Die russische Regierung geht weiter gegen kritische Stimmen vor: Amnesty International wird in Russland zur “unerwünschten Organisation” erklärt. Der Vorwurf: Die Menschenrechts-NGO betreibe angeblich russlandfeindliche Aktivitäten – eine Argumentation, die international für Kopfschütteln sorgt. Amnesty hatte Moskaus Krieg gegen die Ukraine wiederholt kritisiert und russischen Truppen schwere Verstöße gegen das Völkerrecht vorgeworfen. Der Schritt reiht sich ein in eine lange Liste von Repressionen gegen unabhängige Organisationen und verstärkt die internationale Isolation des Landes weiter.
Moskau (red) – Russland verbietet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Amnesty sei am Montag von der russischen Generalstaatsanwaltschaft zur “unerwünschten Organisation” erklärt worden, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax.
Zur Begründung hieß es, dass die NGO sich “als aktiver Förderer des Schutzes der Menschenrechte in der Welt” positioniere, aber angeblich “in Wirklichkeit ein Vorbereitungszentrum für globale russophobe Projekte” sei, die “von den Komplizen des Kiewer Regimes bezahlt werden”.
Amnesty hatte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Vergangenheit mehrfach als völkerrechtswidrig kritisiert und den russischen Truppen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vorgeworfen.