Ausstellung in Ludwigsburg beleuchtet Kinderarbeit in globalen Lieferketten

Ludwigsburg – Weltweit schuften Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen – oft ohne Schulbildung, ohne Schutz und unter Lebensgefahr. Die Fairtrade-Stadt Ludwigsburg nimmt den Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit am 12. Juni zum Anlass, auf das Problem aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dem Eine-Welt-Forum zeigt sie vom 26. Mai bis 16. Juni im Foyer des Kulturzentrums die Ausstellung „Ausbeutung beenden“ der Kinderrechtsorganisation terre des hommes.

Die Ausstellung richtet den Fokus auf Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft, im Bergbau und in der Textilproduktion. Kinder, so der Befund, schuften auf Baumwollfeldern, in Mica-Minen oder in Nähereien – oft unter gefährlichen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen.

Zur Ausstellungseröffnung am Montag, 26. Mai, um 17.30 Uhr im Foyer vor dem Kleinen Saal spricht Karl Herrigel (terre des hommes), gefolgt von einem Grußwort von Renate Schmetz, Erste Bürgermeisterin und Vorsitzende der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt. Im Mittelpunkt steht ein Fachvortrag von Katharina Debring, Projektkoordinatorin bei terre des hommes. Unter dem Titel „Mica: Glimmer mit Schattenseiten“ beleuchtet sie die Herkunft des in Kosmetika, Farben und Elektronikprodukten verarbeiteten Minerals und diskutiert menschenrechtliche Verantwortung sowie die Bedeutung des EU-Lieferkettengesetzes.

Laut Fairtrade Deutschland ist die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten zuletzt gestiegen: Der Umsatz kletterte 2024 um 13 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro. Fairtrade-Standards schließen ausbeuterische Kinderarbeit aus und unterstützen Produzentengruppen beim Aufbau von Schutzmechanismen und Bildungsangeboten für Kinder.

Kinder-Workshop

Am Samstag, 24. Mai, von 10 bis 11.30 Uhr veranstaltet der Kinderschutzbund Ludwigsburg einen kostenlosen Workshop in der Stadtbibliothek im Kulturzentrum.

Unter dem Titel „Unsere Rechte vom Planet Utopia“ lernen Kinder spielerisch ihre Rechte kennen und setzen sich kreativ mit ihnen auseinander. Das Angebot richtet sich an Kinder im Grundschulalter. Eine Anmeldung ist erforderlich unter mail@kinderschutzbund-lb.de.

Die Ausstellung und das Rahmenprogramm sind kostenfrei und werden organisiert von der Volkshochschule, dem Kinderschutzbund, terre des hommes, dem Weltladen, dem Haus der Katholischen Kirche, der Fairtrade-Stadt-Steuerungsgruppe und dem Eine-Welt-Forum Ludwigsburg. Gefördert wird die Ausstellung von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg. Bei der Ausstellungseröffnung präsentieren alle beteiligten Organisationen ihre Arbeit. Der Weltladen informiert über faire Handelsalternativen, klärt über Kinderarbeit im Kakaoanbau auf und bietet eine Verkostung von FairAfric-Schokolade an. Wer sich in Ludwigsburg für den fairen Handel engagieren möchte, kann sich an Susanne Schreiner wenden unter fairtradestadt@ludwigsburg.de oder 07141 910 2027. Informationen zur Arbeit des Eine-Welt-Forums erteilt Florian Tögel unter 07141 910 4132.

Wenn der Neckar zur Gefahr wird – Ludwigsburg probt den Hochwasser-Ernstfall

Was passiert, wenn der Neckar über die Ufer tritt und ganze Stadtteile unter Wasser stehen? In einer groß angelegten Krisenübung trainierten Ludwigsburg und Nachbarlandkreise den Ernstfall – mit Evakuierungen, Einsatzplänen und digitalen Warnsystemen. Die Stadt zieht ein positives Fazit. Doch klar ist auch: Ohne private Vorsorge geht es nicht. Wer vorbereitet sein will, sollte wissen, was bei Hochwasser, Stromausfall oder Starkregen zu tun ist.

Ludwigsburg – Was tun, wenn binnen Stunden der Neckar über die Ufer tritt? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer groß angelegten Krisenmanagementübung, an der 22 Krisenstäbe aus mehreren Landkreisen beteiligt waren. Neben dem Regierungspräsidium Stuttgart nahmen auch die Stadt und der Landkreis Ludwigsburg teil.

Die Übung simulierte ein starkes Hochwasserereignis im Neckarraum. Für die Stadtteile Neckarweihingen und Hoheneck wurden Starkregenmengen zwischen 70 und 90 Litern pro Quadratmeter angenommen. In den Abendstunden sollte ein sogenanntes Jahrhundert-Hochwasser den Pegel sprengen – mit möglichen Evakuierungen in Teilen von Neckarweihingen und Poppenweiler.

In Ludwigsburg trat der Stab Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter der Leitung von Erster Bürgermeisterin Renate Schmetz und Feuerwehrkommandant Jochen Reuschle zusammen. Geprobt wurden Kommunikationswege, Einsatzabläufe sowie die Nutzung von Hochwassergefahrenkarten, Warnsystemen und der elektronischen Lagedarstellung.

Ziel war es, die Abstimmung zwischen Feuerwehr, Stadtverwaltung und übergeordneten Behörden zu überprüfen – und für den Fall der Fälle besser vorbereitet zu sein.

Die Stadt Ludwigsburg zieht eine positive Bilanz der Übung: „Unsere Notfallpläne haben sich bewährt, die Kommunikationswege funktionierten, und auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden lief reibungslos“, erklärt SAE-Leiterin Renate Schmetz. Ein Vertreter des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beobachtete die Arbeit des Ludwigsburger SAE-Stabs. Er bestätigte den Beteiligten der Stadt Ludwigsburg, sehr gut auf eine solche Krisenzeit vorbereitet zu sein. Für Feuerwehrkommandant Jochen Reuschle gilt trotzdem: „Die beste Vorsorge beginnt zu Hause. Alle Menschen können und sollten einen Beitrag leisten – sei es bei Hochwasser, Starkregen, Stromausfall oder anderen Krisenlagen.“

Warum sollte ich vorsorgen?

Im Notfall muss schnell gehandelt werden – dann ist es meist zu spät für Vorbereitung. Wer evakuiert wird, kann nicht erst anfangen zu packen. Eine frühzeitige persönliche Planung kann im Ernstfall entscheidend sein. Zur Vorsorge gehört, das eigene Risiko einzuschätzen: Liegt der Wohnort beispielsweise in einem hochwassergefährdeten Gebiet? Wetter- und Warnmeldungen helfen, rechtzeitig auf Unwetter oder Stromausfälle zu reagieren. Warn-Apps wie NINA, der Rundfunk und offizielle Webseiten liefern verlässliche Informationen zur aktuellen Lage. Auch Unternehmen und Betriebe müssen vorbereitet sein, ihre Mitarbeitenden informieren und interne Notfallpläne bereithalten.

Verhaltensregeln bei Hochwasser:

Was ist zu tun, wenn Hochwasser angekündigt wird?
Bei drohendem Hochwasser ist schnelles Handeln gefragt. Pflegebedürftige, Kranke und Haustiere frühzeitig in Sicherheit bringen. Fenster und Türen mit Schalbrettern oder Sandsäcken abdichten. Gefährliche Stoffe und Elektrogeräte in höhere Etagen verlagern. Heizöltanks lassen sich beschweren oder verankern, um ein Aufschwimmen zu verhindern. Keller mit möglichem Grundwassereintritt sollten leergeräumt werden. Unter www.hochwasserbw.de sind Gefahrenkarten verlinkt und es gibt weitere Hinweise zur Eigenvorsorge unter „Aktiv werden“.

Wie verhält man sich richtig während eines Hochwassers?

Rückstauklappen sollten frühzeitig überprüft, Fenster, Türen und Abflüsse abgedichtet werden. Elektrische Geräte in gefährdeten Räumen sind auszuschalten. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, den Strom im gesamten Gebäude abzuschalten. Der Aufenthalt im Keller ist lebensgefährlich und unbedingt zu vermeiden. Der Schutz von Menschenleben hat oberste Priorität. Kinder und hilfsbedürftige Personen müssen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Spazierfahrten mit Booten oder Fahrzeugen im Überschwemmungsgebiet sind lebensgefährlich. Uferbereiche sollten gemieden werden. Absperrungen und Anweisungen der Einsatzkräfte sind unbedingt zu beachten. Weitere Tipps und Ratschläge gibt es auch unter www.ludwigsburg.de/starkregen und auf der Webseite des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de.

Was gehört zur Notfallausstattung bei Stromausfall?

Ziel der Ludwigsburger Bevölkerung muss es sein, zehn Tage ohne Strom, Wasser, Internet, Heizung und Zugang zu Lebensmittelgeschäften und Apotheken auszukommen. Zur Grundausstattung zählen haltbare Lebensmittel, Medikamente, Trinkwasser, Taschenlampen, ein batteriebetriebenes oder kurbelbetriebenes Radio, Campingkocher, warme Kleidung und wichtige Dokumente. Weitere Tipps gibt es unter www.ludwigsburg.de/notfallplan.

Warum ist Brandschutz auch bei Stromausfall wichtig?

Stromausfälle erhöhen das Brandrisiko – besonders durch Kerzen, Gaskocher oder andere offene Flammen. Rauchmelder sind lebenswichtig und in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren gesetzlich vorgeschrieben. Kerzen und Gaskocher verbrauchen Sauerstoff, daher ist regelmäßiges Lüften wichtig. Elektrische Geräte wie Herd oder Wasserkocher sollten vom Netz getrennt werden, um Überhitzung beim Wiedereinschalten zu vermeiden. Löschdecken und Feuerlöscher sollten jederzeit griffbereit sein. Gasbetriebene Heizgeräte dürfen nur mit geprüften Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden.

Wo finde ich Hilfe in Ludwigsburg?

Die Feuerwehrhäuser in Ludwigsburg dienen als Treffpunkte für absolute Notfälle. Das sind die Hauptfeuerwache in der Innenstadt und die Feuerwehrhäuser in Eglosheim, Hoheneck, Neckarweihingen, Oßweil, Pflugfelden und Poppenweiler. Sie werden im Falle eines längeren Stromausfalls dauerhaft besetzt sein. Wenn wegen des Stromausfalls die Notrufnummern 110 oder 112 länger nicht erreichbar sind, können Menschen zu diesen Anlaufstellen kommen. Zusätzlich zu diesen Treffpunkten für Notfällen gibt es Infotreffpunkte. Es sind alle 14 Grundschulen im Stadtgebiet. Darüber hinaus sollen dort, sofern leistbar, Hilfsangebote und Hilfsgesuche vermittelt sowie Spontanhilfe koordiniert werden. Weitere Tipps und Ratschläge unter www.ludwigsburg.de/notfallplan

SGV Freiberg feiert Saisonabschluss mit Sieg, Vereinsrekord – und emotionalen Abschieden

Der SGV Freiberg beendet die Regionalliga-Saison mit einem Sieg gegen Astoria Walldorf, Platz drei – und einem neuen Punkterekord. Trotz verpasstem Vizetitel und Pokalfinale überwiegt die Bilanz. Emotionaler Höhepunkt: Der Abschied von gleich neun Spielern.

Freiberg (ag) – Die Regionalliga-Saison 2024/25 ist Geschichte – und sie endet für den SGV Freiberg mit einem Erfolg, einem Vereinsrekord und neun Abschieden. Am letzten Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Kushtrim Lushtaki im heimischen Wasenstadion mit 2:1 gegen den FC-Astoria Walldorf. Zwar blieb der Vizetitel außer Reichweite, doch das Ergebnis rundet eine starke Saison ab.

Rückstand, Reaktion, Rekord

Walldorf kam mit viel Tempo, setzte Freiberg früh unter Druck und belohnte sich mit der Führung. Doch der SGV reagierte sofort: Erst fiel der Ausgleich, kurz darauf drehte ein kurioses Eigentor der Gäste die Partie. Freiberg verwaltete die knappe Führung bis zum Schlusspfiff und schloss die Saison mit einem Sieg ab.

Mit nun 63 Punkten auf dem Konto belegt Freiberg Platz drei in der Abschlusstabelle – nur einen Zähler hinter Kickers Offenbach, die Vizemeister wurden. Die 63 Punkte bedeuten zugleich Vereinsrekord in der Regionalliga Südwest.

Starke Saison, verpasste Krönung

Trotz des verpassten Finaleinzugs im WFV-Pokal und der knapp verfehlten Vizemeisterschaft blickt man beim SGV auf eine erfolgreiche Spielzeit zurück: stabil, engagiert, spielerisch gewachsen. Der Verein hat sich im oberen Tabellendrittel etabliert – und darf in der kommenden Saison mit Ambitionen nachlegen.

Neun Spieler verabschiedet

Emotional wurde es am Spielfeldrand: Gleich neun Spieler wurden offiziell verabschiedet. Görkem Koca, Armend Qenaj, Michael Gelt, Luca Battista, Mike Manegold, Luca Stellwagen, Linus Weik, Nico Moos und Dion Berisha verlassen den Verein. Damit endet für viele eine prägende Etappe – und für den SGV beginnt ein personeller Umbruch.

Die sportliche Richtung bleibt jedoch klar: Nach dem besten Ergebnis der Vereinsgeschichte soll der nächste Schritt nicht lange auf sich warten lassen.

Vision Neckar: Ludwigsburg, Stuttgart und Esslingen bewerben sich um Bundesgartenschau 2043

Drei Städte – eine Flusslandschaft: Mit einer gemeinsamen Bewerbung wollen Ludwigsburg, Stuttgart und Esslingen die Bundesgartenschau 2043 in die Region holen. Im Zentrum steht der Neckar – als grüner Korridor und Symbol für den Umbau urbaner Räume.

Ludwigsburg/Stuttgart (red) – Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg und der Verband Region Stuttgart wollen gemeinsam die Bundesgartenschau 2043 an den Neckar holen. Das teilten die Oberbürgermeister der drei Städte – Matthias Knecht (Ludwigsburg), Frank Nopper (Stuttgart), Matthias Klopfer (Esslingen) – und der Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart am Montag mit.

Geplant ist, den Neckar mit einer Fluss-, Erholungs- und Erlebnislandschaft aufzuwerten und stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Die Initiative soll den urban-industriellen Landschaftsraum der Region nachhaltig transformieren. Im Fokus stehen klimaresiliente und sozial gerechte Lösungen für Stadt und Freiraum.

Die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft wurde bereits über die Absicht informiert. Eine Machbarkeitsstudie soll nun Schwerpunkte und Potenziale identifizieren.

Die Kosten für die Studie belaufen sich auf maximal 262.990 Euro, wobei jeder der vier Partner bis zu 65.747,50 Euro beisteuert.

Die Gremien der beteiligten Kommunen werden sich in den kommenden sechs Wochen mit dem Vorhaben befassen. Die letzte große Gartenschau in Stuttgart war die Internationale Gartenbauausstellung 1993, die das Stadtbild nachhaltig prägte.

Drei versuchte Einbrüche in der Ludwigsburger Innenstadt – ein Tatverdächtiger festgenommen

Drei Tatorte, ein Verdächtiger – in der Ludwigsburger Innenstadt sorgt eine Serie mutmaßlicher Einbruchsversuche für Unruhe. In der Nacht zum Sonntag drang ein Mann gewaltsam in eine Bäckerei ein, wurde überrascht und floh. Wenig später nahm die Polizei einen 22-Jährigen fest – samt verschlossener Weinflasche, die womöglich aus einem nahegelegenen Café stammt, das ebenfalls beschädigt wurde. Ein dritter Vorfall am Nachmittag beschäftigt nun ebenfalls die Ermittler. Noch ist unklar, ob derselbe Täter hinter allen Taten steckt. Die Polizei sucht Zeugen.

Ludwigsburg – Gleich drei mutmaßliche Einbruchsversuche in der Ludwigsburger Innenstadt beschäftigen derzeit die Polizei. Am frühen Sonntagmorgen (18.05.2025) gegen 03:50 Uhr meldeten Mitarbeitende einer Bäckerei in der Wilhelmstraße einen Einbruch. Ein Mann hatte gewaltsam die Eingangstür aufgedrückt, wurde jedoch von Anwesenden überrascht und flüchtete offenbar ohne Beute.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung nahm die Polizei wenig später einen 22-jährigen Tatverdächtigen fest, der auf die Täterbeschreibung passte. Bei ihm fanden die Einsatzkräfte eine verschlossene Weinflasche. Ein Hinweis einer Passantin führte die Polizei zu einem nahegelegenen Café am Marktplatz – auch dort war die Eingangstür aufgedrückt worden. Der Verdacht: Die Weinflasche stammt aus diesem Café.

Der junge Mann wurde vorläufig festgenommen und zum Polizeirevier gebracht. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.

Am Sonntagnachmittag wurde zudem ein weiterer Einbruchsversuch in der Lindenstraße gemeldet. Die automatische Schiebetür eines Geschäfts war ein Stück aufgeschoben worden, ein Eindringen ins Gebäude misslang jedoch. Ob der 22-Jährige auch hierfür verantwortlich ist, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zu den Vorfällen geben können, sich unter Tel. 07141 18-5353 oder per E-Mail an ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de zu melden.

Baden-Württemberg verlängert Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen

Mehr Sichtbarkeit, bessere Chancen: Baden-Württemberg investiert weiter in die Förderung von Frauen auf dem Weg zur Professur. Mit dem Margarete-von-Wrangell-Programm unterstützt das Land gezielt hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen zwischen Promotion und Lehrstuhl. Seit der Neuausrichtung 2023 wurden bereits zahlreiche Anträge bewilligt – nun geht das Programm mit bis zu 3,1 Millionen Euro in die Verlängerung. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski spricht von einem wichtigen Schritt zu mehr Verlässlichkeit in der akademischen Laufbahn.

Stuttgart (red) – Baden-Württemberg setzt sein Programm zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft fort. Das sogenannte Margarete von Wrangell Juniorprofessorinnen-Programm soll hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen in der Phase zwischen Promotion und Professur unterstützen.

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski betonte am Montag, dass verlässliche Karrierewege in dieser Zeit entscheidend seien.

Seit der Neukonzipierung 2023 sind bereits 27 Anträge eingegangen, von denen 74 Prozent bewilligt wurden. Derzeit laufen 15 Förderungen, zwei weitere beginnen demnächst.

Das Programm ermöglicht es Junior- und Tenure-Track-Professorinnen, für drei Jahre eine frisch promovierte Wissenschaftlerin zu beschäftigen. Diese erhält so die Chance, sich für höhere Positionen zu qualifizieren.

Das Programm ist nach Margarete von Wrangell benannt, der ersten ordentlichen Professorin an einer deutschen Universität.

Für die Verlängerung stehen bis zu 3,1 Millionen Euro zur Verfügung, davon 1,1 Millionen aus dem Europäischen Sozialfonds. Anträge können bis zum 31. Mai 2026 gestellt werden.

Kellerbrand in Ludwigsburg-Eglosheim verletzt zwei Personen leicht

Ludwigsburg (red) – Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus im Ludwigsburger Stadtteil Eglosheim sind zwei Personen leicht verletzt worden. Wie die Polizei Ludwigsburg am Montag mitteilte, war der Brand bereits am Samstagnachmittag ausgebrochen.

Ein dort lebendes Paar hatte das Feuer entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert.

Das Treppenhaus des Fünf-Parteien-Hauses im Finkenweg war durch den Brand vollständig verraucht. Die Feuerwehr rettete die 26-jährige Frau und den 31-jährigen Mann über ein Fenster aus dem Gebäude.

Beide erlitten vermutlich eine leichte Rauchgasvergiftung. Eine weitere Bewohnerin hatte das Haus bereits selbstständig verlassen, andere Anwohner waren zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause.

Die Kellerräume wurden durch das Feuer vollständig zerstört, die darüber liegenden Wohnungen blieben unbeschädigt und sind weiter bewohnbar.

Die Ursache des Brandes ist noch unklar, der Sachschaden lässt sich bisher nicht beziffern. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Ludwigsburger Pferdemarkt – das älteste Fest der Barockstadt lädt vom 23. bis 25. Mai zum Mitfeiern ein

Wenn in Ludwigsburg Kutschen durch die Innenstadt rollen, Steckenpferde über Hindernisse galoppieren und Dackel sich ein Rennen liefern, ist klar: Der Pferdemarkt ist zurück. Vom 23. bis 25. Mai feiert die Stadt ihr traditionsreichstes Fest – mit historischem Festumzug, buntem Markttreiben, Ponyreiten und Hobby-Horsing. Ein Wochenende, das Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet – und zeigt, wie Heimatgefühl heute aussehen kann.

Ludwigsburg – die Barockstadt bereitet sich auf eines seiner bedeutendsten Ereignisse im Jahreskalender vor: Vom 23. bis 25. Mai 2025 verwandelt sich die Innenstadt wieder in eine Bühne für gelebte Tradition, tierische Akrobatik und gesellige Begegnungen. Der Ludwigsburger Pferdemarkt, das älteste Traditionsfest der Stadt, geht in eine neue Runde – und bleibt zugleich seinen Wurzeln treu.

Ein Festzug mit Geschichte – und Geschichten

Höhepunkt ist wie immer der große Festumzug am Sonntag um 14 Uhr, bei dem sich historische Pferdegespanne, Ehrenkutschen, Winzergruppen, das Blühende Barock sowie Musik-, Trachten- und Tanzgruppen aus Stadt und Region präsentieren. Der Zug beginnt in der Schorndorfer Straße und führt über die Wilhelmstraße bis zum Schillerplatz – eine lebendige Chronik, die sich auf Ludwigsburgs Straßen entfaltet.

Ein Wochenende für alle Generationen

Doch der Pferdemarkt ist mehr als ein Umzug: Er ist ein Fest für die ganze Familie. Das Programm beginnt am Freitag mit dem Start des beliebten Krämer- und Kunsthandwerkermarkts, einem Vergnügungspark sowie den ersten Vorführungen des Pferdeprogramms.

Mit Spannung erwartet wird das Hobby Horse Turnier, das nach drei erfolgreichen Jahren bereits in die vierte Runde geht – mit Disziplinen wie „Springreiten“ und „Dressur“ auf dem Steckenpferd. Laut Veranstaltungsleiter Christoph Adels sind „alle Plätze restlos ausgebucht“ – ein Beleg für die stetig wachsende Beliebtheit des außergewöhnlichen Wettbewerbs.

Dackel auf der Überholspur

Wer glaubt, dass nur Pferde im Mittelpunkt stehen, irrt: Am Samstag, 24. Mai ab 13:30 Uhr, findet auf der Bärenwiese (Ost) das mittlerweile fünfte Ludwigsburger Dackelrennen statt. Ein charmantes Spektakel, das mit viel Humor und Herz kleine Hunde zu großen Stars macht.

Auch das traditionelle Shetty-Turnier, Ponyreiten für Kinder, die Pferdeprämierungen sowie das atmosphärische Mittelalterlagerbieten reichlich Abwechslung – eingebettet in ein Fest, das wie kaum ein anderes den lokalen Charme mit einer bunten Erlebniswelt für Alt und Jung verbindet.

Weitere Informationen rund um den Ludwigsburger Pferdemarkt gibt es unter:
www.visitludwigsburg.de sowie in der Tourist Information im MIK (Eberhardstraße 1, Ludwigsburg).

red

Verkehrsbericht Ludwigsburg: Was Autofahrer jetzt wissen müssen

Ludwigsburg – Neue Baustellen, neue Sperrungen: Der aktuelle Verkehrsbericht tritt ab Montag, 19. Mai, in Kraft und bringt für viele Autofahrer und Fußgänger in Ludwigsburg Einschränkungen mit sich.

Abelstraße
Auf Höhe der Abelstraße 41 besteht eine Vollsperrung für den Kfz-Verkehr bis voraussichtlich Ende Dezember (Einschränkungen durch Fernwärme-Arbeiten in vier Bauabschnitten).

Alter Oßweiler Weg
Auf Höhe Alter Oßweiler Weg 75 sind die Straße für den Kfz-Verkehr sowie der Fuß- und Radweg vollständig gesperrt (Erschließung Fuchshof) bis voraussichtlich Oktober.

Alt-Württemberg-Allee/Jägerhofallee/Schorndorfer Straße
Am 25. Mai ab 9 Uhr bestehen Einschränkungen beim Nutzen der Parkflächen und beim Befahren der Alt-Württemberg-Allee und der Jägerhofallee zwischen der Schorndorfer Straße und der Hindenburgstraße sowie in der Schorndorfer Straße (Pferdemarkt).

Bärenwiese
Im Rahmen des Pferdemarkts bestehen folgende Sperrungen:
Datum:                           Sperrzeiten:                     Parkfläche:
19. Mai bis 26. Mai       jeweils ganztägig            Vollsperrung West
23. Mai bis 25. Mai       jeweils ganztägig            Vollsperrung Ost

Beethovenstraße
Auf Höhe der Beethovenstraße 64 bis 70 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr bis voraussichtlich 23. Mai (Fernwärme- und Stromanschluss).

Erikaweg / Schlösslesweg
Bis voraussichtlich 23. Mai ist der Erikaweg vollständig für den Fahrverkehr gesperrt und der Schlösslesweg nur eingeschränkt befahrbar (Verlegung neuer Gas-/Wasser- und Stromleitungen).

Fasanenstraße
Am 24. und 25. Mai sind die Parkflächen in der Fasanenstraße zwischen der Schorndorfer Straße und der Friedrich-Ebert-Straße nicht nutzbar (Pferdemarkt).

Friedrich-Ebert-Straße/Königsallee/Thouretallee
Wegen des Pferdemarkts bestehen von Freitag, 23. Mai, bis Sonntag, 25. Mai folgende Einschränkungen: Die Friedrich-Ebert-Straße ist im Bereich der Stuttgarter Straße bis Fasanenstraße sowie die Königsallee im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße und der Hindenburgstraße und die Thouretallee bis Ecke Fasanenstraße gesperrt. Verkehrsteilnehmende können weiterhin von der Hindenburgstraße aus in die Fasanenstraße einfahren, um in die Friedrich-Ebert-Straße zu gelangen.

Fuchshofstraße (östlicher und westlicher Fußweg)
Wegen der Erschließung Fuchshof (Tiefbau, Straßenbau, Kanalarbeiten) sind hier der Fuß- und Radweg gesperrt bis voraussichtlich Oktober. Die Umleitung ist vor Ort ausgeschildert, sie erfolgt über: Alter Oßweiler Weg – Neckarstraße – Beethovenstraße – Brahmsweg – Lortzingstraße – Schumannstraße – Beethovenstraße – Walter-Flex-Straße – Murrhardter Straße – Friesenstraße – Niedersachsenstraße.

Gebhard-Müller-Allee
Die Straße ist im Bereich Gebhard-Müller-Allee 1 bis 12 bis voraussichtlich 6. Juni vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Neubau einer Fernwärmeleitung in verschiedenen Bauabschnitten). Die vor Ort geltende Verkehrsführung ist zu beachten.

Hackstraße
Voraussichtlich bis 27. Juni ist die Hackstraße auf Höhe der Hausnummer 45 vollständig für den Kfz-Verkehr gesperrt (Erneuerung Gas- und Wasserleitungen).

Hohenzollernstraße
Auf Höhe der Hohenzollernstraße 12 bis 14 ist die Straße nur eingeschränkt befahrbar, der Gehweg ist gesperrt (private Maßnahme, Abbrucharbeiten) voraussichtlich bis 23. Mai.

Hörnleshalde
Die Straße ist voraussichtlich bis 26. Mai auf Höhe der Hörnleshalde 16 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Kranstellung, Materiallagerung).

Innenstadt/Fasanenstraße/Schorndorfer Straße
Am Sonntag, 25. Mai, sind wegen des Pferdemarktfestumzugs von circa 12 bis 18 Uhr die Innenstadt, die Fasanenstraße sowie die Schorndorfer Straße ab Jägerhofallee gesperrt. Dabei kommt es auch zu Beeinträchtigungen und Umleitungen des Buslinienverkehrs.

Lüderitzstraße
Auf Höhe der Lüderitzstraße 15 und 15/1 besteht Vollsperrung des Gehwegs und der Straße bis voraussichtlich 22. Mai (Garagenversetzung).

Mainzer Allee
Die Straße ist im Bereich Mainzer Allee 46 bis 54 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt bis voraussichtlich Ende Mai (Verlegung Fernwärme- und Wasserleitungen).

Netzestraße
Die Netzestraße ist voraussichtlich bis Ende Oktober zwischen der Moldaustraße und der Eichendorffstraße vollständig für den Fahrverkehr gesperrt. Der Gehweg ist gesperrt, es wird auf gegenüberliegende Gehwege verwiesen (Umgestaltung Netzestraße, Erneuerung Versorgungsleitungen Gas und Wasser).

Peter-Eichert-Straße
Die Straße ist im Bereich der Hausnummern 8 bis 23 vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Herstellung Fernwärmeleitung und Erneuerung Wasserleitung): vom 22. April bis 27. Juni Sperrung in der Peter-Eichert-Straße, ab 19. Mai bis 27. Juni Sperrung des Kreuzungsbereichs Peter-Eichert-Straße / Straßenäcker.

Pflugfelder Straße
Auf Höhe der Pflugfelder Straße 18 bis 20 besteht bis voraussichtlich Ende Mai eine halbseitige Sperrung für den Fahrverkehr (Tiefbauarbeiten Fernwärme / Gas / Wasser). Es besteht eine Umleitung wie folgt: Pflugfelder Straße – Wilhelm-Bleyle-Straße – Martin-Luther-Straße – Brenzstraße.

Richard-Wagner-Straße
Im Bereich Richard-Wagner-Straße 33 besteht eine Vollsperrung für den Kfz-Verkehr sowie eine Sperrung des Gehwegs und des Radwegs (Fernwärmeanschluss) voraussichtlich bis 23. Mai.

Schwieberdinger Straße
Die Straße ist vom 28. April bis voraussichtlich Ende Oktober im Bereich zwischen der Steinbeisstraße und Schlieffenstraße in verschiedenen Bauabschnitten spurweise gesperrt (Erneuerung Wasserleitungen und Fahrbahnbelag, Einrichten barrierefreier Überwege). Je nach Baufeld müssen die Zufahrten einmündender Nebenstraßen teilweise gesperrt werden, örtliche Umleitungen werden ausgeschildert.

Stuttgarter Straße
Zwischen der Stuttgarter Straße 76 bis 107 kommt es bis voraussichtlich 23. Mai zu folgenden Einschränkungen wegen Leitungsverlegung: Die Straße ist für den Kfz-Verkehr abwechselnd für jeweils zwei Wochen spurweise gesperrt und auf eine Spur je Fahrbahn eingeschränkt. Der Gehweg ist in diesem Bereich gesperrt.

Untere Marktstraße
Auf Höhe der Unteren Marktstraße 1 besteht eine Vollsperrung für den Fahrverkehr  bis voraussichtlich 26. Juni (Fernwärmeanschluss).

Wilhelm-Nagel-Straße
Auf Höhe der Wilhelm-Nagel-Straße 5 ist die Straße bis voraussichtlich Ende Juli vollständig für den Fahrverkehr gesperrt (Straßen- und Tiefbauarbeiten, Gas- und Wasserleitungen).

red

Quelle: Stadt Ludwigsburg

Wie gelingt die Brücke zwischen Tradition und Zukunft im Blühenden Barock – Ein Gespräch mit Direktorin Petra Herrling

Ein Interview von  Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Das Blühende Barock ist nicht nur ein herausragendes Gartendenkmal, sondern auch ein kulturelles Zentrum, das im Einklang mit Natur, Kunst und der stetigen Weiterentwicklung lebt. In unserem exklusiven Gespräch mit Petra Herrling, der Direktorin des Blühenden Barocks, werfen wir einen Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels, die Bedeutung der Artenvielfalt und die Vision für die Zukunft dieses einzigartigen Gartens.

LB24: Frau Herrling, der Klimawandel betrifft viele Bereiche – wie spüren Sie ihn konkret im Blühenden Barock?

Petra Herrling: Der Klimawandel hat auch uns vor große Herausforderungen gestellt. Besonders die extremen Trockenphasen, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, haben Spuren hinterlassen. Wir beobachten, wie sich unsere Pflanzen an die veränderten Bedingungen teilweise anpassen. Ein Beispiel ist, dass viele Bäume ihre feinen Wurzeln in Trockenphasen zurückziehen, der Baum dann nicht mehr genügend verankert ist und wir solche Prozesse frühzeitig beobachten und erkennen müssen. Auch in den Gebäuden haben wir teils Veränderungen durch die Trockenheit bemerkt, die zu Setzungen geführt haben. Doch trotz allem sehen wir uns als eine Art „Klimainsel” für die wunderbare Stadt Ludwigsburg, die mit jedem Baum, der Schatten spendet und Staub filtert, einen Beitrag zum Klima leistet.

LB24: Der Klimawandel geht Hand in Hand mit der Biodiversität. Wie adressiert das Blühende Barock das Thema Artenvielfalt in diesem Jahr?

Petra Herrling: Artenvielfalt ist in der Tat ein Thema, das uns am Herzen liegt. Unsere Gartenanlage ist von Natur aus ein Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, Tieren und Insekten. Besonders spannend ist unser diesjähriges Projekt, das die Besucher nicht nur für die Flora, sondern auch für die Fauna sensibilisieren soll. Im Blühenden Barock gibt es verschiedene Gartenräume – vom Südgarten mit trockenen, sonnigen Flächen bis hin zu Waldgebieten und Gewässern – die eine große Vielfalt an Lebensräumen bieten. Wir haben das Thema auch in Ausstellungen integriert, um es den Besuchern näherzubringen, etwa mit unserer Blumenwiesen-Ausstellung oder der aktuellen Sand-Natur-Kunst-Ausstellung, die mit Sandkunst die bedrohten Arten ins Rampenlicht stellt.

LB24: Welche Rolle spielt die Sand-Natur-Kunst-Ausstellung für das Bewusstsein um die Themen Klimawandel und Artenvielfalt?

Petra Herrling: Die Sand-Natur-Kunst-Ausstellung ist ein echtes Highlight. Sie vereint Kunst und Natur auf einzigartige Weise. Internationale Künstler, die mit Sand arbeiten, haben uns dabei unterstützt, das Thema Artenvielfalt auf eine ganz neue Art und Weise zu präsentieren. Die Kunstwerke machen nicht nur die Schönheit dieser Tiere sichtbar, sondern auch das Bedrohte und Verletzliche. Die Ausstellung fordert uns auf, über den Verlust dieser Arten nachzudenken und welche Rolle der Mensch dabei spielt. Es geht darum, den Besuchern das Bewusstsein für die Gefährdung von Flora und Fauna zu schärfen und zum Handeln anzuregen.

LB24: Nachhaltigkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt. Wie wird dieses Thema im täglichen Betrieb des Blühenden Barocks umgesetzt?

Petra Herrling: Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Bei uns geht es nicht nur um das Bewusstsein für Artenvielfalt, sondern auch um Ressourcenschonung. Ein Beispiel ist die Umstellung auf wassersparende Maßnahmen. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken haben wir Trockenheitssensoren installiert, die uns helfen, gezielt zu bewässern, ohne zu viel Wasser zu verbrauchen. Außerdem setzen wir immer mehr auf E-Autos und Photovoltaikanlagen, um den Betrieb des Blühenden Barocks nachhaltig zu gestalten. Natürlich stehen wir immer noch vor Herausforderungen, aber wir versuchen, in allen Bereichen dazuzulernen und unser Handeln konsequent an ökologischen Prinzipien auszurichten.

LB24: Das Blühende Barock ist ein historisches Gartendenkmal. Wie gelingt es Ihnen, Tradition und moderne Anforderungen in Einklang zu bringen?

Petra Herrling: Das ist eine der spannendsten Aufgaben und gleichzeitig eine der größten Herausforderungen. Die historische Bedeutung des Blühenden Barocks ist unbestritten, und wir möchten diese Tradition bewahren. Doch gleichzeitig sind wir auch gefordert, den Garten in die Zukunft zu führen. Das bedeutet, dass wir sehr behutsam mit den historischen Elementen umgehen müssen, etwa bei der Restaurierung von Gartenbereichen, die in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten bleiben sollen. Doch in Bereichen, in denen wir modernisieren können, wie bei der Gestaltung von Beeten oder bei nachhaltigen Infrastrukturprojekten, gehen wir voran. Wir sind stets auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der Geschichte und der Schaffung einer zukunftsfähigen Umgebung.

LB24: Was sind die langfristigen Visionen für das Blühende Barock?

Petra Herrling: Unsere Vision ist es, das Blühende Barock als einen lebendigen Ort der Begegnung und des Wissens zu erhalten. In den nächsten Jahren möchten wir noch stärker als Plattform für Bildung und Nachhaltigkeit fungieren. Der Garten soll nicht nur ein Ort der Erholung sein, sondern auch ein Ort, an dem wir die Besucher für wichtige Themen wie den Klimawandel und die Artenvielfalt sensibilisieren. Langfristig möchten wir den Blühenden Barock als ein Modell für nachhaltige Gartengestaltung und eine Plattform für Kunst und Kultur etablieren, das sowohl Tradition bewahrt als auch zukunftsweisende Konzepte integriert.

LB24: Das Blühende Barock ist für viele ein Symbol für Kunst und Natur in Ludwigsburg. Was bedeutet dieser Ort für Sie persönlich und welche Verantwortung tragen Sie als Direktorin?

Petra Herrling: Für mich ist das Blühende Barock nicht nur ein Garten, sondern ein lebendiges Kulturerbe, das mit seiner Geschichte und seiner Vielfalt eine einzigartige Rolle in Ludwigsburg spielt. Als Direktorin fühle ich mich verantwortlich dafür, dieses Erbe zu bewahren und gleichzeitig innovative Konzepte zu entwickeln, die es auch zukünftigen Generationen zugänglich und spannend machen. Es ist meine Aufgabe, Tradition und Moderne miteinander zu vereinen und den Garten als lebendigen Ort der Begegnung zu fördern.

Frau Herrling, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Seite 13 von 497
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497