an. “Unsere Energieberatungsangebote werden derzeit überrannt. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen”, sagte die Vorständin des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben).

“Für dieses Jahr rechnen wir, wenn wir den bisherigen Verlauf sehen, im Vergleich zu 2021 mit 50 Prozent mehr Energieberatungen.” Die Verbraucherzentralen wollen das “Angebot schnellstmöglich ausweiten”, sagte Pop weiter. “Dazu sind wir mit dem Bund im Gespräch.”

Auf die Frage, was die Verbraucherzentralen benötigen, um die Energieberatung breiter aufzustellen, nannte sie “finanzielle Unterstützung”. Pop ergänzte: “Aber vor allem braucht es qualifiziertes Personal.” Sie warnte Verbraucher davor, sich Heizlüfter anzuschaffen, um in der Energiekrise Geld zu sparen.

Das sei ein Trugschluss. “Man spart mit Heizlüftern kein Geld, ganz im Gegenteil, man treibt die Stromrechnung in die Höhe”, mahnte sie. “Hinzu kommt die Gefahr, dass die Stromverteilnetze überlastet werden, wenn massig Heizlüfter angeworfen werden.”

red